Die Abtei Königsmünster ist für viele Menschen in der Erzdiözese Paderborn und darüber hinaus ein geistliches Zentrum. Viele kommen hierhin, um einige Tage abzuschalten und wieder neu mit ihren Quellen in Berührung zu kommen. Der hl. Benedikt schreibt in seiner Ordensregel, dass die Mönche von ihrer Hände Arbeit leben sollen. Die Mönche arbeiten in der Schule, den Gästehäusern und Werkstätten, aber auch im inneren Bereich des Klosters wie Pforte oder Speisesaal. Jeder bringt sich mit seinen Talenten ein – zum Wohl aller. Um unsere Arbeit für die uns anvertrauten Menschen auch weiterhin tun zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Abteigespräch mit P. Martin Werlen OSB
Abtei„Baustellen der Hoffnung“ – so lautet der Titel des neuen Buches des ehemaligen Abtes der Schweizer Abtei Einsiedeln, P. Martin Werlen OSB, das er beim ersten Abteigespräch dieses Jahres am Abend des 27. März im AbteiForum vor ca. 40 interessierten Gästen vorgestellt hat. P. Martin erzählte mit viel Humor von seiner neuen Aufgabe als Leiter der Propstei St. Gerold, einem geistlichen Zentrum im österreichischen Vorarlberg. Mitten in der Corona-Pandemie habe man sich entschieden, das Haus zu renovieren, sodass er in den letzten Jahren auf einer Baustelle gelebt hat. Das habe ihm die Augen dafür geöffnet, dass das ganze Leben eine Baustelle ist. Wichtig sei für P. Martin ein liebevoller Blick auf die Baustellen des Lebens. Baustellen könne man nie allein bewältigen, es brauche dazu das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Menschen, eben eine „synodale“ Herangehensweise.
Das bevorzugte biblische Bild für die Kirche sei das der Baustelle – oft wird vom „Bau Gottes“ gesprochen, und Gott werde mit einem Baumeister verglichen. Leider sei das Bild der Kirche als Baustelle etwas untergegangen von einer anderen Sichtweise auf Kirche, die im bekannten Kirchenlied „Ein Haus voll Glorie schauet“ zum Ausdruck kommt. P. Martin ermutigte die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich mehr auf das Bild der Baustelle einzulassen – das werde den Blick auf die eigenen Baustellen verändern.
Passend war, dass im AbteiForum vor P. Martin ein König des Diakons und Künstlers Ralf Knoblauch stand, der an die unantastbare Würde jedes Menschen – mit all seinen Baustellen – erinnert. In einigen Anekdoten, die P. Martin aus seinem reichen Erfahrungsschatz schilderte, kam zum Ausdruck, wie wichtig ihm dieser Gedanke der Würde jedes Menschen ist.
Wir danken P. Martin Werlen für einen inspirierenden Abend und wünschen ihm Gottes Segen für seine Aufgabe als „Baustellen-Seelsorger“ in St. Gerold.
P. Martin Werlen OSB
Benediktsfest
AbteiAm 21. März feiert die benediktinische Welt das Hochfest des Heimgangs ihres Ordensgründers, des hl. Benedikt von Nursia. Der Legende nach starb Benedikt aufrecht in der Kirche seines Klosters Monte Cassino, während ihn seine Brüder stützten.
Es ist eine gute Tradition, dass wir als Gemeinschaft von Königsmünster diesen Tag gemeinsam mit dem Freundeskreis Königsmünster feiern, der uns im Alltag mit Rat und Tat unterstützt. So versammelten sich auch in diesem Jahr am Nachmittag ca. 100 Mitglieder des Freundeskreises zu ihrer Jahreshauptversammlung in der Aula des Gymnasiums. Zum ersten Mal wurde die Sitzung vom neuen Vorsitzenden, Gregor Söntgerath, geleitet. Nach dem Totengedenken gab es einen Überblick über die Mitgliederentwicklung des letzten Jahres – erfreulich ist, dass es im Jahr 2024 32 Neueintritte in den Freundeskreis gab. Neu ist ebenfalls, dass der Freundeskreis auch die neuen Formen digitaler Kommunikation nutzt; so gibt es seit kurzem einen Instagramkanal, auf dem es in Zukunft aktuelle Informationen geben wird. Der langjährige Vorsitzende, Uli Hess, schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand des Freundeskreises aus, wurde aber einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Als neues Mitglied des Vorstands wurde von der Versammlung Sophie Rüther gewählt, ehemalige Teamerin in der OASE. Sie betreut den Instagramaccount und in Zukunft auch die Website des Freundeskreises. Wir gratulieren Frau Rüther, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht persönlich anwesend sein konnte, zu ihrer Wahl.
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Königsmünster e.V.
Vorstand des Freundeskreises Königsmünster e.V.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt sind die „Neuigkeiten aus Kloster und Mission“. Abt Cosmas ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres in Bildern Revue passieren, und P. Maurus berichtete über Entwicklungen in der weltweiten Arbeit der Missionsbenediktiner. Der Freundeskreis unterstützt die Abtei immer wieder in konkreten Projekten: So konnte im letzten Jahr mit Hilfe des Freundeskreises u.a. das Chorgestühl in der Abteikirche renoviert werden, und auch für das nächste Jahr sind konkrete Vorhaben geplant wie die Renovierung der Gästezimmer im Klausurgastbereich und die Anschaffung eines Notfallequipments für Abteikirche und Gaststätte.
Nach der Jahreshauptversammlung hielt Abt Cosmas in der Abteikirche das Festhochamt. In seiner Predigt knüpfte er an die Predigt von Erzbischof Bentz am vergangenen Benediktsfest an, in der dieser das Hören als grundlegenden Zug der Benediktsregel vorstellte. Der nächste Schritt, der daraus folge, sei die maßvolle Unterscheidung (Discretio) und die Tatkraft des hl. Benedikt als Hoffnungsbotschaft für unsere Zeit.
Abt Cosmas während seiner Predigt
An den Gottesdienst schloss sich ein festliches Abendessen im AbteiForum an, zu dem alle Anwesenden eingeladen waren. Wir danken allen Mitgliedern des Freundeskreises für ihre wertvolle Unterstützung!
Kunst in der AbteiGaststätte
AbteiWer in den letzten Jahren in unserer AbteiGaststätte zu Gast war, dem werden vielleicht die wechselnden Bilder mit Kreuzmotiven aufgefallen sein, die dort seit 2019 zu sehen sind. Es handelt sich dabei um Werke des Mendener Künstlers Jürgen Rosenthal, die er unter dem Titel „Kreuzartig“ als 80teilige Fotoserie erstellt hat. Als zweimonatige Wechselausstellung sind sie in den vergangenen fünf Jahren in unserer AbteiGaststätte zu sehen gewesen. Nun hat er uns seine Bilder zum Selbstkostenpreis überlassen, sodass wir die Ausstelung in Eigenregie und mit wechselnden Bildern in unseren Räumlichkeiten fortführen können.
Jürgen Rosenthal ist 1947 in Menden geboren. An das Abitur am Walram-Gymnasium und den Grundwehrdienst schloss sich ein Lehramtsstudium mit dem Hauptfach Kunst an. 40 Jahre lang, von 1973 bis 2013, hat er zahllosen Schülerinnen und Schülern zunächst an der Wilhelmschule Menden, später an der Hauptschule Am Gelben Morgen das Fach Kunst nahegebracht. Viele Kunstaktionen hat er mit seinen Schülerinnen und Schülern im öffentlichen Raum durchgeführt. Seit 1975 war er immer wieder an Ausstellungen beteiligt und war als Karikaturist für die Mendener Lokalzeitungen tätig.
Wir danken Herrn Rosenthal, dass er uns seine Bilder überlässt, die sicherlich noch viele Gäste unserer AbteiGaststätte erfreuen werden!
Hoffnung im Hospiz
AbteiAngesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen in unserem Land und in der Welt ist es wichtig nicht zu verzweifeln, sondern zuversichtlich und hoffnungsvoll zu sein. Dazu möchten die Impulse ermutigen, die in den Vespern an drei Dienstagen der Fastenzeit in der Abtei Königsmünster stattfinden. Den Anfang machte am 18. März Frau Annegret Einhoff, die viele Jahre als Hospizmitarbeiterin und Trauerbegleiterin tätig ist. Sie erzählte in ihrem Impuls davon, wie angesichts der Herausforderungen von Krankheit, Sterben und Tod dennoch Hoffnung möglich ist. Dabei ging sie von einem Satz aus, der dem antiken Autor Cicero zugeschrieben wird: „Dum spiro, spero. Dum spero, amo. Dum amo, vivo.“ – „Solange ich atme, hoffe ich. Solange ich hoffe, liebe ich. Solange ich liebe, lebe ich.“ Im Hospiz sehe sie sich als Hoffnungs- und Wunschermöglicherin und versuche, den sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen. Persönliche Hilfe und Stärkung sei ihr dabei Poesie und Musik. So zitierte sie u.a. ein Gedicht von Hilde Domin, in dem es am Ende heißt:
Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.
Wir danken Frau Einhoff für ihren hoffnungsvollen Impuls und laden herzlich zum nächsten Impuls ein, der in der Vesper am Dienstag, 1. April, um 17.45 Uhr stattfindet. Hier wird Frau Zehra Akinci sprechen. Sie ist beruflich tätig im Quartiersmanagement mit Schwerpunkt Integration in Wuppertal und als Muslima ehrenamtlich engagiert im interreligiösen Dialog und beim Frauenempowerment.
Fastenimpulse in den Vespern der Fastenzeit
AbteiAngesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen in unserem Land und in der Welt ist es wichtig nicht zu verzweifeln, sondern zuversichtlich und hoffnungsvoll zu sein. Dazu möchten die Impulse an drei Dienstagen der Fastenzeit ermutigen. Drei Menschen, die sich beruflich und/oder ehrenamtlich schwierigen Situationen angesichts von Krankheit und Tod, von verschiedenen Kulturen und Gesellschaftstraditionen und von Krieg und Terror engagieren, berichten vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrungen davon, was ihnen Hoffnung gibt, um sich diesen belastenden Herausforderungen zu stellen, und Menschen, die in und/oder an diesen Situationen leiden, zu unterstützen und zu begleiten.
18.3. Annegret Einhoff, langjährige Mitarbeiterin eines Hospizes und Trauerbegleiterin.
1.4. Zehra Akinci, beruflich tätig im Quartiersmanagement mit Schwerpunkt Integration in Wuppertal, als Muslima ehrenamtlich engagiert im interreligiösen Dialog und beim Frauenempowerment.
8.4. Dr. Jochen Reidegeld, wissenschaftlicher Projektleiter des Instituts für Theologie und Frieden (Hamburg) und vor allem tätig in Irak und Syrien.
Die Impulse erfolgen im Rahmen der Vesper, dem Abendgebet der Mönchsgemeinschaft, in der Abteikirche Königsmünster – Beginn jeweils um 17:45 Uhr.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich zur Hoffnung stärken und ermutigen zu lassen.
Neuer „Gruß aus Königsmünster“ 1-2025 erschienen
AbteiIm Rahmen der Vesper des vergangenen Weihnachtsfestes hat Papst Franziskus die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet und damit das Heilige Jahr 2025 begonnen. Dieses „Jahr der Hoffnung“ lädt uns ein, zu Pilgerinnen und Pilgern der Hoffnung zu werden, mit einer Hoffnung unterwegs zu sein. In unseren Publikationen wollen wir der Hoffnung unter verschiedenen Aspekten nachspüren.
Den Anfang macht die erste Ausgabe des „Gruß aus Königsmünster“ in diesem Jahr. Unter dem Thema „Wir haben die Wahl“ geht es um das Privileg, wählen zu dürfen. Über 80 % der Deutschen haben dieses Privileg am vergangenen Sonntag bei den Bundestagswahlen wahrgenommen, die höchste Wahlbeteiligung seit langem. Wahlen sind oft mit großen Erwartungen und Hoffnungen verbunden. Es geht auch um Vertrauen: wem spreche ich das Vertrauen aus, dass er oder sie uns in eine gute Zukunft führen kann? Schwerpunktmäßig blicken wir in diesem „Gruß“ auf das Generalkapitel der Missionsbenediktiner zurück, das im Januar mit P. Javier Aparicio Suárez OSB einen neuen Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien gewähkt hat. Auch an dieser Stelle sei ihm noch einmal herzlich gratuliert und ihm Gottes guter Geist für seine neue Aufgabe gewünscht.
Seit an Weihnachten Gott selbst Mensch geworden ist, sind wir mit einer Hoffnung unterwegs – der Hoffnung, dass diese Welt nicht verloren ist, sondern im tiefsten getragen von einem Gott, dem wir Menschen nicht gleichgültig sind. Die letzte Konsequenz dieser Entscheidung Gottes für den Menschen bedenken wir, wenn wir in einer Woche in die Fastenzeit eintreten, die in der Feier unserer Erlösung in Leiden, Tod und Auferstehung Jesu gipfelt.
Hier geht es zur Ausgabe 1-2025 des Gruß.
Treffen der kommunalen Wirtschaftsförderer in der Abtei
AbteiAm Dienstag, den 18. Februar 2025, konnten wir Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Wirtschaft auf dem Klosterberg begrüßen. Auf Einladung der Kreiswirtschaftsförderung im Hochsauerlandkreis treffen sich die zwölf Vertreter der lokalen Wirtschaftsförderungen in regelmäßigen Abständen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Dieses Treffen startet traditionell mit einer Betriebsbesichtigung eines Unternehmens der einladenden Kommune. In diesem Jahr ist die Stadt Meschede an der Reihe, das Treffen auszurichten, und wir freuen uns, dass die Verantwortlichen der Stadt die Abtei Königsmünster „als eines ihrer Alleinstellungsmerkmale“, wie sie in der Einladung schreiben, als Ort des Treffens ausgesucht haben. Denn die Abtei Königsmünster ist ja mit ihren Betrieben und Werkstätten der AbteiWaren GmbH ein großer Wirtschaftsbetrieb und bereichert auch in diesem Sinne das Leben unserer Stadt.
Abt Cosmas, Br. Benjamin und Herr Jonas Busch als Kaufmännischer Leiter begrüßten unsere Gäste und legten dar, wie ein Kloster als Wirtschaftsbetrieb funktioniert. Auch der Bürgermeister der Stadt Meschede, Christoph Weber, war anwesend. Bei einer Klosterführung konnten die Wirtschaftsförderer das Kloster und seine Betriebe kennenlernen, bevor die eigentliche Sitzung begann.
Treffen der Wirtschaftsförder:innen im HSK
Kundgebung für unsere Demokratie
AbteiAm Abend des 12. Februar 2025 sind wir dem Aufruf des Mescheder Bündnisses für Demokratie und Solidarität e.V. gefolgt und haben auf dem Kaiser-Otto-Platz in Meschede an der Kundgebung „Wählen gehen – Demokratie stärken“ teilgenommen. Auf der gut besuchten Kundgebung haben u.a. zwei Schülerinnen vom Gymnasium der Benediktiner und unser Prior, P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB, gesprochen. Nachfolgend dokumentieren wir den Redebeitrag von P. Klaus-Ludger. Es gilt das gesprochene Wort:
„Rasender Stillstand“ aus Unsicherheit und Angst.
Ein guter Freund hat die Situation, die wir zurzeit zu bewältigen haben, ziemlich genau auf den Begriff gebracht: „Rasender Stillstand“.
Dass wir in gefährdeten und sogar gefährlichen Zeiten leben, brauche ich nicht lange ausbreiten. Jede und jeder von uns spürt, wie sehr die Welt aus den Fugen geraten ist. Das merken wir alle im privaten Alltag genauso wie in unseren jeweiligen beruflichen Kontexten.
Rasender Stillstand, das heißt: Hoher Druck, Angst und keiner weiß wirklich wohin. Die Gefahr: Es passiert nichts oder es passiert das Falsche.
Zu beobachten sind drei (problematische) Reaktionen:
Ein einzelner, eine Gruppe, eine ganze Gesellschaft neigt zu drei verschiedenen Reaktionen, wenn sie unter Druck gerät.
Erstarrung
Jeder kennt das: Wenn mir etwas Angst macht, reagiere ich wie gelähmt, starre wie das berühmte Kaninchen auf die Schlange. Emotionen und Gedanken sind blockiert. Der Tunnelblick wird immer enger.
Sowohl an mir selbst als auch im Blick auf das Geschehen in Politik und Gesellschaft nehme ich das zurzeit häufig wahr: Da kann man sowieso nichts machen. Man wird zum Opfer, das keine andere Möglichkeit sieht, als alles über sich ergehen zu lassen.
Rückzug in den sicheren Winkel
Eine zweite Reaktion: Man sucht sich einen sicheren Winkel, eine gemütliche Ecke, aus der alles ausgeblendet ist, was irritiert und herausfordert. Es bilden sich die berühmten Blasen, innerhalb derer nur die eigene Sicht bestätigt wird, ein sich immer mehr verstärkender Echoeffekt. Ich höre nur noch, was ich hören will, und sage nur, was die anderen vermutlich hören wollen. Alles andere wird ausgeschlossen, dem Reich des Bösen zugeordnet. Meine schöne Welt ist das Maß aller Dinge.
Aggression
Die dritte Reaktionsvariante ist die offene Aggression. „Ich zuerst“. Alle, die nicht zu mir passen, werden ausgegrenzt, diskriminiert. Es darf sie nicht geben. Alles und alle, die irgendwie anders sind als ich, werden zur Bedrohung, gegen die mit Aggression, mit offener oder versteckter Gewalt vorzugehen ist. Was sich unter dieser Grundhaltung zurzeit abspielt, brauche ich nicht im Einzelnen aufzählen.
Diese Reaktionen enthalten auch positive Möglichkeiten: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“.
Doch: Wir sind heute Abend hier, um uns gegenseitig darin zu bestärken, dass die drei genannten destruktiven Verhaltensmuster nicht zwingend sind. – Vielmehr steckt in ihnen auch die Möglichkeit, die Dinge zu wenden. Was ich meine, hat der Dichter Friedrich Hölderlin auf eine klassische Formel gebracht: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Von der Angstblockade zum Innehalten
Die Schockstarre kann auch eine Chance sein, wenn wir uns nicht von ihr festhalten lassen oder und uns gar an ihr festklammern:
Der Psychologe Viktor E. Frankl hat beschrieben, wie er die lähmende Angst seiner Zeit im Konzentrationslager unter dauernder Lebensbedrohung überstehen konnte:
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl der Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
Wir haben die Möglichkeit, unserer Angst die Entscheidung entgegenzusetzen, uns von ihr nicht beherrschen zu lassen.
Aus der „Blase“ zum gemeinsamen Handeln
„Gemeinsam sind wir stark, – nicht darin, uns eine ungestörte Privatwelt zu schaffen. Gemeinsam können wir uns dem stellen, was uns allein überfordern würde.
Die, der andere ist nicht in erster Linie Konkurrent und Bedrohung. Sie/er kann und will ergänzen, was mich allein überfordert. Gemeinsamkeit stärkt alle. Deshalb: Nicht Abgrenzungen zementieren, sondern Kräfte zusammenführen!
Von der Destruktion zum Konstruktiven
Aggression treibt zum Handeln. Die Frage ist: Geht dieses Handeln ins Destruktive oder ins Konstruktive?
Worum es geht, möchte ich noch einmal mit Worten beschreiben, die einem Menschen geholfen haben, eine aussichtslos scheinende Situation zu bestehen: Dietrich Bonhoeffer schrieb – seinen Tod vor Augen – im Gefängnis:
Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen,
nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen,
nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit.
Tritt aus ängstlichem Zögern heraus in den Sturm des Geschehens,
nur von Gottes Gebot und deinem Glauben getragen,
und die Freiheit wird deinen Geist jauchzend empfangen.
Das ist die Hoffnung, die im Impuls zur Aggression steckt, sobald sie etwas in der Absicht in Angriff nimmt, dem Zerstörerischen Aufbauendes und Weiterführendes entgegenzusetzen.
„Wir sind nicht Opfer eines unabwendbaren Schicksals, sondern gefordert, dem Gegebenen zu entsprechen.“
Worauf es jetzt ankommt: Wir sind nicht hilflose Opfer eines unabwendbaren Schicksals. Das werden wir nur, wenn wir uns selbst zu Opfern erklären, weil wir uns von Angst, Rückzug und Aggression beherrschen lassen. Vielmehr gilt:
Zum Abschluss ein paar Zeilen aus der 1500 Jahre alten Klosterregel des heiligen Benedikt, die mir persönlich gerade hier und heute Maß und Mitte gibt und den Rücken stärkt:
Wenn es eng und hart wird, verlier nicht das Vertrauen in deinen Weg, erst recht nicht, wenn du merkst, dass die eigene Kraft allein nicht ausreicht und du Hilfe brauchst. Gerade dann geh geduldig Schritt um Schritt weiter. Vertrau darauf, dass unterwegs dein Herz wachsen wird. Und auf einmal, und ohne dass du weißt wie, gehst du den Weg, den Gott dir unter die Füße legt, in der unbeschreiblichen Leichtigkeit der Liebe. Der Weg lohnt sich!
Besuch zum Scholastikafest in Varensell
AbteiWir sagen: ZUSAMMEN:HALT!
Abtei– Am 14. und 15.2. gibt es im Abteiladen Olsberg die Gelegenheit, sich kleine Würdetäfelchen stempeln zu lassen, um die Botschaft der unantastbaren Menschenwürde auf unsere Straßen zu tragen. Auch in der OASE wird es solch eine Aktion mit den anwesenden Gruppen geben.
Evensong am Fest der Darstellung des Herrn
AbteiAm 2. Februar schließt sich mit dem Fest der Darstellung des Herrn, auch als „Mariä Lichtmess“ bekannt, der weihnachtliche Festkreis. Der Tag geht zurück auf die Erzählung aus dem Lukasevangelium, in der Maria und Joseph mit dem neugeborenen Jesuskind 40 Tage nach der Geburt zum Tempel nach Jerusalem ziehen, um ihren Erstgeborenen dort „dem Herrn zu weihen“. Simeon und Hanna erkennen in Jesus den lang erwarteten Messias, den Erlöser, und preisen ihn als „Licht für die Völker“. So durchzieht die Symbolik des Lichtes diesen Tag, die sich darin äußert, dass während der Liturgie Kerzen gesegnet werden und die versammelte Gemeinde mit brennenden Kerzen in den Händen in die Kirche einzieht, ihrem Erlöser entgegen.
Kerzensegnung an der Pforte
Einen besonderen Akzent hatte dieser Tag in diesem Jahr durch die Gestaltung der abendlichen Vesper als Evensong, der sich an der Tradition des Abendgebetes der anglikanischen Kirche orientiert. Das Gebet wurde musikalisch gestaltet durch den „Rumbecker Evensong Chor“ unter der Leitung von Thomas Niemand. Um 17.45 Uhr versammelte sich die Gemeinschaft der Mönche gemeinsam mit dem Chor und weiteren Mitfeiernden an der Klosterpforte. P. Prior Klaus-Ludger begrüßte die Anwesenden und führte in die Liturgie des Tages ein. Nach dem Entzünden und Segnen der Kerzen zogen dann alle unter dem Gesang „Du Licht vom Lichte, du zeigst uns das Antlitz des Vaters; in Liebe leuchtest du: Jesus Christ“, der sich an einem Hymnus der frühen Kirche orientiert, in die Abteikirche ein. Dort wurde dann gemeinsam mit dem Evensong Chor die Vesper gesungen, die in den beiden Gesängen des Magnificat und des Nunc Dimittis nach einer Fassung von T. A. Walmisley gipfelte. Das „Nunc Dimittis“ geht auf den Lobgesang des Simeon zurück, den er bei der Begegnung mit Jesus im Tempel anstimmte, und ist in das Nachtgebet der Kirche, die Komplet, eingegangen. Der Evensong endete mit der gemeinsamen Prozession in die Marienkapelle, wo das „Alma Redemptoris Mater“, ein Gesang zu Ehren der Gottesmutter, gesungen wurde.
Wir danken dem Evensong Chor aus Rumbeck und seinem Leiter Thomas Niemand für die musikalische Gestaltung des Abendgebetes.
Rumbecker Evensong Chor
Konsequent an den Menschenrechten orientiert
Abtei, MissionWeltweit tätige Ordensgemeinschaften schreiben an Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl am 23. Februar
Die Konferenz missionierender Orden (KMO), ein Zusammenschluss von 92 weltweit tätigen Ordensgemeinschaften innerhalb der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK), zu der auch die Abtei Königsmünster gehört, hat in einem Offenen Brief die Kanzler- und Spitzenkandidat:innen von SPD, CDU/CSU, Bündnis90/Die Grünen, FDP, AfD, Die Linke und BSW aufgefordert, ihre Migrations- und Entwicklungspolitik konsequent von den Menschenrechten her zu denken. Vor dem Hintergrund aktueller innenpolitischer und europäischer Debatten zum Thema Asyl und Migration rufen die Ordensgemeinschaften die Spitzenkandidaten dazu auf, öffentlich zur historischen Verantwortung Deutschlands für die Länder des Globalen Südens zu stehen und die Menschen, deren elementare Rechte verletzt würden, zu unterstützen. Die Flüchtlinge seien die Leidtragenden einer Entwicklung, für deren Entstehung „auch wir im Globalen Norden mitverantwortlich waren und sind“. Gerade im Blick auf den menschengemachten Klimawandel appellieren die Ordensgemeinschaften: „Haben Sie den Mut, die Menschen in unserem Land mit der wissenschaftlich gut begründeten Wahrheit zu konfrontieren, dass wir als Menschheit gerade dabei sind, die Überlebensbedingungen für Millionen und Milliarden Menschen zu gefährden und dass damit auch unser Wohlstand in Gefahr ist.“ Die Mitglieder der KMO sind in vielen Ländern der Welt vor Ort an der Seite der Menschen und seien auch weiterhin dazu bereit, „die notwendige sozial-ökologische Transformation“ mit ihren Kräften „im Dienst der Menschen in unserem Land und in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen“.
Den Wortlaut der Pressemitteilung der DOK finden Sie hier.
Im Folgenden dokumentieren wir den Offenen Brief im Wortlaut:
Bonn, 23. Januar 2025
Sehr geehrte …,
als Verantwortliche aus international tätigen katholischen Ordensgemeinschaften wissen wir aus unserer Präsenz in vielen Ländern des Globalen Südens, dass dort die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt deutlich stärker zu spüren sind als in vielen Teilen Europas und bei uns in Deutschland. Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Erdrutsche und vieles mehr erschweren Menschen das Leben, ja Überleben. Der rapide fortschreitende Klimawandel wird immer mehr zu einer zentralen Ursache für Fluchtbewegungen und Migration. Unsere Mitschwestern und Mitbrüder in den betroffenen Regionen erleben dies hautnah.
Nur ein Bruchteil der Menschen, die im Globalen Süden ihre Heimat verlassen (müssen), beabsichtigt die Migration nach Europa. Die meisten von ihnen fliehen in benachbarte Länder, die einen deutlich höheren Migrationsdruck auffangen und verarbeiten müssen als die Staaten Europas. Viele Träger der Entwicklungszusammenarbeit, darunter auch wir Ordensgemeinschaften, leisten mit ihrer Arbeit vor Ort schon jetzt einen Beitrag zur Bewältigung der Auswirkungen von Klimawandel und Migration.
Migration aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen wird weiter zunehmen. Um Akzeptanz dafür zu schaffen, muss deutlich benannt werden: Nicht die Flüchtlinge sind das Problem! Sie sind vielmehr die Leidtragenden einer Entwicklung, für deren Entstehen auch wir im Globalen Norden mitverantwortlich waren und sind. Die Staaten des Globalen Südens brauchen unsere finanzielle Unterstützung zur Anpassung an den Klimawandel. Die jüngste Weltklimakonferenz in Baku im November vergangenen Jahres hat erneut in ernüchternder Weise gezeigt, wie weit der Bedarf im Globalen Süden einerseits und die Bereitschaft der reichen Staaten zur Leistung von Unterstützung andererseits auseinanderklaffen.
All dies ist in vielerlei Hinsicht ein Skandal, denn letztlich beruht unser Reichtum im Globalen Norden auf der Übernutzung und Verschmutzung natürlicher Ressourcen sowie der Ausbeutung im Globalen Süden während der letzten 200 Jahre (*1) Die Länder des Globalen Südens profitieren bis heute nicht angemessen von den Gütern dieser Welt, die laut der Katholischen Soziallehre dem Wohlergehen aller dienen sollen.
Große Sorge bereitet uns auch, dass Migration in der politischen Debatte in Deutschland, wie auch bei unseren europäischen Nachbarn, in erster Linie als Problem begriffen wird. Wer keine Flüchtlinge will, muss mehr für die Fluchtursachenbekämpfung tun. Wenn gut begründete Prognosen stimmen und in 50 Jahren die Lebens- und Versorgungsbedingungen für ca. ein Drittel der Menschheit in ihren traditionellen Siedlungsräumen unerträglich werden, kommen Migrationsbewegungen in Gang, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Hier geht es neben globaler Solidarität und Gerechtigkeit auch um ein wirtschaftliches Interesse der Länder des Nordens, denn in einer derart destabilisierten Welt werden Handelspartner und Absatzmärkte wegbrechen. (*2)
Entsprechend ist der Globale Norden aus moralischen, historischen und eigennützigen Gründen aufgerufen, konsequent das Ende der Nutzung fossiler Energien zu verfolgen und dem Globalen Süden angemessene Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Deutschland als der größten Wirtschaftskraft der Europäischen Union kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Daher appellieren wir an Sie als Kanzlerkandidatin/-kandidat und rufen Sie auf zu Ehrlichkeit und zu einer konsequent von den Menschenrechten her gedachten Migrations- und Entwicklungspolitik, die die langfristigen Interessen der Menschen im Globalen Süden und Norden ernst nimmt.
Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut und dazu gehören die Übereinstimmung von Werten und wissenschaftlicher Analyse und ein von beidem geleitetes Tun. Als Ordensgemeinschaften stehen wir für eine solche Sicht- und Handlungsweise ein und sind bereit, die notwendige sozial-ökologische Transformation mit unseren Kräften im Dienst der Menschen in unserem Land und in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen.
*1 https://www.klimafakten.de/klimawissen/fakt-ist/fakt-ist-deutschland-gehoert-zu-den-top-ten-der-weltgroessten-co2-verursacher#lang
*2 Vgl. Jörg Alt SJ, Milliarden Klimaflüchtlinge?, in: Stimmen der Zeit 6/2024.
Einführung von Abtpräses Javier
Abtei, MissionAm Samstag, 18. Januar 2025, ist P. Javier Aparicio Suárez OSB vom 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner, das gerade in der Abtei Waegwan in Südkorea tagt, zum Abtpräses gewählt worden. Im Anschluss an die Wahl ist er in einer kleinen Zeremonie in der Abteikirche von Waegwan in sein Amt eingeführt worden. Unter feierlichem Glockengeläut und dem SIngen des großen Lobgesangs, des „Te Deum“, hat jeder Teilnehmer des Generalkapitels mit dem Neugewählten den Friedensgruß ausgetauscht. Abt Javier hat dann noch einige Dankesworte an die Versammelten gerichtet und die Gemeinde gesegnet. Auf dem Youtubekanal der Abtei Waegwan kann man sich die kleine Feier anschauen:
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Am Sonntag, 19. Januar 2025, um 16.00 Uhr Ortszeit (8.00 MEZ) findet die feierliche Abtsbenediktion von Abt Javier statt. Hierzu gibt es über den Link unten einen Livestream der Abtei Waegwan:
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Konventsexerzitien
AbteiMit dem Fest Epiphanie – Erscheinung des Herrn – am 6. Januar 2025 endeten unsere Konventsexerzitien am Beginn des neuen Jahres. Sr. Johanna Buschmann OSB, Priorin der Abtei Varensell, stellte diese Tage unter das Thema „Übergänge“ und gab uns dazu kostbare Impulse aus Heiliger Schrift und Benediktsregel. Vielen Dank an Sr. Johanna für diese inspirierenden Tage. Am Ende der Exerzitien stand die Gelübdeerneuerung in der Eucharistiefeier am Epiphanietag. Im Anschluss kamen die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt zu uns, um uns den Segen für das neue Jahr zu bringen und die Worte „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ – über unsere Klosterpforte zu schreiben.
Besuch der Sternsinger
Abt Cosmas dankt Sr. Johanna
Weihnachten im Kloster
AbteiMit dem Beginn der sog. O-Antiphonen, die wir vom 17. bis zum 23. Dezember in der Vesper singen, treten wir sozusagen in die „heiße Phase“ der Vorbereitung auf Weihnachten ein. In diesen Tagen gibt es viele Gelegenheiten, den Klosterberg zu besuchen, um an einem besonderen Gottesdienst teilzunehmen oder ganz einfach die Atmosphäre in Abteiladen und AbteiGaststätte zu genießen.
Am Vierten Adventssonntag (22.12.) singen wir um 17.45 Uhr die Feierliche Vesper. Sie ist von der O-Antiphon geprägt, die Christus als König der Völker preist, der kommen wird, unsere Welt zu erlösen. Unser Kloster Königsmünster ist diesem Friedenskönig geweiht, und der Text der O-Antiphon findet sich auf der Säule in der Krypta der Abteikirche, die den Altar trägt. Im Inneren dieser Säule sind alle Menschen verzeichnet, die uns beim Bau der Kirche unterstützt haben.
An Heiligabend (24.12.) läuten wir um 17.00 Uhr mit der Feierlichen Festankündigung das Weihnachtsfest ein. Die Geburt Christi wird hier als Höhepunkt der Weltgeschichte gedeutet. Im Anschluss singen wir die Erste Vesper von Weihnachten. Um 21.00 Uhr feiern wir dann die Christmette und preisen im neugeborenen Kind in Bethlehem den Retter der Welt.
Am Weihnachtstag selbst (25.12.) findet das Festhochamt um 9.30 Uhr statt. Die Vesper um 17.45 Uhr endet mit dem Sakramentalen Segen. Im Anschluss an die Vesper laden wir Sie ein, in der Kirche zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen zu bleiben.
Am Silvesterabend (31.12.) findet um 17.45 Uhr die Jahresschlussvesper statt. Wir nehmen Abschied vom vergangenen Jahr und bitten Gott um seinen Segen für das, was kommt. Und besonders beten wir um den Frieden in der Welt, wie wir es jeden Tag in der Abteikirche tun.
Am Neujahrstag (1.1.2025) ist die Messe nicht am Morgen, wie es fälschlicherweise in unserem gedruckten Flyer steht, sondern am Abend um 17.45 Uhr. Damit beginnen wir dann auch unsere Konventsexerzitien, stille Tage unserer Gemeinschaft, die bis zum 6. Januar dauern. Am Epiphaniefest (6.1.) beenden wir dann die Exerzitien mit der Erneuerung unserer Gelübde im Konventamt um 11.00 Uhr, zu der Sie auch herzlich eingeladen sind.
In unserem Kalender finden Sie eine Gesamtübersicht aller Gottesdienste, die natürlich auch im Livestream übertragen werden.
Dienstjubiläen der Mitarbeitenden
AbteiAm 13. Dezember, dem Hochfest der hl. Odilia, Patronin unserer Kongregation von St. Ottilien, ehren wir jedes Jahr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ein Dienstjubiläum feiern können. Das ist für uns eine gute Gelegenheit, unseren Mitarbeitenden in den verschiedenen Bereichen Dank zu sagen für ihren Dienst, der oft über den normalen Arbeitsvertrag hinausgeht. Gerade beim Adventsmarkt, der vor zwei Wochen stattfand, war für viele die besondere Atmosphäre in der Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und Mönchen spürbar. Ohne unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären die vielfältigen Aufgaben und Dienste, die wir auf dem Klosterberg erfüllen, nicht möglich.
In diesem Jahr konnten zurückschauen auf
25 Jahre
– Irina Tschulikov, Spülküche
– Monika Arenhövel, Hausmeisterei
20 Jahre
– Eva Janek, Gastbüro
– Bernd Kubiak, Gymnasium der Benediktiner
– P. Julian M. Schaumlöffel OSB, Gymnasium der Benediktiner
10 Jahre
– Bernhard Steinweg, Schmiede
– Christian Felauer, Gymnasium der Benediktiner
5 Jahre
– Silvia Büscher, Abteiladen Olsberg
Festliches Mittagessen im Klosterrefektorium
Geistliche Musik in der Adventszeit
AbteiIn diesem Jahr wird es an den Sonntagen im Advent in der Abteikirche besondere musikalisch-geistliche Angebote geben, zu denen wir alle Interessierten herzlich einladen.
Am Ersten Adventssonntag (1.12.2024) findet zum Abschluss des Adventsmarktes um 18.00 Uhr das Adventskonzert der Schulensembles des Gymnasiums der Benediktiner statt. Bläserklassen, Chöre und Bigband werden unter der Leitung von Ulrich Prenger und Tobias Schütte adventlich-weihnachtliche Musik präsentieren.
Die Vesper am Zweiten Adventssonntag (8.12.2024) um 17.45 Uhr findet in Form eines Choral Evensong statt, eines Gebetes aus der anglikanischen Tradition mit adventlicher Chormusik. Es singt das Forum Vocale Arnsberg unter der Leitung von Kantorin Angelika Ritt-Appelhans. An der Orgel spielt Ulrich Prenger, Musiklehrer am Gymnasium der Benediktiner.
„Weihnachten mit Johann Sebastian Bach“ – unter diesem Thema steht der Dritte Adventssonntag (15.12.2024). Der Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, der Oratorienchor und der Kinder- und Jugendchor VokalTotal, beide aus Arnsberg, und die Camerata Instrumentale Siegen führen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar die erste Kantate des Weihnachtsoratoriums, die Orchestersuite No. 2 in h-moll, BWV 1067 und das Magnificat auf. Das Konzert beginnt um 19.00 Uhr in der Abteikirche.
Um 16.30 Uhr gibt es mit dem „Weihnachtsoratorium für Kinder“ ein besonders gestaltetes Familienkonzert.
Für beide Konzerte können Karten u.a. im Abteiladen Königsmünster erworben werden.
Am Vierten Adventssonntag (22.12.2024) schließt sich der Kreis mit einer gregorianischen deutschen Vesper, die die Mönche der Abtei singen, um 17.45 Uhr. In der Tradition der sog. O-Antiphonen, die vom 17. bis zum 23. Dezember die Liturgie der Adventszeit prägen, steht die Antiphon „O REX GENTIUM“ im Vordergrund, die Christus als König der Völker besingt und mit unserer Abtei Königsmünster eng verbunden ist.
Nach der Pontifikalvesper am Ersten Weihnachtstag, die um 17.45 Uhr stattfindet, laden wir außerdem zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen ein.
Tägliche Impulse in der Advents- und Weihnachtszeit 2024/25
AbteiAuch in diesem Jahr bieten wir Ihnen wieder einen täglichen Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit an. Vom 1.12.2024 bis zum 6.1.2025 werden wir hier jeden Tag einen geistlichen Impuls einstellen. In diesem Jahr stehen die Impulse unter dem Thema „Menschen der Hoffnung“. Jeden Tag stellen wir Ihnen einen besonderen Menschen vor, der uns in dunklen Zeiten Hoffnung geben kann. Vom 17. bis zum 23. Dezember möchten wir Ihnen die sog. O-Antiphonen aus der Adventsliturgie nahebringen, Bilder der Hoffnung, die uns auf das nahende Weihnachtsfest einstimmen können. So kann die diesjährige Advents- und Weihnachtszeit eine Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025 sein, das Papst Franziskus unter das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ gestellt hat.
Sie können sich die Impulse auch als tägliche Email zusenden lassen. Dazu können Sie sich einfach zu unserem Impuls-Newsletter anmelden. Die Möglichkeit dazu finden Sie auf unserer Impulsseite.
Ausstellungseröffnung am 13. Oktober
Abtei, Abteiwaren„Kunst, die in die Wirklichkeit ruft“ – so drückte es Abt Cosmas bei der Eröffnung einer Ausstellung mit Werken der chinesisch-deutschen Künstlerin Yafang Qi am Sonntag, 13. Oktober 2024, im Abteiladen aus. Die Vernissage war mit ca. 30 Besucherinnen und Besuchern gut besucht. Zunächst begrüßte Abt Cosmas die Anwesenden und führte kurzweilig in das Thema der Ausstellung ein. Dabei konnte er auf seine persönlichen Erlebnisse aus seiner Zeit in einem Zen-Kloster in Japan zurückgreifen.
Zu Flötenklängen nach Hildegard von Bingen und Johannes Sebastian Bach, gespielt von Ulrike Mütze aus Altenberg, berichtete Frau Dr. Schemme anschließend aus dem Leben der Künstlerin. Diese war nicht nur eine herausragende Porzellankünstlerin, sie malte leidenschaftlich und schrieb zudem unzählige Gedichte und Betrachtungen. Eine Auswahl ihrer Gedichte trug Frau Schemme zum Abschluss der Veranstaltung vor.
Die Ausstellung ist bis zum 22. November 2024 zu den Öffnungszeiten des Abteiladens zu sehen.
Besuch bei der BKC in Paderborn
AbteiAbt, Seniorat und Verwaltung folgten am Freitag, den 11. Oktober 2024, der Einladung der Bank für Kirche und Caritas nach Paderborn. Nachdem über das aktuelle Marktumfeld und die anstehende Fusion der Pax-Bank und der BKC informiert wurde, tagte das Seniorat. Währenddessen nutzte die Verwaltung die Zeit für ein Beratungsgespräch und einen Kurzbesuch beim Bistumsheiligen Liborius im hohen Dom.
Anschließend trafen sich alle zum gemeinsamen Besuch im Diözesanmuseum. Die Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ zeigt eine beeindruckende Auswahl von Objekten, die Licht ins gar nicht so dunkle Mittelalter bringen. Die Führung zeigte den Wissens- und Technologietransfer aus der Antike bis ins Mittelalter und den Einfluss des Think-Tanks Kloster Corvey.
Den Abschluss bildete schließlich ein Abendessen und ein kleiner Spaziergang durchs nächtliche Paderborn. Danke an die Bank für Kirche und Caritas, insbesondere an unseren Berater Fabian Mathias, für die Organisation und Begleitung des Tages.
Primiz von P. Victor
Abtei, MissionAm Sonntag, den 29. September 2024, hatten wir die Ehre, dass P. Victor Chambi OSB aus der Abtei Mvimwa in Tansania im Rahmen des sonntäglichen Konventamtes seine Primiz (erste hl. Messe als Priester) in der Abteikirche hielt. Am 28. Juli 2024 ist er zusammen mit fünf Seminaristen seiner Heimatdiözese Sumbawanga dort zum Priester geweiht worden. P. Victor ist seit November 2018 in Deutschland, hat zwei Jahre in der Cella St. Benedikt in Hannover gelebt und dort die deutsche Sprache erlernt, bevor er in Salzburg das Studium der Theologie begonnen hat. Nach der heutigen Primiz bei uns wird er nach Salzburg zurückkehren, um sein Studium abzuschließen.
In seiner Begrüßung dankte der Neupriester allen Menschen, die ihn in den letzten Jahren begleitet und unterstützt haben. In der Predigt skizzierte P. Maurus, Missionsprokurator der Abtei, das Wesen des priesterlichen Dienstes darin, den Menschen ihre gottgeschenkte Würde zuzusagen und ihnen dabei zu helfen, ihre Berufung zu entdecken. P. Victor habe in seinem Leben immer wieder Grenzen zu anderen Menschen hin überschritten und sei in diesem Sinne ein echter Missionsbenediktiner.
Br. Maximilian und Br. Wolfgang, beides Mitbrüder von P. Victor aus der Abtei Mvimwa, haben die Gemeinschaft in Tansania bei dem Primizgottesdienst vertreten; Bruder Wolfgang spielte außerdem Orgel und bereicherte den Gottesdienst mit einigen Gesängen. Im Anschluss an die Primiz bestand für die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher die Gelegenheit, den Primizsegen zu erhalten und bei einem Empfang im Foyer der OASE dem Neupriester persönlich zu gratulieren.
Wir wünschen P. Victor Gottes Segen in seinem priesterlichen Dienst vor Gott und für die Menschen!
Neuer Abtprimas
AbteiMit Freude haben wir die Nachricht bekommen, dass unser Abtpräses Jeremias Schröder OSB am 14. September 2024 vom Äbtekongress in Rom als neuer Abtprimas der Benediktiner gewählt worden ist. Nach Viktor Josef Dammertz und Notker Wolf ist er schon der dritte Abtprimas, der aus den Reihen unserer Kongregation von St. Ottilien gewählt worden ist. Der Abtprimas vertritt die Klöster des Benediktinerordens beim Vatikan. Er hat seinen Amtssitz in Sant’Anselmo in Rom und nimmt vorwiegend repräsentative Aufgaben wahr. Außerdem ist er Großkanzler der Päpstlichen Hochschule Sant’Anselmo. Mit seiner langjährigen Leitungserfahrung, seinen internationalen Kontakten, seinen Sprachkenntnissen und nicht zuletzt seinem Humor ist Abt Jeremias für dieses Amt gut gerüstet. Wir danken auch dem scheidenden Abtprimas Gregory Polan, der in seine Heimatabtei Conception in den USA zurückkehrt. Abt Jeremias ist vom Zeitpunkt seiner Wahl im Dienst.
Abt Michael Reepen aus der Abtei Münsterschwarzach wird als erster Assistenzabt unsere Kongregation leiten, bis ein neuer Abtpräses gewählt ist.
Wir wünschen Abt Jeremias Gottes Segen für seine neue Aufgabe!
Abtprimas Jeremias Schröder OSB
Äbtekongress in Rom
AbteiDer Benediktinerorden ist kein klassischer Orden in einem streng zentral geführten Sinn, sondern eine „confoederatio benedictina“, also ein Zusammenschluss von unabhängigen Klöstern mit einem von der jeweiligen Gemeinschaft gewählten Abt und eigenen Strukturen. Einzelne Benediktinerklöster sind in sog. Kongregationen zusammengefasst, die entweder geographisch geprägt sind wie beispielsweise die Österreichische oder Schweizer Kongregation oder sich über eine gemeinsame Aufgabe definieren wie die Missionsbenediktiner von St. Ottilien. Ende des 19. Jahrhunderts war es der Wunsch von Papst Leo XIII., einen Ansprechpartner in Rom zu haben, und so wurde auf dem Aventin das „Collegio Sant’Anselmo“ als benediktinisches Studienhaus gegründet, aus dem sich eine anerkannte Päpstliche Hochschule mit verschiedenen Schwerpunkten wie Liturgie und Monastische Studien entwickelt hat. So ist auch das Amt des Abtprimas entstanden, der eher ein „Bundespräsident“ der Benediktiner ist und schwerpunktmäßig repräsentative Funktionen übernimmt und die weltweiten Gemeinschaften beim Vatikan vertritt.
Alle vier Jahre treffen sich die Äbte und Konventualprioren aller unabhängigen Klöster zum sog. Äbtekongress, der in Sant’Anselmo stattfindet. Beim letzten Mal 2020 ist der Äbtekongress aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen, sodass acht Jahre seit dem letzten Treffen vergangen sind. So hat sich auch unser Abt Cosmas am 9. September 2024 auf den Weg nach Rom gemacht, um an diesem wichtigen Treffen teilzunehmen. Insgesamt treffen sich bis zum 20. September 225 Äbte und Prioren auf dem Aventin. Dazu kommen 25 Vertreterinnen benediktinischer Frauengemeinschaften, die in der sog. CIB (Communio Internationalis Benedictina) organisiert sind. Das Treffen besteht aus Berichten der einzelnen Kongregationen und verschiedener Kommissionen, aus Diskussionen in Sprachgruppen und Workshops zu Themen wie „Fragile Geminschaften“, „Benediktinische Werte in der modernen Welt“, Leitungsverantwortung und Ausbildung.
In diesem Jahr ist der Äbtekongress geprägt durch die Wahl eines neuen Abtprimas, die am 14. September stattfindet. Abtprimas Gregory Polan OSB aus der amerikanischen Abtei Conception in Missouri, der das Amt in den vergangenen acht Jahren innehatte, tritt nicht mehr an. Die ersten Tage des Kongresses dienen auch dazu, gemeinsam zu beraten, wie das Profil eines Abtprimas heute aussehen kann und mit welchen Herausforderungen er umgehen muss. Auch Gäste und externe Referenten nehmen am Äbtekongress teil. So konnten zwei Gäste aus der Ökumene begrüßt werden: der anglikanische Erzbischof Ian Ernest, der das Anglikanische Zentrum in Rom leitet, und Erzbischof Khajag Barsamian von der Armenisch-Orthodoxen Kirche.
Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gesegnete Zeit in Rom mit vielen inspirierenden Begegnungen und Gottes guten Geist bei der Wahl des neuen Abtprimas!
„Wer radelt, der findet“ – Abteigespräch mit Gereon Alter
Abtei, AbteiwarenAm Montag, den 9. September 2024, fand um 19.30 Uhr ein Abteigespräch mit Gereon Alter im AbteiForum statt. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Pfarrer des Bistums Essen, der von 2010 bis 2021 zum Sprecherkreis der Sendung „Wort zum Sonntag“ gehörte, ist ein passionierter Radfahrer und schreibt in seinem Blog „Radweh“ regelmäßig über seine Erfahrungen. Dabei versucht er, in den alltäglichen Begegnungen spirituelle Momente zu entdecken. Daraus ist das Buch „Wer radelt, der findet“ entstanden, aus dem Gereon Alter an diesem Abend einige Passagen vortrug. Vor ca. 40 interessierten Zuhörenden erzählte Alter, der seit seinem 13. Lebensjahr Radtouren unternimmt, auf humorvolle Weise von seinen Erfahrungen. Dabei hat sich sein Radius immer mehr geweitet: vom Sauerland über Europa bis in die weite Welt. Viele Reisen unternahm er mit engen Freunden, in den letzten Jahren entdeckt er immer mehr das „Solo-Reisen“. Bilder von den Touren ergänzten seine Ausführungen und weckten das Fernweh der Zuhörerinnen und Zuhörer. Gerade in einer Zeit wachsender Fremdenfeindlichkeit sei es wichtig, in der Begegnung Menschen fremder Kulturen kennen- und schätzen zu lernen. Natürlich sei ein gutes Maß an Vorbereitung wichtig für die Touren, aber ebenso wichtig sei es, sich ganz auf den Moment einzulassen – es hätten sich für alle Probleme, die auf dem Weg auftauchen, oft überraschende Lösungen gefunden.
Wir danken Gereon Alter für einen unterhaltsamen Abend und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen und viele Erfahrungen bei seinen weiteren Reisen!
Tag des offenen Denkmals
AbteiAm 08. September 2024 findet deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Ein von vielen Seiten sichtbares Denkmal in der Stadt Meschede ist die Abteikirche der Abtei Königsmünster, deren Weihetag sich in diesem Jahr zum 60. Mal jährt. Um diesen Kirchraum interessierten Personen näherzubringen, findet an diesem Tag (8.9.) um 14.00 Uhr eine öffentliche Führung statt. Neben dem Kirchraum können die Gäste auch Einblicke in die Baugeschichte der Friedenskirche gewinnen. Ein besonderes Merkmal in diesem Jahr sind die Salbsteine der Kirche, die von wichtigen Orten unserer Geschichte als Deutsche, Christen und Mönche stammen. In einer kleinen Fotoausstellung können diese in der Oase der Abtei eingesehen werden. Weitere Erläuterungen gibt es durch eine Powerpointpräsentation.
Die Mönche der Abtei freuen sich auf Ihren Besuch.
Neuer „Gruß“ zum 60. Kirchweihjubiläum erschienen
AbteiVor 60 Jahren, am 1. September 1964, ist unsere Abteikirche durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, geweiht worden. Die Weihe fand auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs statt. So ist unsere Kirche ganz bewusst eine Friedenskirche, die dem König des Friedens, Jesus Christus, geweiht ist. Seit 60 Jahren beten Mönche und Gäste hier jeden Tag um den Frieden in der Welt – eine Bitte, die nichts von ihrer Dringlichkeit eingebüßt hat.
Planungen und Bau der Abteikirche fielen in eine auch kirchlich bewegende Zeit. In Rom fand das Zweite Vatikanische Konzil statt. Papst Johannes XXIII. hatte beim Ausrufen des Konzils in der Benediktinerabtei St. Paul vor den Mauern der Kirche ein „aggiornamento“ verordnet, eine Verheutigung. Die Botschaft Jesu Christi sollte neu ausbuchstabiert werden für Menschen des 20. Jahrhunderts. Die Abteikirche Königsmünster nimmt in ihrer Architektur zentrale Gedanken des Konzils wie den von der Kirche als Haus aus lebendigen Steinen auf – ein Wagnis für die damalige Mönchsgemeinschaft, die gemeinsam mit dem Architekten Hans Schilling um den Bau gerungen hat.
Der aktuelle „Gruß aus Königsmünster“ möchte Sie ein wenig mitnehmen in die Entstehungsphase unserer Abteikirche, aber auch das zeitlos Gültige des „Programms“ unserer Kirche aufzeigen: eine Kirche für den Frieden zu sein. Herzlich einladen möchten wir Sie zu einer besonders gestalteten Feierlichen Vigil am Vorabend des Weihetages, am Samstag, 31. August 2024 um 20 Uhr. In der Eucharistiefeier am Tag selbst, am 1. September 2024, um 9.30 Uhr feiern wir dann das 50jährige Professjubiläum von unserem P. Heinrich Eilhard OSB. Auch hier sind Sie zur Mitfeier herzlich eingeladen.
Hier können Sie sich den aktuellen Gruß downloaden.
Abteigespräch am 9. September 2024
Abtei, AbteiwarenVon den Planungen der Abteikirche am Vorabend des Konzils
AbteiAm 1. September 1964 wurde die Abteikirche Königsmünster durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, geweiht. Auf den Tag genau 25 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist sie als Friedenskirche konzipiert worden, in der bis auf den heutigen Tag täglich um den Frieden in der Welt gebetet wird. Die Planungen und der Bau der Abteikirche fielen in eine auch kirchlich bewegende Zeit. Im Zweiten Vatikanischen Konzil wollte sich die Kirche ein „aggiornamento“ geben, ihre Botschaft anschlussfähig für die Menschen der damaligen Zeit machen. Viel von der Theologie und Spiritualität dieses Konzils ist in den Bau der Kirche eingeflossen – ein durchaus gewagtes und mutiges Programm für die damalige Gemeinschaft. In diesen Tagen jährt sich die Weihe unserer Friedenskirche zum 60. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums wird sich der neue „Gruß aus Königsmünster“ schwerpunktmäßig der Kirche widmen. Der folgende Artikel möchte Sie etwas mitnehmen in die Planungen der Abteikirche. Zur Mitfeier des Kirchweihjubiläums, besonders zur Feierlichen Vigil am Samstag, den 31. August 2024, um 20 Uhr laden wir herzlich ein:
Von den Planungen der Abteikirche am Vorabend des Konzils
von P. Maurus Runge OSB
In seiner Predigt zur Weihe des ersten Abtes der jungen Abtei Königsmünster, Harduin Bießle, gab der damalige Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jäger, der Gemeinschaft einen Auftrag mit auf den Weg: die Errichtung einer Abteikirche. Bisher betete der Konvent das Lob Gottes in der sog. „Notkirche“, heute die Aula des Gymnasiums. Durch die Zeit der Aufhebung des Priorates Königsmünster im Nationalsozialismus und den mühsamen Wiederaufbau nach dem Krieg war es noch nicht möglich, das große Projekt einer Abteikirche in Angriff zu nehmen. Nach der Abteierhebung und der Errichtung des Schulneubaus konnte mit dieser Mammutaufgabe begonnen werden. Die Jahresberichte dieser Zeit geben einen ganz guten und interessanten Überblick über Planung und Bau der Abteikirche, und sie zeigen, mit welchem Elan die junge Gemeinschaft daran ging, ihre Vision einer Abteikirche zu realisieren.
Abt Harduin beschreibt in seinem Grußwort zum Jahresbericht 1958 das „Programm“ der zu bauenden Kirche: Die Abteikirche, die wir mit Ihrer Hilfe erbauen wollen, soll Christus dem König geweiht werden, und zwar dem „Rex pacificus“, dem Friedenskönig. Wer sonst kann unsere Welt vor der vernichtenden Katastrophe eines neuen Weltkrieges bewahren, wer kann den strafenden Arm Gottes zurückhalten, dass er seiner Gerechtigkeit nicht freien Lauf lasse? Wer anders als der Christ-König, bei dessen Geburt die Engel sangen „Friede den Menschen auf Erden“…? Diesen wahren Frieden den Menschen, die Christus noch nicht kennen, zu bringen, dazu sollen in der neuen Abteikirche, wie wir zuversichtlich hoffen, viele Missionare Auftrag und Sendung erhalten. Das Münster des Königs selbst aber wird eine Stätte des Gebetes sein, in der die Söhne St. Benedikts nach den Worten des Psalmisten siebenmal am Tage das Lob Gottes singen und auch bei Nacht sich erheben, um den Herrn zu preisen. Und die Chronik desselben Jahres berichtet davon, mit welchen „Fundraising“-Maßnahmen die nötigen Mittel zum Bau der Kirche beschafft werden sollten: Darum werden auch demnächst in den Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung Predigten gehalten zugunsten unserer Abteikirche. Unser Hochwürdigster Vater Abt Harduin hat selber schon einen guten Anfang gemacht in den Pfarreien von Iserlohn, Balve und Langenholthausen. Gute Spenden brachte Pater Prior Paulus mit von Detfurth, seiner Heimatgemeinde Barienrode-Ochtersum und von Menden; schönen Erfolg hatte auch Pater Leander mit seiner Predigt in Kirchrarbach. Weiter erzählt der Chronist davon, dass einmal im Monat in der Notkirche ein sog. „Silberner Sonntag“ abgehalten wurde, um Spenden für die künftige Abteikirche zu sammeln. „Reisebrüder“ wie Br. Kilian Borhauer und Br. Rumold Marxbauer fuhren unermüdlich mit dem Fahrrad durch die ganze Region bis hin ins Münsterland, um von Tür zu Tür „Klinken zu putzen“ und Spenden zu generieren. Damals sprach man vielleicht noch nicht vom „Fundraising“, die Sache, die einzelnen Maßnahmen und nicht zuletzt die große Begeisterung für ein Herzensprojekt existierten aber durchaus schon.
Am 25. Oktober 1959, dem Christkönigsfest als Patronatsfest unseres Klosters, fand die Gründungsversammlung des Kirchbauvereins statt, der die Planungen organisieren und vor allem Spenden generieren sollte. Eine Satzung dieses „Kirchbauvereins der Benediktiner-Abtei Königsmünster zu Meschede/Westfalen“ findet sich im Jahresbericht von 1959. Der Mitgliedsbeitrag betrug „mindestens 1,- DM monatlich“. Darüberhinaus konnten die Mitglieder Beiträge leisten, „deren Höhe durch Selbsteinschätzung des Mitglieds ermittelt wird“. Neben dem fionanziellen Aspekt war der Kirchbauverein aber auch eine ideelle Gemeinschaft, die durch mehr als die geleisteten Beiträge miteinander verbunden ist. Das bringt sehr schön §7 der Satzung zum Ausdruck: Jeden Sonntag wird um 8 Uhr für die lebenden und verstorbenen Mitglieder und Spender in deren persönlicher Meinung in der Notkirche eine heilige Messe gefeiert. Es ist ein schönes Zeichen, dass in der Säule der Krypta unserer Abteikirche, die den Altar oben trägt, die Namen aller Spenderinnen und Spender eingelassen sind, die zum Bau der Kirche etwas beigetragen habe. Sie alle sind das Fundament, auf dem wir bis heute unseren Dienst vollziehen.
Anfang Dezember 1959 sind dann „acht Architekten nach eigener Wahl“ aufgefordert worden, der Gemeinschaft bis zum 9. April 1960 „einen gutachtlichen Vorentwurf mit einem Modell der Kirche einzureichen“. Sieben Architekten haben solch einen Entwurf fristgerecht geliefert, und jeder hatte auf seine Weise eine Lösung versucht. Am 19. April 1960 prüften noch einmal externe Gutachter die Entwürfe und gaben ihr Urteil ab. Auf Basis dieser Urteile entschied sich dann der Konvent dafür, mit dem Architekten Hans Schilling aus Köln weiter zusammenarbeiten. Der Jahresbericht von 1960 beschreibt sehr schön das weitere Vorgehen, und zwischen den Zeilen wird deutlich, dass es sich bei den Planungen um einen Prozess handelte, der durchaus nicht reibungsfrei verlief: In den kommenden Wochen und Monaten wird nun das Projekt nach allen Seiten hin noch einmal gründlich überlegt und geprüft werden: eine äußerst schwierige und wichtige Aufgabe für Bauherr und Architekt. Schwierig vor allem deshalb, weil es sich nicht um den Bau einer gewöhnlichen Pfarrkirche handelt, sondern um die Errichtung einer Abteikirche. Dafür aber gibt es in unserem Raum kaum gültige Vorbilder und völlig befriedigende Lösungen aus der neuesten Zeit. … Was den Baustil der Kirche betrifft, so kommt dafür natürlich keine moderne Abwandlung eines historischen Stiles in Frage, sondern eine gegenwartsnahe Lösung, die jedoch weitgehend auf den Charakter benediktinischen Lebens und der sauerländischen Landschaft Rücksicht zu nehmen hat. Ein Kuratorium aus namhaften Personen des öffentlichen Lebens wurde 1959 gebildet, das sich mit all diesne Fragen beschäftigen sollte. Schirmherren waren der damalige Erzbischof von Paderborn, Dr. Lorenz Jaeger, und der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hermann Josef Dufhues. In vielen Sitzungen und Einzelbesprechungen wurde mit dem Architekten und dem Konvent im wahrsten Sinn des Wortes um den Bau gerungen. Die Planungen standen auch ganz im Zeichen des gerade einberufenen Zweiten Vatikanischen Konzils, sodass unsere Abteikirche wirklich „aus Steinen erbaute Liturgie“ ist, wie es unser P. Nikolaus in seiner Diplomarbeit zum Kirchbau schreibt. Ich möchte mit Gedanken unseres damaligen Paters Suitbert Kemming schließen, die auch 60 Jahre nach der Weihe unserer Friedenskirche am 1. September 1964 nichts an Aktualität verloren haben:
So wird unser Gotteshaus im Geiste der „Pax Christi“ Völkerfriedenskirche sein, das Herz einer ‚Stätte der Begegnung‘, die Verstehen und Wertschätzung des Anderen ausstrahlen kann und neue Missionare gewinnt und aussendet, die ein brennendes Herz für die Una-Sancta-Arbeit (Ökumene, Anm. d. Red.) behalten. … Weil wir „katholisch“, d.h. weltallgemein, sind und Söhne des hl. Benedikt, Erben seines Geistes, sind wir verpflichtet, aus der Enge eigener Sorgen herauszutreten und mitzuarbeiten, dass wir Christen wenigstens im Mühen um die Wiedervereinigung im Glauben glaubwürdig sind. Wir finden uns damit in den Gedanken, die den Heiligen Vater vor allem anderen bewegen und bauen so unsere Abteikirche im Zeichen des kommenden Konzils, für den Frieden der Welt.
Fest mit den Mitarbeitenden
AbteiEs ist eine gute Tradition, einmal im Jahr unsere Mitarbeitenden der verschiedenen Bereiche des Klosters zu einem Fest der Begegnung einzuladen und ihnen auf diese Weise für ihren alltäglichen Dienst zu danken, der oft über das gewohnte Arbeitspensum hinausgeht. Ohne das außerordentliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre der Alltag auf dem Klosterberg und in den einzelnen Betrieben kaum zu stemmen. So ist es an diesem Tag ein Anliegen der Mönchsgemeinschaft, dass die Mitarbeitenden wirklich nichts tun müssen, sondern alle Dienste von den Mönchen übernommen werden.
Das Fest begann gut benediktinisch mit der Vesper, dem klösterlichen Abendgebet, in der Kirche. Daran schloss sich das Abendessen am AbteiForum an.
Brennen für das Schmiedehandwerk
Abtei, AbteiwarenEin Dankeschön zum Abschied
AbteiIm Rahmen des Mittagessens im Klosterrefektorium dankte Abt Cosmas am Donnerstag, den 8. August 2024, Herrn Peter Schlomberg, Frau Petra Wirxel, Frau Marie-Luise Nübold, Frau Andrea Kasten und P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB für Ihre langjährige und engagierte Tätigkeit als Lehrende am Gymnasium der Benediktiner. Wir wünschen den frisch pensionierten Lehrerinnen und Lehrern eine gesegnete Zeit im (Un-)Ruhestand!
Treffen der europäischen Höheren Oberen
AbteiVom 29. bis zum 31. Juli trafen sich die Höheren Oberen der europäischen Region der Missionsbenediktiner zu ihrem diesjährigen Treffen in der Abtei Königsmünster. Zum Abschluss nahmen Sie an der Andacht zur Beisetzung des Schreins des hl. Liborius in der Krypta des Hohen Doms zu Paderborn teil. Dies war auch eine gute Gelegenheit, um Dr. Dominicus Meier OSB, der am 8. September in Osnabrück als neuer Bischof eingeführt wird, zu verabschieden.
Bilderläuterung:
Von rechts: Abt Emmanuel (Uznach/CH), Abt Michael (Münsterschwarzach), Abtpräses Jeremias (Georgenberg/AU) , Dr. Dominicus Meier OSB, Erzabt Wolfgang (St. Ottilien), Abt Cosmas (Königsmünster), P. Javier (Missionsprokurator der Kongregation / St. Ottilien)
Traurige Nachrichten aus Ndanda
Abtei, MissionHeute früh (12.07.2024) erreichte uns aus unserer Partnerabtei Ndanda in Tansania die traurige Nachricht, dass P. Cornelius Mdoe, P. Pius Boa, und Br. Bakanja Mkenda bei einem schweren Verkehrsunfall 60 km von der Abtei entfernt ums Leben kamen. Die drei Brüder waren auf dem Weg nach Dar es Salaam.
P. Pius hat 2018 einige Monate in unserer Gemeinschaft gelebt, um an einem Deutsch-Intensivkurs teilzunehmen. Wir unterstützten ihn mit einem Stipendium für ein Zusatzstudium am Monastischen Institut in Sant’Anselmo, Rom, das er erfolgreich abgeschlossen hat. Er arbeitete einige Jahre in Ndanda als Novizenmeister.
Br. Bakanja leitete zuletzt Prokura und Gästehaus seiner Gemeinschaft in Kurasini, Dar es Salaam. Hier war er einer der Nachfolger unseres 2011 verstorbenen P. John Rocksloh, der dieses Haus maßgeblich aufgebaut hat. Als Missionsprokurator war er unser Verbindungsmann und hielt uns regelmäßig über die neuesten Entwicklungen der missionarischen Projekte der Abtei Ndanda, vor allem in Dodoma und in Mecua, Mosambik auf dem Laufenden. Vor einem Monat erst war er in Deutschland und hielt auf der Jahrestagung für Weltkirche und Mission einen Vortrag über Kolonialismus und Mission. Er war zudem immer wieder Autor in unserem „Gruß aus Königsmünster“ und brachte unseren Leserinnen und Lesern die afrikanische Spiritualität nahe.
Wir vertrauen P. Cornelius, Br. Bakanja und P. Pius der Liebe Gottes an und sind in Gedanken und Gebeten bei Abt Christian und der Gemeinschaft von Ndanda!
Priesterweihe von Br. Victor
Abtei, MissionAm Sonntag, den 7. Juli 2024, hat Bruder Victor, der seit über fünf Jahren bei uns lebt und zur Zeit in Salzburg Theologie studiert, zum letzten Mal bei uns seinen Dienst als Diakon ausgeübt. Gestern ist er nach Tansania in seinen „Heimaturlaub“ aufgebrochen, den er in der Abtei Mvimwa und bei seiner Familie verbringen wird. Am 28. Juli wird er zusammen mit sechs anderen Kandidaten in seiner Heimatdiözese Sumbawanga zum Priester geweiht. An der Weihe wird auch eine Delegation aus Meschede und Hannover teilnehmen – in der Cella St. Benedikt hat Br. Victor lange gelebt und in Hannover die deutsche Sprache gelernt.
Bruder Victor wird im September nach Deutschland zurückkommen, um seine Studien zu beenden. So freuen wir uns, dass er am Sonntag, den 29. September, im Konventamt um 9.30 Uhr seine Primiz in unserer Abteikirche halten wird. Zu dieser Feier möchten wir Sie schon jetzt einladen!
Wir wünschen Bruder Victor ein gutes Ankommen in Tansania, freudige Begegnungen mit seinen Mitbrüdern, seiner Familie und Freunden und eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf die Weihe!
Eröffnung des Abteisommers 2024
AbteiAuch in diesem Jahr findet in der Abtei Königsmünster der Abteisommer statt, zu dem die Mönche der Abtei dienstags und samstags in den NRW-Sommerferien einladen. Offizieller Beginn ist am Sonntag, 7. Juli 2024, mit einem Konzert im Rahmen des Mescheder Orgelsommers. Stefan Madrzak, Domorganist an St. Patrokli Soest, wird an der Klais-Orgel der Abtei spielen. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr in der Abteikirche, der Eintritt ist frei. Die weiteren Konzerte des Mescheder Orgelsommers finden Sie hier.
Am Dienstag, 9. Juli 2024, starten die Sommererlebnisabende mit einer besonderen Veranstaltung. Unter dem Leitwort PILGERN wird um 20.00 Uhr die Ausstellung „Pilgerwege im Sauerland“ im Atrium der OASE eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Wanderausstellung des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe), die sich auf 16 Roll-Ups mit den allgemeinen Themen „Pilgern“ und „historische Wege“ beschäftigt. Schwerpunktmäßig werden alle durch das Sauerland führenden historischen Wegstrecken präsentiert, die heute wieder als Pilgerwege begehbar gemacht wurden. Im Rahmen dieser Ausstellung wird die Abtei Königsmünster als offizielle Pilgerherberge zertifiziert. Br. Anno Schütte OSB hält einen Impuls zum Thema.
Im Rahmen der Pilgerausstellung werden zu folgenden Terminen auch Wanderungen auf diesen Wegen angeboten:
27.07. und 28.07.2024
03.08. und 04.08.2024
10.08 und 11.08.2024
17.08. und 18.08.2024
Die Wanderungen beginnen jeweils ab 09:30 Uhr auf dem Klosterberg.
Um Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210) wird gebeten.
Eine Übersicht über die weiteren Veranstaltungen im Abteisommer finden Sie hier.
Zum Abschluss des Abteisommers sei auf ein besonderes Konzert verwiesen: am Sonntag, 18. August 2024 findet um 19.00 Uhr die Veranstaltung „Klezmer trifft Derwisch trifft Orgel“ in der Abteikirche statt. Karten zum Preis von 19 Euro gibt es im Abteiladen und an der Abendkasse.
Abteigespräch mit Klaus Mertes
AbteiAm Donnerstag, 27. Juni 2024, um 19.30 Uhr laden die Mönche der Abtei Königsmünster zu einem Abteigespräch mit Klaus Mertes im AbteiForum ein. „Missbrauch verstehen und Verantwortung übernehmen“ – so ist dieses Abteigespräch überschrieben. Diese Worte fassen gut das Wirken von Klaus Mertes in den vergangenen Jahren zusammen. 2010 machte er als damaliger Leiter des Berliner Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg öffentlich, dass jesuitische Lehrer über Jahre Schüler missbraucht hatten. Damit stieß er eine bundesweite Aufarbeitung an – auch gegen erhebliche innerkirchliche Widerstände.
Pater Klaus Mertes SJ studierte nach seinem Abitur 1973 klassische Philologie und Slawistik in Bonn, nach seinem Eintritt in den Jesuitenorden 1977 Philosophie in München und Theologie in Frankfurt. Seit 1990 war er im Schuldienst tätig, zunächst 1990-1993 an der Sankt-Ansgar-Schule in Hamburg, 1994-2011 am Canisius-Kolleg in Berlin, dessen Rektor er seit 2000 war. Von 2011 bis 2020 war er Kollegdirektor am internationalen Jesuitenkolleg in St. Blasien. Derzeit ist er Superior der Jesuitenkommunität in Berlin-Charlottenburg und Redaktionsmitglied der Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“.
Der Eintritt kostet € 12,-. Karten gibt es im Vorverkauf im Abteiladen (Tel.: 0291/2995-109), online unter abteiwaren.de und an der Abendkasse.
Bild: Julia Steinbrecht / KNA
Hackerangriff in der Abtei
AbteiAm Sonntag, den 26.5.2024, wurden die digitalen Systeme der Abtei Königsmünster durch ein Hackervirus angegriffen und weitgehend verschlüsselt. Zum Glück konnte dies zeitnah festgestellt werden, sodass sofort Notmaßnahmen eingeleitet wurden. Bis zur Klärung der Situation sind die einzelnen Betriebe und Bereiche der Abtei auf digitalem Weg nur sehr eingeschränkt erreichbar; außerdem kann es zu Verzögerungen in einzelnen Betriebsabläufen kommen, u.a. im Gastbereich und im Rechnungswesen.
Das Gymnasium der Benediktiner ist nicht betroffen.
Per Telefon sind wir weiterhin erreichbar:
Klosterpforte: 0291/2995-0
Gastbereich: 0291/2995-210
Abteiladen: 0291/2995-109
AbteiGaststätte: 0291/2995-139
Tischlerei: 0291/2995-119
Kunstschmiede: 0291/2995-120
Abteiladen und AbteiGaststätte sind zu den normalen Zeiten geöffnet.
Über unsere Website und Social-Media-Kanäle werden wir Sie zeitnah informieren, sobald eine Veränderung der Situation eintritt.
Vorstellung von Dr. Dominicus Meier OSB als neuer Bischof von Osnabrück
AbteiAm Dienstag, den 28. Mai 2024, um 12.00 Uhr wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB im Dom zu Osnabrück als neuer Bischof des Bistums Osnabrück und Nachfolger von Bischof Dr. Franz-Josef Bode vorgestellt. Von 2001 bis 2013 hat er als dritter Abt von Königsmünster unsere Gemeinschaft geleitet. 2015 hat ihn Papst Franziskus zum Weihbischof in Paderborn ernannt.
Bischof Dominicus, wie er genannt werden möchte, wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen geboren. Aufgewachsen in Grevenbrück, trat er nach einer Ausbildung zum Justizsekretär und dem Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg 1982 in unser Kloster ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Würzburg und Münster von 1983 bis 1988, wurde er am 14. Januar 1989 von Bischof Dr. Reinhard Lettmann zum Priester geweiht. Daran schloss sich ein Promotionsstudium in Kirchenrecht in Salzburg an. Vor seiner Wahl zum dritten Abt unserer Gemeinschaft war er als Professor in Vallendar tätig.
Auch nach seiner Ernennung zum Weihbischof in Paderborn 2015 blieb er seiner Heimatabtei verbunden, kam regelmäßig zu uns zu Besuch und spendete auch einige Weihen, wie z B. erst im vergangenen Jahr die Diakonweihe von Br. Victor aus Tansania und die Priesterweihe von P. Theodore aus Sambia. Durch seine langjährige Tätigkeit im Kongregationsrat der Missionsbenediktiner ist er auch international gut vernetzt.
Wir gratulieren Bischof Dominicus, wünschen ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe und freuen uns, wenn er auch weiterhin von Zeit zu Zeit seine Heimat besucht.
Priester- und Diakonenweihe am 1.9.2023;
vlnr: Abt Pambo, Br. Victor, Bischof Dominicus, P. Theodore, Abt Michael (Münsterschwarzach), Abt Cosmas
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bistums Osnabrück.
Unterstützung für die Ukraine
Abtei, MissionAm 20. April 2024 hat uns der griechisch-katholische Erzbischof der westukrainischen Diözese Ivano-Frankivsk, Dr. Volodymyr Vijtyshyn, mit seinem Bischofsvikar, Dr. Michael Klapkiv, besucht. In einer Begegnung mit unserer Gemeinschaft hat er von der aktuellen Lage in der Ukraine berichtet und von den Bemühungen seiner Erzdiözese, den vielen Menschen zu helfen, die als Binnenflüchtlinge aus den Kriegsgebieten in der Ostukraine bei ihnen ankommen. Beeindruckt von seinen Ausführungen, haben wir uns dazu entschlossen, den Erzbischof mit einem Betrag von € 2000,- finanziell zu unterstützen.
Am 13. Mai 2024 hat uns Erzbischof Volodymyr einen Brief geschickt, in dem er sich für die Hilfe bedankt. Er berichtet von dem blutigen und grausamen Krieg, der „täglich Leid und die Angst vor ständigen Verlusten“ mit sich bringe, aber auch vom „unnachgiebigen Geist“ der Ukrainer, mit dem sie sich der russischen Aggression widersetzen. Er schreibt: „Die Instabilität und Gewalt des Krieges haben eine wachsende Zahl von Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen und den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie sicheren Unterkünften, sauberem Wasser, Nahrung, Unterkünften und Lebensunterhalt stark eingeschränkt. Viele haben ihr Zuhause und ihr Hab und Gut verloren und sind ohne Dach über dem Kopf.“ Durch die Unterstützung unserer Gemeinschaft war es ihm möglich, „notwendige Mittel für die Unterbringung von Binnenflüchtlingen im Exerzitienhaus in Zarichchia“ wie Betten, Matratzen und Bettwäsche zu kaufen.
Wir bedanken uns auch im Namen von Erzbischof Volodymyr für Ihre Unterstützung für Menschen in Not und beten mit ihm um Frieden und Versöhnung!
Unten finden Sie einige Bilder, die uns aus der Ukraine erreicht haben:
DOK-Mitgliederversammlung in Vallendar
AbteiCa. 180 Ordensoberinnen und -obere der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK) treffen sich vom 12. bis zum 15. Mai 2024 zu ihrer Mitgliederversammlung in Vallendar. Zum ersten Mal dabei ist auch unser Abt Cosmas, der sich im Rahmen der Tagung gemeinsam mit den im vergangenen Jahr neugewählten Oberen vorstellt. In diesem Jahr beschäftigt sich die Konferenz mit dem Thema der wachsenden Interkulturalität von Ordensgemeinschaften. Unter verschiedenen Blickwinkeln wird dieses weite Feld beleuchtet. In einer Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung schreibt die Ordensobernkonferenz: „Was heißt es für Ordensgemeinschaften, wenn in deren deutschen Niederlassungen der Anteil der Mitglieder mit nicht-deutscher Herkunft kontinuierlich wächst? Was hilft und was ist hinderlich für das interkulturelle Verständnis und Zusammenwachsen? Wie ist die Wahrnehmung der Kirche in Deutschland bei den ausländischen Ordensleuten?“ Interkulturalität bedeute gerade für Ordensleute in Leitungsverantwortung eine wichtige Lernerfahrung.
Impulsvorträge zu den genannten Fragen halten u.a. Sr. Agnes Lanfermann MMS (London), die Generalkoordinatorin der Missionsärztlichen Schwestern und P. Dr. Peter Claver Narh SVD (Sankt Augustin), Provinzial der Steyler Missionare und gebürtig aus Ghana. Ebenso wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, Gast der Versammlung sein.
Ebenso wird es auf der Mitgliederversammlung um die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bereich von Ordensgemeinschaften gehen. Dazu wird der unabhängig arbeitende Ausschuss aus der Arbeit des zurückliegenden Jahres berichten. An die Mitgliederversammlung der DOK schließt sich am 15. Mai die Jahreshauptversammlung der Konferenz missionierender Orden (KMO) an, der auch unsere Gemeinschaft als Missionsbenediktiner angehört.
Wir wünschen den tagenden Oberinnen und Oberen eine inspirierende Versammlung, von der sie hoffentlich viele Impulse in ihre jeweiligen Gemeinschaften mitbringen können.
Bild: Deutsche Ordensoberenkonferenz
Die Pressemitteilung der Deutschen Ordensoberenkonferenz können Sie hier nachlesen.
Hildegard-Ausstellung in der OASE eröffnet
AbteiAm Sonntag, den 28. April 2024, versammelten sich um 11.00 Uhr 40 Interessierte im Foyer unseres Gästehauses, der OASE, wo eine Ausstellung über Leben und Wirken der hl. Hildegard von Bingen eröffnet wurde. Sr. Philippa Rath aus der Abtei Eibingen, die schon am 27. April das Abteigespräch hielt, gab eine kurze Einführung in Leben und Werk dieser großen Frau und stellte ihre Bedeutung für unsere Zeit heraus. Hildegard von Bingen (1098-1179) war Visionärin und Heilkundige, aber ebenso eine Mahnerin, die in einem regen Briefwechsel mit vielen Persönlichkeiten ihrer Zeit verbunden war und auch vor Kritik an Päpsten und Bischöfen nicht scheute. Papst Benedikt XVI. ernannte sie 2012 zur Kirchenlehrerin.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni im Eingangsbereich der OASE zu sehen. Begleitend zur Ausstellung laden wir zu folgenden Veranstaltungen ein: Am 4. Juni wird die Heilpraktikerin Ulla Stienen zum Thema „Heilkunde nach Hildegard von Bingen“ sprechen, am 11. Juni die Ernährungsberaterin Christina Andree zum Thema „Küche nach Hildegard von Bingen“. Am 18. und 25. Juni wird Frau Andree im AbteiForum zwei praktische Einführungen anbieten. Zu diesen vier Veranstaltungen, die alle um 19.00 Uhr beginnen, bitten wir um eine Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210, ). Dort erhalten Sie auch weitere Informationen.
Fotos: Brigitte Frings
Sr. Philippa Rath eröffnet die Ausstellung
Abteigespräch mit Sr. Philippa Rath OSB
AbteiVielen ist Sr. Philippa Rath OSB aus der Benediktinerinnenabtei Eibingen bekannt als Delegierte des Synodalen Wegs, Vorkämpferin für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche und Autorin zweier Bücher: „Weil Gott es so will – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin“ und „Frauen ins Amt – Männer der Kirche solidarisieren sich“. In der Reihe der Abteigespräche war sie am Samstag, den 27. April 2024, im AbteiForum zu Gast und erzählte vor vielen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern von der Entstehungsgeschichte ihrer Bücher und gab dabei interessante Einblicke in den Synodalen Weg.
Sr. Philippa outete sich dabei als „spätberufene Aktivistin“ für Reformen in der Kirche. Vor zehn Jahren übernahm sie in ihrem Kloster die Aufgabe, Menschen in Exerzitien zu begleiten. Dabei sprach sie immer wieder mit Frauen, deren Berufung zum priesterlichen oder diakonalen Dienst nicht anerkannt wurde. Als sie dann auf der ersten Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland mit zwei Bischöfen darüber ins Gespräch kam, meinten diese, es gebe kaum solche Berufungen. So sprach Sr. Philippa einige Frauen an und bat sie, ein kurzes Zeugnis über ihre Berufung zu verfassen. Zunächst sollte es bei zwölf Zeugnissen bleiben. Doch die Sache verbreitete sich und entfaltete eine gewisse Eigendynamik, sodass in kürzester Zeit 150 Frauen von ihrem Weg erzählten. Daraus ist dann das erste Buch „Weil Gott es so will“ entstanden – der Titel ist dem Zeugnis einer Autorin entnommen. Von den vielen Reaktionen auf dieses Buch, so Sr. Philippa, sei die überwältigende Mehrzahl positiv gewesen, ganze zwei negativ. Da sich auch viele Männer solidarisch äußerten, sei die Idee zum zweiten Buch entstanden. Sr. Philippa las einige Auszüge aus beiden Büchern vor und erzählte von vielen Gesprächen, die sie mit anderen Teilnehmenden auf dem Synodalen Weg führte, und sie berichtete von der Entstehung des Grundsatztextes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, an dem sie mitgearbeitet hat und der mit großer Mehrheit von der Vollversammlung verabschiedet wurde.
Bei allen schwierigen Themen und dem oft mühsamen Ringen um Reformen in der Kirche war spürbar, dass Sr. Philippa ihre Hoffnung nicht verloren hat. So endete sie mit dem Ausblick, dass schon bald der Weg für Diakoninnen frei sein werde – und auch wenn der Weg zur Öffnung der Priesterweihe für Frauen länger dauern könnte, war sie überzeugt, dass sie noch zu ihren Lebzeiten Priesterinnen erleben werde. An die Ausführungen von Sr. Philippa schloss sich eine lebendige Diskussion an.
Wir danken Sr. Philippa für einen inspirierenden Abend und wünschen ihr Gottes Segen bei ihren Bemühungen!
Sr. Philippa Rath OSB
Einkleidung von Br. Ismael
Abtei„Man achte darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht, ob er Eifer hat für den Gottesdienst, ob er bereit ist zu gehorchen und ob er fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen.“ Mit diesen Worten stellt der hl. Benedikt die Kriterien dafür auf, ob jemand für ein Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft geeignet ist. P. Prior Klaus-Ludger las diese Worte am Freitag, den 26. April 2024, im Rahmen einer kleinen Feier im Kapitelsaal vor, bei der Bruder Ismael Schumacher wieder in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurde und mit dem Habit, dem Ordensgewand der Mönche, bekleidet wurde. Wiederaufgenommen ist das richtige Wort, denn in der Vergangenheit hat Bruder Ismael schon zweimal zu unserer Gemeinschaft gehört, sie aber nach dem Auslaufen der zeitlichen Gelübde wieder verlassen. In der Zwischenzeit lebte er in Berlin, wo er seinen Lebensunterhalt als Finanzbuchhalter verdiente. Die Sehnsucht nach einem benediktinischen Leben ist geblieben, sodass er nach reiflicher Überlegung nun wieder den Schritt in unsere Gemeinschaft gewagt hat.
Abt Cosmas deutete in seiner Ansprache die Dynamik des Suchens als doppelte Bewegung: nicht nur der Mensch suche Gott, sondern auch Gott habe Sehnsucht nach dem Menschen. Diese Gottsuche zeige sich für den hl. Benedikt im Eifer für den Gottesdienst, das „opus Dei“, worunter nicht nur die Liturgie, sondern das ganze Leben im Blick Gottes gemeint sei, im Gehorsam, d.h., in einer offenen Haltung des Hörens – dafür stehe der Name „Ismael“ – und in „Widerwärtigkeiten“, womit die Widerstände und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben gemeint seien.
Schließlich bekleideten Abt Cosmas und P. Prior Klaus-Ludger Br. Ismael mit dem Mönchsgewand und tauschten mit ihm den Friedensgruß aus. Bruder Ismael wird nun in einer einjährigen Probezeit seine Berufung weiter klären und unseren Alltag teilen. Zunächst wird er in der Klosterverwaltung arbeiten, eine Arbeit, die ihm aus den letzten Jahren nicht fremd ist. Wir wünschen Bruder Ismael eine gute Zeit des (Wieder-)Ankommens bei uns!
Ausstellungseröffnung
Abtei, AbteiwarenAm Sonntag, 28. April, um 11.00 Uhr laden wir zu einer Ausstellungseröffnung im Foyer der OASE ein. Sr. Philippa Rath OSB, die einen Tag zuvor das Abteigespräch gestaltet hat, wird eine Ausstellung über Leben und Wirken der Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen eröffnen.Diese prophetische Frau hat auch uns heute noch einiges zu sagen.
Begleitet dazu laden wir zu zwei Vorträgen ein: Am 4. Juni wird die Heilpraktikerin Ulla Stienen zum Thema „Heilkunde nach Hildegard von Bingen“ sprechen, am 11. Juni die Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach Christina Andree zum Thema „Küche nach Hildegard von Bingen“. Am 18. und 25. Juni wird Frau Andree im AbteiForum zwei praktische Einführungen anbieten. Zu diesen vier Veranstaltungen, die alle um 19.00 Uhr beginnen, bitten wir um eine Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210; Email: ).
Besuch aus der Ukraine
AbteiAm Samstag, den 20. April 2024, hatten wir Besuch aus der Ukraine: der griechisch-katholische Erzbischof der Erzdiözese Ivano-Frankivsk, Dr. Volodymyr Vijtyschyn, befindet sich mit seinem Bischofsvikar auf Deutschlandreise, um hier einige Diözesen und Partnergemeinden zu besuchen. Eine Zwischenstation war auch unser Kloster, und trotz seines vollen Terminkalenders nahm sich der Erzbischof Zeit für uns, um uns von der Situation in der Ukraine und seiner Diözese zu berichten.
Die Stadt Ivano-Frankivsk, die im Jahr 1662 gegründet wurde, liegt im Westen der Ukraine. Sie liegt zwar nicht an der Front und ist daher von unmittelbaren Angriffen verschont, aber doch vom russischen Angriffskrieg betroffen: viele Männer sind als Soldaten an der Front im Osten, und viele Menschen haben als Binnenflüchtlinge Zuflucht dort gefunden. Die Erzdiözese hat Gemeinderäume als Unterkunft zur Verfügung gestellt. Viele soziale Projekte, wie Schulen und Krankenhäuser, unterstützen die Menschen. „Im Krieg gibt es keine Atheisten“, erzählt Erzbischof Volodymyr, gerade die Soldaten an der Front fragen nach Rosenkränzen und Kreuzen, die ihnen Halt geben und Trost spenden. Auch Militärseelsorger leisten ihren Dienst. Gerade in diesen Zeiten sei es die Aufgabe der Kirche, den Menschen Trost und Halt zu geben. Was ihm Hoffnung mache, sei die große Unterstützung vieler Menschen, besonders auch in Deutschland, die die Ukraine in vielerlei Hinsicht nicht vergessen. Er bittet uns um unser Gebet für die Menschen in der Ukraine und versichert uns seines Gebetes.
Abteigespräch mit Sr. Philippa Rath OSB
AbteiAbt Notker Wolf verstorben
AbteiAus der Erzabtei St. Ottilien erreichte uns heute morgen die Nachricht, dass Abt Notker Wolf OSB während seiner Rückreise von Italien überraschend verstorben ist. Geboren am 21. Juni 1940 in Grönenbach, legte er am 17. September 1962 seine Profess in St. Ottilien ab. Mit erst 37 Jahren wurde er 1977 zum Erzabt seines Klosters und Abtpräses der Kongregation der Missionsbenediktiner gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis ins Jahr 2000; von 2000 bis 2016 war er als Abtprimas der oberste Repräsentant aller Benediktiner weltweit.
Auch unser Kloster, das zur weltweiten Familie der Missionsbenediktiner gehört, besuchte Abt Notker viele Male. In früheren Jahren hatte er dabei oft seine Querflöte im Gepäck und erfreute unsere Gemeinschaft bei festlichen Anlässen mit musikalischen Darbietungen. Im November 2023 war er als Delegat der Erzabtei St. Ottilien bei der Benediktion von Abt Cosmas unser Gast.
Requiem und Beerdigung wird am Samstag, 6. April, um 10.30 Uhr in seinem Professkloster St. Ottilien sein. Abt Cosmas wird unsere Gemeinschaft dort vertreten.
In Dankbarkeit schauen wir zurück auf das reiche Leben von Abt Notker und vertrauen ihn der Barmherzigkeit Gottes an. Möge er leben in Seinem Frieden!
Bild: Erzabtei St. Ottilien
Frohe Ostern
Abtei„Wagen wir, bewegt vom Geist des Auferstandenen, zu träumen, entwickeln wir Visionen, und haben wir den Mut, uns immer tiefer mit Christus zu verbinden und von seinem Geist beleben, bewegen und wandeln zu lassen.“ So lautete der Wunsch von Abt Cosmas am Ende seiner Predigt in der Osternacht, die wir mit vielen Gästen feiern durften.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gesegnete Ostertage, die uns in der Verbundenheit mit Christus und untereinander stärken mögen! Und weil es Zeit braucht, das Unfassbare, das an Ostern geschehen ist, mit dem Herzen wirklich zu verstehen, feiern wir 50 Tage lang Ostern. Die brennende Osterkerze, die vom Pfingstfenster im Altarraum der Abteikirche inspiriert ist, erinnert uns daran.
Beichtzeiten an den Kartagen
AbteiIn den Kartagen kommen viele Menschen zu uns, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Deshalb bieten wir an diesen Tagen wieder besondere Zeiten an, zu denen Sie herzlich zur Beichte eingeladen sind:
Gründonnerstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)
Karfreitag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und nach der Karfreitagsliturgie (vormittags P. Vincent, nachmittags P. Julian)
Karsamstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)
Vom Hören als radikaler Wertschätzung des Menschen
AbteiBenediktsfest mit Erzbischof Dr. Bentz in der Abtei Königsmünster
Für den Theologen Johann Baptist Metz ist „die kürzeste Definition von Religion: Unterbrechung“. Den Alltagstrott unterbrechen durch religiöse Feste und Riten – das weitet den Blick und bestärkt den Menschen in seiner Würde als Ebenbild Gottes. In benediktinischen Klöstern ist so eine Unterbrechung das „Hochfest des Heimgangs des heiligen Benedikt“, wie es etwas umständlich genannt wird: der Todestag ihres Ordensvaters (bei christlichen Heiligen wird zumeist der Todestag gefeiert, ihr „dies natalis“, Geburtstag zum ewigen Leben), nach dessen Regel die Schwestern und Brüder des Benediktinerordens weltweit bis heute leben. Und da der 21. März oft in die Fastenzeit fällt, ist dieser Tag dann auch eine willkommene Unterbrechung der Fastenzeit.
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
In der Abtei Königsmünster ist es gute Tradition, den 21. März mit vielen Gästen zu begehen, vor allem mit dem „Freundeskreis Königsmünster e.V.“, der den Mönchen mit Rat und Tat, im Gebet und nicht zuletzt auch in materieller Hilfe zur Seite steht. Auch in diesem Jahr konnten die Mönche wieder viele Freundinnen und Freunde begrüßen, die zur Jahreshauptversammlung des Freundeskreises schon am Nachmittag angereist waren. Uli Hess, seit 2005 Vorsitzender dieses Kreises, begrüßte alle Anwesenden. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder wurden einige Zahlen und Fakten vorgestellt, die zu den Regularien jedes Vereins gehören: Mitglieder- und Spendenentwicklung, Finanzbericht, Entlastung des Vorstands. Anschließend stellten sich zwei Kandidaten vor, die zu einer Mitarbeit im Vorstand des Freundeskreises in den nächsten Jahren bereit sind: Dr. Marie-Luise Baumann aus Schmallenberg und Henryk Megier aus Olsberg. Beide sind dem Kloster seit langem bekannt und verbunden und wurden mit großer Mehrheit von den Anwesenden gewählt. Die beiden folgen nun Petra Hanses und Peter Schulte, die aus persönlichen Gründen ihre Vorstandstätigkeit nicht mehr fortsetzen können. Dem bisherigen und dem neuen Vorstand des Freundeskreises sei an dieser Stelle ausdrücklich für die Arbeit und das hohe Engagement gedankt! Nach den Regularien informierte Abt Cosmas über die Entwicklung der Gemeinschaft im vergangenen Jahr, die vor allem durch den Wechsel in der Leitung des Klosters geprägt war. Br. Alexander stellte die geplanten Renovierungen und Neuanschaffungen im liturgischen Bereich vor, die durch die diesjährigen vom Freundeskreis bereit gestellten Mittel ermöglicht werden, Br. Benjamin informierte zum Thema der bereits bekannten notwendigen Modernisierung der OASE, für die der Freundeskreis im vergangenen Jahr Mittel bereitgestellt hat, und über einige neue bzw. wiederbelebte Angebote und Formate, wie Abtei- und Tischgespräche, und P. Maurus berichtete vom weltweiten Auftrag der Missionsbenediktiner und von aktuellen Projekten der Partnerklöster in Afrika, Asien und auf Kuba. Zum Ende dankte Abt Cosmas ausdrücklich Uli Hess, der 17 Jahre lang das Amt des Ersten Vorsitzenden bekleidet hat und nun dieses Amt abgibt; die oder der neue Vorsitzende wird satzungsgemäß vom neuen Vorstand gewählt.
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
Der neue Vorstand des Freundeskreises
Festgottesdienst mit neuem Paderborner Erzbischof
Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Abteikirche, zu dem der neue Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, anreiste. Er ist am 10. März in sein Amt eingeführt worden, sodass es sozusagen sein „Antrittsbesuch“ in der Abtei war. In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt ging er auf den ersten Satz der Benediktsregel ein, der „wie eine Überschrift gelten kann für den, der Gott sucht: Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens!“ „Wie viel Respekt für mein Gegenüber ist in diesem Wort enthalten – das heißt: mit sensibler Aufmerksamkeit sich respektvoll dem anderen zuzuwenden.“ Das Hören falle uns nicht immer leicht – „ich höre und höre dennoch nicht“, führte Erzbischof Bentz aus und nahm sich selbst nicht davon aus: „Man selbst ist mit den Gedanken ganz woanders und erschrickt, wenn man plötzlich hört: Du hörst mir ja gar nicht zu!“ Auch im gesellschaftlichen Diskurs und in der Kirche herrsche oft eher die Grundhaltung vor, „möglichst zugespitzt meine eigene Position zu Gehör zu bringen, damit ich überhaupt gehört werde“. Man bekomme „leicht das Gefühl wie bei einem Gespräch, bei dem alle gleichzeitig sprechen, keiner aber dem anderen wirklich zuhört“. Und er fragt: „Ist es das, was uns so frustriert und weshalb wir nicht weiterkommen?“
Hören als radikale Wertschätzung des Menschen
Richtiges Hören meine aber, „meine Aufmerksamkeit von mir selbst weg auf den anderen hin zu lenken. Es ist eine radikale Wertschätzung des Menschen, mit dem ich jetzt gerade zu tun habe. Ihm das erste Wort zu überlassen, zeigt, dass ich ihn achte und respektiere.“ Und ein guter Zuhörer sei fähig, „auch das Unausgesprochene mitzuhören“, das, was „zwischen den Zeilen“ gesagt wird. Dazu gehöre auch die Fähigkeit zur Stille. Dem heiligen Benedikt gehe es darum, dieses aufmerksame Hören zu einer „Grundhaltung des gemeinsamen Lebens“ zu machen: „Die jungen Mönche sollen auf die Stimme der Älteren hören, die Älteren auf die Stimme der Jüngeren, gemeinsam auf die Stimme des Herrn – nur so gelingt das gemeinschaftliche Leben. Nur so werden eine Gemeinschaft und der Einzelne in ihr zu Gottsuchern.“
Erzbischof Dr. Bentz bei seiner Predigt
Zum Ende seiner Predigt, für die er spontanen Applaus aus der Gemeinde bekam, betonte Bentz seine eigene Bereitschaft zum Hören: „Das gilt aber in gleicher Weise für unser Erzbistum und für mich persönlich auf dem gemeinsamen Weg, der nun begonnen hat: Höre … und neige das Ohr deines Herzens! Das soll auch meine geistliche Haltung, mit der ich mich mit Ihnen auf den Weg machen möchte und um die ich immer wieder im Gebet bitten möchte.“ Der heilige Benedikt inspiriere uns dazu, diesen Weg gemeinsam zu gehen.
Nach der Eucharistiefeier ging das Fest bei einem gemeinsamen Abendessen im AbteiForum weiter, bei der die Gelegenheit bestand, mit dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen. Bemerkenswert war, dass er sich dabei auch ganz wörtlich selbst auf den Weg machte, und gemeinsam mit Abt Cosmas von Tisch zu Tisch ging und so mit vielen der anwesenden Gäste und Mönche ins Gespräch kam. Die Gemeinschaft von Königsmünster dankt dem neuen Erzbischof ausdrücklich für sein Kommen, freut sich auf den weiteren Weg mit ihm und dem Erzbistum Paderborn und wünscht ihm Gottes Segen für seine Aufgabe!
Fotos: Andreas Weller
Abteigespräch: „Assistierter Suizid“
Abtei, Abteiwaren„Man braucht zwei Augen, um dreidimensional gucken zu können!“ Mit diesen Worten drückte Michael Brems die Komplexität des Themas des assistierten Suizids aus, zu dem am Abend des 14. März 2024 ein Abteigespräch vor ca. 50 Interessierten stattfand. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Krankenhausseelsorger der Evangelischen Nordkirche und Begleiter vieler sterbender Menschen brachte er dem Publikum unterschiedliche Blickwinkel auf ein komplexes Thema nahe. Nach einer Begriffsklärung und -abgrenzung fasste Brems die rechtliche Lage, die jüngsten Urteile des Bundesverfassungsgerichts und die aktuelle Diskussion im Bundestag zusammen, bevor er die Position der evangelischen und katholischen Kirche ausführte. Deutlich wurde, dass jeder Mensch einzigartig und daher auch jeder Wunsch nach assistiertem Suizid individuell zu betrachten ist. Theologische Gedanken rundeten den Vortrag von Michael Brems ab, an den sich eine lebendige Diskussion mit den Zuhörenden anschloss.
Wir danken Pfarrer Michael Brems für den inspirierenden Abend und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen bei seiner Arbeit!
Tischgespräch zur Fastenzeit
Abtei, AbteiwarenBischöfliches Wappen aus der Abteischmiede
Abtei, AbteiwarenIn diesen Tagen bereitet sich unser Erzbistum Paderborn auf die Amtseinführung des neuen Erzbischofs, Dr. Udo Markus Bentz, am 10. März 2024 im Hohen Dom zu Paderborn vor. Im Dezember vergangenen Jahres ist der damalige Weihbischof des Bistums Mainz von Papst Franziskus ernannt worden. In unserer Abteischmiede haben die Vorbereitungen einen besonderen Klang, denn hier wird das Wappen unseres neuen Erzbischofs gefertigt. P. Abraham schreibt dazu:
Es ist schon etwas eigenartig, ein Pallium auf dem Amboss liegen zu haben. Das ist das vom Papst verliehene Amtszeichen eines Metropoliten oder – wie es bei uns heißt – eines Erzbischofs. Dieses Zeichen gehört zum Wappen unseres neuen Erzbischofs, das gerade in der Klosterschmiede gefertigt wird. Dabei bedienen wir uns moderner Techniken: Das Bild des Wappens wurde programmiert und anschließend wurden die Linien mit Licht – also mittels eines Lasers – ausgeschnitten. Dann wird das Wappen aus mehreren Schichten zusammengesetzt, wie ein Sandwich. Dadurch kommen die verschiedenen Farben hervor und das Wappen leuchtet.
In der Heraldik werden im Bild weiße Flächen im Wappenschild silbern dargestellt – so auch beim Wappen unseres neuen Erzbischofs. Auch das Material ist zeitgemäß und sehr modern: Titan. Hier wird mittels einer elektrischen Färbung das leuchtende Gold erzeugt, das im Kreuz und im Heiligenschein des Löwen aufleuchtet.
Dieses Wappen wird demnächst unseren Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz begrüßen, wenn er das Generalvikariat unseres Bistums betritt.
Die Schmiede der Abtei Königsmünster ist dann immer dabei und wünscht unserem neuen Hirten Gottes Segen und unserem Erzbistum Wachstum und Weitergang!
P. Abraham Fischer OSB und das Team der Abteischmiede
Einblicke ins Kloster – Ausstellungseröffnung
AbteiAm Sonntag, den 3. März 2024, fanden sich über 40 Interessierte zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung im Foyer der Oase ein, in der Andreas Weller unter dem Motto „Architektur – Kunst – Kloster“ Einblicke in die Räumlichkeiten der Abtei gibt. Andreas Weller lebt mit seiner Familie in Olsberg, ist dort als Bauingenieur tätig und hat sich, wie es Abt Cosmas in seiner Begrüßungsansprache sagte, als Autodidakt Wissen und Können im Bereich der Fotografie selbständig erworben. Er ist im besten Sinne „ein Amateur, d.h. wörtlich ein Liebhaber, dem es dabei nicht wie bei einem Professionellen um Beruf zund Lebensverdienst geht.“
Erste Projekte mit der Abtei waren Aufnahmen einiger Räume und Kunstgegenstände des Klosters, das Konventsfoto im Rahmen der Abtswahl und weitere Aufnahmen von Räumen und Orten im Kloster, sodass eine gute Sammlung von Einblicken zusammenkam, aus der dann die 30 Bilder der Ausstellung ausgewählt wurden. Als besonders positiv an der Arbeit im Kloster habe es Weller erfahren, dass es „während des Arbeitens, während des Fotografierens es meistens in den Räumen sehr still war, sodass er sich ganz auf den Eindruck, den das Objekt, der Raum auf ihn machte, konzentrieren konnte.“
Bruder Benjamin hat die 30 ausgewählten Bilder mit Untertiteln versehen, sodass sich dem Betrachtenden schnell erschließe, was hier aufgenommen ist. „Auf diese Weise“, so Abt Cosmas, „wird die Ausstellung zu einem Streifzug durch das Kloster, bei dem Sie Ein-Blicke bekommen, einiges entdecken können. So ist es auch schon einigen Brüdern ergangen, die durch diese Bilder, diese Malerei des Lichtes, diese Führung des Auges ganz Neues in vermeintlich vertraut geglaubten Räumen entdecken konnten.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. April 2024 täglich von 8 bis 16 Uhr im Foyer der Oase zu sehen. Herzlich willkommen!
Geschwisterliche Begegnung in Varensell
AbteiAm 10. Februar feiern benediktinische Gemeinschaften das Fest der hl. Scholastika, der Schwester Benedikts. Gregor der Große erzählt in seiner Lebensbeschreibung des hl. Benedikt von der Tradition, dass sich die beiden Geschwister jedes Jahr zum geistlichen Austausch trafen. Daran anknüpfend ist es schon seit vielen Jahren Brauch, dass sich eine Gruppe von Brüdern der Abtei Königsmünster auf den Weg in die benachbarte Benediktinerinnenabtei Varensell macht, um gemeinsam das Scholastikafest zu feiern. In diesem Jahr haben wir die durch Corona unterbrochene Tradition wieder aufgenommen.
Am Vormittag des 10. Februar 2024 machten sich neun Brüder auf den Weg nach Varensell. Dort angekommen, beteten Schwestern und Brüder in der Varenseller Kirche gemeinsam die Mittagshore, bevor es zum Mittagessen ging. Daran anschließend bestand Gelegenheit zum Austausch und Gespräch über Fragen, die beide Gemeinschaften bewegen: Wie können wir in einer Zeit vielfältiger Herausforderungen unser benediktinisches Charisma gut leben und dabei den Menschen, die zu uns kommen, Zeugnis von unserer Lebensform geben? Der gemeinsame Tag endete mit dem Kaffeetrinken, bevor sich die Brüder aus Meschede wieder auf den Heimweg machten. Wir danken den Schwestern aus Varensell für ihre Gastfreundschaft und freuen uns auf den Gegenbesuch!
Abt Cosmas im Gespräch mit einigen Schwestern
Fotos: Abtei Varensell
Markantes Erbe – Kirchen der 1960er und 1970er Jahre
AbteiVor einigen Monaten war ein Team des LWL-Medienzentrums für Westfalen bei uns, die in Kooperation mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen für ein Filmprojekt in unserer Abteikirche gedreht haben. Das Ergebnis ist nun in einem 20minütigen Film zu sehen, in dem verschiedene Kirchen in Westfalen vorgestellt werden, die in der kirchlichen Umbruchzeit der 1960er und 1970er Jahre erbaut wurden. Unter dem Titel „Markantes Erbe“ wird aufgezeigt, welche Merkmale und Besonderheiten die Kirchen der besagten Zeit prägen und warum die kirchliche Architektur dieser Zeit aus Westfalen nicht mehr wegzudenken ist.
Auf YouTube kann der Film angeschaut werden. Unsere Kirche wird ab Min. 13:00 vorgestellt.
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In memoriam Peter Kulka
AbteiDer bekannte Architekt Peter Kulka ist tot. Er ist im Alter von 86 Jahren am Montag, den 5.2.2024, in seiner Heimatstadt Dresden verstorben, wie es sein Büro dort mitteilte. Peter Kulka ist auch unserem Kloster verbunden. Im Team von Hans Schilling, der unsere Abteikirche geplant hat, war er 1981 maßgeblich beim Bau unseres Gästehauses Oase beteiligt. Der Klosterneubau wurde 1986 nach seinen Plänen errichtet, ebenso das 2001 eingeweihte Haus der Stille, das durch seine minimalistische Architektur Menschen aus nah und fern anzieht und schon mehrere Architekturpreise gewonnen hat.
Darüberhinaus hat er u.a. den Sächsischen Landtag in Dresden und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Magdeburg konzipiert.
Voll Dankbarkeit erinnern wir uns an Peter Kulka und sind in Gedanken und Gebeten bei all denen, die um ihn trauern. Möge er ruhen in Frieden!
Foto: Flickr / Minke Wagenaar
Tischgespräch zum Valentinstag
Abtei, AbteiwarenNie wieder ist jetzt
AbteiUnter dem Thema „Nie wieder ist jetzt“ hat das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V. am Mittwoch, 17. Januar 2024, um 18.00 Uhr zu einer Kundgebung für den Erhalt der Demokratie aufgerufen. Ca. 200 Menschen haben sich bei Schnee und Eis auf dem Kaiser-Otto-Platz in Meschede friedlich versammelt, um ihre Stimme für Demokratie und Solidarität, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu erheben. Vertreterinnen und Vertreter der demokratischen Parteien, der Zivilgesellschaft und der Kirchen gaben Statements in diesem Sinne ab. Auch eine Delegation aus der Abtei war mit Abt Cosmas vor Ort, um das Anliegen zu unterstützen. Nachfolgend dokumentieren wir den Redebeitrag, den unser Prior, P. Klaus-Ludger Söbbeler, gehalten hat:
Es bedeutet mir viel, heute Abend hier sprechen zu können, – als Mescheder Bürger, als Benediktiner von Königsmünster – mit Rückendeckung und in Begleitung durch Abt Cosmas und eine Reihe meiner Mitbrüder.
Die Kernparole des rechten Populismus lautet: Wir müssen unsere Kultur retten.
In Wirklichkeit ist das, wofür der rechte Populismus steht, die Zerstörung unserer Kultur.
Die Errungenschaft unserer Kultur ist die Demokratie: Jeder und jede kann mitreden, seine Interessen vertreten und mitgestalten.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo der Ruf nach dem starken Mann laut wird.
Innerster Kern unserer Kultur ist ihr religiöses Fundament. Die Religionen der Welt sind sich bei aller Verschiedenheit in einem Grundsatz einig: Jeder Mensch ist Geschöpf Gottes, ob Frau, ob Mann, ob Europäer oder Afrikaner, ob heterosexuell oder homosexuell, ob Jude, Christ, Muslim, Hindu oder Atheist.
Das Kulturgut der unantastbaren Menschenwürde ist in höchster Gefahr, wenn nur die da sein dürfen, die so sind wie ich.
Zu unserer Kultur gehört, dass Menschen sich durch ihre Verschiedenheit ergänzen und wissen: Mein Wohlergehen und das Wohlergehen des anderen gehören untrennbar zusammen.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wenn man anfängt, die anderen als Bedrohung zu bekämpfen.
Zu unserer Kultur gehören Verantwortungsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wenn angeblich immer nur die anderen schuld sind.
Zu unserer Kultur gehört die Stärke des Rechts.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo das Recht des Stärkeren etabliert werden soll.
Unsere Kultur basiert auf gegenseitigem Vertrauen.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo Misstrauen, Verleumdung und Hetze um sich greifen.
Kurz: Wir haben allen Grund, mit Klarheit und Stolz zu dem zu stehen, was unsere Kultur ausmacht.
Deshalb dürfen wir in der Situation der Krise und des Konflikts nicht den Kopf in den Sand stecken. Vielmehr gilt es jetzt zu zeigen, wie kraftvoll wir aufgestellt sind.
Hoffentlich werden dann auch diejenigen endlich wach, die dabei sind, mit billigen Rechtsparolen den Ast abzusägen, auf dem wir alle gemeinsam sitzen.
Silberprofess von P. Maurus
Abtei, MissionAm Sonntag, den 14. Januar 2024, war ein besonderer Festtag in der Abtei Königsmünster – P. Maurus Runge OSB konnte auf 25 Jahre Ordensleben zurückblicken. Am 8. Januar 1999 hatte er zum ersten Mal in der Abteikirche Gehorsam, klösterlichen Lebenswandel und Beständigkeit versprochen. Zur Feier der Silberprofess waren viele Gäste aus dem Freundes- und Bekanntenkreis von P. Maurus angereist: aus Dinslaken, seiner Heimatgemeinde, vom Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch, wo er Internatsschüler war, Freunde aus seiner Arbeit im Bereich Kommunikation und Social Media, aus seiner Arbeit in der AG Missionsprokuren, … Einen besonderen Akzent hatte die Feier durch Gäste aus Afrika, mit denen P. Maurus in seiner Arbeit als Missionsprokurator verbunden ist: Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel aus Mosambik, die zur Zeit im Bergkloster Bestwig leben, und Brüder der Benediktinerabtei Mvimwa in Tansania, die mit unserer Abtei durch vielfältige Projekte und Freundschaften vernetzt sind. In einem afrikanischen Chor bereicherten sie die Liturgie.
Afrikanischer Chor aus Mosambik und Tansania
Die Festpredigt hielt Bruder Ansgar Stüfe aus der Abtei Münsterschwarzach. Er war viele Jahre als Missionar in Tansania tätig und war dann 15 Jahre als Kongregationsprokurator in St. Ottilien für die Koordination der missionsbenediktinischen Projektarbeit verantwortlich. P. Maurus hat mit ihm in seiner Zeit als Kongregationssekretär zusammengearbeitet. Ausgehend von der Berufungsgeschichte des Propheten Samuel – „Rede, Herr, dein Diener hört“ – ging er auf die Wichtigkeit des Hörens ein, das auch für den heiligen Benedikt eine grundlegende Bedeutung hat. Die Predigt von Br. Ansgar war gesättigt durch seine reiche Erfahrung mit Menschen verschiedenster Kontinente. Er betonte die Wichtigkeit der einfachen Präsenz der Klöster weltweit, in denen unterschiedlichste Menschen in aller Vielfalt zusammenleben und dieses Zusammenleben immer wieder versuchen – ein prophetisches Zeichen in unserer heutigen Welt.
Br. Ansgar hält die Festpredigt.
Bei der anschließenden Professerneuerung ging Abt Cosmas auf den Lebensweg von P. Maurus ein, der von der Zusammenarbeit und dem Leben mit unterschiedlichsten Menschen geprägt war und ist. Diese Vielfalt sei eine Bereicherung und Chance, miteinander und aneinander zu lernen. Er wünschte P. Maurus, dass er seinen wachen Blick für gesellschaftliche Themen behält, aber immer wieder auch Zeit für sich in Natur und Stille findet – so wie es ein afrikanisches Segensgebet sagt, das sich P. Maurus für seine Einladungskarte ausgesucht hat: Der Herr schenke dir immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Im anschließenden Gesang des „Suscipe“ bekräftigte der Jubilar sein Versprechen und bat um den Segen Gottes.
An die Eucharistiefeier schloss sich im AbteiForum ein Fest der Begegnung an, bei der die Gäste dem Silberjubilar gratulieren konnten. Der Abend endete mit einem festlichen Abendessen im Refektorium des Klosters, das kulinarisch von einigen Lebensstationen von P. Maurus gerahmt wurde. Hier brachten die Brüder der Abtei Mvimwa musikalisch ihren Dank für die gute Zusammenarbeit beider Klöster zum Ausdruck und erneuerten in symbolischen kleinen Geschenken die Freundschaft der Brüder untereinander.
Konventsexerzitien und Besuch der Sternsinger
AbteiAn den ersten Tagen des neuen Jahres finden traditionell unsere Konventsexerzitien statt, eine gemeinschaftliche Zeit der Stille und Besinnung auf unsere Berufung. In diesem Jahr sollte uns eigentlich Dr. Michael Höffner, Dozent für Theologie der Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster und am Campus für Theologie und Spiritualität Berlin, begleiten. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er leider nicht bei uns sein, hat uns aber dankenswerterweise seine Manuskripte zur Verfügung gestellt, sodass die Exerzitien wie gewohnt stattfinden konnten. Thema der Exerzitien war „Theologie und Literatur“ – Impulse aus der Heiligen Schrift hat Dr. Höffner verbunden mit Romanauszügen aus der zeitgenössischen Literatur. Vielen Dank an Dr. Höffner für die Bereitstellung seiner Impulse!
Die Exerzitien endeten mit der Gelübdeerneuerung im Konventamt am Epiphanietag, dem 6. Januar 2024. Anschließend besuchten uns die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt, um uns den Segen für das vor uns liegende Jahr zu bringen. Sie sammelten für Kinder in ihrem Partnerprojekt in Bolivien.
Online-Angebot zur benediktinischen Spiritualität
Abtei„Dem Glauben eine Gestalt geben“ – unter diesem Motto bietet unsere Cella St. Benedikt in Hannover vom 15. bis zum 31. Januar 2024 ein Online-Seminar zur Einführung in die benediktinische Spiritualität an. Der Kurs richtet sich an alle, die sich dafür interessieren, klösterliches Leben in ihrem Alltag zu verwirklichen, den Alltag spiritueller zu erfahren und die Interesse an benediktinischem Leben haben. Das Seminar findet online statt.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Webseite der Cella St. Benedikt.
Dienstjubiläen 2023
AbteiAm Hochfest der hl. Odilia, dem 13. Dezember, feiern wir traditionell die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Jahres, die auf ein Dienstjubiläum zurückblicken können. Das ist für uns eine willkommene Gelegenheit, ihnen für ihren treuen Dienst über all die Jahre hinweg Dank zusagen. Ohne Mitarbeitende in den verschiedenen Bereichen des Klosters würde das Leben auf dem Klosterberg nicht so funktionieren, wie es das tut. Leider konnten aus Urlaubs- oder gesundheitlichen Gründen nicht alle Jubilarinnen und Jubilare am festlichen Mittagessen teilnehmen – auch denen, die heute nicht dasein konnten, sei ausdrücklich gedankt.
In diesem Jahr konnten wir auf die folgenden Jubiläen zurückschauen:
Abtei
Herr Schulte, Verwaltung: 15 Jahre
Frau Wagner, Abteiladen: 5 Jahre
Schule
Frau Kasten: 35 Jahre
P. Klaus-Ludsger: 35 Jahre
Frau Schäfke: 25 Jahre
Frau Bernado: 10 Jahre
Frau Heimann: 10 Jahre
Frau Röllecke: 5 Jahre
Frau Schröer: 5 Jahre
Frau Meßelke: 5 Jahre
Frau Rüthing: 5 Jahre
Herr Schütte: 5 Jahre
Impressionen vom Adventsmarkt
AbteiEin erster Tag des Adventsmarktes 2023 liegt hinter uns. Den ganzen Tag konnten wir viele Gäste aus nah und fern auf dem Klosterberg begrüßen, die sich in besonderer Atmosphäre auf die Adventszeit einstimmen wollten. Das Wetter war zwar kalt, aber die malerische Schneekulisse des Sauerlandes weckte adventliche Gefühle. Eine besondere Attraktion waren Führungen durch den inneren Klausurbereich der Mönche, bei denen interessierte Besucherinnen und Besucher einen Blick „hinter die Klostermauern“ werfen konnten. Nachfolgend teilen wir einige Impressionen dieses ersten Tages. Morgen von 11 bis 18 Uhr geht es weiter; Sie sind herzlich eingeladen!
Fotos: Adrian Knieriemen
Gruß 4-2023 erschienen
AbteiDer letzte Gruß des Jahres 2023 ist erschienen. Er steht unter der Überschrift: „Advent – Vom Ankommen und Empfangen“. Darin erzählen wir Ihnen kleine adventliche Geschichten vom Ankommen und Empfangen. Es geht um Menschen, die bei uns – auf dem Klosterberg oder anderswo – ankommen und die uns vielleicht auf die ein oder andere Weise etwas von Gott erzählen können, wie er ist und wie er uns begegnen will. Wenn wir diese Menschen, die vielleicht gar nicht so weit entfernt von uns leben, bei uns ankommen lassen und wie Christus empfangen, dann kann es Weihnachten werden.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!
Hier geht es zur Onlineversion des „Gruß aus Königsmünster“ 4-2023.
Bilderstrecke und Video zur Abtsbenediktion
AbteiNachfolgend präsentieren wir Ihnen in einer kleinen Bilderstrecke einige Impressionen vom Tag der Benediktion von Abt Cosmas am 18. November 2023. Wir danken Jannis Fritsch für die Fotos.
Anlässlich der Abtsbenediktion hat das Erzbistum Paderborn ein Video produziert, das die Liturgie dieses Tages erklärt und zusammenfasst:
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Eine Lebens- und Hoffnungsbotschaft für viele Menschen
AbteiBenediktion von Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB in der Abtei Königsmünster
Nachdem die Mönche der Abtei Königsmünster am 18. August 2023 P. Cosmas Hoffmann OSB zu ihrem fünften Abt gewählt hatten, fand genau drei Monate später, am 18. November, um 11.00 Uhr die Abtsbenediktion statt. Vom Tag der Wahl an ist Abt Cosmas mit allen Rechten und Pflichten in sein Amt eingesetzt, die Abtsbenediktion (lat. von benedicere = segnen) ist eine bestätigende, öffentliche Feier, die einen formalen Schlusspunkt der Geschehnisse rund um die Wahl setzt.
Nachdem der Prior der Abtei, P. Klaus-Ludger Söbbeler, alle Anwesenden in der Abteikirche begrüßt und in die Liturgie eingeführt hatte, eröffnete der vorstehende Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ die Feier. Er ist Bischof von Hildesheim, der Diözese, in der die Mönche seit 35 Jahren in der Cella St. Benedikt Hannover tätig sind, also sozusagen auch „ein Ortsbischof der Abtei“, wie es P. Klaus-Ludger ausdrückte. Aus Hannover nahm auch eine große Delegation an der Feier teil, ebenso viele Schwestern und Brüder aus befreundeten benediktinischen und anderen Ordensgemeinschaften.
Am Anfang der Liturgie stand die Vorstellung des Erwählten. Bischof Heiner Wilmer fragte nach der Rechtmäßigkeit der Wahl, welche der Prior bestätigte. Darauf antwortete die versammelte Festgemeinde mit dem Gesang des „Gloria in excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe).
Auf einem gemeinsamen Weg sein
Die Lesungen aus dem Buch des Propheten Ezechiel und dem Lukasevangelium waren geprägt vom Bild des guten Hirten, der in liebevoller Sorge der ihm anvertrauten Herde nachgeht. Monsignore Dr. Michael Bredeck, Diözesanadministrator des derzeit vakanten Erzbistums Paderborn, hielt die Predigt, in der er in sehr persönlich gehaltenen Worten auf die gute Beziehung zwischen der Abtei und dem Erzbistum einging. Er ging auf seinen Besuch in der Gemeinschaft von Königsmünster im Juni 2023 an, wo es darum ging, wie das Miteinander in schwierigen und herausfordernden Zeiten weiter ausgebaut werden kann. Ebenso ging es beim Austausch damals um die Frage, wie Führen und Leiten in heutiger Zeit gestaltet werden kann. Bredeck betonte in seiner Predigt, dass ihm in Erinnerung geblieben sei, „wie dem neuen Abt der Aspekt des gemeinsamen Weges“ wichtig sei. Es sei darum wohl „mehr als nur eine zeitliche Zufälligkeit, dass Cosmas zum Abt gewählt wurde, als sich die Kirche mitten in der Erfahrung eines synodalen Weges befindet, eines Weges hin zu einer synodaleren Kirche, sowohl in unserem Bistum wie in Deutschland und der Weltkirche“. An die Mönche richtete er die Bitte. „das erfahrbare Zeugnis der Lebens- und Hoffnungsbotschaft für Menschen, die nach hier kommen, stark zu berücksichtigen.“
Ausgehend von den gemeinsamen Erfahrungen von Abt Cosmas und ihm als studierte Fundamentaltheologen sagte er: „Ein fundamentaltheologisch grundierter Abt oder Administrator geht immer wieder aus von der Frage: Wozu bist du da, christlicher Glaube, heute, in einer Welt, die plural, ausdifferenziert, säkular, vieldeutig und vieles mehr ist?“ Er plädierte dafür, „das Gespräch zu suchen, auch mit denen, die nicht unserer Meinung sind, gerade mit denen, mit allen, die einen guten Weg gehen wollen. Und wir wollen offen sein auch für ihre Argumente.“
Insignien aus den Werkstätten der Abtei
An die Predigt schloss sich die eigentliche Abtsbenediktion an. Dazu versammelten sich alle Mönche der Abtei in einem Kreis um den Altar. Dort wurde Abt Cosmas von Bischof Wilmer über seine Bereitschaft befragt, das ihm anvertraute Amt anzunehmen. Dann lag der Erwählte lang ausgestreckt in der Kirche, während alle Anwesenden die Heiligen anriefen und Bischof Wilmer ein Segensgebet über ihn sprach.
Während der Allerheiligenlitanei liegt Abt Cosmas lang ausgestreckt auf dem Boden (Foto: Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn)
Dann wurden ihm die Insignien seines Amtes überreicht: die Benediktsregel, deren erster Ausleger der Abt für seine Mönche ist, der Ring als Zeichen der Treue Gott und der Gemeinschaft gegenüber, die Mitra als Würdezeichen des kirchlichen Vorstehers, und der Hirtenstab der Abtei, der ihm von seinem Vorgänger im Amt, Abt Aloysius Althaus OSB, übergeben wurde.
Abt em. Aloysius übergibt Abt Cosmas den Hirtenstab der Abtei (Foto: Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn)
Es war Abt Cosmas wichtig, dass alle Insignien einen Bezug zur Abtei haben. Der Ring wurde in der Abteischmiede hergestellt, die Mitra in der Paramentenschneiderei. Auch das Brustkreuz von Abt Cosmas, das eine Darstellung des Guten Hirten zeigt, der das verlorene Schaf auf den Schultern trägt, hat einen solchen Bezug. Es handelt sich um eine verkleinerte Kopie des Brustkreuzes von Papst Franziskus, der es bereits als Bischof getragen hat. Gefasst ist das Kreuz in Ebenholz aus Tansania, das von der Schreinerei der Abtei erstellt wurde.
Unter der Führung des Evangeliums
Zum Abschluss der Benediktionsfeier tauschte Abt Cosmas mit jedem Mönch des Konventes den Friedensgruß aus – ein Zeichen, dass der Abt mit den Mönchen, in der Vielfalt der Begabungen und Talente, unter der Führung des Evangeliums gehen möchte.
Schließlich feierten alle Anwesenden miteinander Eucharistie. Die Liturgie wurde musikalisch von zwei Chören begleitet: dem Schulchor des Gymnasiums der Benediktiner und dem Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg. Damit kamen zwei Schwerpunkte der Arbeit der Abtei Königsmünster zum Ausdruck: die Arbeit mit jungen Menschen in der Schule (und der Oase) und die Ökumene mit den verschiedenen christlichen Konfessionen.
In einem Dankeswort am Ende des Gottesdienstes dankte Abt Cosmas allen Mönchen und Gästen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben. Bischof Wilmer wünschte dem neu benedizierten Abt, dass er sich seinen Humor bewahren solle, denn „Humor macht vieles leichter und führt dazu, dass man sich selbst nicht so wichtig nimmt.“
Nach dem Gottesdienst fand ein Fest der Begegnung im Abteiforum und der Pausenhalle des Gymnasiums statt. Der Tag endete mit einer feierlichen Pontifikalvesper um 16.30 Uhr in der Abteikirche.
Weitere Fotos von der Feier der Abtsbenediktion folgen.
Die Predigt von Msgr. Dr. Bredeck können Sie hier nachlesen.
Auf der Webseite des Erzbistums Paderborn findet sich auch ein Bericht über die Abtsbenediktion (hier klicken).
Predigt bei der Abtsbenediktion von Abt Cosmas (18.11.2023)
Abtei, Predigtvon Msgr. Dr. Michael Bredeck, Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn
Lieber Abt Cosmas, liebe Altäbte Aloysius, Dominicus und Stephan,
herzlichen Dank für die Einladung, heute hier als Administrator unseres Erzbistums Paderborn die Predigt zu halten. Es ist mir eine Freude und Ehre, dies anlässlich der Benediktion von Abt Cosmas zu tun.
Zwei Monate vor der Wahl von Pater Cosmas Hoffmann zum fünften Abt von Königsmünster am 18. August habe ich am 12. Juni den Konvent besucht und ein Gespräch mit euch, dem Konvent von Königsmünster, geführt. Es war schon ein erster Schritt auf dem Weg zur Abtswahl, den ihr als Gemeinschaft ganz bewusst und mit verschiedenen Etappen gegangen seid. Bei unserem Gespräch im Juni haben wir uns einerseits darüber ausgetauscht, wie wichtig das Zusammenspiel von Abtei und Erzbistum eigentlich ist und wie es derzeit darum bestellt ist. Wir haben auch etwas darüber gesprochen, wie groß und vielfältig diese Verbundenheit und auch Freundschaft sich seit der Gründung eurer Abtei ist und wie sie sich immer wieder neu zeigt. Wir als Erzbistum und die Abtei sind vielfältig miteinander verflochten, und wir stehen einander im Wort, erneuert um Juni, dass wir wo und wie immer möglich einander unter die Arme greifen und dieses Miteinander auch jetzt in schwieriger und weiter herausfordernder Zeit weiter ausbauen werden.
Und dann hatten wir einen zweiten Schwerpunkt in unserem Gespräch, als wir uns über Führen und Leiten heute in der Kirche, über meine Erfahrungen als Administrator und über die Aussagen des Zukunftsbildes zu diesem Thema austauschten und das auch etwas versucht haben, auf euren Konvent zu beziehen. Mir ist sehr in Erinnerung, wie dem neuen Abt der Aspekt des gemeinsamen Weges, sowohl zwischen dem Erzbistum und Königsmünster, als auch des Konventes, der ja aus vielen Einzelnen besteht, besonders wichtig ist. Ich glaube deshalb, es ist mehr als nur eine zeitliche Zufälligkeit, dass Cosmas zum Abt gewählt wurde, als die Kirche sich mitten in der Erfahrung eines synodalen Weges befindet, eines Weges hin zu einer synodaleren Kirche, sowohl in unserem Bistum, wie in Deutschland wie als katholische Weltkirche.
Das Kloster hier ist seit langem ein spiritueller Sehnsuchtsort für viele Menschen aus unserem Erzbistum. Auch für viele diejenigen, die heute hier versammelt sind. Königsmünster ist ein besonderer Ort des Gebetes, der Ruhe und des Wesentlichen. Viele junge Männer, nicht nur aus unserer Diözese, haben sich vor allem in den 1980er und 1990er Jahren dem Konvent angeschlossen. Über den Studienorte Padernborn und über weitere Bezüge gibt es auch viele persönliche Kontakte.
Im Jugendhaus, in der „Oase“, haben Hunderte junger Leute in den Jahrzehnten prägende Erfahrungen des Glaubens und des Lebens gemacht. Viele Männer und Frauen kommen als Gäste hierher, um einige Tage in Stille zu verbringen oder Einzelgespräche mit den Mönchen zu führen. Auch der „Geistliche Rat“ – das Beratungsgremium des Erzbischofs – tut das schon seit vielen Jahren und im nächsten April auch wieder. Erzbischof Becker hatte diese sogenannten „Wüstentage“ eingeführt, die Cosmas so gut und einfühlsam begleitet hat.
Die Liste der Begegnungen und Gemeinsamkeiten könnte ich noch weiterführen, aber hier ist dazu nicht der Ort. Was ich sagen möchte ist: Für uns als Verantwortliche im Erzbistum, aber auch für viele Menschen im Erzbistum, ist sehr deutlich spürbar: Die Mönche von Königsmünster vertrauen der Lebens- und Hoffnungsbotschaft des Evangeliums und machen sie für uns auf ihre Weise erfahrbar – in der benediktinischen Tradition der Gastfreundschaft, in ihrer Spiritualität und nicht zuletzt in der Glaubens- und Lebens-Bildung am Gymnasium, in der Jugendarbeit und der Begleitung. Auch ihr werdet in den kommenden Jahren, in der Amtszeit des Abtes Cosmas, euch gut überlegen müssen, mit wieviel Kräften ihr welche Aufgaben oder Schwerpunkte weiterführen könnt. Ich möchte euch heute darum bitten, das erfahrbare Zeugnis der Lebens- und Hoffnungsbotschaft für Menschen, die nach hier kommen, hierbei stark zu berücksichtigen.
Aber lassen Sie mich in meiner Predigt noch etwas zu Abt Cosmas sagen. Zu dem Theologen Cosmas Hoffmann. Abt Cosmas stammt, wie ich, aus dem Ruhrgebiet, aus Dortmund. Das macht ihn schon mal sympathisch und unkompliziert. Etwas zeitversetzt haben wir nach dem Abitur Theologie an der Fakultät in Paderborn studiert. Bevor er dann aber in das Kloster eintrat, lebte Stefan Hoffmann noch eine Zeit lang in einem Ashram in Indien mit. Sein Interesse am Hinduismus und am Zen-Buddhismus ist seitdem geblieben und weitete sich zu einem intensiven interreligiösen Dialog mit Mönchen anderer Weltreligionen. Ich glaube, dass das sehr entscheidend für ihn war und für die Art seines Glaubens, für sein Verständnis einer missionarischen und diakonischen Pastoral. Und nicht zuletzt für sein Verständnis von Leitung und Weggemeinschaft heute. Niemals von oben herab, niemals nur der Herde voraus, sondern, wie Papst Franziskus es sagt, mal vorweg gehend, mal in der Mitte, mal hinter der Herde. Lernbereit und gesprächsbereit und bereit zum Hören.
Unser gemeinsames theologisches Fach, wenn ich so sagen darf, ist die Fundamentaltheologie. Fundamentaltheologie ist „Theologische Grundlagenarbeit“. Sie will über den Grund des christlichen Glaubens Rechenschaft ablegen, vor der Vernunft und vor dem Leben selbst. In Aufnbahme der großen Überschrift unseres diözesanen Zukunftsbildes von 2014 darf ich es mal so formulieren: Ein fundamentaltheologisch grundierter Abt oder Administrator geht immer wieder aus von der Frage: Wozu bist du da, christlicher Glaube, heute, in einer Welt, die plural, ausdifferenziert, säkular, vieldeutig und vieles mehr ist?
Mit größter Wucht trifft ja der Glaube an Jesus Christus und an den Dreifaltigkeit Gott heute auf die Frage, welche Bedeutung er in dieser säkular verworfenen Welt noch haben kann. Der christliche Glaube steht – noch radikaler gesagt – heute bis hinein in die innersten Kreise der Kirche selbst vor der Frage, ob und was er Menschen in ihrer normalen Lebenswelt noch etwas zu sagen hat. Mittlerweile ist vom Phänomen des „Apatheismus“ die Rede, wie es Tomáš Halík formuliert, von einer religiösen Gleichgültigkeit, in die hinein die überlieferten Wege „ins Leere“ laufen.
Vor ein paar Wochen fand in Hannover der „dennoch“-Kongress statt, den Bischof Wilmer und das Bistum Hildesheim gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk veranstaltet haben. In der eröffnenden Keynote dort wurde es wie folgt auf den Punkt gebracht „Unsere bewährten Strategien werden nicht mehr funktionieren. Zuversicht ohne Gott ist denkbar. Und sie wird für immer mehr Menschen denkbar.“
Das ist unsere Situation, in der sich das Erzbistum, die Abtei Königsmünster und alle anderen Gemeinden und Einrichtungen heute und künftig noch stärker vorfinden. Ich glaube, es versagen jetzt all die Antworten, dass ja doch jeder und jede „irgendwie“ religiös ist und dass wir nur einfach mehr Fachstellen und weitere Einrichtungen brauchen, damit die Inkulturation des Christlichen wieder gelingt. Und da können die heute gehörten biblischen Erzählungen vom „guten Hirten“ oder auch vom „verlorenen Schaf“ durchaus helfen, denn sie sprechen ja letztlich genau davon. Und ich finde, auch das von Papst Franziskus initiierte Stichwort einer Kirche im Zeichen der „Synodalität“, einer Kirche mit Synodalität als Lebensprinzip, ist hier sehr hilfteich. Denn es beschreibt die Kirche Jesu Christi als Gemeinschaft vieler Menschen, die mit dem göttlichen Hirten gemeinsam unterwegs sind und wo niemand verloren geht. Eine Gemeinschaft innerhalb der großen Menschheitsfamilie, für die sie Sakrament, Zeichen der Liebe Gottes zu allen Menschen, sein will. Das immer wieder konkret auf ein Bistum, einen Konvent, auf eine Einrichtung anzuwenden, ist heute sicher eine zentrale Leitungsaufgabe überall in der Kirche.
Die Benediktiner haben eine lange Tradition von Synodalität. Wesentlich ist dabei, einander ohne Vorurteil und ohne vorgefertigtes Konzept zu begegnen. Offene Gespräche sind hierzu wichtig, wirkliche Begegnungen. Die synodale Art ist den Benediktinern quasi schon mit der Ordensregel des hl. Benedikt eingeschrieben. Gleich am Anfang schreibt Benedikt ja, man soll bei wichtigen Fragen alle hören, weil Gott oft den Jüngsten das Richtige eingibt. Wenn es um grundlegende Entscheidungen geht, möchte er also, dass alle angehört werden. So gibt es bei den Benediktinern sehr ausgeprägt das synodale Prinzip, die Beratung, das Hören, das Zuhören. Das ist Voraussetzung für den Oberen und seine Entscheidungen. Auch in diesem „benediktinischen“ Sinn geht es Papst Franziskus um eine Kirche, die es ernst meint mit dem Weg und Dialog miteinander und die auf diese Weise in unserer Zeit und Kultur weiterbestehen kann, geleitet vom guten Hirten, geführt vom Geist und darin Licht der Welt und Salz der Erde ist.
Auch die jüngst veröffentlichte Kirchenmitgliedschaftsstudie zeigt wieder: Menschen wollen und suchen auch weiterhin Gespräche über relevante Fragen ihres Lebens. Darin liegt die Chance und die Herausforderung für uns als Kirche, als Kirche im Erzbistum Paderborn, als Abtei Königsmünster. Dass wir versuchen, relevant zu sein und uns deshalb „auf den Weg zu den Menschen machen und jedem und jeder nachgehen“. Nur direkte Kontakte binden Menschen auf Dauer und lassen sie umdenken. Wir folgen Jesus, der als der gute Hirte die Menschen auf den Wegen ihrer Zeit begleitet ihren Fragen zuhört, auf das schaut, was ihr Herz berührt, in den Sorgen des Alltags den verlorenen Schafen nachgeht. Auch und gerade an den Rändern, in der Diaspora. Die Abtei Königsmünster hat hier in meinen Augen ein sehr deutliches missionarisches Zeichen gesetzt mit der Gründung der Cella schon vor 35 Jahren in einer so säkularen Großstadt wie Hannover.
Lieber Abt Cosmas! Dieses jesuanische Prinzip gilt für Menschen, die in der Kirche Leitung innehaben, nach innen wie nach außen. Es ist durchaus herausfordernd und sicher auch anstrengend, aber trägt Früchte. Davon bin ich fest überzeugt. Lass dich auf diesem Weg nie entmutigen! Sichere dir die manchmal kleinen, aber sicher täglichen Hinweise, dass dieser Weg der richtige ist.
Erlauben Sie mir einen letzten Gedanken: Hinter dem Versuch des Guten Hirten, den Menschen nahe zu sein, steht die Überzeugung, dass in der Auseinandersetzung mit den anderen Religionen, dem Zen-Buddhismus zum Beispiel im Fall von Abt Cosmas, der Philosophie, der Literatur, der Kunst, der Musik, auch mit den Nichtglaubenden, ein schöneres, deutlicheres Verständnis von Christus entstehen kann, etwas, das so vorher vielleicht nicht da war. Das schützt vor Fundamentalismus. Das hat auch wahrhaft theologische Gründe, denn, wie das Konzil sagt: In Jesus Christus hat sich Gott gewissermaßen mit jedem Menschen verbunden. Für diese Glaubensüberzeugung können wir durch Freundschaft Zeugnis ablegen. „Das Wesen der Freundschaft ist die Freundlichkeit“, hat einmal Martin Heidegger gesagt. Mit Freundlichkeit den Menschen begegnen. Ich weiß: Das ist anspruchsvoll und vielleicht auch anstrengend. Freundlich und zugleich verbindlich. Wir wollen das Gespräch suchen, auch mit denen, die nicht unserer Meinung sind, gerade mit denen, mit allen, die einen guten Weg gehen wollen. Und wir wollen offen sein auch für ihre Argumente.
„Bitte: Öffnen wir die Türen!“, sagt Papst Franziskus. „Versuchen auch wir, wie Jesus, der gute Hirte, zu sein – in unseren Worten, Gesten und täglichen Aktivitäten: eine offene Tür, eine Tür, die niemandem vor der Nase zugeschlagen wird.“
In diesem Sinn wünsche ich dem neuen Abt von Königsmünster und der Abtei gute, gesegnete und erfolgreiche Jahre, Gottes Geleit, die Freude und Wirksamkeit, einen guten Weg der offenen Türen in der Freundschaft mit Gott und den Menschen. Zum Wohl aller, für die wir gemeinsam da sind.
Wissenswertes zur Feier der Abtsbenediktion
AbteiAm Samstag, den 18. November 2023, findet um 11.00 Uhr in der Kirche der Abtei Königsmünster eine liturgische Feier statt, die etwas ganz Besonderes ist und nicht alle Tage vorkommt: die Feier der Abtsbenediktion. Die Mönche der Abtei haben am 18. August 2023 P. Cosmas Hoffmann OSB zum fünften Abt von Königsmünster gewählt. Mit der Annahme und Bestätigung der Wahl am selben Tag ist Abt Cosmas in alle Rechte und Pflichten seines Amtes eingesetzt. Wozu also noch eine Benediktion, wörtlich eine Segnung? Die Abtsbenediktion ist sozusagen der formelle Abschluss der Abtswahl und ersten Monate des neuen Abtes. Hier wird in einer offiziellen Feier die freie Wahl der Mönche vor der Ortskirche besiegelt.
Die Abtsbenediktion leitet normalerweise der Ortsbischof, in dessen Diözese die Abtei liegt. Da das Erzbistum Paderborn noch keinen neuen Erzbischof hat, wird der Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, der Feier vorstehen. In seiner Diözese liegt die Cella St. Benedikt in Hannover, wo Mönche von Königsmünster seit 35 Jahren tätig sind. Die Predigt wird der Diözesanadministrator von Paderborn, Monsignore Dr. Michael Bredeck, halten. Damit kommt die Verbundenheit der Abtei mit den beiden Diözesen zum Ausdruck, in denen sie tätig ist.
Die Liturgie der Abtsbenediktion ist aufgebaut ähnlich einer Priester- oder Diakonenweihe. Zu Beginn des Gottesdienstes wird Abt Cosmas dem Bischof vorgestellt, und die Gemeinde singt als Bestätigung das feierliche Gloria.
Die eigentliche Benediktionsfeier beginnt nach der Predigt. Dazu bilden wie bei einer Professfeier (also wenn ein Mönch seine Gelübde ablegt) alle Mönche der Abtei einen Kreis um den Altar. Abt Cosmas tritt in die Mitte – an den Ort, an dem er schon seine Profess abgelegt hat. Er wird vom Bischof über seine Bereitschaft, das ihm anvertraute Amt zu übernehmen, befragt. Daran schließt sich die Allerheiligenlitanei an, in der die Heiligen als unsere Fürsprecher angerufen werden. Dabei liegt der Erwählte lang ausgestreckt auf dem Boden – am tiefsten Punkt der Abteikirche. Nach einem Segensgebet bekommt der Abt die Benediktsregel überreicht – die Regel, unter der er gemeinsam mit den übrigen Mönchen das Leben des Klosters gestaltet. Anschließend bekommt er die Insignien seines Amtes: den Ring, der ihn an seine Verbundenheit gegenüber der Gemeinschaft erinnert, und die Mitra, ein Würdezeichen, das vor allem der Abtei gilt. Beide Insignien sind in den Werkstätten der Abtei Königsmünster hergestellt worden, der Ring in der Schmiede und die Mitra in der Paramentenschneiderei. Ein besonderer Akzent ist die Übergabe des Hirtenstabes, der ihm von seinem Amtsvorgänger, Abt Aloysius Althaus OSB, übergeben wird. Der Hirtenstab, den schon der erste Abt Harduin Bießle getragen hat, steht für die Kontinuität der Abtei.
Benediktion von Abt Aloysius 2013
Nach der Übergabe der Insignien tauscht Abt Cosmas mit jedem Mönch der Gemeinschaft den Friedensgruß aus. Hier wird deutlich, dass der Abt sich gemeinsam mit den Mönchen unter der Führung des Evangeliums auf den Weg macht.
An die Benediktion schließt sich die Eucharistiefeier an.
Der Gottesdienst wird musikalisch von zwei Chören begleitet: dem Schulchor des Gymnasiums der Benediktiner und dem Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg. Hier zeigen sich zwei wichtige Schwerpunkte der Abtei Königsmünster durch die Zeiten: die Arbeit mit jungen Menschen in Schule und Oase und der Einsatz für die Ökumene mit den Geschwistern der anderen christlichen Kirchen.
Abtsbenediktion am 18. November 2023
AbteiAm 18.08.2023 haben wir Mönche der Abtei Königsmünster P. Cosmas Hoffmann OSB zum neuen Abt gewählt. Mit der Annahme der Wahl und der danach erfolgten Amtseinsetzung durch den Abtpräses der Kongregation (Klosterverband) von St. Ottilien hat er bereits alle Rechte und Pflichten des neuen Amtes übernommen. Allerdings muss der neue Abt, den Konstitutionen der Missionsbenediktiner folgend, nach der Wahl „innerhalb von drei Monaten die Abtsbenediktion empfangen“ (Art. 138).
Im Rahmen dieser Segnungsfeier, im Volksmund auch „Abtsweihe“, genannt, erhält der Neugewählte Mitra, Ring und Stab, die ihm in der Regel vom Diözesanbischof übergeben werden. Auf diese Weise wird die Anerkennung des neuen Amtsträgers durch die Ortskirche und die enge Verbundenheit von Abtei und Bistum öffentlich zum Ausdruck gebracht.
Weil das Erzbistum Paderborn noch auf die Ernennung eines neuen Erzbischofs wartet, wurde in gemeinsamen Überlegungen entschieden, dass der Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, die Abtsbenediktion am Samstag, 18.11.2023, um 11 Uhr vornimmt. In seiner Diözese hat die Abtei Königsmünster vor 35 Jahren ein kleines Stadtkloster, die Cella St. Benedikt, in Hannover gegründet.
In der Segnungsfeier wird der Paderborner Diözesanadministrator, Msgr. Dr. Michael Bredeck, als Vertreter des Erzbistums die Predigt halten. Auf diese Weise kommt Verbundenheit der Abtei Königsmünster mit den beiden Diözesen zum Ausdruck, in denen sie tätig ist.
Sollte bis zum Zeitpunkt der Abtsbenediktion ein neuer Erzbischof von Paderborn gewählt und im Amt sein, wird dieser die Segensfeier leiten.
Wöchentliche Stille Meditation
Abtei, GastbereichIn der christlichen Tradition gibt es den Weg der Stillen Meditation, in der der Mensch sich auf den Weg zur eigenen Mitte begibt. Dabei geht es nicht um das Nachdenken oder um eine Bildbetrachtung; es ist auch kein Gebet, das auf Texte oder Worte zurückgreift. Schweigemeditation ist im Grunde „Beten ohne Konzept“, ohne Begriffe und Vorstellungen.
Dabei sitzt die/der Betende still und aufrecht auf einem Kissen, einem Meditationshocker oder Stuhl, atmet ruhig und lässt geschehen. Meditatives Gehen löst nach einer Weile das Sitzen ab, ohne die innere Haltung der Meditation zu unterbrechen. Es wird nichts „gemacht“, alles was geschieht, wird im ruhigen Dasein vor Gott angenommen.
Die Stille Meditation ist ein Weg zum Grund unseres eigenen Daseins, um so der göttlichen Wirklichkeit dankbar zu begegnen.
Jede/r ist herzlich willkommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Decken und Sitzgelegenheiten sind vorhanden, können aber auch mitgebracht werden.
wöchentlich
jeweils dienstags
20.15 – 21.15 Uhr in der Abteikirche (2x 25 Min. Meditation)
micht während der Ferien in NRW!
Ansprechpartner
Br. Emmanuel Panchyrz OSB
Kosten
keine
Ort
Im Chorraum der Abteikirche
Treffpunkt
20 Uhr Abteikirche
Autorenlesung mit Stephan Lamby am 1.10.2023
Abtei„Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges – Ein Report aus dem Inneren der Macht“ ist das neueste Buch des auch aus dem Fernsehen bekannten Journalisten Stephan Lamby betitelt. Am Sonntag, 01.10.23 stellte Lamby vor ca. 120 Zuhörenden im AbteiForum der Abtei Königsmünster diese Veröffentlichung vor, zu der Mitte September das ARD Fernsehen eine Dokumentation gezeigt hatte.
Sehr präzise und anschaulich stellt Lamby dar, wie die Grundlinien der Politik durch den Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine innerhalb von Stunden auf den Kopf gestellt wurden. Der Krieg setzte jahrzehntelang unumstößlich scheinende Rahmenbedingungen des Weltgeschehens außer Kraft. Aus unmittelbarer Nähe hatte Lamby mitbekommen, wie Bundeskanzler Scholz und die führenden Minister für diese umsturzartige Entwicklung den Begriff „Zeitenwende“ prägten und diesen Begriff in den Mittelpunkt der Politik rückten. Basierend auf einer präzisen Durchleuchtung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge zeichnet Lamby nach, wie die verantwortlichen Politiker buchstäblich aus dem Stand ein völlig neues Grundkonzept für ihre Arbeit entwickeln mussten: Die Zeiten, in denen Politik vor allem darin bestand, über geduldiges Miteinander-Sprechen Interessenausgleiche und Kompromisse zu finden, sind vorbei. Zugleich ist bis heute unklar, welche Grundhaltungen und Strategien in der neuen Situation greifen. Sowohl Lambys Vortrag als auch die Beiträge in der anschließend geführten Diskussion verdeutlichten, dass hier die in Politik und Zivilgesellschaft immer schwächer werdende Kategorie des Vertrauens eine Schlüsselrolle spielt.
Predigt am 26. Sonntag im Jahreskreis (1.10.2023)
Abtei, Predigtvon Br. Anno Schütte OSB
Dem heutigen Abschnitt des Evangeliums gehen wichtige Ereignisse voraus: Ein neuer Abschnitt im Leben Jesu hatte begonnen – er war aus der Provinz imposant in die Hauptstadt Jerusalem eingezogen. Dann steigerte sich die öffentliche Aufmerksamkeit weiter: Es gab Aufruhr, als er Händler und Käufer aus dem Tempel trieb und die Tische der Geldwechsler umstieß. Er heilte dort Menschen und Kinder jubelten ihm zu. Das verärgerte religionsamtliche Führungspersonal – Hohepriester und Schriftgelehrte – sprach darauf Jesus an und nach einem kurzen Disput ließ Jesus sie einfach stehen und ging weg. Am nächsten Tag verschärfte sich die Konfrontation weiter – jetzt vereint mit der politischen Führung, den Volksältesten: Ihre Frage nach seiner Handlungsvollmacht konterte Jesus mit einer Gegenfrage, in der sie sich so spekulativ verhedderten, dass Jesus sie ohne Antwort wiederum einfach stehen ließ.
Es ist eine spannungsgeladene Lage, in die Matthäus das heutige Evangelium platziert. Kontroversen, ja heftiger Streit liegen in der Luft. Eines wird damit schon jetzt klar: Jesus ist nicht harmlos – er stellt Fragen, seine Botschaft regt an, seine Lebensart mischt auf. – Soweit eine erste Einordnung.
Jesus ist schon länger mit seinen Jüngern verkündend und heilend unterwegs, doch das religiöse und politische Establishment erkennt darin nichts Positives, keine Chance für sich – im Gegenteil: Mit „Was meint ihr?“ stellt Jesus ihr Leben buchstäblich in Frage, mehr noch: Sie erleben ihn als einen fortwährenden Angriff auf ihre elitäre Lebensweise. Und es wird noch schärfer: Ein ganzes folgendes Kapitel lang schüttet Jesus einen Wehe-Ruf nach dem anderen aus – eine Kostprobe: „Weh Euch, ihr Schriftgelehrten (…), ihr Heuchler, ihr verschließt den Menschen das Himmelreich! … Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut!“ Auch wenn die Bibelwissenschaft heute weiß, dass Matthäus diese Konfrontation nachträglich literarisch ausgebaut hat, sind wir Zeugen eines massiven Konfliktes, der ein wesentlicher Grund für die bald folgende Hinrichtung Jesu am Kreuz wurde.
Worin bestand dieser Grundkonflikt? Kann der auch etwas mit uns zu tun haben? Können wir daraus lernen? – Er hat mit uns zu tun, wenn wir die Figuren des Gleichnisses als typische Charaktere verstehen, die immer und überall existieren. Sie halten uns in vielfältiger Weise vor Augen, wie unterschiedlich Menschen mit dem Lebensangebot Jesu umgehen.
Offensichtlich ist es eine Gefahr, wie diese Schriftgelehrten zu leben: Man hat es zu etwas gebracht und weiß ziemlich genau, wo es langgehen soll. Gern diktiert man anderen, wie man zu leben hat, man hat eben seine Erfahrung. Und wenn die nicht ausreicht, dann wird irgendeine Schrift zitiert – gerne die Stellen, die einem selbst in den Kram passen. Mangels innerer personaler Charakterklarheit soll eine äußere Quelle die innere Leere füllen. Solche Schriftgelehrte setzen ihre Interpretation der Schrift als selbstschützenden Panzer und aggressive Waffe ein. Sie agieren Angst getrieben, haben sich Privilegien erobert und verteidigen diese gewalttätig – es geht um Besitz-Stands-Wahrung in einem festgefahrenen Leben. Tatsächlich werden sie bald, dann total-final – man beachte die Sprache – fest–stellen: „Wir haben ein Gesetz und demnach muss er sterben!“ – Lebendigkeit, Lieben im Leben, das hört sich anders an. Kurz und gut: „Der Buchstabe tötet – der Geist macht lebendig.“ – Hat Jesus auch deshalb nichts aufgeschrieben? Seine mündliche Rede, seine Gleichnisse sind offen, sie sind ein Angebot an jeden einzelnen von uns, aus ihnen zu leben und sie weiter zu verkünden.
Zurück zu unserem Gleichnis: Jesus gibt seine Kontrahenten noch nicht auf – ein neuer Kontakt mit ihnen ist ihm wichtig. Mit der Frage „Was meint ihr?“ bietet er wieder ein Gespräch an. Jesus entlarvt ihre blockierte Lebensweise mit dem Gleichnis von den zwei Söhnen. Der eine lehnt die Bitte des Vaters zunächst ab und geht schließlich doch zur Arbeit in den Weinberg. Der andere entpuppt sich als glatter Lügner: Er sagt zu und geht dennoch nicht. Der erste erweist sich als ein Mensch, der seine ursprüngliche Ablehnung bereut. Eigene Einsicht überzeugt ihn, sein Leben zu verändern, sich weiter zu entwickeln. Dabei hilft, dass der Vater den äußerlich schon Erwachsenen „mein Kind“ nennt: Innen ist er noch unreif, die Ansprache des Vaters klingt wie eine liebevolle Zuwendung, die dem Sohn weiteres Wachstum ermöglichen will. Dieser erkennt die Notwendigkeit der Arbeit im Weinberg und vielleicht freut er sich auch auf den Genuss des guten Weines, der nur aus einem durch Arbeit gepflegten Weinberg gewonnen wird. Er entdeckt in der Bitte des Vaters das Angebot, selbst wie ein guter Wein zu reifen. Die auch mühsame Arbeit im Weinberg ist der Weg dahin – Selbstentwicklung ist keine Hängematte!
Der zweite versucht‘s mit einer Lüge. Sein „Ja“ ist nur Schein, es ist eine leere Worthülse, Sagen und Tun fallen auseinander, er füllt sein „Ja“ nicht durch sein Tun. Sein leeres Ja zeigt: Sein Leben hat keine innere Substanz, sein Inneres entspricht nicht seinem Äußeren. Er versucht mit einer Lüge durchzukommen – vielleicht steht sie für eine grundlegende Lebenslüge. Er bricht nicht auf, sondern bleibt in seiner Verweigerung zu Hause sitzen.
Jesu Frage: „Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?“ beantworten die Schriftgelehrten formal richtig, doch ihre Antwort ist nur ein Lippenbekenntnis. Sie erkennen nicht, dass Jesus mit dem Gleichnis ihnen den Spiegel vorhält: Sie leben wie der zweite Sohn, der die Bitte des Vaters äußerlich formal annimmt und bejaht, dann aber nicht danach handelt. Sie leben äußerlich ein Ja und innerlich ein Nein und bleiben dabei. Sie verweigern sich dauerhaft der Bitte des Vaters, sie wollen sich nicht bewegen und engagieren, nicht im Weinberg an der Basis arbeiten. Bei ihnen können keine Lebensfrüchte wachsen und reifen. An anderer Stelle sagt Jesus: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Auch wenn diese Schriftgelehrten äußerlich so tun, gehen sie nicht in den Weinberg, sie gehen nicht ins Reich Gottes.
Eine Alternative ihrer Verweigerungshaltung präsentiert Jesus ihnen sogleich: „Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.“ Während Schriftgelehrte und Ältesten zur obersten zentralen Gesellschaftsschicht gehörten, waren Zöllner und Dirnen am anderen Ende – ausgegrenzt und ganz unten. Zöllner galten als hemmungslos raffgierige Betrüger, Dirnen als gescheiterter moralischer Abschaum. Doch gerade sie sind offen für das Reich Gottes. Sie wissen um ihre Fehler, ihre Schwäche – auch ihr moralisches Versagen. An anderer Stelle sagt Jesus: „Ich bin gekommen, die Sünder zu berufen, nicht die Gerechten.“ Menschen wie ihnen hat Jesus ihre ursprüngliche unzerstörbar göttliche Würde wieder vermittelt. Das hatte schon Johannes ermöglicht, der – so Jesus ausdrücklich – auf dem „Weg der Gerechtigkeit“ war. Das klingt nach einem aus- und aufrichtenden Weg in eine personale Richtigkeit, nach Veränderungsbereitschaft zu einem stimmigeren Leben. Die Schriftgelehrten dagegen haben sich in ihrer Selbstgerechtigkeit der Botschaft des Johannes verweigert. Und wenn sie schon von Johannes nichts angenommen und umgesetzt haben, dann haben sie Jesu Botschaft von Anfang an nicht kapiert. Sie haben nur gesehen, ihre Wahrnehmung ist nur äußerlich – zu innerer Umkehr, Reue, wie beim ersten Sohn, waren und sind sie nicht fähig und bereit.
Und doch bleibt Hoffnung – auch für sie. Jesus sagt: „Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.“ Irgendwann wird also auch ihnen aufgehen, dass ihr Lebensmodell einem leeren Palast gleicht – außen glanzvoll, innerlich tot. Das Angebot göttlichen Liebens, seine unzerstörbare Gegenwart in allen und allem braucht bei Menschen wie ihnen länger bis zu einer Auferstehung mitten im und ins Leben.
Diese Hoffnung gilt auch uns, die wir uns selbst und andere oft abwerten, ausgrenzen und fixieren. Gott lädt immer wieder neu ein – jeden von uns – dem Leben zu trauen und Neues zu wagen, gerade auch aus Scheitern und Versagen heraus in eine neue Auferstehung. Gott schenkt uns immer bedingungslos neues Leben. Diese Erlösung löst Fixierungen und ermöglicht Liebe, Leben – und Lösungen, mitten im Alltag.
Predigt am 25. Sonntag im Jahreskreis (24.09.2023)
Abtei, Predigtvon P. Maurus Runge OSB
In seinen Gleichnissen durchbricht Jesus immer wieder unsere Erwartungen, indem er uns Menschen vor Augen führt, die ganz anders handeln, als wir es uns vorstellen. Da ist der Vater, der dem heimkehrenden Sohn keine Vorwürfe macht, sondern ihm zu Ehren ein Fest feiert – die Frau, die wegen einer verlorenen Münze das ganze Haus auf den Kopf stellt – der Sämann, der drei Viertel des Saatgutes auf unbrauchbaren Boden sät und damit verschwendet. Und heute hören wir von einem Weinbergbesitzer, der all seinen Arbeitern den gleichen Lohn ausbezahlt, egal ob sie nur eine Stunde gearbeitet oder den ganzen Tag in der Hitze geschuftet haben.
Beim Gleichnis heute kommt noch dazu, dass wir uns in unserem Gerechtigkeitsempfinden verletzt fühlen, wenn der Verwalter jeden Menschen unabhängig von seiner Leistung gleich behandelt. Rein juristisch ist er im Recht, denn er hält sich genau an die Absprachen, wonach er jedem Arbeiter einen Denar ausbezahlt. Aber zwischen Recht und Gerechtigkeit scheint manchmal ein großer Unterschied zu liegen. „Leistung muss sich wieder lohnen“ – das scheint hier nicht zu gelten, und überhaupt, wo kämen wir da hin, wenn jeder Unternehmer heute so handelt? Mit der Bibel lässt sich nun mal kein Staat machen und kein Bruttoinlandsprodukt vergrößern.
Mal abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass im Reich Gottes, von dem die Gleichnisse Jesu handeln, tatsächlich andere Maßstäbe gelten als in unserer an Leistung und Profitmaximierung orientierten Welt, ist für mich die Reaktion des Weinbergbesitzers auf die Kritik der Arbeiter der ersten Stunde entscheidend für das, was wir für unser Leben heute aus dieser Geschichte lernen können. Er betont, dass keinem ein Unrecht geschieht, dass jeder den lebensnotwendigen, vereinbarten Lohn erhalten hat, und stellt dann eine Frage, die den Kern der Kritik ins Schwarze trifft und entlarvend ist: „Ist dein Auge böse, weil ich gut bin?“ Martin Luther übersetzt noch sprachgewaltiger: „Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?“
Mit dieser Frage wird die Perspektive geändert: es geht hier nicht vornehmlich um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, sondern um meinen Blick, meine Perspektive, die ich einnehme – und ob es nicht manchmal für mich persönlich wie auch fürs gesellschaftliche Klima gut sein kann, diese Perspektive zu wechseln. Warum kann ich mich nicht an dem freuen, was mir positiv geschehen ist? Dass ich eine gute Arbeit gefunden habe, dafür einen gerechten Lohn bekomme, der mein Überleben und das Überleben meiner Familie sichert? Warum wandert mein Blick scheel zum anderen, dem, der erst so spät zur Arbeit gekommen ist, und warum fühle ich mich benachteiligt, wenn auch dieser den lebensnotwendigen Lohn erhält? Warum kann ich die Güte eines Menschen nicht aushalten, wenn sie anderen gilt? Was weiß ich denn von den Gründen und Motiven des anderen, der doch genau so wie ich auf Arbeit gewartet hat, den aber keiner angeworben hat?
Es geht für mich im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg um die Prüfung meiner Erwartungen, um Erwartungsmanagement. Es geht darum, auf das zu schauen, was mir geschenkt ist, und nicht neidvoll darauf zu schauen, was der Mitmensch neben mir erhält und wo er vermeintlich übervorteilt wird. Und es geht darum, meine Perspektive vielleicht einmal zu hinterfragen und demjenigen, der dem Anschein nach weniger leistet oder andere Ansichten hat als ich, nicht etwas zu unterstellen, was in Wirklichkeit ganz anders ist. Und hier entfaltet das Gleichnis seine ganze Sprengkraft in Kirche und Gesellschaft heute.
In der Kirche erwarten die einen das Heil von Reformen, die anderen von der Beibehaltung des Status Quo. Und die einen unterstellen den jeweils anderen unlautere Absichten, wenn sie ihnen nicht ganz das Katholischsein absprechen.
Wir erwarten von Menschen, die aus dem Ausland zu uns kommen, dass sie sich integrieren und uns nicht die Arbeitsplätze wegnehmen, beschimpfen sie andererseits als Sozialschmarotzer, die uns nicht auf der Tasche liegen sollen – ohne je mit diesen Menschen über das gesprochen zu haben, was sie bewegt und belastet.
Und wir erwarten einfache Lösungen für komplexe Probleme und wundern uns hinterher, wenn wir populistischen Rattenfängern auf den Leim gegangen sind, die nicht das Wohl der Gesellschaft, sondern nur ihr eigenes kleines Wohl im Sinn haben.
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg lehrt mich, mich an dem zu freuen, was ich geschafft habe, und nicht mit bösem Blick nur das zu sehen, was andere bekommen haben. Es lehrt mich, meine Erwartungen und Motive zu hinterfragen und das Beste von meinen Mitmenschen anzunehmen, nicht das Schlechteste. Das ist nicht einfach und verlangt immer neu eine innere Umkehr. Aber so können wir mitten in dieser Welt dem Reich Gottes schon etwas näher kommen, das jenseits von Leistungs- und Konkurrenzdenken sich entfaltet. AMEN.
Verschiebung einer Veranstaltung
AbteiDie in unserem letzten „Gruß aus der Abtei Königsmünster“ angekündigte Veranstaltung „Der König aus dem Kohlenkeller“ (am 3. Oktober um 17 Uhr im AbteiForum) findet aus gesundheitlichen Gründen nicht statt. Wir planen eine Verschiebung ins kommende Frühjahr und laden erneut ein, sobald Näheres dazu geklärt ist.
Ordenstag in Corvey
AbteiDer alljährlich von der „Paderborner Ordenskonferenz“ (POK) veranstaltete Ordenstag des Erzbistums Paderborn fand in diesem Jahr in Corvey bei Höxter statt. Die Pfarrgemeinde Corvey und Viktor Herzog von Ratibor als heutiger Besitzer der früheren Klostergebäude hatten anlässlich des 1200. Jahrestages der Gründung der Abtei Corvey dazu eingeladen.
Zusammen mit ca. 140 Schwestern und Brüdern aus fast allen im Erzbistum Paderborn ansässigen Ordensgemeinschaften nahmen Abt Cosmas, P. Klaus-Ludger, Br. Alexander, Br. Benjamin, Br. Emmanuel und Br. Viktor am Ordenstag teil. Nach einer Eucharistiefeier mit dem Bischofsvikar für die Ordensleute, Weihbischof Matthias König, und einem gemeinsamen Mittagessen bildeten ausgiebige Führungen durch das „Weltkulturerbe Corvey“ den Schwerpunkt des Programms. Dabei wurde der weite Bogen von der Gründung Corveys als Ausgangspunkt der Christianisierung Norddeutschlands und Nordeuropas über die wechselvolle Klostergeschichte bis hin zur heutigen Schlossanlage mit ihrer bedeutenden Bibliothek eindrucksvoll erlebbar. Der Tag schloss ab mit der in der heutigen Pfarr- und früheren Abteikirche gefeierten Vesper.
Die Mescheder Delegation machte natürlich auch einen Besuch auf dem Corveyer Friedhof, wo die Pfarrgemeinde einen Gedenkstein für unseren Br. Adelhard Gerke (1930 – 2017) errichtet hat. Br. Adelhard sich hat als gebürtiger Corveyer ein Leben lang für die Erhaltung Corveys und vor allem für die baugeschichtliche Erforschung des über 1000 Jahre alten Westwerks der Abteikirche engagiert.
Abt Cosmas verband in Begleitung von P. Klaus-Ludger den Ordenstag mit seinem Antrittsbesuch in der Benediktinerinnenabtei Herstelle, mit der wir in vielfältiger Weise geschwisterlich verbunden sind.
Im Chorgestühl der Abteikirche Corvey
An der Stele für Br. Adelhard auf dem Friedhof der Abteikirche
Begegnung mit den Schwestern in der Abtei Herstelle
Internationale Weihen
Abtei, MissionAm 1. September feiern die Mönche in der Abtei Königsmünster ihr Kirchweihfest und denken daran, wie am 1. September 1964, auf den Tag genau 25 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ihre Kirche als Friedenskirche geweiht wurde. Jeden Tag beten wir in unserer Friedenskirche um den Frieden in der Welt – ein Gebet, das heute nötiger ist denn je.
Am 1. September 2023 bekam dieser Tag einen besonderen Akzent durch die Weihe zweier afrikanischer Mitbrüder, die zur Zeit in Salzburg Theologie studieren. Bruder Victor aus der Abrei Mvimwa in Tansania wurde zum Diakon geweiht – er ist schon seit fünf Jahren in Deutschland, hat in der Cella St. Benedikt seine Deutschstudien absolviert und ist mittlerweile aus unserer Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Bruder Thedore Tembo aus dem sambischen Priorat Katibunga wurde zum Priester geweiht; er ist der Abtei Münsterschwarzach zugeordnet, und so konnten wir an diesem Tag Abt Michael Reepen und einige Mitbrüder von dort bei uns begrüßen. Ebenfalls dabei war Abt Pambo Mkorww, der Heimatabt von Bruder Victor, und einige Mitbrüder der Abtei Mvimwa. Sie bereicherten die Liturgie mit afrikanischen Gesängen. Weihbischof Dominicus Meier, der von 2001 bis 2013 Abt in Königsmünster war, stand der Liturgie vor. So wurde die Weihe ein echtes missionsbenediktinisches Fest. Und beim anschließenden Abendessen wurde es dank unserer afrikanischen Gäste noch einmal richtig lebendig…
Wir gratulieren Br. Victor zur Diakonenweihe und P. Theodore zur Priesterweihe und wünschen ihnen Gottes Segen in ihrem Dienst! Und wir freuen uns schon auf die Einladung in die Abtei Mvimwa zur Priesterweihe von Br. Victor…
Während der Allerheiligenlitanei liegen die Kandidaten lang ausgestreckt auf dem Boden.
Die Neugeweihten assistieren während der Eucharistiefeier.
Afrikanische Klänge im Refektorium
Treffen der Missionsprokuratoren in den USA
Abtei, MissionZur Zeit findet das Treffen der Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien im Christkönigspriorat Schuyler im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska statt. P. Maurus nimmt von unserer Gemeinschaft daran teil, ebenso haben sich am 27. August 2023 die Prokuratoren aus dem Haus der Kongregation in St. Ottilien, Münsterschwarzach, Uznach/Schweiz, Waegwan/Südkorea und Schuyler/USA versammelt . Die Missionsprokuratoren treffen sich zweimal im Jahr, um über neue Entwicklungen in den Klöstern der Missionsbenediktiner weltweit und über anstehende Projekte zur Unterstützung unserer Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika zu beraten. Ein Schwerpunkt liegt dabei in Projekten im Bildungs- und Gesundheitswesen, der Nachhaltigkeit, aber auch in der Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur von neuen Gründungen. Am ersten Tag des Treffens stand eine Begegnung mit Abtpräses Jeremias auf dem Programm, der dann direkt zum Treffen aller Abtpräsides in Conception Abbey weitergereist ist. Ebenso gab es einen Studientag mit Dr. Donald McCrabb, dem Direktor der Catholic Mission Association in den USA, der mit den Prokuratoren zu den Themen Mission, Transparenz und Gewissensbildung arbeitete. Auch ein Besuch bei den Missionsbenediktinerinnen im Priorat Norfolk steht auf dem Programm.
Das Priorat Schuyler ist ein abhängiges Haus der Abtei Münsterschwarzach und wurde in den 1920er Jahren speziell als Missionshaus für Fundraisingaktivitäten und zur Förderung des Missionsgedankens errichtet. Heute lebt hier eine kleine Gemeinschaft von amerikanischen und deutschen Mönchen, die ein großes Exerzitienhaus unterhalten und dort in der Kursarbeit und Geistlichen Begleitung tätig sind.
Am 2. September werden die Prokuratoren in die Abtei Newton im Bundesstaat New Jersey weiterreisen, um die dortige Gemeinschaft von koreanischen Mönchen zu besuchen, die die alte Abtei übernommen haben und vor allem in der Seelsorge an koreanischen Immigranten im Großraum New York tätig sind.
Predigt am 21. Sonntag im Jahreskreis (29.08.2023)
Abtei, Predigtvon P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
Predigt zu Mt 16, 13-20
„Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“
Angesichts der gegenwärtigen Kirchensituation geht der Satz über Petrus als „Fels“ schwer durch du Ohren und noch schwerer über die Lippen. Man möchte loslegen mit lauter Klage und gerechtem Zorn. – Dieser Versuchung möchte ich heute Morgen nicht erliegen, denn – so finde ich – eine Predigt ist dazu da, auf das hinzuweisen, was weiterführt und aufbaut, was nicht im Hin und Her der Gründe und Gegengründe hängenbleibt, sondern auf den Grund verweist, der Stand gibt.
Einen lohnenden Hinweis dazu habe ich in einem Buch gefunden, das den anschaulichen Titel trägt „Der singende Stotterer“. Es ist die Autobiografie von Walter Dirks. Walter Dirks, geb. 1901, war in seinen Zwanzigern und Dreißigern, also in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen, als Assistent von Romano Guardini Teil des katholischen Aufbruchs dieser Jahre, in dem sich die Konturen dessen entwickelten, was dann im Zweiten Vatikanischen Konzil für die ganze Kirche in Gang gesetzt wurde. Sein ganzes Leben hat er diesem Aufbruch gewidmet, – auch in seiner langjährigen Tätigkeit als Kulturchef des WDR.
Dieser Walter Dirks schreibt im Rückblick auf sein Leben:
„Die Kirche, so belastet durch falsche Entscheidungen an Kreuzwegen und durch die Ausstattung der Sackgassen, in die sie immer wieder hineingeraten ist, hat mir doch den Glauben vermittelt und dadurch das produktivste Element meiner in vielem angefochtenen Existenz. … So verdanke ich der Kirche das Kostbarste meines Lebens: Den Sinnentwurf vom Gottesglauben von Jesu Botschaft aus und alles, was in Verbindung mit ihm konkret hat sinnvoll werden dürfen. Ich hätte diese Chance des Heils, des Glücks und der Kraft nicht, wäre sie mir nicht durch die Kirche vermittelt worden. Deshalb ist sie, die mich in vielem ärgert, plagt, mir Kummer und Sorgen macht, deshalb ist die problematische Kirche dieselbe, der ich wie keiner anderen geschichtlichen Macht tief dankbar bin.“
Dirks‘ Erfahrungsbilanz scheint mir nahezu prophetisch im Blick auf die Lage unserer Kirche hier und heute: „Belastet durch falsche Entscheidungen an Kreuzwegen und durch die Ausstattung der Sackgassen, in die sie immer wieder hineingeraten ist.“
Das ist die eine Seite, die sich durch nichts beschönigen lässt. Doch zugleich gilt genauso klar: Eben diese Kirche, die oft so unsäglich stottert, ist unverzichtbar, weil sie von dem zu singen vermag, was den Menschen den tragenden Grund ihres Lebens zu vermittelt. „Sie ist das produktivste Element meiner in vielem angefochtenen Existenz. … So verdanke ich der Kirche das Kostbarste meines Lebens: Den Sinnentwurf vom Gottesglauben von Jesu Botschaft aus und alles, was in Verbindung mit ihm konkret hat sinnvoll werden dürfen.“
Mit Christus an Gott zu glauben, auf ihn zu bauen, ist tragender Grund des Lebens. Das verkörpert Petrus: Auch er eine in vielerlei Hinsicht belastete Existenz, auch er ein „Singender Stotterer“: Man denke nur daran, wie er in der Passionsnacht erst einschläft und dann Jesus dreimal verleugnet. Und zugleich – oder vielleicht gerade deshalb? – ist Petrus der, der Jesus Christus als den zum Leuchten bringt, der es ist: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Auf diesen zwiespältigen Petrus setzt Jesus, er wird der „Fels“ – nicht weil er über die „Unterwelt“ erhaben ist, sondern weil er sich von ihr nicht „überwältigen“ lässt.
Der unendlich große Gott hat sich darauf angewiesen gemacht, dass Menschen in all ihrer Gebrochenheit den Mut haben, ihn weiterzusagen, – wenn es sein muss mehr stotternd als singend, nicht als strahlende Siegertypen, sondern als solche, die sich durchs Hinfallen nicht entmutigen lassen wieder aufzustehen. Denn ohne Menschen, die Gott weitersagen, wäre er zwar da, aber nicht als Gott für die Menschen, sondern als unzugängliche, Angst einflößende Schicksalsmacht. Hier unterscheidet sich Christsein sich von all den anderen Wegen zu Gott: Gott ist nicht ohne die Menschen zu haben und umgekehrt auch: Es gibt keinen Menschen, der nicht Abbild Gottes wäre, egal wie entstellt er auf den ersten Blick wirkt.
Darin ist der Petrus des heutigen Evangeliums Fels, Grund der Kirche. Er verkörpert das Prinzip unseres Christseins: Der Mensch – sowohl in seiner Größe als auch in seinen Grenzen – ist Abbild Gottes. Ob und wie Gott die Menschen erreicht, hängt daran, dass es Menschen gibt, die Gottes Unendlichkeit in ihrer Endlichkeit gegenwärtig werden zu lassen.
Das gilt zunächst für den, der den Dienst des Petrus versieht. Und gleichzeitig steckt darin ein Zuspruch und Anspruch an jede und jeden von uns: Fühl dich nicht zu klein, zu unbedeutend zu schwach, zu wenig intelligent oder begabt, um den Menschen um dich herum Gott zu bringen. Und umgekehrt gilt auch: Auf dem Antlitz des Menschen, so elend begrenzt er dir manchmal vorkommen mag, begegnet dir ein Wink Gottes.
Durch jeden Menschen und an jedem Menschen das Antlitz Gottes zum Leuchten zu bringen, das ist die Aufgabe der Kirche, darin ist sie mit Petrus Fels und Fundament, der Grund, der Stand verleiht.
Oder, mit Walter Dirks:
„Wir hätten die Chance des Heils, des Glücks und der Kraft nicht, würde sie uns nicht durch die Kirche vermittelt. Deshalb ist sie, die in vielem ärgert, die plagt, die mir Kummer und Sorgen macht, deshalb ist die problematische Kirche dieselbe, der ich wie keiner anderen geschichtlichen Macht tief dankbar bin.“
Bild: Friedbert Simon In: Pfarrbriefservice.de
Neue Prioren
AbteiNach Sichtung der Vorschläge des Konventes und Rücksprache mit dem Seniorat hat Abt Cosmas Hoffmann OSB am 26. August 2023 P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB, Lehrer für Deutsch und Religion am Gymnasium der Benediktiner und Novizenmeister, zum Prior und Br. Alexander Aust OSB, Handwebermeister und Zeremoniar, zum Subprior ernannt. In diesen Dienstämtern sind beide „dem Abt in besonderer Weise bei der Leitung des Klosters behilflich und vertreten ihn bei Abwesenheit oder Verhinderungen“ (vgl. Konstitutionen 149).
Fest der Mitarbeitenden
AbteiAm Freitag, den 25. August 2023, haben wir das jährliche Fest mit unseren Mitarbeitenden gefeiert, um ihnen für ihren Dienst zu danken. In diesem Jahr war das Fest Gelegenheit für Abt Cosmas, sich bei unseren Mitarbeitenden vorzustellen. In der Vesper richtete er ausgehend von der paulinischen Erzählung vom einen Leib und den vielen Gliedern ein paar Worte an die Versammelten. Er betonte die Vielfalt und Diversität von ganz unterschiedlicxhen Menschen auf dem Klosterberg, die den einen Leib, die Klosterfamilie Königsmünster bilden. Jeder bringe sich mit seinen Gaben und Talenten ein.
Abt Cosmas bei seiner Predigt
Das Fest ging dann weiter mit einem gemütlichen Beisammensein vor und im AbteiForum. Das Wetter spielte auch mit, nachdem es sich am Nachmittag ausgeregnet hat.
Bilderstrecke zur Abtswahl
AbteiBilder sagen oft mehr als viele Worte. So möchten wir Sie ein wenig mitnehmen in das, was bei der Abtswahl gestern und heute passiert ist. Die Wagl selbst ist geheim, aber einige Bilder können vielleicht ein wenig einen Eindruck vermitteln von dem, was sich in den letzten Stunden in und vor unserem Kapitelsaal abgespielt hat (wir danken Frau Andrea Kasten, Lehrerin an unserem Gymnasium, für die Bilder von der Installation):
Und auf YouTube kann man sich die Installation von Abt Cosmas noch einmal in voller Länge anschauen:
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Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Abt Cosmas und wünschen ihm Gottes Segen für seinen Dienst!
Habemus abbatem!
AbteiAm 18. August 2023 haben die Mönche der Abtei für eine Amtszeit von 12 Jahren
P. Cosmas Hoffmann OSB
zum fünften Abt der Abtei Königsmünster gewählt.
P. Cosmas wurde 1965 in Dortmund geboren. Am 30. September 1988 legte er seine Profess (Gelübde) in der Abtei Königsmünster ab und wurde nach Studien in Paderborn, Jerusalem und Bonn am 28. Mai 1994 zum Priester geweiht. Er promovierte im Fach Fundamentaltheologie mit einer Arbeit über den Mönch und Missionswissenschaftler Thomas Ohm, der auf unserem Friedhof begraben liegt. Seit 2013 war er Subprior, seit 2020 Prior der Abtei. Zuvor war er Leiter des Gastbereiches, hatte als Magister der Zeitlichen Professen die Verantwortung für die jungen Brüder der Abtei und hatte einen Lehrauftrag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in St. Augustin. P. Cosmas ist engagiert im Klosterverbund der Missionsbenediktiner, im Interreligiösen Dialog und hält Vorlesungen am Campus für Theologie und Spiritualität in Berlin.
In einer kleinen Zeremonie in der Kirche wurde Abt Cosmas in sein Amt eingeführt. Wir wünschen Abt Cosmas Gottes Segen für seine Amtszeit!
Beerdigung von Br. Andreas Hentschel OSB
Abtei„In paradisum deducant te angeli“ – „Ins Paradies mögen Engel dich geleiten“: unter diesem Gesang wurde der Sarg mit dem Leib unseres am Sonntag verstorbenen Bruders Andreas Hentschel OSB auf den Klosterfriedhof getragen, wo er im Kreis seiner Brüder das Ziel seiner Sehnsucht gefunden hat. Viele Freunde und Bekannte von Br. Andreas waren zum Requiem am 17. August 2023 um 11.00 Uhr in die Abteikirche gekommen, um sich seines Lebens zu erinnern und persönlich Abschied zu nehmen. Am Anfang der Liturgie ließ P. Prior Cosmas Hoffmann OSB das Leben des Verstorbenen Revue passieren und zitierte dabei aus persönlichen Notizen von Br. Andreas: die ersten Jahre in der schlesischen Heimat, Krieg und Vertreibung, die Ausbildung zum Schneider, der Eintritt in Königsmünster. In unserer Abtei war Br. Andreas an der Klosterpforte und in der Schneiderei tätig. Vielen Menschen bleibt sein freundliches Wesen in Erinnerung. Das Leben von Br. Andreas sei geprägt von einer lebenslangen Suche nach Gott, der die innere Mitte seines Betens und Arbeitens gewesen sei. Neben der ganz praktischen Arbeit in der Schneiderei zeigte Br. Andreas zeit seines Lebens ein großes Interesse an Theater, Musik und Kunst und war selbst im Schreiben von Gedichten und Meditationen kreativ tätig. P. Cosmas endete seine Gedanken mit einem Gedicht von Br. Andreas, das neben seiner Spiritualität auch seinen feinen Humor zum Ausdruck bringt:
Ein Mensch,
blinzelnd,
aber einsichtig;
zerknittert,
aber pfiffig;
verstört,
aber wissend;
zerbeult,
aber aufmerksam;
lächelnd,
mit gelassener Innerlichkeit.
Nach der Eucharistiefeier zog die Klostergemeinschaft mit den Gästen auf den Friedhof an der anderen Seite der Kirche, um den Leib von Br. Andreas zu begraben. Dabei wurde der Bitte singend Ausdruck verliehen, dass die Engel Gottes ihn nun ins Paradies begleiten mögen. Am Grab wurde der Professgesang „Suscipe me, Domine“ gesungen, mit dem Br. Andreas sich vor mehr als 60 Jahren an unsere Gemeinschaft gebunden hat. Unter dem Geläut der Glocken war die Feier beendet. Möge Bruder Andreas leben im Frieden des Gottes, den er ein Leben lang gesucht hat!
Verabschiedung von Iris Röllecke
AbteiWährend des Mittagessens am Hochfest Mariä Himmelfahrt, am 15.8., hatten wir Frau Iris Röllecke bei uns zu Gast. Sie war über lange Jahre Lehrerin für Sport und Erdkunde an unserem Gymnasium und ist am Ende des letzten Schuljahres pensioniert worden. P. Prior Cosmas dankte ihr für ihren Einsatz und betonte ihre Beliebtheit im Lehrerkollegium wie auch bei den Schülerinnen und Schülern, was vor allem auf ihr freundliches Wesen und ihre humorvolle Art zurückgeht.
Wir wünschen Frau Röllecke Gottes Segen für ihre Zukunft.
Weltethos-Ausstellung eröffnet
Abtei, OaseBei strahlendem Wetter fanden sich Vertreter von Kirche, Politik, Vereinen, Schulen und Verwaltung auf dem Klosterberg ein zur Ausstellungseröffnung
Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos – Hand in Hand für Toleranz.
Nach der Begrüßung durch Br. Benjamin Altemeier OSB und P. Prior Dr. Cosmas Hoffmann OSB referierte Walter Lange von der Stiftung Weltethos zu dem Thema. Er stellte im Ethos der Religionen zwei Prinzipien vor: das Prinzip der Humanität, das besagt, dass jeder menschlich behandelt werden soll, sowie die goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu.“ Herr Lange erzählte hierzu ein schockierendes Erlebnis einer Lehrerin aus dem Unterricht. Es wurde klar, dass viele Menschen über das Internet eine Plattform haben, in der es ihnen aufgrund von Anonymität leichtfällt, das eigene Werteverständnis über Bord zu werfen. Herr Lange stellte den Schülern Fragen zu ihrem persönlichen Werteverständnis und zeigte allen Besuchern Möglichkeiten auf, wo und wie man sich seine eigenen Werte täglich bewusst machen kann. Es wurde klar, dass der Weltethos kein starres System ist, sondern sich immer wieder neu definieren muss. Zum Abschluss seines Vortrags spielte er das Lied: „Hand in Hand“ von Herbert Grönemeyer. Damit untermauerte Herr Lange seinen Vortrag und holte so jeden einzelnen Besucher noch mehr ab. Der Vortrag wurde mit viel Zustimmung von den Schülern sowie Dankesworten seitens der Abtei beendet.
Im Anschluss haben sich die Gäste bei Getränken und Kanapees die Ausstellung angesehen. Es fanden angeregte Unterhaltungen in Kleingruppen statt. Für die folgenden Abendveranstaltungen wurde das Interesse geweckt.
Die Termine für die Veranstaltungen mit Vertreterinnen der unterschiedlichsten Religionen finden wie folgt statt:
+ Br. Andreas Hentschel OSB
AbteiAm Sonntag, den 13. August 2023, ist der Senior unserer Gemeinschaft, Bruder Andreas (Walter) Hentschel OSB, im gesegneten Alter von 93 Jahren in den Frieden Gottes heimgegangen.
Bruder Andreas wurde am 28. Februar 1930 in Polsnitz, Diözese Breslau geboren. Am 5. Februar 1958 trat er in unsere Abtei ein. Über viele Jahre hinweg diente er unserer Gemeinschaft als Pförtner und in der Klosterschneiderei. Für unzählige Mitbrüder hat er die Habite geschneidert. Durch seine Gedichte und Meditationen wird er vielen Menschen über seinen Tod hinaus in Erinnerung bleiben.
Wir vertrauen darauf, dass Bruder Andreas nun in der endgültigen Heimat angekommen ist, die er ein Leben lang ersehnt hat, und bitten um das Gebet für ihn. Möge er leben in Gottes Frieden!
Das Requiem für Bruder Andreas findet statt am Donnerstag, 17.8., um 11.00 Uhr in der Abteikirche, anschließend folgt die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof. Die Totenvigil singen wir am Mittwoch, 16.8., um 20.00 Uhr.
Meschede, den 13. August 2023
P. Prior Cosmas Hoffmann OSB und Mönche von Königsmünster
Weltethos-Ausstellung in der OASE
Abtei, Oase„Hand in Hand für Toleranz“ – unter dieser Überschrift wird am 11. August 2023 um 11.00 Uhr die Ausstellung: „Weltreligion – Weltfrieden – Weltethos“ in der OASE der Abtei Königsmünster eröffnet.
Täglich werden wir von den Medien mit immer mehr negativen Meldungen bombardiert. Gewalt, Korruption, Missbrauch, Drogenhandel, Klimawandel, Rassismus, Krieg – ist das alles noch zu stoppen? Wer kann helfen? Ist Religion noch in der Lage, einen Beitrag zum Frieden der Menschheit zu leisten?
Das „Projekt Weltethos“ ist der Meinung, dass dies gelingt, wenn wir uns auf die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Weltreligionen besinnen und deren bestehende Werte verbinden.
Das Projekt Weltethos wird von vier Grundüberzeugungen getragen:
In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Religionen vorgestellt und deren Glaubenssätze nähergebracht, Gemeinsamkeiten herausgefiltert und Wissen vermittelt. Denn nur Bildung schafft Vertrauen, Vertrauen schafft Hoffnung, Hoffnung schafft Frieden.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober 2023 montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Wer eine spezielle Führung dazu buchen möchte, meldet sich bitte im Gastbüro der OASE unter der Nummer 0291/2995-212 an.
Im Rahmen dieser Ausstellung bietet die Abtei Informationsabende zu den verschiedenen Religionen an.
Am 15. August 2023 findet ein erster Informationsabend über den Islam statt. Hierzu konnten wir die Referentin Xusra Moussa gewinnen, die eine Einführung zur Entstehung der muslimischen Religion gibt.
Mit der buddistischen Nonne Doko Waskönig findet am 5.9.2023 der nächste Informationsabend statt. Frau Waskönig hat zuerst als Kunsthistorikerin gearbeitet und sich dann dem Buddhismus zugewandt.
Eine weitere Referentin, Frau Tahireh Setz, wird am 26. September über die Bahá’í-Religion sprechen. Sie bringt neben inhaltlichen Themen auch eine Musikgruppe mit, die ihren Vortrag mit Musik begleitet.
Schließlich findet am 17. Oktober ein Abend zum Christentum statt, an dem Bruder Benjamin Altemeier OSB von der Abtei Königsmünster spricht.
Die Abende beginnen jeweils um 19.00 Uhr. Im Anschluss folgt eine offene Fragestunde zu diesen Glaubensinhalten. Über eine rege Beteiligung freuen sich die Mönche vom Klosterberg.
Abschlusskonzert des Abteisommers am 6.8.
AbteiOase: Endlich…
Abtei, Gastbereich, OaseWir sammeln ja schon seit geraumer Zeit Spenden für die Renovierung der Oase. Inzwischen haben wir über 100.000 Euro zusammen. Es fehlen also noch 300.000 Euro. Trotzdem fangen wir schon einmal an. Sie sehen auf dem Bild die beginnende Dachsanierung oberhalb des Ateliers. Unsere Pädagogen freuen sich, dass es jetzt nicht mehr reinregnet. Wenn sie können, freuen wir uns über weitere Spenden.
Br. Benjamin Altemeier OSB
Leiter des Gastbereiches
Impulstag mit Abt em. Laurentius
AbteiIm Zugehen auf die Oberenwahl setzt sich der Konvent im Rahmen eines Impulstages am Samstagvormittag (22.7.) mit Gedanken und Texten zum Thema „Leitung <-> Konvent“ auseinander, die zum Teil aus früheren Überlegungen der Gemeinschaft stammen, zum Teil dem „Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“ entnommen sind. Dabei wird der Konvent von Abt em. Laurentius Schlieker OSB aus der Abtei Gerleve unterstützt durch einen geistlichen Impuls zu Beginn und mit einer Resonanz auf das Feedback der Kleingruppen zum Abschluss.
Predigt am 15. Sonntag im Jahreskreis (16.07.2023)
Abtei, Predigtvon P. Marian Reke OSB
Römerbrief 8, 18ff. und Matthäusevangelium 13,1ff.
Das heutige Sonntagsevangelium gehört zu den längsten im Kirchenjahr. Es hat zwei Teile: das bekannte Gleichnis der Aussaat des Wortes vom Reich, das Jesus vor einer großen Menschenmenge erzählt, und die Deutung dieses Gleichnisses über die „Geheimnisse des Himmelreichs“ im kleinen Kreis seiner Jünger. Beides wird berichtet und erübrigt eigentlich eine zusätzliche Predigt. Die steht aber nun einmal an. Deshalb liegt es nahe, sich auch der Lesung aus dem Römerbrief zuzuwenden.
Der Ton, den Paulus im gesamten Römerbrief anschlägt, ist von existenzieller Wucht – wie in der Passage, die vorhin zu hören war. Ich nehme nochmals einige Worte auf, die das spürbar machen können. Er spricht von den Leiden der gegenwärtigen Zeit und von der Knechtschaft der Vergänglichkeit. Doch er tut es in der Perspektive der Hoffnung mit ähnlich starken Wortbildern: sehnsüchtiges Warten, Seufzen und in Geburtswehen liegen.
Kann uns das kalt lassen, was Paulus da aufdeckt: diese tiefe Solidarität in der Passion des Daseins? Seiner Einsicht nach teilen sie alle Geschöpfe, nicht nur die Menschen, auch Tiere und Pflanzen, alles was atmet – und atmet nicht alles, schwingt in unterschiedlicher Dichte wie die sogenannte leblose Materie?!
Passion des Daseins! – Passion meint zweierlei: Leidenschaft und Leidensgeschichte. Das bedeutet: beides hängt zusammen. Leidenschaft kann eine Leidensgeschichte zur Folge haben.
Weil die Liebe zum Leben seine Leidenschaft war, gestaltete sich der Weg Jesu nach und nach zu seiner Leidensgeschichte. In der öffentlichen Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Dirnen, indem er Kranke auch am Sabbat heilte, Sündern bedingungslos vergab und gegen die religiösen Machthaber seiner Zeit für die Freiheit der Kinder Gottes eintrat, in alldem lebte er diese Liebe – bis zum Kreuz.
Jesus am Kreuz: das ist die Ikone der Passion des Daseins. Jahr für Jahr steht sie nach der Karfreitagsliturgie in der leeren Dämmerung der Apsis – ungewohnt schlicht, sehr still, ein einprägsamer Augenblick.
Auf der Höhe des Jahres können wir heute mit einem sonntäglichen Aufblick zur gewohnten, ganz anders gearteten Kreuzikone dieser Kirche den Alltag mit seinem oft irritierenden Themengestöber unterbrechen. Wir dürfen uns der Weite jenes Horizontes vergewissern, den Jesus von Nazareth mit seiner Reich-Gottes-Botschaft im Sinn hatte, wenn er wie im heutigen Evangelium von den „Geheimnissen des Himmelreichs“ sprach.
Die üblichen Assoziationen zum „Wort vom Reich“, wie Matthäus es nüchtern nennt, gehen jedoch fehl in der Annahme, damit sei vor allem eine Art Herrschaftsgebiet gemeint, das ein- und ausgrenzt. Machtkategorien verraten bis heute das Herzstück dieser Botschaft.
Reich im Sinne Jesu meint einfach Reichweite – eine Reichweite, die Horizonte eröffnet und keine Grenzen schließt. Ein Horizont ist ja eine buchstäblich vorläufige Grenze, die vor denen, die auf ihn zugehen, zurückweicht und so über sich hinaus weiterführt. Weiter – nicht nur linear verstanden, sondern räumlich.
Der offene Himmel über dem See Genezareth, unter dem Jesus Menschen sammelt, atmet diese Weite und hat ihn im Wortsinn „inspiriert“ als ein Gleichnis für den Atemraum einer je größeren Liebe. In ihr kann die menschliche Haltung des Liebens ihren inneren Halt finden, um sich im liebenden Verhalten zu äußern. Diese Inspiration bildet das Herzstück der Verkündigung Jesu, die von dort ihren Ausgang nimmt, um die Vielen aufzuerwecken – zur Solidarität in der Passion des Daseins, nicht nur der Menschen, sondern der gesamten Schöpfung!
Was will und soll sie das für uns bedeuten? Wir können annehmen, dass unsere doppeldeutige Lebenspassion in dem Erlebnis der Trennung von der Mutter wurzelt, mit dem wir zur Welt kommen. Die biologische Geburt – ihr Trauma – weist in Bedeutung und Wirkung über das körperliche Geschehen hinaus auf die seelische und geistige Ebene. Der Mensch erlebt sich nicht nur am Anfang, sondern immer wieder als getrennt: getrennt von seinen Mitmenschen und seiner Umwelt, getrennt von den Sinnquellen des Daseins, von Gott und wie in einem inneren Zwiespalt irgendwie getrennt auch von sich selbst.
Diesem Erleben des Getrenntseins liegt jedoch etwas zugrunde – die Erinnerung an eine Einheit, ohne die Trennung gar nicht als solche denkbar und erfahrbar wäre. Wir verdanken unser Dasein auch einem Bruch, weshalb zeitgenössische Theologie von der „Gnade des Bruchs“ sprechen kann.
Wie lässt sich das verstehen? – Ich spreche einfach von mir selbst, denn ich kenne das Gefühl der Bruchstückhaftigkeit in vielerlei Hinsicht: immer wieder reibe ich mich an meinen Ecken und Kanten wund oder verletze damit andere. Ich denke, das gilt auch gegenseitig. Aber ist das schon alles? Gerade über die Bruchkanten könnten wir doch auch wahrnehmen, dass wir als Menschen zueinander gehören und darüber hinaus zu etwas, das mehr ist als wir alle zusammen – ein nicht mehr und noch nicht gegebenes Ganzes, dessen Teile wir sind.
Das ist doppelt zu spüren – als Verlust von Einheit und als Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Gilt das nicht auch in Gegenseitigkeit?! Führen uns dieser Verlust und diese Sehnsucht nicht in die vielfältigen Lebensweisen des Mit-ein-anders – wie anschaulich doch die Sprache ist! – des Mit-ein-anders von Partnerschaften, Familienformen, auch klösterlichen Gemeinschaften und was es sonst noch gibt. In all diesen oft mühsamen Lebensweisen könnte sich unsere Bruchstückhaftigkeit als die Chance zu gegenseitiger Ergänzung erweisen – einer Ergänzung, deren ein jeder, eine jede von uns zugleich bedürftig und fähig ist.
Ein Letztes: Unsere Bruchkanten passen allerdings nicht nahtlos zu- oder gar ineinander. Es bleiben Lücken und sie sollten auch bleiben – als stete Herausforderung, diese Lücken in liebender Haltung und liebendem Verhalten zu überbrücken. Doch nicht nur das, sondern auch und mehr noch sollten die Lücken bleiben, weil sie den Grund durchschimmern lassen, auf den alles ankommt – nämlich jene göttliche Liebe, die unser menschliches Lieben erst möglich macht, es in Gelingen und Scheitern trägt und es vollendet. Diesem Grund dürfen wir vertrauen. Wir können uns auf ihn verlassen und müssten nicht immerzu an uns festhalten. Warum nur fällt das so schwer?!
Das Jahr steht auf der Höhe – so singen wir zum Schluss (GL 465). Der evangelische Pfarrer Detlev Block, der ein Dichter war, hat dieses Mittsommerlied 1978 geschrieben. Ihn bewegte die Frage: „Welchen Trost, welche Ermutigung gibt es für uns, wenn der Schatten des Wechsels und der Vergänglichkeit auf uns fällt?“ Der Kreislauf der Jahreszeiten spiegelt für ihn gleichsam, was auch unserem Leben insgesamt beschieden ist. Auf Blüte und Reife folgt die Ernte, dann setzt in der Natur das herbstliche Sterben ein und bisweilen liegt über Winterlandschaften eine Art Totenstille. Sonntag für Sonntag sind wir eingeladen, im Hören des Wortes und im Brotbrechen den Glauben zu nähren, dass unsere Lebenszeit aufgehoben ist in Gottes Ewigkeit, aus der wir stammen und in die wir heimkehren. Darauf dürfen wir vertrauen – mit anderen Worten: darauf können wir uns verlassen und müssen nicht an uns festhalten.
+ Schmiedekater Zacharias (13. Oktober 2006 bis 13. Juli 2023)
AbteiWir trauern um unseren Schmiedekater Zacharias, der vielen Gästen des Klosterberges bekannt war. Wie Katzen so sind, hat er einen eigenen kleinen Nachruf verfasst, um sich zu verabschieden, den wir hier gerne teilen:
Liebes Team der Schmiede,
liebe Kunden der Werkstatt,
liebe Gäste des Klosters,
nach 17 Jahren gemeinsamen Lebens möchte ich mich heute von Euch verabschieden.
Letzten Frühling wurde bei mir eine Niereninsuffizienz festgestellt. Noch 15 schöne Monate konnte ich als Senior der Schmiede erleben. Was für ein Zeit-Raum!
Geboren wurde ich im Juli 2006 bei einer Züchterin für Main Coone Katzen in Belecke, also ganz in der Nähe. Da hat mich Abraham gefunden und sofort ins Herz geschlossen. Er hat damals ein besonderes Datum für meinen Umzug gesetzt: Am Freitag, den 13. Oktober 2006 wurde ich – eine schwarze Katze – in die Schmiede im Klostergarten umgesiedelt. Manche mögen nun meinen, das bringt doch Unglück. Aber das Gegenteil war der Fall – 17 glückliche Jahre begannen!
Mein Leben war einfach nur schön: ich konnte im Schmiedebüro sein, wann immer ich wollte. Für Futter und Wasser war immer gesorgt. Ich bin übrigens meines Wissens nach die einzige Katze mit einer Treppe aus Edelstahl. Ich glaube, andere Materialien als Metall werden in der Schmiede auch gar nicht verarbeitet. In der Werkstatt war ich nur selten. Das fand Abraham dann wegen meines langen Fells, das schnell hätte Feuer fangen können, zu riskant. Außerdem sind Katzen reinliche und leise Tiere und der Staub und der Lärm hätten mich eher genervt. Aber manchmal bei meinen Spaziergängen habe ich doch vor den Toren der Werkstatt gesessen oder Sonja im Schmiedelager quer über den Hof besucht. Da war ich immer sehr willkommen!
Dass Katzen gerne mal eine Maus genießen, wisst Ihr ja sicher. Der Klosterpark hatte da ein reichliches Angebot, das ich in meinen jüngeren Jahren immer reichlich genutzt habe. Mit den anderen Katzen aus dem Stall war es nicht immer einfach, besonders als ich jung dazu kam, mussten wir erst einmal aushandeln, wer wann wohin darf und wo man besser seine Pfoten von lässt. Ich muss sagen, dass wir da meistens zu einigermaßen einvernehmlichen Lösungen gekommen sind, auch wenn das nicht immer ohne Streit abging. In meinen jungen Jahren hätte ich einmal fast meinen Platz verloren, was mich sterbenstraurig gemacht hat. Aber da hat dann Abraham eingegriffen und den Konkurrenten umgesiedelt.
Außer einer Blutkrankheit war ich immer gesund. Einmal musste ich sogar zum Zahnarzt. Davon weiß ich aber nicht mehr viel, weil ich betäubt wurde. Allerdings – das war schrecklich: einmal im Jahr musste ich im Auto fahren und zum Tierarzt. Da wurde mir immer angst und bange, wenn ich schon diesen Transportkorb sah! Ich hatte dann immer größte Not, dass ich abgeschafft werden sollte. Katzen bleiben doch lieber zuhause. Meine Tierärzte waren übrigens immer Frauen, die sich mit dem Praxisteam sehr nett um mich gekümmert haben! Erst Frau Weichenhahn, dann Frau Kruse und schließlich Frau Reinecke. Auch als Kater muss man geimpft werden und vor allem braucht man Wurmtabletten wegen der festlichen Mäusemahlzeiten.
Ich war übrigens auch in den Medien präsent: Auf der Titelseite von „Geliebte Katze“ war ich, dann kam ich im Firmenmagazin des ThyssenKrupp Konzerns vor und auch im Handwerksblatt war ich abgebildet.
Meine Aufgaben in der Schmiede habe ich bis zum Schluss sehr ernst genommen: Als Katze muss man Menschen immer diskret zugewandt sein. Man schaut erst vorsichtig, dann macht man ein paar Schritte auf die Menschen zu, damit man sich streicheln lassen kann. Dazu schnurrt man – das mögen die Menschen sehr gerne. Spürt man, dass die Menschen einsam oder traurig sind und sitzen sie auf einer Bank im Park, dann ist folgendes Vorgehen sinnvoll: Man erscheint. Das muss sehr zufällig aussehen. Dann schaue ich den Menschen aus meinen bernsteingelben Augen an, als würde ich ihn verstehen. Schaut der Mensch zurück, springt man auf die Bank und setzt sich neben den Menschen. Freunde schauen in die gleiche Richtung – sagt Abraham immer. Dabei ständiges Schnurren nicht vergessen! Meistens kommt dann eine Hand rüber, die einen streichelt. Dann muss man so tun, als hätte man das gerne. Schließlich steht man mit einem unentschlossenen Blick auf und schaut um sich. Und dann kommt es: man klettert auf den Schoß des Menschen und macht es sich bequem. Wieder: Schnurren nicht vergessen! Katzen tun Menschen gut – kann ich nur sagen. Das habe ich oft erlebt. So bin ich dann auch zu meinen Streicheleinheiten gekommen, von der man als Katze ja immer ein rechtes Maß braucht. Menschen nennen das eine win-win Situation, wie ich gehört habe.
Aber zum Ende meines Lebens will ich nicht allzu geschwätzig werden. Habe nie viel geredet – einfach mal machen, sagen die Handwerksgesellen in der Werkstatt immer. Dieses Motto habe ich auch auf das Schlafen und Ausruhen täglich gerne angewendet.
Manche werden sich fragen, wo ich denn jetzt nach meinem Tod bin. Ich wurde von Justus und Abraham unter der Birke vor der Schmiede beerdigt. Da habe ich gerne im hohen Gras versteckt geruht. Aber soll das alles gewesen sein? Abraham hat immer gesagt, dass nichts verloren gehen kann und dass alles, was da ist, in seinen Ursprung zurückkehrt. Als Katze mit sehr guten Ohren stelle ich mir das als einen Klang vor, in den ich verschwinde – das könnte sich anhören wie ein großes Schnurren, einfach nur selig und entspannt – wie Katzen eben so sind…
Update zur Renovierung des Sakramentsturmes
AbteiDer Sakramentsturm unserer Abteikirche beschäftigt uns nun schon geraume Zeit. Auf unseren Spendenaufruf vor zwei Jahren sollte die zeitnahe Renovierung erfolgen. Genauere Untersuchungen ergaben, dass eine schnelle Sanierung des Turmes nicht möglich ist, die Kosten unser Budget deutlich übersteigen und wir zusätzlich auf Förderungen angewiesen sind. In der Folge wurde ein ausführliches Gutachten über die Bausubstanz der gesamten Abteikirche erstellt. Das beauftragte Ingenieurbüro aus Köln hat mehrere Mängel festgestellt und die Sanierungsmaßnahme auf ca. 650.000 Euro (Stand 2022) beziffert.
Ermutigt durch die LWL-Denkmalpflege, die unserer Abteikirche eine herausragende Rolle unter den Bauten der 1960er Jahre bescheinigte, haben wir im März dieses Jahres einen Antrag auf Aufnahme in das Denkmalschutz-Sonderprogramm XXII der Bundesregierung gestellt. Trotz eines Besuches durch MdB Friedrich Merz Anfang Juni und die Zusicherung der Unterstützung unseres Antrages, hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages diesen am 22. Juni leider abgelehnt. Wir stehen nun erneut vor der Frage, wie wir die dringend notwendige Sanierung unserer Abteikirche finanzieren und voranbringen können.
Erfreulicherweise konnten wir dank der SpenderInnen und eines Zuschusses des Denkmalschutzes der Stadt Meschede bis Ende Mai das Dach und die Entwässerung unseres Sakramentsturmes erneuern. Der Starkregen in der Nacht des 20. Juni zeigte den Erfolg der Maßnahme. Der Innenbereich des Turmes blieb trocken und die Abläufe der Regenrinnen funktionierten einwandfrei. Entwarnung bedeutet das allerdings nicht, denn der über die Jahre feuchtgewordene Putz des Sakramentsturmes ist immer noch schadhaft und droht hinabzustürzen. Hier wird in einem nächsten Schritt die Außen- und Innenfassade aufwendig zu sanieren sein. Leider zeigen die Betonstürze an den Schöpfungsfenstern unserer Südfassade ebenfalls Feuchtigkeitsschäden und im Innenraum der Kirche hat sich Mörtel aus der Verfugung gelöst und ist hinabgestürzt. Wir bleiben also dran…
P. Julian Schaumlöffel OSB, Cellerar
Verabschiedung von Frau Schörmann
AbteiZum Mittagessen am heutigen Hochfest der hl. Petrus und Paulus, dem 29.6.2023, haben wir unsere Mitarbeiterin Marlies Schörmann in den (Un-)Ruhestand verabschiedet. 22 Jahre, seit dem 1. November 2001 war sie auf dem Klosterberg tätig, zunächst als Servicekraft im Haus der Stille, dann in Aufbau und Leitung der Schulmensa im Alten Forum. 2015 ist sie ins neu gebaute AbteiForum umgezogen, wo sie neue Abläufe und Prozesse mitbegleitet hat. Bei allem Auf und Ab ihrer Tätigkeit, die in den letzten Jahren durch die wirtschaftlichen Grenzen der Abtei und der Kurzarbeit während der Pandemie geprägt war, hat sie sich ihre ruhige Art bewahrt und die Fähigkeit, das Positive zu sehen, gepaart mit dem Willen, es dann auch umzusetzen. Im Kreis ihrer Kolleginnen und Kollegen genießt sie große Wertschätzung. Unsere Gemeinschaft ist ihr dankbar, so P. Prior Cosmas, für ihr Engagement, ihre Loyalität und ihre echte menschliche Mitsorge für Arbeitskollegen, Gäste der Mensa und unseren Konvent. So geht mit ihrem Abschied nicht nur viel Erfahrung und Wissen, sondern vor allem eine Frau von großer Menschlichkeit und Zugewandtheit.
Für die Zeit ihres Ruhestands wünschen wir Frau Schörmann Gottes Segen und vor allem viel geschenkte Zeit mit ihren Enkelkindern!
Abschied in Oeventrop
AbteiNeben der vielfältigen Arbeit in den Einrichtungen und Betrieben auf dem Mescheder Klosterberg übernehmen die Mönche der Abtei Königsmünster auch seelsorgliche Aufgaben – in den Gästehäusern, der Schule, in Gemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn und in einigen Schwesterngemeinschaften. So fuhr in den letzten Jahren jeden Tag einer der Patres in das 15 km entfernte Oeventrop, wo eine Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu im dortigen Elisabethheim lebt. Für die Schwestern und die Bewohner des dazugehörigen Pflegeheims ist dort täglich die Eucharistie gefeiert worden.
Mitte Juli werden die Schwestern in ihr Mutterhaus nach Münster-Hiltrup zurückkehren, und so war am Mittwoch, den 28. Juni 2023, Gelegenheit, miteinander Eucharistie zu feiern und Dank zu sagen für die gemeinsame Zeit. Wie P. Julian als Koordinator der Gottesdienste betonte, war es ein beiderseitiges Geben und Nehmen. Die Schwestern haben von der Vielfalt der Brüder der Abtei profitiert, und die Brüder seien von der Glaubensfreude und Begeisterung ihrer Mitschwestern beschenkt worden. Sr. Doris dankte den Mönchen für ihren langjährigen Dienst und gab der Hoffnung Ausdruck, dass mit dem offiziellen Abschied gewachsene Beziehungen nicht zu Ende seien, sondern durch das gegenseitige Gebet und gelegentliche Besuche weitergehen. Die gemeinsame Verehrung des Herzens Jesu und das missionarische Wirken verbinde die Missionschwestern vom Heiligsten Herzen und die Missionsbenediktiner von St. Ottilien.
Wir wünschen den Schwestern eine gute Zeit des Eingewöhnens im Mutterhaus und Gottes Segen für die weiteren Jahre!
Eröffnung AbteiSommer
AbteiDer AbteiSommer 2023 ist in vollem Gang – die ersten Veranstaltungen sind Vergangenheit. Wir freuen uns, dass schon bisher viele Menschen den Weg auf den Klosterberg gefunden haben, sowohl zum Eröffnungskonzert am 18.6. als auch zum ersten Sommererlebnisabend in der Schmiede am 27.6. Auch am ersten Samstag der NRW-Sommerferien am 24.6. fanden viele Gäste den Weg zu uns.
Der AbteiSommer begann mit einem Konzert am Sonntag, den 18. Juni. Ausführende waren der Konzertchor aus Münster und die Choralschola der Abtei, die Werke aus der Gregorianik, von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Arvo Pärt zur Aufführung brachten.
Eröffnungskonzert am 18. Juni
Am Dienstag, den 27.6., fand dann der erste Sommererlebnisabend unter dem Thema „Brennen – ein Feuerabend in der Abteischmiede“ statt. Über 100 Interessierte hatten sich zusammengefunden, um dem Team der Abteischmiede bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. P. Abraham begrüßte die Anwesenden und bot in kleinen Gruppen Führungen durch die Schmiede an. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr war die Friedhofsgestaltung. Wer wollte, konnte sich als kleines Extra ein eigenes kleines Kreuz schmieden – natürlich unter fachkundiger Anleitung des Schmiedeteams. Der Abend endete mit der Rezitation zweier Gedichte von Friedrich Schiller.
Unsere Mitarbeitenden gaben Einblicke in ihre Kunst
Eine Übersicht über die weiteren Angebote im AbteiSommer dienstags und samstags finden Sie hier.
Abiturentlassung
AbteiAm Samstag, den 17. Juni 2023, fand in unserer Abteikirche die Entlassfeier des diesjährigen Abiturjahrgangs vom Gymnasium der Benediktiner statt. Die Feier begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst, dem Br. Robert Sandrock OSB und Pfr. Michael Wendtland gemeinsam vorstanden. Hier bestand die Gelegenheit, Rückschau zu halten auf die vergangene Schulzeit und Gott zu danken für all die Begegnungen der letzten Jahre. Im Anschluss fand in der Kirche die Verleihung der Abiturzeugnisse statt.
Wir gratulieren allen Abiturientinnen und Abiturienten zum bestandenen Abitur und wünschen Gottes Segen für die Zukunft. Nachfolgend finden Sie einige Impressionen von der Feier.
Fotos: Christoph Mause
Ökumenische Verbundenheit
AbteiEröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg in der Abteikirche Königsmünster
Als ein Zeichen besonderer ökumenischer Verbundenheit, der sich die Mönche der Abtei Königsmünster seit jeher verpflichtet wissen, freuen wir uns darüber, dass der Gottesdienst zur Eröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg am Samstag, 17.6.2023, um 8.30 Uhr in unserer Abteikirche stattgefunden hat.
P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, stellte vor Beginn des Gottesdienstes in seiner Begrüßung die Abteikirche, die am 1. September 1964, dem 25. Jahrestag des Beginns des II. Weltkrieges und 50 Jahre nach Beginn des I. Weltkrieges geweiht worden ist, als Friedenskirche vor, die Christus, dem König des Friedens, geweiht ist.
Parallel zum Kirchbau fand das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) statt, dessen Geist die Architektur der Abteikirche maßgeblich geprägt hat. Wichtige Anliegen waren u.a. die Erneuerung des Selbstverständnisses der Kirche und die Öffnung gegenüber den anderen Konfessionen. Zeugen dieses ökumenischen Aufbruchs sind in der Abteikirche zwei Steine, der eine von der evangelischen Mönchsgemeinschaft in Taizé und der andere aus der orthodoxen Kirche Hagia Sophia im heutigen Istanbul. Auf diese Weise sind die Kirchen des Ostens und der Reformation in den Gottesdiensten der Abteikirche präsent. In diesem Rahmen fügte es sich gut, dass die Kreissynode ihre Beratungen mit der Feier des Abendmahles am Altar der Abteikirche eröffnete.
In der liturgietheologischen Tradition gilt der Altar als Symbol für Christus. Der Altar der Abteikirche erinnert in seinem schweren Felscharakter an Christus als den Felsen, an dem wir uns festmachen können. Christus ist der Grund, der uns über die Konfessionen hinaus trägt und verbindet.
Superintendent Dr. Manuel Schilling bedankte sich nach der Begrüßung bei P. Cosmas und den Mönchen der Abtei für die ökumenische Gastfreundschaft, überreichte ihm als Zeichen der Dankbarkeit eine Darstellung des Westfälischen Abendmahls aus Soest und eröffnete im Anschluss den Gottesdienst der Kreissynode.
In seiner Predigt stellte Assessor Thomas Hartmann aus Lippstadt, Stellvertreter von Dr. Schilling, die Frage, wie wir heute Menschen einladen können und wie die große Einladung Gottes an alle Menschen auch gehört werden kann. „Laden wir nur zu Veranstaltungen ein, oder wird dahinter das Eigentliche sichtbar?“ Der Auftrag an uns, die Einladung Gottes zu den Menschen zu bringen, beinhalte, dass wir selbst immer wieder aufbrechen und losgehen. Dabei dürften wir uns von der Verheißung getragen wissen: „Geht und kommt, denn es ist schon alles bereitet.“
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer spontan gebildeten Synodalschola unter der Leitung von Kreiskantor Gerd Weimar.
Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsgremium des Kirchenkreises. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Presbyterien, den Leitungsgremien der Kirchengemeinden, den Gemeinde-und Kreispfarrer/innen und berufenen Mitgliedern zusammen. Zweimal im Jahr tritt die Kreissynode zusammen. Sie behandelt Schwerpunktthemen des kirchlichen Lebens und beschließt den Haushalt für das kommende Jahr. Die Kreissynode tagt öffentlich.
Wir wünschen den Synodalinnen und Synodalen den Geist Gottes bei ihren Beratungen!
Besuch von Mons. Bredeck
AbteiAm Nachmittag des 12. Juni 2023 konnten wir Monsignore Michael Bredeck, den Diözesanadministrator unserer Erzdiözese Paderborn, bei uns zur Begegnung und zum Gespräch begrüßen. Mons. Bredeck hat sich viel Zeit genommen, um mit uns über die Zukunft der Kirche in Paderborn – und auch der Abtei Königsmünster als Teil dieser Ortskirche – ins Gespräch zu kommen. Sowohl das Erzbistum Paderborn wie auch die Abtei Königsmünster befinden sich zur Zeit in Vakanz, d.h., es gibt derzeit keinen Erzbischof bzw. Abt. Das war Anlass, auch über Formen der Leitung im 21. Jahrhundert zu reden: Wie kann heute auf eine gesunde, menschendienliche Weise Leitung gelebt werden? Freimütig erzählte Mons. Bredeck von seinen eigenen Erfahrungen, als er zum Diözesanadministrator gewählt wurde. Das Gespräch sparte auch die Lage der Kirche in Deutschland und die synodalen Prozesse auf orts- und weltkirchlicher Ebene nicht aus. Wichtig sei es, einander zuzuhören und miteinander um Lösungen zu ringen. Eine immer schärfere Polarisierung innerhalb der Kirche bereite ihm Sorge. Auch eine gesunde Feedbackkultur in alle Richtungen, besonders „von unten nach oben“, sei unumgänglich. Am wichtigsten sei es aber, als Kirche mit unserer Botschaft der Liebe Gottes zukunftsfähig zu werden auch für Menschen, die formal nicht zur Kirche gehören oder der Kirche den Rücken gekehrt haben.
Mons. Bredeck nimmt die Abtei Königsmünster als Ort wahr, wo suchende Menschen neu mit ihren Kraftquellen in Berührung kommen können, wo sie mit ihren Sorgen wahr- und ernstgenommen und in den Glauben und in ein inneres Gebetsleben eingeführt werden. Solche Orte werden in der heutigen kirchlichen Landschaft immer wichtiger.
Wir danken Mons. Bredeck für die Zeit, die er uns geschenkt hat, und wünschen ihm und der Kirche von Paderborn Gottes Segen für die Zukunft.
Eröffnungskonzert zum AbteiSommer
AbteiAm Sonntag, den 18. Juni 2023, laden wir um 18.00 Uhr herzlich zum Eröffnungskonzert unseres AbteiSommers in die Abteikirche ein. Unter der Überschrift „Esperavi in te“ (Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt) bringen der Konzertchor Münster und die Choralschola der Abtei Werke der Gregorianik vom Mittelalter bis in die Neuzeit zur Aufführung. Der Eintritt ist frei, um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Die Veranstalter freuen sich auf eine bewegende, musikalische Zeitreise vom Mittelalter bis zur Neuzeit auf der musikalischen Suche nach der Ewigkeit im Hier und Jetzt. An diesem Abend steht gleich zweifach das „Te Deum“ auf dem Programm. Zum einen in seiner ursprünglichen Fassung, dem Plainchant, zum anderen in der neuzeitlichen Fassung von dem aus Estland stammenden Arvo Pärt, (*1935), dessen Werk, komponiert im „Tintinnabuli-Stil“ (lat. Glöckchen), durch seinen meditativen Charakter und die Rückbesinnung auf die einfachen musikalischen Grundformen der Gregorianik den Blick auf wesentliche spirituelle Momente erlaubt.
Programm:
„Introitus“ 6. Sonntag im Jahreskreis
„Te Deum“ Plainchant
Choralschola Benediktinerabtei Königsmünster, Meschede
„Te Deums“ von Arvo Pärt
für drei Chöre, präpariertes Klavier, Streichorchester und Windharfe
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster I Choralschola der Benediktinerabtei Königsmünster
Mitwirkende:
Choralschola Benediktiner I Leitung Pater Erasmus
Konzertchor Münster I Künstlerische Leitung Marion Wood
Streicherensemble Münster
Über den Konzertchor Münster:
Der Konzertchor Münster, hervorgegangen aus dem im Jahr 1816 gegründeten Musikverein der Stadt Münster, gehört heute zu den großen und renommierten Chören in Deutschland. Maximilian von Droste- Hülshoff, münsterscher Domherr und Komponist und einer der Gründungsväter, komponierte für den Musikverein zahlreiche Werke. Rund 75 aktive Sängerinnen und Sänger bilden das stimmliche Potenzial des gemischten Chors, der sowohl doppelchörige A-Cappella-Literatur als auch moderne Chorsinfonik im Repertoire hat. Seit 1919 kooperiert er mit dem Sinfonieorchester Münster, dessen Generalmusikdirektor bis 2019 auch immer der künstlerische Leiter des Chores war. Im Jahr 2020 hat in Nachfolge Marion Wood die künstlerische Leitung des Chores übernommen. Regelmäßig ist der Chor zu Gast in vielen Städten im In- und Ausland und bringt dort zusammen mit Orchestern und Solisten große Chorwerke auf die Bühne.
Jahresbericht 2023 – Zeitenwende
AbteiIn der nächsten Woche wird unser Jahresbericht 2023 in Printform ausgeliefert. Rechtzeitig zum langen Fronleichnamswochenende bieten wir Ihnen jetzt schon den Download auf unserer Webseite an. Der Jahresbericht nimmt das Wort der „Zeitenwende“ auf, das Bundeskanzler Olaf Scholz kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 im Deutschen Bundestag geprägt hat. Unter ganz verschiedenen Blickwinkeln setzt sich der Jahresbericht mit diesem Begriff auseinander: politisch, kirchlich, schulisch, klösterlich. Dankbar sind wir auch in diesem Jahr für viele Gastbeiträge, u.a. von Diözesanadministrator Michael Bredeck aus dem Erzbistum Paderborn, von Dirk Wiese, Mitglied des Bundestages und Peter Liese, der dem Europäischen Parlament angehört. Die Beiträge von Sr. Philippa Rath aus Eibingen und Br. Ansgar Stüfe aus Münsterschwarzach gehen auf Vorträge zurück, die sie im Berichtszeitraum gehalten haben.
Neben dem thematischen Teil gibt es im Jahresbericht wie gewohnt die Chronik des vergangenen Jahres. Eine Spendenübersicht legt Rechenschaft darüber ab, wie wir mit den Spenden verfahren, die für unsere Projekte in der Heimat und weltweit gegeben werden.
Beim Klick auf das Bild kommen Sie direkt zum PDF des Jahresberichts. Wir wünschen Ihnen eine fruchtbare Lektüre!
„Schreiben ist harte Arbeit“
Abtei, Oase24 Absolventinnen und Absolventen der Jungen Akademie der Abtei Königsmünster – 17 Schülerinnen und Schüler und sieben Studierende – haben sich am Abend des 5. Juni 2023 mit ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern in der Abteikirche versammelt, um ihre Zertifikate über eine erfolgreiche Teilnahme entgegenzunehmen. P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, begrüßte die Anwesenden und skizzierte kurz die Junge Akademie als Bildungsangebot für junge Menschen. Aus Oberstufenakademie und Studium Generale habe sich in den letzten Jahren die Junge Akademie entwickelt, die sich verstärkt auch Auszubildenden aus Wirtschaftsunternehmen öffnen will. Br. Benedikt Müller OSB, Leiter der Jungen Akademie, berichtete, dass es ihn mit Stolz erfülle, nach einer schwierigen Zeit der Corona-Pandemie, wo viele Veranstaltungen ausfallen mussten, nun so vielen jungen Menschen ihr Zertifikat überreichen zu können. Besonders dankte er dem Beirat der Jungen Akademie, der dieses Angebot der Abtei konzeptionell begleite und fördere.
Ommma mit drei m
Den Festvortrag hielt die Sauerländer Schriftstellerin und Kabarettistin Kathrin Heinrichs, die mit den Krimis um den rheinischen Lehrer Vincent Jacobs, den es an eine katholische Privatschule ins Sauerland verschlagen habe, bekannt wurde. Kurzweilig erzählte sie von ihrem Werdegang. Die Lektüre des Buches „Ferien auf Saltkrokan“, in dem der Vater einer Hauptfigur Schriftsteller war, „ein total verpeilter Typ“, weckte ihr Interesse an diesem Beruf. Ihre Herkunft aus Langenholthausen, einem kleinen Sauerländer Dörfchen – „mittlerweile gibt es dort sogar eine Fußgängerampel“ – und eine Familie mit sieben Geschwistern legten die Grundlagen dafür. Abends habe sie aufgeschrieben, was tagsüber in der Familie passiert sei. Auch die „Ommma mit drei m“, eine Figur aus ihrer Krimireihe, habe biographische Anknüpfungspunkte und ein Vorbild in ihrer großen Familie.
Kathrin Heinrichs bei ihrem Vortrag
Nichtsdestotrotz entschied sich Kathrin Heinrichs dann ganz pragmatisch, zunächst „etwas Vernünftiges“ zu studieren: Deutsch und Englisch auf Lehramt. Eine Vorlesung über das „analytische Erzählen von Detektivromanen“ faszinierte sie und trug dazu bei, das gerade aufkommende Genre der Regionalkrimis (es war die Zeit der Eifelkrimis von Jacques Berndorff) auszuprobieren.
Nach und nach haben sich eher romantische Vorstellungen vom Beruf der Schriftstellerin durch die Realität zerschlagen. „Schreiben ist harte Arbeit“, so Heinrichs. Man müsse Passagen immer wieder überarbeiten, sich den Figuren aussetzen. Ein Kollege von ihr habe es auf den Punkt gebracht: „Ich schreibe nicht gerne Bücher, ich habe gerne Bücher geschrieben.“ Der erste Band ihrer Krimireihe erschien mit einer Startauflage von 1000 Exemplaren – zum Vergleich: der erste Harry-Potter-Band hatte eine Startauflage von 500 Exemplaren. Letztlich wurden 30000 Exemplare verkauft.
Freude an ihrer Arbeit machen Kathrin Heinrichs besonders die Begegnungen mit vielen Menschen auf den Autorenlesungen, wo sie ihren zweiten Beruf als Kabarettistin ausleben kann. Hier ergeben sich wie von selbst lustige Situationen, wenn z.B. ein Schüler bei einer Lesung fragt: „Wollten Sie eigentlich schon immer Autistin werden?“ Auch wenn Künstliche Intelligenz auf die Belletristik in Zukunft Einfluss nehmen werde, bleibe der menschliche Faktor als Autorin sicherlich wichtig. Letztlich sei es ein Geschenk, dass sie Schriftstellerin geworden sei.
Ort der Freundschaft
An den Vortrag schloss sich die Übergabe der Zertifikate an. Dazu wurden die jungen Menschen namentlich aufgerufen und erhielten aus der Hand von Frau Heinrichs, Bruder Benedikt und den anwesenden Beiratsmitgliedern ihre Bescheinigungen. Schließlich hielt eine der Absolventinnen, Clarissa Blome aus Sundern, eine Dankesrede, in der sie betonte, wie wichtig die OASE für sie im Laufe der Zeit geworden sei: als Ort der Freundschaft, als Ort der Ruhe und des Friedens, als Ort, um das persönliche Gleichgewicht zu finden. Die Zeit der Jungen Akademie sei für sie eine Zeit des Ausprobierens gewesen, um eigene Fähigkeiten und Talente zu entdecken. Gerade am Anfang sei es auch nicht leicht gewesen und eine wirkliche Herausforderung. Den jungen Menschen riet sie, diese Herausforderung anzunehmen.
Absolvent*innen der Jungen Akademie 2023 nach den jeweiligen Schulen/Ausbildungsstätten:
Gymnasium Johanneum Wadersloh: 8
Anne-Frank-Gymnasium Werne: 4
Gymnasium der Benediktiner Meschede: 1
St. Ursula Gymnasium Neheim: 1
Städtisches Gymnasium Sundern: 1
Kardinal-von-Galen-Gymnasium Münster: 1
Marie-Curie-Gymnasium Bönen: 1
Erzieherschule Warburg: 2
Erzieherschule Osnabrück: 2
Oase der Abtei Königsmünster: 2
Fachschule für Ergotherapie Dortmund: 1
Abschied in der Schulmensa
AbteiWährend des Mittagessens am 5. Juni 2023 haben wir unsere Mitarbeitende, Frau Beate Kenter, in den Ruhestand verabschiedet.
Frau Beate Kenter ist seit Mai 2017, d.h., sechs Jahre bei uns in der Schulmensa beschäftigt. Aufgrund ihrer zugewandten und freundlichen Art ist sie bei den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften geschätzt. In der Schule hat es bereits eine eigene Verabschiedung für sie gegeben.
Gerne hat sie auch das Team der AbteiGaststätte bei Engpässen unterstützt.
Wir danken Frau Kenter für ihren Einsatz, der wesentlich zur guten Atmosphäre der Schulmensa beigetragen hat, und verabschieden sie mit guten Erinnerungen und nicht ohne Wehmut in den sogenannten Ruhestand.
Verabschiedung von Abt Aloysius
AbteiBei einer Abtswahl gibt es viel zu organisieren, zu besprechen, zu bedenken: Wie soll es weitergehen? Welche Themen und Visionen sind einer Gemeinschaft wichtig? Dafür ist in den nächsten Monaten bis zum jetzt feststehenden Termin der Wahl Mitte August genug Zeit.
Der Abend des Pfingstsonntags, 28.5., stand unter einem anderen Vorzeichen: bei einem festlichen Abendessen haben wir Abt Aloysius verabschiedet, auf seine zehnjährige Amtszeit zurückgeschaut und ihm für all das gedankt, was er in den vergangenen Jahren für unsere Gemeinschaft getan hat. P. Prior Cosmas brachte in einer kurzen Rede all das zum Ausdruck und wünschte Abt Aloysius im Namen der ganzen Gemeinschaft Gottes Segen und vor allem eine weitere gesundheitliche Stabilisierung. Abt Aloysius dankte wiederum der Gemeinschaft und jedem einzelnen Mitbruder für alles Tragen und Mittragen und für jede Unterstützung. Für ihn steht nun erst einmal der lang ersehnte Urlaub an, an den sich weitere Zeiten der Rekonvaleszenz und gesundheitlichen Erholung anschließen. Seine weitere Zukunft wird dann mit seinem Nachfolger geklärt.
Empfang vor dem Abendessen
In einer kurzen Bildpräsentation ließen wir die zehn Jahre der Amtszeit von Abt em. Aloysius Revue passieren und schauten zurück auf einige prägende Ereignisse in dieser Zeit: die Abtswahl und -benediktion 2013, die Einweihung des AbteiForum 2015, viele Ereignisse im Leben der Gemeinschaft wie Professen, Weihen, Mitarbeiterjubiläen, Beerdigungen, der tiefe Einschnitt durch Corona 2020… Es war wirklich eine Zeit mit Höhen und Tiefen, durch die wir als Gemeinschaft gemeinsam gegangen sind. Dieses gemeinsame Gehen und Durchstehen vieler Ereignisse macht Mut für die Zukunft, für die wir Abt em. Aloysius alles Gute wünschen.
Präsentation der Amtszeit von Abt em. Aloysius
Termin für Wahl in der Abtei Königsmünster festgelegt
AbteiNach der Annahme des Rücktritts von Abt em. Aloysius am 7. Mai 2023 steht nun der Termin für die Wahl seines Nachfolgers fest: Abtpräses Jeremias Schröder hat nach Rücksprache mit P. Prior Cosmas Hoffmann dafür den Zeitraum vom 16. – 19. August 2023 festgelegt.
In Vorbereitung auf die Wahl werden sich die Mönche mit den damit in Zusammenhang stehenden Fragen auseinandersetzen. Das ist sicher auch eine gute Gelegenheit, die aktuelle Situation der Gemeinschaft, ihren Ort in Kirche und Gesellschaft und die kommenden Herausforderungen in den Blick zu nehmen.
Auf diesem Weg unserer Gemeinschaft in den kommenden Monaten bitten wir um das begleitende Gebet.
Nach dem Rücktritt: Wie geht es weiter?
AbteiEine Woche ist vergangen, seit am 7. Mai 2023 der Rücktritt unseres Abt em. Aloysius rechtskräftig wurde. Viele wohlwollende, mitfühlende, uns das begleitende Gebet versichernde Reaktionen haben uns erreicht. Dafür sind wir dankbar. Verbunden damit ist ein großes Interesse, wie es nun weitergeht.
Laut den Konstitutionen, dem Eigenrecht der Kongregation von St. Ottilien, zu der unsere Abtei gehört, gehen nach dem Freiwerden des äbtlichen Amtes alle Rechte und Vollmachten zur Leitung des Klosters an den Prior, bei uns P. Cosmas Hoffmann OSB, über. Seine Aufgaben sind es vor allem, gemeinsam mit dem Abtpräses den Tag der Abtswahl zu bestimmen, „die wenn möglich innerhalb eines Monats, mindestens aber binnen drei Monaten nach Freiwerden des Amtes stattfinden muss“. Ein Benediktinerkloster ist i.d.R. unabhängig und hat das Recht, den eigenen Oberen in einer freien und geheimen Wahl zu wählen. Sobald der genaue Termin feststeht, werden wir hier darüber informieren.
In der Zeit der Vakanz findet aber noch mehr statt. Bei einer Abtswahl geht es nicht nur um Personen, sondern mehr noch um die Frage, wie sich ein Kloster in der Zukunft aufstellen will, wo es seinen Standort in der heutigen kirchlichen und gesellschaftlichen Situation sieht. Wahlpropaganda ist nach kirchlichem Recht verboten, es gibt aber die Möglichkeit, sich in Treffen der Gemeinschaft miteinander über diese Fragen zu beraten und sich in Impulstagen u.U. externe Hilfe zu holen – bei einer der früheren Abtswahlen hatten wir z.B. den Personalchef eines großen wirtschaftlichen Unternehmens bei uns zu Gast, der etwas über heutige Führungsqualitäten in seinem Bereich erzählte – denn ein Kloster ist nicht nur eine geistliche Gemeinschaft, sondern ein Wirtschaftsbetrieb mit Werkstätten, Betrieben und vielen weltlichen Mitarbeitenden.
Die Wahl selber ist auch ein geistliches Geschehen. So beginnt der Tag der Wahl mit einer Eucharistiefeier, in der besonders um den Heiligen Geist gebetet wird, und bei der Wahl selbst legen alle wahlberechtigten Brüder ein Versprechen ab, das lautet: „Ich verspreche vor Gott, dass ich den wählen werde, den ich vor Gott glaube wählen zu sollen. So wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien.“ Und nach einer erfolgreichen Wahl legt der Gewählte zuerst ein Glaubensbekenntnis vor dem Wahlvorsitzenden und der Gemeinschaft ab. Der Neugewählte wird übrigens direkt nach der Wahl mit allen Rechten und Pflichten in sein Amt eingesetzt und der Öffentlichkeit vorgestellt – die einige Wochen später stattfindende Abtsbenediktion ist eine nachträgliche Segnung und Bestätigung des neuen Oberen der Gemeinschaft.
Wir bitten Sie auch weiterhin um Ihr Gebet für unsere Gemeinschaft in den kommenden Wochen.
Hier können Sie ein Interview im Domradio zur Zeit der Vakanz und der Wahl nachlesen (externer Link).
Rücktritt von Abt Aloysius
AbteiAbt Aloysius Althaus legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder
In der Benediktinerabtei Königsmünster hat Abt Aloysius Althaus am Sonntag, den 7. Mai 2023, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.
Bereits am 21. April 2023 hat Abt Aloysius sein Rücktrittsgesuch beim Abtpräses, dem Vorsitzenden der Kongregation (Klosterverband) der Missionsbenediktiner, zu dem die Abtei Königsmünster gehört, eingereicht. In seinem Schreiben zur Bestätigung der Annahme hat Abtpräses Jeremias Schröder auf Bitte von Abt Aloysius festgelegt, dass die Amtszeit als Abt von Königsmünster am 7. Mai 2023 endet.
Bis zum Amtsantritt des gewählten Nachfolgers gehen gemäß den Konstitutionen der Kongregation „alle Rechte und Vollmachten zur Leitung des Klosters an den Prior über“ (Konst. 122).
Abt Aloysius Althaus war seit 2013 Abt der Benediktiner in Meschede. Er wuchs in Wemlinghausen (Wittgensteiner Land) auf und machte nach seinem Realschulabschluss im St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede seine Ausbildung zum Krankenpfleger. Kurz danach begann er 1988 das Noviziat in der Abtei Königsmünster und unterstützte nach seiner Feierlichen Profess 1990 den Novizenmeister in der Ausbildung der jungen Brüder. Fünf Jahre später wurde er zum Ständigen Diakon geweiht, übernahm 1996 das Amt des Novizenmeisters und wurde 2001 von Abt Dominicus Meier zum Subprior ernannt. Zudem war er als Infirmar für die Alten- und Krankenpflege in der Abtei verantwortlich. 2005 spendete ihm der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die Priesterweihe.
2013 wählte ihn der Konvent zum vierten Abt des Klosters. Als Leiter der Abtei engagierte er sich neben den Aufgaben in der Gemeinschaft in der Erzdiözese Paderborn, vor allem als Vorsitzender der Paderborner Ordensoberenkonferenz (POK) und in der Exerzitienarbeit und Schwesternseelsorge.
Preis für Abteikonditorei
AbteiErstmalig ist unsere Abteikonditorei beim Landeswettbewerb „Meister.Werk.NRW 2023“ ausgezeichnet worden. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ehrt mit dem Preis Betriebe, die Produkte selbst herstellen, regionale Spezialitäten produzieren, Fachkräfte einsetzen und Ausbildungsplätze anbieten. Außerdem spielen eine tarifgerechte Bezahlung, Qualität und Nachhaltigkeit eine Rolle bei der Bewertung.
„Für uns war die Teilnahme am Wettbewerb die Möglichkeit, unseren Betrieb extern bewerten zu lassen und Verbesserungspunkte zu finden. Dass wir gleich bei der ersten Teilnahme ausgezeichnet werden, haben wir nicht erwartet!“ freut sich Konditormeister und Schokoladen-Sommelier Ron Knape.
Die Verleihung der Urkunde fand am 24. April 2023 in einem ehemaligen Franziskaner-Kloster, der katholischen Begegnungs- und Veranstaltungsstätte Maxhaus in Düsseldorf, statt. Zwei spannende Vorträge zu den Themen Zukunft und Nachhaltigkeit umrahmten die Verleihung. Die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Silke Gorißen betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der handwerklichen Lebensmittelherstellung für NRW. Der Nachmittag endete mit einem Austausch mit Fachkollegen in lockerer Atmosphäre.
Blutspenden auf dem Klosterberg
AbteiAls Anfang des Jahres aufgrund vieler krankheitsbedingter Ausfälle unter den Stamm-Spendern zur Blutspende aufgerufen wurde, entstand die Idee, an eine alte Tradition anzuknüpfen und wieder Blutspendetermine auf dem Klosterberg stattfinden zu lassen. Bis zur Verkürzung des Abiturs waren die Termine regelmäßig für die volljährigen Schüler des Gymnasiums angeboten worden.
Das Deutsche Rote Kreuz nahm das Angebot der Abtei gerne an und so konnte schon am 20. April 2023 ein Termin im neuen Format gefunden werden. Das Blutspendemobil machte auf dem Kirchplatz halt und die Verpflegung der Spender wurde durch die Abtei im Jugendgästehaus Oase gestellt.
Die Mönche, das Lehrerkollegium, die Mitarbeitenden und auch einige Gäste nutzten das Angebot. Mit 20 Spendenwilligen war der Termin ein voller Erfolg. Besonders beachtlich ist die Zahl von sechs Erstspendern. Durch die Aufteilung der Spende in die drei Blutbestandteile Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma wird mit einer Spende bis zu drei Personen geholfen.
„Wir freuen uns, dass der erste Termin gut angenommen wurde. Bei einem Folgetermin später im Jahr hoffen wir zusammen mit dem DRK weitere Spender gewinnen zu können. In unserer Ordensregel sind die Sorge um die Kranken und die Nächstenliebe fest verankert, Blutspenden ist ein konkreter Ausdruck dieser Leitgedanken.“ so Abt Aloysius zum Engagement der Abtei.
Der nächste Spendentermin auf dem Kirchplatz wird auf unserer Internetseite und in den Sozialen Medien bekannt gegeben, bis dahin finden Sie weitere Termine zur Blutspende unter https://www.blutspendedienst-west.de/blutspendetermine/
Auch der Kaufmännische Leiter der Abtei, Herr Jonas Busch, beteiligt sich beim Blutspenden.
Abteikonzert am 30. April 2023
AbteiDer Synodale Weg – Kirche im Aufbruch?
AbteiAm Abend des 12. April 2023 fand im AbteiForum der Abtei Königsmünster ein gut besuchtes Abteigespräch zum Synodalen Weg der Kirche in Deutschland statt. Unter der Fragestellung „Kirche im Aufbruch?“ diskutierte Prof. Dr. Gregor Maria Hoff mit den Teilnehmenden Geschichte, Themen und Debatten des Synodalen Weges, dessen erste Phase mit der Fünften Vollversammlung im März in Frankfurt zu Ende gegangen war.
Gregor Maria Hoff ist Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Im Rahmen des Synodalen Weges war er tätig im Forum 1 „Macht und Gewaltenteilung“ und hat u.a. die „Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche“ initiiert. Zudem ist er Berater der DBK in der Glaubenskommission und der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum. Für letzteres Thema ist er auch Berater der Päpstlichen Kommission.
Hoff betonte in seinem Vortrag zunächst noch einmal den Ausgangspunkt des Synodalen Weges: die MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch im Raum der Kirche 2018, die auch dessen systemische Ursachen offengelegt hat, und die Beratungen der deutschen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung 2019 in Lingen mit dem erklärten Willen, den katholischen Missbrauchskomplex zu durchbrechen. Gerade ein systemischer Schutzmechanismus, der sich besonders im Täter- und Institutionenschutz zeige, mache deutlich, dass wir neue Formen bräuchten, mit Macht umzugehen. Der synodale Ansatz habe versucht, eine neue Performance, wie kirchliche Macht praktisch ausgeübt werden soll, ins Spiel zu bringen. Ganz konkret wurde das in einer neuen Sitzordnung, die nicht auf Hierarchien zurückgeht, und in der Begrenzung der Redezeit für alle, Bischöfe wie Laien. Diese Performance habe etwas verändert – schon jetzt. Dahinter könnten wir nun nicht mehr zurück.
Prof. Dr. Gregor Maria Hoff
Ebenso ging Hoff auf die Skepsis ein, die dem Synodalen Weg von vielen Seiten entgegengebracht wurde. Da sei zunächst eine strukturelle Skepsis zu nennen hinsichtlich des kirchenrechtlichen Status dieses Konstruktes und evtl. falscher Erwartungen, die damit geschürt wurden. Hoff betonte den Charakter des Synodalen Weges als „Experiment“, der gleichsam eine „Nottaufe“ gewesen wäre. Viel hänge an einer freiwilligen Selbstbindung der Bischöfe. Weitere kritische Rückfragen beträfen die Angst vor einer „Protestantisierung“ und „Demokratisierung“, die Sorge, dass sich hier eine deutsche Nationalkirche herausbilde und den Versuch, strukturelle Reform und Spiritualität gegeneinander auszuspielen. In der Kritik des Wiener Theologen Jan-Heiner Tück spiegelten sich all diese kritischen Rückfragen, wenn dieser kommentiere, dass „eine Versammlung, in der die Bischöfe nur die eine Hälfte stellen und das gleiche Stimmrecht wie Laien besitzen, auf eine Halbierung der episkopalen Leitungskompetenz hinauslaufe“. Darauf erwiderte Hoff, dass die deutschen Bischöfe gerade von ihrer Lehr- und Leitungsmacht Gebrauch gemacht haben, als sie mit großer Mehrheit (es gab in Lingen keine Gegenstimme und nur vier Enthaltungen) dem Ansatz des Synodalen Weges zustimmten. Wer nun von einer „Halbierung der episkopalen Leitungskompetenz“ spreche, der stelle mit dieser Entscheidung der Bischöfe auch ihre apostolische Autorität in Frage.
Die Diskussionen auf dem Synodalen Weg haben nach Hoff neue Freiheitsspielräume eröffnet. Das werde besonders deutlich in der Reform des kirchlichen Arbeitsrechts, die in allen Bistümern umgesetzt sei. Hier sei es besonders der Bewegung „Out in Church“ zu verdanken, dass das Leiden von LGBTQ+-Menschen in und an der Kirche Gehör finden konnte. Es habe sich eine „glaubensbiographische Autorität“ herausgebildet, die in Statements u.a. der Trans*-Person Mara Klein deutlich wurde, die freimütig von ihrer biographischen Leidgeschichte in der Kirche erzählt hat. Auch der Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz wurde auf den Versammlungen immer wieder gehört – leider bis zum Ende ohne Stimmrecht, dafür im neugewählten Synodalen Ausschuss vertreten.
Auf den Vorwurf des „deutschen Sonderwegs“ bzw. der drohenden Abspaltung einer Nationalkirche ging Hoff mit Rückmeldungen aus der Weltkirche beim durch Papst Franziskus initiierten Synodalen Prozess auf weltkirchlicher Ebene ein. Hier zeige sich deutlich, dass die auf dem Synodalen Weg in Deutschland behandelten Themen keine deutschen Sonderthemen seien, sondern alle Regionen der Welt beträfen. Überall gebe es Kritik an Klerikalismus und Liturgie, an Missbrauchsaufarbeitung und fehlender Transparenz. Auch der Wunsch nach einer stärkeren Beteiligung von Laien werde überall geäußert, ebenso offene Fragen wie Sexualmoral, Zölibat und Frauenordination.
„Wie geht es weiter?“ So lautete eine Frage aus dem Publikum bei der folgenden Diskussion. Viel hänge natürlich von dem ab, wie der synodale Prozess auf weltkirchlicher Ebene gestaltet werde, so Hoff. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, schon jetzt „Netzwerke des Glaubens“ zu schaffen und „Glaubensräume“ anzubieten für alle Menschen, auch für die, die in dieser Kirche keine Heimat mehr sähen. Hier hänge viel von den sog. „grassroots people“ ab, also von Menschen an der Basis der Kirche. Hoff erwähnte hier ausdrücklich Orte wie die OASE und das Haus der Stille der Abtei Königsmünster, die für viele Menschen solche Biotope des Glaubens seien.
Mit diesem Abend wollten wir die Reihe der Abteigespräche wieder aufnehmen. Wir sind dankbar für das große Interesse und die Beteiligung an der Diskussion. Gerade in der Bereitschaft, miteinander im Gespräch zu bleiben und auch unterschiedliche Positionen und Meinungen gelten zu lassen, zeigt sich, was Synodalität ausmacht. Wir danken Prof. Gregor Maria Hoff für seinen engagierten und lebendigen Vortrag!
Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen 2023
AbteiDie Karwoche von Palmsonntag bis Ostersonntag wird auch als „Heilige Woche“ bezeichnet. In dieser Woche vergegenwärtigen wir uns die Ereignisse rund um Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Der Name Karwoche leitet sich vom althochdeutschen Wort „Kara“ ab, was so viel „Trauer, Klage“ bedeutet. Wir laden herzlich zur Mitfeier der Gottesdienste in diesen Tagen ein. Eine Übersicht finden Sie hier.
Die Karwoche beginnt mit einem ausdrucksstarken Zeichen. Nach dem Mittagessen am Samstag, den 1. April 2023, wird das große Triumphkreuz in der Abteikirche abgenommen und in den Kapitelsaal des Klosters gebracht. Nach einer alten Tradition werden in dieser Woche alle Kreuzesdarstellungen in den Kirchen verhüllt oder entfernt.
Am Palmsonntag, 2. April, beginnen wir um 9.30 Uhr mit dem Konventamt. Dazu versammeln wir uns auf dem Kirchplatz vor der Oase, wo das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgelesen wird. Anschließend werden die Palmzweige gesegnet, und wir ziehen in die Abteikirche ein, wo wir die Passionsgeschichte, in diesem Jahr in der Version des Matthäusevangeliums hören. Die Mittagshore entfällt an diesem Tag.
Die ersten Tage der Karwoche (Montag bis Mittwoch) laufen in der normalen Tagesordnung ab. In den Lesungen des Konventamtes hören wir die ersten drei sog. „Gottesknechtslieder“ aus dem Propheten Jesaja, die auf das Schicksal Jesu von Nazaret hin gedeutet wurden. Am Mittwochabend reisen viele Gäste aus nah und fern an, die mit uns die Kar- und Ostertage verbringen. Wir freuen uns über das große Interesse, denn diese Tage sind ausgebucht – eine Anmeldung ist nur noch über die Warteliste möglich.
Am Gründonnerstag, 6. April, beginnt das sog. Österliche Triduum, die heiligen drei Tage vom Leiden, vom Tod und der Auferstehung Jesu. Diese Tage sind geprägt durch die sog. Trauermetten, die um 6.30 Uhr beginnen und in Psalmen, Lesungen und Gesängen die Passion Jesu zu deuten versuchen. In den Trauermetten werden auch die sog. Klagelieder des Propheten Jeremia gesungen, die in bewegender Weise das Schicksal Jerusalems besingen. Das Stundengebet ist in diesen Tagen reduziert (es entfallen z.B. die Hymnen und Lobpreisungen). Mit dem Abendmahlsgottesdienst um 17.30 Uhr beginnt das eigentliche Triduum. In diesem Gottesdienst nimmt der Abt nach dem Vorbild Jesu die Fußwaschung an einigen Mönchen und Gästen vor. Am Ende des Gottesdienstes wird der Altar abgeräumt und das Allerheiligste in die Sakramentskapelle ins Kloster gebracht. Von nun an schweigen die Glocken und die Orgel bis zum Gloriagesang der Osternacht.
Der Karfreitag, 7. April, ist geprägt von der Karfreitagsliturgie um 15.00 Uhr. Zur Todesstunde Jesu ziehen wir in Stille in die Abteikirche ein und gedenken in Schweigen des Todes Jesu, hören die Passionsgeschichte nach Johannes, verehren das Kreuz und beten in den „Großen Fürbitten“ in den Anliegen der Kirche und der Welt. Eine Kommunionfeier findet am Karfreitag wie auch am Karsamstag nicht statt.
Die Feier der Osternacht beginnt in diesem Jahr am Karsamstag, 8. April, um 21.00 Uhr. Vor der Kirche wird die große Osterkerze am Feuer entzündet als Symbol dafür, dass das Licht in dieser Nacht die Dunkelheit vertreibt. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi – Licht Christi“ ziehen wir in die Kirche ein und hören das sog. „Exsultet“, das Lob der Osterkerze. „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“ So lautet ein Satz dieses Exsultet, das prägnant das Geheimnis dieser Nacht zusammenfasst. In vielen Lesungen lassen wir die gesamte Heilsgeschichte an uns vorüberziehen – von der Schöpfung über den Durchzug durch das Rote Meer, die Botschaft der Propheten bis hin zum Evangelium der Auferstehung, zu dem dann auch wieder das feierliche Halleluja erklingt, die Glocken läuten und der Organist alle Register zieht. An die Liturgie der Osternacht schließt sich ein großes Osterfest in der OASE ein, zu dem all unsere Gäste und Mitfeiernden eingeladen sind.
Am Ostersonntag, 9. April, ist das Festhochamt dann um 10.30 Uhr. Danach ziehen wir auf den Klosterfriedhof, um unseren Verstorbenen auf der anderen Seite der Kirche das Osterlicht zu bringen. Aber damit ist Ostern nicht zu Ende, denn in der Osteroktav feiern wir eine Woche lang das Hochfest der Auferstehung.
Wir wünschen Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage und freuen uns, Sie bei uns begrüßen zu dürfen!
Benediktsfest
AbteiAm 21. März wird in benediktinischen Gemeinschaften das Hochfest des Heimgangs des Ordensvaters Benedikt gefeiert. Seit vielen Jahren findet an diesem Tag bei uns die Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Königsmünster e.V. statt. Der Freundeskreis ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich unserer Gemeinschaft verbunden fühlen und mit viel Engagement und auch mit finanziellen Mitteln unsere Projekte vor Ort und weltweit unterstützen. Uli Hess, langjähriger Bürgermeister von Meschede und Vorsitzender des Freundeskreises, moderierte die Versammlung, P. Prior Cosmas berichtete über aktuelle Entwicklungen der Abtei.
Im anschließenden Festhochamt konnten wir als besonderen Gast Pfarrer Wolfgang Severin von der Deutschen Gemeinde in Brüssel besuchen. Er hielt die Festpredigt. Durch viele Aufenthalte mit Firmlingen in der OASE ist er unserer Gemeinschaft verbunden. In seiner Predigt deutete er ausgehend vom Tod des hl. Benedikt menschliches Leben in der Spannung zwischen dem Leben auf dieser Erde und dem ewigen Leben bei Gott.
Die Predigt können Sie hier nachlesen.
Ganz herzlich danken wir Pfr. Severin für seine Predigt und dem Freundeskreis Königsmünster e.V. für die vielfältige Unterstützung!
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
P. Cosmas berichtet aus der Abtei.
Uli Hess moderiert die JHV.
Fotos: Studio Fritsch
Präventionsschulung
Abtei„Durchschnittlich muss ein Kind sieben Bezugspersonen ansprechen, bevor ihm im Falle sexualisierter Gewalt Glauben geschenkt wird.“ Es sind Sätze wie dieser, die erschüttern und die Notwendigkeit einer guten Präventionsarbeit zur Verhinderung von sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen erklären. So ist es im Erzbistum Paderborn für alle Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst verpflichtend, an solch einer Präventionsschulung teilzunehmen und diese alle fünf Jahre aufzufrischen. Nach den Auffrischungsschulungen für die Mitarbeitenden und das Lehrerkollegium am Gymnasium der Benediktiner stand am Samstag, den 18. März 2023, die Auffrischungsschulung für die Mönchsgemeinschaft der Abtei Königsmünster auf dem Programm. Dazu sind Frau Monika Baumjohann aus Soest und Herr Christoph Stork aus Paderborn angereist, die in sehr kompetenter und einfühlsamer Weise mit den Mönchen an diesem Thema arbeiteten. Die große Gruppe des Konventes – einige Mönche hatten ihre Auffrischungsschulung schon im Rahmen ihrer seelsorglichen Arbeit absolviert – wurde in zwei kleinere Einheiten geteilt, damit ein intensiveres Arbeiten möglich war.
Der Vormittag stand im Zeichen der Auffrischung. Es ging zunächst um die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle im Hinblick auf sexualisierte Gewalt, dann um konkrete Informationen und Hinweise, z.B. bezüglich Täter*innen-Strategien. In Fallbeispielen wurden konkrete Alltagssituationen durchgespielt: Wo und wann wird ein Verhalten missbräuchlich? Was sind absolute Tabus und No Go’s? Wo hat der Einzelne die Verantwortung und Pflicht, einzugreifen und konkrete Situationen anzuzeigen?
Am Nachmittag wurde es konkreter, es stand die Arbeit an einem eigenen institutionellen Schutzkonzept der Abtei auf dem Programm, das Haltungen und Verhalten im Umgang mit verschiedenen Gruppen von Schutzbefohlenen klar festschreibt: außerklösterliche Schutzbefohlene (Besucher*innen, Seelsorge Suchende) sowie innerklösterliche Schutzbefohlene (Interessenten, Kandidaten, Postulanten, Novizen und Zeitliche Professen). Ebenso ging es um Haltungen und Verhalten im Umgang mit Gästen in der Klausur (im inneren Bereich des Klosters) und in den Gästehäusern sowie im Umgang mit den Mitarbeitenden der Abtei.
Falls Sie sexualisierte Gewalt oder Missbrauch von einem Mitglied unserer Gemeinschaft erfahren haben, können Sie sich an unsere Präventions- und Missbrauchsbeauftragten wenden. Ebenso steht unsere Präventionsordnung zum Download zur Verfügung:
Senioratswahl
AbteiHeute wird viel von Synodalität geredet, wobei die Interpretationen dazu in unserer Kirche sehr weit auseinandergehen. In den Orden gibt es seit Jahrhunderten Strukturen des gemeinsamen Beratens und der Delegation von Macht und Leitung, von denen auch andere Teile der Kirche viel lernen können. So ist der Abt kein Alleinherrscher, sondern delegiert seine Leitungsverantwprtung an verschiedene „Offizialen“ in der Klostergemeinschaft: an den Prior, den Cellerar (wirtschaftlicher Leiter), den Novizenmeister und den Missionsprokurator, um nur einige zu nennen, die alle in ihren jeweiligen Bereichen die Hauptverantwortung tragen.
Ebenso ist der Abt zwar derjenige, der die letzte Entscheidung treffen und verantworten muss, aber er soll das nie tun, ohne sich zu beraten. So gibt es in benediktinischen Gemeinschaften ein eigenes Beratungsgremium, das sog. Seniorat, das Entscheidungen vorbereitet und aus der Mitte der Gemeinschaft den Abt in wichtigen Angelegenheiten berät. Dieses Seniorat wird nach den Konstitutionen der Missionsbenediktiner alle drei Jahre von allen Mönchen mit Feierlicher Profess gewählt. Neben den geborenen Mitgliedern (Abt, Prior, Cellerar) werden in unserer Gemeinschaft fünf Mitbrüder aus dem Konvent gewählt – ein Schlüssel für die Anzahl der gewählten Mitglieder des Seniorates ist, dass auf zehn Mitbrüder ein gewählter „Senior“ kommt – wobei der „Senior“ nicht immer ein älterer Mitbruder sein muss, „weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Beste ist“.
Am Freitag, den 17. März 2023, haben sich alle Mönche mit Feierlicher Profess versammelt, um in freier und geheimer Abstimmung das Seniorat für die Amtszeit 2023-2026 zu wählen. Nach einem Vorwahlgang, der der Kandidatenfindung dient, werden in einem weiterem Wahlgang die Mitglieder des Seniorates gewählt – dazu reicht die einfache Mehrheit; bei Stimmengleichheit zählt das Eintrittsalter ins Kloster.
Folgende Brüder wurden im Zeitraum 2023 bis 2026 ins Seniorat gewählt:
P. Erasmus Kulke
P. Gabriel Weber
P. Klaus-Ludger Söbbeler
Br. Alexander Aust
Br. Marcus Görl
Geborene Mitglieder sind:
Abt Aloysius Althaus
P. Cosmas Hoffmann, Prior
P. Julian M. Schaumlöffel, Cellerar
Übrigens wird der nächste „Gruß aus Königsmünster“, der an Ostern erscheint, das Thema Synodalität behandeln. Dort wird es noch mehr Informationen zu diesem Thema geben.
Throwback Thursday: Aufhebung unseres Klosters in der NS-Zeit
AbteiHeute wollen wir zurückschauen auf die Ereignisse im März 1941, als unser damals noch junges Kloster von den Nationalsozialisten aufgehoben worden ist. Dieses Schicksal teilten alle deutschen Abteien der Missionsbenediktiner und viele andere Klöster im sog. Dritten Reich. Zum 80. Gedenktag ist im „Gruß aus Königsmünster“ ein Artikel zu diesem Thema erschienen, auf den wir hier noch einmal aufmerksam machen möchten:
Throwback Thursday: Der Synodale Weg
AbteiAm heutigen #ThrowbackThursday schauen wir in die jüngere Vergangenheit zurück. Heute, am Donnerstag, den 9. März 2023, beginnt in Frankfurt die fünfte und letzte Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland. Im Advent 2019 hat dieser Prozess begonnen. Auslöser dafür war die MHG-Studie über sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche. Der Synodale Weg ist angetreten, um systemische Ursachen des Missbrauchs wahrzunehmen und über Lösungen ins Gespräch zu kommen. Im Moment steht eine große Spannung im Raum – keiner weiß so richtig, ob es zu fruchtbaren Beratungen und Entscheidungen kommt oder ob es wieder einen Eklat gibt.
Von Beginn an war ein besonderes Kreuz mit dabei, das in der Schmiede der Abtei Königsmünster entworfen wurde. Es hat das Auf und Ab der Diskussionen begleitet und die Delegierten immer wieder an Jesus Christus, die Mitte des christlichen Glaubens, erinnert. Nach dem Ende der Ersten Synodalversammlung im Februar 2020 haben alle Delegierten ein kleines Festhaltekreuz erhalten.
P. Abraham Fischer OSB, der das Kreuz gestaltet hat, sieht den Communio (lat. Gemeinschaft)-Gedanken als grundlegend für das Konzept des Kreuzes an: für das große Vortragekreuz wurden mittels Lasertechnik kleine Kreuze geschnitten. Es handelt sich dabei um Gitterkreuze, bei denen nur der Kreuzumriss sichtbar bleibt, die aber materiell im großen Kreuz fehlen. Anders ausgedrückt: auch wenn sie materiell fehlen, sind sie doch sichtbar da. Viele kleine Kreuze haben Anteil an dem großen Kreuz.
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner
Auch bei der heute beginnenden abschließenden Synodalversammlung ist das Kreuz wieder mit dabei. Möge der Blick auf dieses Kreuz alle Delegierten, Bischöfe wie Lai*innen, daran erinnern, dass bei allen wichtigen Diskussionen nie die Mitte des Glaubens aus dem Blick gerät!
Das Festhaltekreuz zum Synodalen Weg kann man über unseren Abteiladen bestellen: https://abteiwaren.de/Festhaltekreuz-Synodaler-Weg-Sonderedition/27326
Die nächste Ausgabe des „Gruß aus Königsmünster“, die kurz vor Ostern erscheint, steht übrigens unter dem Thema der Synodalität und versucht, aus der benediktinischen Tradition dazu Impulse zu geben.
Oblation in der Cella
AbteiIm Rahmen der ersten Sonntagsvesper legten Andrea Klingen, Erdmuthe Lüttig, Philipp Loitzenbauer, Christian Schütte, Olaf Tamm und Andreas Weiser nach einem Jahr der Vorbereitung und Auseinandersetzung mit der Benediktsregel und benediktinischer Spiritualität ihr Oblationsversprechen auf die Abtei Königsmünster ab. Die Feier in der Hauskirche der Cella war sehr stimmungsvoll und gut besucht.
Oblaten sind im benediktinischen Kontext Menschen, die vom Geist des hl. Benedikt und seiner Regel fasziniert, in enger Anbindung an ein ganz konkretes Kloster ihr Alltagsleben diesem Geist entsprechend gestalten wollen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Benefizkonzert am 30.4.2023
Abtei#ThrowbackThursday – 2. März 1928
AbteiAm heutigen „Throwback Thursday“ können wir auf ein wichtiges Datum unserer Geschichte zurückblicken. Denn genau heute vor 95 Jahren, am 2. März 1928, unterzeichnete der damalige Erzabt von St. Ottilien Norbert Weber OSB mit den Verantwortlichen der Stadt Meschede einen Vertrag, in dem sich die Missionsbenediktiner von St. Ottilien dazu verpflichteten, die damalige städtische Rektoratsschule zu übernehmen. Im Gegenzug haben sie von der Stadt Meschede das Grundstück auf dem sog. „Dünnefeld“ erhalten, auf dem noch heute die Abtei Königsmünster steht. Der 2. März gilt daher als Gründungstag von Königsmünster. Einige Wochen später kam P. Linus Leberle OSB, der Gründungsprior, mit neun weiteren Brüdern von Bayern ins Sauerland, um hier das klösterliche Leben zu beginnen. Sie kamen zunächst in einem Haus in der Steinstraße unter, bevor sie auf das Dünnefeld zogen und mit dem Bau des Klosters begannen.
Die ersten zehn Brüder vor dem Haus in der Steinstraße
Aber lassen wir P. Linus Leberle selbst sprechen. Im ersten Jahresbericht des Klosters Königsmünster schreibt er:
„Unter dem 14. Februar 1928 hat der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Caspar Klein von Paderborn der Benediktinerniederlassung in Meschede in wohlwollender Weise die oberhirtliche Genehmigung erteilt. Am 2. März unterzeichnete der hoichwürdigste Herr Erzabt Dr. Norbert Weber OSB von St. Ottilien die mit der Stadt Meschede geschlossenen Verträge, und am 31. März in stiller Abendstunde zog der Schreiber dieser Zeilen, von Vater Erzabt mit den ersten Arbeiten der Neugründung betraut, in Meschede ein. […] Als provisorisches Heim hatte uns die Stadt ein Haus an der Steinstraße – das ehemalige Finanzamt – mit angebauter Kriegsbaracke 71 zur Verfügung gestellt. Aber da gab es viel zu richten, bis es einigermaßen wohnlich war. Als am 18. April in früher Morgenstunde der Heiland als erster Bewohner seinen Einzug hält, hatte man den Eindruck, sich auf einer recht primitiven Missionsstation zu befinden. Alles, was zur Feier der hl. Messe benötigt wurde, war geliehen mit Ausnahme des Tabernakels, und der war noch nicht bezahlt. Als der Priester zum Altare gehen wollte, merkte man, dass noch nicht einmal ein Zündholz im Hause war zum Anzünden der Kerzen.“
Bescheidene Anfänge, aus denen sich in nunmehr 95 Jahren eine große Klosteranlage mit Schule, Gästehäusern, AbteiForum und Werkstätten entwickelt hat. Und doch dreht sich auch heute noch alles um den damaligen „ersten Bewohner“, den König Jesus Christus, der bis heute innerste Motivation des Lebens der Mönche auf dem Klosterberg ist und es hoffentlich noch lange bleiben wird.
Villa Maria am Fuße der Pulverturmstraße, das erste Kloster auf dem Dünnefeld
Friedensgebet
AbteiAnlässlich des ersten Jahrestages des Ukrainekrieges am Freitag, 24. Februar 2023, findet um 17.30 Uhr ein Friedensgebet der Kirchen der Stadt Meschede auf dem Kaiser-Otto-Platz (bei schlechtem Wetter in der St. Walburgakirche) statt. Um 17.55 Uhr werden die Glocken aller Mescheder Kirchen fünf Minuten läuten.
Aus diesem Anlass entfallen Konventamt und Vesper um 17.45 Uhr; am Morgen um 7.30 Uhr findet eine Eucharistiefeier in der Abteikirche statt.
#ThrowbackThursday – Jahresgedenken von Br. Sturmius Mörs OSB
AbteiAb heute gibt es eine neue Serie auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen. Unter dem Stichwort #ThrowbackThursday wollen wir jeden Donnerstag in die Vergangenheit unseres Klosters Königsmünster oder unserer Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien reisen. Denn wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren, und nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen, können wir gute Schritte in die Zukunft wagen.
Heute beginnen wir mit einem Mitbruder, der sehr jung gestorben ist – Bruder Sturmius Mörs OSB. Er wurde am 27. Juli 1913 in Erlinghausen bei Niedermarsberg geboren und erlerne nach der Volksschulausbildung den Beruf des Maurers. Im Herbst 1934 trat er in unser Kloster ein und legte unmittelbar vor der Einberufung zum Militär am 19. November 1939 die ewigen Gelübde ab, band sich also auf Lebenzeit an unsere Gemeinschaft. Von 1940 bis 1941 war er an der Westfront des Zweiten Weltkriegs im Einsatz und kam Anfang 1942 in den Osten. Dort wurde er bald verwundet. Nach einem Lazarettaufenthalt in Gabersee bei Wasserburg am Inn wurde er im Oktober 1942 wieder an die Ostfront geschickt, wo er am 23. Februar 1943, also heute vor 80 Jahren, im Alter von nur 30 Jahren gefallen ist. Im Kapellenkranz unseres Klosters brennt an seinem Todestag ein Licht für ihn.
Sein Schicksal ist mit den Schrecken des Zweiten Weltkrieges verknüpft und mahnt uns, wenn wir uns morgen an den Beginn des Ukrainekrieges vor einem Jahr erinnern, uns für den Frieden einzusetzen. Möge unser Bruder Sturmius leben in Gottes Frieden!
+ Br. Sturmius Mörs OSB
Ein Stück Meschede in Tansania
Abtei, Mission, MvimwaBesuch von P. Maurus Runge in der Abtei Mvimwa
Mitten im Hinterland von Tansania ist ein Schild zu finden, das immer wieder für erstaunte Nachfragen bei den Menschen sorgt, die es zum ersten Mal sehen. Auf dem Schild steht „Meschede Farm“, und es markiert den Eingang zu den landwirtschaftlichen Anlagen der Benediktinerabtei Mvimwa, eine Stunde von der Stadt Sumbawanga entfernt im Rukwe-Delta im Südwesten Tansanias gelegen. Die Abtei Mvimwa gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, dem Klosterverband, zu dem auch die Abtei Königsmünster in Meschede gehört. P. Maurus Runge, als Missionsprokurator in Meschede für die weltweiten Kontakte zu den Partnerklöstern zuständig, besuchte vom 6. bis zum 18. Februar 2023 diese Abtei, die von den Mönchen in Meschede und vielen Spenderinnen und Spendern unterstützt wird. Ein großes Projekt war der Aufbau der Landwirtschaft in Mvimwa, was auch zu oben erwähntem Schild führte. Die Landwirtschaft mit Hühnern, Gänsen, Enten, Schweinen, Kühen, einem malerischen Fischteich und großen Feldern, auf denen Bananen und Avocados angebaut werden, dient dem Lebensunterhalt der Mönche, aber auch der Versorgung der armen Menschen der Region, die oft von Mangelernährung betroffen sind, mit einer ausgewogenen Ernährung. Abt Pambo Mkorwe, der junge Abt der Abtei, der eine Zeit lang in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, ist der soziale Einsatz für die Menschen seiner Region wichtig: „Wie können wir den Menschen das Evangelium verkünden, wenn sie nichts zu essen haben?“ Es gab auch Rückschläge im Aufbau der Landwirtschaft, wie z.B. den verheerenden Brand im Entenstall durch einen Kurzschluss, bei dem viele Tiere umkamen, aber dank der Hilfe vieler Menschen konnte der Stall in kurzer Zeit wiederaufgebaut werden, und mittlerweile erschallt wieder von weitem das Schnattern vieler Enten über das Klostergelände.
Entenfarm des Klosters
Ein Herzensprojekt der letzten Jahre war für P. Maurus die Stiftung einer Glocke für die neue Abteikirche, die vor zwei Jahren für die rasant wachsende Gemeinschaft von knapp 100 Brüdern eingeweiht wurde. Viele Menschen in Deutschland haben eine Patenschaft für einen Tag des Geläuts übernommen und sind so zu einem lebendigen Klang der Glocke geworden, die mittlerweile täglich die Mönche und Menschen der Region zum Gottesdienst zusammenruft. „Es war ein schönes Gefühl, von dieser Glocke geweckt zu werden, deren Entstehungsprozess ich über mehrere Jahre begleiten durfte“, erinnert sich P. Maurus. „Viele bewegende Geschichten sind mit dieser Glocke verbunden, und es tut gut zu wissen, dass die Mönche in Tansania in den Anliegen der Spenderinnen und Spender beten.“
Turm mit der von Meschede gestifteten Glocke
Eine weitere Verbindung der beiden Abteien in Tansania und Deutschland ist die Partnerschaft des Gymnasiums der Benediktiner mit der Berufsschule in Mvimwa. Dort werden Mädchen und Jungen in verschiedenen Handwerken ausgebildet – mit theoretischem Unterricht und praktischem Lernen in den klostereigenen Werkstätten. P. Maurus konnte sich während seines Besuches vom Eifer der jungen Leute überzeugen, die sich durch die Ausbildung eine eigene Existenz aufbauen und ihre Familien selbst ernähren können. Auch hier helfen viele Menschen in Deutschland, dass möglichst viele Jugendliche eine gute Ausbildung bekommen. In den letzten Jahren hat die Abtei einige junge Frauen unterstützt, die eine Schneiderinnenausbildung gemacht haben und mittlerweile auf eigenen Füßen stehen.
Schülerinnen der Berufsschule
Besonders beeindruckt hat P. Maurus die Gastfreundschaft der Menschen, ihre Lebensfreude und ihr tiefer Glaube. So konnte er die Familie von Br. Victor besuchen, der zur Zeit in Salzburg Theologie studiert und während der Semesterferien in Meschede lebt. Und er konnte in einem kleinen Außenposten des Klosters drei Kinder taufen – ein Gottesdienst mit viel Gesang und Tanz, der mehrere Stunden dauerte und ein einziges Freudenfest war. Die Menschen haben die Mönche am Dorfeingang abgeholt und sie bis zur einfachen Zeltkirche unter Gesang und Jubel begleitet. „Hier zeigt sich, dass wir als Weltkirche eine Lerngemeinschaft sind. Auch wir in Deutschland können viel von der Lebendigkeit und Glaubensfreude der Menschen in Tansania lernen, die unter einfachsten Bedingungen leben und für die ihr Glaube wirklich eine Lebenshilfe darstellt“, so P. Maurus. „Mission ist eben keine Einbahnstraße, wo eine Seite gibt und die andere empfängt, sondern wir sind miteinander Christinnen und Christen und bereichern uns gegenseitig. Interessant war für mich, dass das Glaubensleben gar nicht so sehr vom Klerus und den Priestern getragen wird, sondern durch die Menschen in den Familien, besonders auch durch die Frauen, die ihren Kindern den Glauben vorleben, und durch Katechisten, also Laien, die den Menschen die Frohe Botschaft nahebringen.“ So einen gegenseitigen Austausch der Gaben in den verschiedenen Teilen der Weltkirche mache eine echte Synodalität aus, die auch vor Anfragen und Kritik nicht Halt macht, aber dabei nicht den anderen verurteilt, sondern ihm zuhört und zu verstehen sucht. Es sei schön zu sehen, dass die afrikanischen Mitbrüder durchaus selbstbewusst auftreten und sich ihres Beitrags zu einer lebendigen Kirche bewusst sind.
Gerne können Sie die Aufgaben der Abtei Mvimwa in den verschiedenen Bereichen unterstützen und so einen Beitrag für die Menschen in Tansania leisten. Ihre Spende kommt zu 100 % den Menschen in Tansania zugute. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung.
Spendenkonto
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Kennwort: Abtei Mvimwa
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Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit
AbteiMit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Vorbereitungszeit der Kirche auf das Osterfest. Der Tag hat seinen Namen von der Asche, mit der heute in den Gottesdiensten den Menschen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet wird. Dazu sagt der Priester entweder: „Gedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ oder „Kehre um, und glaube an das Evangelium!“. So will uns das Aschekreuz an unsere Sterblichkeit erinnern und uns zur Umkehr aufrufen, d.h., zu einer Änderung der Lebensperspektive, zur Neuausrichtung auf das Wesentliche im Leben. Die Asche wird übrigens dadurch gewonnen, dass die Palmzweige verbrannt werden, mit denen Christen an Palmsonntag Jesus Christus als König begrüßen. So schließt sich der Kreis des liturgischen Jahres.
In unserer Gemeinschaft halten wir es seit einigen Jahren so, dass wir die Vesper nicht öffentlich beten und sie mit einem Versöhnungsgottesdienst kombinieren, der von verschiedenen Mitbrüdern vorbereitet wird. Das lenkt den Blick auf unser persönliches und gemeinschaftliches Leben, auf Verletzungen, die wir einander im Alltag immer wieder zufügen und auf die Bereitschaft, miteinander neu anzufangen, die für jedes Gemeinschaftsleben unerlässlich ist. So gestärkt feiern wir dann miteinander Eucharistie und empfangen das Aschekreuz als sichtbares Zeichen dieses Neuanfangs, den auch Gott mit jedem von uns und mit unserer Gemeinschaft macht.
Dass die Fastenzeit für den heiligen Benedikt eine wichtige Zeit ist, erkennt man daran, dass er in seiner Mönchsregel dieser Zeit ein eigenes Kapitel widmet (vgl. RB 49). Er warnt vor allem vor übertriebenen Exzessen und betont, dass nur auf „etwas“ an Nahrung, an Schlaf, an Geschwätzigkeit verzichtet werden soll und dass mit dem Abt jeder persönliche Verzicht gut abgesprochen sein muss. Alles geschehe für Benedikt „in der Freude des Heiligen Geistes“ (RB 49,6) und in der Sehnsucht und freudigen Erwartung auf Ostern hin. In der klösterlichen Tagesordnung sieht Benedikt eine längere Zeit für die geistliche Lesung vor als sonst, und jeder soll dazu ein „Buch aus der Bibliothek“ (damit meint er die Bibliothek der Heiligen Schrift) erhalten, das er von Anfang bis Ende in dieser Zeit lesen soll. Diesen Gedanken greifen wir in diesem Jahr mit unseren Fastenimpulsen auf, in denen wir jeden Tag einen Vers des vierten Kapitels der Benediktsregel bedenken.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit „in der Freude des Heiligen Geistes“!
Fastenimpulse
Abtei, ImpulsAuch in diesem Jahr soll es wieder in der Fastenzeit Impulse aus der Abtei geben. Der hl. Benedikt schreibt in seiner Regel, dass jeder Mönch in der Fastenzeit ein „Buch aus der Bibliothek“ (gemeint ist ein Buch aus dem Kanon der Hl. Schrift) erhalten soll, das er von vorne bis hinten lesen soll (vgl. RB 48,15). Von diesem Satz ausgehend möchten wir Ihnen in diesem Jahr ein Kapitel unserer Ordensregel näherbringen, und zwar das 4. Kapitel, das mit „Werkzeuge der geistlichen Kunst“ überschrieben ist. Hier finden sich viele kleine Weisungen und Werkzeuge, „Tools“, die helfen können, das alltägliche Leben in der Nachfolge Jesu gut zu leben.
Wir werden an jedem Tag der Fastenzeit den Impuls auf unserer Website einstellen. Sie können aber auch die täglichen Impulse von Aschermittwoch bis Ostern täglich als E-Mail-Newsletter empfangen.
Wie gewinne ich Energie? (4)
AbteiDas Thema eines schonenden Umgangs mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde beschäftigt alle Gemeinschaften der Missionsbenediktiner weltweit. Es war ein wichtiges Thema der Beratungen auf dem Generalkapitel der Kongregation von St. Ottilien im September 2022. P. Maurus fasst die Diskussionen auf dieser Versammlung zusammen:
Verantwortung für unsere Schöpfung – Diskussionen auf dem Generalkapitel
von P. Maurus Runge OSB, Missionsprokurator
Dass das Thema der Einsparung von Energieressourcen und eines verantwortlichen Umgangs mit der Schöpfung ein Thema ist, das weltweit die Menschen bewegt, zeigen die Diskussionen auf dem Generalkapitel der Missionsbenediktiner im letzten Jahr. Denn aus dem Plenum heraus kam dieses Thema auf die Tagesordnung und wurde auf den Wunsch zahlreicher Mitglieder der Versammlung diskutiert. Dazu wurden im Rahmen eines Gruppenaustauschs und einer ausführlichen Reflexion im Plenum Vorschläge gesammelt, wie wir unser ökologisches Engagement in den einzelnen Klöstern und Regionen effektiver gestalten können. Der Kongregationsrat als Leitungsgremium der Missionsbenediktiner ist beauftragt worden, aus diesen Vorschlägen strategische Optionen zu entwickeln, die den einzelnen Gemeinschaften und Regionen dabei helfen können. Dieser Prozess soll durch externe Fachleute begleitet werden.
Eine Frage aus den Gruppendiskussionen war, was unter ökologischem Handeln und Leben zu verstehen ist. Antworten darauf waren z.B., „die Natur als Gottes Schöpfung und nicht als Objekt der Beherrschung zu respektieren“. Viele Stellungnahmen setzten grundlegender bei der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken an: Von welchen Gedanken lasse ich mich leiten? So wurde deutlich, dass ökologisches Handeln bei jedem Einzelnen beginnt und durchaus konkret wird: wie viel Wasser verbrauche ich beim Duschen? Außerdem ist uns Benediktinern ein achtsamer Umgang mit den Gütern dieser Erde schon von unserem Ordensgründer ins Stammbuch geschrieben worden; denn der hl. Benedikt mahnt uns ja dazu, die Dinge dieser Erde verantwortungsvoll zu gebrauchen, „wie heiliges Altargerät“.
In einem weiteren Schritt wurden sog. Best Practice-Beispiele gesammelt: was können unsere Gemeinschaften schon jetzt tun, um die Umwelt zu schützen? Hier kam eine Vielfalt von Handlungsoptionen zum Vorschein, wie z.B. Wiederaufforstung, verantwortungsbewusste Müllentsorgung, Verwendung lokal angebauter Lebensmittel, ökologische Energieerzeugung, …
In der Diskussion wurde deutlich, dass Klimaschutz uns alle angeht, wenn wir unsere Lebensweise für nachfolgende Generationen bewahren wollen. Und dass wir schon jetzt viel tun können und es auf Achtsamkeit im Leben jedes einzelnen ankommt.
Besuch aus Varensell
AbteiAm 10.02. feiern die Benediktinerklöster das Fest der heiligen Scholastika. Sie war die Schwester des heiligen Benedikt. Frauen und Männer leben an unterschiedlichen Orten nach der Regel des heiligen Benedikt. So auch die Mitschwestern aus dem Konvent unserer lieben Frau aus Varensell. Ein Tag später, also am 11.02. bekamen wir dann Besuch. Ein willkommener Anlass über Gemeinsamkeiten in den Herausforderungen unserer Zeit zu sprechen. Nach dem Mittagessen ging es dann wieder in die Heimat zurück. Ein Gegenbesuch ist in Planung.
WIe gewinne ich Energie? (3)
AbteiDie benediktinische Tradition hat ein großes Potential, Menschen zu ihren Energiequellen zu führen. P. Klaus-Ludger bezeichnet in seinem Beitrag im aktuellen „Gruß“ das Gebet mit einem Wort des Theologen Johann Baptist Metz als „Unterbrechung“ und beschreibt, welche Chancen für den heutigen Menschen darin liegen können:
Unterbrechung durch Gebet: Eine Chance zur „Resilienz“
von P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB, Novizenmeister
„Dem Gottesdienst werde nichts vorgezogen“ schreibt der heilige Benedikt in seiner Klosterregel. Weil dieser Grund-satz so zentral ist, ist er in den Grund-stein unserer Abteikirche gemeißelt. An anderer Stelle der Regel heißt es: „Sobald das Zeichen zum Gottesdienst ertönt ….“. Solche Formulierungen sind zunächst einmal eine massive moralische Ansage an den Mönch, zu den Gebetszeiten in der Kirche präsent zu sein, – wohl aus dem Erfahrungshintergrund heraus, wie schnell auch in einem klösterlichen Alltag Gebet und geistliches Tun ins Hintertreffen geraten können.
Fragen wir noch einen Schritt weiter: Warum legt eine Mönchsregel mit solcher Massivität Wert auf die herausragende Stellung des Gebets? Wohl kaum aus der Vorstellung heraus, dass der in der Bibel beschriebene Gott die Verhaltensmuster einer archaischen Gottheit verkörpert. Solche Gottheiten waren in der Tat so gezeichnet, dass sie Gesang, Riten und Opfer hören, sehen und riechen mussten, um den Menschen gewogen zu bleiben. Nein, hinter der Dringlichkeit klösterlichen Gebets steht nicht die Vorstellung, man könne oder müsse Gott mit Choralgesang erfreuen oder zur Erfüllung eines Anliegens nötigen.
Vielmehr ist Gebet „Beziehungspflege mit Gott“, – in dem gleichen Sinn wie auch jede Beziehung zwischen Menschen durch regelmäßige Begegnung und gemeinsames Tun „gepflegt“ werden muss, um nicht irgendwann zu erlöschen wie ein verglimmender Docht. Wenn ich eine Beziehung pflegen will, muss ich immer wieder das unterbrechen, was vordergründig vielleicht viel wichtiger erscheint, weil es sich lautstärker aufdrängt. Hier liegt der tieferliegende Sinn einer „Disziplin“ des Betens, – dass sie uns darin unterbricht, in totem Aktionismus auf- und schließlich unterzugehen.
Johann Baptist Metz hat formuliert, dass „Unterbrechung die kürzeste Definition von Religion sei“. Liest man die Evangelien unter dieser Perspektive, merkt man, dass Jesus eigentlich unentwegt im Namen Gottes lebensfeindliche Routinen unterbricht, um Platz zu schaffen für die Lebenskraft Gottes:
Deshalb sind entschiedenes Handeln und beschauliche Frömmigkeit keine Gegensätze. Sie gehören zusammen wie die zwei Seiten einer Medaille. Eins ohne das andere ist gar nicht möglich. Doch wie kann dieses Zueinander von „Ora et labora“, von „Kampf und Kontemplation“ gelingen? – Durch Unterbrechung! Damit Leben sich nicht totläuft, braucht es die Unterbrechung. Unterbrechungen können die verschiedensten Formen haben: Jeder braucht die Pause, den Urlaub, um wieder zu Kräften zu kommen. Jeder weiß, wie heilsam eine Unterbrechung ist, die neue Kreativität freisetzt. Nicht zuletzt braucht es auch die – manchmal schockartige – Unterbrechung durch Krankheit oder Scheitern, damit deutlich wird, dass es so nicht weitergeht. Unterbrechungen bedeuten, dass scheinbar selbstverständlich und wie automatisiert ablaufende Vorgänge und Verhaltensmuster auf einmal nicht mehr funktionieren. Man ist gezwungen, selbstkritisch innezuhalten und einen neuen Ansatz zu suchen. Das kann fürchterlich wehtun und enorm anstrengend sein. Aber im Rückblick zeigt sich oft, dass solche Unterbrechungen Sternstunden waren, weil sie sich als die Augenblicke erlebter und gelebter Freiheit erweisen. Sehr prägnant hat das Viktor E. Frankl aus seiner philosophischen und psychologischen Expertise, aber wohl vor allem aus seiner Lebenserfahrung heraus so formuliert: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl der Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ [1]
Mönche beim Gebet in der Abteikirche
Die Grundgefährdung, Gefangener von inneren und äußeren Reizen und Reaktion zu werden ohne den „Raum der Freiheit“ als Unterbrechung dazwischen, diese Grundgefährdung hat Angelus Silesius im Auge, wenn er schreibt:
„Halt an, wo laufst du hin?
Der Himmel ist in dir.
Suchst du Gott anderswo,
du fehlst ihn für und für.“[2]
Das von Silesius geistlich grundierte „Halt an, wo läufst du hin?“ hat Johann Baptist Metz auf die schon erwähnte Formel gebracht: „Religion ist Unterbrechung“[3]. Religion hat die Aufgabe, all die scheinbaren Selbstverständlichkeiten zu unterbrechen, die sich einschleichen, wenn sich Teilthemen verselbständigen und der Eindruck entsteht, sie seien – anstelle Gottes – das Ganze:
Wenn all diese scheinbaren Selbstverständlichkeiten unterbrochen werden, kann das nicht anders als zutiefst verstörend wirken, aber zerstörend wird es nur da sein, wo Menschen das alles dumpf über sich ergehen lassen oder aggressiv bekämpfen. Dagegen: Wo Menschen nach echter Lebenskraft suchen, ist Gebet ein Ort der „Resilienz“ als Unterbrechung all dessen, was uns entweder lähmt oder zu verbissenen Eiferern macht. Es geht um den freien und klaren Blick für das, was der heilige Benedikt als Zielperspektive für klösterliches, christliches, menschenwürdiges Leben ins 72. Kapitel unserer Regel geschrieben hat:
„So wie es ein aus Verbitterung boshaftes Eiferertum gibt, das die Beziehung zu Mensch und Gott zerstört und in den Abgrund führt, so gibt es auch einen aufbauenden Eifer. Er widersteht sowohl der Selbstgerechtigkeit als auch der Nachlässigkeit und öffnet so den Weg zu Gott und seinem unbegrenzten Leben. Um diesen „guten Eifer“ geht es. Ihn sollen die Mönche üben und stärken, indem sie mit aller Leidenschaft aus seiner Kraft leben und handeln.“
[1] u.a.: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/bei-sich-zu-hause-ankommen/ (16.07.22)
[2] u.a.: Johannes Bours, Halt an, wo laufst du hin – Bildmeditationen, Freiburg 1990, 56 f
[3] u.a.: https://www.feinschwarz.net/religion-als-unterbrechung/ (16.07.22)
Wie gewinne ich Energie? (2)
Abtei„Resilienz“ ist ein Schlagwort unserer Tage. Es gibt viele Kurse und Seminare, die sich damit beschäftigen, Menschen „resilienter“, widerstandsfähiger gegenüber Krisen und Schicksalsschlägen zu machen. Letztlich geht es dabei darum, aus welchen Energiequellen ich lebe. Unser P. Vincent beschäftigt sich in unserem aktuellen „Gruß“ mit diesem Thema:
Resilienz in Krisenzeiten – was gibt mir Energie?
von P. Vincent Grunwald OSB, Seelsorger und Mitarbeiter im Gastbereich
Resilienz ist ein Thema, das in der psychologischen Forschung etwa seit den 1950er Jahren ins Blickfeld geriet und das seitdem immer weiter erforscht wird, um das Wissen in der Praxis anwenden zu können, zum Beispiel für Psychotherapeuten. Das Wort Resilienz leitet sich vom lateinischen Wort „resilire“ ab, was so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Begriff Resilienz in der Materialkunde gebraucht, um mit ihm zu umschreiben, wie haltbar und belastbar z.B. ein Radiergummi ist.
Das erklärt wiederum, warum der Begriff auch in der psychologischen Forschung verwendet wird: Mit dem Begriff der Resilienz wird die Art und Weise beschrieben, wie Menschen auf Krisen und Schicksalsschläge und große psychische Belastungen reagieren. Die Forscher konnten herausarbeiten, wie unsere Seele es vermag, selbst mit schweren Schicksalsschlägen, Krisen und Katastrophen umzugehen, sodass Menschen daran nicht zerbrechen. Natürlich gibt es Ausmaße von Belastungen, denen unsere Seele nicht gewachsen ist. Und die Traumata bei den Kriegswaisen in der Ukraine etwa sind natürlich nicht mit den Schicksalsschlägen zu vergleichen, die einen im Laufe des Lebens unvermeidbar treffen, wie etwa der Tod von nahen Angehörigen oder auch bestimmte Krankheiten und Krisen im zwischenmenschlichen Bereich (wie z.B. der erste Liebeskummer). Dennoch beschäftigt die Forscher die Frage, warum manche Menschen sich relativ gut von Krisen wieder erholen und den Eindruck machen, dass sie sogar gestärkt daraus hervorgehen und mit neuer Energie und Lebensmut wieder aufstehen und sich nicht unterkriegen lassen. Es gibt dabei mehrere Faktoren, die immer wieder genannt werden:
Ein wesentlicher Punkt ist das eigene Selbstbewusstsein, verbunden mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und Handlungsspielräume. Entscheidend ist dabei das Bewusstsein der eigenen Würde (Menschen haben im ethischen Sinn keinen Wert, der sich materiell ausdrücken ließe, sondern eine unantastbare Würde), das nicht abhängig ist von äußeren Zuschreibungen oder Faktoren und deshalb auch von Krisen und Schicksalsschlägen nicht dauerhaft erschüttert wird. Die Würde ist unabhängig davon, ob ich vielleicht gerade meinen Arbeitsplatz verloren habe und nun schauen muss, wie ich mich finanziell über Wasser halten kann oder ob mein Körper von Alter und Krankheit gezeichnet ist. Die Würde ist auch dann unantastbar, wenn das Bewusstsein und die Persönlichkeit durch Krankheiten wie z.B. Demenz dauerhaft eingeschränkt werden.
Darüber hinaus scheint ein sehr wichtiger Faktor die soziale Unterstützung zu sein, die resiliente Menschen bekommen und auch annehmen. Sie haben ein soziales Netz aus Angehörigen, Freunden und Kollegen, die auf ihre Weise unterstützend wirken: Das kann sich als Trösten, eine feste Umarmung oder als geduldiges Zuhören ausdrücken oder auch praktisch in der Hilfe dabei, durch Beziehungen und Kontakte einen neuen Arbeitsplatz, einen Facharzt oder einen Pflegedienst zu finden. Es geht nüchtern beschrieben um die Aktivierung und das Bereitstellen von Ressourcen – seien sie zwischenmenschlich oder materiell, sodass neue Handlungsspielräume eröffnet und erschlossen werden können. Ein weiterer Faktor ist das Akzeptieren der eigenen Situation – ein Schicksalsschlag und eine wirkliche Krise verändern das eigene Selbstkonzept, das Lebensgefühl und die Vorstellung und Planung der eigenen Zukunft grundlegend. Es ist auffällig, dass sich resiliente Menschen aber nicht in der Opferrolle einrichten, nicht alle möglichen weiteren Katastrophenszenarien entwerfen und nicht dauerhaft in eine Art Weltschmerz verfallen, sondern mit einer realistisch bis optimistischen Einstellung schauen, wie sie aus der Krise wieder herauskommen und wie das Leben weitergehen kann.
Eine feste Umarmung kann Trost in schwierigen SItuationen bieten.
Auch die Theologie beschäftigt sich unter anderen Vorzeichen mit dem Thema Resilienz. Das wird vor allem in der Seelsorge konkret, wo das jahrhundertealte Erfahrungswissen für den religiösen Umgang mit Krisen fruchtbar gemacht werden kann.
Wenn man unter dieser Fragestellung einen Blick in die Bibel wirft, dann fällt mir sofort das Buch Hiob auf: Es beschreibt einen Menschen, dem scheinbar alles genommen wird, der aber trotzdem nicht am Leben verzweifelt und an seinem Elend nicht zerbricht. Oder die Figur des alttestamentlichen Josef, der von seinen Brüdern an die Ägypter verkauft, den Tiefpunkt seiner Existenz in der Dunkelheit der Zisterne erleben muss, aber dennoch später sehr erfolgreich am Hofe des Pharaos eine neue Existenz aufbaut und der am Ende sagen kann: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ (Gen 50,20)
Ein gläubiger Mensch, der sich in seiner Existenz von Gott gewollt und geliebt weiß, kann seine eigene Würde noch einmal in einem ganz anderen Licht sehen. Als von Gott unveräußerlich zugesprochen, egal was geschehen mag, wird die eigene Würde als unabhängig vom Urteil anderer Menschen erfahren. Religiöse Praxis ist zudem auf Gemeinschaft hin ausgelegt: Sie besteht den Praxistest erst im Umgang mit dem „Nächsten“, also mit den Mitmenschen. Sie bietet im Idealfall in der Vernetzung einer Kirchengemeinde oder einer Ordensgemeinschaft aber eben auch jenes soziale Netzwerk, das einen in der Krise aufzufangen vermag. Fatal ist es allerdings, wenn persönliche Leiderfahrungen und Krisen spiritualisiert werden. Auch kann jeder nur für sich selbst eine religiöse Deutung der eigenen Lebenssituation vornehmen. Mit der Übertragung eigener religiöser Deutungen auf Andere sollte man sehr vorsichtig und behutsam sein. Dennoch spielen der eigene Glaube und mit ihm verbunden natürlich auch der Zweifel eine maßgebliche Rolle dabei, wie Menschen auch in religiöser Hinsicht mit Schicksalsschlägen, Belastungen und Krisen umgehen. So entwickeln und verinnerlichen sie im besten Fall jene unerschütterliche Lebenshaltung, die der Beter des 23. Psalms so ausdrückt: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“
Wie gewinne ich Energie? (1)
AbteiUnser aktueller „Gruß“, der in den nächsten Tagen ausgeliefert wird, beschäftigt sich mit dem Thema der Energiegewinnung in krisenhaften Zeiten. Dabei wollten wir das Thema nicht nur auf einer technischen Ebene, sondern auch geistlich aufgreifen: Wie gewinne ich Energie in stürmischen Zeiten? Was macht mich resilient, widerstandsfähig? In einer kleinen Serie stellen wir Ihnen auf unserer Website einige Beiträge aus dem „Gruß“ zur Verfügung. Den Anfang macht unser Cellerar (wirtschaftlicher Leiter) P. Julian mit einem Beitrag, was wir als Klostergemeinschaft tun, um Energie zu sparen.
Wie wertvoll Energie ist, spürt man erst, wenn sie knapper wird
von P. Julian M. Schaumlöffel OSB, Cellerar und Lehrer am Gymnasium der Benediktiner
Als im Spätsommer letzten Jahres klar wurde, dass auch Deutschland durch den verbrecherischen Angriffskrieg in der Ukraine einer Energiekrise entgegengeht, mussten für die Abtei Königsmünster Sparkonzepte angedacht werden. Zugleich stiegen die Energiepreise in ungeahnte Rekordhöhen und zwangen uns schon dadurch, unseren bisherigen Umgang mit Energie neu zu bewerten bzw. in bestimmten Bereichen auch umzudenken.
Die Benefactum GmbH, der hauseigene Energielieferant der Abtei, erzeugt Strom und als „Abfallprodukt“ Wärme mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Des Weiteren ist im Heizkraftwerk ein Hackschnitzelkessel für die Wärmelieferung auf dem Klosterberg (Klostergebäude, Kirche, Gästehäuser, Betriebe, Schule) zuständig. Bei höheren Minusgraden wird die Wärmelieferung über die alte, im Klosterkeller befindliche und an das Netz angeschlossene Ölheizung unterstützt. Gerade die letzten Winter haben uns gezeigt, dass die beim Bau des Heizkraftwerkes (2012) für den Notfall eingebundene Ölheizung an ihre Grenzen kommt und zudem der Standort weit entfernt von der eigentlichen Wärmeerzeugung eher ungünstig ist. Im Frühjahr 2022 beschäftigte sich der Wirtschaftsrat der Abtei mit der Frage, ob ein zusätzlicher Gaskessel im Heizkraftwerk ein sinnvoller Ersatz für die alte Ölheizung sein könnte. Gas schien zu Beginn des Jahres für unsere Bedürfnisse noch eine sichere und bessere Lösung darzustellen. Die in den folgenden Monaten in die Höhe schnellenden Gaspreise ließen uns die Überlegungen alsbald wieder vergessen und andere Alternativen in den Blick nehmen. Da durch den Krieg in der Ukraine aber zugleich ein Materialmangel in allen Bereichen ausgelöst wurde, sind die Planungen zur Umstrukturierung unseres Heizkraftwerkes bisher über eine erste Ebene noch nicht hinausgekommen.
Die alte Heizanlage im Neubau des Klosters
Im Spätsommer wurden die Verantwortlichen in Klosterleitung und Verwaltung damit konfrontiert, Sparmaßnahmen für die Gebäude der Abtei Königsmünster zu erarbeiten, da die bisherige Praxis des Heizens unser Budget deutlich überstiegen hätte. Auch die Preise für unsere Hackschnitzel hatten sich um 20% erhöht, dazu das teure Gas für unser BHKW und die gerade im Herbst ebenfalls hohen Ölpreise. Es war notwendig, die einzelnen Bereiche und ihren Wärmebedarf zu analysieren, um mögliche Sparpotenziale herauszufinden. Bei einem Komplex wie der Abtei Königsmünster mit ganz unterschiedlichen Gebäuden und Bedarfen eine nicht leichte Aufgabe. Des Weiteren sind noch nicht alle Komponenten unserer Heizungsanlage erneuert. So sind z.B. die Mischer und Pumpen inkl. Steuerung in einzelnen Bereichen der Schule noch aus den 1960er Jahren. In der Oase und im Neubau des Klosters sind diese Teile zwar aus den 1980er Jahren, aber ebenso in die Jahre gekommen und für eine effiziente Heizungsregulierung unbrauchbar. Die schon im Spätsommer bestellte Erneuerung einzelner Teile lässt immer noch auf sich warten, da auch die Heizungsbauer nur schwer oder gar nicht an das benötigte Material kommen.
Als mögliche Sparmaßnahmen haben wir für diesen Winter beschlossen, unsere Abteikirche dauerhaft nur auf 10 Grad zu heizen. Das sonst zu den Gottesdiensten übliche Aufheizen auf 13 Grad entfällt. Der Kapitelsaal, die Sakristei, der Versammlungsraum im Konvent sowie sämtliche Flure, Toiletten und Duschen bleiben ungeheizt. Rekreation, Refektorium (der klösterliche Speisesaal) und Räume der Verwaltung werden auf 19 Grad geheizt. Die Brüder wurden gebeten, in ihren Zellen sparsam zu heizen und auf kurzes Stoßlüften zu achten. In der Schule wurden die Heizzeiten reduziert und die Temperatur insgesamt abgesenkt.
Wir hoffen, auf diese Weise Energie sparen zu können und die ersten Monate zeigen, dass der Verbrauch im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist. Einige Sparmaßnahmen fallen dann erst im Alltag auf. So ist es bei uns üblich, die große Schiebetür zum Refektorium zehn Minuten vor der jeweiligen Mahlzeit zu öffnen. Da der Flur ungeheizt ist, war der Wärmeverlust auch bei nur kurzer Öffnung der großen Schiebetüren sehr groß und wir entschlossen uns kurzfristig, das Refektorium während der Wintermonate durch die kleinen Seitentüren zu betreten. Aus Sicht der Architektur ist diese Maßnahme sicher weniger ästhetisch, aber wärmetechnisch äußerst wirksam.
Geöffnete Tür zum Klosterspeisesaal
Vielleicht zwingt uns die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise zu einem Nachdenken, das längst überfällig war. Wie gehen wir generell mit Energie um? Müssen alle Räume eines Hauses, auch wenn sie nicht genutzt werden, aufgeheizt werden? Wie viele Lampen brennen in Wohnhäusern, auf Fensterbänken und in Gärten, allein um eine behagliche Atmosphäre zu erzeugen? Sollte man viele Geräte während der Nichtnutzung lieber vom Netz trennen, anstatt den Strom für einen Standby-Betrieb zu verbrauchen? In der Schule haben wir daher nun sogenannte WLAN-Steckdosen an den im letzten und vorletzten Jahr in allen Klassen angeschafften Großbildschirmen installiert, damit die Geräte nach der letzten Stunde bzw. während der unterrichtsfreien Zeit wirklich ganz vom Netz getrennt sind.
Die hohen Strompreise und die in unserer Abtei ausreichend zur Verfügung stehenden Dachflächen haben das Nachdenken über die Installation von Solarpanels zur Stromerzeugung neu entfacht. Schon vor Jahren war über eine solche Investition nachgedacht worden, die damals geringer werdende Förderung und erste Berichte über aufwendige Reinigungen der Solaranlagen ließen die Pläne allerdings versiegen. Aktuell könnten wir mit unserem BHKW und einigen Solareinheiten den auf dem Klosterberg benötigten Strom nahezu selbst erzeugen. Mit einer erfahrenen Fachfirma werden wir in den ersten Monaten dieses Jahres Pläne für die Anschaffung einer solchen Anlage erarbeiten und hoffentlich alsbald umsetzen.
Predigt am 5. Sonntag im Jahreskreis (05.02.2023)
Abtei, Predigtvon Br. Robert Sandrock OSB
Lesung: Jes 58,6a.7-10
Evangelium: Mt 5,13-16
Liebe Schwestern und Brüder,
auch in diesem Winter gab es wieder ein paar Momente, wo schon eine ganz leichte Ahnung von Frühling in der Luft lag. Diese schönen Momente, wenn die Luft mehr frisch als kalt ist und die Sonne zwar tief steht, aber doch ein kräftiges Licht durch die klare Atmosphäre sendet. Dieses Empfinden habe ich auch bei den heutigen Lesungen: Da ist viel von Licht die Rede, aber so richtig hell ist es noch nicht geworden. Immerhin genug Licht, um den weiteren Weg zu sehen, und genügend Helligkeit, um zu wissen, dass bessere, schönere Tage kommen werden.
„Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg“ – diesen Anfang der Bergpredigt haben wir letzte Woche gehört, gefolgt von den Seligpreisungen: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“ war eine davon. Tatsächlich kann man das Gefühl haben, Gott zu schauen, wenn man an einem schönen, lichterfüllten Tag von einem Berg in die Täler hinabschaut. Die Schönheit und das Licht sind aber nicht die einzigen Gründe, warum der Evangelist Matthäus Jesus seine große Rede auf einem Berg halten lässt. Ganz bewusst will er seine Leserinnen daran erinnern, dass auch Mose auf einen Berg gestiegen ist, den Berg Sinai, wo er das Gesetz mit den Zehn Geboten empfangen hat. Jesus ist der neue Gesetzgeber, dessen Gesetz wie eine Leuchte ist, die man eben nicht unter den berühmten Scheffel – gemeint ist eine Art Eimer für Getreide – stellen soll.
Die Leseordnung gibt uns einen näheren Hinweis darauf, wie dieses Licht aussehen soll, indem sie uns das 58. Kapitel des Propheten Jesaja anbietet. Es lohnt sich, hier noch einmal den größeren Zusammenhang anzuschauen: Es geht darum, dass die Israeliten sich bei Gott beschwert haben: Sie haben gefastet, und trotzdem hat Gott ihre Gebete nicht erhört. Der Prophet antwortet, dass Gott die Gebete nicht erhört, solange die Beter ihre Mitmenschen unterdrücken und Gewalt gegen sie anwenden: „Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und treibt alle eure Arbeiter zur Arbeit an. Obwohl ihr fastet, gibt es Streit und Zank, und ihr schlagt zu mit roher Gewalt.“ Danach setzt dann die Lesung ein:
Praktische Taten der Hilfe für die Bedrängten, die sind es, die dein Licht hervorbrechen lassen wie das Morgenrot.
Ist das die Situation unserer Kirche? Das Licht ist sicherlich da – die katholische Caritas und die evangelische Diakonie sind in unserem Land die größten Anlaufstellen für Menschen in Not. Oft sind es die Kirchen, die sich als erste um Flüchtlinge kümmern, die den Kontakt zu den so oft vergessenen Ländern in Afrika halten. Gerade jetzt ist der Papst gemeinsam mit den höchsten Repräsentanten der Anglikanischen Kirche und der schottischen Presbyterianer auf einer Friedensmission im Südsudan unterwegs.
So richtig hervorbrechen will das Licht der Kirche im Moment allerdings nicht – ob das auch bei uns daran liegen könnte, dass wir die „Unterjochung“ noch nicht aus der Mitte unserer Kirche entfernt haben?
„Unterjochung“ ist ein hartes Wort, in der früheren Einheitsübersetzung hieß es noch „Unterdrückung“. Diese Frage geht vor allem an die Herren Bischöfe, nämlich, ob sie bereit sind, ihre Macht kontrollieren zu lassen, ob sie bereit sind, niemanden mehr wegen seiner sexuellen Orientierung oder wegen ihres Geschlechts zu diskriminieren. Bevor wir aber zu sehr über andere schimpfen, sollten wir uns auch fragen, ob wir nicht vielleicht die kommenden Generationen „unterjochen“, ihnen Gerechtigkeit verweigern, indem wir ihnen eine beschädigte Erde hinterlassen.
Beide Lesungen, die aus Jesaja, und das Stück aus der Bergpredigt, wollen nicht den Zeigefinger erheben, sondern uns Mut machen, wollen uns an das Licht erinnern, das schon da ist, das nur noch hervorbrechen muss. Im Johannesevangelium sagt Jesus, „Ich bin das Licht der Welt“.
Heute haben wir gehört, „Ihr seid das Licht der Welt“. Dieses Licht soll nicht unter dem „Scheffel“ bleiben, sondern es gehört auf den Leuchter, damit es allen im Haus leuchtet, und damit die Menschen unseren Vater im Himmel preisen. Amen.
Wir Benediktiner bleiben
Abtei, Kuba, MissionP. Javier Aparicio Suárez OSB ist als Kongregationsprokurator der Missionsbenediktiner für den Kontakt zu unseren Klöstern weltweit und für die Koordinierung der Projekte zuständig. Eines der Hauptprojekte, über das wir auch in unserem „Gruß“ regelmäßig berichten, ist der Bau eines Klosters für die Gemeinschaft dort. P. Javier hat die kleine Gemeinschaft über Weihnachten besucht und war beeindruckt von dem, was die Mitbrüder dort unter schwierigen Bedingungen leisten. Nachfolgend berichtet er über seine Eindrücke:
Am 23. Dezember 2022 landete ich auf dem Flughafen von Havanna, um Weihnachten mit unserer Gemeinschaft zu verbringen. Wie schon bei anderen Gelegenheiten hatte ich drei Koffer dabei, die voll mit den Bitten waren, die die Mitbrüder in den letzten Monaten an mich herangetragen hatten: etwas Lebensmittel, Ersatzteile für die Fahrräder, Werkzeuge für die Farm, einige grundlegende Medikamente und einige „Extras“ für die Weihnachtsfeier in diesen Tagen. Diesmal bat man mich auch, Mehl und Toilettenpapier hinzuzufügen.
Überall auf der Welt haben wir uns mit Begriffen wie Energiekrise, Knappheit, Defizite, steigende Preise und Ukrainekrieg vertraut gemacht. In unserem täglichen Leben sehen wir alle die Folgen der aktuellen globalen Krise. Wenn man ein paar Tage mit unserer Gemeinschaft auf Kuba verbringt, wird einem klar, wie sich dieses globale Szenario auf eine der sensibelsten Volkswirtschaften unserer Zeit auswirkt.
Die Feier an Heiligabend war so einfach wie schön und brüderlich. Von Norden her erreichte die polare Kälte, die zu dieser Jahreszeit über die USA fegte, auch die Insel. Die Container, in denen die Mönche leben, wurden nachts nicht wärmer als 6 Grad Celsius… und das alles ohne genügend Decken für alle Mitbrüder, so dass ich – und wahrscheinlich einige andere Mönche – beschlossen, in unseren Kleidern zu schlafen.
P. Aaron, Prior der Gemeinschaft, segnet die Krippe
Am 25. habe ich das Mittagessen für die Gemeinschaft zubereitet: Linsen mit Chorizo und einige Vorspeisen zur Weihnachtsfeier. Ein ziemlich seltsames Fest, an das unsere Mönche nicht gewöhnt sind.
Am 26. wurden wir vom Kardinal zur Weihnachtsfeier mit dem Klerus und den Ordensleuten der Insel eingeladen. 80% von ihnen sind Ausländer! Während der Eucharistiefeier bat der Kardinal in den Fürbitten für den jungen kubanischen Priester, der kürzlich das Land „auf der Suche nach neuen Horizonten“ verlassen hat. Das hat mich zutiefst „berührt“. Ein weiterer Name auf der Liste! Ja, sogar der Klerus verlässt das Land, und die Orden schließen ihre Häuser wegen des Personalmangels und der Herausforderung, auf Kuba zu leben.
In einem Gespräch mit dem Weihbischof und einigen Ordensleuten sagten sie mir, wie sehr sie die Arbeit schätzen, die unsere Mönche auf der Farm leisten: Bohnen, Maniok, Mais… Lebensmittel, die die Suppenküchen versorgen, die die Ordensleute in Havanna für die Ärmsten betreiben. Das ist jetzt ein großer Teil unserer Mission!
Kuba ist vielleicht für viele eine große Unbekannte, und obwohl wir in den Zeitungen Nachrichten über Exodus, Wirtschaftskrise und vieles anderes lesen, entdecken wir die Realität erst im täglichen Leben der Kubanerinnen und Kubaner.
Für uns Benediktiner ist das Gelübde der Beständigkeit eines der Zeichen unserer Identität. Deshalb brauchen die Brüder jetzt mehr denn je unsere Unterstützung, deshalb ist es notwendig, bekannt zu machen, was sie tun, wie sie leben und überleben, um ihre Hoffnung zu teilen, dass eines Tages der Traum vom Bau eines Klosters wahr wird, in dem sie mit den Mindestbedingungen leben können, die sie jetzt nicht haben.
In der Zwischenzeit schreibe ich heute diesen Artikel, während sie wahrscheinlich Schlange stehen, um Brot für die Gemeinschaft zu kaufen.
Danke an die Mitbrüder. Sie sind für Kuba da!
Silberprofess von P. Jorge
Abtei„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.“ Diese Worte aus dem 23. Psalm waren das Leitmotiv der Feier der Silberprofess von unserem Pater Jorge Blanco Piñeros OSB am 8. Januar 2023, dem Fest der Taufe des Herrn. Vor 25 Jahren, am 9. Januar 1998, stand Bruder Jorge zum ersten Mal vor dem Altar der Abteikirche, um Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam zu geloben. P. Cosmas Hoffmann OSB, der als Prior der liturgischen Feier vorstand, setzte die Ordensprofess mit dem Fest der Taufe Jesu und der eigenen Taufe in Bezug. Das Mönchtum sei eine Weise, sein Taufversprechen zu leben.
Bereichert wurde die Feier durch Gäste aus der Portugiesischen Gemeinde in Meschede und der Gemeinde der spanischsprachigen Katholiken in Dortmund, wo P. Jorge im Auftrag des Erzbistums Paderborn seit einigen Jahren als Seelsorger tätig ist. Ein Chor der Portugiesischen Gemeinde sang einige Lieder in ihrer Landessprache: das Halleluja und je einen Gesang zur Gabenbereitung und zur Kommunion.
Chor der Portugiesischen Gemeinde Meschede
In seiner Festpredigt ließ Abt Stephan Schröer OSB das Leben des Jubilars Revue passieren. Es sei ein Leben, das geprägt sei von der Hoffnung und Zuversicht, die in Psalm 23 zum Ausdruck kommt – auch in schwierigen Zeiten. P. Jorge ist gebürtiger Kolumbianer und entstammt einer kinderreichen Familie. Der 90jährige Vater konnte aufgrund seines Alters nicht persönlich an der Feier teilnehmen, aber er war seinem Sohn im Gebet verbunden. Die Mutter ist vor einigen Jahren verstorben, für sie wurde in der Liturgie ausdrücklich gebetet. Nachdem Jorge in Kolumbien an der Universität Agrarwissenschaften studiert hatte, erhielt er über den Deutschen Akademischen Auslandsdienst ein Stipendium für ein Aufbaustudium in Göttingen, das er mit dem Master of Science in Agrarwissenschaften Tropen/Subtropen abschloss. Über die Hochschulgemeinde in Göttingen kam er mit den Missionsbenediktinern in Königsmünster in Kontakt, denn sein Traum bestand schon immer darin, einmal als Missionar in Afrika zu wirken.
Abt Stephan hielt die Festpredigt
Abt Stephan erinnerte in seiner Predigt an die Anfänge, die auch mit Fragen verbunden waren: „Kann das gut gehen, ein Kolumbianer unter lauter Sauerländern?“ Es ging gut, und so arbeitete Br. Jorge nach seiner Profess zunächst einige Jahre in der Gärtnerei und wurde nach seiner Feierlichen Profess im Jahr 2003 für drei Jahre in die Abtei Ndanda im Süden Tansanias ausgesandt. Dort reifte in ihm der Wunsch, Priester zu werden, und so kehrte er 2005 nach Deutschland zurück und studierte am Spätberufenenseminar in Lantershofen Theologie. 2010 wurde er vom damaligen Adveniatbischof Franz Grave aus Essen zum Diakon geweiht und wurde erneut nach Ndanda ausgesandt, wo er 2011 zum Priester geweiht wurde. Dort wirkte er als Seelsorger zunächst in Tansania und wurde 2014 in eine Neugründung in den Norden Mosambiks gesandt. Dort leistete er wirkliche Pionierarbeit – was in der politischen Situation und der Bedrohung durch islamistische Rebellen immer schwieriger wurde. So kehrte er 2018 nach Meschede zurück und arbeitete als Seelsorger in der Portugiesischen Gemeinde, bevor er zusätzlich die Leitung der spanischsprachigen Gemeinde in Dortmund übernahm, wo er bis heute arbeitet. Ein Leben voller Aufbrüche, so Abt Stephan, das auch in dunklen Zeiten vom Vertrauen auf Gott gekennzeichnet ist, wie es in Psalm 23 später heißt: „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil.“
Nach der Predigt erneuerte P. Jorge im Kreis seiner Brüder sein Professversprechen und sang wie vor 25 Jahren den Hingabegesang des „Suscipe“: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“
Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben.
Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.
Nach der Liturgie schloss sich ein Beisammensein mit allen Freunden und Wegbegleiterinnen von P. Jorge im AbteiForum an. Dort bestand auch die Möglichkeit, dem Jubilar zu gratulieren und ihm einige persönliche Worte für den weiteren Weg mitzugeben.
Ganz herzlich gratulieren wir P. Jorge an seinem Jubeltag und wünschen ihm weiterhin viel Freude an seinem missionarischen Dienst für die Menschen, die ihm anvertraut sind.
P. Jorge
Die Glocke für Mvimwa läutet
Abtei, Glocke für Mvimwa, MissionDer Epiphanietag ist für unsere Gemeinschaft immer ein besonderer Tag. Am 6. Januar enden unsere Konventsexerzitien mit der Bekräftigung unserer klösterlichen Profess, also des Versprechens, dass wir ein Leben lang als Mönche in der Abtei Königsmünster leben möchten. Es ist ein Tag der Erneuerung und des Festes, ein Tag, an dem wir uns unserer Berufung neu vergewissern.
Ungefähr zur selben Zeit, als wir in der Abteikirche unsere Gelübde bekräftigten, passierte in der Abtei Mvimwa in Tansania etwas, das die Verbundenheit unserer beiden Gemeinschaften noch einmal stärkte. Zum ersten Mal erklang die Verkündigungsglocke, die wir dank der Hilfe zahlreicher Spenderinnen und Spender unseren Mitbrüdern in Tansania zur Weihe ihrer neuen Kirche geschenkt haben. In einer kleinen Feier segnete Abt Pambo den eigens errichteten Turm, in dem die Glocke ihren Platz gefunden hat, und gab sozusagen den „Startschuss“ zum ersten Geläut. Die beiden Senioren der Gemeinschaft, Br. Gualbert (93 Jahre) und Br. Norbert (84 Jahre), durften die Glocke zum ersten Mal läuten. Damit findet ein Projekt seinen Abschluss, das uns in den letzten Jahren immer wieder begleitet hat: von der ersten Idee durch P. Abraham, der Realisierung durch Patenschaften, die viele Menschen jeweils für einen Tag übernommen haben, dem Glockenguss in Gescher, dem Transport nach Afrika bis hin zur heutigen Einweihung. Auf unserer Website können Sie die Entstehungsgeschichte der „Glocke für Mvimwa“ nachlesen.
Im Februar wird P. Maurus als Missionsprokurator die Abtei Mvimwa besuchen und der Gemeinschaft ein Buch übergeben, in dem alle Glockenpatinnen und -paten mit ihren jeweiligen Anliegen und Tagen verzeichnet sind. So wird nun in Tansania täglich eine Glocke in diesen Anliegen erklingen.
Die Mitbrüder in Mvimwa haben ein kleines Video vom ersten Läuten ihrer Glocke gedreht, das wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen:
Konventsexerzitien
AbteiDie ersten Tage des Jahres stehen immer ganz im Zeichen unserer Gemeinschaft. In den gemeinsamen Konventsexerzitien gehen wir in die Stille, um das neue Jahr unter den Segen Gottes zu stellen. Begleitet hat uns in diesem Jahr Schwester Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die studierte Germanistin ist als Novizenmeisterin für den Nachwuchs ihrer Gemeinschaft verantwortlich.
Unsere Jahresexerzitien stellte sie unter das Motto: „Wegen Renovierung geöffnet.“ Damit machte sie darauf aufmerksam, dass Exerzitien immer eine Zeit der persönlichen Renovierung sind, der Erneuerung unserer persönlichen Berufung, die uns aber nicht verschließt, sondern im Gegenteil öffnet auf Gott hin und aufeinander zu. In Impulsen zu den Themen „Wahrnehmen“, „Ordnen“, „Gebet und Identität“, „Altes und Neues“ und „Unter Brüdern“ erinnerte sie in erfrischender Weise an biblisch-monastische Grundlagen unseres gemeinsamen Lebens. Der Schlussimpuls brachte eine wichtige Leitlinie benediktinischen Lebens zum Ausdruck: „Jeder ist ein Lernender“. Keiner hat die Wahrheit für sich alleine gepachtet, sondern wir alle lernen voneinander in unserem gemeinsamen Weg in der Nachfolge Jesu, der als Zwölfjähriger im Tempel ein Lernender war und die richtigen Fragen gestellt hat (vgl. Lk 2,41-52). So komme es auch im geistlichen Leben immer neu darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.
Die Exerzitien endeten am Abend des Epiphanietages, am 6. Januar 2023, mit der Erneuerung unserer Gelübde und dem gemeinsamen Singen des Professgesangs „Suscipe me, Domine“. Anschließend wurde diese Erneuerung im gemeinsamen Mahl gefeiert. Wir danken Sr. Raphaela herzlich für ihre gute Exerzitienbegleitung und wünschen ihr und ihrer Gemeinschaft von Eibingen Gottes Segen für die Zukunft!
Königlicher Besuch
AbteiAm Epiphanietag, dem 6. Januar 2023, konnten wir zum Mittagessen königlichen Besuch in unserem Klosterrefektorium (Speisesaal) begrüßen. Es ist eine schöne Tradition, dass uns am Anfang eines neuen Jahres die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt besuchen, um uns den Segen für das neue Jahr zu bringen und über unsere Klosterpforte zu schreiben. Schon viele Jahre kommen die Jungen und Mädchen in diesen Tagen an vielen Orten zu den Menschen, um an die heiligen drei Könige zu erinnern, die dem Stern gefolgt waren, der sie zum Kind in der Krippe geführt hat. Die Messdiener der Gemeinde Maria Himmelfahrt sammeln schon lange für ein Straßenkinderprojekt in Cochabamba/Bolivien.
P. Cosmas dankt den Sternsingern für ihren Einsatz.
P. Prior Cosmas dankte den Kindern und Jugendlichen für ihren Besuch und gab ihnen eine kleine Spende für die Straßenkinder in Bolivien und einige Süßigkeiten für die Sternsinger.
20+C+M+B+23 – so schreiben es die Sternsinger über die Türen der Häuser. Das sind die Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes „Christus mansionem benedicat“, der „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Der Volksmund sieht in den drei Buchstaben C, M und B auch die Initialen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar.
„Wir haben seinen Stern gesehen.“
Zum Gedenken an Papst em. Benedikt XVI.
AbteiWir vereinen uns heute mit der Kirche im Gebet für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. In unserer Marienkapelle brennt ein Licht für ihn, und um 11.00 Uhr werden auch die Glocken der Abteikirche im Gedenken an ihn läuten. Möge er leben in Gottes Frieden, und möge Gott ihm ein gnädiger Richter sein!
In den Tagen der Weihnachtsoktav haben wir Texte des großen Theologen Josef Ratzinger zum Weihnachtsmysterium gehört. Nachfolgend möchten wir einen der Texte hier teilen, der im Angesicht seines Eingehens in die Freude Gottes noch einmal einen tieferen Sinn gewinnt:
Auf den Schwingen der Freude gehen
von Joseph Ratzinger
Im Weihnachtsevangelium wird von den Hirten gesagt, dass sie nach Bethlehem „eilten“.
In der Heiligen Schrift kommt noch mehrmals diese Eile vor: Maria macht sich eilends nach der Verkündigung auf den Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die Hirten eilen zur Krippe, Petrus und Johannes laufen zum Auferstan-denen hin. Diese Eile hat nichts zu tun mit der Hektik der von Terminen Geplagten. Sie ist das Gegenteil davon. Sie bedeutet, dass all diese falsche Eile abfällt, wo das eigentlich Wichtige und Große in Erscheinung tritt. Es ist die Freude, die dem Menschen Flügel gibt. Die Gnade des Heiligen Geistes kennt keine hemmenden Bleigewichte, sagt der heilige Ambrosius. Sie bedeutet, dass von uns abfällt, was uns das Herz und die Füße bleischwer macht auf dem Weg zu Gott. Sie bedeutet, dass von uns die Zweifel, das Besserwissen, die falsche Aufgeklärtheit weichen, die es uns so schwer machen, zu ihm zu gehen. Die Gnade des Heiligen Geistes bedeutet, dass wir auf den Schwingen der Freude gehen lernen. Diese Eile kommt nicht aus Hast, sondern aus dem Verschwinden der Hast, sie kommt aus der Leichtigkeit des Herzens.
Alles wird leicht, wenn wir uns von uns selbst trennen, wenn wir uns loslassen. Loslassen, das wäre die Antwort, das Schwergewicht nicht mehr in uns selbst zu setzen, sondern in Gott. Dann wird das Herz leicht, dann wird es frei, dann kann es hören.
Konventsexerzitien
AbteiVom 1. bis zum 6. Januar wird es auf dem Klosterberg etwas ruhiger, denn wir versammeln uns zu unseren jährlichen Konventsexerzitien. Das ist für uns eine gemeinschaftliche Zeit der Ruhe und Besinnung am Anfang des Jahres. Diese stille Zeit ist für uns sehr wichtig, denn so werden wir neu auf den hin ausgerichtet, der uns als Gemeinschaft zusammenführt. Begleiten wird uns in diesen Tagen Sr. Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die Tage enden mit der Gelübdeerneuerung in der Eucharistiefeier am Abend des 6. Januar, dem Epiphanietag.
Hier finden Sie die Gottesdienstzeiten in diesen Tagen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes, glückliches und friedvolles neues Jahr 2023!
Weihnachtsgottesdienste
AbteiNachfolgend finden Sie eine Übersicht all unserer Gottesdienste zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, zu denen wir Sie herzlich einladen:
24. Dezember – Heiligabend
06.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.00 Uhr Festankündigung und Erste Vesper von Weihnachten
21.00 Uhr Christmette
25. Dezember – Weihnachten
06.45 Uhr Laudes
09.30 Uhr Festhochamt
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Zweite Vesper von Weihnachten mit Sakramentalem Segen
19.40 Uhr Komplet
26. Dezember – Fest des hl. Stephanus
Sonntagsordnung, außer:
19.40 Uhr Komplet
31. Dezember – Silvester
07.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Erste Vesper vom Hochfest der Gottesmutter Maria und Gebet zum Jahreswechsel
1. Januar 2023 – Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr
Sonntagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper
2. – 5. Januar – Konventsexerzitien
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper
19.40 Uhr Komplet (5.1. 20.00 Uhr Feierliche Vigil)
6. Januar – Epiphanie
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt mit Gelübdeerneuerung, anschl. Vesper
7. Januar
Samstagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore
Feier der Dienstjubiläen am Ottilienfest
AbteiAm 13. Dezember, dem Hochfest der hl. Odilia, der Namenspatronin der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, erinnern wir uns im Blick auf die Legende, dass die blindgeborene Odilia beim Empfang der Taufe sehend wurde, an das Motto unseres Klosterverbandes: „Lumen Caecis“, d.h. Licht den Blinden. Für uns als Missionsbenediktiner ist damit unser Sendungsauftrag gemeint, das Licht Christi an die Welt, vor allem dort wo Menschen in Not sind und Dunkelheit herrscht, weiterzugeben.
Seit einigen Jahren laden wir zu diesem Tag die Dienstjubilarinnen und -jubilare des Jahres zu einem festlichen Mittagessen in das Klosterrefektorium ein, um ihnen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, ohne die wir unseren Sendungsauftrag nicht erfüllen könnten, zu danken.
P. Cosmas dankt den Jubilarinnen und Jubilaren.
In diesem Jahr danken wir besonders folgenden Jubilaren:
25 Jahre
– Maria Haupt / Cella Praxis für Atmung und Stimme, Hannover
– Frank Siegert / Tischlerei
15 Jahre
– Andreas Brunken / Tischlerei
– Christoph Graf / Haustechnik
10 Jahre
– Marius Beitzel / Gymnasium der Benediktiner
– Inga Brüggemann / Gymnasium der Benediktiner
– Joachim Deckers /Gymnasium der Benediktiner
– Tanja Krajewski / Schulsozialarbeiterin am Gymnasium der Benediktiner
– Sonja Schröder / Werkstätten
5 Jahre
– Jonas Busch / Klosterverwaltung
– Björn Friedrich / Lebensmittelbetriebe
– Katrin Kieserling / Tischlerei
– Ron Knape / Konditorei
– Elvira Penner / Vermarktung und Abenddienst Refektorium und Gästehäuser
– Roland Porombka / Schmiede
– Beate Kenter / Mensa
„Lumen Caecis“ – Fahne der Missionsbenediktiner von St. Ottilien
Aktion #wärmespenden – Gastfreundschaft an der Friedenskirche
AbteiDas Erzbistum Paderborn hat die Mitmachaktion #wärmespenden ins Leben gerufen und ruft die Menschen in den Pfarreien und Einrichtungen dazu auf, kreative Ideen zu entwickeln, wie man trotz der aktuellen Lage für mehr Wärme sorgen kann, obwohl oder gerade weil die Kirchen nicht beheizt werden.
Gerne beteiligen wir uns an dieser Aktion und gewähren Gastfreundschaft an unserer Friedenskirche.
Fremde sind in unserer Gesellschaft oft zum Gegenstand der Ablehnung, ja der Feindseligkeit geworden. Globalisierung und multikulturelle Gesellschaft haben eher zu mehr Abgrenzung und Argwohn geführt als zu mehr Verständigung und Vertrauen. Worin mag der Grund für diese Entwicklung liegen? Vielleicht darin, dass wir uns unseres eigenen Standortes nicht mehr bewusst sind, dass wir unsere eigene Identität verloren haben und uns im Überangebot der Lebensentwürfe und Lebensziele nicht mehr zurechtfinden? Nur wer sich selbst und seine Identität gefunden hat, der kann auch dem anderen, kann dem Fremden, wie Henri Nouwen es in seinem Buch „Der dreifache Weg“ sagt, „einen Raum der Freiheit, der Annahme und Geborgenheit gewähren, der ihm die Möglichkeit bietet, bei uns einzutreten und zum Freund zu werden statt zum Feind.“ Wir müssen uns selbst annehmen können, um andere an- und aufnehmen zu können, so sagt es Sr. Philippa Rath OSB.
Um diese im 53. Kapitel der Benediktsregel geforderte Gastfreundschaft erfahrbar zu machen und dadurch zum anderen, zu mir selbst und letztlich zu Gott zu finden, wollen wir an den Wintersonntagen bis Ende Januar an einer Hütte vor der Abteikirche Glühwein und alkoholfreien Apfelpunsch ausgeben und miteinander ins Gespräch über Gott und die Welt kommen.
Impressionen vom Adventsmarkt (Teil 2)
AbteiAuch der zweite Tag unseres Adventsmarktes ist gut gelungen. Es kamen viele Besucher:innen von vielen Orten auf den Klosterberg, um sich auf die Adventszeit einzustimmen. Ein besonderer Dank geht an unsere Mitarbeitenden und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die wir diese beiden Tage so nicht hätten stemmen können. Ebenfalls danken möchten wir Herrn Peter Hunecke, Kirchenmusiker aus Belecke und Orgellehrer unseres P. Vincent für seine Orgelimprovisationen und natürlich den Schüler:innen der Chöre und Orchester des Gymnasiums der Benediktiner für das wunderbare Abschlusskonzert. Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit. Natürlich haben unsere Abteiläden in Olsberg und auf dem Klosterberg und die AbteiGaststätte weiterhin geöffnet. Herzlich willkommen!
Impressionen vom Adventsmarkt
AbteiDer erste Tag unseres Adventsmarktes ist gut angelaufen. Viele Menschen haben den Weg zum Klosterberg gefunden – bzw. finden ihn immer noch. Nachfolgend haben wir einige Impressionen in einer Bilderstrecke zusammengestellt. Auch morgen hat der Adventsmarkt geöffnet. Herzliche Einladung!
Internationaler Tag gegen Frauengewalt
AbteiHeute ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Er wird auch als „Orange Day“ bezeichnet, weil viele Institutionen ihre Gebäude an diesem Tag anstrahlen, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Auch wir haben in den letzten Jahren ab diesem Tag unsere Kirche angestrahlt, um uns solidarisch zu zeigen und darüberhinaus den Menschen in der Corona-Zeit Hoffnung zu geben.
In diesem Jahr bleibt die Abteikirche bewusst dunkel, um unseren Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Wir hoffen darauf, die Beleuchtung der Kirche im nächsten Jahr unter anderen Vorzeichen wieder aufnehmen zu können. Trotzdem bleibt die Aktualität des heutigen Tages ungebrochen. Wir beten heute insbesondere für die mutigen Proteste vieler Frauen im Iran und außerdem für alle Frauen, die auch bei uns noch überdurchschnittlich oft Gewalt erleiden müssen, so wie es der gestern veröffentlichte Bericht der Bundesregierung gezeigt hat.
Advents- und Weihnachtsimpulse
AbteiAuch in diesem Jahr wird es Advents- und Weihnachtsimpulse geben, die von einigen Brüdern unserer Abtei verfasst werden. Die Zeit der Impulse beginnt am Ersten Adventssonntag, 27.11.2022, und endet mit dem Fest der Taufe des Herrn am 8.1.2023, dem Ende der Weihnachtszeit. Die Impulse stehen in diesem Jahr unter dem Oberthema „Vom Aufbrechen und Ankommen“; in der Adventszeit geht es um das Aufbrechen, in der Weihnachtszeit um das Ankommen. Dazu gibt es jeden Tag Gedanken, ausgehend von der Tageslesung oder einem bestimmten Tagesheiligen oder Ereignis, das an diesem Tag gefeiert wird.
Jeden Morgen wird der Tagesimpuls um 6.30 Uhr auf der Impulsseite veröffentlicht – das ist die Zeit, in der wir Mönche unseren Tag mit dem Morgengebet beginnen.
Sie können die Impulse aber auch über unseren Impuls-Newsletter abonnieren, sofern Sie das nicht schon tun.
Die Oblatengemeinschaft wächst
AbteiVom 11. bis zum 13. November 2022 hatten wir 15 Frauen und Männer aus unserer Oblatengemeinschaft zu Gast, die sich unter der Leitung ihres Oblatenrektors P. Jonas Wiemann OSB zu einem Einkehrwochenende im Haus der Stille versammelten. Jahr für Jahr wächst diese Gemeinschaft derjenigen, die in der Welt nach benediktinischen Grundsätzen leben wollen und in ihrer Oblation ihre Verbundenheit mit unserer Gemeinschaft sichtbar zum Ausdruck bringen. So war es eine besondere Freude, dass Pfr. Peter Dückers, Domvikar im Bistum Aachen, im Rahmen der Mittagshore am Samstag, den 12.11., sein Versprechen ablegte, als Oblate unserer Gemeinschaft Christus nachzufolgen und sein Taufversprechen in dieser besonderen Weise zu erfüllen. Mit erhobenen Händen bekräftigte Pfr. Dückers dieses Versprechen, während das „Suscipe“, der traditionelle Professgesang der Mönche, gesungen wurde: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“ Am Sonntag wurde die Oblation dann bei einem Empfang von Mönchen und Oblat:innen im Kloster nach der Eucharistiefeier gebührend gefeiert.
Wir gratulieren Pfr. Dückers zu seiner Oblation und wünschen ihm Gottes Segen auf seinem weiteren Lebensweg!
60 Jahre II. Vatikanisches Konzil (4)
AbteiIn unserem „Gruß“ stellt unser Bibliothekar, P. Johannes, regelmäßig Bücher unserer klösterlichen Tischlesung vor. Passend zum 60. Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils haben wir die Memoiren von Rembert Weakland, Abtprimas der Benediktiner in der unmittelbaren Nachkonzilszeit von 1967-77, vorgelesen. Seine Lebenserinnerungen sind vor kurzem in deutscher Übersetzung im Vier-Türme-Verlag erschienen und können in unserem Abteiladen bestellt werden:
Bei Tisch vorgelesen
Rembert Weakland: Leben zwischen Rissen. Erinnerungen eines Erzbischofs
Übersetzt von Heidi Rygh
Der frühere Abtprimas der Benediktiner von 1967-1977, Erzbischof von Milwaukee USA von 1977-2002, war eine „der profiliertesten Persönlichkeiten des nachkonziliaren Amerika“ (Biographia Benedictina). Er hat nach seinem Rücktritt als Erzbischof eine Biographie verfasst, die nach 13 Jahren in deutscher Übersetzung erschienen ist. Darin blickt er auf ein spannungsreiches Leben zurück. Er geht auch auf einen Skandal ein, der das Ende seiner kirchlichen Karriere bedeutete. Während seiner Kindheit in armen Verhältnissen einer Kleinstadt in Pennsylvania kam schon früh die musikalische Begabung zum Vorschein, die von seiner Mutter gefördert wurde. Im Jahre 1940 trat er in die von bayrischen Benediktinern gegründete Abtei St. Vincent ein. Dort lernte er den gregorianischen Choral kennen und lieben. Nach der Priesterweihe und Promotion in Musikwissenschaft wurde er 1963 zum Abt von St. Vincent und 4 Jahre später zum Abtprimas der weltweiten Benediktinerkonföderation gewählt. Was den Bericht über die 10-jährige Amtszeit (1967-1977) in Rom für uns heute so spannend macht, sind die Hintergrundinformationen über die damaligen Verhältnisse in der Kurie, Weaklands freundschaftliche Beziehung zu Papst Paul VI. und die Kämpfe um die Reform der Benediktinerklöster nach dem 2. Vatikanum. Ihm ging es vor allem darum, die benediktinischen Klöster zu besuchen und in ihrem Ringen um eine zeigemäße Erneuerung zu ermutigen. Als er dann zum Bischof von Milwaukee ernannt wurde, übernahm er eine schwierige Aufgabe. Die Beziehungen der US-amerikanischen Kirche zu Papst Johannes Paul II. und zu verschiedenen Kurienmitgliedern waren von Spannungen und Missverständnissen geprägt. Das zeigte sich z. B. vor allem bei Themen wie dem Verständnis der katholischen Sexualethik, Liturgiereform, Abtreibung, Betonung der kirchlichen Zentralgewalt in Rom, Homosexualität, Beteiligung von katholischen Laien am kirchlichen Leben. Dieses umfangreiche Buch liest sich zügig und macht nachdenklich. / js
Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach 2022
ISBN 978-3-7365-0425-7
638 Seiten, 36,00 EUR
60 Jahre II. Vatikanisches Konzil (3)
Abtei, MissionDas II. Vatikanische Konzil, das vor 60 Jahren eröffnet worden ist, war das erste Konzil, auf dem die Kirche als Weltkirche präsent war. Und es hatte Auswirkungen nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Abt em. Siegfried Hertlein OSB, der von 1976 bis 2001 Abt der Abtei Ndanda in Tansania war, hat diese Auswirkungen miterlebt und mitgestaltet. P. Maurus hatte auf seiner Tansaniareise im August, die Gelegenheit, mit ihm darüber zu sprechen:
Auswirkungen des II. Vatikanischen Konzils auf die Kirche in Afrika am Beispiel der Abtei Ndanda
Das II. Vatikanische Konzil, das am 11. Oktober 1962 in Rom feierlich eröffnet wurde, war das erste Konzil, an dem die römisch-katholische Kirche zum ersten Mal als Weltkirche erfahrbar wurde. Bischöfe und Missionsobere aus der ganzen Welt kamen zusammen, um über grundlegende Fragen der Kirche zu beraten und zu guten Entscheidungen im Blick auf die Zukunft zu kommen. So hatte das II. Vatikanische Konzil nicht nur in Deutschland Auswirkungen, sondern auf der ganzen Welt – auch in den Gebieten, die den Missionsbenediktinern von St. Ottilien im heutigen Tansania anvertraut waren. Dort gab es die beiden großen Abteien Peramiho und Ndanda, die sog. Territorialabteien waren. Das bedeutet, dass der Abt dieser Gemeinschaften gleichzeitig Bischof über die Menschen in seinem „Territorium“ war. Peramiho und Ndanda bestanden damals ausschließlich aus deutschen und Schweizer Missionaren, an eine Aufnahme heimischer Kandidaten war noch nicht gedacht. Doch hatte sich in Liganga (heute: Hanga) einige Kilometer westlich von Peramiho schon eine Gemeinschaft afrikanischer Benediktiner gebildet, die versuchte, das benediktinische Mönchtum in die Kultur Afrikas zu inkulturieren. Gleichzeitig bildeten sich parallel zu den politischen Unabhängigkeitsbestrebungen in den Jahren nach dem Konzil die ersten Diözesen, die von einheimischen Bischöfen geleitet wurden. Damit war für die beiden großen Missionsabteien eine existentielle Frage verbunden, die das weitere Fortbestehen betraf: Werden wir als europäische Missionare noch gebraucht, oder sollen wir uns nicht zurückziehen und den Neuanfang einheimischen Kräften überlassen?
Einer, der diese Fragen hautnah erlebt und mitentschieden hat, ist Abt em. Siegfried Hertlein OSB, der von 1976 bis 2001 Abt von Ndanda war, der erste „einfache“ Abt ohne Bischofstitel. Heute lebt er mit über 90 Jahren geistig hellwach als ehrwürdiger „Mzee“ und Senior inmitten seiner Gemeinschaft und wird von den Mitbrüdern liebevoll „Baba Siegfried“ (Vater Siegfried) genannt. Er ist ursprünglich in die Abtei Münsterschwarzach eingetreten und hat nach seiner Profess 1956 und der Priesterweihe 1958 Missionswissenschaft bei P. Thomas Ohm OSB in Münster studiert und dieses Studium 1962 mit der Promotion abgeschlossen. Direkt im Anschluss wurde er im April 1962 als Missionar in die Abtei Ndanda ausgesandt, also ein halbes Jahr vor der Eröffnung des Konzils. Dort war er der Assistent von P. Alkuin Bundschuh und hat ihm beim Erstellen von Katechismen für die Grundschulen in Tansania geholfen. So kam er schon früh mit der Frage in Kontakt, wie der christliche Glaube an die junge afrikanische Generation auf eine Weise weitergegeben werden konnte, die für die Menschen dieses Kulturkreises verständlich ist. Im Zuge einer schweren Typhuserkrankung kehrte er 1966 nach Deutschland zurück und begann seine Habilitationsarbeit über das Thema: „Wege christlicher Verkündigung in den katholischen Missionsgebieten in Ostafrika in den letzten 100 Jahren“. Dazu kehrte er schon bald nach Tansania zurück, um ausgedehnte Feldstudien im ganzen Land zu betreiben. 1974 beendete er seine Habilitation und stand vor den Abschlussprüfungen, sodass ein Weg an einen missionstheologischen Lehrstuhl in Deutschland geebnet war. Doch dann geschah etwas, das seinem Leben eine unerwartete Wendung gab.
Anfang 1976 wurde Abtbischof Viktor Hälg von Ndanda während seines Heimaturlaubs von einem Auto erfasst und erlag seinen schweren Verletzungen. Am 5. Februar 1976 wurde P. Siegfried zu seinem Nachfolger als Abt gewählt und in einer bewusst einfach gehaltenen Feier in sein Amt eingeführt. Sein Wahlspruch entstammte dem Galaterbrief: „Einer trage des anderen Last!“ (Gal 6,2)
Abt Siegfried Hertlein OSB
Abt Siegfried wurde in einer Zeit zum Abt gewählt, in der es für die Gemeinschaft von Ndanda um die weitere Existenz ging. Die Frage im Zuge des II. Vatikanischen Konzils und der Gründung der afrikanischen Diözesen war: Werden die Missionare der Abtei noch gebraucht? Was kann ihre Aufgabe in der zukünftigen Ortskirche von Tansania sein? Eine Übernahme der Abtei Ndanda durch die afrikanischen Mönche von Hanga stand schon länger im Raum. Doch letztlich entschieden sich die Mönche von Hanga dagegen. Die Kultur und auch das Klima im trockenen Südosten waren zu verschieden vom Südwesten von Peramiho und Hanga. Es gab in dieser Zeit einige neue Gründungen der Gemeinschaft von Ndanda, die sich neue Missionsgebiete im Land suchte. So übernahmen die Missionare einige Pfarreien in der Diözese Mbulu im Norden des Landes – einer von ihnen war P. Magnus Lochbihler, der noch heute in der Pfarrei Gitting lebt und arbeitet. Diese Gründung trägt noch heute Früchte, da sich einige junge Männer aus diesem Gebiet der Gemeinschaft in Ndanda angeschlossen haben. Ein anderes Projekt war die Glaubensverkündigung unter den Massai in Handeni durch P. Odilo Hüppi und Sr. Karin Kraus, die dort Pionierarbeit leisteten. Auch in Sakharani, heute ein abhängiges Priorat von Ndanda, erschlossen sich neue Möglichkeiten der Verkündigung.
Abteikirche Ndanda
Doch die entscheidende Frage war noch nicht beantwortet: Soll die Abtei Ndanda weiterhin als Kloster fortbestehen? Und eng verbunden damit: Sollen einheimische afrikanische Kandidaten aufgenommen werden? Nach einem langen Entscheidungsprozess entschied sich die Gemeinschaft dafür, junge Afrikaner als Novizen aufzunehmen und sie von Anfang an in die Gemeinschaft zu integrieren. Ein eigenes Gebäude auf dem Gelände der Abtei, der sog. „Ursberg“, früher eine Landwirtschaftsschule, wurde als Noviziat eingerichtet und erfüllt bis heute diese Funktion. Am 1. Oktober 1989 wurden die ersten drei afrikanischen Postulanten aufgenommen, und 1995 konnte Br. Yohannes als erster Afrikaner seine feierliche Profess ablegen; heute ist er Subprior der Gemeinschaft. 2001 entschied sich Abt Siegfried, die Leitung der Gemeinschaft in jüngere Hände zu geben, und als sein Nachfolger wurde der damalige Novizenmeister, P. Dionys Lindenmaier, gewählt. 2015 hat sich der Kreis mit der Wahl des ersten afrikanischen Abtes, Placidus Mtunguja, geschlossen, und 2021 wählten die Mönche P. Christian Temu, der einige Jahre als Kongregationssekretär in St. Ottilien lebte und in seiner Person eine gute Verbindung zwischen Afrikanern und Europäern steht. All diese Entwicklungen hat Abt em. Siegfried initiiert und mitgestaltet.
60 Jahre II. Vatikanisches Konzil (2)
AbteiAnliegen des II. Vatikanischen Konzils, das vor 60 Jahren eröffnet wurde, finden sich schon in der Benediktsregel. P. Klaus-Ludger geht in seinem Beitrag dem Zusammenhang zwischen Konzil und dem Kapitel der Benediktsregel über den gemeinsamen Rat der Brüder nach:
Der Freiheit Gottes Raum verschaffen – zum inneren Zusammenhang zwischen dem „Ratskapitel“ der Benediktsregel und dem Zweiten Vatikanischen Konzil
P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
Das Zweite Vatikanische Konzil kam zusammen, um den Glauben ins Gespräch zu bringen mit den Themen und Fragen, die die Menschen bewegen. Diese Fragestellung und auch die Grundhaltung, in der das Konzil verlief, weisen eine erstaunliche Nähe zum dritten Kapitel der Benediktsregel – „Über den Rat der Brüder“ – auf:
Sooft etwas Wichtiges im Kloster zu behandeln ist, soll der Abt die ganze Gemeinschaft zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht. Er soll den Rat der Brüder anhören und dann mit sich selbst zu Rate gehen. Was er für zuträglicher hält, das tue er. Dass aber alle zur Beratung zu rufen seien, haben wir deshalb gesagt, weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist. Die Brüder sollen jedoch in aller Demut und Unterordnung ihren Rat geben. Sie sollen nicht anmaßend und hartnäckig ihre eigenen Ansichten verteidigen. Vielmehr liegt die Entscheidung im Ermessen des Abtes: Was er für heilsamer hält, darin sollen ihm alle gehorchen. Wie es jedoch den Jüngern zukommt, dem Meister zu gehorchen, muss er seinerseits alles vorausschauend und gerecht ordnen. (RB 3,1-6).
Eines der entscheidenden Themen des Konzils war die Frage nach der Freiheit des Menschen.
Denn kaum ein Wort hat in Geschichte und Gegenwart mehr Wirkung als das Wort „Freiheit“. Da wo Freiheit lockt, sind Menschen fasziniert, wo Freiheit in Gefahr gerät, herrscht Alarmzustand. Die Ansage, dass der Mensch „zur Freiheit berufen“ ist, ist eine der segensreichsten Spuren der biblischen Religionen – des Judentums und des Christentums – in der Weltgeschichte. Für das Volk Israel war die Erfahrung, dass Gott da ist, wo der Mensch frei ist von der Beherrschung durch Menschen der schlechthinnige Grundimpuls, – beginnend mit dem Auszug aus der Knechtschaft des Pharao in die Freiheit Gottes. Jesus hat diesen Grundimpuls seiner jüdischen Wurzeln verkörpert: Nicht einmal Kreuz und Tod setzen der Freiheit eine Grenze, weil die Grenze des Daseins in Raum und Zeit nicht das Ende, sondern der Übergang in die Vollendung ist.
Doch spätestens seit der Europäischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts hatte sich die Christenheit den Kampf um die Freiheit aus der Hand nehmen lassen, – weil sie zu sehr verstrickt war in den Kampf um die Macht: Statt zur Freiheit zu befähigen, hat man kirchlicherseits Freiheit zur Bedrohung erklärt, – vor der man die Menschen meinte schützen zu müssen. Christ zu sein reduzierte sich in der Erfahrung vieler auf ein System kaum verständlicher und mit äußerem Druck durchgesetzter Regulierungen. Das fatale Ergebnis sehen wir heute: Immer mehr Menschen halten Religion für etwas Überflüssiges oder sogar Schädliches. Die Kirchen ihrerseits sind so sehr damit beschäftigt, sich selbst am Laufen zu halten, dass sie kaum noch Kraft haben, ihren eigentlichen Auftrag zu erfüllen, – nämlich, den Menschen den Zugang zu einer im Gottvertrauen gründenden Freiheit zu ermöglichen. Die Kirche ist dazu da, für Gott den Platz zu schaffen, der seiner unendlichen Größe entspricht. Wo sie den Verengungen des Daseins nur eine weitere hinzufügt, stellt sie sich tatsächlich selbst infrage.
Dabei ist aus Gottvertrauen gelebte Freiheit dasjenige, was die Welt in der vielfach verfahrenen Gegenwartssituation so dringend brauchen würde, – angesichts der allgegenwärtigen Bedrohungen der Freiheit und angesichts der missbräuchlichen Verwechselung von Freiheit entweder mit verantwortungsloser Beliebigkeit oder mit schrankenloser Selbstüberhöhung. Wie wichtig und zugleich wie gefährdet dieser Freiheitsauftrag der Kirche ist, wusste schon Paulus, als er an die Galater schrieb: „Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!“
Freiheit im biblischen Sinn hat zum Ziel, dass die Menschen unbelastet sind von allem, was nicht menschlich ist, damit sie die Menschen sein können, die sie eigentlich sind, – ohne all die unnötigen und zerstörerischen Zwänge, die sie sich selbst auferlegen oder von anderen aufgedrückt bekommen. „Gott schuf den Menschen als sein Abbild“ weiß die Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27). „Ich nenne euch nicht mehr Knechte sondern Freunde“, sagt Jesus (Jo 15,15).
„Abbild Gottes“ ist ein Mensch da, wo er nicht von der Angst getrieben wird zu kurz zu kommen. „Freund Jesu“ ist ein Mensch da, wo in ihm das Vertrauen lebendig ist, dass er nicht leben muss, um zu sterben, sondern dass er sterben wird um zu leben.
Solche Freiheit entsteht weder durch am Schreibtisch konstruierte Freiheitstheorien noch durch aggressive Befreiungsschläge. Solche Freiheit wächst in Situationen, wie sie das dritte Kapitel der Benediktsregel aufzeigt:
Ein offenes, schwieriges oder gar strittiges Thema ehrlich beim Namen nennen:
„Sooft etwas Wichtiges im Kloster zu behandeln ist, soll der Abt die ganze Gemeinschaft zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht.“
Gründlich zuhören und das Gehörte bedenken, bis sich Schritt um Schritt Klarheit entwickelt. Die eigene Sicht so einbringen, dass sie durch sich selbst überzeugt und nicht indem eine Drohkulisse aufgebaut wird:
Der Abt soll den Rat der Brüder anhören und dann mit sich selbst zu Rate gehen. …Dass aber alle zur Beratung zu rufen seien, haben wir deshalb gesagt, weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist. … Die Brüder sollen jedoch in aller Demut und Unterordnung ihren Rat geben. Sie sollen nicht anmaßend und hartnäckig ihre eigenen Ansichten verteidigen. Vielmehr liegt die Entscheidung im Ermessen des Abtes: Was er für heilsamer hält, darin sollen ihm alle gehorchen.
Eine der Gott und den Menschen entsprechende Entscheidung treffen, die von allen akzeptiert wird:
Was der Abt für zuträglicher hält, das tue er. … Die Entscheidung liegt im Ermessen des Abtes: Was er für heilsamer hält, darin sollen ihm alle gehorchen. Wie es jedoch den Jüngern zukommt, dem Meister zu gehorchen, muss er seinerseits alles vorausschauend und gerecht ordnen.
Beratungen im Kongregationsrat der Missionsbenediktiner
60 Jahre II. Vatikanisches Konzil (1)
AbteiAm 11. Oktober 1962, vor 60 Jahren, wurde in Rom das II. Vatikanische Konzil eröffnet. Es brachte viele Veränderungen auch in unserer Gemeinschaft mit sich. Anlässlich des Jahrestages der Konzilseröffnung möchten wir in einer kleinen Artikelserie an diese bewegten Zeiten in der Kirche erinnern, um aus dieser Erinnerung heraus Impulse für die Zukunft zu gewinnen. Wir beginnen mit einem Beitrag über die liturgischen Veränderungen in unserer Gemeinschaft von Königsmünster. Alle Artikel finden Sie auch im aktuellen „Gruß aus Königsmünster“:
Liturgie auf dem Weg – Königsmünster im Zeichen der Erneuerung
P. Maurus Runge OSB
Am 11. Oktober 1962 hielt Papst Johannes XXIII. in Rom eine viel beachtete Rede zur Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils. Drei Jahre zuvor hatte er es in der Benediktinerabtei St. Paul vor den Mauern vor den versammelten Kardinälen ausgerufen. Es sollte dem „aggiornamento“ der Kirche dienen, ihrer „Verheutigung“, ihrem Ankommen im 21. Jahrhundert. In seiner Eröffnungsrede wendete sich der Papst gegen „Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergang stünde.“ Und er nennt die Geschichte eine „Lehrmeisterin des Lebens“. In der konkreten Geschichte muss der Glaube so verkündet werden, dass die Menschen das Zeitlose der frohen Botschaft des Evangeliums verstehen können.
Die Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils hatten Auswirkungen auf den Benediktinerorden, auf die Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien und natürlich auch auf das junge Kloster Königsmünster. „Liturgie auf dem Wege“ – so ist ein zusammenfassender Artikel über die Veränderungen in unserer Gemeinschaft im Gefolge des Konzils überschrieben, der im Jahresbericht 1970 erschien. Der internationale Äbtekongress, der 1966 in Rom stattfand, befasste sich mit der neuen Situation, welche vor allem im Dekret über eine „zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens“ (Perfectae Caritatis) und in der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ grundgelegt wurde. Das Hauptanliegen war die Einführung der Muttersprache statt des Lateinischen im Stundengebet. Wie schwierig diese Diskussion war, zeigt ein Brief von Papst Paul VI., den alle Delegierten des Äbtekongresses bei der Ankunft in ihren Zimmern vorfanden. Darin forderte der Papst, dass die lateinische Sprache und der Gregorianische Choral beibehalten werden sollten. Abt Harduin Bießle, der damals unser Kloster beim Kongress vertrat, schreibt im Jahresbericht: „Wir können uns aber nicht vorstellen, dass der Heilige Vater auf dieser Forderung besteht, wenn er einsieht, dass wir Mönche in der Muttersprache andächtiger und lieber, aber auch zur größeren Erbauung der Gläubigen unser Offizium verrichten. Bei der Eucharistiefeier werden dagegen wohl noch viele gerne den Choral in Verbindung mit der lateinischen Sprache beibehalten.“ Diese Worte spiegeln die kontroversen Diskussionen, aber auch einen möglichen Kompromiss wider, der sich anbahnte.
Abt Harduin beim Äbtekongress 1966
Da die sog. „Confoederatio benedictina“ kein zentral geführter Orden ist, sondern aus rechtlich selbstständigen Gebilden besteht, konnte der Äbtekongress nur Empfehlungen aussprechen, die dann von den Gremien vor Ort in rechtlich bindende Beschlüsse umgesetzt werden mussten. Diese Aufgabe übernahm das 10. Generalkapitel der Benediktinerkongregation von St. Ottilien, das vom 10. bis 26. Oktober 1966 im Anschluss an den Äbtekongress stattfand – und zwei Jahre später wegen des enormen Diskussionsbedarfs fortgesetzt wurde. Unter dem Vorsitz des damaligen Erzabtes Suso Brechter kamen alle Oberen der zehn damals selbstständigen Klöster mit je einem Delegierten aus den Gemeinschaften in St. Ottilien zusammen. Das wichtigste Bestreben war die Eingliederung der Laienbrüder in die klösterliche Familie. Vor dem Konzil bestand die Klostergemeinschaft im Grunde aus zwei Konventen, den Priestern und Klerikern (Studenten auf dem Weg zum Priestertum) und den sog. Laienbrüdern, die in unserer Kongregation allerdings von Beginn an gerade in den Missionsgebieten einen hohen Stellenwert besaßen als diejenigen, die die ganze Infrastruktur aufgebaut haben. Die Laienbrüder legten keine feierliche Profess ab, hatten eine andere Kleidung als die Priester und ein kürzeres deutsches Stundengebet. Das Generalkapitel ebnete nun den Weg dafür, dass auch die Laienbrüder die feierlichen Gelübde ablegen konnten und als volle Mitglieder mit Stimmrecht zur Gemeinschaft gehörten.
Generalkapitel der Missionsbenediktiner 1966
All das galt es in den einzelnen Klöstern umzusetzen. Königsmünster gehörte dabei zu einer Gruppe von Klöstern, die die Konzelebration mehrerer Priester in der Eucharistie erproben sollten, bevor sie für die ganze Kirche erlaubt wurde. Die gerade 1964 eingeweihte Abteikirche hatte in vielem, was das Konzil theologisch beschloss, prophetischen Charakter. In Königsmünster wurde ein Ausschuss für liturgische Fragen ins Leben gerufen, der als Arbeitsteam Vorschläge für Reformen ausarbeitete, sammelte und prüfte. Zu gewissen Zeiten wurde die gesamte Gemeinschaft eingebunden – man kann sich vorstellen, dass es auf so einem wichtigen Feld für ein Benediktinerkloster, wie es die Liturgie ist, zu hitzigen Diskussionen gekommen ist. Alles Neue wurde dann zunächst ad experimentum, auf Probe eingeführt – so halten wir es übrigens noch heute. Der damalige Zeremoniar P. Gregor Mias, aber auch P. Michael Hermes und P. Clemens Brunnert erwarben sich große Verdienste für eine schnelle Umsetzung der Konzilsbeschlüsse in unserer Gemeinschaft. In unermüdlicher Arbeit wurden Texte gesucht, übersetzt, zusammengestellt, Melodien übertragen oder neu komponiert und alles wieder kritisch gesichtet, dann geschrieben, vervielfältigt, geheftet und im Stundengebet ausprobiert. All das ließ den kleinen Konvent von Königsmünster schnell an seine Grenzen kommen. So war die Freude groß, als in der Abtei Münsterschwarzach eine neue Ordnung des Stundengebetes erarbeitet wurde, der sich unsere Gemeinschaft in vielem anschließen konnte.
Liturgischer Ausschuss in Königsmünster
Am 9. März 1970 war es dann soweit: an diesem Tag erklang zum ersten Mal in Königsmünster ein gemeinsames deutsches Chorgebet. Brüder und Patres beteten als eine Gemeinschaft gemeinsam. Auch wurde eine neue Tagesordnung eingeführt, deren Qualität sich schon dadurch auszeichnete, dass sie unverändert bis vor wenigen Jahren beibehalten wurde.
Der Bericht von 1970 endet mit den Worten: „Wird es wohl jemals wieder eine „endgültige“, eine „fertige“ Liturgie geben? Die Kirche ist das Volk Gottes auf dem Weg. Sie muss sich stets neu orientieren. Das aber erhält sie lebendig und dynamisch. Unser Konvent hat sich mit der Kirche auf den Weg gemacht.“ Auf diesem Weg befinden wir uns auch heute noch. Wenn die Geschichte wirklich eine „Lehrmeisterin des Lebens“ ist, wie es Papst Johannes sagte, dann wird auch Liturgie in der Geschichte nie fertig sein. Sie wird sich organisch verändern, und nachfolgende Generationen werden vielleicht neue oder ganz andere Dimensionen (wieder)entdecken. Wichtig ist, dass eine Gemeinschaft über diese Prozesse im Gespräch bleibt und dass wirklich jeder mit seiner persönlichen Meinung sein darf und gehört wird. So wird man ohne Polarisierungen zu tragfähigen Lösungen kommen, so wie es unsere Vorfahren in den 1960er Jahren gemeinsam geschafft haben. Wäre dieses benediktinische Hören aufeinander und vor allem das Geltenlassen verschiedener Meinungen nicht ein wichtiger Bestandteil auch für die Diskussionen um kirchliche Reformen heute?
P. Michael Hermes bei der Gestaltung des deutschen Stundengebetes
Die Märtyrer von Tokwon
Abtei, MissionAuf dem kleinen Altar in unserem Kapellenkranz, auf dem das Totenbuch aller verstorbenen Brüder unserer Abtei liegt, findet sich seit kurzem ein Triptychon, das den Märtyrern der Abtei Tokwon im heutigen Nordkorea gewidmet ist. Gerade läuft in Rom der Seligsprechungsprozess für die Schwestern und Brüder, die nach der Auflösung der Abtei durch die Kommunisten 1949-1952 nach einem langen Leidensweg in den Gefängnissen und Lagern der damaligen Machthaber ums Leben gekommen sind. Dieses Triptychon ist ein Geschenk der Kongregationsleitung an alle Mitglieder des Generalkapitels, das im September in St. Ottilien stattfand.
Triptychon der Märtyrer von Tokwon
Auf dem Triptychon sind alle Schwestern und Brüder der Tutzinger Missionsbenediktinerinnen und der Missionsbenediktiner von St. Ottilien abgebildet, für die gerade der Seligsprechungsprozess läuft. Es findet sich dort auch ein Gebet, das auf die Fürsprache dieser Zeuginnen und Zeugen des Glaubens in den eigenen Anliegen gebetet werden kann:
Gott, Du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,
weil Du willst, dass alle Menschen gerettet werden
und das Heil erlangen.
Du hast Männer und Frauen dazu berufen,
ihre Heimat zu verlassen
und im Geist des Heiligen Benedikt
dem koreanischen Volk das Evangelium zu verkünden.
Du hast sie gestärkt,
Verfolgung und Entbehrung zu ertragen
und bis zur Hingabe des Lebens für Deine Liebe Zeugnis zu geben.
Auf die Fürsprache der Märtyrerinnen und Märtyrer von Tokwon bitte ich Dich:
Blicke mit Güte auf die Anliegen,
die ich heute vor Dich hintrage,
und gewähre sie nach Deinem Willen: …
Und gib mir die Kraft,
meinen eigenen Weg zu erkennen und furchtlos zu beschreiten,
damit die Kraft und Herrlichkeit Deiner Auferstehung
auch in unserer Zeit aufstrahle.
Darum bitte ich durch Jesus Christus,
Deinen Sohn und unseren Herrn,
der mit Dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.
Bei uns zu Gast: Stefanie vor Schulte
AbteiKapitelstagebuch: Erinnerungen und Begegnungen
Abtei, MissionEin freies Wochenende liegt hinter uns. Nach der Wahl des Abtpräses konnten die Teilnehmer des Generalkapitels relaxen. Einige fuhren nach München oder an andere Orte, andere trafen Freunde, wieder andere nutzten die Gelegenheit, um nach einer anstrengenden Woche lange zu schlafen und nichts zu tun.
Bei mir kamen viele Erinnerungen hoch, Erinnerungen an menschliche Begegnungen über Kontinente und Klöster hinweg, die mich geprägt und verändert haben, die meine Weltsicht erweitert haben. Einige der Kapitelsteilnehmer kenne ich seit über 20 Jahren, als ich 1999 zum ersten Mal an Studienwochen der Missionsbenediktiner in St. Ottilien teilgenommen habe. Einige kenne ich seit meinem Studienaufenthalt auf den Philippinen 2001/02, wieder andere seit dem Studium in Rom am internationalen Benediktinerkolleg Sant’Anselmo, wunderschön auf dem Aventin gelegen. Die Generalkapitel der Missionsbenediktiner – dieses ist mittlerweile mein fünftes – sind immer wieder eine gute Gelegenheit, Mitbrüder aus aller Welt wiederzusehen oder neu kennenzulernen. Es erweitert jedes Mal meine Perspektive, wenn ich Berichte aus anderen Kulturen höre, wenn ich erlebe, wie in anderen Ländern Menschen in der Nachfolge des hl. Benedikt stehen. Typisch deutsche Probleme relativieren sich, und vieles, was wir oft als ungeheuer wichtig nehmen, rückt in die richtige Perspektive.
Im Jahr 2017 hatte ich die Gelegenheit, sechs Monate aushilfsweise als Sekretär im Haus der Kongregation in St. Ottilien zu arbeiten. Das ist die Zentrale der Missionsbenediktiner, wo sozusagen die Fäden zusammenlaufen, wo der Abtpräses und sein Team leben und arbeiten. Gestern haben wir nach der Wahl des Abtpräses, als viele Fotos gemacht wurden, ein Bild mit allen anwesenden Kongregationssekretären gemacht – vier ehemalige und ein aktueller. Es sind Mitbrüder aus Tansania, Togo, den Philippinen und Deutschland – alles Länder und Gemeinschaften, die ich schon besucht habe, wie mir dann aufgefallen ist. Unterschiedliche Brüder, die jeder auf seine Weise diesen Dienst ausgeübt haben. Und doch ist sofort ein gemeinsames Verständnis da, man kennt sich und tauscht sich untereinander aus, man fragt sich gegenseitig um Rat und hilft sich. Ganz unkompliziert.
Noch einer sollte auf dem Foto oben anwesend sein, P. Winfried Yego OSB aus Kenia, mein direkter Nachfolger als Kongregationssekretär. Anfang 2018 habe ich ihn in St. Ottilien eingearbeitet, bis 2021 war er im Amt, dann entschloss er sich, in sein geliebtes Kenia zurückzukehren, um eine Gemeinde dort zu übernehmen. Kurz später starb er an den Folgen einer Coronaerkrankung – ein viel zu früher Tod. Lieber Winfried, Du warst gestern bei uns, als wir das Foto gemacht haben. Du hättest mit deinem kenianisch-fränkischen Dialekt sicher die ein oder andere Anekdote zum Besten gegeben. Beim letzten Generalkapitel 2016 saßen wir noch in der Übersetzerbox und haben gemeinsam gearbeitet. Ruhe in Frieden, lieber Bruder!
P. Maurus Runge OSB
P. Winfried Yego OSB (+2021)
Wahl des Abtpräses der Missionsbenediktiner
Abtei, MissionIn der Erzabtei St. Ottilien versammeln sich derzeit ca. 60 Missionsbenediktiner aus aller Welt zu ihrem Generalkapitel, der höchsten gesetzgebenden Versammlung dieser Benediktinerkongregation. Neben den Berichten über die einzelnen Klöster wird über viele Themen gesprochen, die die Aufgaben der Missionsbenediktiner betreffen: So geht es u.a. um die Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt, um Fragen der Bewahrung der Schöpfung und um rechtliche Änderungen im Eigenrecht der Missionsbenediktiner. Das Generalkapitel dient vor allem dem Austausch der vielen unterschiedlichen Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Es findet turnusmäßig alle vier Jahre statt, musste aber aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden, sodass das letzte Generalkapitel schon vor sechs Jahren stattfand.
In diesem Jahr stand die Wahl des Abtpräses an, der sozusagen der oberste Repräsentant der Missionsbenediktiner ist. Vor acht Jahren wurde zum ersten Mal ein eigener Präses gewählt, denn vorher war diese Aufgabe automatisch an das Amt des Erzabtes des Klosters St. Ottilien als Mutterkloster der Kongregation gebunden. Damals wurde Abt Jeremias Schröder OSB gewählt, der schon seit 2000 Erzabt von St. Ottilien war.
Wahl des Abtpräses
Wahlberechtigt waren alle Oberen und Delegierten der selbstständigen Klöster der Kongregation und die Mitglieder des Kongregationsrates als oberstem Leitungsgremium. Nach einer Vorwahl am Abend des 23. September, die vor allem der Kandidatenfindung diente, fand die eigentliche Wahl am Morgen des 24. September 2022 statt. Morgens fand eine gemeinsame Eucharistiefeier in der Abteikirche von St. Ottilien statt, bei der besonders um den Heiligen Geist gebetet wurde. Am Beginn der Wahl wurde das 64. Kapitel der Benediktsregel – „Über die Wahl des Abtes“ – vorgelesen, und der Pfingsthymnus „Veni Creator Spiritus – Komm, Heiliger Geist“ wurde gesungen. Alle wahlberechtigten Mönche wurden aufgerufen, und dann fand die eigentliche Wahl in geheimer Abstimmung statt. Schließlich wurde Abt Jeremias für vier Jahre wiedergewählt, und der Gewählte bekam Brustkreuz und Siegel der Kongregation überreicht und legte das Glaubensbekenntnis ab. In einer feierlichen Zeremonie in der Kirche wurde er unter Glockengeläut der Öffentlichkeit vorgestellt und tauschte den Friedensgruß mit allen Mitgliedern des Generalkapitels aus.
Vorstellung von Abtpräses Jeremias durch Erzabt Wolfgang von St. Ottilien
Wir danken Abt Jeremias für sein fruchtbares, engagiertes Wirken zum Wohle unserer Kongregation nunmehr seit 22 Jahren und wünschen ihm Gottes Segen und viel Kraft und Gesundheit in den kommenden vier Jahren.
Nach der Wahl steht nun für die Teilnehmer des Generalkapitels ein freies Wochenende an, bevor es am Montag mit den Beratungen weitergeht.
Kapitelstagebuch: Die Kunst der Kommunikation
Abtei, Mission„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ So habe ich es schon oft gehört. Auch wenn ich mich sprachlich zu einem Thema nicht äußere, so gibt es doch viele Weisen, meine Meinung auf andere Weise auszudrücken: durch meine Körpersprache, durch zustimmendes Nicken, durch ablehnendes Gemurmel, durch aktives Zuhören, … Um all das ging es beim zweiten Vorbereitungstag des Generalkapitels, an dem uns Frau Caryn Vanstone begleitete. Sie kommt aus Großbritannien, ist Organisationsberaterin und hat über viele Jahre die englischen Benediktiner bei ihren Versammlungen und Meetings begleitet. Sie führte die Teilnehmer des Generalkapitels in die Kunst eines offenen Zuhörens ein – nicht nur Kunst, sondern auch Handwerk, das immer wieder eingeübt werden muss. Wie oft passiert es, dass ich dem anderen zwar äußerlich zuhöre, aber innerlich schon im Kampfmodus bin oder mir die besten Gegenargumente überlege, die seine Meinung schnell widerlegen sollen. Das ist nicht mehr als ein Zuhören, das letztlich bei mir selbst bleibt und nicht die Weisheit des Menschen neben mir annimmt und zu schätzen weiß.
Kommunikationsübungen
Ebenso geht es bei Entscheidungsprozessen in Gruppen darum, sich vorher klarzumachen, um welche Art von Entscheidungen es geht: sind es Entscheidungen, die schon getroffen sind und die jetzt umgesetzt werden müssen (wie z.B. Änderungen in Gesetzen)? Oder geht es um Beratungsprozesse, die Entscheidungen einer Gruppe oder eines Einzelnen vorbereiten, wo aber jeder gehört werden soll? Oder sind es Entscheidungen, die von der ganzen Gruppe getroffen werden? Viel Zeit geht verloren, wenn diese Unterscheidung nicht klar ist.
Abt Aloysius
Mit vielen praktischen Übungen konnten die Teilnehmer des Generalkapitels die verschiedenen Arten des Zuhörens und Kommunizierens einüben, und wer in die Gesichter im großen Versammlungsraum schaute, der sah, mit welch großer Freude und Begeisterung alle bei der Sache waren – sicher auch ein Verdienst der einfühlsamen und klaren Art von Frau Vanstone.
Auch die Übersetzer haben sichtlich Spaß.
Am Nachmittag ging es dann darum, in kleinen Gruppen das am Vormittag Eingeübte in die Tat umzusetzen. Die Gruppen sind nach der Sprache der Teilnehmenden gebildet, sodass sich jeder frei in seiner Sprache ausdrücken kann. Und so ist ein gutes Klima geschaffen worden, in dem die Beratungen der nächsten Tage gut weitergehen können.
P. Maurus Runge OSB
Bilder: Br. Elias König OSB / St. Ottilien
Kapitelstagebuch: Die Arbeit beginnt
Abtei, MissionNach der offiziellen Eröffnung auf dem Georgenberg gestern hat das 22. Generalkapitel heute seine Arbeit aufgenommen. Allerdings ging es zunächst einmal nicht um Inhalte, sondern der Tag heute (und morgen) dient der Vorbereitung und technischen Fragen. Gerade die technischen Fragen sind sehr wichtig, findet das Generalkapitel doch vor allem mit Hilfe technischer Mittel und Plattformen statt. Alle Dokumente sind digital verfügbar, und so bestand die erste Einheit vor allem darin, in die technischen Feinheiten einzuführen und etwaige Computerprobleme zu klären – zum Glück gibt es dafür vor Ort kompetente Fachleute.
An diesem Tag hat uns Schwester Lynn MacKenzie OSB aus den USA wertvolle Impulse gegeben. Sie ist Expertin auf dem Gebiet des Kirchenrechts und Moderatorin der CIB (Communio Internationalis Benedictinarum), des Zusammenschlusses der benediktinischen Frauenklöster weltweit. Sie führte uns in einige wichtige neue Dokumente ein, die von Papst Franziskus veröffentlicht wurden und rechtliche Aspekte des Ordenslebens betreffen. Man könnte meinen, ein trockenes Thema, aber Schwester Lynn hat es auf ihre erfrischende Art geschafft, kompetent und interessant in die Materie einzuführen. Für den Übersetzer war das die erste Herausforderung, immer die passenden kirchenrechtlichen Begriffe im Deutschen parat zu haben. Aber zumindest hat sich keiner der deutschen Teilnehmer, welche die Übersetzung hörten, beschwert…
Übersetzer bei der Arbeit (P. Adam (USA) und P. Maurus (Kö))
Heute kommt das Tagebuch etwas früher, denn die letzte Arbeitseinheit des Tages ist der persönlichen Lektüre der Kapitelsteilnehmer (Obere und Delegierte) gewidmet, die sich in die Berichte und Eingaben einlesen sollen, um gut vorbereitet in die Diskussionen der kommenden Tage zu gehen. Das bedeutet etwas freie Zeit für den Übersetzer, der so andere Dinge tun kann (z.B. das Kapitelstagebuch schreiben und danach die Übersetzerbox zu verlassen und an die frische Luft zu gehen…).
Moderatoren: P. Javier (St. Ottilien) und P. Cosmas (Königsmünster)
Am Abend des heutigen Tages sind die Teilnehmer des Generalkapitels von der gastgebenden Gemeinschaft von St. Ottilien eingeladen. Nach der Vesper in der Abteikirche gibt es ein gemeinsames Büffet im Refektorium, dem klösterlichen Speisesaal.
Kongregationsfahne in St. Ottilien
P. Maurus Runge OSB
Fotos: Br. Elias König OSB / St. Ottilien
Kapitelstagebuch: Eröffnung des Generalkapitels
Abtei, MissionNachdem die teilnehmenden Brüder aus aller Welt am Samstag, den 17.09.2022, gut in St. Ottilien angekommen sind – eine große Wiedersehensfreude, denn viele kannten sich schon – , fand am Sonntag, 18.9., eine Wallfahrt zur Eröffnung des Generalkapitels zum Felsenkloster St. Georgenberg in Tirol statt. Der Georgenberg ist seit dem 11. Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort, und seit 2017 leben sechs Mönche der Missionsbenediktiner an diesem Ort und halten die Wallfahrt aufrecht. Nachdem das Kloster im Tal, das Stift Fiecht, zu groß geworden ist für eine kleiner werdende Zahl an Brüdern, haben sich die Mönche dazu entschlossen, das Stift zu verkaufen und auf den Georgenberg zu ziehen.
Felsenkloster St. Georgenberg
Mit dem Bus fuhren wir am Sonntagmorgen von St. Ottilien nach Tirol in Österreich. An einem Parkplatz unterhalb des Klosters begann der einstündige Fußmarsch auf den Berg. Zum Glück hörte der Regen im Lauf der Wanderung auf, sodass alle relativ trocken oben ankamen. Dort fand dann ein Mittagsgebet in der Kirche statt, gefolgt von einer zünftigen Brotzeit. An jeder freien Ecke des Klosters waren Tische gedeckt, und die Brüder und Mitarbeitenden der kleinen Gemeinschaft haben keine Mühen gescheut, die Gäste zu bewirten. Nach dem Mittagessen gab es drei Führungen in verschiedenen Sprachen – Englisch, Deutsch und Swahili, der Landessprache in Tansania (immerhin kommen über 50 % der Mönche unserer Kongregation aus Afrika). Um 15.00 Uhr fand dann der offizielle Eröffnungsgottesdienst des 22. Generalkapitels statt. Berührend war für mich vor allem, dass Abtpräses Jeremias in seiner Predigt der Verstorbenen der vergangenen Jahre gedachte – viele waren Teilnehmer an früheren Kapiteln gewesen, und einige kannte ich persönlich. Viele Erinnerungen kamen hoch. Ebenso konnte jeder Teilnehmer in Stille eine Kerze nach vorne bringen und vor den Altar stellen – in den Anliegen, die jeder persönlich in diesen Tagen hat.
Die Fahne der Missionsbenediktiner wird feierlich übergeben.
Am Ende des Tages stand dann noch ein besonderes Event: Die Fahne der Missionsbenediktiner, die eigens für das Kapitel gehisst worden war, wurde feierlich eingerollt und dem Erzabt von St. Ottilien, der Gastgeber des Generalkapitels ist, übergeben. Für die nächsten zwei Wochen wird sie einen Platz in der Erzabtei finden.
Morgen beginnen dann die Beratungen des Kapitels – und meine Arbeit als Übersetzer.
P. Maurus Runge OSB
Kapitelstagebuch
Abtei, MissionVom 17. bis zum 29. September 2022 findet in St. Ottilien das Generalkapitel der Missionsbenediktiner statt. Es ist die höchste gesetzgebende Versammlung der Kongregation von St. Ottilien, und alle vier Jahre versammeln sich Delegierte aus den verschiedenen Klöstern, um über wichtige Fragen zu beraten, welche die Sendung der Missionsbenediktiner betreffen. Das letzte Kapitel fand schon 2016 statt – nun sind also mittlerweile sechs Jahre vergangen, denn das Kapitel, das eigentlich 2020 stattfinden sollte, wurde zweimal wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Warum Kapitel? Als „Kapitel“ wird in einer benediktinischen Gemeinschaft die Zusammenkunft aller Mönche mit Feierlicher Profess bezeichnet, die gemeinsam Entscheidungen treffen können. Auf Kongregationsebene setzt sich das Generalkapitel aus den Höheren Oberen der einzelnen Klöster, je einem Delegierten, der von den einzelnen Gemeinschaften (den „Kapiteln“) gewählt wird und den Offizialen (Entscheidungsträgern) der Kongregation (Abtpräses, Kongregationssekretär, Kongregationsprokurator, Kongregationsrat) zusammen. Daneben gibt es viele, die für einen reibungslosen Ablauf dieser Tage verantwortlich sind: Sekretäre, Protokollanten, Übersetzer (die offizielle Sprache der Kongregation ist Englisch), Moderatoren, … Alle Teilnehmer zusammen spiegeln etwas von der Vielfalt und Buntheit der Kongregation wider.
Aus unserem Kloster nehmen vier Mitbrüder am Generalkapitel teil: Abt Aloysius als Oberer unserer Gemeinschaft, Bruder Antonius als gewählter Vertreter, P. Cosmas als Moderator und Mitglied der vorbereitenden Kapitelskommission und P. Maurus als Übersetzer, der auch diese Zeilen schreibt. In den folgenden Tagen möchte ich Sie gedanklich mitnehmen nach St. Ottilien und in einem „Kapitelstagebuch“ etwas von meinen Eindrücken vom Generalkapitel berichten. Viel wird ja derzeit in unserer Kirche von Synodalität geredet, von gemeinsamen Entscheidungsprozessen. Von den Orden kann die Kirche da vieles lernen, denn hier wird Synodalität in den verschiedenen Räten und Entscheidungsgremien schon lange selbstverständlich gelebt.
Gerne können Sie Ihre Fragen und Anmerkungen in die Kommentare schreiben; ich werde versuchen, in den nächsten Tagen darauf einzugehen. Die Koffer sind gepackt – morgen geht die Reise nach St. Ottilien los.
P. Maurus Runge OSB
Liturgie auf dem Weg – Gruß aus Königsmünster 3-2022
AbteiAm 11. Oktober 1962 jährt sich der 60. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils. Es sollte, wie es der selige Papst Johannes XXIII. ausgedrückt hat, dem „aggiornamento“ der Kirche dienen, ihrer „Verheutigung“ – die Kirche sollte im 20. Jahrhundert ankommen. Auf dem II. Vatikanischen Konzil wurde die Kirche zum ersten Mal als Weltkirche erfahrbar, und so hatte es Auswirkungen nicht nur auf unsere Gemeinschaft in Königsmünster, sondern auch auf die weltweit vertretene Kongregation der Missionsbenediktiner. Gerade im Bereich der Liturgie gab es teils hitzige Diskussionen, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind.
Gerade ist unter großer medialer Anteilnahme die vierte Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland zu Ende gegangen. Auch hier gab es teils heftige Diskussionen und einen handfesten Eklat, als ein Grundlagentext zur Sexualmoral der Kirche, der die Vielfalt der Lebensformen positiv würdigt, die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe verfehlte. Auch auf dem Synodalen Weg geht es um die Frage eines „aggiornamento“ der Kirche in die heutige Zeit, vor allem hinsichtlich der Krise, die durch sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche entstanden ist und die mitbedingt ist durch systemische Ursachen wie Machtmissbrauch, eine veraltete Sexualmoral oder ein männerbündisches, geschlossenes System. Vielleicht kann ein Blick in die Geschichte des II. Vatikanischen Konzils den Blick weiten für das, was Synodalität heute bedeuten kann. In unserem aktuellen „Gruß“ schauen wir zurück auf die konkreten Auswirkungen des Konzils auf unsere Gemeinschaft und Kongregation. Möge er einen Beitrag leisten zum notwendigen „Aggiornamento“ heute!
Junioratswerkwoche in Königsmünster
AbteiIn dieser Woche sind mehrere junge Mitbrüder aus den europäischen Klöstern der Kongregation von St. Ottilien bei uns zu Gast. Vom 5. bis zum 10. September 2022 findet in unserem Kloster die Werkwoche aller Novizen und Zeitlichen Professen der europäischen Klöster der Missionsbenediktiner statt, zu der Mitbrüder aus St. Ottilien, Münsterschwarzach und Uznach (Schweiz) angereist sind. Ebenso ist Bruder Arsanius aus unserem Kloster in Ägypten in dieser Woche bei uns, der zur Zeit an der Hochschule der Benediktiner Sant’Anselmo in Rom studiert.
Der thematische Teil der Werkwoche steht unter der Überschrift „Kampf und Kontemplation“ und beleuchtet die Spannung zwischen dem Leben im Kloster und den missionarischen Aktivitäten, die sich durch die Geschichte der Missionsbenediktiner von Beginn an zieht. Dazu steht neben Impulsen aus der Benediktsregel auch ein Besuch unserer Karateschule auf dem Programm. Die Werkwoche dinet aber vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen der Mitbrüder und der Stärkung auf dem gemeinsamen Weg. So steht auch ein Ausflug zum Museum Kloster Dalheim und zur Wewelsburg auf dem Programm. An einem „Klostertag“ sind die Mitbrüder einen Tag lang bei allen Gebets- und Mahlzeiten in der Klostergemeinschaft, ebenso gibt es eine „Rekreation“, ein gemütliches Beisammensein, zu dem auch die Mönche der gastgebenden Abtei eingeladen sind.
Wir wünschen den Novizen und Zeitlichen Professen eine gute Zeit bei uns und Gottes Segen für ihren weiteren Weg!
Wo Himmel und Erde sich berühren…
Abtei, Gastbereich, Haus der Stille, OaseJubiläumswochenende von Oase und Haus der Stille
Nach dem Festakt am Samstag, 13.08.2022, ging es am Sonntag, 14.08., mit dem Festhochamt anlässlich des Jubiläums der Gästehäuser weiter. Abt Aloysius begrüßte am Anfang des Gottesdienstes den Festprediger, Pfarrer Stefan Schröder. Der Propst von Arnsberg war lange Jahre als Leiter der Jugendbildungsstätte Hardehausen tätig und war in dieser Funktion unseren Gästehäusern verbunden. An diesem Tag suchte Pfarrer Schröder besondere Lesungen aus, die Berufungsgeschichte des Propheten Samuel und die Verklärungserzählung auf dem Berg Tabor. Ausgehend von der Berufung des jungen Samuel deutete er die Arbeit in der Oase als ein Wecken junger Menschen für ihre Berufung, aber auch als ein Wecken der Mönche durch die Gäste. Es sei gerade in dieser Zeit wichtig, auch auf die jungen Menschen zu hören, so wie der hl. Benedikt in seiner Regel gerade die Jüngeren in die Beratung einbezieht. So wie der Priester Eli Samuel bei seiner Berufung begleitet hat, so gebe es im Haus der Stille viele „Elis“, die Menschen bei ihrer Suche begleiten.
Festprediger Stefan Schröder
Im Anschluss an den Gottesdienst bestand wieder die Möglichkeit, mit den Mönchen ins Gespräch zu kommen und die Gästehäuser zu erkunden. In der Oase gab es Traumreisen und Taizé-Gebete als Angebot, und die Gäste konnten sich über die pädagogische Arbeit in unserem Jugendgästehaus informieren. Im Haus der Stille konnten sich zur vollen Stunde die Menschen durch das Haus führen lassen und die besondere Architektur des Hauses erleben.
Geschwisterliche Begegnung
Das Jubiläumswochenende endete mit einem besonderen Konzert, das die Mönche gemeinsam mit dem Spirituellen Sommer Südwestfalen ausrichteten. Das AVRAM-Quartett mit den Ensemblemitgliedern Murat Çakmaz (Ney-Flöten), Peter Ehm (Klarinetten), Markus Wienstroer (Gitarre) und Konstantin Wienstroer (Kontrabass) war zu Gast, das auf virtuose Weise Weltmusik mit Einflüssen aus Jazz und Klassik verbindet. Leider musste die Sängerin Shirin Partowi kurzfristig absagen, doch das machte das Quartett durch ein urzfristig geändertes Programm und eine humorvolle Moderation wieder wett. So schufen sie Klangbrücken zwischen Himmel und Erde und begeisterten das Publikum mit Stücken aus jüdischer, christlicher und islamischer Tradition.
AVRAM-Quartett
„Wo nackter Beton eine Rose trifft…“
Abtei, Gastbereich, Haus der Stille, OaseFestakt zum Jubiläum von Oase und Haus der Stille am 13. August 2022 in der Abteikirche
„Da wo ein Brunnen fließt und wo uns ein Feuer wärmt, … da ist es, wo der Dornbusch brennt, wo unsere Wüste lebt.“ Dieses Lied von P. Michael Hermes OSB (+2014) wurde am Pfingstmontag 1981 bei der Einweihung der Oase gesungen. Es stand auch am Beginn des Festaktes zum Jubiläum unserer Gästehäuser Oase (40+1) und Haus der Stille (20+1), zu dem sich Ehrengäste aus der Stadt, der Region und dem Erzbistum Paderborn und eine interessierte Öffentlichkeit am Samstag, den 13. August 2022, in der Abteikirche einfanden. Abt Aloysius Althaus nahm in seiner Begrüßung Bezug auf dieses Lied und nannte die Gästehäuser „Brunnen und Quelle, aus denen Vielfältiges hervorgeht und gestaltet wird“. Haus der Stille und Oase seien „Ausrufezeichen, die himmelwärts deuten“ und so Himmel und Erde verbinden. Hier könne jeder so sein, wie er oder sie ist.
Abt Aloysius begrüßt die Anwesenden
Den Festvortrag hielt Altabt Stephan Schröer, der in seiner Amtszeit die Konzeption und Planung beider Häuser vorangetrieben und begleitet hat. Sein Vortrag lotete die Spannung von Rückblick und Aufbruch aus. Gäste seien das Wertvollste, das einem Kloster geschenkt werden kann – hier liege der innerste Auftrag für den Bau der Gästehäuser. Sie tragen die Handschrift zweier Architekten: Hans Schilling, der erst die Abteikirche und später die Oase plante, und Peter Kulka, der schon in die Planungen der Oase eingebunden war und später den Klosterneubau und das Haus der Stille entwickelte. Während der gesamten Bauphase haben sie konstruktiv mit dem Konvent der Abtei zusammengearbeitet, obwohl es „nicht immer leicht ist, mit Mönchen zu bauen“, wie Abt Stephan augenzwinkernd bemerkte. So konnte die Oase Pfingsten 1981 durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, eingeweiht werden, der einige Jahre zuvor der jungen Gemeinschaft von Königsmünster den Bau eines Jugendgästehauses nahelegte. Abt Stephan zitierte aus der Predigt des Erzbischofs zur Einweihung, die auch heute noch aktuell sei: Oasen seien nicht einfach da, sie werden gebaut. Sie seien Orte des Durchzugs, des Empfangs, aber auch des Abschieds. Vor allem seien Oasen Orte der Begegnung, und „Gastfreundschaft lässt aus Fremden Freunde werden“. Gerade die Offenheit und Hilfe der jungen Menschen hätten gutgetan, so Abt Stephan, wie auch die „selbstverständliche Gemeinsamkeit zwischen den Konfessionen“. Der Ausruf des Erzbischofs an die versammelten Menschen gelte noch heute: „Seid Miterbauer der Oase, lasst die Mönche von Königsmünster nicht allein!“
Altabt Stephan beim Festvortrag
Das Haus der Stille, das 2001 eingeweiht wurde, sei eine wichtige Ergänzung zur Oase, „ein Ort, der zur Stille einlädt und anleitet“ mit einer „Architektur, die Stille schenken kann“. Viel davon sei in einem weiteren Lied von P. Michael Hermes ausgedrückt: „Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden!“
Beide Häuser lebten von den Menschen, die dort in großer Treue ihren Dienst taten und tun. Es würde den Rahmen dieses Vortrags sprengen, sie alle aufzuzählen, so Abt Stephan weiter, aber einen möchte er doch erwähnen: unseren 2017 verstorbenen Bruder Silvanus Steinrücken, der in großer Verlässlichkeit, einem ausgeprägten Ordnungssinn und in jahrelanger Treue im Empfang und der Verwaltung der Oase gearbeitet habe. Abt Stephan beendete seine Rede mit dem Appell, die Türen immer wieder weit zu öffnen, wie es an diesem Wochenende beim „Tag der offenen Türen“ geschehe, gerade dann, wenn es in unserer Gesellschaft und in der Kirche eng und stickig zu werden drohe. Die Kirche der Zukunft werde eine Kirche der Oasen sein.
Br. Benjamin Altemeier, der Leiter des Gastbereiches, leitete zu einigen Grußworten über. Prälat Thomas Dornseifer, der Leiter des Fachbereiches Pastorales Personal, und Bernhard Leifeld, der Leiter der Abteilung Jugend/Junge Erwachsene, vertraten das Erzbistum Paderborn. „Wo Himmel und Erde sich berühren, da kann es ganz still werden, da erleben Menschen eine persönliche Begegnung mit ihrem Gott“, da kann es „aber auch ganz lebendig werden wie an Pfingsten“ – dafür sei Raum in beiden Gästehäusern, in der „Oase, wo Menschen sich gerne aufhalten“ und im „Haus der Stille, wo nackter Beton eine Rose auf dem Schreibtisch trifft“. „Fürchtet euch nicht, das zu tun, was unmöglich ist“ – dazu ermutigten uns die Vertreter des Erzbistums. Dankbar sind wir unserem Erzbistum für die wohlwollende finanzielle und ideelle Unterstützung seit Bestehen der Gästehäuser.
Christoph Weber, Bürgermeister der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, würdigte den Mut der Mönche, das Kloster nach dem Krieg auf eine zeitgemäße Weise weiterzuentwickeln. Königsmünster mit seinen Gästehäusern sei aus dem Stadtbild von Meschede nicht mehr wegzudenken; wenn er Menschen aus ganz Deutschland von Meschede erzähle, sei oft das erste, was ihnen einfiele, die Abtei.
Christoph Weber, Bürgermeister der Stadt Meschede
Frau Marie-Theres Schennen, stellvertretende Landrätin des Hochsauerlandkreises, betonte die Wichtigkeit der Abtei als Wirtschaftsfaktor für die Region. Gerade in den Gästehäusern würden den Menschen Werte und sog. soft skills vermittelt, die im Arbeitsleben immer wichtiger würden. Es sei gut zu sehen, dass nach der Corona-Zwangspause nun in der Abtei wieder durchgestartet werden könne, wie sich schon im Abteisommer gezeigt hat.
Johannes Huxol, Vorstandsmitglied bei der Neheimer Firma Trilux und im Beirat der Jungen Akademie engagiert, würdigte das in Deutschland einmalige Angebot der Jungen Akademie der Oase, wo Jugendliche einen Platz fänden, sich zu hinterfragen und Talente zu entdecken. Hier gebe es eine Kraftoase für Wirtschaft und Industrie, die den jungen Menschen bei ihrer Sinnsuche helfe.
Am Ende stellte Herr Eberhard Henke, der als Architekt die Sanierung der Oase begleitet, in aller Kürze den Stand der Planungen vor. Nach über 40 Jahren mit mehreren tausend Übernachtungsgästen sei eine Renovierung überfällig. So soll es neue Zimmergrößen mit eigenen Sanitärbereichen geben, der Eingangsbereich mit Automatik-Schiebetüren transparenter werden und zu einem zentralen Infopoint umgebaut werden. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Sanierung unter energetischen Gesichtspunkten: So soll es eine ergänzende Dämmung der Dachflächen und eine energiesparende Beleuchtung geben. All das ist in einer Umbauzeit von 14 Monaten bei laufendem (Teil-)Betrieb geplant – ein ambitioniertes Unterfangen, bei dem wir auf die Unterstützung unserer Förderinnen und Förderer und der mit uns verbundenen Menschen angewiesen sind.
Musikalische Begleitung durch P. Erasmus (Gesang) und P. Vincent (Orgel)
Musikalisch wurde der Festakt begleitet von P. Erasmus Kulke (Gesang) und mehreren Orgelimprovisationen von P. Vincent Grunwald. An das Ende des Festaktes schloss sich der erste Teil des Tages der offenen Türen an, bei dem die Gäste sich die Häuser vor Ort anschauen und mit den Mönchen und Mitarbeitenden ins Gespräch kommen konnten. Der Samstag endete um 18.00 Uhr mit einem meditativen Gottesdienst, bei dem die Abteikirche mit Licht und Klang erlebt werden konnte. Br. Benedikt Müller und einige Teamer der Oase deuteten Symbole wie Treppe, Brunnen, Farbkasten, Werkstatt und Feuer und bezogen sie auf die Oase. Dazwischen wurde internationale Musik gespielt, die auch bei Besinnungstagen zum Einsatz kommt.
„licht und Klang“ in der Abteikirche
Am Sonntag, den 14. August 2022, laden wir um 9.30 Uhr zum Festhochamt mit Predigt von Propst Stefan Schröder, dem früheren Leiter der Jugendbildungsstätte Hardehausen, ein. Anschließend geht es mit dem Tag der offenen Türen weiter, der um 19.00 Uhr mit dem Konzert des AVRAM-Quartetts endet, das wir in Kooperation mit dem Spirituellen Sommer Südwestfalen durchführen. Sie sind herzlich eingeladen!
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Fest der Mitarbeitenden
AbteiEinmal im Jahr ist es guter Brauch bei uns, all unseren Mitarbeitenden mit einem besonderen Fest für ihre Arbeit zu danken, die oft über das gewöhnliche Maß hinausgeht. So haben wir uns am Freitag, den 12. August 2022, zum Fest unserer Mitarbeitenden auf dem Klosterberg zusammengefunden, das den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten unserer Gästehäuser markierte.
Den Anfang machte die Vesper in der Abteikirche. Unser Haustechniker, Herr Paul Neufeld, hielt im Rahmen der Vesper einen bewegenden Impuls, in dem er uns ein persönliches Glaubenszeugnis gab und uns ermutigte, im Alltag unsere Christusbeziehung zu leben. Nach der Vesper dankte Abt Aloysius all unseren Mitarbeitenden ausdrücklich für ihren Dienst, ohne den der Klosterberg nicht das wäre, was er ist.
Paul Neufeld bei seinem Impuls
Nach der Vesper ging das Fest mit einem gemütlichen Tagesausklang auf dem Kirchplatz weiter. Damit keiner der Mitarbeitenden an diesem Tag arbeiten musste, haben die Mönche alle Dienste beim Auf- und Abbau und dem Getränkeausschank übernommen; für das leibliche Wohl sorgte ein Bus der Olsberger Firma „Innefritten“, die mit außergewöhnlichen Kreationen zum Gelingen des Abends beitrugen. So gestärkt kann es am Wochenende mit dem Tag der offenen Türen gut weitergehen.
Der Frittenbus war gut besucht
Ökumenische Begegnungen
AbteiAls Gemeinschaft von Königsmünster sind wir in besonderer Weise der Ökumene zwischen den christlichen Konfessionen verpflichtet. So war es eine besondere Freude für uns, dass wir in den letzten Tagen zwei wichtige ökumenische Begegnungen hatten.
Am Freitag, den 5. August 2022, war der neue Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, Dr. Manuel Schilling, mit seiner Frau bei uns zu Gast. Er wurde am 1. Juni 2020 von der Kreissynode gewählt und ist damit der leitende Geistliche des Kirchenkreises. Wir konnten das Ehepaar zum Abendessen bei uns begrüßen. Daran schloss sich eine Gesprächsrunde mit unserer Gemeinschaft an. Im diesjährigen Jahresbericht hat Dr. Schilling einen Bericht über für ihn wichtige Kirch-Orte geschrieben.
Eine weitere ökumenische Begegnung fand am 6. und 7. August statt. An diesen Tagen war das Seniorat der Abtei Königsmünster zu einem Klausurwochenende zu Gast bei der evangelischen Schwesternkommunität auf dem Zionsberg bei Scherfede. Dieser geistliche Ort und die geschwisterliche Gastfreundschaft waren ein sehr inspirierender Ort für dieser Tage.
Klausurtagung des Seniorates bei den Schwestern in Scherfede
Schmecken – Das Finale der Sommererlebnisabende
Abtei, GastbereichZur letzten Veranstaltung der diesjährigen Sommererlebnisabende kamen ca. 130 Gäste in das Forum der Abtei. Zu Beginn führte Pater Werner sehr informativ in die Geschichte der Herstellung und Verbreitung der Schokolade ein. Anschließend weihte unser Konditor und Chocolatier Ron Knape die Zuschauer sehr unterhaltsam und anschaulich in die geschmackliche Vielfalt der Schokolade und die Kunst der Schokoladenherstellung hier im Kloster ein und machte gehörig Appetit auf die Schokoladenspezialitäten. Natürlich konnten diese auch ausführlich probiert werden. Kurzum: Ein sehr gelungener und geschmackvoller Abend und Abschluss der Veranstaltungsreihe.
Freuen durfte sich auch Bruder Benjamin, der Leiter des Gastbereichs: Für die Renovierung der Oase wurde sehr großzügig gespendet. Insgesamt 710€ wurden Ihm gleich am nächsten Tag von Ron Knape persönlich überreicht.
Sommererlebnisabende im AbteiSommer
AbteiMittlerweile sind wir schon in der dritten Woche der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen, und das bedeutet auch Halbzeit des diesjährigen AbteiSommers. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und von den ersten Veranstaltungen zu berichten. Dankbar sind wir, dass nach zwei ruhigen Jahren wieder viele Menschen den Weg auf den Klosterberg finden: an den ersten drei Sommererlebnisabenden, die dienstags um 20.00 Uhr stattfinden, nahmen jeweils ca. 100 interessierte Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung teil. Auch die Samstagsangebote der Klosterführungen mit Einkehr in der AbteiGaststätte und Schnuppern beim Trödelmarkt werden gerne angenommen.
BRENNEN – ein Abend in der Schmiede
Nachdem am 28. Juni das Vokalensemble „Sei Colori“ mit Hanno Kreft den AbteiSommer eröffnet und das Publikum mit sommerlichen Klängen in der Abteikirche verzaubert hat, fand am 5. Juli ein besonderer Feuer-Abend in der Abteischmiede statt. P. Abraham und sein Team öffneten ihre Türen und zeigten ihre Kunst am Schmiedefeuer. P. Abraham gab Interessierten einen Einblick in seine Ideenwerkstatt. Es wurde an diesem Abend deutlich, dass das gesamte Team der Schmiede wirklich für ihre Arbeit „brennt“.
Am 12. Juli gestaltete unsere Choralschola einen Abend mit gregorianischen Gesängen in der Abteikirche. Anhand ausgewählter Psalmen und Stücke führte sie uns durch das Kirchenjahr. Br. Karl-Leo und P. Erasmus erläuterten die Bedeutung der einzelnen Lieder. So beschrieb Bruder Karl-Leo Heller aus der Cella St. Benedikt die gregorianischen Gesänge im Laufe des Kirchenjahres als einen Gebetsweg, auf dem es immer Neues zu entdecken gebe. Exemplarisch beschrieb P. Erasmus Kulke, Erster Kantor der Abtei, die Fastenzeit als Gottes liebendes Werben um unsere Liebe, das in den speziellen Gesängen dieser Zeit zum Ausdruck komme. Höhepunkt war die Begleitung durch das Psalterion bei einzelnen Psalmen.
BETEN – ein Abend mit gregorianischen Gesängen
Die Abende endeten jeweils mit Wein und Brot, sodass Gäste und Mönche miteinander ins Gespräch kommen konnten. Am nächsten Dienstag, den 19. Juli, wird P. Ralph Greis OSB aus der Abtei Gerleve die Orgel unserer Abteikirche in den Mittelpunkt stellen. Die Themen und Termine der nächsten Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website.
Abschluss bei Wein und Brot
Über 30 000 Euro für die Ukraine
AbteiSponsorenlauf am Gymnasium der Benediktiner für die Menschen in der Ukraine
„Krass!“ – „Dank an die vielen wunderbaren Menschen, ich bin mega-stolz auf unsere Schule und all die Schüler.“ – „Mit einem 5-stelligen Betrag hatte ich schon gerechnet, aber dass so viel zusammenkommt!“
Als Direktor Joachim Deckers der Schulgemeinde bekanntgab, wie viel Spendengelder der Sponsorenlauf am Gymnasium der Benediktiner am 4. Mai 2022 eingebracht hatte, waren die Akteure dieser Aktion selbst am meisten überrascht und dankbar für die Erfahrung, was sie gemeinsam geschafft haben!
Sie hatten schon für den Frieden in der Ukraine gebetet, waren für ein Friedensmahnmal an einem kalten Märzmorgen zur ukrainischen Flagge verschmolzen. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Sie wollten auch etwas tun: Aber was? Auf einmal war die Idee da: Ein Sponsorenlauf sollte Geld einbringen für Projekte, die Flüchtlingen hier und heute ganz konkret helfen!
Am 4. Mai dann wurden Klassenräume zu Umkleidekabinen, Mathe-, Deutsch-, Lateinstunden fielen aus. SV und Erste-Hilfe-AG wurden zu Streckenposten, das Sekretariat zur Spendensammelstelle. Der Klostergarten mit seinen blühenden Bäumen bot die perfekte Kulisse. Wetter und Gesichter der Laufenden strahlten (zumindest am Start noch…) um die Wette!
Von dem erlaufenen Geld konnten je 14.000,- € in die Hände der Caritas für zwei Projekte mit Flüchtlingen aus der Ukraine gegeben werden. Weitere 2.000,- € unterstützen die ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die Frau Schmerbeck und Frau Lübke jetzt schon am Gymnasium unterrichten.
Bei der Übergabe der Spendenbeträge mit musikalischer Untermalung der Bläserklasse unter Leitung von Herrn Schütte am 10. Juni 2022 sprach der Vorsitzende der Caritas Meschede, Herr Peter Fuhrmanns, Lob für den stimmungsvollen Empfang und Dank im Namen der Menschen aus, die nach Vertreibung aus ihrer Heimat durch diese Aktion Hilfe und Gemeinschaft erfahren können. Frau Melanie Hoffmann koordiniert die Hilfsprojekte im HSK und erklärte den anwesenden Vertretern der Schulgemeinde, wie die Spende konkret hilft: geflüchtete ukrainische Schulkinder erhalten Schul- und Sportsachen und können Ausflüge machen. In der Ukraine selbst kümmert sich die Caritas u.a. um die Betreuung von traumatisierten Menschen.
Ein herzliches Dankeschön unserer Schulgemeinde für diese tolle Aktion!
Text: Inken Schäfke
Fotos: Joachim Deckers, Inken Schäfke, Michael Rosenkranz (Caritas Meschede)
„Dieses Wanderzeichen wird sicher bald ein Markenzeichen“
AbteiDer spirituelle Wanderweg zwischen der Abtei Königsmünster in Meschede und dem Bergkloster Bestwig ist nun offiziell eröffnet
„Schon Maria Magdalena Postel und Benedikt von Nursia waren Pilger gewesen. So verbindet dieser Weg jetzt zwei Orte miteinander, in denen der Ursprung des Pilgerns grundgelegt ist“, betonte Abt Aloysius Althaus zur Eröffnung des Spirituellen Wanderweges zwischen dem Bergkloster Bestwig und der Abtei Königsmünster. Und die Bürgermeister von Meschede und Bestwig, Christoph Weber und Ralf Péus, sind sich einig, dass er eine Strahlkraft über die Region hinaus besitzt.
Als Weg zum „Erfüllten Leben“ ist der Spirituelle Wanderweg über Jahre organisch gewachsen. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Am Donnerstagnachmittag (9.6.2022) wurde der jetzt vom Sauerländischen Gebirgsverein offiziell gezeichnete und ausgestaltete Weg im Bestwiger Ortsteil Föckinghausen in großer Runde offiziell eröffnet. Anwesend waren über 20 Vertreterinnen und Vertreter der beiden Klöster, der Kommunen, der Kirche und des SGV. Schwester Aloisia Höing, Provinzassistentin der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, dankte dem Arbeitskreis, der sich aus Schwestern, Brüdern und Mitarbeitern beider Klöster sowie Norbert Arens als Leiter der Tourist-Informationen in Meschede und Bestwig zusammensetzt, für „die Initiative, Arbeit und Kreativität, die in diesem Weg steckt.“
Idee ist über Jahre gewachsen
Die Idee des spirituellen Wanderweges hatten die Ordensgemeinschaften bereits 2013. Bis 2015 wurden zwei Routen entwickelt. Nochmals zwei Jahre später haben die beiden Klöster den Weg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem erfreut er sich immer größerer Beliebtheit. Pater Maurus Runge sagt: „Die verschiedenen Impulse entlang des Weges nehmen Bezug auf Wegmarken. Sie haben sich mit der Zeit organisch entwickelt.“
„Die Corona-Zeit hat uns bewusst gemacht, in welch schöner Gegend wir hier leben. Viele haben das Wandern für sich entdeckt. Da nehme ich mich nicht aus“, erklärt Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus. So habe er auch das KW-Zeichen erstmals entdeckt: „Ich bin überzeugt, dass dieses Wanderzeichen für unsere Gemeinden bald auch ein Markenzeichen wird.“
Und Meschedes Bürgermeister Christoph Weber sagt: „Danke, dass sich diese Klöster auch auf diese Weise öffnen.“ Bei den Recherchen zur Stadtgeschichte sei ihm immer wieder aufgefallen, welch große Bedeutung die Kirche und vor allem die Klöster für Meschede gehabt hätten. Auch das mache dieser Weg wieder deutlich.
Wegweiser in Föckinghausen
Pilgerwege entsprechen dem Zeitgeist
Norbert Arens betont: „Themenwege entsprechen dem Zeitgeist, das Pilgern ganz besonders. Auch wir haben dazu in unseren Tourist-Informationen schon positive Rückmeldungen von Besucherinnen und Besuchern erhalten, die sonst wenig Berührungspunkte mit der Kirche haben.“
Tatsächlich zählen beide Klöster mittlerweile pro Jahr schon mehrere hundert Übernachtungen von Gästen, die den Klosterweg als Grund für ihre Anreise angeben.
Pfarrer Michael Schmitt, Leiter des Pastoralen Raumes Meschede-Bestwig, erinnerte an ein Zitat des in Bestwig-Velmede geborenen Ruhrbischofs Franz Hengsbach: „Europa hat mehr von seinen Wegen gelebt als von seinen Grenzen. Wallfahrten – das sind unsere Wege.“ Und Thomas Gemke, Präsident des Sauerländischen Gebirgsvereins, verwies auf die Begegnungen und den kommunikativen Charakter des Wanderns: „Da wechselt man häufiger die Gesprächspartner als wenn man nur zusammen sitzt.“ Beim Wandern passiere viel – „es macht etwas mit uns.“
„Themen- und Pilgerwege liegen vielleicht deshalb im Trend, weil sie die Frage nach dem Sinn des Lebens wachhalten“, erläutert Sr. Maria Ignatia. Solche Angebote seien wichtig, da immer mehr Menschen in den Kirchen keine Antworten mehr auf ihr spirituelles Bedürfnis fänden. „Unterwegssein ist eine urmenschliche Erfahrung, die in allen Kulturen und Religionen wichtig ist. Auch die Bibel ist voller Geschichten von Menschen auf dem Weg“, ergänzt Pater Maurus Runge. Und Bruder Anno Schütte schreibt in dem Begleitheft zum Klosterweg: „Wer geht – auch in sich –, erfährt Weite. Wer beweglich ist, nimmt die Wirklichkeit vielschichtiger, bunter und multiperspektivischer wahr.“
Gefördert als LEADER-Projekt
Über eine 80-prozentige Kleinprojektförderung des Leader-Programms „4 mitten im Sauerland“ konnten die beiden Routen nun mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Lokalen LEADER-Aktionsgruppe im Rahmen des Regionalbudgets offiziell ausgeschildert und ausgestaltet werden. „Insgesamt mit über 13.000 Euro“, erklärte LEADER-Regionalmanagerin Miriam Schulte-Remmert.
LEADER-Regionalmanagerin Miriam Schulte-Remmert übergibt die offiziellen Förderschilder für den Klosterweg. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) hat sie mit dem Kürzel „KW“ (für Klosterweg) gezeichnet. Die Südroute ist durch ein rotes KW-Logo ausgewiesen, die Nordroute mit einem blauen Logo. Außerdem wurden und werden entlang des Weges zusätzliche Sitzgelegenheiten errichtet. Darüber hinaus gibt es jetzt an beiden Klöstern Informationstafeln. Und über das Projekt „Orte verbinden“ des Erzbistums Paderborn haben die insgesamt 19 spirituellen Impulse entlang beider Routen separate Stelen erhalten. An ihnen ist mit dem Smartphone ein QR-Code ablesbar, der direkt auf den Text des jeweiligen Impulses führt.
Stele am „Sündenwäldchen“ in Bestwig
Beide Routen sind etwa 16 Kilometer lang. Dies entspricht einer Tagesetappe. Dabei laden die Impulse zum Nachdenken über das eigene Leben ein: etwa im Hinblick auf unsere Verantwortung gegenüber der Schöpfung, das eigene Verhalten gegenüber Mitmenschen oder die Achtsamkeit gegenüber sich selbst. „Der Weg wendet sich ausdrücklich an alle, die sich auf diese Weise inspirieren lassen wollen – unabhängig davon, welcher Religion sie angehören, ob sie gläubig sind oder nicht“, betont Schwester Laetitia Müller.
Ein neu gestaltetes, 60-seitiges Begleitheft mit den Texten aller spirituellen Impulse, Fotos, ausführlichen Wegbeschreibungen und ergänzenden Erläuterungen ist in den Klöstern und den Tourist-Informationen Meschede und Bestwig erhältlich.
Geführte Wanderungen
Am Sonntag, 3. Juli, und am Sonntag, 7. August, gibt es zwei geführte Wanderungen auf dem Klosterweg: Am 3. Juli zunächst auf der Nordroute von der Abtei Königsmünster zum Bergkloster Bestwig. Beginn ist um 11 Uhr an der Pforte der Abtei. Und am 7. August über die Südroute von Bestwig nach Meschede. Treffpunkt ist dann um 10 Uhr an der Pforte des Bergklosters. Beide Wanderungen dauern einschließlich Gottesdienst und Pausen etwa sechs bis sieben Stunden. Am frühen Nachmittag gibt es Einkehrmöglichkeiten zu Kaffee und Kuchen. Rückfahrmöglichkeiten bestehen über Fahrgemeinschaften, per Bus oder Bahn.
Informationen im Internet:
Auf der Internetseite www.von-kloster-zu-kloster.de gibt es die genauen Streckenprofile, GPX-Tracks zum Download, aktuelle Hinweise und weitere Kontaktdaten. Die Texte der spirituellen Impulse befinden sich mit entsprechender Karte außerdem auf der Internetseite des Generalvikariats Paderborn: www.orte-verbinden.de
Schwester Maria Ignatia Langela, Schwester Laetitia Müller, Bruder Anno Schütte und Pater Maurus Runge vor der Hinweistafel am Bergkloster Bestwig. Eine ähnliche Tafel steht vor der Abtei Königsmünster. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Text: SMMP/Ulrich Bock
Dankbar sein auch für die kleinen Dinge
Abtei, OaseZertifikatsverleihung von Oberstufenakademie und Studium Generale in der Abtei Königsmünster
Es war ein besonderer Tag für 16 Schüler*innen und drei Studierende aus ganz Nordrhein-Westfalen, als sie am Abend des 3. Juni 2022 ihre Zertifikate über eine erfolgreiche Teilnahme an Oberstufenakademie bzw. Studium Generale erhielten. Abt Aloysius Althaus OSB begrüßte die Jugendlichen, ihre Eltern und Lehrer*innen, die sich um 19.30 Uhr in der Abteikirche versammelt hatten. Er betonte, dass Bildung eine Lebenshaltung sei und appellierte an die jungen Menschen: „Bleiben Sie auch weiterhin Lernende und Suchende. Haben Sie Mut, sich Ihres eigenen Verstandes zu bedienen.“ Der Bürgermeister der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, Christoph Weber, würdigte in seinem Grußwort die Bedeutung der Oberstufenakademie über die Region hinaus. Angesichts der gegenwärtigen Weltlage sagte er den Versammelten, dass Bildung die einzige Chance für einen dauerhaften Frieden sei.
Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Meschede
Anschließend stellte der Akademieleiter Bruder Benedikt Müller OSB in Grundzügen die geschichtliche Entwicklung der Oberstufenakademie vor, die seit mittlerweile 22 Jahren fest in der südwestfälischen Bildungslandschaft verankert ist. Mit Seminaren zu den Themen „respektvoller Umgang“, „Rhetorik“, „Stil und Etikette“ u.v.a. werden hier sog. Soft Skills vermittelt, die im normalen schulischen Alltag oft zu kurz kämen, aber im Berufsleben immer mehr an Bedeutung gewännen. Dabei stehe die Oberstufenakademie auf zwei Fundamenten: der Benediktsregel und dem Grundgesetz der Bundesrepublik. Sie sei, um mit der Pädagogin Maria Montessori zu sprechen, eine „Einübung ins Leben“. In den letzten Jahren hat sich die Oberstufenakademie auch für weitere Zielgruppen geöffnet. So gibt es seit mehreren Jahren das Studium Generale, ein Angebot, das sich an Studierende richtet, und in den letzten Monaten hätten die ersten Auszubildenden verschiedener Handwerksberufe Seminare absolviert. So wandelt sich die Oberstufenakademie immer mehr zur „Jungen Akademie“, und der Klosterberg in Meschede wird zum Kraft- und Lernort, der junge Menschen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung unterstützt. Dazu trägt auch der Beirat bei, dem Bruder Benedikt ganz herzlich für sein Engagement dankte.
Festvortrag von Stefan Gödde
Den Festvortrag an diesem Abend hielt der Journalist, Moderator und Buchautor Stefan Gödde. Er ist durch Fernsehreportagen u.a. aus Tschernobyl und Nordkorea einem breiteren Publikum bekannt geworden. Kürzlich erschien sein Buch „Nice to meet you, Jerusalem“ (erschienen Oktober 2019 im Polyglott-Verlag). Die Anteile aus den Verkaufserlösen spendet er an das karitative Projekt „Ich trage deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“ der Dormitio-Abtei in Jerusalem.
In seinem engagierten und inspirierenden Vortrag nahm Stefan Gödde die jungen Menschen mit auf eine Weltreise zu Orten, die ihn geprägt haben und an denen er verschiedene Lebensweisheiten gelernt und erfahren hat, die für ihn zu einem gelungenen Leben gehören. Die Reise begann zunächst im Sauerland, in Rüthen, wo Gödde geboren und aufgewachsen ist. Hier hat er Heimat erfahren, die Wichtigkeit des Verwurzeltseins in einem Umfeld, in dem man bedingungslos geliebt ist. Seine Großmutter, „die so viel betete wie wohl sonst niemand auf der Welt“, habe auch die spirituellen Wurzeln in ihm gelegt. In Island, wo Gödde in einem Vulkan drehte, lernte er, mutig zu sein, aus der eigenen Komfortzone herauszukommen und die Welt zu entdecken. In Jerusalem, seiner „großen Liebe“, kam die Neugier auf fremde Kulturen und Religionen hinzu.
Eine schwere Krankheit lehrte ihn, nichts im Leben als selbstverständlich zu sehen und für alles, auch für die kleinen Dinge, dankbar zu sein. Eine besondere Erfahrung durfte er in Nordkorea machen, einem Land, das geprägt ist von einer Diktatur, die auch die Privatsphäre der Menschen lückenlos zu überwachen versucht. Gerade in diesem Umfeld traf er auf Menschen, die sich eine große Resilienz, eine Widerstandsfähigkeit auch gegenüber Widrigkeiten antrainiert haben. Und in Tschernobyl und später in Fukushima kam das Bewusstsein hinzu, dass „wir auf unsere Welt aufpassen müssen“, dass wir verantwortlich sein müssen unserer Mutter Erde gegenüber. Als Fazit seiner Weltreise betonte Gödde, wie wichtig es sei, in menschlichen Beziehungen zu leben. Und er ermutigte die jungen Leute, voneinander zu lernen, sich gegenseitig mit ihrer Lebensweisheit zu beschenken. Ein besonderer Dank geht an Herrn Gödde für sein engagiertes und engagierendes Lebenszeugnis!
Absolvent*innen der Oberstufenakademie
An den Vortrag schloss sich die eigentliche Zertifikatsverleihung an, der die Dankesrede aus dem Teilnehmendenkreis folgte. In diesem Jahr hielten sie Helena Minner und Leonhard Knäb, die gerade ihr Jahrespraktikum in der Oase absolvieren. Sie erzählten, auf welchen unterschiedlichen Wegen sie zur Oberstufenakademie und zur Oase gekommen waren und wie wichtig dieser Ort für ihre persönliche Weiterentwicklung geworden ist: „Nach jedem Wochenende war ich immer ein kleines bisschen glücklicher.“
Wir gratulieren den Absolvent*innen von Oberstufenakademie und Studium Generale und wünschen ihnen Gottes Segen für ihre je persönliche „Weltreise“!
Die Absolvent*innen der Oberstufenakademie kommen von folgenden Schulen: Gymnasium der Benediktiner Meschede, Walburgis-Gymnasium Menden, Gymnasium St. Christophorus Werne, Gymnasium der Stadt Sundern, Kardinal von Galen Gymnasium Münster, Hansa Gymnasium Köln, Gymnasium Johanneum Wadersloh, Placida-Viel-Berufskolleg Menden, Gymnasium an der Hönne Menden, Gesamtschule der Stadt Bergheim.
Die Absolvent*innen des Studium Generale studieren an diesen Orten: Fachhochschule Aachen, Rheinisch-Westfälische Hochschule Aachen, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Hagen.
Bücher- und Trödelmarkt im AbteiForum
AbteiDie Abtei Königsmünster lädt am Wochenende nach Fronleichnam zu einem Bücher- und Trödelmarkt im Bereich des AbteiForum ein. Am Samstag, 18. Juni, von 9 bis 17 Uhr und Sonntag, 19. Juni, von 11 bis 17 Uhr sind Sie eingeladen, nach Herzenslust zu stöbern und das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Vielleicht entdecken Sie ja einige interessante Bücher für die anstehende Ferienzeit. Und natürlich ist auch die AbteiGaststätte geöffnet, wo Sie sich leiblich stärken können.
Der Erlös des Trödelmarkts wird für die Ukrainehilfe der Abtei und für die Schule der Abtei Agbang in Togo verwendet. Die Abtei Agbang ist 1985 gegründet worden und unterhält drei Schulen: eine Grundschule, eine Sekundarschule und die sog. „high school“, die auf das Studium an einer Universität vorbereitet. Die Mönche möchten auch ärmeren Kindern eine solide Schulbildung ermöglichen und nehmen kein hohes Schulgeld. Daher sind sie auf Unterstützung angewiesen.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor drei Monaten sind die Mönche der Abtei Königsmünster auf vielfältige Weise in der Ukrainehilfe engagiert. Zwei geflüchtete Familien werden von den Mönchen begleitet, und ukrainische Kinder nehmen am Unterricht im Gymnasium der Benediktiner teil.
Wir laden Sie am Wochenende nach Fronleichnam herzlich zum Bücher- und Trödelmarkt sein. Damit können Sie auch einen Beitrag zur Unterstützung der erwähnten Projekte leisten. Herzlich willkommen!
Ukrainisches Begegnungstreffen im AbteiForum
AbteiAm Nachmittag des 10. Mai 2022 stand das AbteiForum ganz im Zeichen der Ukraine. Ca. 60 aus der Ukraine geflüchtete Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, die im Großraum Meschede Unterkunft gefunden haben, waren zu Kaffee und Kuchen in das AbteiForum eingeladen. Das Treffen, zu dem auch die Stadt Meschede über ihre Kanäle eingeladen hatte, diente vor allem als Anlaufpunkt für Menschen aus der Ukraine, um sich miteinander zu vernetzen und wichtige Informationen in ihrer Muttersprache auszutauschen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Kinder auf dem Pausenhof und Sportplatz des Gymnasiums spielen. So hat sich das Begegnungstreffen in die vielen weiteren Initiativen derehrenamtlichen Helferinnen und Helfer eingereiht, die sich in den letzten Monaten um eine gute Willkommenskultur in unserer Stadt bemüht haben.
Wir freuen uns, dass wir die Räumlichkeiten unseres AbteiForums auf diese Weise zur Verfügung stellen konnten – sicher nicht zum letzten Mal.
Auf den Spuren der Prämonstratenser
AbteiAm 7. Mai 2022 wandelte eine Gruppe unseres Konventes auf den Spuren der Prämonstratenser in unserer Region. Zunächst machten wir uns auf zum Museum Schloss Cappenberg nach Selm ins südliche Münsterland. Das 1122 von Graf Gottfried gegründete erste Prämonstratenserstift im deutschsprachigen Bereich wurde 1816 von Freiherr Karl vom und zum Stein erworben und als Alterssitz genutzt. Nach einer Führung durch das Museum und die Kirche, die bis heute von den Prämonstratensern betreut wird, stärkten wir uns bei wunderbarem Frühlingswetter mit einem Picknick.
Chorgestühl in Cappenberg
Anschließend besuchten wir die ehemaligen Klöster in Oelinghausen und Rumbeck, bevor es zum Stift Wedinghausen, der heutigen Propsteikirche in Arnsberg, ging, wo wir u.a. einen exklusiven Überblick zum Stand der derzeitigen Ausgrabungsarbeiten bekamen. Der Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes war der Aufstieg in das Dachgewölbe der Kirche. Nach so viel Wissenserwerb konnten wir uns beim Grillen im Propsteigarten stärken und den Tag ausklingen lassen. Auch ein kurzer Regenschauer konnte die Stimmung nicht trüben.
Über den Dächern von Wedinghausen
Bedanken möchten wir uns herzlich bei allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen und uns an den verschiedenen Orten geführt haben: Dr. Funke und P. Joachim Hagel OPraem für die Führung in Cappenberg, Herrn Dr. Bertzen vom Freundeskreis Oelinghausen e.V., Herrn Niemand für die Führung und das grandiose Orgelspiel in Rumbeck und Frau Dr. Heine-Hippler, die auch bei der Sanierung unserer Abteikirche engagiert ist, für die kompetente Einführung in die archäologischen Ausgrabungen in Wedinghausen. Nicht zuletzt geht ein Dank an P. Werner und P. Paulus für die Bewirtung in der Propstei.
Predigt an Ostern (17.4.2022)
Abtei, Predigtvon Br. Justus Niehaus OSB
Liebe Schwestern und Brüder,
ich finde es jedes Jahr wieder berührend den Introitus also den Eingangsgesang von Ostern zu singen. Er ist für mich eine gute Möglichkeit Auferstehung zu deuten. Es ist dieses intime Gespräch des Sohnes mit dem Vater, der den Introitus so besonders macht. Es ist kein Triumphgesang mit Pauken und Trompeten, sondern es ist die Begegnung des Sohnes, der vom Vater gerettet, ja aufgefangen wurde.
Ich bin auferstanden und bin immer bei dir. Halleluja.
Du hast deine Hand auf mich gelegt. Halleluja.
Wie wunderbar wurde dein Wissen um mich.
Jesus ist Gott, aber er ist auch Mensch. Er hat Todesangst gehabt. Er musste den Tod am Kreuz sterben. Er musste sich fallen lassen am Kreuz, in den Tod hinein. Sich fallen lassen in diesen grausamen Erstickungstod. Er musste dies als Mensch, mit diesem letzten Zweifel, der den Glauben vom Wissen trennt, tun. Ohne Netz und doppelten Boden sich fallen lassen allein im Vertrauen, dass der Vater seinen Sohn nicht allein lässt.
Diesen intimen Moment des Sohnes mit dem Vater – die Erleichterung, das nicht enttäuschte Vertrauen in den Vater, wird uns am Anfang dieses Gottesdienstes vor Augen geführt. Kein Triumph und Herrlichkeit sondern Berührung und Liebe. Dieser Glaube und das Vertrauen des Menschen Jesu zu seinem Vater.
Ein Zweiter Mensch, der mich jedes Jahr berührt ist Maria Magdalena, diese Apostolin der Apostel. Sie läuft zum Grab und sieht, der Stein ist weg. Sie läuft zurück um Hilfe zu holen. Mit den zwei Jüngern kehrt sie verunsichert wieder. Doch sie lassen sie alleine am Grab zurück. Erst als sie alleine zur Ruhe kommt spricht Jesus sie an. Und auch dann muss sie sich ganz zu ihm wenden um ihn zu erkennen. Welches Gefühlschaos in ihr geherrscht haben muss. Erst der Tod, dann die vermeindliche Grabschändung und dann die Erkenntnis: Er lebt.
Dieses Gefühlschaos kann ich in der heutigen Zeit gut nachvollziehen. Erst über zwei Jahre Pandemie, in der wir alle nur mühsam tastend die nächsten Schritte gemacht haben, immer in der Angst sich und Andere anzustecken. Aber auch immer die Hoffnung, dass es Schritte zur Normalität gibt. Vorsichtige Schritte zu Normalisierung des Lebens künden sich an.
Dann geschieht Ende Februar, das Unfassbare, welches wir eigentlich überwunden zu haben glaubten. Ein Staat in Europa greift einen anderen Staat mit Waffengewalt an. Krieg in Europa. Wieder ein Rückschlag, Ohnmacht und Sorgen. Helfen wollen und gleichzeitig nicht in einen Krieg hineingezogen werden wollen.
Die Jüngerinnen und Jünger damals hätten sich auch lieber einen Messias gewünscht, der mit Macht kommt. Als triumphaler Held, der das jüdische Volk von seinen römischen Besatzern befreit und in Jerusalem einzieht. Aber so kommt Gott nicht in diese Welt.
Er kommt ganz leise. Er kommt nur zu denen, die an ihn glauben. Er kommt, wenn sie nicht damit rechnen. Er kommt, wenn sie zusammensitzen und die Türen verschlossen sind. Er bleibt nicht weg. Dies im Einzelnen zu deuten überlasse ich in den nächsten 50 Tagen meinen Brüdern.
Ein Wort des auferstandenen Christus an seine Jünger taucht dabei aber immer wieder auf. Es ist auf der diesjährigen Osterkerze: Friede sei mit euch! Wir bekommen vom Auferstandenen den Frieden zugesprochen, den wir nicht nur in Europa, gerade mehr als dringend brauchen.
Das jüdische Schalom meint aber mehr als Frieden. Es meint zunächst Unversehrtheit und Heil. Doch es ist nicht nur Befreiung von jedem Unheil und Unglück gemeint, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit, Frieden und Ruhe. Im Alten Testament wird Schalom als „Zustand, der keine unerfüllten Wünsche offen lässt“ beschrieben.
Oder um es mit dem jüdischen Gelehrten Montefiori zu sagen:
„… der Friede, der allein versöhnt und stärkt, der uns beruhigt und unser Gesichtsbild aufhellt, uns von Unrast und von der Knechtung durch unbefriedigte Gelüste frei macht, uns das Bewusstsein des Erreichten gibt, das Bewusstsein der Dauer, inmitten unserer eigenen Vergänglichkeit und der aller Äußerlichkeiten.“
Dies alles zu begreifen und damit an die Öffentlichkeit zu gehen, dauert für die Jüngerinnen und Jünger 50 Tage. Es braucht Zeit dies alles zu Verstehen und zu Verinnerlichen.
Haben wir das Vertrauen, dass Jesus in seinen Vater gesetzt hat.
Haben wir die Offenheit, von der Pater Matthias heute Nacht gesprochen hat, um Christus zu erkennen, wenn er uns begegnen will.
Lassen wir uns diesen Frieden Gottes in dieser Osterzeit immer wieder zusprechen, damit er in uns wirken kann. Damit er durch uns in diese Welt kommen kann. Damit auch wir Pfingsten davon erzählen können.
Schalom Alechem!
Friede sei mit euch!
Feier der Kar- und Ostertage
AbteiWir freuen uns, nach zwei „stillen“ Jahren an den Kar- und Ostertagen wieder Gäste bei uns zu haben, die mit uns diese besonderen Tage verbringen. Alle Gottesdienste sind wieder frei zugänglich, Sie brauchen sich nicht vorher anzumelden. Es gelten keine Abstandsregeln mehr in der Kirche, einzig bitten wir Sie darum, bei den Gottesdiensten weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Liturgien sind sehr lang, und wir dürfen auch wieder gemeinsam singen, und so können wir uns gegenseitig gut schützen. Einen Überblick über die aktualisierten Corona-Regeln finden Sie hier. An allen Gottesdiensten können Sie auch über den Livestream teilnehmen.
Hier eine Übersicht über alle Gebetszeiten des Österlichen Triduum:
Gründonnerstag, 14. April
06.30 Uhr Trauermetten
12.15 Uhr Mittagshore
17.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst
20.30 Uhr Komplet
21.00 Uhr Ölbergstunde
Karfreitag, 15. April
06.30 Uhr Trauermetten
12.15 Uhr Mittagshore
15.00 Uhr Karfreitagsliturgie
19.15 Uhr Komplet
Karsamstag, 16. April
06.30 Uhr Trauermetten
12.15 Uhr Mittagshore
17.00 Uhr Vesper
23.00 Uhr Feier der Osternacht
Ostersonntag, 17. April
10.30 Uhr Festhochamt, anschl. Friedhofsgang
17.45 Uhr Vesper mit eucharistischem Segen
19.40 Uhr Komplet
Wir wünschen Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage!
Worte zum Kreuz
AbteiPassend zur Karwoche ist unter dem Titel „Worte zum Kreuz“ im Abteiladen Königsmünster bis zum 25.04.2022 eine Ausstellung zu sehen, die die Klasse 7a des Gymnasiums der Benediktiner mit ihrer Klassenlehrerin Christiane Dorsz gestaltet hat. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ihr Projekt mit folgenden Worten:
Wie stellst du dir Gott vor? Ist es nicht verboten, sich ein Bild von Gott zu machen? Wer ist das eigentlich – Gott? Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns im Religionsunterricht. Wir – das sind die 33 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a.
Auf unsere Fragen suchten wir Antworten in der Kunst. Wir haben dem Moment des „Noch-Nicht“, unmittelbar bevor Gottes Finger Adams Finger berührt, in Michelangelos Ausmalung der Sixtinischen Kapelle nachgespürt… Wir haben uns vorgestellt, wie die Menschen einer kleinen Gemeinde in Oberbayern im 15. Jahrhundert auf die weibliche Darstellung des Hl. Geistes reagiert haben müssen… Wir haben das Scherzhafte in der Darstellung des Paderborner Hasenfensters entdeckt… Wir sind in den Dialog getreten mit der Christusdarstellung des Kreuzes, das in unserer Pausenhalle hängt und von Herrn Mause, Kunstlehrer an unserer Schule, stammt… Wir haben uns auch mit der Frage beschäftigt, inwiefern Promis mit ihren Kreuz-Tattoos eine christliche Botschaft zum Ausdruck bringen.
Danach haben wir uns selber künstlerisch versucht. Zunächst haben wir mit der Kamera unseres Smartphones Längs- und Querbalken innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes so fokussiert, dass wir Kreuz-Motive eingefangen haben: Fenster, Türen, Fliesen, Fugen, Decken, Heizkörper, Beleuchtung, Buchstaben auf Hinweisschildern…
Gestützt auf all diese Erfahrungen haben wir unser Projekt begonnen, ein eigenes Kreuz anzufertigen und erklärende Worte dazu zu schreiben. Denn eins haben wir im Unterricht immer wieder gemerkt: Kreuz und Erklärung bilden eine Einheit. So versteht sich auch der Titel des Projekts „Worte zum Kreuz“. Beim Kreuz konnten wir uns überlegen, ob wir das Kreuz mit oder ohne Christusfigur gestalten oder mit einem Symbol statt Christusfigur. Beim Material hatten wir freie Hand.
Wir freuen uns, dass Sie sich Zeit nehmen für unsere Kreuze und die Ideen, die wir damit ausdrücken möchten. Was Sie bewegt, können Sie uns gerne in einer Mail schreiben:
Wir haben die Kreuze nicht mit der Absicht gefertigt, sie zu verkaufen. Vielleicht spricht Sie aber ein Kreuz so sehr an, dass Sie es am Ende der Ausstellung gegen eine Spende erwerben möchten. Die Höhe der Spende bestimmen natürlich Sie. Spenden fließen mit ein in den Erlös, den wir im Rahmen des Sponsorenlaufes an unserer Schule zugunsten der Ukraine-Hilfe nach den Ferien durchführen werden (ein Teil des Betrags wird dem Caritasverband Meschede übergeben, der andere Teil Caritas International für die Nothilfe in der Ukraine).
Wir wünschen Ihnen gesegnete Ostern und allen Menschen Frieden.
Ihre Klasse 7a mit Frau Dorsz als Klassen- und Religionslehrerin
Gäste aus der Ukraine im Kloster
Abtei, UkraineAuch an unserer Klostergemeinschaft geht der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. In den letzten Wochen haben wir überlegt, wie wir den Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Terror sind, helfen können. Im Gespräch mit den zuständigen Behörden sind wir dabei, gute Lösungen zu finden. Zwei Wohnungen, die in unserem Besitz sind, konnten wir reinigen und einrichten, sodass sie schon bald für Geflüchtete zur Verfügung stehen. Wir überlegen auch, unser AbteiForum als Ort der Begegnung der ukrainischen Menschen untereinander anzubieten.
Am Sonntag, den 27. März 2022, hat sich eine erste konkrete Möglichkeit der Begegnung ergeben. Etwa 50 behinderte Kinder und Jugendliche, die mit ihren Betreuern auf der Durchreise waren, waren bei uns zum Abendessen zu Gast. Einige haben in der Oase übernachtet, bevor sie dann in verschiedene Städte und Gemeinden in ganz Deutschland weiterreisen, wo sie eine vorübergehende Zuflucht vor dem Krieg erhalten. Die Geschichten, die sie – mit der Hilfe von Dolmetschern – erzählt haben und das Leid, das ihnen begegnet ist, hat uns alle tief bewegt. Wir beten weiter darum, dass dieser furchtbare Krieg im Herzen Europas schnell ein Ende findet. Möge Gott die Herzen der Menschen zum Frieden bewegen und das Leid der Menschen lindern!
Neuer stellvertretender Schulleiter am Gymnasium
AbteiAm Mittwoch, den 23. März 2022, durften wir Herrn Hendrik Grewe, den neuen stellvertretenden Schulleiter am Gymnasium der Benediktiner, zum Mittagessen in unserem Refektorium begrüßen. Nachdem Herr Joachim Deckers die Nachfolge von Herrn Plugge als Schulleiter mit Beginn dieses Schuljahres angetreten hat, war die Stellvertreterstelle vakant. Wir freuen uns, nun mit Herrn Grewe diese wichtige Stelle nun wieder besetzen zu können. Im Folgenden möchten wir ihn vorstellen:
Hendrik Grewe wurde 1978 in Lippstadt geboren und wuchs dort mit drei Schwestern auf. Beide Eltern waren Lehrer. Nach dem Abitur im Juni 1997 an der Marienschule in Lippstadt leistete er seinen Zivildienst beim DRK und machte anschließend eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann. Bis zum Beginn seines Studiums der Fächer Anglistik, Katholische Theologie und Sinologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verbrachte er einige Monate in der Mission seines Onkels in Taiwan.
Nach einem halben Jahr Vertretungslehrertätigkeit am Johanneum in Wadersloh und am Gymnasium in Steinheim begann Herr Grewe im August 2007 seine Tätigkeit am Städtischen Gymnasium Delbrück als Lehrer für Englisch, Katholische Religionslehre und Chinesisch. Dort arbeitete er bis zu seinem Wechsel an das Gymnasium der Benediktiner zum 1. Februar 2022, wirkte am Fahrtenprogramm mit und koordinierte die Jahrgangsstufenfahrten der Mittelstufe. Außerschulisch brachte er sich in den vergangenen acht Jahren als Prüfer in der Bundesjury beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen ein.
Schon seit seiner eigenen Teilnahme an einem Schüleraustausch mit Neuseeland interessiert sich Hendrik Grewe für den Bereich des Schüleraustausches und der Begegnung mit Menschen anderer Länder und Kulturen. Die Erfahrungen, die er in der Jahrgangsstufe 11 in Neuseeland und mit seinem Austauschpartner bei sich zu Hause sammeln konnte, wurden richtungsweisend für seinen weiteren Lebensweg und bestimmten seine Berufsentscheidung zum Gymnasiallehrer. Schon damals schwebte ihm vor, möglichst vielen Schüler*innen ähnliche Erfahrungen, wie er sie gemacht hat, zu ermöglichen.
Daher organisiert Hendrik Grewe für seine Schüler*innen gern Begegnungen mit Jugendlichen in der ganzen Welt. Völkerverständigung sollte seiner Meinung nach da praktiziert werden, wo es besonders effektiv ist – nämlich in der Schule. Er findet es außerordentlich wichtig, dass Menschen „über den eigenen Tellerrand schauen“. Jungen Menschen diesen Weitblick zu vermitteln, sieht er als einen wesentlichen Bildungsauftrag der Schule an. Seine Devise: Nur durch gegenseitiges Kennenlernen können sich Vertrauen und Verständigung entwickeln.
Während seines Referendariats an der Anne-Frank-Gesamtschule in Gütersloh hatte er die Möglichkeit, an einem Schüleraustauschprojekt mit der School of Hope in Ramallah mitzuwirken. Mit diesen Erfahrungen entwickelte er ein eigenes Konzept zur Vorbereitung eines Schüleraustausches mit Israel und Palästina.
Mit Beginn seiner Tätigkeit am Städtischen Gymnasium Delbrück im August 2007 begann Hendrik Grewe, im Rahmen der PASCH-Initiative einen Schüleraustausch mit der 高雄市立中正高工 Gāoxióng Zhōng Zhēng Gāo Gōng in Taiwan zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.
Diese Begegnung mit Besuch und Gegenbesuch fand im Frühjahr und Herbst 2009 statt. Da viele seiner Kollegen an diesem Projekt interessiert waren, organisierte er einen pädagogischen Austausch, der in den Herbstferien 2010 mit dem Besuch von 12 Delbrücker Kollegen und im Februar 2011 mit dem Gegenbesuch der taiwanischen Lehrer stattfand.
Als Religionslehrer handelt Hendrik Grewe aus seinem Glauben und im Vertrauen auf Gott. Zugleich vermittelt er christliche Werte und hilft den Schüler*innen, ihre Zukunft in politischer, sozialer und ökologischer Verantwortung zu gestalten. Er freut sich sehr, dass religiöse Bildung und Erziehung eine besondere Rolle am Gymnasium der Benediktiner einnehmen.
Im Einklang mit der Grundlage der pädagogischen Arbeit am Gymnasium und den benediktinischen Leitlinien möchte er in Meschede die Schüler*innen dazu anleiten, sich im Denken und Handeln für den Frieden einzusetzen, im Vertrauen auf Gott ein Leben aus dem Glauben zu führen und sich in einer pluralen Gesellschaft als Christen zu bewähren.
In der Funktion des stellvertretenden Schulleiters möchte Hendrik Grewe das Gymnasium der Benediktiner in Meschede in seiner christlichen Ausrichtung weiter prägen und dafür Sorge tragen, dass Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft, Toleranz, Achtung und Respekt nicht nur gelehrt, sondern täglich gelebt werden.
Ukrainehilfe
Abtei, UkraineIn den letzten Wochen hat die ganze Gemeinschaft auf dem Klosterberg, Mönche und Mitarbeitende, intensiv miteinander überlegt, was wir tun können, um unseren Beitrag für die Menschen in der Ukraine, die bei uns Zuflucht vor Krieg und Terror suchen, zu leisten. Als Missionsbenediktiner, die täglich in einer Kirche beten, die auf den Tag genau 25 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs geweiht wurde, fühlen wir uns dazu kraft unseres Auftrags verpflichtet. Es sind in den letzten Wochen schon einige Aktionen spontan entstanden, die wir hier kurz zusammenfassen möchten:
Über die Friedensgebete der Schul- und Klostergemeinschaft haben wir schon berichtet. Als sichtbares Zeichen unserer Solidarität erstrahlt unsere Friedenskirche abends in den ukrainischen Nationalfarben. Die Mitarbeitenden in der AbteiGaststätte und den Abteiläden in Meschede und Olsberg haben Spendendosen aufgestellt und Friedenskerzen verkauft, deren Erlös ohne Abzug den Menschen in der Ukraine zugutekommt. Der Abteiladen auf dem Klosterberg möchte verstärkt in der nächsten Zeit ukrainischen Autorinnen und Autoren eine Bühne geben und so einen Beitrag leisten, dass das kulturelle Leben in der Ukraine in den Fokus der Aufmerksamkeit gerät. Bruder Marcus bietet in diesem Jahr ukrainischen Geflüchteten eine kostenlose Mitgliedschaft in seiner Karateschule an, um durch die gemeinsame sportliche Aktivität Brücken zueinander zu bauen.
Auch unsere Klostergemeinschaft hat sich in den letzten Wochen verstärkt mit dem Thema beschäftigt. Wir sind im Gespräch mit den zuständigen Behörden der Stadt und des Kreises, um gemeinsam zu schauen, was wir konkret tun können. Zwei Wohnungen in unserem Besitz können wir der Stadt als Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Ebenso haben wir angeboten, die Räumlichkeiten des AbteiForums für Begegnungsmöglichkeiten der geflüchteten Menschen untereinander zur Verfügung zu stellen. Die Menschen kommen im gesamten Hochsauerlandkreis bei vielen Privatpersonen unter. Der Wunsch gerade der Geflüchteten selber ist es, in Kontakt mit ihren Landsleuten zu kommen bzw. zu bleiben. Was darüberhinaus an Hilfe möglich ist und von uns geleistet werden kann, darüber bleiben wir mit den Behörden im Gespräch.
Wir bitten Sie um Unterstützung für unsere Flüchtlingsarbeit mit den Menschen der Ukraine. Mit Ihren Spenden können wir die Aufwendungen in diesem Bereich bestreiten. Das, was wir nicht brauchen, leiten wir ohne Abstriche an das „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“ weiter, sodass Ihre Gabe auf jeden Fall den geflüchteten Menschen zugutekommt.
Friedensgebet
Abtei, UkraineDie Not der Menschen in der Ukraine ist groß. Mehr als 5 Millionen Menschen befinden sich in Gebieten, in denen aktiv gekämpft wird. Dort ist die Versorgung mit Lebensmitteln und sanitären Produkten sehr schwierig und vielerorts nicht mehr möglich. Viele Menschen fliehen, in andere Teile des Landes oder ins Ausland. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist nicht bekannt und es ist zu erwarten, dass es noch viel schlimmer wird und es zu noch stärkeren Flüchtlingsbewegungen kommen wird.
Gegenüber dieser Not möchten wir unsere Anteilnahme und Mitgefühl ausdrücken.
Am Freitag, den 11.03.2022 um 19.30 Uhr laden wir zu einem ökumenischen Friedensgebet in die Abteikirche ein.
Im Anschluss an das Gebet können kleine Friedenskerzen mitgenommen werden, für die wir um eine Spende von mindestens 2€ bitten, zusätzlich stellen wir in der Abteigaststätte und in den Abteiläden auf dem Klosterberg und in Olsberg Spendendosen auf.
Die Spenden gehen komplett an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und deren Mitgliedsorganisationen: Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland.
Der Abteiladen Königsmünster möchte in den nächsten Wochen der Literatur aus der Ukraine eine Bühne geben und Bücher von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus der Ukraine verstärkt ins Sortiment nehmen.
Friedensgebet am Gymnasium der Benediktiner
Abtei, UkraineBewegt von der großen Betroffenheit über den Krieg in der Ukraine trafen sich am Mittwoch, den 02.03.2022, die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums der Benediktiner in der ersten großen Pause zu einem Friedensgebet auf dem Schulhof. Den gedanklichen Auftakt bildeten einige Sätze von Martin Luther King: „ … Wir können nicht mit gutem Gewissen euren menschenverachtenden Kriegen zusehen, denn Widerstand gegen das Böse ist genauso eine moralische Pflicht wie Zusammenarbeit mit dem Guten. Wir geben nicht eher Ruhe, bis ihr nicht mehr unsere Feinde seid. …“ Auf ein stilles Gedenken an die Opfer des Krieges folgte ein gemeinsames Gebet. Den Abschluss bildete das Lied „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg.
Verabschiedung von Frau Henneke und Herrn Groeger
AbteiAm Montag, den 28. Februar 2022, verabschiedeten wir während des Mittagessens mit Frau Lucia Henneke und Herrn Wolfgang Groeger zwei verdiente und hochengagierte Mitarbeitende in die Altersteilzeit.
Frau Lucia Henneke ist seit 1990 in der Abteiküche, davon viele Jahre als Küchenchefin, tätig. Viele Mitarbeiterinnen hat sie ausgebildet und sie in die Künste einer Großküche eingeführt. Vor allem an den großen Festen wie Professen, Weihen und Freundeskreistreffen war ihr Einsatz überragend. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wanderwoche erinnern sich an gute Verpflegung unterwegs. Oft stand sie bis spätabends in der Küche und fuhr lange nach Dienstschluss nach Hause. Abt Aloysius zitierte in seiner Laudatio das 31. Kapitel des alttestamentlichen Buches der Sprichwörter: „Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Haus. Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und regt ihre Arme. Sie isst ihr Brot nicht mit Faulheit.“ All das trifft auf Frau Henneke zu.
Frau Henneke
Herr Wolfgang Groeger war einer unserer ersten „weltlichen“ Prokuristen und Kaufmännischer Leiter in einer missionsbenediktinischen Gemeinschaft. Von Anfang an hat er sich mit den großen Fragen und drängenden Themen auseinandergesetzt, wie eine benediktinische Gemeinschaft sich für die Zukunft gut wirtschaftlich aufstellen kann. Für ihn zitierte Abt Aloysius Worte von Dietrich Bonhoeffer: Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll. Dafür hat er sich Zeit genommen und gute Lösungen erarbeitet. So hat er unsere Gemeinschaft sicher durch stürmische Zeiten geleitet und war den Mitarbeitenden in Verwaltung und Buchhaltung eine große Unterstützung. Rückhalt hat er durch seine Frau gefunden und durch gemeinsame Urlaubszeiten an der Ostsee und in den Niederlanden. Seine Nachfolge als Kaufmännischer Leiter tritt Herr Jonas Busch an, den er in den letzten Jahren gut eingearbeitet hat.
Herr Groeger mit seiner Frau
Wir wünschen Frau Henneke und Herrn Groeger einen erholsamen Ruhestand und Herrn Busch einen guten Einstieg in die neue Aufgabe.
Gebet um Frieden
Abtei, UkraineDie Abtei Königsmünster unterstützt den gemeinsamen Aufruf der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zum Gebet um Frieden in der Ukraine. Fassungslos verfolgen wir seit einigen Tagen die Nachrichten von einem neuen Krieg mitten im Herzen Europas. Unsere Friedenskirche wurde am 1. September 1964, auf den Tag genau 25 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Ausbruch des 2. Weltkrieges, geweiht. Dieses Datum verpflichtet uns zum täglichen Gebet um Frieden in unserer Welt.
In der Sonntagsvesper am 27. Februar 2022 um 17.45 Uhr werden wir ausdrücklich um den Frieden beten. Nach der Vesper um 18.30 Uhr schließen wir uns dem „Mahnläuten“ der Mescheder Kirchen an, die ihre Glocken für den Frieden läuten lassen.
Ab Sonntagabend wird in unserer Marienkapelle wieder das Friedenslicht aus Bethlehem brennen, das uns schon in der Advents- und Weihnachtszeit begleitet hat. Sie sind eingeladen, in der Marienkapelle oder digital auf unserer Website eine Kerze zu entzünden.
Am Freitag, den 11. März, findet um 19.30 Uhr in der Abteikirche ein Friedensgebet statt.
Wir laden Sie ein, sich mit uns im Gebet um Frieden in der Ukraine und weltweit zu verbinden.
Ein Update zur Sanierung des Turmes unserer Abteikirche
Abtei, TurmsanierungNach Bekanntwerden der umfangreichen Schäden an unserem Sakramentsturm hatten wir Sie mit einem Spendenaufruf um Ihre Unterstützung gebeten. Es ist ermutigend und erfüllt unsere Gemeinschaft mit Dankbarkeit, dass so viele Spenderinnen und Spender diesem Aufruf gefolgt sind und dadurch ihre Solidarität mit uns bekundet haben. Die Renovierung kann nun zuversichtlich angegangen werden.
Die Untere Denkmalbehörde Meschede und die Denkmalpflege LWL haben die Schäden in den Blick genommen und ein achtsames Vorgehen angemahnt. Aufgrund der Einstufung unserer 1964 erbauten Friedenskirche in die Liste besonderer Baudenkmäler gibt es ein Urheberrecht von 70 Jahren. Aus diesem Grund haben wir zusammen mit Frau Dr. Heine-Hippler vom LWL den Sohn des Architekten Hans Schilling, Prof. Johannes Schilling, in die weiteren Planungen einbezogen. In einem ersten Gespräch wurde deutlich, dass wir 58 Jahre nach Fertigstellung unserer Abteikirche nun den gesamten Kirchbau sorgfältig in den Blick nehmen und auf Schäden überprüfen müssen. Ein auf Empfehlung von Prof. Schilling hinzugezogener Gutachter wird die Schäden an unserem Gotteshaus in den nächsten Wochen untersuchen und Vorschläge für ein Sanierungskonzept unterbreiten. Wir hoffen, dass wir mit Unterstützung durch den Denkmalschutz zeitnah die Renovierung der Schäden angehen und unsere Friedenskirche somit baulich sichern können.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Wir werden Sie auch weiterhin über den Fortgang dieses Projektes informieren.
CORONA-UPDATE
AbteiAufgrund mehrerer Corona-Infektionen in unserer Gemeinschaft und bei unseren Mitarbeitenden teilen wir Folgendes mit:
Wir wünschen allen Erkrankten eine gute und vollständige Genesung!
Online-Kurs zur benediktinischen Spiritualität in der Cella
AbteiDu bist ein Segen
7. -18.3.2022
Zu Gast in einem Kloster zu sein, ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. So erleben es fast alle Gäste. Aber warum ist das so? Weil sich ein Kloster als eine eigene kulturelle Form des Lebens versteht, die den Glauben kultiviert hat. Denn das ist das Ziel, das Benedikt von Nursia vor über 1200 Jahren im Auge hatte, einen Ort zu schaffen, in dem der Glauben kultiviert gelebt wird.
Aspekte dieser Kultur, die auch heute noch wichtig und besonders für heutige Menschen hilfreich sind, die nicht in einem Kloster leben, werden wir Dir in diesem Online-Kurs nahe bringen.
Alle zwei Tage erhältst Du eine Mail mit einem Link zur nächsten Lektion. Darin werden wir Dir einzelne Aspekte des benediktinischen Lebens so aufbereiten und erklären, dass Du sie leicht in Dein Leben integrieren kannst.
Weitere Informationen und Anmeldung:
https://cella-sankt-benedikt.de/veranstaltungen/du-bist-ein-segen/
Kosten: keine
Die OASE – eine Schule der Nachhaltigkeit für die Jugend
Abtei, Oasevon Br. Benjamin Altemeier OSB, Leiter des Gastbereiches (abgedruckt im „Gruß aus der Abtei Königsmünster“ 1/2022)
Nachhaltigkeit im Sinne einer christlich verstandenen Praxis ist sicherlich aus dem Gedanken der Schöpfungsverantwortung des Menschen beeinflusst. Wir Menschen sind nicht nur unserem Nächsten gegenüber verantwortlich, sondern wir sind der gesamten Schöpfung in Verantwortung zugeordnet. Der klassische biblische Text dazu findet sich im Buch Genesis, dem ersten Buch der Bibel: „Macht Euch die Erde untertan…“ (Gen 1,28). Das meint allerdings nicht die Ausbeutung der Erde, wie es oft missverstanden wurde, sondern die Gestaltung der Schöpfung in den berechtigten menschlichen Bedürfnissen. Kurz, wir dürfen die Erde nutzen, aber nicht ausnutzen.
Für die Mönche in einem Kloster gilt dies in besonderer Weise. Denn ein Kloster ist ja auch ein Mehrgenerationenprojekt. Hier begegnen sich Ältere und Jüngere gleichermaßen. Und ein Kloster ist von seinem Wesen her auf Dauer angelegt. Wenn wir als Klöster wirtschaften, so müssen wir immer auch die Bedürfnisse einer nachfolgenden Klostergeneration im Blick haben. Sonst müssten wir uns auf das Ende klösterlichen Lebens festlegen. Im spirituellen Sinne heißt das, dass sich der Mönch in das Ausschauen nach den eigenen Bedürfnissen einüben soll. Der heilige Benedikt schreibt im Gefolge seines Cellerarskapitels: „Jedem werde so viel zugeteilt, wie er nötig hat“ (RB 34, 1). Die Frage an den Mönch lautet also: Was brauche ich wirklich, damit ich, wie es der heilige Benedikt schreibt, „nicht traurig bin im Hause Gottes“ (RB 31,19)? Was brauche ich wirklich, und warum benötige ich es?
Ich selbst bin hier in der Abtei Königsmünster für die Gästehäuser verantwortlich. Im letzten Jahr konnten wir auf 40 Jahre Oase und 20 Jahre Haus der Stille zurückschauen. In diesem Jahr im Sommer (14. August 2022) möchten wir die Feiern dazu begehen, die letztes Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnten. Schon jetzt lade ich Sie dazu ein. Beide Häuser haben sich als nachhaltig erwiesen. Schon die Dauer und Haltbarkeit der Inneneinrichtungen sprechen für sich. Die Möbel in der Oase wurden noch unter der Leitung von Anton Harnacke in unserer Klosterschreinerei hergestellt, ebenso wie das Mobiliar im Haus der Stille 2001 unter der Leitung von Frank Siegert. Nun müssen wir allerdings behutsam die Oase renovieren, um die Bedürfnisse der Gäste in den Blick zu nehmen und darauf zu reagieren – auch das eine Form von Nachhaltigkeit. Die Erzdiözese Paderborn ist bereit, einen großen Anteil der Kosten zu übernehmen, um uns in unserer Arbeit für die Ortskirche weiterhin zu unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber wir müssen auch Eigenmittel beisteuern. Dies umso mehr, weil wir auch bei den anstehenden Maßnahmen die Nachhaltigkeit weiterhin in den Blick nehmen wollen, vor allem bei der Gestaltung der Zimmer und in der Isolierung des Gebäudes. Gerade die Oase, die ja auch Jugendbildungsstätte ist, möchte für die Jugendlichen eine Schule der Nachhaltigkeit sein und ihnen einen achtsamen Umgang mit der Schöpfung ans Herz legen. Das geschieht schon jetzt in vielen Dingen. So bekommen unsere Gäste das Essen aus unserer eigenen Küche. Unser selbstgebackenes Brot und alle Erzeugnisse der Küche wie Marmeladen oder Rohmilchfrischkäse stehen unseren Gästen zur Verfügung. Auch unsere Fleischprodukte kommen überwiegend aus unserer Produktion. Unsere Küche ist bestrebt, keine übermäßigen Essensreste zu produzieren.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit fließt auch in unsere pädagogische Arbeit ein. Zuletzt haben wir unsere Schlüsselanhänger in Zusammenarbeit mit der Schmiede neugestaltet. Die Filzanhänger sind aus recyceltem Material. Das alles sind erfreuliche Entwicklungen, die uns aber nicht selbstzufrieden sein lassen. Immer ist auch noch Luft nach oben, und die eigene Sensibilität und der wache Blick unserer Gäste lassen uns weitere Überlegungen anstellen. Ein Beispiel ist die blühende Landschaft, die uns P. Jorge an der ehemaligen Gärtnerei beschert. Können wir das noch an anderer Stelle bewerkstelligen? Da sind unsere Apfelbäume, die so alt sind wie das Kloster. Auch hier müsste eine behutsame Erneuerung stattfinden. Wie machen wir auf das ökologische Modell unserer Waldschafe aufmerksam? Das alles sind Themen, die uns in der Entwicklung unserer Gästehäuser beschäftigen, um so die Aufenthaltsqualität bei uns zu erhöhen.
Liebe Leserinnen und Leser, ich bin schon auch etwas aufgeregt, wenn ich an die Renovierung der Oase denke. Natürlich sind die Kosten einer nachhaltigen Erneuerung erheblich höher als bei niedrigen Ansprüchen. Dies ist auch eine Herausforderung für unsere ganze Gemeinschaft – auch deshalb, weil wir die Jugendarbeit jedes Jahr mit einem sechsstelligen Betrag unterstützen. Daher bitte ich Sie, uns mit einer Spende bei der Renovierung der Oase zu unterstützen, damit wir auch in Zukunft unserer Jugendarbeit gut fortführen können. Denn die Investition in Jugendarbeit ist nachhaltig auch im religiösen Sinn. Wir erleben immer wieder, dass Jugendliche, obwohl sie kirchlich nicht mehr besonders gebunden sind, hier in der Abtei Königsmünster einen Ort finden, an dem sie mit ihren Fragen einfach sein dürfen, und am Veranstaltungsende häufig bemerken, dass Sie so wie bei uns Kirche noch nicht erlebt haben.Daher bitte ich Sie ganz herzlich um Ihre Mithilfe bei dieser so wertvollen Arbeit!
Spendenkonto:
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BIC: GENODEM1BKC
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
Kennwort: Renovierung Oase
Gruß 1/2022: Nachhaltigkeit
Abtei„Die Erde – unser gemeinsames Haus“. So lautet der Titel der ersten Ausgabe des „Gruß aus der Abtei Königsmünster“, der Sie in den nächsten Tagen digital oder per normaler Post erreichen wird. Er behandelt das hochaktuelle Thema der Nachhaltigkeit unter verschiedenen Gesichtspunkten. Bruder Benjamin, der Leiter unseres Gastbereiches, stellt die OASE als Schule der Nachhaltigkeit vor. Um diese Schule der Nachhaltigkeit auch für künftige Generationen zu erhalten, steht in den nächsten Jahren eine große Renovierung an, wofür wir um Ihre Mithilfe bitten. Auch unsere Partnerklöster in den jungen Kirchen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit – so stellen wir beispielhaft die Abtei Mvimwa vor, die in diesem Bereich schon länger tätig ist. Bruder Bakanja, der Leiter des Gästehauses Kurasini in Dar es Salaam beschreibt, was Umweltschutz mit traditioneller afrikanischer Religion zu tun hat. Und P. Klaus-Ludger stellt im 33. Kapitel der Benediktsregel eine Haltung vor, die Nachhaltigkeit fördern – oder auch verhindern kann. Unser Konditormeister Ron Knape, den wir im Porträr vorstellen, bemüht sich in seinem Bereich um eine nachhaltige Entwicklung.
Neben diesen thematischen Artikeln finden Sie wie gewohnt aktuelle Berichte aus Abtei und Mission, gewohnte Rubriken wie den „Kleinen Mönch“ und „Bei Tisch vorgelesen“ und neue Entwicklungen in AbteiLaden und AbteiGaststätte. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Sternsinger
AbteiNachdem im letzten Jahr der Sternsingerbesuch in der altbewährten Form nicht stattfinden konnte, war es eine besondere Freude für uns, dass wir die hl. drei Könige in diesem Jahr wieder in unserem Refektorium begrüßen konnten. Am Fest der Taufe des Herrn, dem 9. Januar 2022, pünktlich zum Ende der Weihnachtszeit waren die jugendlichen Sternsinger aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt vor dem Mittagessen bei uns, um uns den Segen für das neue Jahr zuzusprechen. Sie sammeln für Kinder in Bolivien, damit sie eine gute Zukunft haben können.
An unserer Klosterpforte findet sich das äußere Zeichen des Segens mit der Segensformel 20 + C + M + B + 22. Die Buchstaben C, M und B stehen für den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat“, was soviel bedeutet wie „Christus segne dieses Haus!“
Konventsexerzitien
AbteiDie ersten Tage eines neuen Jahres sind auf dem Mescheder Klosterberg immer ruhiger als sonst: die Gästehäuser schließen, auch Abteiladen und -gaststätte sind zu, und die Schülerinnen und Schüler genießen noch ihre Weihnachtsferien. Diese Tage vom Abend des 1. Januar bis zum Epiphaniefest (6. Januar) nutzen wir als Gemeinschaft für unsere Konventsexerzitien, einer gemeinschaftlichen Zeit der Stille und Neuausrichtung auf unserem klösterlichen Weg. In diesem Jahr wurden die Tage von Bruder Andreas Knapp begleitet. Er gehört der Gemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium des hl. Charles de Foucauld an und lebt in Leipzig mit zwei weiteren Brüdern in einer Plattenbausiedlung. Einem breiteren Publikum ist er durch mehrere Gedichtbände bekannt. Im letzten Jahr haben wir Texte von ihm in unserer Morgenhore gelesen.So war es eine Freude für uns, ihn nicht nur durch seine Texte kennenzulernen, sondern ihn auch als Exerzitienbegleiter zu erleben.
Die Impulse von Bruder Andreas Knapp waren geprägt von einer großen spirituellen Tiefe und sprachlicher Präzision. Besonders seine eucharistische Frömmigkeit kam immer wieder zum Tragen. So deutete er die Worte der eucharistischen Wandlung auf die Wandlung im Leben jedes Menschen. Wir danken Bruder Andreas, dass er diese Tage mit uns verbrachte und uns wieder neu ausrichtete auf dem Weg der Nachfolge. Am Ende der Exerzitien, dem Epiphaniefest, stand die Gelübdeerneuerung an. Jeder Mönch erneuerte sein JA zu Christus, das er einmal in der Profess gegeben hat, und gemeinsam erklang der Gesang des SUSCIPE: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben. Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“
Eine sichtbare Frucht der Exerzitientage ist ein neues Gemeinschaftsfoto, das entstanden ist. Leider konnten unsere Brüder der Cella St. Benedikt in Hannover wegen der verschärften Maßnahmen in Niedersachsen nicht an den Exerzitientagen teilnehmen. Sie haben diese Tage in Hannover innerhalb ihrer Kommunität gestaltet.
Neujahrsgrüße
AbteiDer Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden. (Num 6,24-26)
Die Mönche der Abtei Königsmünster wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes neues Jahr 2022. Mögen Sie im neuen Jahr die Erfahrung machen, dass der Herr Ihnen Frieden schenkt.
In den nächsten Tagen wird es etwas stiller auf dem Klosterberg. Vom 1. bis zum 6. Januar versammeln sich die Mönche zu ihren Jahresexerzitien, einer besonderen Zeit der Stille, um das neue Jahr mit einem geistlichen Akzent zu beginnen. Bruder Andreas Knapp, ein Kleiner Bruder aus der Tradition von Charles de Foucauld, wird die Gemeinschaft dabei begleiten. Die Exerzitien enden mit der Gelübdeerneuerung im Konventamt am Epiphanietag (6. Januar) um 17.45 Uhr. Bitte beachten Sie an diesen Tagen auch die teilweise geänderten Gottesdienstzeiten! Ab dem 7. Januar sind wir dann wieder in gewohnter Weise für Sie da.
Den großen Traum erfüllt
Abtei, OaseHelena Minner, die gerade in unserer Oase ein Jahrespraktikum absolviert, hat sich einen Traum erfüllt – dem vom eigenen Gottesdienstformat. Die 18-jährige aus Sundern hat gemeinsam mit anderen jungen Menschen die „N8schicht+ ins Leben gerufen“. Ein Gottesdienst mit stimmungsvoller Atmosphäre und Themen, die nah am Leben sind. Bei YOUPAX, dem jungen Glaubensportal der Erzdiözese Paderborn, hat sie davon erzählt. Es lohnt sich, sich die vier Minuten Zeit zu nehmen und das Video anzuschauen.
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Turmsanierung Abteikirche
Abtei, TurmsanierungWir unterhalten in der Abtei Königsmünster nicht nur Gebäude, die wir selbst nutzen, sondern auch solche, die für alle Menschen von nah und fern da sind. Dazu gehört beispielsweise unsere Kirche. Wir haben sie sozusagen „als Erbe“ übernommen und uns dazu verpflichtet, sie zu erhalten. Ohne sie würde unser Herzstück fehlen. Auch viele Menschen, die zum Beten, zu den Gottesdiensten oder „einfach so“ herkommen, würden sie vermissen. Und wir erhalten sie bewusst auch als Denkmal an vergangene Zeiten, als Mahnmal des Friedens.
Seit einiger Zeit weist der Putz am Ostturm der „Friedenskirche“, wie sie genannt wird, feuchte Stellen auf. Im Juni sind mehrere Putzstücke aus 25 Metern Höhe herausgebrochen und heruntergefallen. Auch haben wir Risse in der Klinkerfassade festgestellt. Wir haben den Turm sofort geschlossen, weil wir niemanden gefährden wollen, und müssen ihn so schnell wie möglich sanieren. Je länger das Wasser eindringt, desto mehr Schäden entstehen am Turm und langfristig am gesamten Gebäude.
Unsere Kirche ist keine Pfarrkirche. Als Abtei sind wir selbst für die Sanierungsmaßnahmen zuständig. Alleine können wir diese große Aufgabe nicht bewältigen. Wir bitten Sie daher: Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, den Turm zu sanieren und ihn schnellstmöglich wieder für alle Menschen öffnen zu können. Erhalten Sie mit uns gemeinsam dieses Denkmal für die Zukunft.
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AbteiGaststätte bleibt geöffnet
AbteiDie AbteiGaststätte bietet Ihnen in der sich verschärfenden pandemischen Situation weiterhin die Möglichkeit, die reichhaltige Tortenauswahl, ein einfaches Mittagessen oder den samstäglichen Eintopf zu genießen. Es stehen große und hohe Räume mit ausreichendem Abstand zwischen den Tischen zur Verfügung. Des Weiteren verfügen Gaststätte und Forum über eine Lüftungsanlage. Kommen und genießen Sie!
Die AbteiGaststätte bietet mittwochs bis sonntags von 11.00 Uhr bis 17.30 Uhr und samstags von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr leckere Gerichte aus der Klosterküche und Kaffee und Kuchen aus der Abteikonditorei an. Samstags gibt es neben dem Mittagseintopf von 8.30 Uhr bis 11.00 Uhr ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Am 23. und 24.12. bleibt die Gaststätte geschlossen, am 25. und 26.12. sind Sie zum Feiertagsbuffet eingeladen, wofür Reservierungen erbeten werden. Bitte beachten Sie, dass in der AbteiGaststätte die 2G-Regelung gilt, d.h., nur Personen mit einem gültigen Impf- oder Genesenennachweis haben Zutritt.
Aktualisierte Corona-Schutzregeln für Gottesdienste
AbteiAufgrund der derzeitigen pandemischen Situation haben wir eine Anpassung der Schutzmaßnahmen für die Gottesdienste in der Abteikirche beschlossen:
Ab Sonntag, den 5. Dezember 2021, gilt in den Sonntagsgottesdiensten (Konventamt um 9.30 Uhr) für alle Gottesdienstbesucher*innen eine Maskenpflicht.
In den Weihnachtsgottesdiensten gilt ebenfalls die Maskenpflicht und die 2G-Regel, d.h., eine Teilnahme nur für Geimpfte und Genesene. Das betrifft am 24. Dezember die Christvesper um 17.00 Uhr und die Christmette um 21.00 Uhr und das Festhochamt am 25. Dezember um 9.30 Uhr.
Zu allen weiteren Gottesdiensten und Gebetszeiten gelten die bisherigen Maßnahmen.
Orange the World
AbteiAm 25. November wird alljährlich der Internationale Tag gegen Frauengewalt begangen. Unter dem Motto „Orange the World“ lassen viele Institutionen ihre Gebäude in orangenen Farben erstrahlen, um ein Zeichen zu setzen und den Wehrlosen eine Stimme zu geben. Dieser Aktion möchten wir uns auch in diesem Jahr wieder anschließen und lassen unsere Abteikirche morgens und abends in orangenen Farben erstrahlen.
Im letzten Jahr wurde erstmals die Abteikirche für die Advents- und Weihnachtszeit angestrahlt. Neben der Unterstützung der Kampagne „Orange the world“ wollten wir damit im Lockdown ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht senden. Außerdem ergibt sich durch die umgestaltete Fußgängerzone der Stadt Meschede und die Beleuchtung eine Betonung der Sichtachse zwischen dem alten benediktinischen Damenstift St. Walburga und der Abtei. Man kann von der Apsis der Walburgakirche, in deren Untergeschoss die karolingische Krypta liegt, durch die Neuanordnung der Bäume in der Fußgängerzone bis zur Abteikirche schauen.
Die positive Resonanz aus der Stadt und aus der gesamten Region war überwältigend und man konnte regelmäßig spätabends Besucher auf dem Klosterberg antreffen, die das Spiel von Licht, Farbe und den Konturen der Klinkerfassade von Hans Schilling als Fotomotiv nutzten. Unser Dank gilt Dirk Joachimsmeier von Eventtechnik Südwestfalen, der das Projekt technisch ermöglicht hat, den Sponsoren, die uns unterstützt haben, und allen für die guten Worte und die zahllosen Bilder, die uns aus unterschiedlichsten Perspektiven aus der Stadt erreichten.
Auch in diesem Jahr wollen wir gerne ein Zeichen setzen: Vom 25.11.2021 (dem Tag gegen Frauengewalt) bis zum 06.01.2022 (Epiphanie) soll unsere Kirche in Orange erstrahlen. Für die Betroffenen von Krieg, Terror und Gewalt beten wir jeden Tag in der Friedenskirche. Unser Anliegen ist es, den Menschen eine Öffentlichkeit zu geben, die unterdrückt und ihrer Rechte beraubt werden. Unsere Missionsprokura unterstützt immer wieder Projekte, die sich besonders der Ausbildung von Mädchen und Frauen widmen, um sie stark zu machen und ihnen eine Zukunft in Würde zu ermöglichen.
Da zudem die Aktion „Meschede leuchtet“ vom Förderverein Innenstadt, der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“ und vom Stadtmarketing Meschede wieder für adventlichen Glanz in der Innenstadt sorgt, hoffen wir auf eine besondere adventliche und weihnachtliche Atmosphäre in ganz Meschede.
Wir danken allen, die uns mit ihrer Spende bei der Realisierung dieser Aktion geholfen haben. Ein besonderer Dank geht an das Erzbistum Paderborn, das uns im Rahmen des Fonds „Endlich wieder wir“ mit € 2.000,- großzügig unterstützt hat.
Oblation in Königsmünster
AbteiSeit 2016 gibt es in der Abtei Königsmünster die Möglichkeit für Frauen und Männer, die an benediktinischer Spiritualität interessiert sind und sich gemeinsam mit den Mönchen der Abtei auf einen Glaubensweg machen wollen, sich unserer Oblatengemeinschaft anzuschließen. Das Wort „Oblate“ leitet sich vom lat. offerre (anbieten, hingeben) ab und beinhaltet die Entscheidung, sein Leben mitten im Alltag der Welt Gott anzubieten. Mittlerweile sind es 19 Frauen und Männer, die sich unserer Mönchsgemeinschaft auf diese Weise verbunden fühlen und das in einem öffentlichen Versprechen gelobt haben.
Elf Frauen und Männer der Oblatengemeinschaft waren vom 12. bis zum 14. November 2021 in unserer Abtei zu Gast, um ein gestaltetes Wochenende mit den Mönchen zu verbringen. Ziel dieses Wochenendes war das nähere Kennenlernen von Oblaten und Mönchen, die Rückschau auf Vergangenes und Überlegungen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Auf spielerische Weise kamen wir am Freitag nach der Methode des Speeddatings über alltägliche Fragen miteinander ins Gespräch. Am Samstag ging es um die Frage der Berufung in die Oblaten- bzw. Mönchsgemeinschaft. Dazu gab es zunächst einige persönliche Zeugnisse unserer Oblaten. Im Anschluss kamen Mönche und Oblaten über ihre jeweiligen Berufungsgeschichten ins Gespräch. Zum Schluss wurden Ideen gesammelt, wie es weitergehen soll. Einmütiger Wunsch von allen war die Fortsetzung von gemeinsamen Begegnungs- oder Exerzitientagen und die Intensivierung der guten, gegenseitigen Beziehungen.
Den Höhepunkt des Wochenendes bildete die Feier der Oblation von Herrn Johannes Oberreuter im Rahmen der Mittagshore am Samstag. Herr Oberreuter ist unserer Cella St. Benedikt in Hannover schon lange verbunden und hat sich nun dazu entschlossen, seiner Verbundenheit zur Cella und zur Abtei einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen. P. Prior Cosmas betonte in seiner Ansprache, dass das Oblationsversprechen auch eine „ausdrückliche Bekräftigung des Taufversprechens“ sei. „Bei deiner Taufe haben es deine Paten gesprochen, nun versprichst du mit eigener Stimme, dein Taufversprechen zu erfüllen und Christus nachzufolgen, durch den Gott uns das ewige Leben gegeben hat.“ Im Anschluss an die Worte von P. Cosmas verlas Herr Oberreuter seine Oblationsurkunde, unterschrieb sie und legte sie im Beisein der Mönche und Oblaten auf den Altar. Dann stand er mit erhobenen Händen vor dem Altar, während der Kantor den Gesang des „Suscipe“ sang, der auch bei einer Mönchsprofess gesungen wird: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“
Wir gratulieren Johannes Oberreuter zu seiner Oblation und wünschen ihm Gottes Segen auf seinem Weg. Ebenso möchten wir uns bei unseren Oblatinnen und Oblaten bedanken für all ihre Unterstützung unserer Gemeinschaft.
Wenn Sie Interesse an unserer Oblatengemeinschaft haben, können Sie Kontakt zu P. Jonas, unserem Oblatenrektor, aufnehmen, der Ihnen gerne weitere Informationen geben wird.
Mitten im Leben glauben
AbteiEine Sache des Vertrauens – mitten im Leben glauben. So heißt ein kürzlich im Bonifatiusverlag erschienenes Buch des Paderborner Studierendenseelsorgers und Dompastors Nils Petrat, aus dem er am Abend des 10. November 2021 auf Einladung des Abteiladens im AbteiForum der Abtei Königsmünster einige Passagen las und mit den Zuhörenden ins Gespräch kam. Der 1980 in Datteln geborene und in Castrop-Rauxel aufgewachsene Pfarrer ist einem größeren Publikum durch das „MOTZmobil“ des Fernsehsenders Pro7 bekannt, mit dem der auf alltägliche Lebensfragen aus der Perspektive des Glaubens Antwort zu geben versucht.
Der Anlass für ihn, das Buch zu schreiben, sei zunächst ein persönlicher gewesen, erzählte Petrat am Beginn der Lesung. Für ihn sei das Buch eine Art persönlicher Standortbestimmung: „Wo stehe ich auf meinem Glaubensweg, in meiner Kirche?“ Nüchtern-realistisch beginnt er mit einem Faktencheck. Die Frage der Moderatorin Bettina Böttinger an ihre Talkshowgäste „Woran glaubst du?“ und die Antworten ihrer Gäste habe ihn zum Nachdenken gebracht. Antworten wie „Ich glaube an das Universum oder eine kosmische Energie“ haben zu großem Applaus aus dem Publikum geführt; als jemand aber sagte: „Ich glaube an Gott“, war es erst einmal still im Saal. Die Rückfrage der Moderatorin, wie man denn bei dem aktuellen Zustand der Kirche noch an Gott glauben könne, mache deutlich, wie sehr der Vertrauensverlust der Kirche auch die Frage nach dem Glauben beeinflusse. So betonte Pfr. Petrat: „Wenn wir nicht in der Missbrauchsaufarbeitung und der Heilung der Wunden vorankommen, dann ist diese Kirche nicht mehr zu retten.“ Durch die Pandemie seien zudem all diese Fragen noch verschärft worden – für viele Menschen sei die Kirche schlicht irrelevant. Um so mehr betont Nils Petrat, dass er das Evangelium und die Person und Botschaft von Jesus Christus für absolut vertrauenswürdig halte, denn hier werde dem großen Nein unserer Zeit ein bedingungsloses Ja entgegengehalten. Er bemühe sich daher darum, nicht nur zu dekonstruieren, sondern Kirche neu zu konstruieren: „Wie kann man – auch in dieser Kirche – Gott erfahren?“ Letztlich ermutigt er die Menschen zu einer persönlichen Gottesbeziehung, die einen gemeinschaftlichen Aspekt einschließe: „Glauben ist eine Sache zwischen dir und Gott“, brauche aber eine Gemeinschaftsform. Und er spricht den Zuhörenden zu: „Ich würde mir von der Kirche den Glauben nicht kaputtmachen lassen.“
Für Petrat sei es wichtig, das Gottesgespür der Menschen ernst zu nehmen. Mit Augustinus spricht er vom Gefühl eines unruhigen Herzens. „Da ist so eine Ahnung“ – so überschreibt er ein Kapitel seines Buches. Es handele sich um ein „lebensbegleitendes Hintergrundrauschen“, oder mit den Worten des Dichters Paul Claudel: „In mir lebt etwas, das mehr ist als ich selbst.“ Die biblische Erzählung der Gottesbegegnung des Propheten Elija aus dem 1. Buch der Könige sei für ihn eine Beispielgeschichte, wie sich dieser „Gotteshauch“ zeige – oft eher sanft und leise, in der „Stimme verschwebenden Schweigens“, wie Martin Buber übersetzt. Am Ende dieser Erfahrung verkrieche sich Elija nicht mehr, sondern stehe vor der Höhle, bereit zum Aufbruch und zu neuen Wegen (vgl. 1 Kön 19,13).
Ein Türöffner in neue, innere Räume ist für den Autor die Musik – nicht nur die klassische, sondern für viele jüngere Menschen auch die moderne Musik der Popkultur. Ein Lied z.B. der Gruppe „Silbermond“ könne ein Augenöffner sein und „Offenbarungsmomente im Alltag“ bieten. Petrat erwähnte dabei auch die Bücher des Geigenbauers Martin Schleske, der vor einigen Jahren auch schon in der Abtei Königsmünster zu Gast war. Er sieht den Geigenbau als Metapher für den inneren Glaubensweg, für die Herausbildung des je eigenen Klangs im Leben eines Menschen.
Bei der anschließenden lebendigen Diskussion mit dem Publikum kam auch das biografische Element seines Glaubensweges zur Sprache. „Alles hängt davon ab, wem ich begegne.“ Für Nils Petrat war es seine Jugend im Ruhrgebiet, die ihn geprägt hat, nächtliche Gespräche mit Freunden, bei denen es um die wichtigen Themen des Lebens und Glaubens gegangen sei. Auch die Begegnungen während seines Studiums in Rom wie auch viele seelsorgliche Gespräche während seiner Zeit in Hüsten und Paderborn haben ihn auf seinem Glaubensweg geprägt – bis heute. All seine Erfahrungen wird er in Zukunft in seine neue Aufgabe bei den Jesuiten in Frankfurt einbringen, wo er in der Berufungspastoral arbeiten wird, um gerade junge Menschen auf ihrem Glaubensweg zu begleiten. Dabei wünschen wir ihm weiterhin Gottes Segen und bedanken uns für den anregenden Abend!
Franz-Stock-Ausstellung im AbteiForum eröffnet
AbteiIn Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Meschede-Warstein und dem Gymnasium der Benediktinerabtei Königsmünster ist es dem Franz-Stock-Komitee in Arnsberg gelungen, ihre Wanderausstellung über das Leben und Wirken von Franz Stock aus Arnsberg-Neheim einem größeren Publikum zu präsentieren. Am Sonntag, den 7. November 2021, fand nach dem Konventamt um 10.45 Uhr im AbteiForum die Eröffnung dieser Ausstellung statt, die dort bis zum 16. Dezember 2021 zu sehen ist.
P. Klaus-Ludger Söbbeler, Lehrer am Gymnasium der Benediktiner, begrüßte als Vertreter der Abtei die Anwesenden. Er würdigte Franz Stock als einen Menschen, der aus einem tiefen Gottvertrauen heraus das Richtige im richtigen Augenblick tun konnte. Als Visionär konnte er nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges einen neuen Anfang setzen, weil er „sich in Gottes Hand geschrieben wusste“, wie es in einem Gebet hieß, das heute in der Messe gebetet wurde.
Dr. Klaus Drathen, der Präsident des Rotary-Clubs Meschede-Warstein, betonte die bleibende Aktualität von Leben und Wirken des Neheimer Seelsorgers. Für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums biete die Ausstellung die Möglichkeit, diesen beeindruckenden Menschen kennenzulernen und die Erinnerung an sein Wirken für Frieden und Versöhnung wachzuhalten.
Der Vorsitzende des Franz-Stock-Komitees, Thomas Bertram, fügte hinzu, dass Franz Stock eine Kernaussage christlichen Lebens in die Tat umgesetzt habe: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Über die Grenzen von Nationen und Religionen hinweg setzte er sich für Völkerverständigung und Dialog ein.
Franz Stock wurde 1904 in Arnsberg-Neheim (Westfalen) geboren. Er wurde sehr durch den 1. Weltkrieg 1914/1918 und durch die Zeit danach mit ihren politischen und ökonomischen Wirren geprägt. Parallel zu seiner religiösen Berufung beschloss er, sich für die Völkerverständigung einzusetzen, insbesondere zwischen der deutschen und französischen Jugend. Nach Studienaufenthalten in Frankreich und Reisen in frankophone Gebiete wurde er 1934 zum Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Paris bestellt. Eine Tätigkeit die er 1940 nach kurzer Unterbrechung wegen des Kriegsausbruches fortsetzte.
Als der Seelsorger der Gefängnisse von Paris und der Hinrichtungsstätte auf dem Mont Valérien während der nationalsozialistischen Besatzungszeit ist er in die Geschichte eingegangen. Franzosen gaben ihm die Bezeichnung “L’Archange en enfer – Der Erzengel in der Hölle”. Er hat unsägliches Elend gelindert, über tausend von der Besatzungsmacht Verurteilte auf den Tod vorbereitet und sie bis zum Ende – bis zur Hinrichtungsstätte -begleitet. Neben dieser an sich schon harten und leidvollen Tätigkeit benachrichtigte er insgeheim die Familien der Gefangenen und, wo es möglich war, warnte er die Widerstandskämpfer vor den ihnen drohenden Gefahren. Heute ist der Platz vor dem “Mémorial de la France Combattante”, das an den Widerstand der Franzosen gegen die deutsche Besatzungsmacht erinnert, nach Abbé Franz Stock benannt.
Als 1945 seine Gesundheit nach den Kriegsjahren schwer angegriffen war und er in die Heimat hätte zurückkehren können, nahm er eine neue Aufgabe an: die Gründung und Leitung eines Seminars besonderer Art im Kriegsgefangenenlager in Le Coudray bei Chartres, in dem in Gefangenschaft geratene deutschsprachige Priester und Seminaristen zusammengeführt wurden. So ist das “Stacheldrahtseminar” entstanden, wo von 1945 bis 1947 ca. 1000 junge Menschen auf ihre zukünftigen Aufgaben in einem neuen Europa vorbereitet wurden. Heute befindet sich in dem historischen Gebäude die „Europäische Begegnungsstätte Franz Stock Chartres“.
Das Seligsprechungsverfahren für Franz Stock wurde am 14. November 2009 durch Hans-Josef Becker, Erzbischof von Paderborn, eröffnet.
Besuchszeiten:
Die Ausstellung ist jeweils
Samstags von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr und
Sonntags von 10:30 Uhr bis 17:30 Uhr
für die Öffentlichkeit zugänglich.
Unter der Woche aufgrund des Schulbetriebs jeweils Mittwoch bis Freitag von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr.
Seniorat zu Besuch im Abteiladen Olsberg
AbteiAm Donnerstag, den 7. Oktober 2021, besuchte das Seniorat der Abtei Königsmünster das Team des Abteiladens Olsberg. So konnten sich die Mönche selbst ein Bild von der engagierten Arbeit der Ladenmitarbeiterinnen machen. Brigitte Frings, die Leiterin des Olsberger Abteiladens, freute sich über den Besuch der gewählten Vertreter des Konventes. Es sei ein schönes Zeichen der Wertschätzung der Arbeit, die dort geleistet wird. Viele Menschen schätzen den Abteiladen als Ort der Begegnung und versorgen sich dort mit den Produkten der Lebensmittelbetriebe der Abtei. Vor kurzem hatte sich das Team des Abteiladens gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Abtei an der Aktion Lichtblicke von Radio Sauerland zur Hilfe für die Betroffenen der Flutkatastrophe beteiligt.
Das Seniorat ist ein Beratungsgremium, das alle drei Jahre von den Mönchen der Abtei mit Feierlicher Profess gewählt wird. Ihm gehören zur Zeit P. Subprior Erasmus Kulke, P. Gabriel Weber, P. Klaus-Ludger Söbbeler, Br. Benjamin Altemeier und P. Jonas Wiemann an. Als geborene Mitglieder (qua Amt) sind Abt Aloysius Althaus, P. Prior Cosmas Hoffmann und P. Julian Schaumlöffel als Cellerar in diesem Gremium. Das Seniorat berät den Abt in allen wichtigen Belangen der Klostergemeinschaft und bereitet Entscheidungen des Konventes vor.
Seniorat mit Mitarbeitenden des Abteiladens Olsberg
Kaffeetafel
Frühstücksbuffet samstags in der AbteiGaststätte
AbteiAb September 2021 gibt es ein neues Angebot in unserer AbteiGaststätte: Samstags können Sie mit einem großen Abtei-Frühstücksbuffet ins Wochenende starten. Jeden Samstag von 8.30 Uhr bis 11.00 Uhr können Sie sich ein individuelles Frühstück mit Kostbarkeiten aus der Klosterküche zusammenstellen. Brötchen, Brot und Croissants aus dem Tagesangebot, Wurst vom „Meister Strohschwein“, Bircher Müsli – das sind nur einige der Köstlichkeiten, die Sie erwarten. Das Frühstücksbüffet kostet € 12,50 pro Person (Kaffeespezialitäten werden extra berechnet).
Und nach dem Frühstück können Sie dann im Abteiladen stöbern, um 12.15 Uhr mit den Mönchen die Mittagshore beten und anschließend wieder in der AbteiGaststätte zum Eintopfessen einkehren – oder später zu Kaffee und Kuchen.
Öffnungszeiten der AbteiGaststätte:
Mittwoch bis Sonntag: 11.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Samstag: 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Öffnungszeiten des AbteiLadens auf dem Klosterberg:
Montag bis Freitag: 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Samstag: 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Sonntag: 10.40 Uhr bis 11.40 Uhr
Herzlich willkommen!
Priesterweihe von Bruder Vincent Grunwald
Abtei„Adsum“ – „Hier bin ich“. Diese Worte standen am Beginn der Priesterweihe unseres Mitbruders Vincent Grunwald OSB, der am Sonntag, den 12. September 2021, um 15.30 Uhr in der Abteikirche durch Erzbischof Hans-Josef Becker von Paderborn geweiht wurde. Sie drücken die grundsätzliche Bereitschaft des Weihekandidaten zum priesterlichen Dienst aus, seine Zusage, sich ganz in den Dienst Gottes, in seine Nachfolge zu stellen.
Nachdem die Feierliche Profess und die Diakonatsweihe im letzten Jahr bedingt durch die Pandemie in einem kleineren Rahmen stattfanden, bestand nun die Möglichkeit, die Priesterweihe mit mehr Gästen zu feiern. Einen persönlichen Akzent bekam die Feier dadurch, dass sowohl Erzbischof Becker als auch P. Vincent gebürtig aus Belecke stammen. So waren neben der Familie von Br. Vincent auch viele aus seiner Heimatgemeinde in der Abteikirche anwesend, ebenso viele Weggefährtinnen und Weggefährten, die ihn auf seinem Weg begleitet haben.
Anrufung des Hl. Geistes
Für seinen priesterlichen Dienst hat sich Bruder Vincent ein Wort aus dem Lukasevangelium als Motto gewählt: „Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und du, wenn du dann umkehrst, stärke deine Brüder.“ (Lk 22,32) Voraussetzung jedes kirchlichen Dienstes ist die tägliche Umkehr, wie sie Bruder Vincent in der Feierlichen Profess versprochen hat. Das Gebet stärkt den neuen Amtsträger dabei, sodass er dann wiederum die ihm anvertrauten Menschen stärken kann. In diesem Kreislauf spielt sich jede Berufung ab.
Prostratio während der Allerheiligenlitanei
In seiner Predigt nahm Erzbischof Becker Bezug zu dem, was den Weihekandidaten und den Bischof miteinander verbindet: die Liebe zur Musik – Bruder Vincent spielt seit seiner Kindheit Orgel und begleitet im Kloster das Stundengebet. Ausgehend von einem Wort des hl. Ignatius von Antiochien – „Nehmt Gottes Melodie in euch auf“ – sprach er davon, dass es die Berufung eines Menschen sei, die je persönliche Lebensmelodie, die Gott ihm zugedacht habe, aufzunehmen und zu entwickeln. Damit sich alle einzelnen Lebensmelodien zu einer harmonischen Sinfonie entwickeln, brauche es den Part Gottes, der alles zusammenklingen lässt.
Handauflegung
Am Beginn der eigentlichen Weiheliturgie wurde die Bereitschaft des Kandidaten durch einige Fragen konkretisiert: „Bist du bereit, den Dienst am Wort Gottes treu zu erfüllen?“ – „Bist Du bereit, den Notleidenden und Armen beizustehen?“ Anschließend erneuerte Br. Vincent sein Gehorsamsversprechen, das er im letzten Jahr in der Feierlichen Profess abgelegt hatte. Bei der Allerheiligenlitanei und dem Weihegebet lag der Weihekandidat lang ausgestreckt auf dem Boden der Abteikirche – ein Zeichen der Ganzhingabe im Dienst an Gott und den Menschen. Die Handauflegung des Bischofs und aller anwesenden Priester bildete das Zentrum der Liturgie: die Gaben des hl. Geistes werden auf den Neupriester herabgerufen, und er wird in die Gemeinschaft aller Priester aufgenommen. Schließlich wurden P. Vincent die priesterlichen Gewänder angelegt, seine Hände wurden mit Öl gesalbt, und er erhielt Brot und Wein, wobei der Erzbischof die folgenden Worte sprach: „Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ Nach dem Friedensgruß assistierte der Neupriester bei der Eucharistiefeier. Einen besonderen Akzent erhielt die Feier durch die musikalische Begleitung von Schwester Theresita Maria Müller vom Bergkloster Bestwig, die während der Liturgie mehrere Stücke auf der Harfe spielte – auch ihr sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Weihegebet
Im Anschluss an die Liturgie konnten bei einem Empfang auf dem Kirchplatz alle Anwesenden dem Neupriester ihre Glückwünsche übermitteln, bevor der Tag mit einem Festessen im AbteiForum ausklang. Wir gratulieren P. Vincent zu seiner Priesterweihe und wünschen ihm Gottes Segen für seinen weiteren Dienst!
P. Vincent bei der Eucharistiefeier
Hier finden Sie einen Bericht von der Heimatprimiz von P. Vincent am 12.09.2021 in Belecke.
Interreligiöse Meditation
AbteiBeten heißt nicht, sich selber reden hören, sondern heißt dahin kommen, dass man schweigt, und im Schweigen verharren, und harren, bis der Betende Gott hört.
Dieser Text aus den „Kleinen Schriften“ (1848/49) von Sören Kierkegaard stand am Anfang einer interreligiösen Meditation, die am Donnerstag, den 9. September 2021, um 19.00 Uhr in der Abteikirche Königsmünster stattfand. Seit September 2016 laden die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel an verschiedenen Orten der Region regelmäßig zu diesen interreligiösen Treffen ein. Schwester Maria Ignatia Langela, die Initiatorin dieser Begegnungen sagt: „Wir wollen Brücken bauen und Hindernisse beseitigen, um Zugang zu andern Menschen, anderen Ebenen, anderen Religionen, Anders-Gläubigen zu ermöglichen und in dieser Gemeinschaft die natürlichste und einfachste Form des gemeinsamen Betens erfahren – im gemeinsamen Schweigen. … Willkommen sind alle, die eine Sehnsucht nach Transzendenz oder ein Gespür dafür haben.“ Der Interreligiöse Dialog ist auch für unsere Abtei ein wichtiges Anliegen – so ist unser Prior, P. Cosmas Hoffmann, schon lange im „Monastischen Interreligiösen Dialog“ (DIM-MID) tätig, der sich vor allem mit den spirituellen Traditionen der verschiedenen Religionen beschäftigt und darüber Anknüpfungspunkte für Begegnung und Austausch sucht.
Neben der Lesung eines Textes aus der Tradition einer Religion steht bei den Meditationsabenden vor allem eine längere Zeit des gemeinsamen Schweigens im Vordergrund, die mit meditativer Musik ausklingt. Ein Segensgebet und das gemeinsame Lied „Ubi caritas et amor, Deus ibi est“ (Wo die Güte und die Liebe wohnt, da ist Gott) haben den Abend in der Abteikirche beschlossen.
Die nächste Meditation findet am 11. November 2021 um 19.00 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Olsberg statt. Wir freuen uns, im nächsten Jahr wieder Gastgeber eines Abends sein zu dürfen. Er wird am 8. September 2022 stattfinden.
Unser Trinkgeld für die Flutopfer
AbteiAbteiladen Olsberg unterstützt Aktion Lichtblicke von Radio Sauerland
Als im Juli die schlimmen Bilder der Flutkatastrophe in Deutschland um die Welt gingen, war unseren Mitarbeiterinnen im Abteiladen Olsberg sofort klar: „Da müssen wir etwas unternehmen!“ So entschlossen sich Brigitte Frings, Silvia Büscher und Bettina Schulte vom Ladenteam, eine Sammeldose aufzustellen und um Spenden für die Betroffenen der Flut zu bitten. Mittlerweile sind zusammen mit einer kleinen Unterstützung der Mitarbeitenden auf dem Klosterberg € 1.160,- zusammengekommen. Bruder Antonius von der Klosterverwaltung hat diesen Betrag aus Mitteln des Katastrophenfonds der Abtei auf € 1.500,- aufgestockt. Dieser Fond speist sich aus dem jährlichen Verkauf der Wohlfahrtsmarken und unterstützt vor allem Projekte in der Region.
Brigitte Frings, die Leiterin des Olsberger Abteiladens, erzählt: „Meine beiden Kolleginnen und ich freuen uns sehr über diesen Betrag, den wir hier im Brotladen für die Flutopfer sammeln konnten. Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass so viel Geld zusammen kommen würde.“ Das Geld kommt der Aktion Lichtblicke von Radio Sauerland zugute, wo unter dem Motto „Wir in NRW – zusammen stark“ seit Beginn der Katastrophe für die von der Flut betroffenen Menschen gesammelt wird.
Vielen Dank an unsere Mitarbeiterinnen für diese gute Aktion!
Wichtiger Hinweis zur Priesterweihe am 12.09.2021
AbteiAm Sonntag, den 12. September 2021, wird Erzbischof Hans-Josef Becker unseren Bruder Vincent Grunwald OSB zum Priester weihen. Die Liturgie beginnt um 15.30 Uhr. Das Konventamt um 9.30 Uhr entfällt.
Wegen der weiterhin geltenden Abstandsregelungen können wir nicht garantieren, dass neben den eingeladenen Gästen alle, die an der Liturgie teilnehmen möchten, einen Platz in der Kirche bekommen. Es besteht die Möglichkeit, die Weihe über den Livestream zu verfolgen.
Wir bitten um Ihr Verständnis!
Pilgerweg von Kloster zu Kloster
Abtei15 Pilgerinnen und Pilger wanderten am Sonntag, den 5. September 2021, von Kloster zu Kloster. Start war um 10.00 Uhr am Bergkloster in Bestwig. Unterwegs feierte P. Maurus mit der Gruppe einen Gottesdienst in Etappen unter freiem Himmel. So kamen beim Kyrieritus mitten in den Weihnachtsbaumplantagen der Aspekt der bedrohten Schöpfung und die Spannung zwischen Tradition und Ökologie zur Sprache. Am Ostenberg, dem höchsten Punkt der Wanderung, feierte die Gruppe Eucharistie. In der Veleda-Höhle in Velmede erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wissenswertes zur geologischen Geschichte des Sauerlandes. Pünktlich zum Vespergeläut erreichte die Gruppe um 17.30 Uhr den Klosterberg in Meschede.
Der spirituelle Wanderweg von Kloster zu Kloster ist ein gemeinsames Projekt der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und der Benediktiner der Abtei Königsmünster. Der Weg wird zurzeit offiziell ausgeschildert und über das Projekt „LEADER – 4 mitten im Sauerland“ finanziell gefördert. Zweimal jährlich bieten die beiden Ordensgemeinschaften geführte Wanderungen an.
Entlang der 15 Kilometer langen Tageswanderung gibt es zehn spirituelle Impulse. Sie laden zum Nachdenken über das eigene Leben ein. Weitere Informationen gibt die Seite www.von-kloster-zu-kloster.de.
Fotos: Ulrich Bock / SMMP
Neuer Gruß zum Thema „Kirche weltweit“ erschienen
Abtei„Geht hinaus in alle Welt!“ Dieser Auftrag Jesu, den wir am Ende des Matthäusevangeliums finden, ist für uns Missionsbenediktiner Ansporn und Verpflichtung. Im aktuellen Gruß aus der Abtei Königsmünster (3/2021) lenken wir daher schwerpunktmäßig den Blick auf die Kirche weltweit, wie sie in unserer Klosterfamilie lebendig wird. Wir schauen nach Tansania in die Abtei Mvimwa, wo an Pfingsten eine neue Kirche geweiht wurde, für die wir mit Ihrer Hilfe die Glocke stiften dürfen. Sie wurde vor einigen Wochen in Gescher gegossen. Ebenfalls in Tansania, in der Abtei Ndanda, wurde im Juli P. Christian Temu zum Abt geweiht, der uns schon lange verbunden ist – auch über die Projekte des Freundeskreises Bildung für Tansania, über die wir im „Gruß“ berichten. Abt Aloysius und Bruder Antonius konnten an der Abtsweihe teilnehmen und berichten über ihre Erfahrungen.
In Kuba soll für die junge Gemeinschaft, die momentan noch in Containern lebt, ein richtiges Kloster mit integriertem Gästehaus gebaut werden – ein wichtiger Beitrag für die Kirche in einem sozialistisch geprägten Land.
Ebenso berichten wir im aktuellen Gruß über die Kirche vor Ort, die in den Angeboten unserer Gästehäuser konkret wird – sei es in kontemplativen Angeboten wie den Meditationsabenden, sei es in „aktiveren“ Kursen wie den WanderEinkehrtagen.
In der Rubrik „Benediktinisches Leben“ schauen wir auf Lösungsansätze aus der Heiligen Schrift und der Benediktsregel, wie mit Streit in der Kirche umzugehen ist. Und der Impuls „weitet“ das Thema im Rückblick auf den 2005 verstorbenen Gründer von Taizé…
Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Lektüre!
Corona-Update: 2G-Regelung in den Gästehäusern
Abtei, GastbereichBitte beachten Sie, dass bei einem Aufenthalt in unseren Gästehäusern b.a.W. die sog. 2G-Regelung gilt, d.h., wer bei uns zu Gast sein möchte, muss entweder geimpft oder genesen sein.
Ein Aufenthalt in den Gästehäusern für getestete Personen ist leider nicht möglich, da wir alle zwei Tage von jedem ein gültiges Testergebnis vorlegen müssen, was uns schlicht nicht möglich ist. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Fest für unsere Mitarbeitenden
AbteiAuf dem Klosterberg arbeiten in den verschiedenen Bereichen und Betrieben mit den Mönchen auch über 100 hoch engagierte Frauen und Männer. Ohne sie könnte das Leben nicht so ablaufen, wie es von vielen Gästen und Kunden geschätzt wird. Gerade in der für alle schwierigen Zeit der Corona-Pandemie, wo viele Bereiche schließen mussten, haben wir eine große Solidarität seitens unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren. So ist es uns ein Anliegen, einmal im Jahr zu einem Fest aller Mitarbeitenden einzuladen.
Begonnen haben wir am Freitag, den 20. August 2021, um 16.30 Uhr – also quasi nach „Dienstschluss“ und zum Wochenendeinstieg – mit der Vesper in der Abteikirche. Am Ende der Vesper dankte Abt Aloysius allen ausdrücklich für ihren Dienst und das Engagement. Im Anschluss trafen sich alle zum Grillen auf der Terrasse am AbteiForum, wo Mönche und Mitarbeitende in fröhlicher Runde zusammensaßen und über die einzelnen Arbeitsbereiche hinweg miteinander ins Gespräch kamen. Auch das Wetter spielte mit und bescherte uns strahlenden Sonnenschein.
Noch einmal auch an dieser Stelle vielen Dank an jede*n einzelne*n für sein/ihr Engagement!
Eröffnung des neuen Schuljahrs einmal anders
AbteiNormalerweise versammeln sich am Beginn eines neuen Schuljahrs Schüler*innen, Lehrer*innen, die Eltern der neuen Fünftklässler und Mönche zu einem gemeinsamen Morgengebet in der Abteikirche. Doch eine volle Abteikirche ist in diesen Tagen noch nicht möglich, und so richteten sich am Morgen des 18. August 2021 die Blicke aller Beteiligten gen Himmel. Und tatsächlich hatte der Wettergott ein Einsehen und machte eine kleine Regenpause bzw. ließ zumindest keinen Starkregen fallen. So fand die Eröffnung des neuen Schuljahrs 2021/22 auf dem Oberen Schulhof des Gymnasiums statt. Den Ökumenischen Gottesdienst leiteten Abt Aloysius und Pfarrer Michael Wendtland. Abt Aloysius begrüßte alle Anwesenden, ganz besonders aber Herrn Joachim Deckers, der mit Beginn des Schuljahrs als Nachfolger von Heinz Plugge das Amt des Direktors am Gymnasium der Benediktiner übernimmt. Abt Aloysius überreichte ihm eine handgeschnitzte Christusfigur der Makonde, die er von seiner Reise nach Tansania im Juli mitgebracht hatte (unsere Schule unterhält eine Partnerschaft mit der Berufsschule der Abtei Mvimwa in Tansania).
Abt Aloysius übergibt dem neuen Direktor die Makondefigur.
„Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Diese Segensworte aus dem Buch Numeri (Num 6,24-26) deutete Pfr. Wendtland in seiner Predigt als Auftrag für eine benediktinisch geprägte Schulgemeinschaft. Der Name „Benedikt“ leite sich ab vom lateinischen „bene dicere“, was mit „Gutes sagen“ übersetzt werden kann. Einander Gutes sagen, gute Worte füreinander finden – ein gutes Motto für das kommende Schuljahr.
Wegen des dann doch stärker werdenden Regens verschob der neue Schulleiter seine Begrüßungsworte auf einen späteren Zeitpunkt. Der Gottesdienst endete mit einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser und dem Segen. Wir wünschen der Schulgemeinschaft am Gymnasium einen guten Schulbeginn, nicht zu viele unvorhergesehene Entwicklungen, und Herrn Joachim Deckers einen segensreichen Beginn als Direktor!
Noviziatsaufnahme Br. Christophorus Maria
Abtei„Wir haben dein Erbarmen aufgenommen, o Gott.“ Diesen Psalmvers singen die Mönche bei einer Noviziatsaufnahme, nachdem der Abt dem Kandidaten die Füße gewaschen hat. Er macht deutlich, dass mit jedem neuen Bruder – wie auch mit jedem Gast – im Grunde Jesus Christus aufgenommen wird, dass wir in jedem Menschen etwas vom Erbarmen Gottes erfahren dürfen. So haben wir am Freitag, den 13. August 2021, in einer schlichten Feier im Kapitelsaal, dem „Herz“ unserer Gemeinschaft, David Josef Fuhrmann als Bruder Christophorus Maria ins Noviziat aufgenommen. David wurde 1994 im Weserbergland geboren und ist seit seiner Kindheit von den Passionisten in Marienmünster geprägt. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Koch und lebte eine Zeit als Kandidat bei den Zisterziensern in Bochum-Stiepel, bevor er im letzten Jahr in unser Kloster eintrat.
Skapulier, Benediktsregel und Gefäß zur Fußwaschung
Ausgehend vom Evangelium vom Sturm auf dem See betonte Abt Aloysius in seiner Ansprache, dass Jesus auch in stürmischen Zeiten in Kirche und Gesellschaft uns nahe sein möchte, wie er auch unserem Novizen über alle Stationen seines Lebens hinweg nahe war und ihn begleitete. Ein besonderer Brauch bei der Noviziatsaufnahme ist der neue Name, den der Novize bekommt. David hat sich den heiligen Christophorus (Christusträger) als Schutzpatron ausgesucht. Wie schon bei seinen Taufnamen möchte er auch im Kloster die Tradition des Doppelnamens fortführen und vertraut sich in besonderer Weise der Gottesmutter Maria an, sodass er von nun an Bruder Christophorus Maria heißt.
Bei der Noviziatsaufnahme bekommt der Novize das sog. Skapulier angezogen, das im Jahr des Noviziates noch etwas kürzer ist – als Zeichen dafür, dass er im Noviziat erst langsam in die mönchische Lebensweise hineinwächst. Ebenso bekommt er die Regel des hl. Benedikt, die Lebensordnung des Klosters, überreicht, in die er sich im Noviziat einübt. Wir gratulieren Bruder Christophorus Maria zur Noviziatsaufnahme und wünschen ihm weiterhin eine gute Zeit des Einlebens und der Eingewöhnung bei uns!
Vorher
Nachher
Glockengeläut zum Gedenken an die Flutopfer
AbteiDer Initiative des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, zum Gedenken an die Betroffenen und Opfer der Flutkatastrophen am Freitag, den 23. Juli 2021 um 18.00 Uhr die Glocken zu läuten, schließen sich heute viele Gemeinden im Erzbistum Paderborn an.
Auch wir in der Abtei Königsmünster schließen uns dieser Bitte an. Da wir um 17.45 Uhr unser Konventamt feiern , werden am 23. Juli um 19.30 Uhr fünf Minuten lang die Glocken der Abteikirche im Gedenken an die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen läuten. Im Konventamt um 17.45 Uhr werden wir dieses Anliegen in unser Gebet nehmen.
Möge Gott den Menschen, die alles verloren haben, beistehen, die vielen Helferinnen und Helfer segnen und die Verstorbenen in sein Reich aufnehmen!
UPDATE: Stundengebete ab 10.7.2021 (Vesper) wieder öffentlich!
AbteiDie neue Corona-Schutzverordnung mit Gültigkeit ab 09.07.2021 sieht einige Lockerungen bei der Inzidenzstufe 1 vor. Demnach ist gemeinsamer Gesang ohne Maske im öffentlichen Gottesdienst erlaubt, wenn „die Anzahl der Teilnehmenden auf jeweils eine Person pro angefangene 10 m² Raumfläche begrenzt ist“. Das sind in unserer Kirche 85 Personen incl. Konvent.
Deshalb werden wir ab der Vesper am Samstag, den 10. Juli 2021, um 18.30 Uhr alle Gottesdienste wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Maskenpflicht entfällt. Es gelten aber weiterhin die bisherigen Abstandsregelungen und die Pflicht zur Erfassung der Kontaktdaten.
Wir freuen uns, Sie nun auch wieder in unseren Stundengebeten begrüßen zu dürfen!
40 Jahre deutsch-ungarische Schulpartnerschaft
AbteiIn diesen Tagen jährt sich die Schulpartnerschaft unseres Gymnasiums der Benediktiner mit der Benediktinerschule im ungarischen Pannonhalma zum 40. Mal. Im Jahr 1981 als europäisches Projekt angelegt, war ein regelmäßiger Austausch erst nach dem Fall des sog. „Eisernen Vorhangs“ 1989 möglich. Doch seitdem besuchen sich im jährlichen Wechsel größere Schülergruppen gegenseitig und lernen die jeweils andere Kultur kennen. Herr Eberhard Borghoff, langjähriger Lehrer an unserem Gymnasium, hat von Anfang an mit viel Herzblut und Engagement die Partnerschaft begleitet. In der ersten Juliwoche haben sich die Schulleitungen der beiden Gymnasien in Meschede getroffen, um Rückschau zu halten und neue Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum!
Eine Schabbatfeier im Kloster
Abtei, OaseEs war ein besonderer Moment, als sich einige Mönche am Freitagabend des 2. Juli 2021, dem Beginn des jüdischen Schabbat, gemeinsam mit Sarah Borowik-Frank in der Oase im festlich geschmückten Speisesaal zu einer kleinen Feier zur Begrüßung der Braut „Schabbat“ (so die eigentliche Bedeutung dieses jüdischen wöchentlichen Festes) versammelten. Frau Borowik-Frank, eine junge orthodoxe Jüdin, ist zur Zeit bei uns zu Gast und hat im Rahmen der Zertifikatsverleihung der Oberstufenakademie eine bewegende Festrede gehalten. Aus Dankbarkeit für die Gastfreundschaft, die sie im Kloster erfährt, hat sie die Mönche zur Schabbat-Feier eingeladen.
Dem Schabbatmahl geht ein Gottesdienst voran, in dem mit hebräischen und aramäischen Gesängen der jüdische Ruhetag, die Braut „Schabbat“, begrüßt wird. Neben traditionellen Gebeten und Lobpreisungen Gottes wurde in Bittgebeten auf aktuelle Ereignisse Bezug genommen. So erinnerte uns der Anschlag auf einen jüdischen Rabbiner in Boston keine 24 Stunden zuvor daran, dass jüdisches Leben weltweit von wachsendem Antisemitismus bedroht ist. Auch in Deutschland ist das öffentliche Begehen der jüdischen Rituale leider nur unter Polizeischutz möglich.
An den Gottesdienst schloss sich das Schabbatmahl an. Dazu wurden das Kiddusch-Gebet und der Segen über den bis zum Rand gefüllten Becher mit Wein gesprochen, der den Überfluss und die Fülle Gottes symbolisieren soll. Dazu wurde Challa gereicht, eine Art Hefezopf. Auch hierüber wurde der Segen gesprochen, und jeder erhielt ein Stück des mit Salz bestreuten Brotes. Vor dem Austeilen des Brotes ist es mit einer Decke verhüllt. Das weist auf die Heiligkeit auch der alltäglichen, von Gott gegebenen Dinge hin – ein Gedanke, der durchaus in ein benediktinisches Kloster passt, spricht doch der hl. Benedikt in seiner Regel davon, dass alle Dinge „wie heiliges Altargerät“ behandelt werden sollen.
Alle Anwesenden waren sich des außerordentlichen Privilegs bewusst, an dieser Schabbat-Feier teilnehmen zu dürfen. Nachdenklich stimmt den Schreiber dieser Zeilen, dass das öffentliche Praktizieren der jüdischen Rituale in Deutschland (und nicht nur hier) fast nur noch unter Polizeischutz möglich ist. Antisemitismus ist auch über 70 Jahre nach der Schoah leider immer noch eine Realität in unserem Land. Frau Borowik-Frank hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch mit Hilfe der sozialen Medien und in vielen Vorträgen und Begegnungen auf die Realität jüdischen Lebens in Deutschland – in diesem Jahr blicken wir auf 1700 Jahre zurück – aufmerksam zu machen und gegen Antisemitismus die Stimme zu erheben. Wir Christen, die wir aus jüdischen Wurzeln entstammen, sollten dabei an ihrer Seite stehen!
Ein besonderer Dank geht an Sarah Borowik-Frank, dass sie ein wichtiges Ritual ihrer Religion mit uns geteilt hat. Schabbat Schalom – mögen wir uns in Jerusalem wiedersehen!
Update: Erweiterung der Öffnungszeiten der AbteiGaststätte ab 7. Juli
AbteiMit Beginn der Sommerferien am 7. Juli 2021 können wir den nächsten Schritt gehen und die Öffnungszeiten der AbteiGaststätte erweitern:
Ab Mittwoch, den 7. Juli 2021, gelten die folgenden Öffnungszeiten:
Montag & Dienstag: Ruhetag
Mittwoch – Sonntag: 11.00 – 17.30 Uhr
Aktuell dürfen bis zu fünf Haushalte ohne Test gemeinsam an einem Tisch sitzen. Erst ab fünf Haushalten ist dann ein Test erforderlich. Auch private Veranstaltungen wie Taufen, Goldhochzeiten und Beerdigungskaffees sind mit Tests wieder möglich. Die Einhaltung der AHA+L-Regeln sowie die Kontaktnachverfolgung per Luca-App oder per Papier-Aufzeichnung sind weiterhin vorgeschrieben.
Weitere Informationen zu unserem Angebot finden Sie hier.
Herzlich willkommen!
Spirituelle Wanderung von Kloster zu Kloster
Abtei, GastbereichEine fast 40-köpfige Pilgergruppe machte sich am Sonntag, den 27. Juni 2021, auf den Weg von der Abtei Königsmünster zum Bergkloster Bestwig. Dabei gab es auch ein paar Hindernisse zu überwinden – überspülte Wege und entwurzelte Bäume. „Aber Unwägbarkeiten gehören beim Pilgern dazu“, meinte eine Teilnehmerin aus Bochum. Pater Klaus-Ludger Söbbeler feierte auf dem Weg mit der Gruppe Gottesdienst. Schwester Laetitia Müller war als Begleiterin aus dem Bergkloster mit dabei. Nach sieben Stunden Wanderung einschließlich heiliger Messe unter freiem Himmel, acht spirituellen Impulsen und einer Kaffeepause im Waldhaus Föckinghausen war das Ziel in Bestwig erreicht. Gemeinsam hatten die Benediktiner und die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel zu der geführten Wanderung auf dem Weg von Kloster zu Kloster eingeladen. Am Sonntag, 5. September, findet die Wanderung auf der Südroute vom Bergkloster Bestwig zur Abtei Königsmünster statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Text und Fotos: Ulrich Bock / SMMP
Corona in der Abtei Königsmünster
AbteiUpdate vom 04.05.2021
Ein letztes freudiges Update zur Corona-Situation in der Abtei: Heute ist auch die Quarantäne des erkrankten Mitbruders aufgehoben worden. Von ihm geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus, sodass er wieder in den Kreis unserer Gemeinschaft zurückkehren kann. Somit sind wir wieder alle vereint und gesund – DEO GRATIAS!
Update vom 03.05.2021
Nach einem letzten Schnelltest am späten Nachmittag des 3. Mai, der bei allen Mönchen negativ verlaufen ist, können wir Ihnen die freudige Mitteilung machen, dass die Quarantäne unserer Gemeinschaft am 4. Mai um 0.00 Uhr aufgehoben wird. Das bedeutet, dass wir mit der Morgenhore am Dienstag, den 4. Mai 2021, das gemeinsame Stundengebet in der Abteikirche wiederaufnehmen werden. Im Livestream sind Sie herzlich zur Mitfeier eingeladen. Die Eucharistiefeiern sind unter den geltenden Maßnahmen wieder als Präsenzgottesdienste möglich, beginnend mit dem Konventamt am 4. Mai um 17.45 Uhr.
Der erkrankte Mitbruder, der weiterhin einen milden Verlauf hat, bleibt vorerst in einem separaten Bereich des Klosters in Quarantäne. Ihm wünschen wir weiterhin gute und vollständige Genesung!
Ganz besonders möchten wir uns für die vielen Zeichen der Anteilnahme bedanken, die uns in den vergangenen zwei Wochen erreicht haben. Das hat uns sehr gestärkt. Auch danken wir unseren Mitarbeitenden und all denen, die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.
Update vom 29.04.2021 zur Corona-Situation
Heute hat uns eine gute Nachricht erreicht: Die PCR-Tests aller Mönche, die am 27.04. vorgenommen wurden, sind negativ. So hat es bisher keine Folgeinfektion mit dem Corona-Virus gegeben. Auch ein Schnelltest am heutigen Tag war bei allen negativ.
Am 1. Mai und am späten Nachmittag des 3. Mai wird es noch zwei weitere Reihentestungen geben. Sollten auch diese bei allen negativ sein, können wir hoffentlich mit der Morgenhore am Dienstag, den 4. Mai, unser gemeinsames Stundengebet wieder aufnehmen.
Update vom 28.04.2021: Interview mit Abt Aloysius im Domradio
Zur aktuellen Corona-Lage in der Abtei Königsmünster stellen wir Ihnen ein Interview zur Verfügung, das Abt Aloysius heute (28.04.) im Domradio gegeben hat:
Interview mit Abt Aloysius
Update vom 22.04.2021 zur Corona-Situation in der Abtei Königsmünster
Am 21. April 2021 ist der positive Corona-Befund eines Mönches der Abtei Königsmünster durch einen PCR-Test offiziell bestätigt worden. Der betreffende Bruder befindet sich bis einschl. 3. Mai in einem separaten Bereich des Klosters weiterhin in Quarantäne. Er zeigt bisher nur milde Symptome.
Am 22. April 2021 hat das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises die gesamte Mönchsgemeinschaft als Kontaktpersonen ersten Grades definiert und ebenfalls bis einschl. 3. Mai unter Quarantäne gestellt.
Bei den vergangenen Reihentestungen sind alle Mönche bisher negativ getestet worden; diese Schnelltests werden weiterhin in enger Taktung stattfinden. Ebenso müssen alle Mönche vor dem Ende der Quarantäne ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen. Evtl. verschiebt sich das Quarantäneende daher um ein bis zwei Tage.
Ab dem 23. April können die Betriebe, Werkstätten und der Abteiladen ihre Tätigkeiten wieder aufnehmen. Allen Mitarbeitenden wird das Angebot eines Schnelltestes gemacht.
Die Abteikirche bleibt weiterhin geschlossen, und alle Gebets- und Gottesdienstzeiten bis einschl. 3. Mai entfallen.
Aufgrund der Quarantäne dürfen sich die Mönche nur auf dem gesamten Klostergelände bewegen, zudem sind sie verpflichtet, alle Bereiche zu meiden, in denen sich andere Personen aufhalten, bzw. dürfen sie nicht mit ihnen in direkten Kontakt treten.
Wir bedanken uns bei Ihnen für alle Zeichen der Aufmerksamkeit und Anteilnahme, die wir bis jetzt erhalten haben! Das macht uns in dieser Situation viel Mut. Bleiben wir weiterhin im Gebet miteinander verbunden!
Meschede, 22.04.2021
+ Aloysius und Gemeinschaft von Königsmünster
Corona-Verdachtsfall in der Abtei (20.04.2021)
Wegen eines Corona-Verdachtsfalls (positiver Schnelltest) in unserer Gemeinschaft befinden sich in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises die Mönche der Abtei Königsmünster bis einschl. Donnerstag, den 22.04.2021, in häuslicher Isolation.
Der betreffende Mitbruder befindet sich in einem separaten Bereich des Klosters in Quarantäne und hat gestern Abend einen PCR-Test gemacht, dessen Ergebnis am Donnerstag erwartet wird. Er hat bisher einen milden Verlauf.
In einer ersten Reihentestung sind gestern alle anderen Brüder der Abtei negativ getestet worden; eine weitere Reihentestung folgt am Mittwoch. Unsere Gemeinschaft hat die Hygiene- und Abstandsregeln intensiviert (konsequentes Tragen medizinischer Masken im Haus, Mahlzeiten in kleinen Gruppen im Schweigen, Hygiene- und Abstandsregeln).
Wir weisen Sie darauf hin, dass alle Gottesdienst- und Gebetszeiten, auch im Livestream, zunächst bis einschl. Donnerstag, 22.04., nicht stattfinden. Ebenso bleibt die Abteikirche geschlossen. Aktuelle Informationen werden wir weiterhin auf unserer Website zur Verfügung stellen.
Selbstverständlich bleiben wir weiterhin im Gebet mit Ihnen verbunden und bitten auch Sie um Ihr Gebet für unsere Gemeinschaft!
Meschede, 20.04.2021
+ Aloysius Althaus OSB und Mönche der Abtei Königsmünster
Interview mit P. Erasmus zum Singen der Mönche
AbteiNachfolgend dokumentieren wir ein Interview, das unser P. Erasmus, erster Kantor und Subprior der Abtei, mit unserem Oblaten Ulrich Müller für die Zeitschrift „Die Gemeinde“ geführt hat.
Erschienen in: DIE GEMEINDE 09/21, mit freundlicher Genehmigung des Oncken Verlags / Blessing4you GmbH, Kassel/Stuttgart
Das Singen der Mönche
Wie das Stundengebet den klösterlichen Alltag strukturiert
Ungefähr 2,5 Stunden pro Tag verbringen Mönche und Nonnen mit gemeinsamem Singen. Pater Erasmus Kulke OSB, erster Kantor und Subprior der Abtei Königsmünster in Meschede, erläutert im Gespräch mit Ulrich Müller, wie ihn das von innen her prägt.
Das Stundengebet ist für euch Mönche wesentlicher Bestandteil des Lebens. Vier- bis fünfmal pro Tag trefft ihr euch, um gemeinsam Psalmen zu singen. Warum so oft?
Für uns Benediktiner ist die Beziehung zu Gott wichtig, die wollen wir pflegen. Ihr wollen wir einen großen Teil unserer Zeit widmen. Die festgelegten Zeiten helfen uns, damit das nicht untergeht in dem, was man sonst alles zu tun hat. Und: Singen formt die Gemeinschaft.
Ist das Stundengebet denn jetzt singen oder beten?
Beides. „Wer singt, betet doppelt“, sagt Augustinus. Beim Singen ist eben nicht nur der Verstand angesprochen, Gesang erreicht auch unsere Emotionen, er berührt mich viel tiefer. Beim Singen bin ich intensiver beteiligt, im Idealfall mit dem ganzen Körper.
In Psalm 98 heißt es: „Sing dem Herrn ein neues Lied“. Was ist die neueste Melodie, die ihr im Repertoire habt?
Sonntags zum Schluss der Messe singen wir schon neue Lieder aus dem Gotteslob. Aber ansonsten stehen wir natürlich eher in der Jahrtausende alten Tradition des Psalmengesangs – und damit in der Tradition Jesu, der als Jude auch die Psalmen gebetet hat. Das „neue Lied“, das wir singen, das ist das Lied der Auferstehung. Das ändert alles!
Bleibt ihr nicht im alttestamentlichen Denken stecken, wenn ihr vor allem Psalmen singt?
Eigentlich nicht. Am Ende jedes Psalms beten wir ja „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste“. Und Jesus selbst deutet immer wieder Schriftstellen aus dem Alten Testament als Verheißung auf sich. Die Kirchenväter sagen: In den Psalmen hören wir Vox Christi, also entweder spricht Jesus selbst, oder der Leib Christi, die Kirche – oder es sind Worte über Christus. So kann man neben dem ursprünglichen Sinn der Psalmen (wir wollen den Juden nichts wegnehmen) überall christologische Anklänge entdecken. Außerdem gibt es noch die Cantica, also Lieder aus dem Neuen Testament, und neutestamentliche Lesungen.
Seit 1998 bist du Mönch. Wird das nicht langweilig, immer dieselben Psalmen zu singen?
Klar: Manchmal droht eine gewisse Routine, und man schweift gedanklich ab. Aber Teresa von Avila sagte mal sinngemäß: Es geht nicht ums Denken, es geht ums Lieben. Ich versuche immer wieder, mit ganzem Herzen dabei zu sein. Bei Psalmen, die ich sehr mag, gelingt das natürlich leichter.
Hast du einen Lieblingspsalm?
Für mich ist Psalm 139 einer der schönsten.
Der Psalmengesang ist eher repetitiv und schlicht, geprägt durch simple zweizeilige Melodiemodelle („Psalmtöne“). Ist die Eintönigkeit Absicht?
In der Messe gibt es gregorianische Gesänge auf Latein. Die sind sehr kunstvoll auskomponiert. Aber das Stundengebet, der deutschsprachige Psalmengesang, ist in der Tat eher schlicht. Das ist dem meditativen Charakter geschuldet. Das ist im Grunde eine Art Atemmeditation, aber mit relativ viel Text.
Könnt ihr beim Singen die Textmenge der Psalmen überhaupt verarbeiten?
Bei den vielen Psalmen, die wir täglich singen, kann man nicht bei jedem einzelnen Vers bewusst dabei sein. Aber es geht auch eher darum, dass man die Psalmen meditiert, dass man sie (im Sinn von Ps. 1, 2) verinnerlicht. Dass man sie irgendwann in- und auswendig kann. Dann prägt einen die Heilige Schrift auch von innen her, oft unbewusst – und im Alltag kommt einem dann zum Beispiel auf einmal ein passender Psalmvers in den Sinn.
Was macht ihr mit den Rachepassagen in den Psalmen?
Wir klammern diese Stellen aus, weil sich heute viel damit schwertun. Das erfordert eine theologische Auseinandersetzung, damit man das einsortieren kann. Letztlich wird aber in diesen Passagen die Rache und die Sorge für die Gerechtigkeit Gott überlassen.
Stört es dich als Kantor, wenn Mitbrüder schief singen oder die Tonhöhe nicht halten können?
Ja, das tut manchmal schon in den Ohren weh. Doch nicht jeder Mitbruder ist gleich musikalisch. Hier zeigt sich aber auch die aktuelle Stimmung in der Gemeinschaft. Wenn viele müde sind, sackt der Ton ab. „Choralsingen ist zu 80 % hören“ heißt es immer: Ich muss mich selber wahrnehmen, ich muss beim gemeinsamen Singen auf die anderen hören. Und gemeinsam hören wir auf Gottes Stimme. Der Hl. Benedikt sagt, dass „Herz und Stimme im Einklang“ sein sollen (RB 19,7). Und er meint da vor allem die Stimme Gottes, in die wir mit unserem Herzen einstimmen.
Wie singt ihr unter Corona-Bedingungen?
Derzeit sind bei den Stundengebeten leider Besucher ausgeschlossen. Das tut uns sehr leid. Aber es gibt einen Livestream unter koenigsmuenster.de. Bei der Messe tragen wir alle Maske und nur die Schola (die Vorsänger) singt. Es geht zurzeit nicht anders.
In Meschede gibt es ja auch eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Steht ihr in Kontakt?
Ja, Pastor Pierre Diekena war kurz nach seiner Einführung mit seiner Frau bei uns im Refektorium zum Abendessen. Auch bei anderen Gelegenheiten, etwa Bibelwochen, kooperieren wir. Wir sind sehr ökumenisch eingestellt.
Was hörst du privat für Musik?
Zurzeit Operetten! Darauf bin ich erst Anfang des Jahres gestoßen. Vorher konnte ich damit gar nichts anfangen. Mich begeistert dabei die Leidenschaft der Sänger*innen! Das hat mich neu ermutigt, im Chorgebet die Leidenschaft für Gott zum Klingen zu bringen.
Ulrich Müller war 2008-2020 Ältester der EFG Gütersloh. Seit 2016 ist er Benediktineroblate der Abtei Königsmünster. www.ulrich-mueller.com
Abteiladen und Werkstätten wieder geöffnet
AbteiAuch wenn die Mönche sich zur Zeit in Quarantäne befinden, geht das Leben auf dem Klosterberg weiter. So haben ab heute (23.04.2021) der Abteiladen und die Betriebe wieder geöffnet. Alle Mitarbeitenden wurden negativ getestet, sodass unter Einhaltung der bestehenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen alle Betriebe gefahrlos erreicht werden können. Die Mönche halten sich im Klausurbereich des Klosters auf und haben keinen Kontakt – weder zu Mitarbeitenden noch zu Kunden. An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich allen Mitarbeitenden für ihr hohes Engagement und ihren Einsatz danken, ohne den das alles so nicht funktionieren würde!
Wichtige Info zum Livestream
AbteiIn den letzten Tagen ist es gerade bei unserem Angebot der Impulse immer wieder zu Problemen mit dem Livestream gekommen, sodass nicht alles übertragen werden konnte. Für diese Unannehmlichkeiten bitten wir Sie herzlich um Entschuldigung. Das Problem ist bei den Gottesdienstübertragungen bisher noch nicht vorgekommen bzw. es ist uns nicht bekannt gewesen. Für jede Rückmeldung sind wir dankbar.
Den Teilnehmenden des Osterkurses werden wir selbstverständlich einen Teil des Unkostenbeitrags rückerstatten. Wir werden uns diesbezüglich bei Ihnen melden.
Wir wünschen Ihnen weiterhin gesegnete Kar- und Ostertage und hoffen, dass die technische Verbindung „stabiler“ wird!
Kar- und Ostertage Online 2021
AbteiSchon vor einigen Wochen haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, sowohl den traditionellen Osterkurs in einem Onlineformat anzubieten als auch von Gründonnerstag bis Ostersonntag, an den Tagen des Österlichen Triduum (der Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu) auf alle Präsenzgottesdienste zu verzichten. Bei steigenden Infektionszahlen in ganz Deutschland hätten wir nur sehr wenige Menschen zur Teilnahme an den Gottesdiensten zulassen können – mit Maskenpflicht, ohne Gesang und nur in einer sehr reduzierten Liturgie. Wir möchten aber unseren zahlreichen Freundinnen und Freunden dennoch die Möglichkeit bieten, die Kar- und Ostertage mit uns zu feiern und laden Sie daher ein, sich im Livestream mit uns zu verbinden und uns so nahe zu sein. Denn Ostern fällt nicht aus, egal an welchem Ort wir uns befinden, und die Gesundheit von Ihnen ist ein wichtiges Gut, das es gerade bei den neuen Variationen des Virus unbedingt zu schützen gilt.
Neben den üblichen Gottesdiensten an den Kar- und Ostertagen laden wir Sie auch zu Live-Videoimpulsen ein, die einige Brüder an diesen Tagen geben. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über alle Zeiten, die im Livestream zur Verfügung gestellt werden:
Karmittwoch – 31.03.2021
17.45 Konventamt und Vesper
19.40 Komplet
20.15 Einführung in die Feier der Kar- und Ostertage (P. Jonas)
Gründonnerstag – 01.04.2021
06.30 Trauermetten
09.00 Impuls (P. Jonas)
12.15 Mittagshore
15.00 Impuls (Br. Emmanuel)
17.30 Abendmahlsgottesdienst
20.15 Komplet
21.00 Ölbergstunde
Karfreitag – 02.04.2021
06.30 Trauermetten
09.00 Impuls (P. Jonas)
12.15 Mittagshore
15.00 Karfreitagsliturgie
19.00 Komplet
20.00 Orgelmeditation (P.Abraham)
Karsamstag – 03.04.2021
06.30 Trauermetten
09.00 Impuls (P. Jonas)
12.15 Mittagshore
15.00 Impuls (P. Maurus)
17.00 Vesper
21.00 Feier der Osternacht
Ostersonntag – 04.04.2021
10.30 Konventamt
13.00 Impuls und Verabschiedung (P. Jonas)
Kreuzabnahme
AbteiEs ist wieder so weit – die Karwoche steht bevor. Mit der Ersten Vesper vom Palmsonntag am 27.03.2021 treten wir wieder in die Geheimnisse von Leiden, Tod und Auferstehung ein, die für die Christen weltweit so zentral sind. Es ist die zweite Heilige Woche in Pandemiezeiten, und leider ist es auch in diesem Jahr nicht möglich, die Feier der Kar- und Ostertage mit rund 100 Gästen vor Ort zu verbringen, wie es sonst üblich ist. Aber zum Glück haben wir die technischen Möglichkeiten, dass Sie dennoch an diesen Tagen mit uns verbunden sein können – beim Online-Osterkurs, bei der Liturgie dieser Woche – oder auch bei den Vorbereitungen.
Brüder bei der Kreuzabnahme
Heute ist das große Christkönigskreuz, das in der Abteikirche über dem Altar hängt, in einer Gemeinschaftsaktion abgenommen worden. Traditionell werden die Kreuze in den Kirchen in der Passionszeit verhüllt – was bei unserem Kreuz etwas schwierig wäre. So haben wir das Kreuz in den Kapitelsaal im Innenbereich des Klosters getragen. Hier ist uns als Gemeinschaft der Herr sogar rein physisch noch näher als in der Kirche…
Im Kapitelsaal
Christuskrone
Im Video sehen Sie, wie das Kreuz langsam heruntergelassen wird und allmählich verschwindet – vielleicht eine vorbereitende Meditation auf diese Woche der ganz eigenen Art.
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Schulgottesdienst zum Benediktsfest
AbteiEigentlich ist es eine schöne Tradition, dass am Benediktsfest am 21. März die gesamte Gemeinschaft des Gymnasiums der Benediktiner sich in der Abteikirche zu einem Gottesdienst zu Ehren unseres Ordensgründers versammelt. Nun ist es in diesen Zeiten leider nicht möglich, einen Präsenzgottesdienst mit 700 Schüler*innen und dem Lehrerkollegium abzuhalten. Dennoch wollten wir den Tag nicht so einfach verstreichen lassen und haben die Schulgemeinschaft am Montag, den 22. März 2021, zu einem Video-Livestream-Gottesdienst eingeladen. Einige wenige waren vor Ort in der Kirche, die meisten haben den Gottesdienst entweder in den Klassen oder im Distanzunterricht zuhause verfolgt.
Im Gottesdienst, den P. Klaus Ludger und Frau Krajewski, unsere Schulsozialarbeiterin, leiteten, wurde versucht, eine Brücke zu schlagen zwischen der aktuellen Situation der Pandemie und der Regel des hl. Benedikt. Da er vielleicht auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant ist, stellen wir ihn hier zur Verfügung.
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„Wir müssen etwas Namhaftes leisten für das Reich Gottes.“
AbteiEs ist besonders dem damaligen Oberen des jungen Konventualpriorates Königsmünster, P. Alban (Josef) Buckel OSB (1901-1959), zu verdanken, dass nach der Aufhebung des Klosters am 19.03.1941 die Gemeinschaft nicht auseinanderfiel, sondern dass nach dem Krieg das Leben auf dem Mescheder Klosterberg weitergehen konnte. In schwerer Zeit hat er die Gemeinschaft, die in alle Himmelsrichtungen zerstreut war, zusammengehalten. In unserem aktuellen Gruß würdigen wir den zweiten Konventualprior von Königsmünster mit einem Porträt.
„Wir müssen etwas Namhaftes leisten für das Reich Gottes“ – diesen Satz kann man über das Leben des zweiten Konventualpriors der Abtei Königsmünster stellen, der sich in stürmischen Zeiten für den Aufbau des Friedensreiches Gottes eingesetzt hat und den dieser Einsatz in den Widerspruch gegen die geführt hat, die mit menschlichen Machtmitteln ihr Reich durchzusetzen suchten. Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass noch heute Mönche auf dem Mescheder Klosterberg beten und arbeiten.
Josef Buckel wurde am 8. Mai 1901 in Sulzach im Markt Dürrwangen in Mittelfranken geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er 1914 auf die Missionsschule der Benediktiner zunächst in St. Ludwig, später in St. Ottilien. Nach dem Abitur, das er 1922 in Würzburg ablegte, wurde er am 8. Mai 1922 als Frater Alban ins Noviziat der Abtei Münsterschwarzach aufgenommen. Kurz nach seiner Priesterweihe am 24. März 1928 wurde er Studienpräfekt in St. Benedikt in Würzburg, wo die Theologiestudenten der Abtei wohnten. Nebenbei arbeitete er wissenschaftlich weiter und schloss seine Studien 1933 mit der Promotion zum Dr. theol. mit einer Arbeit über „die Gottesbezeichnungen in den Liturgien der Ostkirche“ ab.
Am 17. September 1937 begann ein neuer Lebensabschnitt für ihn, nachdem ihn der junge Konvent von Königsmünster zum Nachfolger von P. Linus Leberle zum Konventualprior der Gemeinschaft im Sauerland gewählt hatte. Die dunklen Wolken, die sich damals über Deutschland zusammenbrauten, machten auch vor der jüngsten Gründung der Missionsbenediktiner nicht halt, sodass sich P. Prior Alban von Anfang an gegen offene und versteckte Angriffe der Nationalsozialisten zur Wehr setzen musste. Ein Schicksalstag war der 19. März 1941, das Fest seines Taufnamenspatrons, als er nach der Messe, die er im Josefsheim in Bigge hielt, feststellen musste, dass die Gestapo dabei war, das Kloster aufzuheben und die Mönche auszuweisen. Mit zwei anderen Brüdern kam er bis August 1941 wegen „dringenden Verdachts staatsfeindlicher Betätigung“ in Schutzhaft ins Polizeigefängnis in Dortmund, bevor er aus Westfalen ausgewiesen wurde. Nach seiner Entlassung wirkte er als Seelsorger in Bad Neustadt an der Saale.
P. Prior Dr. Alban Buckel OSB
In den Kriegsjahren war es seiner unermüdlichen Arbeit zu verdanken, dass der Konvent von Königsmünster, der in alle Himmelsrichtungen verstreut war, nicht auseinanderfiel. Durch zahlreiche Rundbriefe, die er an alle Mitbrüder regelmäßig verschickte, hielt er die Gemeinschaft innerlich zusammen. So kehrten schon bald nach dem Ende des Krieges die ersten Brüder zurück in das Kloster nach Meschede, das zwischenzeitlich als Krankenhaus beschlagnahmt war. In anstrengenden und zähen Verhandlungen konnte P. Alban Schritt für Schritt das Klostergebäude zurückgewinnen; ebenso musste er mit der Stadt Meschede langwierige Verhandlungen über die Wiederübernahme der Schule führen, die dann im August 1946 erfolgte.
Nach und nach konnte P. Alban das Kloster in den folgenden Jahren baulich erweitern. So wurden provisorische Gebäude für die Landwirtschaft, eine erste Jugendherberge und eine Wäscherei mit Gastzimmern errichtet. Vor allem konnte unter seiner Leitung 1951 eine Notkirche im Kellergeschoss des geplanten zweiten Klosterflügels entstehen (die heutige Aula des Gymnasiums). Bis zur Weihe der Abteikirche am 1. September 1964 diente sie als provisorischer Gottesdienstraum. Auch begann P. Alban mit den Planungen für einen Neubau des Gymnasiums auf dem Klosterberg, den sein Nachfolger, Abt Harduin Bießle OSB, dann umsetzen konnte.
Nach der Erhebung des Klosters zur Abtei am 18. Oktober 1956 übernahm P. Alban als Superior die Leitung des Studienhauses St. Ansgar in Paderborn – eine Aufgabe, die ihm sicher entsprach, heißt es doch von ihm, dass er gerade für die jüngeren, noch in der Ausbildung stehenden Brüder immer ein offenes Ohr hatte und ihren Wünschen entgegenkam. Leider konnte er diese Aufgabe nicht mehr lange ausüben – geschwächt durch eine langjährige Zuckerkrankheit fand sein Leben überraschend schnell am 7. April 1959 ein Ende. Die Worte von Abt Harduin bei der Beerdigung von P. Alban am 10. April 1959 fassen sehr schön die Bedeutung des zweiten Konventualpriors von Königsmünster für den Aufbau der Gemeinschaft zusammen: „P. Alban hat seine besten Jahre für Königsmünster eingesetzt und dabei seine Kräfte verzehrt. Wenn es ihm durch die widrigen Zeitverhältnisse, in die er mit seiner Aufgabe hineingestellt war, nicht vergönnt war, ein entsprechendes Wachsen und Gedeihen von Königsmünster zu erleben, so wurde dadurch sein Arbeiten noch opfervoller und auch verdienstreicher vor Gott.“ Ihm ist es zu verdanken, dass Königsmünster in den Kriegswirren nicht unterging, sondern bis heute fortbesteht.
19. März 1941 – ein Schicksalstag für Königsmünster
AbteiErinnerungen an die Aufhebung des Klosters und die Vertreibung der Mönche durch das NS-Regime vor 80 Jahren (veröffentlicht im „Gruß aus Königsmünster“ 2-2021)
von P. Maurus Runge OSB
„Am Morgen des 19. März [1941], dem Fest des hl. Josef, feierte der Konvent wie an allen Sonn- und Festtagen das Konventamt in der Notkirche am Fuße des Klosterberges. Als wir nach dem Gottesdienst zum Kloster zurückkamen, wunderten wir uns über die vielen Autos, die vor dem Hause standen. … Beim Frühstück erfuhren wir, dass die Gestapo im Hause sei.“ So beschreibt der spätere Abt Harduin Bießle, damals Subprior und Direktor der Schule, in seinen Erinnerungen den denkwürdigen Tag der Vertreibung der Mönche und der Aufhebung des Klosters durch die Nationalsozialisten, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt. Der damalige Konventualprior, P. Dr. Alban Buckel OSB aus der Abtei Münsterschwarzach, der erst 1937 mitten in stürmischen Zeiten als Nachfolger von P. Linus Leberle von den Mönchen des jungen Priorates gewählt worden war, hielt an diesem Morgen die Messe im Josefsheim Bigge und kam erst später dazu. Schroff teilte der Leiter des Kommandos der Gestapo den Mönchen mit, dass ihr Kloster beschlagnahmt sei und sie sich sofort in die Erzabtei St. Ottilien zu begeben hätten. Sie sollten in Zivilkleidung reisen und wurden eigens für die Abfahrt ins 20 km entfernte Arnsberg gebracht – die Machthaber wollten anscheinend verhindern, dass die Bevölkerung Meschedes von der Ausweisung der beliebten Mönche erfuhr. Allerdings, so berichtet Abt Harduin weiter: „Bereits am Bahnübergang in Meschede, wo die Schranke sehr lange geschlossen war, erkannten uns Fußgänger trotz unserer Zivilkleidung und wollten mit uns auf dem offenen Lastauto sprechen.“ Am Morgen des 20. März 1941 kamen die Mönche in St. Ottilien an – die Brüder dort waren über ihre plötzliche Ankunft nicht informiert, was zu einigen Problemen hinsichtlich der Versorgung führte. Am 17. April 1941 wurde auch die Erzabtei St. Ottilien aufgehoben, und die Mönche wurden teils in die Wehrmacht eingezogen und teils als Aushilfspfarrer in der Seelsorge eingesetzt. P. Prior Alban, P. Willigis Braun als Cellerar und P. Luitpold Lang als Leiter des Internates wurden von der Gestapo zunächst nach Dortmund mitgenommen, wo sie einige Wochen in Untersuchungshaft bleiben mussten. P. Luitpold wurde danach zur Wehrmacht eingezogen und fiel im Krieg – ebenso wie vier weitere Mitbrüder: P. Maurus Lehre, Br. Medardus Wintergerst, Br. Sturmius Mörs und Br. Stephan Jäger.
P. Luitpold Lang mit Konviktsschülern
P. Prior Alban konnte in Neustadt an der Saale als Seelsorger wirken. Ihm ist es zu verdanken, dass die Gemeinschaft von Königsmünster, die weit verstreut war, nicht auseinanderfiel. Durch viele Rundbriefe leistete er einen großen Beitrag zum inneren Zusammenhalt der Gemeinschaft, sodass schon kurz nach dem Krieg die ersten Brüder heimkehrten, um den Wiederaufbau des Klosters in Angriff zu nehmen, das zwischenzeitlich als Lazarett und Lungenheilanstalt diente.
P. Alban war 1937 von den Mönchen zum Nachfolger des zurückgetretenen P. Linus Leberle gewählt worden. Im Nekrolog für P. Linus lässt Abt Harduin die Hintergründe anklingen: „Dem gewissenhaften, treu an den überlieferten Formen benediktinischen Lebens festhaltenden Obern wurde es in der Zeit des Naziregimes schwer, sich mit den Strömungen der Zeit, die auch versuchten, in das Kloster einzudringen, auseinanderzusetzen.“ Zum Gründungspersonal von Königsmünster, das 1928 aus Bayern ins Sauerland geschickt worden war, gehörte auch P. Godehard Machens (1903-1988). Er kam aus der Abtei Schweiklberg und kehrte 1933 dorthin zurück. Er gründete dann eine Hitlerjugend für die Zöglinge der Abtei, verließ aber 1937 das Kloster und ein Jahr später den Orden. Ob er einige Brüder in seinem Sinne geistig beeinflusst hat? Oder spielt Abt Harduin in seinem Nachruf auf die Ereignisse um seinen Vorgänger im Amt des Schuldirektors, P. Hermann Weggartner, an, dem von Seiten der politisch Verantwortlichen nahegelegt worden war, in die NSDAP einzutreten, um größeren Schaden von der Schule abzuwenden? Darüber kam es zum Konflikt mit den beiden Prioren, zunächst P. Linus, später P. Alban, der P. Hermann 1939 seines Amtes als Direktor enthob. Allerdings wird im Zuge der Reichspogromnacht am 9. November 1938 ein Vorfall überliefert, bei dem P. Hermann sich schützend vor eine jüdische Familie stellte und den SS-Männern entgegenrief: „Wenn ihr schießen wollt, dann erschießt zunächst mich.“ In der Westfalenpost, der Lokalzeitung Meschedes, wurde darüber 1995 in einem Artikel, 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, berichtet. Auch ist P. Hermann schon relativ früh aus der Partei wieder ausgetreten, was ein Indiz dafür sein könnte, dass er nicht aus Überzeugung gehandelt hatte, sondern nur größeren Schaden von der Schule abwenden wollte.
P. Hermann Weggartner
Es ist schwierig, im Abstand von 80 Jahren ein Urteil über die Menschen und Mitbrüder dieser Zeit zu fällen. Was können wir aus dieser Zeit für die Gegenwart lernen? Keiner von uns kann sicher sagen, wie er in ähnlicher Situation handeln würde. Ein vorschnelles Urteil über damalige Personen verbietet sich. Gerade im Blick auf die Geschichte halte ich es dennoch für wichtig, wachsam zu sein und laut die Stimme gegen jede Form von Nationalismus und Rechtsextremismus zu erheben, damit sich die Ereignisse dieser schrecklichen Jahre nicht wiederholen.
Mit P. Alban Buckel im Priorenamt ist in den Veröffentlichungen der Gemeinschaft ein neuer Ton eingekehrt. Das zeigt ein Weihnachtsgruß an die Freundinnen und Freunde von Königsmünster aus dem Jahr 1939/40. Darin schreibt P. Alban:
Dieses Wort vom Frieden berührt uns in unserer Zeit besonders tief. Wir wandern in Gedanken so oft zu unseren Soldaten, die uns den Frieden erstreiten. Wir wünschen, dass der Friedensfürst den Völkern Gedanken des Friedens eingebe. Wir möchten wünschen, dass seine Boten die Gewehre der Soldaten eintauschen gegen den Ölzweig des Friedens. Der friedliche Wettstreit der Völker und Nationen in der Förderung edler menschlicher Kultur möge wieder treten an die Stelle der Zerstörung, die das Kriegshandwerk schafft.
Peter Bürger schreibt in einem neuen Sammelband über die Ereignisse des NS-Klostersturms[1], dass solche Passagen von den Polizeidiensten des NS-Staates durchaus als „wehrkraftzersetzend“ empfunden werden konnten. Das Wort „Frieden“, das im ganzenText 21mal vorkommt, „besagt implizit eine Absage an die Kriegsdoktrin des NS-Rassenstaates“. Wir haben es hier mit einem „katholischen“, nicht mit einem „deutschen“ Text zu tun. Ob der Mescheder Prior schon damals im Visier der NS-Oberen stand, sodass schon am 19. März 2041 das Priorat Königsmünster als erstes Kloster der Missionsbenediktiner aufgehoben wurde?
P. Harduin Bießle
Die Aufhebung von Königsmünster fiel mitten in die Fastenzeit. Kurz danach feierten die Mönche an ganz verschiedenen Orten die Geheimnisse von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. In den verschiedenen Osterbriefen der Mitbrüder wird das historische Ereignis der Vertreibung aus dieser Glaubensperspektive heraus gedeutet. Ein Brief von P. Harduin, der in St. Ottilien am 27. März 1941 verfasst wurde, gibt Zeugnis von einer Hoffnung, die letztlich stärker ist als alle Gewalt – und erinnert uns Heutige daran, welchem König wir verpflichtet sind: einem Friedenskönig, der seine Herrschaft nicht mit der Macht der Waffen, sondern aus der Ohnmacht der Liebe heraus begründet hat:
Eine Woche folgenschwerster Ereignisse liegt hinter uns. Wir sind nicht mehr in unserem lieben Königsmünster. – Als wir am Josefstag gegen ½ 8 Uhr von der Notkirche zum Kloster zurückkehrten, fanden wir es von einer starken Abteilung Gestapo besetzt. Wir wurden in einen Raum gewiesen, erhielten Sprechverbot und wurden bewacht. Etwas später durchsuchte man in Gegenwart der einzelnen Mitbrüder die Zimmer peinlich genau und im Laufe des Spätvormittages erhielten die meisten den Befehl, ihre Sachen zu packen. Nach dem Mittagessen, das wir unter Stillschweigen und Aufsicht einnahmen, eröffnete uns der Leiter der Kommission, das Kloster sei beschlagnahmt, wir hätten um 3 Uhr das Haus zu verlassen und uns sofort nach St. Ottilien zu begeben; ferner bestände für uns ein Aufenthaltsverbot im Regierungsbezirk Arnsberg. …
Uns gegenüber wurden keine Gründe für diese Aktion genannt; aber die ganze Art der Untersuchung läßt darauf schließen, daß man staatswidrige Gesinnung, Redereien u. dgl. Aufdecken will. – Das eine können Sie jedenfalls aus diesen Nachrichten über Meschede entnehmen: Es ist jetzt für uns die Zeit angebrochen, wo es gilt, dem Heiland das Kreuz nachzutragen in seiner ganzen Schwere und Bitterkeit. Aber auch das andere wissen wir, daß auf den Karfreitag ein OSTERN folgen wird. Beten wir jetzt noch mehr füreinander um Liebe und Treue zum Beruf und zu unserer klösterlichen Gemeinschaft. Beten wir bes. um Kraft und Trost.
P. Harduin
[1] M. Sigram Bauer, Alban Buckel, Dominicus M. Meier u.a., Gestapo-Klostersturm im Hochsauerland. Texte zur Auflösung der missionsbenediktinischen Niederlassungen in Meschede und Olpe, zusammengestellt und eingeleitet von Peter Bürger, Norderstedt 2020, 44f.
Ein süßes Dankeschön aus der Konditorei
Abtei„Systemrelevant“ – ein Begriff, der im letzten Jahr in der Corona-Krise geprägt wurde. Damit waren Menschen gemeint, die in Bereichen arbeiten, die man nicht mal eben so einfach schließen kann, weil dann das ganze System irgendwann nicht mehr funktioniert. Oft sind es Menschen in helfenden Berufen – Krankenschwestern und -pfleger, Rettungssanitäter, Ärztinnen – aber auch die Kassiererin im Supermarkt und der Straßenreiniger gehören dazu, die oft für wenig Geld wie selbstverständlich dafür sorgen, dass die Gesellschaft auch in Krisenzeiten weiter funktioniert.
Unser Konditormeister, Ron Knape, hatte in den letzten Wochen die Idee, etwas für diese Menschen zu tun.“Ich wollte einfach einen positiven Impuls in schwierigen Zeiten setzen“, erzählt er. Nach Rücksprache mit Abt Aloysius und den Verantwortlichen der Abtei entwickelte sich dann allmählich die Idee, der Rettungswache in Meschede stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer einige der köstlichen Torten zu schenken, für die unser Konditormeister inzwischen bekannt ist. Damit sollte den Menschen, die rund um die Uhr für andere da sind, einfach DANKE gesagt werden. Abt Aloysius vergleicht den Dienst der Rettungswache mit dem Dienst des Pförtners in der Benediktsregel. „Beide sind 365 Tage im Jahr, sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag einfach da für die Menschen – rund um die Uhr.“ Das sei ein wichtiger Dienst, der in unserer Gesellschaft viel zu wenig honoriert werde. Und so nahmen einige Vertreter der Rettungswache am Vormittag des 9. März 2021 einige Pakete mit süßen Köstlichkeiten aus unserer Abteikonditorei in Empfang. Wir bedanken uns damit für ihren wichtigen Dienst und wünschen guten Appetit!
80 Jahre Vertreibung – neuer „Gruß“ erschienen
AbteiDas Jahr 1941 war für die Missionsbenediktiner von St. Ottilien ein Schicksalsjahr. In diesem Jahr wurden innerhalb von nur zwei Monaten alle deutschen Klöster der Kongregation (Königsmünster, St. Ottilien, Schweiklberg, Münsterschwarzach) von den Nationalsozialisten aufgehoben und die Mönche vertrieben. Unser Kloster Königsmünster stand am 19. März 1941 am Anfang dieser traurigen Entwicklung. Den 80. Jahrestag dieses denkwürdigen Ereignisses nehmen wir zum Anlass, im aktuellen „Gruß“ auf diese Ereignisse zurückzublicken – immer mit der Rückfrage verbunden, was wir daraus für unsere Gegenwart und Zukunft lernen können.
Viele Bilder und Texte aus dieser Zeit sind im Kloster- und Schularchiv aufbewahrt und haben Eingang in diese Ausgabe gefunden. Dass die Aufhebung mitten in die Österliche Bußzeit fiel, war für die Mönche damals Anlass, sie auch im Blick auf die Passion Christi zu deuten – ein Brief vom späteren ersten Abt von Königsmünster, Harduin Bießle, eine Woche nach der Vertreibung macht das deutlich. Im Porträt erinnern wir an den damaligen Konventualprior Alban Buckel, der die verstreute Gemeinschaft zusammengehalten hat und dem es zu verdanken ist, dass nach 1945 das Leben auf dem Klosterberg weitergehen konnte – bis heute. P. Klaus-Ludger stellt in seinem Beitrag die Logik der Vertreibung („Damit ich sein kann, musst du weg“) der Logik des Urvertrauens gegenüber („Es ist gut, dass du da bist“) und gibt so einen Impuls, der gerade in unserer Zeit wichtig sein kann.
Wie üblich berichtet der Gruß über das aktuelle Leben auf dem Klosterberg heute, das letztlich dem beherzten Einsatz und der Wiederaufbauleistung unserer Vorfahren zu verdanken ist. Und wir weiten den Blick über Deutschland hinaus auf unsere Gründungen in Kuba und Ägypten, wo trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie viel Neues entstanden ist und weiter wächst. Gerade die Gemeinschaft auf Kuba wird uns in den nächsten Jahren weiter begleiten. Denn hier soll ein neues Kloster mit Gästehaus entstehen, sodass die sehr einfachen Bedingungen im „Containerkloster“, in dem die Brüder momentan leben, hoffentlich bald ein Ende finden. Hier sind wir auch auf Ihre tatkräftige Unterstützung angewiesen.
Leider ist ein voller Betrieb auf dem Klosterberg immer noch nicht möglich – AbteiGaststätte und Gästehäuser bleiben zunächst bis 22. März geschlossen. Unser Osterkurs findet in diesem Jahr als Onlinekurs statt. Die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen von Gründonnerstag bis Ostersonntag sind leider nicht als Präsenzgottesdienste möglich; über den Livestream können Sie aber daran teilnehmen. Und ein Hoffnungsschimmer besteht auch: seit dem 8. März darf unser Abteiladen wieder alle Produkte auch vor Ort verkaufen! Sobald es neue Entwicklungen gibt, werden wir Sie hier sofort darüber informieren.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Abteiladen wieder ganz geöffnet
AbteiWir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass ab Montag, den 8. März 2021, unser Abteiladen auf dem Klosterberg wieder zu den gewohnten Zeiten (montags bis samstags 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr / sonntags 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr) alle Produkte zum Verkauf anbieten kann: Kerzen, Produkte aus den Klosterwerkstätten und christlicher Bedarf, auch im Hinblick auf Ostern und die Erstkommunion. Natürlich können Sie auch weiterhin per E-Mail oder telefonisch unter 0291/2995-109 bestellen. Die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wie medizinische Maskenpflicht und die Begrenzung der Kunden im Verkaufsraum etc. gelten natürlich weiterhin.
Unser Team vom Abteiladen freut sich auf Ihren Besuch!
Die AbteiGaststätte bleibt leider noch bis einschl. 22. März 2021 geschlossen; auch der Verkauf von Kuchen und Eintopf findet nicht statt.
„Häuser GOTTES Häuser“ – eine Ausstellung in den Fenstern der Bank für Kirche und Caritas, Paderborn
Abtei12 großformatige Fotos von Kirchen aus dem Erzbistum Paderborn sind vom 6. März bis Ende Mai 2021 in den Fenstern der Bank für Kirche und Caritas in Paderborn zu sehen. Unter dem Motto „Häuser GOTTES Häuser“ hat der Fotograf Jürgen Kemper aus Büren diese Bildreihe erstellt. Die Kirchen folgen von West nach Ost dem historischen Heeresweg Karls des Großen in das damals zu christianisierende Gebiet der Sachsen. Die Ausstellung umfasst Fotos von den Kirchen Sankt Josef in Lippstadt und Sankt Patrokli in Soest, Sankt Pankratius in Anröchte, dem Hohen Dom St. Maria, St. Liborius, St. Kilian in Paderborn, Maria Immakulata in Büren, St. Laurentius in Erwitte, St. Johannes in Salzkotten, der Kapelle St. Georg in Rüthen, St. Cyriakus in Geseke, St. Stephanus und Vitus in Höxter-Corvey, der Abteikirche Königsmünster in Meschede sowie St. Mariä Heimsuchung und St. Johannes Baptist in Warburg.
Jürgen Kemper, Fotograf der Ausstellung, erläutert zu seinen Bildern: „Mein Anliegen ist es, einzelne besondere Eindrücke und Anregungen mit den künstlerisch bearbeiteten Fotos der Gotteshäuser visuell zu erzählen oder Assoziationen zu ihnen zu visualisieren.“ Der Titel der Ausstellung „Häuser GOTTES Häuser“ verweist darauf, dass mit dem jeweils abgebildeten Kirchengebäude eine Geschichte verbunden sein kann, die Kemper als Fotograf dazu assoziiere und erzählen möchte. Daher tragen die bearbeiteten Fotos der „Häuser Gottes“ auch jedes für sich einen anderen Titel als den des bloßen Kirchennamens. Diese Titel können und sollen beim Betrachter der Bilder ebenfalls Assoziationen und Gedanken wecken, Erinnerungen an eine Lebenssituation, an eine Situation in der Kirche, an eine Textstelle aus der Bibel, an eigene Erfahrungen mit Mitmenschen, der Familie, der Kirche und mit Gott. Diese dürften sicherlich bei jedem Menschen anders ausfallen.
Eine kleine Hilfe zu der Erschließung und Lokalisierung der abstrahierten „Häuser Gottes“ ist der zu jedem Foto beigefügte sehr kurze informative Text über das jeweilige Kirchen-Gebäude und die Karte, wo die jeweilige Kirche im Erzbistum Paderborn liegt. Zudem ist an den Schaufenstern jeweils ein QR-Code angebracht, der zur Webseite der jeweiligen Kirchengemeinde der „Häuser Gottes“ führt. So kann der Betrachter sich interaktiv über sein Smartphone auf die Webseite der Gemeinden zu den Gotteshäusern begeben und Einblicke in die Gemeinde gewinnen, die zeigen, dass in den „Gotteshäusern“ vielfältiges Gemeinde-Leben herrscht.
Pressekontakt
Bank für Kirche und Caritas eG
Vera Audi
Kamp 17
33098 Paderborn
Fon 05251 121-1133
Mobil 0173 5495040
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Gedenkstele für Bruder Adelhard
AbteiZum Gedenken an unseren Br. Adelhard Gerke OSB (+ 2017) hat die Kirchengemeinde Corvey auf dem Friedhof gegenüber der Marienkapelle eine Gedenk-Stele aufgestellt. Br. Adelhard, 1930 in Höxter geboren, war Mönch der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede und wusste sich in besonderer Weise mit der ehemaligen Reichsabtei Corvey verbunden. Um das Westwerk, das heute den Status einer Welterbestätte besitzt, hat sich Br. Adelhard durch seine Publikationen sehr verdient gemacht. Generationen von Novizen erinnern sich lebhaft an die Ausflüge mit Bruder Adelhard nach Corvey, wo er mit Liebe zum Detail über „sein“ Corvey erzählen konnte. Dabei blühte er förmlich auf und vergaß auch mal Raum und Zeit. Wir freuen uns, dass ihm durch die Stele nun in Corvey eine bleibende Erinnerung geschaffen wurde.
Zeitliche Profess von Bruder Josef
AbteiGib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite
auf unsern Wegen unverhindert gehen
und überall in deiner Gnade stehen.
Lobet den Herren!
Diese Strophe des bekannten Kirchenliedes von Paul Gerhardt war auf der Einladung zur ersten Zeitlichen Profess unseres Bruders Josef Ellendorff OSB zu lesen, die am Samstag, den 6. Februar 2021, während der Vesper stattfand. Weil die Kirche bei unserem gesungenen Stundengebet wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen für die Öffentlichkeit geschlossen ist, konnten wir physisch keine Gäste begrüßen. Aber über den Livestream konnten die Verwandten und Freunde von Br. Josef an der Feier teilnehmen.
Auf der Professanzeige war eine Zeichnung von Richard André abgebildet, die König David beim Harfenspiel zeigt. Daneben finden sich Worte aus Psalm 33,2: „Preist den Herrn mit der Zither, spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!“ Gott zu loben und zu preisen – das ist auch der Dienst als Mönch, zu dem sich Bruder Josef in der Profess nun für ein Jahr in unserer Gemeinschaft verpflichtet hat. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe hat er Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam versprochen und sein „Suscipe“ gesungen.
Bruder Josef arbeitet im Gastbüro der Abtei und kann ebenfalls sein Talent der Fotografie einsetzen, indem er viele Fotos für unsere Publikationen und klösterlichen Produkte macht. Wir wünschen ihm Gottes Segen im ersten Jahr seiner Zeitlichen Profess!
Blasiussegen
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Am 3. Februar gedenkt die Kirche des hl. Blasius. Er war im dritten Jahrhundert Bischof von Sebaste (heutige Türkei) und ist als Märtyrer gestorben. Er zählt zu den 14 Nothelfern. Auf sein Gebet hin wurde ein Junge, der sich an einer Fischgräte verschluckt hatte, vor dem Erstickungstod gerettet. An seinem Gedenktag wird der sog. Blasiussegen gespendet, der besonders vor Halskrankheiten schützen soll. Normalerweise wird er mit gekreuzten Kerzen als Einzelsegen gespendet, doch in der Corona-Pandemie ist das nicht möglich. Daher hat unser P. Jorge im heutigen Konventamt den Blasiussegen als Schlusssegen gespendet und um Gesundheit an Leib und Seele gebetet. Gerne stellen wir den Segen als Video auf die Website, um Ihnen gerade in dieser so schwierigen Zeit die Möglichkeit zu geben, ihn mitzuvollziehen und auf diese Weise zu empfangen.
Gruß 1-2021 erschienen
AbteiSchaut hin! Dieses Wort, das auf Mk 6,38 zurückgeht, steht als Motto über dem 3. Ökumenischen Kirchentag, der vom 13. – 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main und digital stattfinden soll. Im ersten „Gruß aus der Abtei Königsmünster“ des Jahres 2021 nehmen wir dieses Wort auf und erzählen in den einzelnen Beiträgen davon, wie wir als Mönche der Abtei ökumenisch zu leben versuchen. Das passt auch gut zum Jahr der Ökumene, das 2021/22 von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland ausgerufen ist.
Der Ökumene fühlen wir uns in der Abtei Königsmünster schon seit langem verpflichtet – davon erzählt Abt em. Stephan in seinem Editorial. Abt Aloysius beleuchtet das Thema aus katholischer Perspektive, Pfarrer Pierre Diekena von der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzkirchengemeinde Meschede aus evangelischer Sicht – über seinen Gastbeitrag freuen wir uns besonders. Als neuer Leiter des Gastbereiches beschreibt Bruder Benjamin am Beispiel der Feier der Kar- und Ostertage, wie wir Gastfreundschaft ökumenisch zu leben versuchen. Und wir schauen zurück auf die adventlich-weihnachtliche Beleuchtung der Abteikirche, die für viele ein echter „Hingucker“ gewesen ist.
Schaut hin! Das meint auch, nicht gleichgültig zu sein dem Leid der Menschen gegenüber, sondern es wahrzunehmen und konkret zu helfen, damit Menschen eine Perspektive haben. Davon erzählen wir in diesem Gruß ebenfalls wieder in unseren missionarischen Projekten: in der Jugendarbeit der OASE, in der Ausbildung junger Menschen in Afrika und in neuen Entwicklungen im Krankenhaus der Abtei Ndanda in Tansania.
Daneben finden Sie auch in dieser Ausgabe wieder die gewohnten Rubriken Benediktinisches Leben, der Kleine Mönch, Bei Tisch gelesen und das Porträt eines Mitbruders, dieses Mal von unserem Bruder Vincent. Und natürlich gibt es aktuelle Informationen aus unseren Bereichen und Betrieben und eine kleine Vorfreude auf neue Produktsorten, die Sie genießen können, wenn unsere AbteiGaststätte hoffentlich bald wieder öffnen kann.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Nachwuchs im Kloster
AbteiHeute war ein besonderer Freudentag für unsere Gemeinschaft. Am 24. Januar 2021 konnten wir zwei junge Männer als Postulanten in unsere Gemeinschaft aufnehmen und sie mit dem benediktinischen Habit bekleiden. Nico Lassan ist 24 Jahre jung, stammt aus Elze bei Hildesheim und hat vor seinem Eintritt eine Ausbildung zum Klangtherapeuten absolviert und auch als Organist und Küster gearbeitet. David Fuhrmann ist 26, stammt aus Höxter und ist gelernter Koch. Doch mit dem Klostereintritt ist nicht mehr das Lebensalter wichtig, sondern der Zeitpunkt des Eintrittes – und da Nico einige Tage vor David eingetreten ist, ist er der „ältere“ Postulant.
Wir wünschen Nico und David Gottes Segen und eine gute Zeit des Eingewöhnens bei uns!
Covid19-Update: Tragen einer medizinischen Maske im Gottesdienst
AbteiAuf der Grundlage der auf Bundesebene am 19.01.2021 gefassten Beschlüsse hat das Land Nordrhein-Westfalen seine Corona-Schutzverordnung mit Wirkung vom kommenden Montag, dem 25.01.2021, befristet bis zum Ablauf des 14.02.2021, fortgeschrieben.
Danach sind Präsenzgottesdienste unter Einhaltung der derzeit geltenden Beschränkungen und Vorgaben wie bisher weiter möglich.
Hinsichtlich der Maskenpflicht im Gottesdienst und in anderen Versammlungen zur Religionsausübung gilt nunmehr die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Maske. Medizinische Masken im Sinne der Corona-Schutzverordnung sind die sogenannten OP-Masken, Masken des Standards FFP2 oder diesen vergleichbare Masken (KN95 / N95). Ausgenommen von der Maskenpflicht sind weiterhin die liturgischen Dienste im Altarraum. Ein Verstoß gegen die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Maske im Gottesdienst stellt künftig eine Ordnungswidrigkeit dar.
Diese Änderung gilt auch in den öffentlichen Gottesdiensten der Abtei Königsmünster ab Montag, 25.01.2021.
Maurus und Plazidus – ein Fest für die jungen Brüder
AbteiBesucherinnen und Besucher unseres Konventamtes am 15. Januar 2021 waren vielleicht etwas erstaunt, weil der Einzug in einer etwas anderen Ordnung erfolgte als gewohnt und der Abt auch jünger schien als an den anderen Tagen. Am 15. Januar wird in benediktinischen Klöstern das Fest der beiden heiligen Maurus und Plazidus gefeiert. Sie gelten als die ersten Schüler Benedikts. Gregor der Große überliefert in seiner Lebensbeschreibung des hl. Benedikt die Legende, dass Maurus auf den Befehl des Abtes hin übers Wasser ging, um seinen Mitbruder Plazidus vor dem Ertrinken zu retten – ein schönes Beispiel für mitbrüderliche Hilfe und Solidarität.
Bis heute ist es guter Brauch in den Klöstern, dass an diesem Tag die Novizen und Junioren das Ruder übernehmen und auf humorvolle Weise die gewohnte Ordnung durchbrechen – ähnlich geschieht es ja säkular beim Karneval. So gab es über den Tag verteilt einige Besonderheiten in unserer Gemeinschaft: das fing an, dass uns in den Klosterräumen überlebensgroße Heiligenfiguren von Benedikt, Scholastika und Laurentius begrüßten (den ein oder anderen zunächst auch erschreckten…). Die Ordnung in der Kirche und im Refektorium richtete sich nicht wie üblich nach dem Eintrittsalter, sondern nach der Körpergröße, was für einige Diskussionen und „Messungen“ sorgte. Die Tischlesung bestand zur Freude unserer frankophilen Brüder aus einem kulinarischen Restaurantführer aus dem Paris der 1950er Jahre mit vielen französischen Ausdrücken, die Bruder Sebastian gekonnt vortrug. Und unsere beiden Novizen, Br. Jonathan und Br. Josef, wechselten sich im Amt des „Novizenabtes“ für einen Tag ab und sprachen die Gebete, die sonst dem Abt vorbehalten sind. Am Ende des Tages war der Konvent zu einem gemütlichen Abend mit Glühwein und Knabbereien eingeladen. Es war ein gelungener Tag, bei dem sich Br. Symeon, Br. Josef und Br. Jonathan viel Mühe gemacht haben, dem Konvent einige schöne und heitere Stunden zu bereiten.
Feier des Silbernen Professjubiläums von Br. Emmanuel
AbteiAm 6. Januar 1996, vor 25 Jahren hat unser Bruder Emmanuel Panchyrz OSB in der Abtei Königsmünster Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam versprochen. Heute, am 10. Januar 2021, am Fest der Taufe des Herrn, konnte er voll Dankbarkeit erneut das „Suscipe me, Domine“ (Nimm mich an, Herr) singen und seine Profess bekräftigen. Das passt, denn wie Bruder Benjamin in seiner Predigt ausführte, hat sich in der Taufe Jesu der Himmel für jeden Menschen geöffnet, und jedem gilt der Zuspruch: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter!“
Vor der Professerneuerung zitierte Abt Aloysius, untermalt von Bruder Vincent an der Orgel, einige Verse aus dem Lied „Jesus soll die Losung sein“:
Unsre Wegen wollen wir nur in Jesu Namen gehen. Geht uns dieser Leitstern für, so wird alles wohl bestehen und durch seinen Gnadenschein alles voller Segen sein.
Alle Sorgen, alles Leid soll der Name uns verheißen; so wird alle Bitterkeit uns zur Freude werden müssen. Jesu Nam‘ sei Sonn‘ und Schild, welcher allen Kummer stillt.
Jesus, unser Trost und Hort, sei die Losung fort und fort.
Bruder Emmanuel engagiert sich in unserer Gemeinschaft auf vielfältige Weise: in der Krankenhausseelsorge im Karolinenhospital Hüsten (in ökumenischer Zusammenarbeit mit Pfarrerin Ulrike Rüter), im Abteiladen Olsberg, in der Begleitung von Gästen, bei Kontemplativen Exerzitien. Auch für die liebevolle und kreative Gestaltung des Blumenschmucks in der Abteikirche und in den übrigen Klosterräumen ist er verantwortlich. Für all diese Dienste sei ihm herzlich gedankt. Wir gratulieren Bruder Emmanuel an seinem Jubeltag und wünschen ihm Gottes Segen für die nächsten 25 Jahre!
Sternsinger noch einmal im Kloster am Sonntag, 10.1.
AbteiNachdem die Sternsinger der Gemeinde Maria Himmelfahrt in Meschede schon am 3. Januar nach dem Konventamt bei uns zu Gast waren, um uns den Segen für 2021 ganz coronakonform auf dem Kirchplatz zuzusprechen und ihre Segenskärtchen zu verteilen, freuen wir uns, dass wir sie morgen noch einmal um 10.00 Uhr vor unserem Konventamt begrüßen dürfen. Sie werden vor dem Eingang der Kirche am oberen Schulhof stehen, um uns den Segen für das vor uns liegende Jahr zu bringen.
Das Konventamt am Fest der Taufe des Herrn zum Abschluss der Weihnachtszeit findet am Sonntag, den 10. Januar 2021, erst um 10.30 Uhr statt. In der Eucharistiefeier wird unser Bruder Emmanuel dankbar auf 25 Jahre seiner klösterlichen Profess zurückschauen.
Die Sternsinger im Mescheder Norden haben einiges auf die Beine gestellt, um den Segen auch in diesem Jahr unter Achtung aller Hygienemaßnahmen allen Menschen zu bringen. In dem Video können Sie sich selbst ein Bild davon machen:
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Corona-Update im Januar 2021
AbteiDurch die verschärften Maßnahmen im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie gibt es einige Änderungen, die auch die Einrichtungen und Betriebe auf dem Klosterberg betreffen:
Über aktuelle Entwicklungen werden wir Sie weiterhin zeitnah informieren. Kommen Sie gut durch diese Zeit und bleiben Sie gesund!
Die Abteikirche in hellem Glanz
AbteiVom Ersten Advent 2020 bis zum Epiphaniefest, dem 6. Januar 2021, war unsere Abteikirche jeden Abend bis 23.00 Uhr und morgens von 6.00 Uhr bis 8.30 Uhr orange erleuchtet. Von vielen haben wir positive Rückmeldungen erhalten, dass sie die Illumination als Hoffnungszeichen in dunklen Zeiten erlebt hätten. Und ganz nebenbei konnten wir uns in die Initiative „Orange the world“ einreihen, die jedes Jahr im November und Dezember ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt vornehmlich an Frauen setzen möchte. Mit unserer Friedenskirche fühlen wir uns diesem Anliegen sehr verbunden. Ganz herzlich danken wir den Sponsoren und Helferinnen und Helfern, die die Realisierung dieses Projektes ermöglicht haben. Viele haben uns ermutigt, über eine dauerhafte Beleuchtung der Abteikirche nachzudenken. Das erfordert natürlich gute Überlegungen und Zeit, die wir uns dafür nehmen möchten.
In einem Interview mit der Westfalenpost hat unser Cellerar, P. Julian, einiges zu den Hintergründen der Beleuchtung erläutert.
Zum Ende der Beleuchtungszeit haben wir, ähnlich wie in der Silvesternacht, noch einmal ein kleines Lichtfeuerwerk aufleuchten lassen. Auf dem Video können Sie sich das in aller Ruhe anschauen:
Und hier noch einige Fotos der erleuchteten Abteikirche:
Heller denn je – die Sternsinger in der Abtei
AbteiNormalerweise besuchen uns in den Exerzitien um den 6. Januar die Sternsinger im Klosterrefektorium, um uns den Segen für das neue Jahr zuzusingen. In diesem Jahr konnten sowohl die Exerzitien als auch der Besuch der Sternsinger nicht in der gewohnten Form stattfinden. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass beides in veränderter Form möglich war. Die Exerzitien gestalteten wir als „stille Tage“ für unsere Gemeinschaft. Es gab einige geistliche Angebote, die von einzelnen Brüdern gestaltet wurden (Anbetung, Bibelteilen, Rosenkranzgebet, Filmexerzitien), vor allem aber war eine Atmosphäre der Ruhe im Haus spürbar, und die Arbeitsbereiche waren noch nicht vollständig geöffnet, so dass sich jeder gut auf die Gelübdeerneuerung vorbereiten konnte, die am Epiphanietag im Kreis unserer Gemeinschaft stattfindet.
Die Sternsinger mit Abt Aloysius vor der Abteikirche
Besonders hat es uns gefreut, dass die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt nach unserem Konventamt am 3. Januar bei uns waren. Auch wenn das Singen in diesem Jahr entfallen musste, haben sie uns doch den Segen gebracht, den die Leute auf den bekannten Kärtchen in ihre Häuser mitnehmen konnten. „Heller denn je“ – so lautete das Thema der diesjährigen Dreikönigsaktion – gerade in dunklen Zeiten soll die Botschaft der Sternsinger heller denn je in unseren Herzen und Häusern leuchten – und ganz konkret jetzt auch auf unserem Kirchplatz!
„Heller denn je“ – Segen auf dem Kirchplatz
Wir danken den jungen Königen für ihren Besuch bei uns, die mit ihrer Aktion auch immer notleidende Kinder in aller Welt unterstützen – und das ist in diesem Jahr auch kontaktlos und digital möglich.
CORONA-UPDATE: Präsenzgottesdienste in der Abtei vom 28.12.2020 – 10.01.2021
AbteiVom 28.12.2020 bis zum 10.01.2021 finden die Eucharistiefeiern in der Abtei Königsmünster unter den geltenden Hygienebestimmungen als Präsenzgottesdienst statt.
Alle weiteren Stundengebete finden nicht als Präsenzgottesdienste statt; Sie können über den Audiolivestream teilnehmen.
Folgende Gottesdienste finden als Präsenzgottesdienste statt:
Am 3. und am 10. Januar 2021 werden uns die Sternsinger im Anschluss an das Konventamt auf dem Kirchplatz den Segen für das neue Jahr zusprechen.
UPDATE: Absage aller Präsenzgottesdienste an Weihnachten
AbteiWer in den letzten Tagen Nachrichten gehört hat, wird die Debatte um Präsenzgottesdienste der Kirchen an Weihnachten sicherlich mitbekommen haben. Auch wir haben uns als Klostergemeinschaft ernsthaft darüber Gedanken gemacht, ob es verantwortlich ist, bei steigenden Infektionszahlen und einer immer mehr sich zuspitzenden Lage in den Krankenhäusern, Präsenzgottesdienste zu feiern und so das Risiko von Infektionen mit dem Coronavirus einzugehen. In der vergangenen Woche haben wir unsere Kirche schon zu den gesungenen Gebetszeiten für die Öffentlichkeit geschlossen und eingeladen, sich im Audiolivestream mit uns zu verbinden. Die Eucharistiefeiern hatten wir bisher unter strengen Hygieneauflagen noch öffentlich, haben dabei aber auf jegliches Singen der Gemeinde verzichtet.
Nachdem immer mehr Menschen, die sich für die großen Weihnachtsgottesdienste angemeldet hatten, sich aufgrund der hohen Infektionszahlen wieder abgemeldet hatten, haben wir uns nach Gesprächen mit den Verantwortlichen des Pastoralen Raumes Meschede/Bestwig dazu entschlossen, auf alle Präsenzgottesdienste an den Weihnachtstagen (24. – 27. Dezember) zu verzichten. Wir werden alle, die sich angemeldet haben, darüber informieren. Gleichzeitig freuen wir uns, dass wir Sie einladen können, die Weihnachtsgottesdienste über den Videolivestream auf unserer Website bzw. auf unserem YouTube-Kanal mit uns zu feiern (der Audiolivestream der übrigen Gebetszeiten bleibt natürlich weiterhin bestehen).
Die folgenden Gottesdienste übertragen wir als Videolivestream:
Wie es nach dem 27. Dezember mit Präsenzgottesdiensten weitergeht, werden wir nach Abstimmung mit den Verantwortlichen des Pastoralen Raumes kurzfristig entscheiden und Sie dann darüber auf unseren Kanälen informieren.
Auch wenn vieles in diesem Jahr nicht möglich ist – Weihnachten fällt nicht aus! Die Botschaft an Weihnachten bleibt gerade in diesen Tagen hochaktuell: Gott wird Mensch und schenkt uns damit ein starkes Zeichen der Hoffnung und Zuversicht!
Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachtstage! Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!
Abt Aloysius und die Mönche von Königsmünster
Digitales Orgelkonzert am 26.12.
AbteiWeihnachtliche Orgelmusik aus Meschede live am 2.Weihnachtsfeiertag im Stream
Zu einer Stunde mit weihnachtlicher Orgelmusik lädt die Abtei Königsmünster in Meschede am 2. Weihnachtsfeiertag (26.12.2020) um 20.00 Uhr per Livestream ein.
Der gebürtige Mescheder Heiner Bartsch spielt an der großen Klais-Orgel der Friedenskirche eine stimmungsvolle Melange aus besinnlichen und festlichen Weihnachtsmelodien, die er mal traditionell und mal etwas moderner interpretiert und mit improvisierten Teilen kombiniert. Dabei präsentiert er das vielseitige Klangspektrum von Meschedes größter und modernster Kirchenorgel von sanft und warm bis festlich triumphal.
In Zeiten, in denen Konzerte mit Publikum leider nicht möglich sind, bietet sich immerhin auf diese Weise die Möglichkeit, sich mit live musizierten Klängen die in diesem Jahr etwas andere Weihnachtszeit zu verschönern.
Das Konzert wird in unserem Livestream und auf YouTube übertragen.
UPDATE: BITTE NICHT MEHR ANMELDEN
AbteiUpdate vom 20.12.2020: Bitte nicht mehr für die Weihnachtsgottesdienste anmelden! Alle verfügbaren Plätze sind vergeben. Wir laden Sie auch weiterhin ein, sich im Videolivestream an den großen Weihnachtsgottesdiensten mit uns zu verbinden!
Auch in der Abtei Königsmünster sind unter Corona-Bedingungen die Plätze in der Abteikirche knapp. Deshalb müssen Sie sich zu folgenden Hauptgottesdiensten des Weihnachtsfestes anmelden:
Beachten Sie dazu bitte folgende Hinweise:
Falls Sie keinen Platz mehr bekommen, können Sie dennoch mit uns verbunden sein; denn zu den großen Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25.12. gibt es einen Videolivestream!
Umsetzung der Coronaschutzverordnung des Landes NRW vom 16.12.2020 in der Abtei Königsmünster
AbteiDie neuesten Entwicklungen in der Corona Pandemie zwingen uns, auch in der Form unserer Gottesdienste Änderungen vorzunehmen. Wir tun dies in Umsetzung der neuen Landesverordnung vom 16.12.2020 und den Ausführungsbestimmungen durch das Erzbistum Paderborn vom 16.12.2020 – aber auch in Solidarität mit den vielen Menschen, die nicht in gewohnter Weise das Weihnachtsfest feiern können.
Die wichtigste Neuerung in der Coronaschutzverordnung NRW verbietet unter §1 Abs. 3 den Gesang in Gottesdiensten. Nur noch ein Chor bzw. eine Schola darf den Gottesdienst musikalisch gestalten. Bisher lag dies noch im Ermessen der einzelnen Diözesen.
Dies hat für uns folgende Konsequenzen:
Erste Weihnachtsvesper: Gesänge durch Schola / Kantoren, keine Lieder
Christmette: festliche Eucharistiefeier, keine Elemente aus der Vigil, keine Lieder
Jahresschlussvesper: Gesänge durch Schola/Kantoren, keine Lieder
Daraus ergeben sich folgende Öffnungszeiten für die Kirche:
täglich
07.30 Uhr bis 11.30 Uhr
13.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Diese Regelung gilt z.Zt. bis zum 10. Januar 2021.
Es folgt eine Übersicht über die öffentlichen Gottesdienste in der Abtei Königsmünster:
18.12./ 19.12. Vierter Advent
17.30 Vorabendmesse
09.30 Konventamt
Montag, 21.12. – Mittwoch, 23.12.
17.45 Konventamt
24.12. Heiligabend
17.00 Festankündigung und Erste Weihnachtsvesper
21.00 Christmette
25.12. Erster Weihnachtstag
09.30 Festhochamt
26.12. Zweiter Weihnachtstag
09.30 Konventamt
27.12. Sonntag nach Weihnachten – Hl. Familie
09.30 Konventamt
Montag, 28.12. – Mittwoch, 30.12.
17.45 Konventamt
SILVESTER 2020 – NEUJAHR 2021
31.12. Silvester
17.45 Erste Vesper vom Hochfest der Gottesmutter Maria und Gebet zum Jahreswechsel
01.01. Hochfest der Gottesmutter Maria – Neujahr
17.45 Konventamt
Samstag, 02.01.
Keine Vorabendmesse!
03.01. 2. Sonntag nach Weihnachten
09.30 Konventamt
Montag, 04.01. – Freitag, 08.01.:
17.45 Konventamt
Samstag, 09.01.
17.30 Vorabendmesse
Sonntag, 10.01. Fest der Taufe des Herrn
10.30 Konventamt
CORONA-UPDATE: Änderungen für Abteiladen und Abteigaststätte
AbteiDer strenge Lockdown, der am Mittwoch, den 16.12.2020 bundesweit in Kraft tritt, hat auch Auswirkungen auf unsere Geschäftsbetriebe.
Der Abteiladen auf dem Klosterberg ist bis zum 23.12.2020 ausschließlich zum Lebensmittelverkauf montags bis samstags von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Vom 24.12.2020 bis zum 10.01.2021 ist er geschlossen. Ab dem 11.01.2021 öffnet er wieder zu den gewohnten Zeiten (9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr. Natürlich können Sie auch unseren Onlineshop zur Bestellung unserer Abteiwaren nutzen.
Der Abteiladen Olsberg kann als Lebensmittelladen bis zum 24.12. zu den üblichen Zeiten geöffnet bleiben, ebenso „zwischen den Jahren“ vom 28.12. bis zum 31.12.2020. Vom 2.1. bis zum 10.1.2021 bleibt er geschlossen.
Die AbteiGaststätte öffnet am 19. und 20.12.2020 nur zum Außerhausverkauf (samstags auch Eintopf), danach bleibt sie bis einschl. 10.01.2021 geschlossen.
Es gelten natürlich alle Hygiene- und Abstandsregeln. Über Änderungen werden wir Sie auch weiterhin informieren. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit! Kommen Sie gut und vor allem gesund durch diese Tage!
Hoher Besuch in der Abteischmiede
AbteiJoshua Schirmer, Mitarbeiter in unserer Abteischmiede, ist leidenschaftlicher Metallgestalter. Das hat er im Praktischen Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks (PLW) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Metallbauer der FR Metallgestaltung holte sich in seinem Handwerk den Titel erster Kammersieger in Südwestfalen. An diesem Erfolg ist die Abtei Königsmünster als Ausbildungsbetrieb maßgeblich beteiligt.
Einen Blick in die Schmiede warfen jetzt der Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen, Jochen Renfordt, und Geschäftsführer Fabian Bräutigam. Sie überbrachten nicht nur die Glückwünsche der Kammer, sondern auch quasi als Bescherung vor dem Fest ein Überraschungspaket. Da aufgrund der Situation eine offizielle Feier in großer Runde nicht stattfinden kann, besucht die Handwerkskammer die Kammer-, Landes- und Bundessieger im Betrieb.
Die hervorragende Ausbildungsquote in den Handwerksbetrieben der Abtei lobte Präsident Renfordt und dankte für den Einsatz von Ausbilder und Metallbauermeister Christoph Falke und Pater Abraham, ebenfalls Handwerksmeister und kreativer Kopf der Schmiede.
Seine berufliche Zukunft sieht der Mescheder weiterhin in der Klosterschmiede: Der Meister ist fest eingeplant – als Teilzeitkurs. Das sei, so Pater Abraham, der selbst diesen Weg gegangen ist, die „menschliche Qualifikation“ und Herausforderung.
Ein süßer Nikolausabend…
AbteiEs war ein besonderer Nikolausabend, zu dem unser Konditormeister und kürzlich zertifizierter Schokoladen-Sommelier Ron Knape (wir gratulieren zu dieser besonderen Auszeichnung, die in Deutschland nur ca. 50 Mal vergeben worden ist) am Samstag, den 5. Dezember 2020, den Konvent in die Räume des AbteiForum eingeladen hat. Dabei führte uns Herr Knape auf unterhaltsame Art in das Handwerk und die Kunst der Schokoladenherstellung ein, erzählte Wissenswertes zur Geschichte der Kakaobohne und gab im wahrsten Sinne des Wortes einige Kost-Proben seines Könnens.
So begann der Abend mit einem besonderen Aperitif – dem Fruchtsaft der Kakaobohne, die aus Ecuador stammt, zum ersten Mal vor über 5300 Jahren genutzt, von Azteken und Maya verbreitet und 1519 von den Spaniern nach Europa importiert wurde. Im 17. Jahrhundert kam der Kakao dann nach Deutschland und eroberte unsere Frühstückstische.
Anschließend gab es natürlich auch die fertigen Produkte zu verkosten – sowohl die flüssige, heiße Trinkschokolade als auch die 15 verschiedenen Schokoladenkreationen, die Sie selbstverständlich alle in unserer AbteiGaststätte und im AbteiLaden erwerben können. Dazu gehören auch ungewöhnliche Sorten wie „Espresso Crunch“, Lakritzschokolade oder eine spezielle Mischung von Maccadamianüssen aus Tansania und Bad Sassendorfer Salz, die Regionales und Missionarisches gekonnt verbindet.
Ein besonderes Highlight war das „Meisterstück“ unseres Schokoladen-Sommeliers, eine spezielle „Fichtenschokolade“, die tatsächlich aus dem Material echter Sauerländer Fichten hergestellt ist – eine Kreation, die noch in der Entwicklung ist.
Schokolade soll ja bekanntlich Glückshormone aussenden und zur menschlichen Entspannung beitragen, was ja gerade in diesen Zeiten wichtig ist. Dieser Abend leistete sicherlich einen großen Beitrag dazu. Wir freuen uns auf viele weitere Kreationen von Herrn Knape und wünschen ihm weiterhin viel Freude bei seiner Arbeit. Und wenn Sie noch ein Weihnachtsgeschenk suchen – Schokolade geht immer. Schauen Sie doch einfach im Abteiladen vorbei.
Gedanken zur Adventsinstallation 2020
Abteivon Br. Emmanuel Panchyrz OSB
Wer im Advent 2020 die Abteikirche betritt, dem fallen sofort die vier Holzstelen auf, die an den Ecken des Altarpodestes angebracht sind. Jede Stele trägt eine Adventskerze. Die Vermehrung des Lichtes bewegt sich Richtung Ambo, um daran zu erinnern, dass in der Menschwerdung Gottes das Wort Fleisch wird. Die vier Stelen lassen die Assoziation einer Hütte oder eines Hauses zu. Die Stelen umranden den Altar der Abteikirche. In seiner Massivität und Stabilität zieht der Altar den Betrachter in seinen Bann und lässt ihn fragen: Wo ist meine innere Stabilität in diesem Advent, da ich ja mit Labilität konfrontiert werde?
Der Altar als Ort des gemeinsamen Mahles steht für die Gegenwart Christi mit Ihm und untereinander. An Weihnachten feiern wir, dass Gott selbst als unser Menschenbruder in Jesus Christus konkret wurde. In den eucharistischen Gaben ist Gott da. Betlehem heißt übersetzt „ Haus des Brotes“ und kann dafür stehen, dass dort, wo im Geist Jesu Brot geteilt wird, Er gegenwärtig ist. Die Krippe von Betlehem ist unser Altar. „Aber du, Betlehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll.“ (Micha 5,1)
Die Gegenwart Gottes unter uns ist unsere Stabilität.
Die alten Holzstelen wirken schlicht. Die nur angedeutete Architektur wirkt ausgesetzt. So bildet unsere diesjährige „Krippe“ einen Gegenort zur Palastarchitektur. Daran erkennen wir, dass Gott sich in seiner Menschwerdung klein und gering macht, um uns gerade auch in unseren Nöten nahe zu sein. In seiner Menschwerdung will Gott unser Leben mit uns teilen. Schließlich sind ja auch unsere Stelen die Arbeit eines Zimmermanns.
In der Weihnachtszeit wird über unserer Installation ein Stern sichtbar sein. Möge dieser Stern unsere Sehnsucht ausdrücken:
„Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“ (Jes 9,1)
Livestream des Stundengebetes
AbteiVor einiger Zeit haben wir von unseren Überlegungen berichtet, den Audio-Livestream unseres Stundengebetes, den wir während der ersten Phase der Corona-Pandemie als Provisorium eingerichtet haben, aufgrund der positiven Resonanz als dauerhaftes Angebot zugänglich zu machen. Wir haben Sie auch gebeten, uns finanziell zu unterstützen, um eine wirklich professionelle Technik erwerben zu können, die den Erfordernissen der heutigen Zeit entspricht. Dankbar sind wir, dass viele unserem Spendenaufruf gefolgt sind und einen Beitrag zur Verwirklichung unseres Ziels geleistet haben. Ebenso sind uns viele Menschen mit professionellem Rat zur Seite gestanden, so dass wir eine gute Wahl des Equipments treffen konnten. Allen Spender*innen und Unterstützer*innen sei an dieser Stelle von Herzen DANKE gesagt! Sie haben alle Ihren Anteil daran, dass aus unserem Traum schon bald Wirklichkeit wird.
Und so dürfen wir ankündigen, dass wir mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres, ab der Laudes am Ersten Adventssonntag, den 29. November 2020, um 6.45 Uhr, auf unserer Website unter dem Stichwort „Königsmünster Live„, Ihnen die Möglichkeit geben, gemeinsam mit uns das Stundengebet zu beten. Der Link wird auf der Startseite unserer Homepage zu finden sein bzw. auf unserem YouTube-Kanal. Die jeweiligen Zeiten der gestreamten Stundengebete finden Sie ebenfalls auf der Homepage.
Schon jetzt dürfen wir ankündigen, dass wir aufgrund der besonderen Situation unsere großen Weihnachtsgottesdienste (die Christvesper am 24. Dezember um 17.00 Uhr, die Christmette am 24.12. um 21.00 Uhr und das Hochamt am Ersten Weihnachtstag um 9.30 Uhr) zusätzlich als Videolivestream übertragen werden. So können wir es vielen Menschen ermöglichen, mit uns diese besondere Zeit im Jahr zu vollziehen.
WICHTIGE MITTEILUNG ZUM E-MAIL-AUSFALL DER VERGANGENEN WOCHE
AbteiWie Sie sicher schon mitbekommen haben, konnten wir in der letzten Woche wegen einer Störung unseres E-Mail-Servers keine Emails senden bzw. empfangen. Die gute Nachricht: Mittlerweile ist die Störung behoben, und wir sind auch auf diesem Weg wieder erreichbar.
Die schlechte Nachricht: Offenbar sind bei der Wiederherstellung des Servers alte Emails und Kontakte verlorengegangen. Auch sind viele der Mails, die Sie uns in der vergangenen Woche geschickt haben, nicht bei uns angekommen. Das betrifft nicht nur die persönlichen Email-Postfächer der Mönche, sondern auch dienstliche Emails unserer Gäste, Klienten, Kunden, …, die uns über die Gästehäuser und die Betriebe der Abteiwaren GmbH verbunden sind.
Einiges lässt sich wiederherstellen, aber leider nicht alles.
Daher unsere dringende Bitte an alle, die mit uns, mit unseren Betrieben oder mit unseren Mitbrüdern und Mitarbeitenden geschäftlich und/oder privat verbunden sind: bitte nehmen Sie bei Unklarheit mit uns in den nächsten Tagen Kontakt auf, um Kontaktdaten abzugleichen, und senden Sie wichtige Emails der vergangenen Woche noch einmal.
Wir bitten um Ihr Verständnis für alle Unannehmlichkeiten – leider machen die Tücken eines weithin digitalen Arbeitsablaufes auch vor Klostermauern nicht halt…
Ökumenisches Glockenläuten im Advent
AbteiAls während der ersten Phase der Corona-Pandemie im März und April dieses Jahres die Glocken der Stadt Meschede jeden Abend um 19.30 Uhr geläutet haben, war das für viele ein Zeichen der Hoffnung: auch wenn es damals nicht möglich war, rein äußerlich dem Klang der Glocken zu folgen und an einem Gottesdienst teilzunehmen, so haben sich doch viele innerlich im Gebet miteinander verbunden. Das Glockengeläut hat zum Ausdruck gebracht: Ja, wir Kirchen sind noch da, und auch wenn wir den Menschen physisch nicht nahe sein können, so bleiben wir doch auf anderen Wegen miteinander vernetzt.
Gemeinsam mit den evangelischen Kirchen im Kirchenkreis Soest und den katholischen Gemeinden im Pastoralen Raum Meschede/Bestwig laden wir an den vier Sonntagen im Advent und am Ersten Weihnachtstag jeweils um 19.30 Uhr dazu ein, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen und eine besinnliche Stille, ein persönliches oder gemeinsames Gebet, eine Meditation o.ä. zu halten. Dazu sollen wie im Frühjahr die Glocken aller Kirchen, auch unserer Abteikirche, für fünf Minuten zu hören sein. Im Advent wird das Geläut, wie bei den sonstigen Gottesdiensten in der Advents- und Fastenzeit, dem Charakter der Zeit entsprechend in zurückhaltender Form geschehen, am Weihnachtstag als Festgeläut.
Advent und Weihnachten fallen auch in diesem Jahr nicht aus! Bleiben wir gerade in dieser Zeit miteinander verbunden!
Ein Trost für dunkle Stunden
AbteiEin adventlicher Begleiter aus der Abtei
Die Adventszeit ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Viele verbinden mit dieser Zeit liebgewonnene Gewohnheiten und Bräuche: das Schlendern durch weihnachtlich geschmückte Städte, das Singen bekannter Lieder, das Backen und gemeinsame Essen von Plätzchen, und nicht zuletzt der Besuch des Adventsmarktes auf dem Klosterberg…
Vieles davon ist in diesem Jahr nicht möglich. Deshalb haben wir einen kleinen Trost für dunkle Stunden mit Produkten aus der Abtei vorbereitet, den Sie im Abteiladen kaufen bzw. bestellen können und selbst nutzen bzw. an einen lieben Menschen weitergeben können. Getreu dem Motto „Gutes für Leib und Seele“ haben wir uns bemüht, eine Auswahl zusammenzustellen, die den ganzen Menschen anspricht:
Licht ist ein Grundsymbol der adventlichen Zeit. So finden Sie in dem Adventsbegleiter ein kleines Teelicht, das Sie entzünden und in ihr Fenster stellen können (die Streichhölzer liefern wir gleich mit dazu…). Es mag nur ein kleines Licht sein, aber wenn viele dieses Licht entzünden, dann ist die Welt schon ein ganzes Stück heller. Ein Stern aus unserer Schmiede erinnert an die Sehnsucht, der die Sterndeuter gefolgt sind und die sie zum neugeborenen Kind in den Stall von Bethlehem geführt hat. Der Stern lädt auch uns ein, unserer Sehnsucht zu folgen, nach den Sternen unseres Lebens zu greifen, damit auch wir unser persönliches Bethlehem finden. Eine adventliche Postkarte kann uns inspirieren, einem einsamen Menschen zu schreiben und so ein Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit zu setzen. Plätzchen aus unserer Bäckerei können manch bitteren oder stressigen Tag versüßen. Und eine Broschüre mit adventlichen Impulsen, die von verschiedenen Brüdern der Abtei geschrieben wurden, kann den Sinn öffnen für das Besondere dieser Zeit, für das, was hinter den bekannten Bräuchen und Gewohnheiten liegt.
Sie können den adventlichen Begleiter, der als ansprechendes Paket verpackt ist, für € 17,50 in unserem Abteiladen in der Adventszeit erwerben bzw. schon jetzt vorbestellen.
Der Abteiladen auf dem Klosterberg ist zu den üblichen Zeiten geöffnet (mo-sa 9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 17.30 Uhr) und an den Samstagen im Advent durchgehend von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr.
Öffnungszeiten des Abteiladens an den Feiertagen:
24. und 31.12.2020 9.00 Uhr bis 11.30 Uhr
25. – 27.12.2020 geschlossen
28. – 30.12.2020 9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 17.30 Uhr
02. – 08.01.2021 geschlossen
Ab dem 09.01.2021 ist der Abteiladen wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet
Klösterliche Bierverkostung
AbteiBier wird ja in der Geschichte immer wieder mit Klöstern verbunden. Bis heute denken die meisten, wenn sie den Namen Andechs hören, nicht zuerst an das Kloster, sondern an die Brauerei. Und auch „Benediktiner“ verbindet so mancher zunächst mit der Weißbiersorte.
Vor einigen Jahren haben wir uns dazu entschlossen, ein eigenes Klosterbier auf den Markt zu bringen, das in Belgien gebraut wird und nach unserem Gründungsprior, Pater Linus Leberle OSB, als „Pater Linus“ bekannt ist. Für viele gehört es bei einem Klosteraufenthalt dazu, in unserer AbteiGaststätte ein frisch gezapftes „Pater Linus“ aus den eigens dafür hergestellten Gläsern zu trinken oder es sich im Abteiladen „to go“ mitzunehmen.
Wegen der hohen Nachfrage, besonders in Frankreich und Italien, wird es schon bald neben der Hauptsorte „Blonde“ zwei weitere Sorten geben, „Blanche“ und „Triple“. Was es damit auf sich hat, und was das Besondere dieser neuen Sorten ist, das werden wir Ihnen in Kürze genauer mitteilen können.
Gestern konnte unsere Gemeinschaft beim Abendessen in einer kleinen Verkostung die neuen Sorten schon einmal testen. Wir können sagen, es lohnt sich… Die Bilder sollen Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben und machen hoffentlich Appetit auf mehr.
Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir Sie darüber informieren!
Soul Food – Nahrung für die Seele
AbteiImpulse aus der Abtei
Schon seit mehreren Jahren bieten wir in den geprägten Zeiten von Advent und Fastenzeit spirituelle Impulse an, die ein Team von Brüdern schreibt und die dann als Newsletter verschickt und auf unserer Website veröffentlicht werden. Derzeit haben wir einen festen Abonnentenstamm von ca. 300 Personen, die unsere Impulse regelmäßig beziehen. Aus vielen Rückmeldungen erfahren wir immer wieder, dass viele sich auf die Impulse freuen und besonders die Vielfalt der Autoren und verschiedenen Zugänge schätzen. Die Tagesimpulse beziehen sich in der Regel auf ein Wort aus der jeweiligen Liturgie vom Tag, die gerade im Advent einen ungeheuren Schatz an Weisheit und spiritueller Dichte beinhaltet.
Besonders in der Zeit der Corona-Pandemie, als es den Menschen nicht möglich war, auf dem Klosterberg zu Gast zu sein und an unserer Liturgie teilzunehmen, haben viele es geschätzt, über die virtuellen Kanäle mit uns verbunden zu bleiben. Besonders durch den Audiolivestream unseres Stundengebetes blieben viele unserer Freundinnen und Freunde weiterhin mit uns vernetzt, aber auch durch Predigten und Impulse erhielten viele wichtige Seelennahrung – „Soul Food“. Und da gerade die Social Media auf Wechselseitigkeit angelegt sind, konnten nicht wenige uns ihre eigenen Gedanken, Gefühle, Emotionen etc. zu einem bestimmten Impuls mitteilen. Für diese Rückmeldungen sind wir dankbar, und sie fließen in die kontinuierliche Fortentwicklung der Impulse ein.
Auch in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit – beginnend mit dem Ersten Adventssonntag und endend mit dem Fest der Taufe des Herrn am 10. Januar 2021 – möchten wir Ihnen diese tägliche Seelennahrung aus der Abtei anbieten. An jedem Tag versenden wir Ihnen morgens um 6.30 Uhr – also dann, wenn die Mönche mit dem Morgengebet den Tag beginnen – einen Impuls-Newsletter, in dem Sie wieder in aller Vielfalt ein Wort zum Tag, eine kurze Betrachtung über ein Wort aus der Tagesliturgie, ein Gedicht, kurzum: einen Licht-Blick für schwierige Zeiten finden, um damit durch den Tag zu gehen. Dabei verhält es sich mit den Impulsen so, wie es generell mit Zeiten der Exerzitien sein sollte: die Impulse wollen nichts anderes als Denk-Anstöße, Einladungen, Angebote sein; nicht jeder wird mit jedem Impuls gleich viel anfangen können. Deshalb gilt auch hier die Maxime: Bleiben Sie bei dem, was Sie anspricht! Vielleicht sind Sie mit dem Gedanken vom Vortag noch nicht fertig – dann nehmen Sie diesen ruhig weiterhin mit in Ihren Alltag!
Impulse als Newsletter
Abonnieren Sie unsere Impulse als Newsletter und erhalten Sie sie automatisch in den geprägten Zeiten.
Hinweis zum DatenschutzNeuer „Gruß aus der Abtei Königsmünster“ erschienen
AbteiSeit Montag gelten in Deutschland verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die vor allem Auswirkungen auf unsere Freizeitgestaltung haben. Ins Kino oder Theater gehen, gemeinsam im Restaurant essen – all das ist in diesem Monat nicht möglich. Warum sich also nicht mal einen gemütlichen Leseabend machen – z.B. mit dem aktuellen „Gruß aus der Abtei Königsmünster“, der in diesen Tagen versandt wird? Auch online ist er zugänglich.
Thematisch geht es in dieser Ausgabe, der letzten des Jahres 2020, um die Seele, das, was in uns „den Himmel offen hält“ – nach der letzten Ausgabe, wo es um den Leib des Menschen geht, versuchen wir nun, die weniger greifbare Seite des Menschen in den Blick zu nehmen. „Mensch, bedenke, dass du eine Seele hast“: diese Worte Dietrich Bonhoeffers nimmt Abt Aloysius in seinem Editorial auf, in dem er Ihnen zugleich die Grüße unserer Gemeinschafdt für die vor uns liegende Advents- und Weihnachtszeit übermittelt. Unser Novizenmeister, P. Klaus-Ludger, zieht in seinem Beitrag geistlich-benediktinische Spuren zum Thema aus, während P. Gabriel, Seelsorger und Psychoanalytiker, Erfahrungen im Spannungsfeld seiner beiden „Berufungen“ beschreibt. P. Jonas, der im Haus der Stille die spirituellen Angebote koordiniert, beschreibt ein neues Exerzitienangebot als „Nahrung für die Seele“. Und in täglichen Impulsen in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit, die Sie abonnieren können, bieten wir Ihnen ebenfalls „Soul Food“ an.
Natürlich berichten wir Ihnen auch wieder von den Ereignissen im Leben unserer Gemeinschaft, von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Beten und Arbeiten und von unseren weltweiten missionarischen Projekten. Und natürlich hat auch unser „Kleiner Mönch“ wieder einiges zu erzählen…
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre mit unserem „Gruß“. Bleiben Sie uns auch weiterhin verbunden!
Professverlängerung in Wien
AbteiAls aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet – nicht aufgrund von Werken der Gerechtigkeit, die wir vollbracht haben, sondern nach seinem Erbarmen… (Tit 3, 4-5)
Was Paulus hier in seinem Brief an Titus beschreibt, ist genau das, wovon die Mönche in ihrer Profess öffentlich Zeugnis ablegen: die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, die uns in Jesus Christus erschienen ist und uns gerettet hat. So ist die Profess nicht auf menschliche Anstrengung und Leistung zurückzuführen, sondern auf den Gott, der jedem Menschen Erbarmen entgegenbringt. Diese Lesung wurde daher in der Mittagshore am Samstag, den 31. Oktober 2020, im Schottenstift in Wien vorgetragen, dem derzeitigen Lebensort unseres Bruders Symeon Müller OSB. Er studiert gerade an der Universität Wien und lebt bei den Mitbrüdern des Schottenstiftes im Herzen der österreichischen Hauptstadt.
Da die Corona-Pandemie in diesen Monaten das Reisen schwierig macht, hat Bruder Symeon seine Zeitliche Profess vor Abt Johannes Jung OSB und den Mitbrüdern dort um ein Jahr auf unsere Abtei Königsmünster verlängert. Wenn alles gut geht, steht dann in einem Jahr die Bindung auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft an. Wir gratulieren Bruder Symeon herzlich und wünschen ihm Gottes Segen auf dem weiteren Weg – und hoffen, ihn bald auch wieder persönlich begrüßen zu dürfen!
Ein Dank geht an P. Christoph Merth OSB vom Schottenstift, der die Fotos gemacht und uns zur Verfügung gestellt hat!
Umsetzung der Corona-Maßnahmen zum 2. November 2020 in der Abtei Königsmünster
AbteiDie neue Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen hat Auswirkungen auf das Leben und Arbeiten auf dem Klosterberg. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Änderungen im Hinblick auf die einzelnen Bereiche zusammen. Sie gelten vorbehaltlich weiterer Anordnungen, über die wir Sie auch weiterhin zeitnah informieren werden:
Die AbteiGaststätte ist ab Montag, den 02.11.2020, geschlossen. Ab dem 06.11. findet an Freitagen, Samstagen und Sonntagen ein Außer-Haus-Verkauf von Torten statt, an den Samstagen zusätzlich ein Außer-Haus-Verkauf von Eintopf. Öffnungszeiten sind freitags und sonntags von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr, samstags von 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr.
Da größere Veranstaltungen untersagt sind, muss der Adventsmarkt am Ersten Adventswochenende leider ausfallen. Was im Advent möglich sein wird, wird die weitere Entwicklung zeigen. Wenn wir da Näheres wissen, werden wir Sie hier informieren.
Die Schule und die Mensa bleiben vorerst unter den geltenden Hygienemaßnahmen geöffnet. Dies gilt vorbehaltlich weiterer Regelungen des Bildungsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen.
Für den Gastbereich gelten aktuell bis zum 30. November folgende Regelungen:
– Alle Tagesveranstaltungen (Einkehrtage, Meditationsangebote etc.) entfallen.
– Im Klausurgastbereich werden regulär keine Gäste aufgenommen und auch in den Gästehäusern können nach jetzigem Stand Einzelgäste nicht aufgenommen werden.
– Die Schulbesinnungstage in der OASE können als außerschulische Bildungsangebote weiterhin stattfinden, dasselbe gilt für die Kurse der Oberstufenakademie und für religionspädagogische Weiterbildungsangebote für Erzieher*innen (vgl. Coronaschutzverordnung NRW § 7). Die nötigen Maßnahmen (Reduzierung der Gruppenzahl, Mindestabstand, konsequentes Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes) gelten weiterhin.
Die Karateschule ist ab Montag, den 2.11., geschlossen, da Amateursport untersagt ist.
Die Kundenanzahl in den Abteiläden ist auf eine Person pro 10qm zu begrenzen, d.h. im Abteiladen auf dem Klosterberg können sich maximal 13 Personen aufhalten, in den Läden in Olsberg und Meiste maximal 4 Personen.
Öffentliche Gottesdienste dürfen unter den geltenden Regelungen weiterhin stattfinden.
Generell gelten auf dem ganzen Klosterberg auch weiterhin die bekannten Hygieneregeln: Mindestabstand zu anderen Personen von 1,5 m und dort, wo dieser Abstand nicht eingehalten werden kann, und in geschlossenen Räumen das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung. Nur in gegenseitiger Rücksicht und im konsequenten Befolgen dieser Regeln können wir gut durch die Krise kommen.
Covid19-Update: Stille Meditationen entfallen
AbteiWegen des Anstiegs der Corona-Infektionen in unserer Region entfallen bis auf Weiteres die Stillen Meditationen an den Dienstagabenden. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Passen Sie gut auf sich auf!
Maskenpflicht in allen Gottesdiensten
AbteiAm 23. Oktober 2020 hat der Hochsauerlandkreis bei der 7-Tage-Inzidenz die Stufe von mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner überschritten. Daher gilt ab Samstag, den 24. Oktober, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen eine Maskenpflicht auch am Platz. Das gilt ebenso für all unsere Gottesdienste.
Daher bitten wir Sie darum, bei allen Gottesdiensten in der Abtei Königsmünster auch am Platz in der Kirche eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Diese Maßnahme gilt bis auf Weiteres. Nur zusammen können wir die Corona-Pandemie bekämpfen. Es kommt auf die Mithilfe jedes einzelnen an, um uns gegenseitig zu schützen. Nur so können wir auch weiterhin miteinander Gottesdienst feiern, was gerade in diesen Zeiten für viele Menschen Trost und Hilfe ist. Wir danken für Ihr Verständnis!
Ausfall des Konzertes am 23.10.
AbteiDas Konzert für Posaune und Orgel, das am Freitag, den 23. Oktober 2020, um19.30 Uhr in unserer Abteikirche im Rahmen des Sauerland-Herbst stattfinden sollte, entfällt wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen im Hochsauerlandkreis.
Die Tagesordnung für Freitag, den 23. Oktober, bleibt wie angekündigt:
06.30 Uhr Morgenhore
07.30 Uhr Eucharistiefeier
12.15 Uhr Mittagshore
Keine öffentliche Vesper und Komplet
Audio-Livestream unseres Stundengebetes
Abtei„Alle Welt bete dich an und singe dein Lob“ (Ps 66,4)
Live-Übertragung unseres Stundengebets im World Wide Web
Als Mitte März auf Grund der Corona-Pandemie der große Lock-down kam, Kirchen geschlossen wurden und öffentliche Gottesdienste verboten waren, schossen Gottesdienst-Live-Übertragungen im Internet wie Pilze aus dem Boden. Viele Gemeinden und Ordensgemeinschaften wollten den Menschen, die ihnen anvertraut sind und mit denen sie sich verbunden fühlen, wenigstens auf diese Weise die Teilnahme an einem Gottesdienst ermöglichen. Denn das Bedürfnis danach war ja bei vielen weiterhin da und vielleicht sogar in dieser schwierigen Situation noch stärker. Denn das gemeinsame Gebet kann gerade in der Krise Kraft und Zuversicht geben und die Verbundenheit untereinander stärken, auch wenn man räumlich weit voneinander entfernt ist.
So haben auch wir seinerzeit auf die Schnelle nach einer Übertragungsmöglichkeit gesucht, und mit dem, was vorhanden war, eine provisorische Lösung gefunden. Unser Stundengebet wurde als Audio-Livestream übertragen und darüber hinaus die großen Liturgien an den Kar- und Ostertagen als Video-Livestream.
Die Resonanz darauf war bewegend. Wir erhielten über unterschiedliche Kanäle eine große Anzahl von positiven, ja teilweise begeisterten Rückmeldungen. Und auch die Zuschauerzahlen, die uns über Youtube übermittelt wurden, haben uns beeindruckt. Viele haben sich in unseren Gebetsrhythmus eingeklinkt, ihren Tag nach unserer Gottesdienstordnung strukturiert und in einer großen Regelmäßigkeit mit uns gebetet. Ein treuer Mitbeter war uns sogar aus Portugal mit einer Stunde Zeitverschiebung verbunden. Uns Mönchen ist dadurch wieder neu bewusst geworden, dass das, was für uns so alltäglich ist, ein großer Schatz ist.
Da die provisorisch eingerichtete Übertragungstechnik nicht gut für den Dauerbetrieb geeignet war, haben wir die Live-Übertragung eingestellt, nachdem wir wieder öffentliche Gottesdienste feiern konnten. Die große positive Resonanz hat uns aber zu dem Entschluss bewegt, dass wir auch weiterhin unser Stundengebet als Audio-Livestream im Internet übertragen möchten. Deshalb haben wir nach einer professionellen Lösung gesucht, die die Klänge unseres Chorgesangs und der Orgel in einer guten Qualität überträgt, weitestgehend automatisch funktioniert und darüber hinaus in der Kirche möglichst unauffällig installiert werden kann, ohne die Ästhetik oder die liturgischen Abläufe zu stören. Diese Lösung haben wir nun gefunden und möchten sie auch bald realisieren. Viele, die sich mit uns verbunden fühlen, warten schon darauf, dass sie wieder mit uns gemeinsam beten und singen können, auch wenn sie gerade weit weg von Königsmünster sind. Vielleicht gehören Sie auch dazu? Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende unterstützen. Dafür sagen wir Ihnen schon jetzt ein herzliches „Vergelt’s Gott!“.
Spendenkonto
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Kennwort: Livestream
Junioratswerkwoche in der Abtei Schweiklberg
AbteiVom 7. bis zum 12. September 2020 fand in der Abtei Schweiklberg in Vilshofen die Werkwoche für die europäischen Juniorate der Kongregation von St. Ottilien statt. Daran nahmen 24 Postulanten, Novizen und Zeitliche Professen mit ihren Verantwortlichen aus den Abteien St. Ottilien, Münsterschwarzach, Uznach und Königsmünster teil. Von unserer Gemeinschaft machten sich Br. Symeon, Br. Josef und Br. Jonathan mit ihrem Magister, P. Klaus-Ludger, auf den Weg ins ferne Niederbayern.
Die Werkwoche dient dem Kennenlernen und Erfahrungsaustausch unserer jungen Brüder genauso wie der thematischen Arbeit. In diesem Jahr stand das Thema „Aus der Taufe Mönch sein“ auf dem Programm; außerdem arbeiteten die Junioren zur gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Aber auch das gesellige Beisammensein kam nicht zu kurz – so unternahmen die Brüder Ausflüge nach Passau und in die Abtei Niederaltaich, wo sie an einer Vesper im byzantinischen Ritus teilnahmen. Auch eine Führung durch die Abtei Schweiklberg, u.a. durch die Brennerei, in der der berühmte „Schweiklberger Geist“ produziert wird, durfte nicht fehlen.
Bereichert durch viele Eindrücke und Begegnungen kamen unsere jungen Brüder am Samstagabend wieder bei uns an. Ein Dank geht v.a. an die Mitbrüder in Schweiklberg, welche die Brüder sehr gastfreundlich aufgenommen haben!
Neue Öffnungszeiten der AbteiGaststätte ab 29./30. August
AbteiSchritt für Schritt geht es weiter in eine „verantwortungsvolle Normalität“. Daher freuen wir uns sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass unsere AbteiGaststätte ab dem Wochenende 29./30. August 2020 wieder Buffets anbieten wird, samstags das Eintopfbuffet und sonntags das Mittagsbuffet. Die Öffnungszeiten sind:
Montag bis Sonntag: 11.00 Uhr – 17.30 Uhr
Unser Eintopfbuffet inklusive Klosterbrot, hausgemachten Dips und einem Dessert kostet ab sofort 9,90€ pro Person.
Montags bis Freitags von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr stehen in der AbteiGaststätte wegen des zeitgleich laufenden Mensabetriebs des Gymnasiums ca. 26 Sitzplätze zur Verfügung. Eine Reservierung ist nicht notwendig – ab fünf Personen empfehlen wir sie jedoch (Tel.: 0291/2995-139 oder Email).
Frühstück bieten wir nur auf Anfrage bei einer Gruppenstärke von mindestens zehn Personen an. Den Mittagstisch gibt es wieder zur normalen Zeit von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr.
Kuchen,Torten, Törtchen etc. werden wieder täglich ab 11 Uhr angeboten.
Herzlich willkommen!
Noviziatsaufnahme und Professverlängerung
AbteiGleich zwei Ereignisse heben den 1. August 2020 als besonderen Tag aus dem Alltag des klösterlichen Lebens heraus: die Noviziatsaufnahme von Bruder Jonathan (Tim) von Holst, und die Verlängerung der Zeitlichen Profess von Bruder Cyprian Burra aus der Abtei Ndanda in Tansania, der als einer unserer Austauschstudenten unserer Gemeinschaft in Königsmünster auf Zeit anvertraut ist.
Um 10.30 Uhr versammelten sich die Verwandten und engen Freunde unseres Postulanten Tim von Holst im Kapitelsaal, dem Zentrum klösterlichen Lebens, der seinen Namen vom klösterlichen „Kapitel“, also der Gemeinschaft eines Klosters, wie auch vom Kapitel der Regel Benedikts herleitet, die einer alten Tradition zufolge in diesem Raum täglich gelesen und ausgelegt wurde. Abt Aloysius stellte die Feier der Noviziatsaufnahme unter das Leitwort der Barmherzigkeit, einer der wichtigsten Eigenschaften Gottes, die in unserem Leben zugleich Gabe und Verpflichtung beinhaltet. Die Feier begann mit dem Zeichen der Barmherzigkeit schlechthin, das Jesus seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod überliefert hat: der Fußwaschung, die Abt und Novizenmeister am Postulanten vollzogen. Ebenso erhält der neue Novize im Rahmen der Aufnahme das Skapulier angezogen, eine Art „Überwurf“ über den Habit – während der Zeit des Noviziates noch einige Zentimeter kürzer. Auch die Regel Benedikts als „Joch, unter dem er dienen will“ bekommt er überreicht. Das Wichtigste aber ist der Name, den sich der Kandidat als Zeichen des Beginns eines neuen Lebens in Christus aussucht. Tim hat sich den Namen Jonathan ausgesucht, des Sohnes von König Saul und treuen Freundes von König David, so dass er fortan als Bruder Jonathan bei uns seinen klösterlichen Weg fortsetzen wird.
Abt Aloysius überreicht Br. Jonathan die Benediktsregel.
In der Vesper um 18.30 Uhr konnte Bruder Cyprian dann seine Zeitliche Profess um drei Jahre und drei Monate verlängern. Das ist insofern ein besonderer Fall, weil Cyprian zur Abtei Ndanda im Süden Tansanias gehört, im Rahmen seiner theologischen Studien aber eine längere Zeit in unserer Abtei lebt. So legt er die Verlängerung seiner Profess zwar inmitten unserer Gemeinschaft ab, jedoch auf die Abtei Ndanda, der er auch weiterhin angehört, und nach Abstimmung mit den Verantwortlichen dort. Bruder Cyprian befindet sich gerade in den letzten Vorbereitungen zur Beendigung seines Sprachkurses; seine abschließende Prüfung, die ihn zum Studium an einer Universität befähigen soll, wird er Mitte August ablegen. Wenn diese Prüfung erfolgreich ist, wird er dann zum Wintersemester 2020/21 sein Theologiestudium beginnen.
Br. Cyprian unterschreibt seine Professurkunde.
Wir gratulieren Bruder Jonathan und Bruder Cyprian an diesem Tag und wünschen ihnen Gottes Segen auf ihren weiteren Schritten im klösterlichen Leben.
Spirituelle Wanderung von Kloster zu Kloster
AbteiAuch in diesem Jahr stehen im Rahmen des Spirituellen Sommers zwei geführte Wanderungen von Kloster zu Kloster, also vom Bergkloster Bestwig zur Abtei Königsmünster und zurück, auf dem Plan. Der Pilgerweg ist von einer Arbeitsgruppe in Kooperation der beiden Ordengemeinschaften entwickelt worden und erfreut sich mittlerweile bei Einzelgästen und Gruppen großer Beliebtheit. Derzeit laufen Überlegungen zu einer professionellen Beschilderung des Weges. Trotz der Corona-Pandemie konnte die erste geführte Wanderung vom Bergkloster zur Abtei stattfinden, wenn auch mit einer reduzierten Gruppe unter Wahrung der besonderen Regeln. So musste sich jeder, der teilnehmen wollte, vorher anmelden. Der Imbiss am Ende der Wanderung, der sonst vorgesehen ist, musste entfallen.
Am Sonntag, den 28. Juni 2020, versammelten sich die interessierten Wanderinnen und Wanderer an der Pforte des Bergklosters, wo die Wanderung ihren Ausgangspunkt hatte. An zehn Stationen auf dem ca. 18 km langen Weg gab es kurze Impulse, die sich an bestimmten Merkmalen am Weg und am Leben der beiden Gründungsheiligen der Ordensgemeinschaften orientierten. So ging es an der Veleda-Höhle um die „Höhlenerfahrung“ des hl. Benedikt, am Bahnübergang in Wehrstapel um unsere mobile Welt, und lange Wege regten zum Nachdenken über die Wegerfahrungen der hl. Maria Magdalena Postel an.
Ein besonderer Akzent war die Eucharistiefeier mitten im Wald auf dem Ostenberg, dem höchsten Punkt der Route. Hier wurde deutlich, dass Kirche wirklich pilgerndes Gottesvolk ist, Kirche auf dem Weg, die sich immer wieder im Hören auf das Wort Gottes und im Brechen des Brotes ihrer Quellen vergewissert, um gestärkt für die weitere Reise zu sein. Die angenehmen Temperaturen und der ausbleibende Regen trugen das Ihrige zum Gelingen des Tages bei. Am Ende des Tages gab es von Seiten der Teilnehmenden sehr positive Rückmeldungen – viele werden den Weg sicher nicht zum letzten Mal gegangen sein.
Die nächste Wanderung von Kloster zu Kloster findet am Sonntag, den 6. September 2020, statt. Sie führt von der Abtei Königsmünster zum Bergkloster Bestwig. Genauere Informationen erhalten Sie zu gegebener Zeit in der lokalen Presse.
Fotos: Ulrich Bock / SMMP
P. Julian neuer Präsident der „International Commission on Benedictine Education“
AbteiAbtprimas Gregory Polan OSB hat unseren P. Julian Maria Schaumlöffel OSB zum neuen Präsidenten der ICBE (International Commission on Benedictine Education, dt.: Internationale Kommission für Benediktinische Erziehung) berufen. P. Julian übernimmt diese Aufgabe von Abt Elias Lorenzo OSB, der im Februar diesen Jahres von Papst Franziskus zum Weihbischof der Diözese Newark, New Jersey/USA ernannt wurde.
P. Julian ist damit der oberste Repräsentant aller Benediktinerschulen weltweit. Seine Arbeit besteht vor allem im Pflegen der Kontakte und in der Vorbereitung der internationalen Treffen. Das nächste internationale Lehrertreffen „BENET 2022“ wird in Rio de Janeiro stattfinden. P. Julian hat schon an mehreren Treffen der ICBE teilgenommen und konnte so schon einige Kontakte knüpfen. 2005 hat er den Dritten Internationalen Benediktinischen Jugendkongress (TIBYC) mit organisiert, der in unserer Abtei stattfand.
Schon lange ist uns die internationale Vernetzung der benediktinischen Schulen ein wichtiges Anliegen. Unser P. Michael Hermes OSB (+ 2014) war einer der Pioniere dieser Arbeit. Unser Gymnasium der Benediktiner unterhält Austauschprogramme mit benediktinischen Schulen u.a. in Ungarn und England und pflegt seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit der Berufsschule der Abtei Mvimwa in Tansania.
Wir freuen uns, dass mit der Berufung von P. Julian auch die Arbeit unseres Gymnasiums eine große Wertschätzung erfährt, und wünschen ihm Gottes Segen für die neue Aufgabe!
Eröffnung des Mescheder Orgelsommers
AbteiAm Sonntag, den 5. Juli 2020, eröffnet der Soester Domorganist Stefan Madrzak den 17. Mescheder Orgelsommer hier an der Klais-Orgel unserer Abteikirche.
Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr, Eintrittskarten können nur an der Abendkasse erworben werden.
Kleiner AbteiSommer in den NRW-Sommerferien
AbteiIn den letzten Tagen hat unsere AbteiGaststätte ein Hygienekonzept erarbeitet, das eine Öffnung nicht nur für den Außerhausverkauf, sondern auch für den Hausverzehr möglich macht. So können wir Ihnen die freudige Mitteilung machen, dass ab dem 3. Juli 2020 die AbteiGaststätte freitags, samstags und sonntags öffnet, und zwar zu folgenden Zeiten:
Angeboten werden Kaffee und Kuchen aus unserer Konditorei und samstags unsere leckeren Eintöpfe. Der Außerhausverkauf findet auch weiterhin statt. Am Eingang der Gaststätte werden Sie von uns empfangen und zu Ihrem Sitzplatz geführt.
An den Samstagen der NRW-Sommerferien (4.7./11.7./18.7./25.7./1.8./8.8.) finden um 10.30 Uhr und um 14.00 Uhr in Kleingruppen Führungen durch die Abteikirche und über das Klostergelände statt. Treffpunkt für alle Interessierten ist das AbteiForum. Ebenso findet an den Samstagen im AbteiForum ein Missionsbasar statt, mit dem wir unsere Bildungsprojekte in Afrika unterstützen. Herzlich willkommen!
Die Sommererlebnisabende dienstags müssen in diesem Jahr leider ausfallen!
Abiturentlassung
AbteiDie Abiturientia des Jahres 2020 wird wohl noch lange an die Bedingungen zurückdenken, unter denen sie ihre Prüfungen abgelegt haben: Letzter Schultag und Abisturm nur sehr eingeschränkt, Abiturvorbereitung im Home Schooling, Abiturklausuren mit Abstands- und Hygieneregelungen. Nichtsdestotrotz freuen wir uns um so mehr, dass 74 Abiturientinnen und Abiturienten von unserem Gymnasium der Benediktiner in einer Feier im Klostergarten am 20. Juni 2020 ihre Zeugnisse in Empfang nehmen konnten. Die Verabschiedung fand in kleinerem Rahmen als gewöhnlich statt, nur die engsten Familienangehörigen der Absolvent*innen waren eingeladen. Da unsere Räume wie Aula und Kirche für die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu klein sind, fand die Feier draußen im Klostergarten statt – bei strahlendem Sonnenschein.
Wir gratulieren allen Abiturientinnen und Abiturienten herzlich zum bestandenen Abitur und wünschen Ihnen Gottes Segen für die Zukunft!
Diakonenweihe von Bruder Vincent
AbteiAm Pfingstsonntag, den 31. Mai 2020, hat sich Bruder Vincent Grunwald OSB in der Feierlichen Profess als Mönch auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft von Königsmünster gebunden, am 6. Juni konnten wir mit ihm ein weiteres Fest feiern: seine Weihe zum Diakon. Ein besonderer Akzent war, dass Weihbischof Dominicus Meier, der von 2001 bis 2013 unsere Gemeinschaft als Abt leitete, aus Paderborn kam, um Bruder Vincent die Diakonenweihe zu spenden.
Um 14.30 Uhr versammelten sich Mönche und Gäste in der Abteikirche. Die Liturgie begann mit der Vorstellung und Erwählung des Kandidaten, auf die als Bestätigung der Gemeinde das feierliche Gloria folgte.
Erwählung des Kandidaten
Die Lesungen, die Bruder Vincent für die Feier ausgesucht hatte, spiegeln wesentliche Aspekte des diakonalen Dienstes wieder – die Taufe des Äthiopiers durch den Diakon Philippus in der Apostelgeschichte (Apg 8,26-39) und die Erzählung der Fußwaschung aus dem Johannesevangelium (Joh 13).
In seiner Predigt ging Weihbischof Dominicus von der Frage des Menschen nach der persönlichen Identität aus, die uns auch als Christen immer wieder umtreibt. Für Bruder Vincent sei die Pfingstwoche 2020 seine „ganz persönliche Identitätswoche“ gewesen, „in der sich alles Suchen nach Identität nochmals verdichtet.“ In einer Woche sei er aufgerufen, „dem Mönch- und Diakonsein Gestalt zu geben.“ Äußere Zeichen dieser Lebensgestalt seien für den Mönch die Kukulle, für den Diakon Dalmatik und gekreuzte Stola. „Mönchsgewand und Dalmatik sind in Form des Kreuzes geschnitten und weisen so auf den, der menschliche Gestalt annahm, sich den Menschen zuneigte, um uns schließlich am Kreuz zu erlösen: Jesus Christus“, so Weihbischof Dominicus.
Weihbischof Dominicus bei seiner Predigt
Bezogen auf die diakonale Identität fuhr er fort: „Als Diakon gibst Du in der Gemeinschaft und an Deinen Einsatzorten Gott eine Gestalt und ein menschliches Antlitz. Das ist ab heute Deine Mission!“Und er beendete seine Predigt mit dem Wunsch an Bruder Vincent: „Ich wünsche Dir, dass Du den Mönch und den Diakon in Dir nicht als zwei unvereinbare Identitäten wahrnimmst, sondern als Deine Identität in zwei Gestalten zu leben vermagst. Ich wünsche Dir, dass Du mit Gottes Hilfe erkennst, dass Du in den unterschiedlichen Aufgaben und Diensten ein- und derselbe bist: Vincent, ein von Gott geliebter und von den Menschen geschätzter Bruder!“
An die Predigt schloss sich die eigentliche Weiheliturgie an. Nach der Anrufung des Heiligen Geistes im Hymnus „Veni Creator Spiritus“ befragte Weihbischof Dominicus Bruder Vincent nach seiner Bereitschaft, als Diakon in unserer Gemeinschaft und in der Kirche zu wirken. Anschließend betete die Gemeinde die Allerheiligenlitanei, während der Kandidat lang ausgestreckt in der Mitte der Kirche lag – als Zeichen der Hingabe an Gott für die Menschen. Der Kern der Weihehandlung bestand in der Handauflegung durch den Bischof und dem Gebet über den Kandidaten. In den ausdeutenden Riten wurden Bruder Vincent Stola und Dalmatik, die diakonalen Gewänder, angelegt. Ebenso wurde ihm das Evangeliar übergeben, womit er zur Verkündigung der Frohen Botschaft beauftragt wurde. In der anschließenden Eucharistiefeier assistierte Bruder Vincent dann zum ersten Mal als Diakon.
Wir gratulieren Bruder Vincent zur Diakonenweihe und wünschen ihm Erfüllung in seinen Aufgaben!
Feierliche Profess von Br. Vincent
AbteiGott, ich ahne das Wagnis.
Eines Tages lass mich erkennen:
Auf dem Weg ins Leben
lag eine Frage.
Ich habe JA gesagt.
Dieser Ausschnitt aus einem „Gebet aus Königsmünster“ ist auf der Einladung zur Feierlichen Profess von Bruder Vincent Grunwald OSB zu finden. Eigentlich sollte sie schon am 4. Fastensonntag „Laetare“ stattfinden. Das war aus den bekannten Gründen nicht möglich, und so fand sie im Beisein seiner Verwandten und Freunde am Pfingstsonntag, den 31. Mai 2020, in der Abteikirche statt. An Pfingsten erinnert die Kirche an die Sendung des Heiligen Geistes und an den missionarischen Aufbruch der ersten Jünger Jesu, die begannen, die Frohe Botschaft des Auferstandenen allen Menschen zu verkünden. So ist dieses Fest für die Feierliche Profess eines Missionsbenediktiners passend – denn hier wird er zum Dienst des Stundengebetes für die Menschen beauftragt und erhält die Kukulle, das traditionelle Mönchsgewand, das den Neuprofessen ganz umfängt: er zieht sozusagen Christus an und lässt sich von ihm in die Nachfolge rufen.
Bruder Vincent erhält das Stundenbuch.
Nach der Anrufung des Heiligen Geistes verlas Bruder Vincent die handgeschriebene Professurkunde, besiegelte sie mit seiner Unterschrift und zeigte sie allen Feierlichen Professen der Gemeinschaft, bevor er sie auf den Altar legte. Anschließend stimmte er dreimal das „Suscipe“ an, den Gesang der Hingabe an Gott, das man zu Recht ein „klösterliches Liebeslied“ nennen kann: „Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“ In der anschließenden „Prostratio“ auf dem Boden vor dem Altar liegend wurde diese Hingabe an Christus in unserer Gemeinschaft leibhaft erfahrbar. Schließlich wurde Br. Vincent durch das Zusprechen der PAX, des Friedensgrußes – wegen der Corona-Pandemie ohne Umarmung, aber nicht weniger herzlich – in die Gemeinschaft von Königsmünster aufgenommen.
Bruder Vincent wurde 1989 in Belecke geboren. Er studierte Theologie in Paderborn und Freiburg. Nach einem „Kloster auf Zeit“-Aufenthalt trat er 2015 in die Abtei Königsmünster ein. Er engagiert sich in unserer Gemeinschaft als Organist, im Gastbüro und in der geistlichen Begleitung von Einzelgästen und Gruppen. Wir wünschen Bruder Vincent alles Gute an seinem Festtag und weiterhin Freude an seiner Berufung.
Corona-Update: Registrierung von Gottesdienstbesuchern
AbteiAb kommenden Samstag, den 30. Mai 2020, sind alle Besucherinnen und Besucher von Gottesdiensten zur Rückverfolgbarkeit von Infektionsketten namentlich zu erfassen. Ab dem Wochenende müssen daher Name und Telefonnummer erfasst und für vier Wochen aufbewahrt werden. So bitten wir Sie, beim Betreten unserer Kirche dem Ordnungsdienst ihre Daten mitzuteilen.
Laut Vorschrift des Landes Nordrhein-Westfalen sind „die Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu sichern und nach Ablauf von vier Wochen vollständig zu vernichten.“ Diesen Datenschutzrichtlinien sind wir natürlich auch verpflichtet und werden Ihre Daten über diesen Zeitraum hinaus nicht speichern.
Klösterliches Angrillen
AbteiEine Klostergemeinschaft kennt neben dem offiziell-benediktinischen „Ora et Labora“, den Zeiten für Gebet und Arbeit, auch Zeiten der „Rekreation“, des ungezwungenen Beisammenseins. Und da wir einen großen Klostergarten haben und auch das Wetter uns einen herrlichen Sonnentag bescherte, verlegten wir das Abendessen am Himmelfahrtstag, den 21. Mai 2020, einfach spontan nach draußen und eröffneten die sommerliche Grillsaison. Da wir als ein Haushalt gelten und der Klostergarten zu unserem inneren Klosterbereich gehört, haben wir damit auch nicht gegen das Kontakt- und Versammlungsverbot verstoßen. Und die Virologen empfehlen ja, sich bei warmem Wetter im Freien aufzuhalten…
Weltweites Gebet aller Religionen in der Corona-Krise
AbteiFührer der großen Weltreligionen haben am 14. Mai 2020 einen weltweiten Gebetstag zur Unterstützung der Betroffenen angesichts der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Papst Franziskus hat am 3. Mai alle Katholiken aufgefordert, sich dieser religionsübergreifenden Initiative anzuschließen. Auch wir haben uns diesem Aufruf angeschlossen. So haben wir unsere Mittagshore mit einem besonderen Gebet abgeschlossen, das eigens für diesen Tag geschrieben wurde:
Guter Gott!
Wir durchleben außergewöhnliche Zeiten. Du hast uns die Zusage gegeben, auch in den schwersten Zeiten bei uns zu sein. Du bist uns nahe, wenn wir die Nähe zu allen anderen meiden müssen. Wir kommen heute – Gläubige aller Religionen, weltweit, getrennt und doch gemeinsam – zu dir, vertrauen dir unsere Sorgen an und bitten dich:
Schenke allen Menschen die Zuversicht deiner Gegenwart, stärke sie in schweren Stunden und führe sie durch die Krise. Zu dir kommen wir voll Vertrauen, dich bitten wir, dich preisen wir in Ewigkeit. Amen.
Ausfall von Veranstaltungen des Freundeskreises
AbteiAufgrund der Corona-Pandemie entfallen folgende Veranstaltungen des Freundeskreises Königsmünster:
Sonntag, 07.06.2020: Predigtgespräch mit Br. Vincent
Samstag, 22.08.2020: Regionaltreffen des Freundeskreises in Münster
Das Leben geht weiter…
AbteiSeit Mitte März befinden wir uns nun schon in einer besonderen Situation – in ganz Deutschland, weltweit und auch auf dem Klosterberg. Schule, Gästehäuser, Gastronomie, AbteiLaden, Kirche – das alles ist im „Lockdown“. Nun beginnt so langsam wieder das Leben – der Abteiladen ist wieder geöffnet, unsere Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen konnten wieder tageweise zur Schule, und am Sonntag, den 10. Mai, öffnen wir unsere Kirche für Gottesdienste. Alles zwar eingeschränkt und unter Wahrung der Hygiene- und Sicherheitsauflagen, aber das Leben geht auch bei uns weiter…
Unser Team begrüßt Sie herzlich in der Gaststätte
Auch unsere AbteiGaststätte hat heute wieder ihre Tore geöffnet. An den Wochenenden gibt es von 11 bis 16 Uhr die Möglichkeit, Kuchen oder auch ein warmes Gericht zu kaufen und nach Hause mitzunehmen – der Verzehr in der Gaststätte ist noch nicht möglich, Also, wenn Sie den Muttertag mit einem köstlichen Törtchen aus dem Kloster krönen wollen oder noch etwas Süßes als Geschenk für die beste Mutter suchen – morgen ist ab 11.00 Uhr Gelegenheit dazu. Für ausreichend Abstand ist mit einem Einbahnstraßenverkehr gesorgt. Bitte vergessen Sie Ihren Mund- und Nasenschutz nicht – so können wir uns gegenseitig schützen! Und vorher sind Sie um 9.30 Uhr zu unserem Konventamt in die Abteikirche eingeladen – solange Plätze da sind. Unser klösterlicher Ordnungsdienst wird Sie ab 9.00 Uhr begrüßen!
Rahmenbedingungen für öffentliche Gottesdienste in der Abtei Königsmünster in Zeiten der Corona-Pandemie
AbteiAb dem 1. Mai 2020 ist die Wiederaufnahme von Gottesdiensten und Versammlungen zur Religionsausübung in NRW wieder möglich. Die Kirchen haben dazu einen Rahmenplan vorgelegt, der die geltenden Sicherheitsmaßnahmen in Zeiten der Corona-Pandemie berücksichtigt. In den letzten Tagen hat die Liturgische Kommission unserer Abtei einen detaillierten Plan erarbeitet, wie eine Öffnung der Gottesdienste in der Abtei Königsmünster unter der Garantie eines umfassenden Infektionsschutzes aussehen kann. Dieser Plan, der sich an den Vorgaben des Erzbistums Paderborn orientiert, ist vom zuständigen Ordnungsamt der Stadt Meschede genehmigt worden. So werden wir ab dem Konventamt am Sonntag, den 10. Mai 2020, unsere Abteikirche für die Teilnahme von Gläubigen an Stundengebet und Eucharistiefeier wieder öffnen. Bitte beachten Sie die folgenden Rahmenbedingungen:
Mit der Öffnung unserer Gottesdienste ab dem 10. Mai möchten wir ein Zeichen der Hoffnung in diesen schwierigen Zeiten setzen. Vielen Menschen ist das gemeinsame Gebet Zuflucht und Trost. Dennoch möchten wir eine gesundheitliche Gefährdung, soweit es geht, verringern, und unseren Teil dazu beitragen, dass der Infektionsschutz gewahrt bleibt. Wir appellieren an Ihre Einsicht und Ihre Verantwortung sich selbst und Ihren Mitmenschen gegenüber. Wenn Sie einer besonders betroffenen Risikogruppe angehören oder wenn Sie Krankheitssymptome aufweisen, bleiben Sie zuhause und nehmen Sie via TV oder Internet an einer Liturgie teil. In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Regelung des Erzbistums Paderborn aufmerksam machen, dass das Sonntagsgebot weiterhin ausgesetzt bleibt. Wir werden auf unserer Website weiterhin die Sonntagspredigten und –impulse veröffentlichen. So hoffen wir, mit unseren Maßnahmen gleichermaßen dem wichtigen benediktinischen Gebot der Gastfreundschaft wie auch dem Gesundheits- und Infektionsschutz nachzukommen. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis und Ihr Mittun – nur dann werden wir auch weiterhin miteinander Gottesdienst feiern können. Bleiben Sie gesund!
Update 23.10.2020
Am 23. Oktober 2020 hat der Hochsauerlandkreis bei der 7-Tage-Inzidenz die Stufe von mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner überschritten. Daher gilt ab Samstag, den 24. Oktober, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen eine Maskenpflicht auch am Platz. Das gilt ebenso für all unsere Gottesdienste.
Daher bitten wir Sie darum, bei allen Gottesdiensten in der Abtei Königsmünster auch am Platz in der Kirche eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Diese Maßnahme gilt bis auf Weiteres. Nur zusammen können wir die Corona-Pandemie bekämpfen. Es kommt auf die Mithilfe jedes einzelnen an, um uns gegenseitig zu schützen. Nur so können wir auch weiterhin miteinander Gottesdienst feiern, was gerade in diesen Zeiten für viele Menschen Trost und Hilfe ist. Wir danken für Ihr Verständnis!
3. Mai 2020 – Weltgebetstag um geistliche Berufungen
Abtei„Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.“ (Joh 10,3b)
Eine Tradition im Kloster ist es, das Schlusslicht an den Jüngsten des Konvents weiterzugeben; wann immer ein neuer Postulant in unsere Abtei eintritt, überreicht der nun Zweitjüngste diesem das Licht.
Lasst uns unser Gebet besonders am heutigen Tag der geistlichen Berufung widmen: Viele Menschen spüren tief im Innern eine Sehnsucht, sich mehr auf Gott auszurichten und tiefer in die Geheimnisse des Glaubens einzutauchen. Sie hören diese vertraute Stimme, trauen sich aber nicht, ihr nachzuspüren.
„Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.“ (Joh 10,4)
HAB KEINE ANGST!
(Juniorat Königsmünster)
Schau vorbei: https://koenigsmuenster.de/moench-werden/
Beerdigung Bruder Gottfried
AbteiIm kleinen Kreis des Konventes und der engsten Angehörigen haben wir am Donnerstag, den 30. April 2020, um 14.30 Uhr das Requiem für unseren Bruder Gottfried Fölting OSB, der am Sonntagabend verstorben ist, gefeiert und ihn auf unserem Klosterfriedhof zu Grabe getragen. In seiner Ansprache zu Beginn der Eucharistiefeier erinnerte Abt Aloysius an die vielen Aufbrüche im Leben von Bruder Gottfried: den ersten Aufbruch aus der Enge des Mutterschoßes in seiner Geburt am 27. November 1939, fünfzehn Jahre später den Aufbruch nach Meschede zunächst als Schüler des Konviktes, dann als Mönch, den Aufbruch in die Abtei Münsterschwarzach, wo er sein Noviziat und eine Ausbildung zum Schreiner absolvierte. Nach seiner Feierlichen Profess 1960 hat er in unserer Abtei Spuren hinterlassen – in der Konstruktion des Chorgestühls für die neue Abteikirche und im Aufbau der Haustechnik, die er über viele Jahre leitete. Unvergessen sind seine jährlichen Besuche bei den Benediktinerinnen in Kroatien – ein schönes Zeichen ist es, dass die Schwestern dort zur gleichen Zeit wie wir ein Memento für ihn einlegten. Der letzte Aufbruch war wohl in der Osternacht in diesem Jahr, die Bruder Gottfried, schon von Krankheit und Alter gezeichnet, ein letztes Mal bewusst mit uns feierte. Nun ist er angekommen bei dem, den er ein Leben lang ersehnte.
Abt Aloysius bei seiner Ansprache
„Zum Paradies mögen Engel dich geleiten“ – mit diesen Worten begleiteten wir Bruder Gottfried nach dem Requiem auf unseren Klosterfriedhof, wo er unter dem Auferstehungsgeläut der Kirchenglocken zu seinem letzten Weg aufbrechen konnte. Immer wieder erhebend ist es, wenn unter dem Gesang des „Suscipe me, Domine“, den die Mönche bei ihrer Profess singen, der Sarg in die Erde gesenkt wird: Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.
Wir vertrauen darauf, dass Bruder Gottfried nun ganz in der Liebe Gottes angekommen ist. Möge er leben in Gottes Frieden!
Totenbrief Br. Gottfried
AbteiVon guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(Dietrich Bonhoeffer)
In den Abendstunden des 26. April 2020 legte unser
Bruder Gottfried (Heinrich) Fölting OSB
sein Leben zurück in Gottes Hand.
Heinrich Fölting wurde am 27. November 1939 als ältester von drei Brüdern in Lünen geboren. Sein Vater starb 1944 als Soldat. Seine Mutter betrieb ein Lebensmittelgeschäft. Nach ersten Schuljahren in Lünen wurde er 1954 Schüler unseres Gymnasiums und des damaligen Internats. Im April 1957 beendete Heinrich Fölting seine Schullaufbahn mit der Mittleren Reife und trat direkt danach in unsere Abtei ein. Die Zeit des Postulats und des Noviziats verbrachte er in der Abtei Münsterschwarzach, wo er zugleich eine Schreinerlehre absolvierte. Nach der Zeitlichen Profess und dem erfolgreichen Abschluss der Lehre kehrte er 1960 nach Königsmünster zurück und legte am 22. November die Feierliche Profess ab.
Seine handwerklichen Fähigkeiten brachte Br. Gottfried intensiv in den Bau der Abteikirche ein. An der sehr anspruchsvollen Konstruktion des Chorgestühls hatte er wesentlichen Anteil. Mehr und mehr wuchs Br. Gottfried in die Verantwortung für die ständig umfangreicher werdende Haustechnik herein. Mit großem Einsatz begleitete er aus dieser Perspektive die Bauphasen der Oase und des Hauses der Stille. Zusätzlich versah er für lange Jahre den Küsterdienst. Zusammen mit P. Gregor Mias, den er außerdem im Zusammenhang mit seinen vielfältigen gesundheitlichen Problemen hingebungsvoll betreute, baute er eine groß angelegte Hilfsaktion für benediktinische Schwesternkonvente im damaligen „Ostblock“ auf. Wiederholt reiste er nach Kroatien, um in einer Reihe von Schwesternklöstern technische Anlagen zu installieren und zu warten.
Nach seinem 60. Geburtstag wurde immer offensichtlicher, dass seine körperlichen und seelischen Kräfte der enormen Arbeits- und Verantwortungsbelastung
nicht mehr standhielten. Er brauchte eine längere Auszeit, die er nutzte, um sich persönlich neu zu orientieren. So übergab er die meisten seiner Arbeitsbereiche in andere Hände und übernahm die Betreuung unseres Fuhrparks, die Erstellung der Autopläne und die Überwachung unserer umfangreichen Schließanlage. Diese Tätigkeiten entsprachen seiner akribischen Arbeitsweise in besonderer Weise.
Im Konvent, im Kreis der Mitarbeitenden und in der Nachbarschaft der Abtei war Br. Gottfried ein häufig gesuchter und stets hilfsbereiter Ansprechpartner
bei Nöten und Sorgen aller Art. Viele Amtsperioden lang wurde er ins Seniorat gewählt und brachte dort neben seinem technischen Sachverstand vor allem seine große Sensibilität für die Bedürfnisse anderer Menschen in die Beratungen ein.
Geistlich lebte Br. Gottfried aus der Liturgie, an deren Gestaltung er als Küster und Kantor alltäglich mitwirkte. Das stärkte ihn immer wieder in seinem Vertrauen, dass „Gott mit uns ist – am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
In den letzten Lebensjahren und -monaten nahmen seine körperlichen und seelischen Kräfte deutlich ab, sodass er immer mehr auf pflegerische Betreuung
durch Br. Bonifatius angewiesen war. Umso beeindruckter waren wir, als er in der diesjährigen Osternacht noch einmal all seine Kräfte zusammenraffte, um im Chorgestühl an der Liturgie teilzunehmen. Aus dem Rückblick ahnen wir, dass er damit auf sein Sterben zuging – in der festen Zuversicht, dass der Tod die Tür zur Auferstehung ist.
Wenige Tage nach Ostern zog Br. Gottfried sich bei einem Sturz in seinem Zimmer einen Oberschenkelhalsbruch zu, der im St. Walburga-Krankenhaus in Meschede operiert werden musste. Nach zwischenzeitlich erfreulichen Genesungsfortschritten erkrankte er dort an einer Lungenentzündung, der er am Abend des 26. April 2020 erlag.
In großer Dankbarkeit vertrauen wir fest darauf, dass er jetzt in der Liebe Gottes geborgen ist.
Meschede, den 26. April 2020
Abt Aloysius Althaus OSB und der Konvent von Königsmünster
Aufgrund der Corona-Epidemie kann die Beisetzung von Br. Gottfried nur im kleinen Kreis des Konventes und der nächsten Angehörigen stattfinden.
Totenbrief Br. Gottfried im pdf-Format
+ Br. Gottfried
AbteiAm späten Sonntagabend des 26. April 2020 um 22.15 Uhr ist unser Bruder Gottfried (Heinrich) Fölting OSB nach langer Krankheit im St. Walburga-Krankenhaus in Meschede friedlich zu seinem Schöpfer heimgegangen.
Bruder Gottfried wurde am 27. November 1939 in Lünen, Diözese Münster, geboren und legte am 12. Mai 1959 in Königsmünster seine Profess ab. Über viele Jahre diente er unserer Gemeinschaft als Hausmeister und Autowart. Nicht nur als Verantwortlicher der Schließanlage öffnete er viele Türen, auch durch seine zugewandte und freundliche Art vermochte er es, Türen und Herzen der Menschen zu öffnen. Unvergessen sind seine jährlichen Besuche in Kroatien. In den letzten Jahren ließen seine Kräfte immer mehr nach. Um so mehr freuen wir uns, dass seine Kräfte es zuließen, dass wir gemeinsam mit ihm ein letztes Mal in der Abtei Ostern feiern konnten. Nun ist er in die Osterfreude dessen eingegangen, nach dem er sich ein Leben lang gesehnt hat. Möge Bruder Gottfried leben in Gottes Frieden!
Aufgrund der Corona-Epidemie kann die Beisetzung von Br. Gottfried nur im kleinen Kreis des Konventes und der nächsten Angehörigen stattfinden.
Abt Aloysius und Mönche von Königsmünster
Abteiladen wieder ganz geöffnet
AbteiDer Laden ist nun wieder mit dem vollständigen Sortiment wie Bücher, Glückwunsch- und Trauerkarten, Kunstgegenständen und Meditationsbedarf für Sie da. Kommunionfeiern sind für dieses Jahr zwar verschoben, aber nicht aufgehoben. Deswegen haben wir Gotteslobe, mit Namen bestickte Hüllen und eine vielfältige Auswahl an Kommuniongeschenken nach wie vor auf Lager, auch wenn in normalen Jahren die Zeit dafür nun vorbei wäre. Unsere Spezialität, Kerzen mit Namen zu gravieren, bieten wir nun auch wieder an.
Außerdem können ab sofort leckere Törtchen und Kuchen zur Abholung von Donnerstag bis Samstag mit einem Tag Vorlauf vorbestellt werden. Die Bestellliste finden Sie weiter unten.
Unsere Öffnungszeiten sind : Mo-Sa 9:00 – 13:00; 14:00 – 17:30
Der Laden öffnet sonntags wieder, wenn die öffentlichen Gottesdienste wieder stattfinden dürfen.
Wir freuen uns sehr darauf, Sie wieder bei uns im Laden begrüßen zu dürfen. Zu Ihrem Schutz haben wir bestmöglich vorgesorgt, und kümmern uns mit größter Sorgfalt darum, dass trotz der Krise ein schöner und gefahrloser Einkauf bei uns möglich ist.
Herzliche Grüße, Ihr Team vom Abteiladen auf dem Klosterberg
Bestellliste
Corona-Update: bis 03.05. keine öffentlichen Gottesdienste
AbteiLaut des Beschlusses der Bundesregierung vom 15.04.2020 „ist es weiter dringend geboten, sich auf die Vermittlung von religiösen Inhalten auf medialem Weg zu beschränken. Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie religiöse Feierlichkeiten und Veranstaltungen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sollen zunächst weiter nicht stattfinden.“
Daher werden auch in der Abtei bis einschl. 03.05.2020 weiterhin keine öffentlichen Gottesdienste in der Abteikirche stattfinden. Die Abteikirche bleibt aber weiterhin zum persönlichen Gebet geöffnet (mo-sa: 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr – so: 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr). Wir laden Sie weiterhin ein, an unseren Stundengebeten im Audiolivestream über YouTube teilzunehmen.
Aktuelle Info zum Abteiladen
AbteiWir sind wieder für Sie da!
Zwar konnte man in den letzten Wochen auch einige Abteiwaren schon über unseren neuen Online-Shop bestellen, doch jetzt sind wir auch wieder vor Ort für Sie da. Ab Donnerstag öffnen wir unseren Abteiladen am Kloster von Montag bis Samstag von 9.00 – 12.00 Uhr. Allerdings verkaufen wir natürlich nur unsere Lebensmittel: Brot, Wurst / Grillfleisch und vieles mehr. Ab nächster Woche dürfen Sie sich besonders auf eine Auswahl unserer leckeren Törtchen aus der Konditorei freuen, die Sie bei uns vorbestellen können. Mit einem Tag Vorlauf können Sie die Torten und Kuchen von Donnerstag bis Samstag bei uns im Laden abholen.
Auch für Brot und Fleisch / Wurstwaren empfehlen wir Ihnen, möglichst eine Vorbestellung zu tätigen. Dann geht es nicht nur schneller, sondern Sie können auch sicher sein, dass Ihre Ware auch da ist und auf Sie wartet.
Kommen Sie uns also besuchen und genießen Sie unsere Produkte aus Küche, Bäckerei, Konditorei und Metzgerei. Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Team vom Abteiladen
Das können Sie bei uns bestellen.
Osterfreude ganz konkret
AbteiIn den Klostern gibt es die Tradition der sog. „Laetiz“, was sich vom lateinischen Wort „Laetitia“ – Freude – ableitet. An Festtagen gab es früher ein besonderes Kaffeetrinken, wo die ganze Gemeinschaft in lockerer Runde zusammenkam. In Coronazeiten ist es gut, solche Traditionen wieder aufleben zu lassen. Und so haben Bruder Benedikt und Bruder Symeon den Konvent spontan am Nachmittag des Ostermontag zum Waffelessen ins Klosterrefektorium eingeladen. Wer schon einmal die Quarkwaffeln nach dem Rezept von Bruder Benedikt gekostet hat, wird bestätigen, dass es sich dabei wahrlich um ein himmlisches Vergnügen handelt, das sehr gut in die österliche Zeit der Freude über unsere Erlösung passt. Und weil das Klosterrektorium groß ist und nicht alle zur selben Zeit kamen, konnte auch ein angemessener Abstand zwischen den Mönchen eingehalten werden.
Vielen Dank an das Vorbereitungsteam für diese ganz besondere Osterfreude!
Bruder Symeon beim Waffelbacken
Die ersten Waffeln sehen schon gut aus.
Gottesdienste im Livestream
AbteiSeit zwei Wochen übertragen wir unsere Stundengebete als Audiolivestream auf unserem YouTube-Kanal. Auf vielfachen Wunsch werden wir die Texte als pdf-Download zur Verfügung stellen. Bitte beachten Sie, dass diese Texte nur zur Verwendung im Livestream gebraucht werden dürfen. Wir werden hier die Texte des jeweils nächsten Stundengebetes (Laudes, Mittagshore und Vesper der Osteroktav) zur Verfügung stellen.
Vesper in der Osteroktav (Ostermontag 17:45 Uhr)
Quellenangabe: Benediktinisches Antiphonale, Münsterschwarzach 1997
Es gibt auch die Möglichkeit, die Gottesdienste unserer Brüder in der Cella St. Benedikt zu verfolgen.
Ein besonderes Osterfest
AbteiKann man Ostern feiern mitten in der Coronakrise? Diese Frage ist in den letzten Wochen häufiger gestellt worden. Wie können Christen Ostern, ihr wichtigstes Gemeinschaftsfest, feiern, wenn keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden und wenn davon abgeraten wird, die Familie zu besuchen oder zu verreisen? Wir sind uns des großen Privilegs bewusst, dass wir als Ordensgemeinschaft in diesen Zeiten immer noch miteinander beten können und dürfen, und haben doch die schmerzliche Erfahrung machen müssen, dass unsere Gäste, die gerade zu den großen Liturgien der Kar- und Ostertage aus ganz Deutschland anreisen, fehlen. Es ist ungewohnt, in einem leeren Kirchenschiff Gottesdienst zu feiern, „hinter verschlossenen Türen“, so ähnlich wie die Jünger am Ostermorgen. So haben wir uns möglichst bald dazu entschlossen, unsere Stundengebete per Audiolivestream und die großen Liturgien der Kar- und Ostertage per Videostream zu übertragen. So konnten viele Menschen sich über das Internet mit uns verbinden. Viele haben das tatsächlich getan; während der Osternacht waren durchschnittlich 400 Personen anwesend, wahrscheinlich sogar noch mehr, weil uns viele geschrieben haben, dass sie an der Liturgie mit ihrer ganzen Familie teilgenommen haben. Eine ganze Reihe von positiven Rückmeldungen haben wir erhalten – das hat uns tief bewegt und dafür sind wir dankbar.
Osterfeuer im Innenhof des Klosters
Das Osterfeuer haben wir im Innenhof unseres Klosters entzündet. An unserer Osterkerze, auf der viele bunte Schmetterlinge – Symboltier für die Auferstehung – nach oben fliegen, wurden die Osterkerzen aller Gemeinden aus Meschede und Bestwig, des Bergklosters in Bestwig und mehrerer Altenheime entzündet, die ab heute in den jeweiligen Kirchen brennen – ein bewegender Moment! In unserer Kirche, die heute und morgen von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr und ab Dienstag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr zum Gebet geöffnet ist, können Sie eine kleine Osterkerze für Ihr Zuhause erwerben und am Osterlicht vorne entzünden; ebenso können Sie sich geweihtes Wasser mitnehmen.
Osterkerzen aller Kirchen von Meschede und Bestwig
Nach dem Osterhochamt sind wir singend auf unseren Klosterfriedhof gezogen, um unseren verstorbenen Mitbrüdern das Licht der Osterkerze zu bringen. Als wir dort sangen, sind die Schafe auf der Wiese nebenan in unseren Gesang eingestimmt – was zu einem spontanen „Risus paschalis“, dem traditionellen Osterlachen, bei den Mönchen geführt hat.
Schafe und Mönche singen gemeinsam
Beim Mittagessen schließlich hat Bruder Cyprian aus der Abtei Ndanda in Tansania das Tischgebet in seiner Muttersprache Swahili gesungen. Er hält sich gerade zum Studium in Deutschland auf. So wurde mitten in den Reisebeschränkungen, die auch das Alltagsleben unserer Kongregation der Missionsbenediktiner betreffen, ein Stück Weltkirche erlebbar.
Wir wünschen Ihnen weiterhin erfüllende und hoffnungsfrohe Ostertage! Bleiben Sie gesund! Wir freuen uns, Sie möglichst bald, spätestens aber zum Osterfest 2021 wieder in der Abtei begrüßen zu dürfen.
Hinführung zur Liturgie der Osternacht
AbteiDIe Osternacht gilt als Nacht der Nächte, als „wahrhaft selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“, wie es im Exsultet, im Lob der Osterkerze, gesungen wird. In diesem Jahr wird sie in der Abtei Königsmünster um 21.00 Uhr gefeiert.
Ein besonderer Akzent in diesem Jahr ist es, dass an der Osterkerze unserer Abtei in einem besonderen Ritus die 16 Osterkerzen der Gemeinden unseres Pastoralen Raumes entzündet werden. Gerade weil in diesem Jahr die Osternacht in den Gemeinden nicht stattfinden kann, freuen wir uns, diesen Dienst für unsere Mitchristen tun zu können.Am Morgen des Karsamstags haben die Vertreter*innen der einzelnen Gemeinden die Osterkerzen an unserer Pforte abgegeben.
Zum feierlichen Gloria ca. um 21.55 Uhr werden sich die Glocken unserer Abteikirche mit den übrigen Glocken der Mescheder Kirchen zum gemeinsamen Läuten und zur Verkündigung der Auferstehung verbinden – ein starkes Hoffnungszeichen.
Die Lesungen dieser Nacht geben uns einen Überblick über die Geschichte Gottes mit seinem Volk: von der Schöpfung über die Befreiung Israels aus der Knechtschaft, die Propheten bis hin zur Neuschöpfung in der Auferweckung Jesu Christi. Folgende Lesungen werden in der Osternacht in der Abtei gelesen:
Gen 1,1-2,2
Ex 14,15-15,1
Jes 55,1-11
Ez 36,16-17a.18-28
Röm 6,3-11
Mt 28,1-10
Nach der neutestamentlichen Lesung aus dem Römerbrief wird das österliche Halleluja, der Ruf der Freude über unsere Erlösung, angekündigt und dreimal feierlich intoniert, jeweils etwas höher.
Eine weitere Besonderheit der Osternacht ist die Segnung des Wassers und die Tauferneuerung der Gemeinde. In der Osternacht wurden früher, teils noch bzw. auch wieder heute, neue Christen getauft und so in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die Tauferneuerung erinnert uns an unsere Würde als Kinder Gottes und verbindet uns weltweit mit allen Christinnen und Christen.
Herzlich laden wir Sie zum persönlichen Gebet in unsere Abteikirche ein. Ostersonntag und Ostermontag ist unsere Kirche von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, ab Osterdienstag dann von 8.00 bis 17.00 Uhr. Hinten in der Kirche liegen Osterkerzen aus, die Sie erwerben und am Osterlicht in der Abteikirche entzünden können. Ebenso steht vorne ein Behälter mit Wasser, das in der Osternacht geweiht wird. Auch hiervon können Sie sich gerne etwas für Ihr Zuhause mitnehmen.
Weihwasser zum Mitnehmen
Osterlicht
Hinführung zur Karfreitagsliturgie
AbteiDie Liturgie am Karfreitag gehört sicherlich zu den eindrücklichsten und ausdrucksstärksten im Kirchenjahr. Sie beginnt um 15.00 Uhr – zur Todesstunde Jesu – im Schweigen. Der Vorsteher der Liturgie liegt lang ausgestreckt auf dem Boden – in der Geste der prostratio. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das Schweigen oft die einzig angemessene Reaktion.
Nach diesem Moment des Schweigens wird im Wortgottesdienst versucht, das Unfassbare zu fassen mit Worten der biblischen Schriftsteller: im Leiden des Gottesknechtes, einer mysteriösen Gestalt des Jesajabuches (Jes 52,13-53,12), im Hebräerbrief, der von einem „mitfühlenden Hohenpriester“ spricht, der „durch Leiden Gehorsam gelernt hat“ (Hebr 4,14-16; 5,7-9), schließlich in der Passionsgeschichte nach Johannes, die den Tod Jesu als Erhöhung deutet (Joh 18,1-19,42).
In der anschließenden Kreuzverehrung wird das verhüllte Kreuz Jesu in die Kirche getragen und an drei Stationen enthüllt. Dazu wird der Liedvers gesungen: „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. – Kommt, lasset uns anbeten.“ Jeder ist eingeladen, dem Leiden ins Gesicht zu schauen, aber in dem, der da hängt, auch mehr zu erkennen. Mit einer Kniebeuge (die Berührung bzw. der Kuss entfallen als Zeichen in Zeiten von Corona) wird das Kreuz verehrt.
In den „Großen Fürbitten“ wird unsere Welt ins Gebet genommen, unsere Welt, die gerade in diesen Tagen das Gebet so nötig hat: unsere Kirche, alle Glaubenden und Suchenden, alle, die fürs Gemeinwohl tätig sind. In diesem Jahr gibt es aus aktuellem Anlass eine besondere Fürbitte:
Lasst uns auch beten für alle Menschen,
die in diesen Wochen schwer erkrankt sind;
für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen;
für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern;
für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,
und für alle, die Entscheidungen treffen müssen
und im Einsatz sind für die Gesellschaft,
aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.
Allmächtiger, ewiger Gott,
du bist uns Zuflucht und Stärke;
viele Generationen haben dich als mächtig erfahren,
als Helfer in allen Nöten.
Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,
und stärke in uns den Glauben,
dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst.
Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich,
wo sie bei dir geborgen sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Hinführung zur Gründonnerstagsliturgie
AbteiMit der „Messe vom Letzten Abendmahl“, die wir am Gründonnerstag um 17.30 Uhr in der Abtei Königsmünster feiern, beginnt das sog. Österliche Triduum, die drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Diese drei Tage gelten im Grunde als ein einziger Tag, als eine liturgische Feier, in der jeder Tag ein eigenes Gepräge hat.
Der Gründonnerstag ist geprägt vom sog. Letzten Abendmahl, dem Abschiedsmahl Jesu mit seinen Jüngern am Vorabend seines Todes. Dieses Mahl ist der Ursprung unserer heutigen Eucharistiefeier. Im Eucharistischen Hochgebet werden an diesem Tag beim sog. Einsetzungsbericht, der Erzählung vom Letzten Abendmahl, die Worte „das ist heute“ eingefügt: Erinnerung wird lebendig. Das, was in jeder Eucharistiefeier geschieht, ist nicht bloß eine vergangene Erzählung, sondern hat Auswirkungen auf unser Leben heute.
Beim Gloria läuten alle Glocken und spielt die Orgel, bevor beide bis zum Gloria in der Osternacht verstummen. In diesem Jahr werden zum Gloria alle Glocken der Kirchen des Pastoralen Raumes Meschede-Bestwig läuten – ein schönes Zeichen der Verbundenheit der Menschen untereinander in Zeiten der Coronakrise. Das wird gegen 17.40 Uhr sein.
Die Fußwaschung, von der wir im Johannesevangelium hören und die als Zeichen der gegenseitigen Liebe normalerweise an zwölf Mitchristen vollzogen wird, entfällt wegen der Umstände in diesem Jahr.
Um den Charakter des Mahles zu betonen, wird zur Gabenbereitung der Hymnus „Ubi caritas est vera, Deus ibi est. – Wo die wahre Liebe ist, dort ist Gott.“ gesungen. Dieser Hymnus beschreibt in poetischen Worten, dass es Christi Liebe ist, die uns zur Feier des Liebesmahles immer wieder zusammenführt.
Nach der Kommunion wird ein Gesang vorgetragen, der das „Hohepriesterliche Gebet Jesu“ genannt wird und den Abschiedsreden aus Joh 13-17 entnommen ist: „Die Stunde ist gekommen; Vater, verherrliche deinen Sohn!“ Die Passion Jesu ist kein blindes Schicksal, sondern sie ist seine „Stunde“. Es gibt keinen liturgischen Auszug am Ende des Gottesdienstes, sondern eine schlichte Übertragung des Allerheiligsten in die Hauskapelle unseres Klosters. Der Altar und die ganze Kirche werden leergeräumt. Wir sind eingeladen, Jesus auf seinem letzten Weg im Gebet zu begleiten – und dabei an die vielen Passionsgeschichten von Menschen heute zu denken.
Informationen zum Österlichen Triduum
AbteiIn den Tagen des sog. „Triduum Paschale“, der hl. drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi, bleibt unsere Abteikirche weiterhin zum persönlichen Gebet geöffnet. Allerdings kommt es wegen der besonderen Zeiten unserer Liturgie zu geänderten Öffnungszeiten:
Alle unsere Stundengebete werden wir weiterhin über den Audiostream via YouTube übertragen, die Liturgien des Österlichen Triduum auch als Videolivestream. Hier finden Sie eine Übersicht aller Zeiten:
Gründonnerstag
Karfreitag
Karsamstag
Ostersonntag
Am Ostermontag gilt die normale Sonntagsordnung; nur die Komplet singen wir an diesem Tag um 19.40 Uhr.
Neben dem Angebot, unsere Gottesdienste über YouTube mitzufeiern, bieten wir Ihnen auch weiterhin in diesen Tagen tägliche Impulse an und werden die Predigten zum Nachlesen einstellen. Wir wünschen Ihnen gesegnete Tage!
Palmzweige zum Mitnehmen
AbteiHeute haben wir die Palmsonntagsliturgie gefeiert – in schlichter Form, ohne Gäste. Das ist schon eine seltsame Stimmung, und wir hoffen, dass wir bald wieder viele Menschen zu unseren Gottesdiensten begrüßen können. Nichtsdestotrotz fühlen wir uns als Klostergemeinschaft dennoch mit Ihnen verbunden. Und wir erleben in diesen Tagen ganz neu den Auftrag zum stellvertretenden Gebet, den wir Mönche in unserer Profess versprochen haben.
Immerhin gibt es für Sie die Möglichkeit, unsere Stundengebete im Audiolivestream mitzubeten. Und zu den Liturgien des Österlichen Triduum können Sie uns dann im Video auch sehen. Gut, dass es diese technischen Möglichkeiten gibt!
Die Palmzweige haben wir in der liturgischen Feier heute gesegnet. Sie sind herzlich eingeladen, in unsere Kirche zu kommen und sich einen Palmzweig für ihr Zuhause mitzunehmen – und natürlich auch still zu beten. Zwei Körbe stehen an den Eingängen der Kirche. Die Kirche ist heute bis 17.00 Uhr geöffnet – und an den kommenden Tagen jeweils von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Beachten Sie bitte nur die Abstandsregeln – denn Gesundheit zählt in diesen Tagen besonders.
Neue Ausgabe des „Gruß“
AbteiAls wir Ende des letzten Jahres in unserer Kommission für Öffentlichkeitsarbeit über mögliche Themen für die Gruß-Ausgaben 2020 sprachen, ahnte wohl noch niemand, wie existentiell gerade das Thema dieser aktuellen Ausgabe sein wird. „Passio – Erdulden und Geduld“ – wir haben das Thema als Gegenpol zum ersten Gruß des Jahres gewählt, in dem es um die „Actio“, das „In Bewegung Kommen“ ging. Deshalb erscheint das Heft bewusst auch in der Passionszeit, in der wir den Blick zum Kreuz erheben, zu einem, der uns im Erdulden unseres alltäglichen Lebens Hilfe und Stütze sein kann.
Hier ist der aktuelle Gruß 2-2020 für Sie als Download verfügbar.
Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Lektüre und gesegnete Kar- und Ostertage!
Ämtererneuerung
AbteiIm Zuge der alle fünf Jahre durchzuführenden Kanonischen Visitation, die bei uns in der Abtei Königsmünster vom 14. bis 24. Februar 2020 stattfand, haben die Visitatoren die Klosterleitung auf die in den Konstitutionen der Kongregation von St. Ottilien vorgesehene „Ämtererneuerung“ im Rahmen einer Senioratswahl hingewiesen und dazu ermutigt.
Ämtererneuerung bedeutet, dass alle Mönche, die vom Abt mit einem Amt (Prior, Subprior, Cellerar, Magister, Zeitlichenpräfekt, Missionsprokurator) betraut wurden, ihr bisheriges Amt ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch kommissarisch wahrnehmen. Dies ist so lange der Fall, bis der Abt den bisherigen Amtsträger bestätigt oder einen neuen benannt hat.
Da die Senioratswahl, die regulär alle drei Jahre stattfindet, turnusgemäß in Königsmünster im März diesen Jahres wieder anstand, bot es sich an, in deren Kontext die empfohlene Ämtererneuerung durchzuführen.
So traten zum 1. März diesen Jahres die bisherigen Inhaber der bereits erwähnten Ämter zurück und versahen ihren Dienst nur noch kommissarisch.
Den Vorgaben der Konstitutionen unserer Kongregation folgend, wurden in unterschiedlichen Beratungsprozessen und Gesprächen die Amtsträger in ihren Aufgaben von Abt Aloysius neu bestimmt oder bestätigt. Mit der Senioratswahl am 27. März wurde dieser Prozess dann abgeschlossen.
Folgende Mitbrüder wurden in ein neues Amt berufen oder in ihrer bisherigen Aufgabe bestätigt:
Die Namen der Mitglieder des neuen Seniorates sind:
P. Cosmas Hoffmann OSB
P. Julian Schaumlöffel OSB
P. Erasmus Kulke OSB
Br. Benjamin Altemeier OSB
P. Jonas Wiemann OSB
P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
P. Gabriel Weber OSB
Im Rahmen des Abendessens am Sonntag, den 29.3., wünschte Abt Aloysius den neuen Offizialen und Senioren Gottes Segen für ihre Arbeit und dankte den bisherigen Amtsträgern und Senioren. Ein besonderer Dank galt P. Abraham Fischer OSB, der sich in den vergangenen Jahren als Prior und Cellerar für die Gemeinschaft engagiert hat. Ein herausragendes Beispiel seines Einsatzes, das uns weiterhin in besonderer Weise begleitet, sind die neue Orgel und die damit verbundene grundlegende Renovierung der Abteikirche.
Livestream unseres Stundengebetes
AbteiWegen der derzeitigen Situation rund um die Ausbreitung des Coronavirus ist es leider nicht möglich, dass Menschen an unseren Gottesdiensten in der Abteikirche teilnehmen. Aber es gibt zum Glück noch weitere Möglichkeiten, sich mit uns zu verbinden. Viele bekommen schon unsere Impulse als Newsletter bzw. lesen die Sonntagspredigten auf unserer Website.
Ab der Morgenhore am Samstag, den 28.03.2020, haben wir eine weitere Möglichkeit geschaffen: einen Audio-Livestream unserer Gebetszeiten. Über unseren YouTube-Kanal laden wir Sie ein, an unserem Stundengebet teilzunehmen. Zu folgenden Zeiten beten wir:
06.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore (sonntags: 11.45 Uhr)
18.15 Uhr Vesper (samstags: 18.30 Uhr – sonntags: 17.45 Uhr)
19.30 Uhr Glockenläuten zum Stillen Gebet
19.40 Uhr Komplet (sonntags: 20.00 Uhr)
Unsere Cella St. Benedikt in Hannover bietet ebenfalls einen Livestream an – per Videolivestream können Sie am Stundengebet und auch an der Eucharistiefeier teilnehmen.
Wir freuen uns, dass wir Ihnen wenigstens ein wenig die Möglichkeit zur Teilnahme an unserem Stundengebet bieten können.
Wenn Sie unsere Abtei finanziell unterstützen möchten, besteht die Möglichkeit einer Spende. Gerade in den Zeiten, wo Gästehäuser und viele Betriebe geschlossen sind, haben wir wie viele andere Unternehmen auch mit wirtschaftlichen Einbußen zu kämpfen. Mit Ihrem Beitrag helfen SIe uns, unseren missionarischen und seelsorglichen Auftrag auch weiterhin gut erfüllen zu können. Für jede Spende sind wir dankbar.
Tägliches Glockengeläut in Meschede
AbteiVom Freitag, den 20.03., bis einschließlich Gründonnerstag wollen wir uns der Gebetsgemeinschaft verschiedenster Kirchen in unserer Region anschließen und werden jeden Abend um 19.30 Uhr unsere Glocken als Zeichen der Solidarität und Verbundenheit mit den Menschen läuten. In einer Mitteilung des Pastoralen Raumes Meschede-Bestwig heißt es dazu:
Der Corona-Virus fordert die Gesellschaft und schränkt das Leben der Menschen auf existentielle Weise ein. Trotzdem gilt es zuversichtlich zu bleiben und auf Gottes gute Wegbegleitung zu vertrauen. Öffentliche Gottesdienste können derzeit leider nicht gefeiert werden. Aber durch das gleichzeitige Gedenken und Beten beim Läuten der Glocken und beim Lichterschein werden auch Einzelne an unterschiedlichen Orten zu einer lebendigen Gemeinschaft. Die katholische, evangelische und die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden in Meschede und Bestwig laden deshalb aufgrund der Corona-Pandemie herzlich zu einem Hoffnungszeichen in den kommenden Tagen ein:
Wir möchten mit Ihnen – wie bereits auch in anderen Gemeinden praktiziert wird – einmal am Tag ganz bewusst in Solidarität Stille halten und beten. Jeden Abend zunächst bis einschließlich Gründonnerstag werden die Glocken der Kirchen um 19.30 Uhr dazu einladen. Bitte zünden Sie in Ihrem Zuhause dann eine Kerze an und stellen Sie diese sichtbar auf die Fensterbank, so dass die Nachbarschaften miteinander verbunden werden können. Wir laden Sie ein, als einzelne und gemeinsam in den Wohnungen und Häusern zu einem Augenblick des Innehaltens, der Stille und des Gebetes.
Das abschließende Vater-unser verbindet uns nicht nur als Christen miteinander, sondern mit allen Menschen, die in diesen Tagen in Sorge und besonders gefordert sind. So bleiben wir in dieser schwierigen Zeit Lichtzeugen und eine solidarische Gebetsgemeinschaft. Bitte machen Sie mit!
Als klösterliche Gemeinschaft halten wir auch weiterhin unser Stundengebet. Falls Sie ein Gebetsanliegen haben, können Sie uns das gerne über Email, Facebook, Twitter oder Instagram mitteilen. Ebenso sind Sie eingeladen, auf unserer Website eine Kerze zu entzünden. Und natürlich steht auch unsere Kirche tagsüber zum persönlichen Gebet offen.
Kommen Sie gut durch diese Zeit – und bleiben Sie gesund!
Coronavirus: Maßnahmen in der Abtei
Abtei, GastbereichDie Anweisungen und Empfehlungen staatlicher Stellen zum Coronavirus verschärfen sich aktuell täglich. Eine Planung ist trotzdem notwendig, und so wollen wir dem Erlass des Landes Nordrhein-Westfalen vom 15.03.2020 Folge leisten und folgende Maßnahmen ergreifen:
Die Situation ermöglicht uns keine zuverlässige Vorhersage über die weitere Entwicklung – wir werden Sie zeitnah über Veränderungen oder evtl. notwendige weitere Maßnahmen informieren. Bitte folgen Sie den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes auch im privaten Rahmen und halten Sie sich an behördliche Anweisungen. Handeln Sie solidarisch und denken Sie an die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich nicht selber helfen können.
Wir danken Ihnen im Namen unserer gesamten Gemeinschaft für Ihr Verständnis. Bleiben wir im Gebet miteinander verbunden!
80. Geburtstag von Abt Stephan
AbteiAller guten Dinge sind drei – so konnten wir am heutigen Abend schon den dritten runden Geburtstag eines Mitbruders feiern. Am 1. März 2020 vollendete Abt em. Stephan Schröer OSB sein 80. Lebensjahr. Wie kein anderer hat er als zweiter Abt von Königsmünster in den Jahren von 1976 bis 2001 unser Kloster geprägt. P. Prior Abraham erinnerte in seiner Gratulation an all das, womit Abt Stephan als „Urgestein unserer Gemeinschaft“ diesen Ort geprägt hat. In seine Amtszeit fiel die Errichtung unseres Klosterneubaus – „ein Konzept des Zusammenlebens und geistigen Zusammenwachsens“. Die Gastfreundschaft ist ihm seit jeher ein wichtiges Anliegen gewesen – die Oase, die er 1981 eröffnet hat, legt bis heute Zeugnis davon ab. Abt Srephan begründete die großen Jugendtreffen an Pfingsten und Silvester und die Wanderwoche. All das tat er in einem großen Geist der Freiheit – gemäß seines Wahlspruchs als Abt „Ad libertatem vocati – Zur Freiheit berufen“. Doch auch nach seiner Resignation als Abt setzt er sich bis heute für unsere Gemeinschaft ein – als Archivar pflegt er unsere Geschichte, und es ist ihm wichtig, diese Geschichte für die Zukunft zu bewahren.
Wir wünschen Abt Stephan einen gesegneten Festtag und noch viele weitere Jahre in unserer Gemeinschaft!
60. Geburtstag von Br. Damian
AbteiNormalerweise feiert man in einem Kloster nur den Namenstag eines Mitbruders. Doch ab dem 50. Geburtstag ist es Brauch, zumindest die weiteren „Nuller“, die runden Geburtstage, zu begehen. So konnten wir am Vorabend des 2. März 2020 den 60. Geburtstag unseres Br. Damian feiern. Nach dem Wehrdienst und einer Ausbildungszeit bei der Bundeswehr trat er 1983 in unser Kloster ein. Wie Bruder Andreas, dessen 90. Geburtstag wir am Freitag begingen, kennen Bruder Damian viele Menschen über lange Jahre als „Gesicht“ unserer Abtei an der Klosterpforte. Mittlerweile hat er seinen Arbeitsbereich gewechselt und unterstützt mit großer Freude das Team der Abteischmiede, v.a. im Versand der Waren. Neben seiner Arbeit hat Br. Damian zwei Leidenschaften: die Musik und die ostkirchliche Spiritualität.
In seiner Gratulation zitierte Abt Aloysius ein Kirchenlied, das für Bruder Damian sehr wichtig ist:
Mein schönste Zier und Kleinod bist
auf Erden du, Herr Jesu Christ;
dich will ich lassen walten
und allezeit
in Lieb und Leid
in meinem Herzen halten.
Wir wünschen Br. Damian Gottes Segen an seinem Geburtstag und noch viele weitere Jahre in unserer Gemeinschaft!
90. Geburtstag von Bruder Andreas
AbteiLebens-Lauf
Im Frühling war ich Knospe, Traum
Im Sommer Sonnenlicht und Glut
Der Herbst fragt nach der Frucht für diese Zeit
Der Winter sieht was von mir bleibt
in Ewigkeit.
Dieses Gedicht des ehemaligen Abtes der Abtei Kornelimünster bei Aachen, Albert Altenähr, stellte Abt Aloysius über das Leben von unserem Senior, Bruder Andreas, der am 28. Februar 2020 auf 90 Lebensjahre zurückblicken konnte. Ein Leben, das geprägt ist von Bodenständigkeit, Fleiß und Treue, Eigenschaften, die auch eng mit der schlesischen Heimat von Bruder Andreas zu tun haben. Vielen ist er bekannt als langjähriger Pförtner der Abtei, und als Schneidermeister führte der erste Weg unzähliger Kandidaten zum „Maßnehmen“ in seine Werkstatt, wo er dank seiner ruhigen und freundlichen Art vielen die ersten Schritte ins Klosterleben hinein erleichterte. Auch die indischen Brüder aus Kumily, die uns im letzten Jahr besucht haben, erinnerten sich lebhaft an die Zeit, die er in ihrem Kloster bei der Herstellung ihrer Ordensgewänder verbrachte.
Noch heute ist Bruder Andreas in jedem Stundengebet dabei. Auch wenn die äußeren Kräfte naturgemäß nachgelassen haben, begleitet er unsere Gemeinschaft und all seine Freunde und Bekannten auch weiterhin im Gebet – ein Dienst, für den wir sehr dankbar sind. Wir wünschen Bruder Andreas Gottes Segen an seinem Geburtstag!