Wissenswertes zur Feier der Abtsbenediktion

Am Samstag, den 18. November 2023, findet um 11.00 Uhr in der Kirche der Abtei Königsmünster eine liturgische Feier statt, die etwas ganz Besonderes ist und nicht alle Tage vorkommt: die Feier der Abtsbenediktion. Die Mönche der Abtei haben am 18. August 2023 P. Cosmas Hoffmann OSB zum fünften Abt von Königsmünster gewählt. Mit der Annahme und Bestätigung der Wahl am selben Tag ist Abt Cosmas in alle Rechte und Pflichten seines Amtes eingesetzt. Wozu also noch eine Benediktion, wörtlich eine Segnung? Die Abtsbenediktion ist sozusagen der formelle Abschluss der Abtswahl und ersten Monate des neuen Abtes. Hier wird in einer offiziellen Feier die freie Wahl der Mönche vor der Ortskirche besiegelt.

Die Abtsbenediktion leitet normalerweise der Ortsbischof, in dessen Diözese die Abtei liegt. Da das Erzbistum Paderborn noch keinen neuen Erzbischof hat, wird der Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, der Feier vorstehen. In seiner Diözese liegt die Cella St. Benedikt in Hannover, wo Mönche von Königsmünster seit 35 Jahren tätig sind. Die Predigt wird der Diözesanadministrator von Paderborn, Monsignore Dr. Michael Bredeck, halten. Damit kommt die Verbundenheit der Abtei mit den beiden Diözesen zum Ausdruck, in denen sie tätig ist.

Die Liturgie der Abtsbenediktion ist aufgebaut ähnlich einer Priester- oder Diakonenweihe. Zu Beginn des Gottesdienstes wird Abt Cosmas dem Bischof vorgestellt, und die Gemeinde singt als Bestätigung das feierliche Gloria.
Die eigentliche Benediktionsfeier beginnt nach der Predigt. Dazu bilden wie bei einer Professfeier (also wenn ein Mönch seine Gelübde ablegt) alle Mönche der Abtei einen Kreis um den Altar. Abt Cosmas tritt in die Mitte – an den Ort, an dem er schon seine Profess abgelegt hat. Er wird vom Bischof über seine Bereitschaft, das ihm anvertraute Amt zu übernehmen, befragt. Daran schließt sich die Allerheiligenlitanei an, in der die Heiligen als unsere Fürsprecher angerufen werden. Dabei liegt der Erwählte lang ausgestreckt auf dem Boden – am tiefsten Punkt der Abteikirche. Nach einem Segensgebet bekommt der Abt die Benediktsregel überreicht – die Regel, unter der er gemeinsam mit den übrigen Mönchen das Leben des Klosters gestaltet. Anschließend bekommt er die Insignien seines Amtes: den Ring, der ihn an seine Verbundenheit gegenüber der Gemeinschaft erinnert, und die Mitra, ein Würdezeichen, das vor allem der Abtei gilt. Beide Insignien sind in den Werkstätten der Abtei Königsmünster hergestellt worden, der Ring in der Schmiede und die Mitra in der Paramentenschneiderei. Ein besonderer Akzent ist die Übergabe des Hirtenstabes, der ihm von seinem Amtsvorgänger, Abt Aloysius Althaus OSB, übergeben wird. Der Hirtenstab, den schon der erste Abt Harduin Bießle getragen hat, steht für die Kontinuität der Abtei.

Benediktion von Abt Aloysius 2013

Nach der Übergabe der Insignien tauscht Abt Cosmas mit jedem Mönch der Gemeinschaft den Friedensgruß aus. Hier wird deutlich, dass der Abt sich gemeinsam mit den Mönchen unter der Führung des Evangeliums auf den Weg macht.
An die Benediktion schließt sich die Eucharistiefeier an.

Der Gottesdienst wird musikalisch von zwei Chören begleitet: dem Schulchor des Gymnasiums der Benediktiner und dem Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg. Hier zeigen sich zwei wichtige Schwerpunkte der Abtei Königsmünster durch die Zeiten: die Arbeit mit jungen Menschen in Schule und Oase und der Einsatz für die Ökumene mit den Geschwistern der anderen christlichen Kirchen.