In den Kartagen kommen viele Menschen zu uns, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Deshalb bieten wir an diesen Tagen wieder besondere Zeiten an, zu denen Sie herzlich zur Beichte eingeladen sind:

Gründonnerstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)
Karfreitag:             10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und nach der Karfreitagsliturgie (vormittags P. Vincent, nachmittags P. Julian)
Karsamstag:          10.00 Uhr bis 12.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)

 

 

Benediktsfest mit Erzbischof Dr. Bentz in der Abtei Königsmünster

Für den Theologen Johann Baptist Metz ist „die kürzeste Definition von Religion: Unterbrechung“. Den Alltagstrott unterbrechen durch religiöse Feste und Riten – das weitet den Blick und bestärkt den Menschen in seiner Würde als Ebenbild Gottes. In benediktinischen Klöstern ist so eine Unterbrechung das „Hochfest des Heimgangs des heiligen Benedikt“, wie es etwas umständlich genannt wird: der Todestag ihres Ordensvaters (bei christlichen Heiligen wird zumeist der Todestag gefeiert, ihr „dies natalis“, Geburtstag zum ewigen Leben), nach dessen Regel die Schwestern und Brüder des Benediktinerordens weltweit bis heute leben. Und da der 21. März oft in die Fastenzeit fällt, ist dieser Tag dann auch eine willkommene Unterbrechung der Fastenzeit.

Jahreshauptversammlung des Freundeskreises

In der Abtei Königsmünster ist es gute Tradition, den 21. März mit vielen Gästen zu begehen, vor allem mit dem „Freundeskreis Königsmünster e.V.“, der den Mönchen mit Rat und Tat, im Gebet und nicht zuletzt auch in materieller Hilfe zur Seite steht. Auch in diesem Jahr konnten die Mönche wieder viele Freundinnen und Freunde begrüßen, die zur Jahreshauptversammlung des Freundeskreises schon am Nachmittag angereist waren. Uli Hess, seit 2005 Vorsitzender dieses Kreises, begrüßte alle Anwesenden. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder wurden einige Zahlen und Fakten vorgestellt, die zu den Regularien jedes Vereins gehören: Mitglieder- und Spendenentwicklung, Finanzbericht, Entlastung des Vorstands. Anschließend stellten sich zwei Kandidaten vor, die zu einer Mitarbeit im Vorstand des Freundeskreises in den nächsten Jahren bereit sind: Dr. Marie-Luise Baumann aus Schmallenberg und Henryk Megier aus Olsberg. Beide sind dem Kloster seit langem bekannt und verbunden und wurden mit großer Mehrheit von den Anwesenden gewählt. Die beiden folgen nun Petra Hanses und Peter Schulte, die aus persönlichen Gründen ihre Vorstandstätigkeit nicht mehr fortsetzen können. Dem bisherigen und dem neuen Vorstand des Freundeskreises sei an dieser Stelle ausdrücklich für die Arbeit und das hohe Engagement gedankt! Nach den Regularien informierte Abt Cosmas über die Entwicklung der Gemeinschaft im vergangenen Jahr, die vor allem durch den Wechsel in der Leitung des Klosters geprägt war. Br. Alexander stellte die geplanten Renovierungen und Neuanschaffungen im liturgischen Bereich vor, die durch die diesjährigen vom Freundeskreis bereit gestellten Mittel ermöglicht werden, Br. Benjamin informierte zum Thema der bereits bekannten notwendigen Modernisierung der OASE, für die der Freundeskreis im vergangenen Jahr Mittel bereitgestellt hat, und über einige neue bzw. wiederbelebte Angebote und Formate, wie Abtei- und Tischgespräche, und P. Maurus berichtete vom weltweiten Auftrag der Missionsbenediktiner und von aktuellen Projekten der Partnerklöster in Afrika, Asien und auf Kuba. Zum Ende dankte Abt Cosmas ausdrücklich Uli Hess, der 17 Jahre lang das Amt des Ersten Vorsitzenden bekleidet hat und nun dieses Amt abgibt; die oder der neue Vorsitzende wird satzungsgemäß vom neuen Vorstand gewählt.

Jahreshauptversammlung des Freundeskreises

Der neue Vorstand des Freundeskreises

Festgottesdienst mit neuem Paderborner Erzbischof

Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Abteikirche, zu dem der neue Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, anreiste. Er ist am 10. März in sein Amt eingeführt worden, sodass es sozusagen sein „Antrittsbesuch“ in der Abtei war. In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt ging er auf den ersten Satz der Benediktsregel ein, der „wie eine Überschrift gelten kann für den, der Gott sucht: Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens!“ „Wie viel Respekt für mein Gegenüber ist in diesem Wort enthalten – das heißt: mit sensibler Aufmerksamkeit sich respektvoll dem anderen zuzuwenden.“ Das Hören falle uns nicht immer leicht – „ich höre und höre dennoch nicht“, führte Erzbischof Bentz aus und nahm sich selbst nicht davon aus: „Man selbst ist mit den Gedanken ganz woanders und erschrickt, wenn man plötzlich hört: Du hörst mir ja gar nicht zu!“ Auch im gesellschaftlichen Diskurs und in der Kirche herrsche oft eher die Grundhaltung vor, „möglichst zugespitzt meine eigene Position zu Gehör zu bringen, damit ich überhaupt gehört werde“. Man bekomme „leicht das Gefühl wie bei einem Gespräch, bei dem alle gleichzeitig sprechen, keiner aber dem anderen wirklich zuhört“. Und er fragt: „Ist es das, was uns so frustriert und weshalb wir nicht weiterkommen?“

Hören als radikale Wertschätzung des Menschen

Richtiges Hören meine aber, „meine Aufmerksamkeit von mir selbst weg auf den anderen hin zu lenken. Es ist eine radikale Wertschätzung des Menschen, mit dem ich jetzt gerade zu tun habe. Ihm das erste Wort zu überlassen, zeigt, dass ich ihn achte und respektiere.“ Und ein guter Zuhörer sei fähig, „auch das Unausgesprochene mitzuhören“, das, was „zwischen den Zeilen“ gesagt wird. Dazu gehöre auch die Fähigkeit zur Stille. Dem heiligen Benedikt gehe es darum, dieses aufmerksame Hören zu einer „Grundhaltung des gemeinsamen Lebens“ zu machen: „Die jungen Mönche sollen auf die Stimme der Älteren hören, die Älteren auf die Stimme der Jüngeren, gemeinsam auf die Stimme des Herrn – nur so gelingt das gemeinschaftliche Leben. Nur so werden eine Gemeinschaft und der Einzelne in ihr zu Gottsuchern.“

Erzbischof Dr. Bentz bei seiner Predigt

Zum Ende seiner Predigt, für die er spontanen Applaus aus der Gemeinde bekam, betonte Bentz seine eigene Bereitschaft zum Hören: „Das gilt aber in gleicher Weise für unser Erzbistum und für mich persönlich auf dem gemeinsamen Weg, der nun begonnen hat: Höre … und neige das Ohr deines Herzens! Das soll auch meine geistliche Haltung, mit der ich mich mit Ihnen auf den Weg machen möchte und um die ich immer wieder im Gebet bitten möchte.“ Der heilige Benedikt inspiriere uns dazu, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Nach der Eucharistiefeier ging das Fest bei einem gemeinsamen Abendessen im AbteiForum weiter, bei der die Gelegenheit bestand, mit dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen. Bemerkenswert war, dass er sich dabei auch ganz wörtlich selbst auf den Weg machte, und gemeinsam mit Abt Cosmas von Tisch zu Tisch ging und so mit vielen der anwesenden Gäste und Mönche ins Gespräch kam. Die Gemeinschaft von Königsmünster dankt dem neuen Erzbischof ausdrücklich für sein Kommen, freut sich auf den weiteren Weg mit ihm und dem Erzbistum Paderborn und wünscht ihm Gottes Segen für seine Aufgabe!

Fotos: Andreas Weller

„Man braucht zwei Augen, um dreidimensional gucken zu können!“ Mit diesen Worten drückte Michael Brems die Komplexität des Themas des assistierten Suizids aus, zu dem am Abend des 14. März 2024 ein Abteigespräch vor ca. 50 Interessierten stattfand. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Krankenhausseelsorger der Evangelischen Nordkirche und Begleiter vieler sterbender Menschen brachte er dem Publikum unterschiedliche Blickwinkel auf ein komplexes Thema nahe. Nach einer Begriffsklärung und -abgrenzung fasste Brems die rechtliche Lage, die jüngsten Urteile des Bundesverfassungsgerichts und die aktuelle Diskussion im Bundestag zusammen, bevor er die Position der evangelischen und katholischen Kirche ausführte. Deutlich wurde, dass jeder Mensch einzigartig und daher auch jeder Wunsch nach assistiertem Suizid individuell zu betrachten ist. Theologische Gedanken rundeten den Vortrag von Michael Brems ab, an den sich eine lebendige Diskussion mit den Zuhörenden anschloss.

Wir danken Pfarrer Michael Brems für den inspirierenden Abend und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen bei seiner Arbeit!

In diesen Tagen bereitet sich unser Erzbistum Paderborn auf die Amtseinführung des neuen Erzbischofs, Dr. Udo Markus Bentz, am 10. März 2024 im Hohen Dom zu Paderborn vor. Im Dezember vergangenen Jahres ist der damalige Weihbischof des Bistums Mainz von Papst Franziskus ernannt worden. In unserer Abteischmiede haben die Vorbereitungen einen besonderen Klang, denn hier wird das Wappen unseres neuen Erzbischofs gefertigt. P. Abraham schreibt dazu:

Es ist schon etwas eigenartig, ein Pallium auf dem Amboss liegen zu haben. Das ist das vom Papst verliehene Amtszeichen eines Metropoliten oder – wie es bei uns heißt – eines Erzbischofs. Dieses Zeichen gehört zum Wappen unseres neuen Erzbischofs, das gerade in der Klosterschmiede gefertigt wird. Dabei bedienen wir uns moderner Techniken: Das Bild des Wappens wurde programmiert und anschließend wurden die Linien mit Licht – also mittels eines Lasers – ausgeschnitten. Dann wird das Wappen aus mehreren Schichten zusammengesetzt, wie ein Sandwich. Dadurch kommen die verschiedenen Farben hervor und das Wappen leuchtet.

In der Heraldik werden im Bild weiße Flächen im Wappenschild silbern dargestellt – so auch beim Wappen unseres neuen Erzbischofs. Auch das Material ist zeitgemäß und sehr modern: Titan. Hier wird mittels einer elektrischen Färbung das leuchtende Gold erzeugt, das im Kreuz und im Heiligenschein des Löwen aufleuchtet.

Dieses Wappen wird demnächst unseren Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz begrüßen, wenn er das Generalvikariat unseres Bistums betritt.
Die Schmiede der Abtei Königsmünster ist dann immer dabei und wünscht unserem neuen Hirten Gottes Segen und unserem Erzbistum Wachstum und Weitergang!

P. Abraham Fischer OSB und das Team der Abteischmiede

Am Sonntag, den 3. März 2024, fanden sich über 40 Interessierte zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung im Foyer der Oase ein, in der Andreas Weller unter dem Motto „Architektur – Kunst – Kloster“ Einblicke in die Räumlichkeiten der Abtei gibt. Andreas Weller lebt mit seiner Familie in Olsberg, ist dort als Bauingenieur tätig und hat sich, wie es Abt Cosmas in seiner Begrüßungsansprache sagte, als Autodidakt Wissen und Können im Bereich der Fotografie selbständig erworben. Er ist im besten Sinne „ein Amateur, d.h. wörtlich ein Liebhaber, dem es dabei nicht wie bei einem Professionellen um Beruf zund Lebensverdienst geht.“

Erste Projekte mit der Abtei waren Aufnahmen einiger Räume und Kunstgegenstände des Klosters, das Konventsfoto im Rahmen der Abtswahl und weitere Aufnahmen von Räumen und Orten im Kloster, sodass eine gute Sammlung von Einblicken zusammenkam, aus der dann die 30 Bilder der Ausstellung ausgewählt wurden. Als besonders positiv an der Arbeit im Kloster habe es Weller erfahren, dass es „während des Arbeitens, während des Fotografierens es meistens in den Räumen sehr still war, sodass er sich ganz auf den Eindruck, den das Objekt, der Raum auf ihn machte, konzentrieren konnte.“

Bruder Benjamin hat die 30 ausgewählten Bilder mit Untertiteln versehen, sodass sich dem Betrachtenden schnell erschließe, was hier aufgenommen ist. „Auf diese Weise“, so Abt Cosmas,  „wird die Ausstellung zu einem Streifzug durch das Kloster, bei dem Sie Ein-Blicke bekommen, einiges entdecken können. So ist es auch schon einigen Brüdern ergangen, die durch diese Bilder, diese Malerei des Lichtes, diese Führung des Auges ganz Neues in vermeintlich vertraut geglaubten Räumen entdecken konnten.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. April 2024  täglich von 8 bis 16 Uhr im Foyer der Oase zu sehen. Herzlich willkommen!

 

Am 10. Februar feiern benediktinische Gemeinschaften das Fest der hl. Scholastika, der Schwester Benedikts. Gregor der Große erzählt in seiner Lebensbeschreibung des hl. Benedikt von der Tradition, dass sich die beiden Geschwister jedes Jahr zum geistlichen Austausch trafen. Daran anknüpfend ist es schon seit vielen Jahren Brauch, dass sich eine Gruppe von Brüdern der Abtei Königsmünster auf den Weg in die benachbarte Benediktinerinnenabtei Varensell macht, um gemeinsam das Scholastikafest zu feiern. In diesem Jahr haben wir die durch Corona unterbrochene Tradition wieder aufgenommen.

Am Vormittag des 10. Februar 2024 machten sich neun Brüder auf den Weg nach Varensell. Dort angekommen, beteten Schwestern und Brüder in der Varenseller Kirche gemeinsam die Mittagshore, bevor es zum Mittagessen ging. Daran anschließend bestand Gelegenheit zum Austausch und Gespräch über Fragen, die beide Gemeinschaften bewegen: Wie können  wir in einer Zeit vielfältiger Herausforderungen unser benediktinisches Charisma gut leben und dabei den Menschen, die zu uns kommen, Zeugnis von unserer Lebensform geben? Der gemeinsame Tag endete mit dem Kaffeetrinken, bevor sich die Brüder aus Meschede wieder auf den Heimweg machten. Wir danken den Schwestern aus Varensell für ihre Gastfreundschaft und freuen uns auf den Gegenbesuch!

Abt Cosmas im Gespräch mit einigen Schwestern

Fotos: Abtei Varensell

Vor einigen Monaten war ein Team des LWL-Medienzentrums für Westfalen bei uns, die in Kooperation mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen für ein Filmprojekt in unserer Abteikirche gedreht haben. Das Ergebnis ist nun in einem 20minütigen Film zu sehen, in dem verschiedene Kirchen in Westfalen vorgestellt werden, die in der kirchlichen Umbruchzeit der 1960er und 1970er Jahre erbaut wurden. Unter dem Titel „Markantes Erbe“ wird aufgezeigt, welche Merkmale und Besonderheiten die Kirchen der besagten Zeit prägen und warum die kirchliche Architektur dieser Zeit aus Westfalen nicht mehr wegzudenken ist.

Auf YouTube kann der Film angeschaut werden. Unsere Kirche wird ab Min. 13:00 vorgestellt.

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Der bekannte Architekt Peter Kulka ist tot. Er ist im Alter von 86 Jahren am Montag, den 5.2.2024, in seiner Heimatstadt Dresden verstorben, wie es sein Büro dort mitteilte. Peter Kulka ist auch unserem Kloster verbunden. Im Team von Hans Schilling, der unsere Abteikirche geplant hat, war er 1981 maßgeblich beim Bau unseres Gästehauses Oase beteiligt. Der Klosterneubau wurde 1986 nach seinen Plänen errichtet, ebenso das 2001 eingeweihte Haus der Stille, das durch seine minimalistische Architektur Menschen aus nah und fern anzieht und schon mehrere Architekturpreise gewonnen hat.
Darüberhinaus hat er u.a. den Sächsischen Landtag in Dresden und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Magdeburg konzipiert.

Voll Dankbarkeit erinnern wir uns an Peter Kulka und sind in Gedanken und Gebeten bei all denen, die um ihn trauern. Möge er ruhen in Frieden!

Foto: Flickr / Minke Wagenaar