Das Gastbüro der Abtei Königsmünster ist bis zum 22.12.2023 geöffnet.Dann schließt es über die Weihnachtsfeiertage bis zum 27. Dezember.
Vom 27. bis zum 29. Dezember sind wir wieder für Sie da.

Im neuen Jahr ist das Gastbüro wieder ab dem 04. Januar 2024 geöffnet.

 

In der christlichen Tradition gibt es den Weg der Stillen Meditation, in der der Mensch sich auf den Weg zur eigenen Mitte begibt. Dabei geht es nicht um das Nachdenken oder um eine Bildbetrachtung; es ist auch kein Gebet, das auf Texte oder Worte zurückgreift. Schweigemeditation ist im Grunde „Beten ohne Konzept“, ohne Begriffe und Vorstellungen.
Dabei sitzt die/der Betende still und aufrecht auf einem Kissen, einem Meditationshocker oder Stuhl, atmet ruhig und lässt geschehen. Meditatives Gehen löst nach einer Weile das Sitzen ab, ohne die innere Haltung der Meditation zu unterbrechen. Es wird nichts „gemacht“, alles was geschieht, wird im ruhigen Dasein vor Gott angenommen.
Die Stille Meditation ist ein Weg zum Grund unseres eigenen Daseins, um so der göttlichen Wirklichkeit dankbar zu begegnen.
Jede/r ist herzlich willkommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Decken und Sitzgelegenheiten sind vorhanden, können aber auch mitgebracht werden.

wöchentlich
jeweils dienstags
20.15 – 21.15 Uhr in der Abteikirche (2x 25 Min. Meditation)
micht während der Ferien in NRW!

Ansprechpartner
Br. Emmanuel Panchyrz OSB

Kosten
keine

Ort
Im Chorraum der Abteikirche

Treffpunkt
20 Uhr Abteikirche

Bei strahlendem Wetter fanden sich Vertreter von Kirche, Politik, Vereinen, Schulen und Verwaltung auf dem Klosterberg ein zur Ausstellungseröffnung

Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos –   Hand in Hand für Toleranz.

Nach der Begrüßung durch Br. Benjamin Altemeier OSB und P. Prior Dr. Cosmas Hoffmann OSB referierte Walter Lange von der Stiftung Weltethos zu dem Thema. Er stellte im Ethos der Religionen zwei Prinzipien vor: das Prinzip der Humanität, das besagt, dass jeder menschlich behandelt werden soll, sowie die goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu.“ Herr Lange erzählte hierzu ein schockierendes Erlebnis einer Lehrerin aus dem Unterricht. Es wurde klar, dass viele Menschen über das Internet eine Plattform haben, in der es ihnen aufgrund von Anonymität leichtfällt, das eigene Werteverständnis über Bord zu werfen. Herr Lange stellte den Schülern Fragen zu ihrem persönlichen Werteverständnis und zeigte allen Besuchern Möglichkeiten auf, wo und wie man sich seine eigenen Werte täglich bewusst machen kann. Es wurde klar, dass der Weltethos kein starres System ist, sondern sich immer wieder neu definieren muss. Zum Abschluss seines Vortrags spielte er das Lied: „Hand in Hand“ von Herbert Grönemeyer. Damit untermauerte Herr Lange seinen Vortrag und holte so jeden einzelnen Besucher noch mehr ab. Der Vortrag wurde mit viel Zustimmung von den Schülern sowie Dankesworten seitens der Abtei beendet.

Im Anschluss haben sich die Gäste bei Getränken und Kanapees die Ausstellung angesehen. Es fanden angeregte Unterhaltungen in Kleingruppen statt. Für die folgenden Abendveranstaltungen wurde das Interesse geweckt.

Die Termine für die Veranstaltungen mit Vertreterinnen der unterschiedlichsten Religionen finden wie folgt statt:

  •  15.08. – 19:00 Uhr Yusra Mousa (Islam)
  • 05.09. – 19:00 Uhr Dagmar Doko Waskönig (Buddhismus)
  • 26.09. – 19:00 Uhr Tahireh Setz (Bahá’í)
  • 17.10. – 19:00 Uhr Br. Benjamin Altemeier OSB (Christentum)
  • 24.10. – 19:00 Uhr Sabine Kamp (Judentum)

„Hand in Hand für Toleranz“ –  unter dieser Überschrift wird am 11. August 2023 um 11.00 Uhr die Ausstellung: „Weltreligion – Weltfrieden – Weltethos“ in der OASE der Abtei Königsmünster eröffnet.

Täglich werden wir von den Medien mit immer mehr negativen Meldungen bombardiert. Gewalt, Korruption, Missbrauch, Drogenhandel, Klimawandel, Rassismus, Krieg – ist  das alles noch zu stoppen? Wer kann helfen? Ist Religion noch in der Lage, einen Beitrag zum Frieden der Menschheit zu leisten?
Das „Projekt Weltethos“ ist der Meinung, dass dies gelingt, wenn wir uns auf die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Weltreligionen besinnen und deren bestehende Werte verbinden.
Das Projekt Weltethos wird von vier Grundüberzeugungen getragen:

  • Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen!
  • Kein Friede unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen!
  • Kein Dialog zwischen den Religionen ohne globale ethische Standards!
  • Kein Überleben unseres Globus ohne ein globales Ethos, ein Weltethos, gemeinsam getragen von religiösen und nicht religiösen Menschen!

In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Religionen vorgestellt und deren Glaubenssätze nähergebracht, Gemeinsamkeiten herausgefiltert und Wissen vermittelt. Denn nur Bildung schafft Vertrauen, Vertrauen schafft Hoffnung, Hoffnung schafft Frieden.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober 2023 montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Wer eine spezielle Führung dazu buchen möchte, meldet sich bitte im Gastbüro der OASE unter der Nummer 0291/2995-212 an.

Im Rahmen dieser Ausstellung bietet die Abtei Informationsabende zu den verschiedenen Religionen an.

Am 15. August 2023 findet ein erster Informationsabend über den Islam statt. Hierzu konnten wir die Referentin Xusra Moussa gewinnen, die eine Einführung zur Entstehung der muslimischen Religion gibt.
Mit der buddistischen Nonne Doko Waskönig findet am 5.9.2023 der nächste Informationsabend statt. Frau Waskönig hat zuerst als Kunsthistorikerin gearbeitet und sich dann dem Buddhismus zugewandt.
Eine weitere Referentin, Frau Tahireh Setz, wird am 26. September über die Bahá’í-Religion sprechen. Sie bringt neben inhaltlichen Themen auch eine Musikgruppe mit, die ihren Vortrag mit Musik begleitet.
Schließlich findet am 17. Oktober ein Abend zum Christentum statt, an dem Bruder Benjamin Altemeier OSB von der Abtei Königsmünster spricht.

Die Abende beginnen jeweils um 19.00 Uhr. Im Anschluss folgt eine offene Fragestunde zu diesen Glaubensinhalten. Über eine rege Beteiligung freuen sich die Mönche vom Klosterberg.

Wir sammeln ja schon seit geraumer Zeit Spenden für die Renovierung der Oase. Inzwischen haben wir über 100.000 Euro zusammen. Es fehlen also noch 300.000 Euro. Trotzdem fangen wir schon einmal an. Sie sehen auf dem Bild die beginnende Dachsanierung oberhalb des Ateliers. Unsere Pädagogen freuen sich, dass es jetzt nicht mehr reinregnet. Wenn sie können, freuen wir uns über weitere Spenden.

Br. Benjamin Altemeier OSB
Leiter des Gastbereiches

24 Absolventinnen und Absolventen der Jungen Akademie der Abtei Königsmünster – 17 Schülerinnen und Schüler und sieben Studierende – haben sich am Abend des 5. Juni 2023 mit ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern in der Abteikirche versammelt, um ihre Zertifikate über eine erfolgreiche Teilnahme entgegenzunehmen. P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, begrüßte die Anwesenden und skizzierte kurz die Junge Akademie als Bildungsangebot für junge Menschen. Aus Oberstufenakademie und Studium Generale habe sich in den letzten Jahren die Junge Akademie entwickelt, die sich verstärkt auch Auszubildenden aus Wirtschaftsunternehmen öffnen will. Br. Benedikt Müller OSB, Leiter der Jungen Akademie, berichtete, dass es ihn mit Stolz erfülle, nach einer schwierigen Zeit der Corona-Pandemie, wo viele Veranstaltungen ausfallen mussten, nun so vielen jungen Menschen ihr Zertifikat überreichen zu können. Besonders dankte er dem Beirat der Jungen Akademie, der dieses Angebot der Abtei konzeptionell begleite und fördere.

Ommma mit drei m

Den Festvortrag hielt die Sauerländer Schriftstellerin und Kabarettistin Kathrin Heinrichs, die mit den Krimis um den rheinischen Lehrer Vincent Jacobs, den es an eine katholische  Privatschule ins Sauerland verschlagen habe, bekannt wurde. Kurzweilig erzählte sie von ihrem Werdegang. Die Lektüre des Buches „Ferien auf Saltkrokan“, in dem der Vater einer Hauptfigur Schriftsteller war, „ein total verpeilter Typ“, weckte ihr Interesse an diesem Beruf. Ihre Herkunft aus Langenholthausen, einem kleinen Sauerländer Dörfchen – „mittlerweile gibt es dort sogar eine Fußgängerampel“ – und eine Familie mit sieben Geschwistern legten die Grundlagen dafür. Abends habe sie aufgeschrieben, was tagsüber in der Familie passiert sei. Auch die „Ommma mit drei m“, eine Figur aus ihrer Krimireihe, habe biographische Anknüpfungspunkte und ein Vorbild in ihrer großen Familie.

Kathrin Heinrichs bei ihrem Vortrag

Nichtsdestotrotz entschied sich Kathrin Heinrichs dann ganz pragmatisch, zunächst „etwas Vernünftiges“ zu studieren: Deutsch und Englisch auf Lehramt. Eine Vorlesung über das „analytische Erzählen von Detektivromanen“ faszinierte sie und trug dazu bei, das gerade aufkommende Genre der Regionalkrimis (es war die Zeit der Eifelkrimis von Jacques Berndorff) auszuprobieren.
Nach und nach haben sich eher romantische Vorstellungen vom Beruf der Schriftstellerin durch die Realität zerschlagen. „Schreiben ist harte Arbeit“, so Heinrichs. Man müsse Passagen immer wieder überarbeiten, sich den Figuren aussetzen. Ein Kollege von ihr habe es auf den Punkt gebracht: „Ich schreibe nicht gerne Bücher, ich habe gerne Bücher geschrieben.“ Der erste Band ihrer Krimireihe erschien mit einer Startauflage von 1000 Exemplaren – zum Vergleich: der erste Harry-Potter-Band hatte eine Startauflage von 500 Exemplaren. Letztlich wurden 30000 Exemplare verkauft.
Freude an ihrer Arbeit machen Kathrin Heinrichs besonders die Begegnungen mit vielen Menschen auf den Autorenlesungen, wo sie ihren zweiten Beruf als Kabarettistin ausleben kann. Hier ergeben sich wie von selbst lustige Situationen, wenn z.B. ein Schüler bei einer Lesung fragt: „Wollten Sie eigentlich schon immer Autistin werden?“ Auch wenn Künstliche Intelligenz auf die Belletristik in Zukunft Einfluss nehmen werde, bleibe der menschliche Faktor als Autorin sicherlich wichtig. Letztlich sei es ein Geschenk, dass sie Schriftstellerin geworden sei.

Ort der Freundschaft

An den Vortrag schloss sich die Übergabe der Zertifikate an. Dazu wurden die jungen Menschen namentlich aufgerufen und erhielten aus der Hand von Frau Heinrichs, Bruder Benedikt und den anwesenden Beiratsmitgliedern ihre Bescheinigungen. Schließlich hielt eine der Absolventinnen, Clarissa Blome aus Sundern, eine Dankesrede, in der sie betonte, wie wichtig die OASE für sie im Laufe der Zeit geworden sei: als Ort der Freundschaft, als Ort der Ruhe und des Friedens, als Ort, um das persönliche Gleichgewicht zu finden. Die Zeit der Jungen Akademie sei für sie eine Zeit des Ausprobierens gewesen, um eigene Fähigkeiten und Talente zu entdecken. Gerade am Anfang sei es auch nicht leicht gewesen und eine wirkliche Herausforderung. Den jungen Menschen riet sie, diese Herausforderung anzunehmen.

Absolvent*innen der Jungen Akademie 2023 nach den jeweiligen Schulen/Ausbildungsstätten:

Gymnasium Johanneum Wadersloh:                      8
Anne-Frank-Gymnasium Werne:                           4
Gymnasium der Benediktiner Meschede:             1
St. Ursula Gymnasium Neheim:                             1
Städtisches Gymnasium Sundern:                          1
Kardinal-von-Galen-Gymnasium Münster:            1
Marie-Curie-Gymnasium Bönen:                           1

Erzieherschule Warburg:                                         2
Erzieherschule Osnabrück:                                     2
Oase der Abtei Königsmünster:                              2
Fachschule für Ergotherapie Dortmund:               1

Jubiläumswochenende von Oase und Haus der Stille

Nach dem Festakt am Samstag, 13.08.2022, ging es am Sonntag, 14.08., mit dem Festhochamt anlässlich des Jubiläums der Gästehäuser weiter. Abt Aloysius begrüßte am Anfang des Gottesdienstes den Festprediger, Pfarrer Stefan Schröder. Der Propst von Arnsberg war lange Jahre als Leiter der Jugendbildungsstätte Hardehausen tätig und war in dieser Funktion unseren Gästehäusern verbunden. An diesem Tag suchte Pfarrer Schröder besondere Lesungen aus, die Berufungsgeschichte des Propheten Samuel und die Verklärungserzählung auf dem Berg Tabor. Ausgehend von der Berufung des jungen Samuel deutete er die Arbeit in der Oase als ein Wecken junger Menschen für ihre Berufung, aber auch als ein Wecken der Mönche durch die Gäste. Es sei gerade in dieser Zeit wichtig, auch auf die jungen Menschen zu hören, so wie der hl. Benedikt in seiner Regel gerade die Jüngeren in die Beratung einbezieht. So wie der Priester Eli Samuel bei seiner Berufung begleitet hat, so gebe es im Haus der Stille viele „Elis“, die Menschen bei ihrer Suche begleiten.

Festprediger Stefan Schröder

Im Anschluss an den Gottesdienst bestand wieder die Möglichkeit, mit den Mönchen ins Gespräch zu kommen und die Gästehäuser zu erkunden. In der Oase gab es Traumreisen und Taizé-Gebete als Angebot, und die Gäste konnten sich über die pädagogische Arbeit in unserem Jugendgästehaus informieren. Im Haus der Stille konnten sich zur vollen Stunde die Menschen durch das Haus führen lassen und die besondere Architektur des Hauses erleben.

Geschwisterliche Begegnung

Das Jubiläumswochenende endete mit einem besonderen Konzert, das die Mönche gemeinsam mit dem Spirituellen Sommer Südwestfalen ausrichteten. Das AVRAM-Quartett mit den Ensemblemitgliedern Murat Çakmaz (Ney-Flöten), Peter Ehm (Klarinetten), Markus Wienstroer (Gitarre) und Konstantin Wienstroer (Kontrabass) war zu Gast, das auf virtuose Weise Weltmusik mit Einflüssen aus Jazz und Klassik verbindet. Leider musste die Sängerin Shirin Partowi kurzfristig absagen, doch das machte das Quartett durch ein urzfristig geändertes Programm und eine humorvolle  Moderation wieder wett. So schufen sie Klangbrücken zwischen Himmel und Erde und begeisterten das Publikum mit Stücken aus jüdischer, christlicher und islamischer Tradition.

AVRAM-Quartett

 

Festakt zum Jubiläum von Oase und Haus der Stille am 13. August 2022 in der Abteikirche

„Da wo ein Brunnen fließt und wo uns ein Feuer wärmt, … da ist es, wo der Dornbusch brennt, wo unsere Wüste lebt.“ Dieses Lied von P. Michael Hermes OSB (+2014) wurde am Pfingstmontag 1981 bei der Einweihung der Oase gesungen. Es stand auch am Beginn des Festaktes zum Jubiläum unserer Gästehäuser Oase (40+1) und Haus der Stille (20+1), zu dem sich Ehrengäste aus der Stadt, der Region und dem Erzbistum Paderborn und eine interessierte Öffentlichkeit am Samstag, den 13. August 2022, in der Abteikirche einfanden. Abt Aloysius Althaus nahm in seiner Begrüßung Bezug auf dieses Lied und nannte die Gästehäuser „Brunnen und Quelle, aus denen Vielfältiges hervorgeht und gestaltet wird“. Haus der Stille und Oase seien „Ausrufezeichen, die himmelwärts deuten“ und so Himmel und Erde verbinden. Hier könne jeder so sein, wie er oder sie ist.

Abt Aloysius begrüßt die Anwesenden

Den Festvortrag hielt Altabt Stephan Schröer, der in seiner Amtszeit die Konzeption und Planung beider Häuser vorangetrieben und begleitet hat. Sein Vortrag lotete die Spannung von Rückblick und Aufbruch aus. Gäste seien das Wertvollste, das einem Kloster geschenkt werden kann – hier liege der innerste Auftrag für den Bau der Gästehäuser. Sie tragen die Handschrift zweier Architekten: Hans Schilling, der erst die Abteikirche und später die Oase plante, und Peter Kulka, der schon in die Planungen der Oase eingebunden war und später den Klosterneubau und das Haus der Stille entwickelte. Während der gesamten Bauphase haben sie konstruktiv mit dem Konvent der Abtei zusammengearbeitet, obwohl es „nicht immer leicht ist, mit Mönchen zu bauen“, wie Abt Stephan augenzwinkernd bemerkte. So konnte die Oase Pfingsten 1981 durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, eingeweiht werden, der einige Jahre zuvor der jungen Gemeinschaft von Königsmünster den Bau eines Jugendgästehauses nahelegte. Abt Stephan zitierte aus der Predigt des Erzbischofs zur Einweihung, die auch heute noch aktuell sei: Oasen seien nicht einfach da, sie werden gebaut. Sie seien Orte des Durchzugs, des Empfangs, aber auch des Abschieds. Vor allem seien Oasen Orte der Begegnung, und „Gastfreundschaft lässt aus Fremden Freunde werden“. Gerade die Offenheit und Hilfe der jungen Menschen hätten gutgetan, so Abt Stephan, wie auch die „selbstverständliche Gemeinsamkeit zwischen den Konfessionen“. Der Ausruf des Erzbischofs an die versammelten Menschen gelte noch heute: „Seid Miterbauer der Oase, lasst die Mönche von Königsmünster nicht allein!“

Altabt Stephan beim Festvortrag

Das Haus der Stille, das 2001 eingeweiht wurde, sei eine wichtige Ergänzung zur Oase, „ein Ort, der zur Stille einlädt und anleitet“ mit einer „Architektur, die Stille schenken kann“. Viel davon sei in einem weiteren Lied von P. Michael Hermes ausgedrückt: „Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden!“
Beide Häuser lebten von den Menschen, die dort in großer Treue ihren Dienst taten und tun. Es würde den Rahmen dieses Vortrags sprengen, sie alle aufzuzählen, so Abt Stephan weiter, aber einen möchte er doch erwähnen: unseren 2017 verstorbenen Bruder Silvanus Steinrücken, der in großer Verlässlichkeit, einem ausgeprägten Ordnungssinn und in jahrelanger Treue im Empfang und der Verwaltung der Oase gearbeitet habe. Abt Stephan beendete seine Rede mit dem Appell, die Türen immer wieder weit zu öffnen, wie es an diesem Wochenende beim „Tag der offenen Türen“ geschehe, gerade dann, wenn es in unserer Gesellschaft und in der Kirche eng und stickig zu werden drohe. Die Kirche der Zukunft werde eine Kirche der Oasen sein.

Br. Benjamin Altemeier, der Leiter des Gastbereiches, leitete zu einigen Grußworten über. Prälat Thomas Dornseifer, der Leiter des Fachbereiches Pastorales Personal, und Bernhard Leifeld, der Leiter der Abteilung Jugend/Junge Erwachsene, vertraten das Erzbistum Paderborn. „Wo Himmel und Erde sich berühren, da kann es ganz still werden, da erleben Menschen eine persönliche Begegnung mit ihrem Gott“, da kann es „aber auch ganz lebendig werden wie an Pfingsten“ – dafür sei Raum in beiden Gästehäusern, in der „Oase, wo Menschen sich gerne aufhalten“ und im „Haus der Stille, wo nackter Beton eine Rose auf dem Schreibtisch trifft“. „Fürchtet euch nicht, das zu tun, was unmöglich ist“ – dazu ermutigten uns die Vertreter des Erzbistums. Dankbar sind wir unserem Erzbistum für die wohlwollende finanzielle und ideelle Unterstützung seit Bestehen der Gästehäuser.
Christoph Weber, Bürgermeister der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, würdigte den Mut der Mönche, das Kloster nach dem Krieg auf eine zeitgemäße Weise weiterzuentwickeln. Königsmünster mit seinen Gästehäusern sei aus dem Stadtbild von Meschede nicht mehr wegzudenken; wenn er Menschen aus ganz Deutschland von Meschede erzähle, sei oft das erste, was ihnen einfiele, die Abtei.

Christoph Weber, Bürgermeister der Stadt Meschede

Frau Marie-Theres Schennen, stellvertretende Landrätin des Hochsauerlandkreises, betonte die Wichtigkeit der Abtei als Wirtschaftsfaktor für die Region. Gerade in den Gästehäusern würden den Menschen Werte und sog. soft skills vermittelt, die im Arbeitsleben immer wichtiger würden. Es sei gut zu sehen, dass nach der Corona-Zwangspause nun in der Abtei wieder durchgestartet werden könne, wie sich schon im Abteisommer gezeigt hat.
Johannes Huxol, Vorstandsmitglied bei der Neheimer Firma Trilux und im Beirat der Jungen Akademie engagiert, würdigte das in Deutschland einmalige Angebot der Jungen Akademie der Oase, wo Jugendliche einen Platz fänden, sich zu hinterfragen und Talente zu entdecken. Hier gebe es eine Kraftoase für Wirtschaft und Industrie, die den jungen Menschen bei ihrer Sinnsuche helfe.
Am Ende stellte Herr Eberhard Henke, der als Architekt die Sanierung der Oase begleitet, in aller Kürze den Stand der Planungen vor. Nach über 40 Jahren mit mehreren tausend Übernachtungsgästen sei eine Renovierung überfällig. So soll es neue Zimmergrößen mit eigenen Sanitärbereichen geben, der Eingangsbereich mit Automatik-Schiebetüren transparenter werden und zu einem zentralen Infopoint umgebaut werden. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Sanierung unter energetischen Gesichtspunkten: So soll es eine ergänzende Dämmung der Dachflächen und eine energiesparende Beleuchtung geben. All das ist in einer Umbauzeit von 14 Monaten bei laufendem (Teil-)Betrieb geplant – ein ambitioniertes Unterfangen, bei dem wir auf die Unterstützung unserer Förderinnen und Förderer und der mit uns verbundenen Menschen angewiesen sind.

Musikalische Begleitung durch P. Erasmus (Gesang) und P. Vincent (Orgel)

Musikalisch wurde der Festakt begleitet von P. Erasmus Kulke (Gesang) und mehreren Orgelimprovisationen von P. Vincent Grunwald. An das Ende des Festaktes schloss sich der erste Teil des Tages der offenen Türen an, bei dem die Gäste sich die Häuser vor Ort anschauen und mit den Mönchen und Mitarbeitenden ins Gespräch kommen konnten. Der Samstag endete um 18.00 Uhr mit einem meditativen Gottesdienst, bei dem die Abteikirche mit Licht und Klang erlebt werden konnte. Br. Benedikt Müller und einige Teamer der Oase deuteten Symbole wie Treppe, Brunnen, Farbkasten, Werkstatt und Feuer und bezogen sie auf die Oase. Dazwischen wurde internationale Musik gespielt, die auch bei Besinnungstagen zum Einsatz kommt.

„licht und Klang“ in der Abteikirche

Am Sonntag, den 14. August 2022, laden wir um 9.30 Uhr zum Festhochamt mit Predigt von Propst Stefan Schröder, dem früheren Leiter der Jugendbildungsstätte Hardehausen, ein. Anschließend geht es mit dem Tag der offenen Türen weiter, der um 19.00 Uhr mit dem Konzert des AVRAM-Quartetts endet, das wir in Kooperation mit dem Spirituellen Sommer Südwestfalen durchführen. Sie sind herzlich eingeladen!

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Unser Bruder Benjamin war in der letzten Woche in der WDR-Lokalzeit Südwestfalen zu Gast und ist dort zu den Möglichkeiten, im Kloster Gast zu sein, interviewt worden. Dazu lief ein sehenswerter Beitrag speziell über unser Haus der Stille. Unter dem folgenden Link können Sie sich in der Mediathek den Beitrag und das Gespräch anschauen:

Beitrag der WDR-Lokalzeit

Zur letzten Veranstaltung der diesjährigen Sommererlebnisabende kamen ca. 130 Gäste in das Forum der Abtei. Zu Beginn führte Pater Werner sehr informativ in die Geschichte der Herstellung und Verbreitung der Schokolade ein. Anschließend weihte unser Konditor und Chocolatier Ron Knape die Zuschauer sehr  unterhaltsam und anschaulich in die geschmackliche Vielfalt der Schokolade und die Kunst der Schokoladenherstellung hier im Kloster ein und machte gehörig Appetit auf die Schokoladenspezialitäten. Natürlich konnten diese auch ausführlich probiert werden. Kurzum: Ein sehr gelungener und geschmackvoller Abend und Abschluss der Veranstaltungsreihe.

 

Freuen durfte sich auch Bruder Benjamin, der Leiter des Gastbereichs: Für die Renovierung der Oase wurde sehr großzügig gespendet. Insgesamt 710€ wurden Ihm gleich am nächsten Tag von Ron Knape persönlich überreicht.