Am 11. Februar 2021 ist Bischof Luis F. Lisboa von Pemba in Mosambik von Papst Franziskus zum Bischof der Diözese Cachoeiro de Itapemirim in seiner brasilianischen Heimat und Erzbischof „ad personam“ ernannt worden. Bischof Luis war ein großer Förderer unserer missionarischen Aktivitäten in Mosambik und hat die Brüder der Abtei Ndanda in Tansania ins Land geholt. In den letzten Monaten hat er unermüdlich den Menschen seiner Diözese geholfen, die sowohl vom Wirbelsturm als auch von den terroristischen Anschlägen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Darüber hat er sich noch vor einigen Monaten mit Papst Franziskus persönlich ausgetauscht.

Im Juli 2016, als unser P. Jorge noch als Missionar in Mosambik tätig war, hat er uns in Meschede besucht und bei uns in der Sonntagsmesse die Predigt gehalten. Ein beeindruckender und bescheidener Ordensmann und Bischof – für die Menschen in Mosambik sicher ein großer Verlust. Wir wünschen Erzbischof Luis Gottes Segen für seine neue Aufgabe – und Gottes guten Geist bei der Wahl eines neuen Bischofs in Pemba!

 

Heute erreichten uns wieder schlimme Nachrichten aus Mosambik: zum dritten Mal drangen die Terroristen der „Al Shabbab“-Miliz in der Hafenstadt Mocimboa da Praia ein. Wie die brasilianischen Schwestern berichten, die dort tätig sind, gab es vier Tage lang Kämpfe der Rebellen mit den Regierungstruppen; auch einige Tote sind zu beklagen. Die Schwestern selbst konnten in das Gebiet von Awasse fliehen. Als sie zurückkehrten, war ihr Kloster voller Menschen, die dort Zuflucht suchten. Die Schwestern zählten 62 Menschen, die von ihnen mit dem Nötigsten versorgt wurden.

Am 2. Juli haben die Rebellen die Pfarrkirche von Mocimboa da Praia , wo ein Mitbruder der Abtei Ndanda als Pfarrer tätig ist, zerstört. Sie brannte völlig aus.

Mittlerweile ist die Lage ruhiger geworden, aber die Menschen leben immer noch in Todesangst. Die Mitbrüder der Gründung in N’Nango, die vor einigen Wochen überfallen wurden, sind noch in der Abtei Ndanda in Tansania, wie P. Sylvanus Kessy schreibt. Sie möchten immer noch so schnell wie möglich zurückkehren. Bitte beten Sie mit uns für die Menschen im Norden Mosambiks!

Kurz nachdem wir das österliche Halleluja in der Eucharistiefeier an diesem 6. Ostersonntag gesungen haben, erreichte uns aus Ndanda die frohe Botschaft, dass die Mitbrüder aus Mosambik nach dem Überfall auf ihr Kloster glücklich nach Tansania heimgekehrt sind. P. Christian schreibt dazu in einer Mitteilung:

Nach ihrer schwierigsten Woche seit Beginn der Mission in Mosambik sind unsere Missionare am 16. Mai nach Ndanda zurückgekehrt. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Herausforderungen werden sie 14 Tage lang im Zakeo Centre (Exerzitienhaus der Abtei Ndanda) isoliert bleiben. Sie sehen großartig und in guter Stimmung aus. Als Abt Placidus eine Bemerkung über die Zukunft der Mission machte, sagte P. Deusdedith ohne zu zögern. „Wir werden zurückkehren!“

Wir freuen uns über die glückliche Heimkehr unserer Brüder und wünschen ihnen Gottes Segen für die Zukunft.

Abtpräses Jeremias Schröder hat gestern im Interview auf Radio Vatikan etwas zu den Hintergründen des Überfalls berichtet.

Gestern abend haben uns Nachrichten von P. Christian Temu OSB, dem Missionsprokurator der Abtei Ndanda in Tansania, erreicht, dessen Kloster die Mission in N’nango im Norden Mosambiks gegründet hat. Er hatte Kontakt zu den Mitbrüdern, die sich zur Pfarrei Imbuho (50 km von N’nango entfernt) durchgeschlagen haben und nun auf ihre Ausreise nach Tansania warten, wo sie abwarten wollen, bis sich die Lage beruhigt hat. P. Christian beschreibt den Ablauf der Ereignisse in der Nacht des 12. Mai 2020:

In der Nacht am Dienstag, den 12. Mai, näherten sie (die Rebellen) sich unserer Mission. Die Brüder waren nervös und konnten daher nicht schlafen. Sie hörten sie kommen und flohen sofort in den Busch, bevor die militante Gruppe sie erreichen konnte. Drei Brüder flohen gemeinsam. Der vierte Bruder lief in eine andere Richtung und wurde von seinen Mitbrüdern getrennt. Nach einem ganzen Tag wurden sie dank der Hilfe eines treuen Arbeiters wieder vereint. Dieser Arbeiter, Thadeo, ging ins Dorf und kaufte rohes Maniok zum Essen. Zwei Tage lebten und schliefen die Brüder im Wald. In Ndanda hörten wir von alldem durch Freunde und Nachbarn. Aber wir konnten sie nicht erreichen, weil sie ihre Handys nicht dabeihatten. Wir waren sehr um ihre Sicherheit besorgt. P. Deusdedith ist als ein sehr zäher und positiv denkender Mensch bekannt. Er ist jemand, der erfolgreich sein will und der nicht aufgibt. Ich wusste, dass er mit seinen Brüdern überleben wird. Wir waren nicht überrascht zu hören, dass sie Imbuho in 50 km Entfernung erreicht haben. Es wird von der Sicherheitslage auf dem Weg nach Tansania abhängen, wann sie nach Hause kommen, während wir die Lage in Mosambik sondieren. Wir hoffen, dass wir in unsere Mission zurückkehren können, sobald es die Situation erlaubt.

P. Christian gibt auch einen Überblick, was genau an Schäden im Kloster zu verzeichnen ist:

  • Das äußere Gebäude wurde niedergebrannt. Dieses Gebäude enthält Lagerräume, eine Wäscherei, eine Garage und zwei Gästezimmer. Es wird wiederaufgebaut werden müssen. Alles in diesem Gebäude ist abgebrannt, auch ein Generator.
  • Sie haben versucht, das Hauptgebäude abzubrennen, indem sie Diesel auf den Boden schütteten, das sie anzünden wollten. Zum Glück hat der Herr es verhindert, dass der Diesel ernsthaft brannte. Der Schaden hier ist gering.
  • Sie haben gestohlen und mit sich fortgetragen, was sie tragen konnten, u.a. die Kleidung der Brüder, Computer etc.
  • Den Toyota Pickup haben sie auch mitgenommen.

Offizielle Vertreter der islamischen Gemeinschaft in Deutschland haben sich von dem Anschlag distanziert. So schrieb Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, auf Twitter: Verurteile das aufs Schärfste. Wer christliche Geschwister angreift, greift uns an. „..wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären Mönchsklausen, Kirchen, Bethäuser und Gebetsstätten zerstört worden, in denen Gottes Name häufig genannt wird..“ Koran

Unsere Brüder sind fest entschlossen, ihre Mission in Mosambik fortzuführen. Ein Blick in die Geschichte der Missionsbenediktiner zeigt uns, dass gerade nach Rückschlägen ein verheißungsvoller Neuaufbruch zu verzeichnen war. 1889 haben Rebellen (gegen das deutsche Kolonialregime) das erste Kloster der Missionsbenediktiner in Pugu in Tansania zerstört – mittlerweile kommen mehr als die Hälfte unserer Mönche aus Afrika. Und die Abtei Waegwan in Südkorea, die nach der blutigen Unterdrückung der nordkoreanischen Abtei Tokwon im Koreakrieg 1949/50 gegründet wurde, ist eines der blühendsten Kloster der Kongregation.

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung für unsere Brüder in Mosambik!

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Eigentlich wäre der heutige 15. Mai 2020 ein Festtag für die junge Gründung der Missionsbenediktiner in N’nango im Norden von Mosambik. Denn heute hätten die Brüder zum ersten Mal seit der offiziellen Einweihung im letzten Jahr das Fest ihres Klosterpatrons, des heiligen Mönchsvaters Pachomius, gefeiert. Allerdings wurden die vier Mitbrüder am 12. Mai von Angehörigen einer islamistischen Terrormiliz überfallen. Die vier Mitbrüder konnten sich in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen, die auch von einem Mitbruder von der Abtei Ndanda betreut wird. Dort sind sie derzeit in Sicherheit. Der Klosterneubau allerdings ist geplündert worden, und Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Genauere Informationen liegen uns noch nicht vor.

Abtpräses Jeremias Schröder OSB schreibt zu den Hintergründen: „Die Situation im Norden Mosambiks wird bestimmt durch jahrzehntelange Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik. Am Schmuggel von Elfenbein, Holz, Heroin und Rubinen profitieren lokale Eliten. Die Entdeckung großer Erdgasvorkommen vor der Küste hat nun auch das Interesse internationaler Akteure an der Region geweckt. Inmitten dieser unübersichtlichen Lage bewegt sich eine im Laufe der letzten 1 ½ Jahrzehnte entstandene Terrormiliz radikalisierter islamischer Jugendlicher, die von der Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte und über deren Hintermänner man nicht allzu viel weiß. Experten vergleichen diese mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.“

Im Jahr 2015 sind die Missionsbenediktiner der ABtei Ndanda in Tansania auf Bitten von Bischof Luis Fernando Lisboa der Diözese Pemba in den Norden Mosambiks gekommen, um dort ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen. Der Überfall auf das Kloster ereignete sich während einer Regierungsoffensive gegen die Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Auch wenn diese Attacke ein Rückschlag ist, ist es dennoch unsere Hoffnung, dass er die langfristige Arbeit unserer Kongregation in der Region nicht langfristig unterbindet. Man kann an die Anfänge der Missionsbenediktiner 1889 in Pugu, Tansania denken, als das ebenfalls weniger als ein Jahr bestehende Kloster von Rebellen zerstört wurde. Heute kommen mehr als 50 % der Missionsbenediktiner aus Afrika.

Wir bitten Sie um Ihr Gebet für die Mitbrüder in Mosambik und für alle, die ihnen anvertraut sind!

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Seit 2014 leben und arbeiten Mitbrüder der Benediktinerabtei Ndanda in der Diözese Pemba im Norden Mosambiks. Sie haben angefangen im Pfarrhaus der Küstenstadt Mocimboa da Praia, wo sie die Seelsorge übernommen haben. Etwa 40 km westlich von Mocimboa da Praia haben die Behörden der jungen Gemeinschaft ein Stück Land überlassen, das nun zu einem Missionszentrum ausgebaut werden soll. Vor fünf Jahren war dieser Ort nur ein großer Busch. Dank des Einsatzes unserer Brüder und der finanziellen Unterstützung von Missionsfreunden und Wohltätern ist eine neue und erste Missionsstation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in Mosambik entstanden. Der Name dieser neuen Gründung lautet: Communidad Beneditinos Sao Pacomio (benediktinische Kommunität vom Heiligen Pachomius).
Am 6. Oktober 2019 fand die offizielle Eröffnung der neuen Station in N’Nango statt. Bischof Luiz F. Lisboa von Pemba und Bischof Titus Mdoe von Mtwara/Tansania hielten die Messe, zusammen mit Abt Placidus und Abt em. Dionys von Ndanda. Nach der Predigt gab es einen kurzen „Schockmoment“, als Bischof Luiz sich aus gesundheitlichen Gründen auf sein Zimmer zurückziehen musste. Doch zum Glück ging es ihm bald wieder besser.
Nach der Eucharistiefeier fand dann die Einweihung der neuen Klostergebäude statt, welche die beiden Äbte von Ndanda vornahmen. Ebenso wurde das Missionskreuz geweiht, das Bruder Godehard und Bruder Alex in Ndanda hergestellt und nach Mosambik transportiert haben. Es symbolisiert die Präsenz der Missionsbenediktiner im Norden Mosambiks.
Die neue Mission in Mosambik zielt darauf ab, die pastoralen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen um N’Nango zu erfüllen. Das Gebiet zwischen den beiden Kleinstädten Mueda und Mocimboa im Norden von Mosambik hat eine Bevölkerung von etwa 40.000 Menschen. All diese Menschen haben kaum eine Möglichkeit, im Krankheitsfall eine gute Gesundheitsversorgung zu erhalten. Die Folgen des jahrelangen Bürgerkriegs (1977 – 1992) sind noch spürbar. Malaria tötet immer noch viele Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Viele Mütter sterben bei der Geburt an mangelnder Gesundheitsversorgung. So wird derzeit ein Gesundheitszentrum geplant, das hier Abhilfe schaffen soll. Wir bitten Sie, dieses Projekt der Mitbrüder mit einer Spende zu unterstützen!

Kennwort: Gesundheitszentrum Mosambik

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