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Gib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite
auf unsern Wegen unverhindert gehen
und überall in deiner Gnade stehen.
Lobet den Herren!

Diese Strophe des bekannten Kirchenliedes von Paul Gerhardt war auf der Einladung zur ersten Zeitlichen Profess unseres Bruders Josef Ellendorff OSB zu lesen, die am Samstag, den 6. Februar 2021, während der Vesper stattfand. Weil die Kirche bei unserem gesungenen Stundengebet wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen für die Öffentlichkeit geschlossen ist, konnten wir physisch keine Gäste begrüßen. Aber über den Livestream konnten die Verwandten und Freunde von Br. Josef an der Feier teilnehmen.

Auf der Professanzeige war eine Zeichnung von Richard André abgebildet, die König David beim Harfenspiel zeigt. Daneben finden sich Worte aus Psalm 33,2: „Preist den Herrn mit der Zither, spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!“ Gott zu loben und zu preisen – das ist auch der Dienst als Mönch, zu dem sich Bruder Josef in der Profess nun für ein Jahr in unserer Gemeinschaft verpflichtet hat. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe hat er Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam versprochen und sein „Suscipe“ gesungen.

Bruder Josef arbeitet im Gastbüro der Abtei und kann ebenfalls sein Talent der Fotografie einsetzen, indem er viele Fotos für unsere Publikationen und klösterlichen Produkte macht. Wir wünschen ihm Gottes Segen im ersten Jahr seiner Zeitlichen Profess!

Heute war ein besonderer Freudentag für unsere Gemeinschaft. Am 24. Januar 2021 konnten wir zwei junge Männer als Postulanten in unsere Gemeinschaft aufnehmen und sie mit dem benediktinischen Habit bekleiden. Nico Lassan ist 24 Jahre jung, stammt aus Elze bei Hildesheim und hat vor seinem Eintritt eine Ausbildung zum Klangtherapeuten absolviert und auch als Organist und Küster gearbeitet. David Fuhrmann ist 26, stammt aus Höxter und ist gelernter Koch. Doch mit dem Klostereintritt ist nicht mehr das Lebensalter wichtig, sondern der Zeitpunkt des Eintrittes – und da Nico einige Tage vor David eingetreten ist, ist er der „ältere“ Postulant.

Wir wünschen Nico und David Gottes Segen und eine gute Zeit des Eingewöhnens bei uns!

 

Besucherinnen und Besucher unseres Konventamtes am 15. Januar 2021 waren vielleicht etwas erstaunt, weil der Einzug in einer etwas anderen Ordnung erfolgte als gewohnt und der Abt auch jünger schien als an den anderen Tagen. Am 15. Januar wird in benediktinischen Klöstern das Fest der beiden heiligen Maurus und Plazidus gefeiert. Sie gelten als die ersten Schüler Benedikts. Gregor der Große überliefert in seiner Lebensbeschreibung des hl. Benedikt die Legende, dass Maurus auf den Befehl des Abtes hin übers Wasser ging, um seinen Mitbruder Plazidus vor dem Ertrinken zu retten – ein schönes Beispiel für mitbrüderliche Hilfe und Solidarität.

Bis heute ist es guter Brauch in den Klöstern, dass an diesem Tag die Novizen und Junioren das Ruder übernehmen und auf humorvolle Weise die gewohnte Ordnung durchbrechen – ähnlich geschieht es ja säkular beim Karneval. So gab es über den Tag verteilt einige Besonderheiten in unserer Gemeinschaft: das fing an, dass uns in den Klosterräumen überlebensgroße Heiligenfiguren von Benedikt, Scholastika und Laurentius begrüßten (den ein oder anderen zunächst auch erschreckten…). Die Ordnung in der Kirche und im Refektorium richtete sich nicht wie üblich nach dem Eintrittsalter, sondern nach der Körpergröße, was für einige Diskussionen und „Messungen“ sorgte. Die Tischlesung bestand zur Freude unserer frankophilen Brüder aus einem kulinarischen Restaurantführer aus dem Paris der 1950er Jahre mit vielen französischen Ausdrücken, die Bruder Sebastian gekonnt vortrug. Und unsere beiden Novizen, Br. Jonathan und Br. Josef, wechselten sich im Amt des „Novizenabtes“ für einen Tag ab und sprachen die Gebete, die sonst dem Abt vorbehalten sind. Am Ende des Tages war der Konvent zu einem gemütlichen Abend mit Glühwein und Knabbereien eingeladen. Es war ein gelungener Tag, bei dem sich Br. Symeon, Br. Josef und Br. Jonathan viel Mühe gemacht haben, dem Konvent einige schöne und heitere Stunden zu bereiten.

Es war ein besonderer Nikolausabend, zu dem unser Konditormeister und kürzlich zertifizierter Schokoladen-Sommelier Ron Knape (wir gratulieren zu dieser besonderen Auszeichnung, die in Deutschland nur ca. 50 Mal vergeben worden ist) am Samstag, den 5. Dezember 2020, den Konvent in die Räume des AbteiForum eingeladen hat. Dabei führte uns Herr Knape auf unterhaltsame Art in das Handwerk und die Kunst der Schokoladenherstellung ein, erzählte Wissenswertes zur Geschichte der Kakaobohne und gab im wahrsten Sinne des Wortes einige Kost-Proben seines Könnens.

So begann der Abend mit einem besonderen Aperitif – dem Fruchtsaft der Kakaobohne, die aus Ecuador stammt, zum ersten Mal vor über 5300 Jahren genutzt, von Azteken und Maya verbreitet und 1519 von den Spaniern nach Europa importiert wurde. Im 17. Jahrhundert kam der Kakao dann nach Deutschland und eroberte unsere Frühstückstische.

Anschließend gab es natürlich auch die fertigen Produkte zu verkosten – sowohl die flüssige, heiße Trinkschokolade als auch die 15 verschiedenen Schokoladenkreationen, die Sie selbstverständlich alle in unserer AbteiGaststätte und im AbteiLaden erwerben können. Dazu gehören auch ungewöhnliche Sorten wie „Espresso Crunch“, Lakritzschokolade oder eine spezielle Mischung von Maccadamianüssen aus Tansania und Bad Sassendorfer Salz, die Regionales und Missionarisches gekonnt verbindet.

Ein besonderes Highlight war das „Meisterstück“ unseres Schokoladen-Sommeliers, eine spezielle „Fichtenschokolade“, die tatsächlich aus dem Material echter Sauerländer Fichten hergestellt ist – eine Kreation, die noch in der Entwicklung ist.

Schokolade soll ja bekanntlich Glückshormone aussenden und zur menschlichen Entspannung beitragen, was ja gerade in diesen Zeiten wichtig ist. Dieser Abend leistete sicherlich einen großen Beitrag dazu. Wir freuen uns auf viele weitere Kreationen von Herrn Knape und wünschen ihm weiterhin viel Freude bei seiner Arbeit. Und wenn Sie noch ein Weihnachtsgeschenk suchen – Schokolade geht immer. Schauen Sie doch einfach im Abteiladen vorbei.

Am Pfingstsonntag, den 31. Mai 2020, hat sich Bruder Vincent Grunwald OSB in der Feierlichen Profess als Mönch auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft von Königsmünster gebunden, am 6. Juni konnten wir mit ihm ein weiteres Fest feiern: seine Weihe zum Diakon. Ein besonderer Akzent war, dass Weihbischof Dominicus Meier, der von 2001 bis 2013 unsere Gemeinschaft als Abt leitete, aus Paderborn kam, um Bruder Vincent die Diakonenweihe zu spenden.
Um 14.30 Uhr versammelten sich Mönche und Gäste in der Abteikirche. Die Liturgie begann mit der Vorstellung und Erwählung des Kandidaten, auf die als Bestätigung der Gemeinde das feierliche Gloria folgte.

Erwählung des Kandidaten

Die Lesungen, die Bruder Vincent für die Feier ausgesucht hatte, spiegeln wesentliche Aspekte des diakonalen Dienstes wieder – die Taufe des Äthiopiers durch den Diakon Philippus in der Apostelgeschichte (Apg 8,26-39) und die Erzählung der Fußwaschung aus dem Johannesevangelium (Joh 13).

In seiner Predigt ging Weihbischof Dominicus von der Frage des Menschen nach der persönlichen Identität aus, die uns auch als Christen immer wieder umtreibt. Für Bruder Vincent sei die Pfingstwoche 2020 seine „ganz persönliche Identitätswoche“ gewesen, „in der sich alles Suchen nach Identität nochmals verdichtet.“ In einer Woche sei er aufgerufen, „dem Mönch- und Diakonsein Gestalt zu geben.“ Äußere Zeichen dieser Lebensgestalt seien für den Mönch die Kukulle, für den Diakon Dalmatik und gekreuzte Stola. „Mönchsgewand und Dalmatik sind in Form des Kreuzes geschnitten und weisen so auf den, der menschliche Gestalt annahm, sich den Menschen zuneigte, um uns schließlich am Kreuz zu erlösen: Jesus Christus“, so Weihbischof Dominicus.

Weihbischof Dominicus bei seiner Predigt

Bezogen auf die diakonale Identität fuhr er fort: „Als Diakon gibst Du in der Gemeinschaft und an Deinen Einsatzorten Gott eine Gestalt und ein menschliches Antlitz. Das ist ab heute Deine Mission!“Und er beendete seine Predigt mit dem Wunsch an Bruder Vincent: „Ich wünsche Dir, dass Du den Mönch und den Diakon in Dir nicht als zwei unvereinbare Identitäten wahrnimmst, sondern als Deine Identität in zwei Gestalten zu leben vermagst. Ich wünsche Dir, dass Du mit Gottes Hilfe erkennst, dass Du in den unterschiedlichen Aufgaben und Diensten ein- und derselbe bist: Vincent, ein von Gott geliebter und von den Menschen geschätzter Bruder!“

An die Predigt schloss sich die eigentliche Weiheliturgie an. Nach der Anrufung des Heiligen Geistes im Hymnus „Veni Creator Spiritus“ befragte Weihbischof Dominicus Bruder Vincent nach seiner Bereitschaft, als Diakon in unserer Gemeinschaft und in der Kirche zu wirken. Anschließend betete die Gemeinde die Allerheiligenlitanei, während der Kandidat lang ausgestreckt in der Mitte der Kirche lag – als Zeichen der Hingabe an Gott für die Menschen. Der Kern der Weihehandlung bestand in der Handauflegung durch den Bischof und dem Gebet über den Kandidaten. In den ausdeutenden Riten wurden Bruder Vincent Stola und Dalmatik, die diakonalen Gewänder, angelegt. Ebenso wurde ihm das Evangeliar übergeben, womit er zur Verkündigung der Frohen Botschaft beauftragt wurde. In der anschließenden Eucharistiefeier assistierte Bruder Vincent dann zum ersten Mal als Diakon.

Wir gratulieren Bruder Vincent zur Diakonenweihe und wünschen ihm Erfüllung in seinen Aufgaben!

Gott, ich ahne das Wagnis.
Eines Tages lass mich erkennen:
Auf dem Weg ins Leben
lag eine Frage.
Ich habe JA gesagt.

Dieser Ausschnitt aus einem „Gebet aus Königsmünster“ ist auf der Einladung zur Feierlichen Profess von Bruder Vincent Grunwald OSB zu finden. Eigentlich sollte sie schon am 4. Fastensonntag „Laetare“ stattfinden. Das war aus den bekannten Gründen nicht möglich, und so fand sie im Beisein seiner Verwandten und Freunde am Pfingstsonntag, den 31. Mai 2020, in der Abteikirche statt. An Pfingsten erinnert die Kirche an die Sendung des Heiligen Geistes und an den missionarischen Aufbruch der ersten Jünger Jesu, die begannen, die Frohe Botschaft des Auferstandenen allen Menschen zu verkünden. So ist dieses Fest für die Feierliche Profess eines Missionsbenediktiners passend – denn hier wird er zum Dienst des Stundengebetes für die Menschen beauftragt und erhält die Kukulle, das traditionelle Mönchsgewand, das den Neuprofessen ganz umfängt: er zieht sozusagen Christus an und lässt sich von ihm in die Nachfolge rufen.

Bruder Vincent erhält das Stundenbuch.

Nach der Anrufung des Heiligen Geistes verlas Bruder Vincent die handgeschriebene Professurkunde, besiegelte sie mit seiner Unterschrift und zeigte sie allen Feierlichen Professen der Gemeinschaft, bevor er sie auf den Altar legte. Anschließend stimmte er dreimal das „Suscipe“ an, den Gesang der Hingabe an Gott, das man zu Recht ein „klösterliches Liebeslied“ nennen kann: „Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“ In der anschließenden „Prostratio“ auf dem Boden vor dem Altar liegend wurde diese Hingabe an Christus in unserer Gemeinschaft leibhaft erfahrbar. Schließlich wurde Br. Vincent durch das Zusprechen der PAX, des Friedensgrußes – wegen der Corona-Pandemie ohne Umarmung, aber nicht weniger herzlich – in die Gemeinschaft von Königsmünster aufgenommen.

Bruder Vincent wurde 1989 in Belecke geboren. Er studierte Theologie in Paderborn und Freiburg. Nach einem „Kloster auf Zeit“-Aufenthalt trat er 2015 in die Abtei Königsmünster ein. Er engagiert sich in unserer Gemeinschaft als Organist, im Gastbüro und in der geistlichen Begleitung von Einzelgästen und Gruppen. Wir wünschen Bruder Vincent alles Gute an seinem Festtag und weiterhin Freude an seiner Berufung.

Im Zuge der alle fünf Jahre durchzuführenden Kanonischen Visitation, die bei uns in der Abtei Königsmünster vom 14. bis 24. Februar 2020 stattfand, haben die Visitatoren die Klosterleitung auf die in den Konstitutionen der Kongregation von St. Ottilien vorgesehene „Ämtererneuerung“ im Rahmen einer Senioratswahl hingewiesen und dazu ermutigt.

Ämtererneuerung bedeutet, dass alle Mönche, die vom Abt mit einem Amt (Prior, Subprior, Cellerar, Magister, Zeitlichenpräfekt, Missionsprokurator) betraut wurden, ihr bisheriges Amt ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch kommissarisch wahrnehmen. Dies ist so lange der Fall, bis der Abt den bisherigen Amtsträger bestätigt oder einen neuen benannt hat.

Da die Senioratswahl, die regulär alle drei Jahre stattfindet, turnusgemäß in Königsmünster im März diesen Jahres wieder anstand, bot es sich an, in deren Kontext die empfohlene Ämtererneuerung durchzuführen.

So traten zum 1. März diesen Jahres die bisherigen Inhaber der bereits erwähnten Ämter zurück und versahen ihren Dienst nur noch kommissarisch.

Den Vorgaben der Konstitutionen unserer Kongregation folgend, wurden in unterschiedlichen Beratungsprozessen und Gesprächen die  Amtsträger in ihren Aufgaben von Abt Aloysius neu bestimmt oder bestätigt. Mit der Senioratswahl am 27. März wurde dieser Prozess dann abgeschlossen.

Folgende Mitbrüder wurden in ein neues Amt berufen oder in ihrer bisherigen Aufgabe bestätigt:

Prior: P. Cosmas Hoffmann OSB
Subprior:  P. Erasmus Kulke OSB
Cellerar: P. Julian Schaumlöffel OSB
Novizenmeister: P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
Präfekt der Zeitlichen Professen: Br. Benjamin Altemeier OSB
Missionsprokurator: P. Maurus Runge OSB
Cellerar für die alltäglichen Bedürfnisse: Br. Antonius Fach OSB

Die Namen der Mitglieder des neuen Seniorates sind:

P. Cosmas Hoffmann OSB
P. Julian Schaumlöffel OSB
P. Erasmus Kulke OSB
Br. Benjamin Altemeier OSB
P. Jonas Wiemann OSB
P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
P. Gabriel Weber OSB 

Im Rahmen des Abendessens am Sonntag, den 29.3., wünschte Abt Aloysius den neuen Offizialen und Senioren Gottes Segen für ihre Arbeit und dankte den bisherigen Amtsträgern und Senioren. Ein besonderer Dank galt P. Abraham Fischer OSB, der sich in den vergangenen Jahren als Prior und Cellerar für die Gemeinschaft engagiert hat. Ein herausragendes Beispiel seines Einsatzes, das uns weiterhin in besonderer Weise begleitet, sind die neue Orgel und die damit verbundene grundlegende Renovierung der Abteikirche.