80 Jahre Vertreibung – neuer „Gruß“ erschienen

Das Jahr 1941 war für die Missionsbenediktiner von St. Ottilien ein Schicksalsjahr. In diesem Jahr wurden innerhalb von nur zwei Monaten alle deutschen Klöster der Kongregation (Königsmünster, St. Ottilien, Schweiklberg, Münsterschwarzach) von den Nationalsozialisten aufgehoben und die Mönche vertrieben. Unser Kloster Königsmünster stand am 19. März 1941 am Anfang dieser traurigen Entwicklung. Den 80. Jahrestag dieses denkwürdigen Ereignisses nehmen wir zum Anlass, im aktuellen „Gruß“ auf diese Ereignisse zurückzublicken – immer mit der Rückfrage verbunden, was wir daraus für unsere Gegenwart und Zukunft lernen können.

Viele Bilder und Texte aus dieser Zeit sind im Kloster- und Schularchiv aufbewahrt und haben Eingang in diese Ausgabe gefunden. Dass die Aufhebung mitten in die Österliche Bußzeit fiel, war für die Mönche damals Anlass, sie auch im Blick auf die Passion Christi zu deuten – ein Brief vom späteren ersten Abt von Königsmünster, Harduin Bießle, eine Woche nach der Vertreibung macht das deutlich. Im Porträt erinnern wir an den damaligen Konventualprior Alban Buckel, der die verstreute Gemeinschaft zusammengehalten hat und dem es zu verdanken ist, dass nach 1945 das Leben auf dem Klosterberg weitergehen konnte – bis heute. P. Klaus-Ludger stellt in seinem Beitrag die Logik der Vertreibung („Damit ich sein kann, musst du weg“) der Logik des Urvertrauens gegenüber („Es ist gut, dass du da bist“) und gibt so einen Impuls, der gerade in unserer Zeit wichtig sein kann.

Wie üblich berichtet der Gruß über das aktuelle Leben auf dem Klosterberg heute, das letztlich dem beherzten Einsatz und der Wiederaufbauleistung unserer Vorfahren zu verdanken ist. Und wir weiten den Blick über Deutschland hinaus auf unsere Gründungen in Kuba und Ägypten, wo trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie viel Neues entstanden ist und weiter wächst. Gerade die Gemeinschaft auf Kuba wird uns in den nächsten Jahren weiter begleiten. Denn hier soll ein neues Kloster mit Gästehaus entstehen, sodass die sehr einfachen Bedingungen im „Containerkloster“, in dem die Brüder momentan leben, hoffentlich bald ein Ende finden. Hier sind wir auch auf Ihre tatkräftige Unterstützung angewiesen.

Leider ist ein voller Betrieb auf dem Klosterberg immer noch nicht möglich – AbteiGaststätte und Gästehäuser bleiben zunächst bis 22. März geschlossen. Unser Osterkurs findet in diesem Jahr als Onlinekurs statt. Die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen von Gründonnerstag bis Ostersonntag sind leider nicht als Präsenzgottesdienste möglich; über den Livestream können Sie aber daran teilnehmen. Und ein Hoffnungsschimmer besteht auch: seit dem 8. März darf unser Abteiladen wieder alle Produkte auch vor Ort verkaufen! Sobald es neue Entwicklungen gibt, werden wir Sie hier sofort darüber informieren.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!