Ökumenische Verbundenheit

Eröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg in der Abteikirche Königsmünster

Als ein Zeichen besonderer ökumenischer Verbundenheit, der sich die Mönche der Abtei Königsmünster seit jeher verpflichtet wissen, freuen wir uns darüber, dass der Gottesdienst zur Eröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg am Samstag, 17.6.2023, um 8.30 Uhr in unserer Abteikirche stattgefunden hat.

P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, stellte vor Beginn des Gottesdienstes in seiner Begrüßung die Abteikirche, die am 1. September 1964, dem 25. Jahrestag des Beginns des II. Weltkrieges und 50 Jahre nach Beginn des I. Weltkrieges geweiht worden ist, als Friedenskirche vor, die Christus, dem König des Friedens, geweiht ist.
Parallel zum Kirchbau fand das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) statt, dessen Geist die Architektur der Abteikirche maßgeblich geprägt hat. Wichtige Anliegen waren u.a. die Erneuerung des Selbstverständnisses der Kirche und die Öffnung gegenüber den anderen Konfessionen. Zeugen dieses ökumenischen Aufbruchs sind in der Abteikirche zwei Steine, der eine von der evangelischen Mönchsgemeinschaft in Taizé und der andere aus der orthodoxen Kirche Hagia Sophia im heutigen Istanbul. Auf diese Weise sind die Kirchen des Ostens und der Reformation in den Gottesdiensten der Abteikirche präsent. In diesem Rahmen fügte es sich gut, dass die Kreissynode ihre Beratungen mit der Feier des Abendmahles am Altar der Abteikirche eröffnete.
In der liturgietheologischen Tradition gilt der Altar als Symbol für Christus. Der Altar der Abteikirche erinnert in seinem schweren Felscharakter an Christus als den Felsen, an dem wir uns festmachen können. Christus ist der Grund, der uns über die Konfessionen hinaus trägt und verbindet.

Superintendent Dr. Manuel Schilling bedankte sich nach der Begrüßung bei P. Cosmas und den Mönchen der Abtei für die ökumenische Gastfreundschaft, überreichte ihm als Zeichen der Dankbarkeit eine Darstellung des Westfälischen Abendmahls aus Soest und eröffnete im Anschluss den Gottesdienst der Kreissynode.

In seiner Predigt stellte Assessor Thomas Hartmann aus Lippstadt, Stellvertreter von Dr. Schilling, die Frage, wie wir heute Menschen einladen können und wie die große Einladung Gottes an alle Menschen auch gehört werden kann. „Laden wir nur zu Veranstaltungen ein, oder wird dahinter das Eigentliche sichtbar?“ Der Auftrag an uns, die Einladung Gottes zu den Menschen zu bringen, beinhalte, dass wir selbst immer wieder aufbrechen und losgehen. Dabei dürften wir uns von der Verheißung getragen wissen: „Geht und kommt, denn es ist schon alles bereitet.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer spontan gebildeten Synodalschola unter der Leitung von Kreiskantor Gerd Weimar.

Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsgremium des Kirchenkreises. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Presbyterien, den Leitungsgremien der Kirchengemeinden, den Gemeinde-und Kreispfarrer/innen und berufenen Mitgliedern zusammen. Zweimal im Jahr tritt die Kreissynode zusammen. Sie behandelt Schwerpunktthemen des kirchlichen Lebens und beschließt den Haushalt für das kommende Jahr. Die Kreissynode tagt öffentlich.

Wir wünschen den Synodalinnen und Synodalen den Geist Gottes bei ihren Beratungen!