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Die Abtei Königsmünster ist für viele Menschen in der Erzdiözese Paderborn und darüber hinaus ein geistliches Zentrum. Viele kommen hierhin, um einige Tage abzuschalten und wieder neu mit ihren Quellen in Berührung zu kommen. Der hl. Benedikt schreibt in seiner Ordensregel, dass die Mönche von ihrer Hände Arbeit leben sollen. Die Mönche arbeiten in der Schule, den Gästehäusern und Werkstätten, aber auch im inneren Bereich des Klosters wie Pforte oder Speisesaal. Jeder bringt sich mit seinen Talenten ein – zum Wohl aller. Um unsere Arbeit für die uns anvertrauten Menschen auch weiterhin tun zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Tag des offenen Denkmals
AbteiAm 08. September 2024 findet deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Ein von vielen Seiten sichtbares Denkmal in der Stadt Meschede ist die Abteikirche der Abtei Königsmünster, deren Weihetag sich in diesem Jahr zum 60. Mal jährt. Um diesen Kirchraum interessierten Personen näherzubringen, findet an diesem Tag (8.9.) um 14.00 Uhr eine öffentliche Führung statt. Neben dem Kirchraum können die Gäste auch Einblicke in die Baugeschichte der Friedenskirche gewinnen. Ein besonderes Merkmal in diesem Jahr sind die Salbsteine der Kirche, die von wichtigen Orten unserer Geschichte als Deutsche, Christen und Mönche stammen. In einer kleinen Fotoausstellung können diese in der Oase der Abtei eingesehen werden. Weitere Erläuterungen gibt es durch eine Powerpointpräsentation.
Die Mönche der Abtei freuen sich auf Ihren Besuch.
Neuer „Gruß“ zum 60. Kirchweihjubiläum erschienen
AbteiVor 60 Jahren, am 1. September 1964, ist unsere Abteikirche durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, geweiht worden. Die Weihe fand auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs statt. So ist unsere Kirche ganz bewusst eine Friedenskirche, die dem König des Friedens, Jesus Christus, geweiht ist. Seit 60 Jahren beten Mönche und Gäste hier jeden Tag um den Frieden in der Welt – eine Bitte, die nichts von ihrer Dringlichkeit eingebüßt hat.
Planungen und Bau der Abteikirche fielen in eine auch kirchlich bewegende Zeit. In Rom fand das Zweite Vatikanische Konzil statt. Papst Johannes XXIII. hatte beim Ausrufen des Konzils in der Benediktinerabtei St. Paul vor den Mauern der Kirche ein „aggiornamento“ verordnet, eine Verheutigung. Die Botschaft Jesu Christi sollte neu ausbuchstabiert werden für Menschen des 20. Jahrhunderts. Die Abteikirche Königsmünster nimmt in ihrer Architektur zentrale Gedanken des Konzils wie den von der Kirche als Haus aus lebendigen Steinen auf – ein Wagnis für die damalige Mönchsgemeinschaft, die gemeinsam mit dem Architekten Hans Schilling um den Bau gerungen hat.
Der aktuelle „Gruß aus Königsmünster“ möchte Sie ein wenig mitnehmen in die Entstehungsphase unserer Abteikirche, aber auch das zeitlos Gültige des „Programms“ unserer Kirche aufzeigen: eine Kirche für den Frieden zu sein. Herzlich einladen möchten wir Sie zu einer besonders gestalteten Feierlichen Vigil am Vorabend des Weihetages, am Samstag, 31. August 2024 um 20 Uhr. In der Eucharistiefeier am Tag selbst, am 1. September 2024, um 9.30 Uhr feiern wir dann das 50jährige Professjubiläum von unserem P. Heinrich Eilhard OSB. Auch hier sind Sie zur Mitfeier herzlich eingeladen.
Hier können Sie sich den aktuellen Gruß downloaden.
Abteigespräch am 9. September 2024
Abtei, AbteiwarenVon den Planungen der Abteikirche am Vorabend des Konzils
AbteiAm 1. September 1964 wurde die Abteikirche Königsmünster durch den damaligen Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, geweiht. Auf den Tag genau 25 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist sie als Friedenskirche konzipiert worden, in der bis auf den heutigen Tag täglich um den Frieden in der Welt gebetet wird. Die Planungen und der Bau der Abteikirche fielen in eine auch kirchlich bewegende Zeit. Im Zweiten Vatikanischen Konzil wollte sich die Kirche ein „aggiornamento“ geben, ihre Botschaft anschlussfähig für die Menschen der damaligen Zeit machen. Viel von der Theologie und Spiritualität dieses Konzils ist in den Bau der Kirche eingeflossen – ein durchaus gewagtes und mutiges Programm für die damalige Gemeinschaft. In diesen Tagen jährt sich die Weihe unserer Friedenskirche zum 60. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums wird sich der neue „Gruß aus Königsmünster“ schwerpunktmäßig der Kirche widmen. Der folgende Artikel möchte Sie etwas mitnehmen in die Planungen der Abteikirche. Zur Mitfeier des Kirchweihjubiläums, besonders zur Feierlichen Vigil am Samstag, den 31. August 2024, um 20 Uhr laden wir herzlich ein:
Von den Planungen der Abteikirche am Vorabend des Konzils
von P. Maurus Runge OSB
In seiner Predigt zur Weihe des ersten Abtes der jungen Abtei Königsmünster, Harduin Bießle, gab der damalige Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jäger, der Gemeinschaft einen Auftrag mit auf den Weg: die Errichtung einer Abteikirche. Bisher betete der Konvent das Lob Gottes in der sog. „Notkirche“, heute die Aula des Gymnasiums. Durch die Zeit der Aufhebung des Priorates Königsmünster im Nationalsozialismus und den mühsamen Wiederaufbau nach dem Krieg war es noch nicht möglich, das große Projekt einer Abteikirche in Angriff zu nehmen. Nach der Abteierhebung und der Errichtung des Schulneubaus konnte mit dieser Mammutaufgabe begonnen werden. Die Jahresberichte dieser Zeit geben einen ganz guten und interessanten Überblick über Planung und Bau der Abteikirche, und sie zeigen, mit welchem Elan die junge Gemeinschaft daran ging, ihre Vision einer Abteikirche zu realisieren.
Abt Harduin beschreibt in seinem Grußwort zum Jahresbericht 1958 das „Programm“ der zu bauenden Kirche: Die Abteikirche, die wir mit Ihrer Hilfe erbauen wollen, soll Christus dem König geweiht werden, und zwar dem „Rex pacificus“, dem Friedenskönig. Wer sonst kann unsere Welt vor der vernichtenden Katastrophe eines neuen Weltkrieges bewahren, wer kann den strafenden Arm Gottes zurückhalten, dass er seiner Gerechtigkeit nicht freien Lauf lasse? Wer anders als der Christ-König, bei dessen Geburt die Engel sangen „Friede den Menschen auf Erden“…? Diesen wahren Frieden den Menschen, die Christus noch nicht kennen, zu bringen, dazu sollen in der neuen Abteikirche, wie wir zuversichtlich hoffen, viele Missionare Auftrag und Sendung erhalten. Das Münster des Königs selbst aber wird eine Stätte des Gebetes sein, in der die Söhne St. Benedikts nach den Worten des Psalmisten siebenmal am Tage das Lob Gottes singen und auch bei Nacht sich erheben, um den Herrn zu preisen. Und die Chronik desselben Jahres berichtet davon, mit welchen „Fundraising“-Maßnahmen die nötigen Mittel zum Bau der Kirche beschafft werden sollten: Darum werden auch demnächst in den Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung Predigten gehalten zugunsten unserer Abteikirche. Unser Hochwürdigster Vater Abt Harduin hat selber schon einen guten Anfang gemacht in den Pfarreien von Iserlohn, Balve und Langenholthausen. Gute Spenden brachte Pater Prior Paulus mit von Detfurth, seiner Heimatgemeinde Barienrode-Ochtersum und von Menden; schönen Erfolg hatte auch Pater Leander mit seiner Predigt in Kirchrarbach. Weiter erzählt der Chronist davon, dass einmal im Monat in der Notkirche ein sog. „Silberner Sonntag“ abgehalten wurde, um Spenden für die künftige Abteikirche zu sammeln. „Reisebrüder“ wie Br. Kilian Borhauer und Br. Rumold Marxbauer fuhren unermüdlich mit dem Fahrrad durch die ganze Region bis hin ins Münsterland, um von Tür zu Tür „Klinken zu putzen“ und Spenden zu generieren. Damals sprach man vielleicht noch nicht vom „Fundraising“, die Sache, die einzelnen Maßnahmen und nicht zuletzt die große Begeisterung für ein Herzensprojekt existierten aber durchaus schon.
Am 25. Oktober 1959, dem Christkönigsfest als Patronatsfest unseres Klosters, fand die Gründungsversammlung des Kirchbauvereins statt, der die Planungen organisieren und vor allem Spenden generieren sollte. Eine Satzung dieses „Kirchbauvereins der Benediktiner-Abtei Königsmünster zu Meschede/Westfalen“ findet sich im Jahresbericht von 1959. Der Mitgliedsbeitrag betrug „mindestens 1,- DM monatlich“. Darüberhinaus konnten die Mitglieder Beiträge leisten, „deren Höhe durch Selbsteinschätzung des Mitglieds ermittelt wird“. Neben dem fionanziellen Aspekt war der Kirchbauverein aber auch eine ideelle Gemeinschaft, die durch mehr als die geleisteten Beiträge miteinander verbunden ist. Das bringt sehr schön §7 der Satzung zum Ausdruck: Jeden Sonntag wird um 8 Uhr für die lebenden und verstorbenen Mitglieder und Spender in deren persönlicher Meinung in der Notkirche eine heilige Messe gefeiert. Es ist ein schönes Zeichen, dass in der Säule der Krypta unserer Abteikirche, die den Altar oben trägt, die Namen aller Spenderinnen und Spender eingelassen sind, die zum Bau der Kirche etwas beigetragen habe. Sie alle sind das Fundament, auf dem wir bis heute unseren Dienst vollziehen.
Anfang Dezember 1959 sind dann „acht Architekten nach eigener Wahl“ aufgefordert worden, der Gemeinschaft bis zum 9. April 1960 „einen gutachtlichen Vorentwurf mit einem Modell der Kirche einzureichen“. Sieben Architekten haben solch einen Entwurf fristgerecht geliefert, und jeder hatte auf seine Weise eine Lösung versucht. Am 19. April 1960 prüften noch einmal externe Gutachter die Entwürfe und gaben ihr Urteil ab. Auf Basis dieser Urteile entschied sich dann der Konvent dafür, mit dem Architekten Hans Schilling aus Köln weiter zusammenarbeiten. Der Jahresbericht von 1960 beschreibt sehr schön das weitere Vorgehen, und zwischen den Zeilen wird deutlich, dass es sich bei den Planungen um einen Prozess handelte, der durchaus nicht reibungsfrei verlief: In den kommenden Wochen und Monaten wird nun das Projekt nach allen Seiten hin noch einmal gründlich überlegt und geprüft werden: eine äußerst schwierige und wichtige Aufgabe für Bauherr und Architekt. Schwierig vor allem deshalb, weil es sich nicht um den Bau einer gewöhnlichen Pfarrkirche handelt, sondern um die Errichtung einer Abteikirche. Dafür aber gibt es in unserem Raum kaum gültige Vorbilder und völlig befriedigende Lösungen aus der neuesten Zeit. … Was den Baustil der Kirche betrifft, so kommt dafür natürlich keine moderne Abwandlung eines historischen Stiles in Frage, sondern eine gegenwartsnahe Lösung, die jedoch weitgehend auf den Charakter benediktinischen Lebens und der sauerländischen Landschaft Rücksicht zu nehmen hat. Ein Kuratorium aus namhaften Personen des öffentlichen Lebens wurde 1959 gebildet, das sich mit all diesne Fragen beschäftigen sollte. Schirmherren waren der damalige Erzbischof von Paderborn, Dr. Lorenz Jaeger, und der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hermann Josef Dufhues. In vielen Sitzungen und Einzelbesprechungen wurde mit dem Architekten und dem Konvent im wahrsten Sinn des Wortes um den Bau gerungen. Die Planungen standen auch ganz im Zeichen des gerade einberufenen Zweiten Vatikanischen Konzils, sodass unsere Abteikirche wirklich „aus Steinen erbaute Liturgie“ ist, wie es unser P. Nikolaus in seiner Diplomarbeit zum Kirchbau schreibt. Ich möchte mit Gedanken unseres damaligen Paters Suitbert Kemming schließen, die auch 60 Jahre nach der Weihe unserer Friedenskirche am 1. September 1964 nichts an Aktualität verloren haben:
So wird unser Gotteshaus im Geiste der „Pax Christi“ Völkerfriedenskirche sein, das Herz einer ‚Stätte der Begegnung‘, die Verstehen und Wertschätzung des Anderen ausstrahlen kann und neue Missionare gewinnt und aussendet, die ein brennendes Herz für die Una-Sancta-Arbeit (Ökumene, Anm. d. Red.) behalten. … Weil wir „katholisch“, d.h. weltallgemein, sind und Söhne des hl. Benedikt, Erben seines Geistes, sind wir verpflichtet, aus der Enge eigener Sorgen herauszutreten und mitzuarbeiten, dass wir Christen wenigstens im Mühen um die Wiedervereinigung im Glauben glaubwürdig sind. Wir finden uns damit in den Gedanken, die den Heiligen Vater vor allem anderen bewegen und bauen so unsere Abteikirche im Zeichen des kommenden Konzils, für den Frieden der Welt.
Fest mit den Mitarbeitenden
AbteiEs ist eine gute Tradition, einmal im Jahr unsere Mitarbeitenden der verschiedenen Bereiche des Klosters zu einem Fest der Begegnung einzuladen und ihnen auf diese Weise für ihren alltäglichen Dienst zu danken, der oft über das gewohnte Arbeitspensum hinausgeht. Ohne das außerordentliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre der Alltag auf dem Klosterberg und in den einzelnen Betrieben kaum zu stemmen. So ist es an diesem Tag ein Anliegen der Mönchsgemeinschaft, dass die Mitarbeitenden wirklich nichts tun müssen, sondern alle Dienste von den Mönchen übernommen werden.
Das Fest begann gut benediktinisch mit der Vesper, dem klösterlichen Abendgebet, in der Kirche. Daran schloss sich das Abendessen am AbteiForum an.
Brennen für das Schmiedehandwerk
Abtei, AbteiwarenEin Dankeschön zum Abschied
AbteiIm Rahmen des Mittagessens im Klosterrefektorium dankte Abt Cosmas am Donnerstag, den 8. August 2024, Herrn Peter Schlomberg, Frau Petra Wirxel, Frau Marie-Luise Nübold, Frau Andrea Kasten und P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB für Ihre langjährige und engagierte Tätigkeit als Lehrende am Gymnasium der Benediktiner. Wir wünschen den frisch pensionierten Lehrerinnen und Lehrern eine gesegnete Zeit im (Un-)Ruhestand!
Treffen der europäischen Höheren Oberen
AbteiVom 29. bis zum 31. Juli trafen sich die Höheren Oberen der europäischen Region der Missionsbenediktiner zu ihrem diesjährigen Treffen in der Abtei Königsmünster. Zum Abschluss nahmen Sie an der Andacht zur Beisetzung des Schreins des hl. Liborius in der Krypta des Hohen Doms zu Paderborn teil. Dies war auch eine gute Gelegenheit, um Dr. Dominicus Meier OSB, der am 8. September in Osnabrück als neuer Bischof eingeführt wird, zu verabschieden.
Bilderläuterung:
Von rechts: Abt Emmanuel (Uznach/CH), Abt Michael (Münsterschwarzach), Abtpräses Jeremias (Georgenberg/AU) , Dr. Dominicus Meier OSB, Erzabt Wolfgang (St. Ottilien), Abt Cosmas (Königsmünster), P. Javier (Missionsprokurator der Kongregation / St. Ottilien)
Traurige Nachrichten aus Ndanda
Abtei, MissionHeute früh (12.07.2024) erreichte uns aus unserer Partnerabtei Ndanda in Tansania die traurige Nachricht, dass P. Cornelius Mdoe, P. Pius Boa, und Br. Bakanja Mkenda bei einem schweren Verkehrsunfall 60 km von der Abtei entfernt ums Leben kamen. Die drei Brüder waren auf dem Weg nach Dar es Salaam.
P. Pius hat 2018 einige Monate in unserer Gemeinschaft gelebt, um an einem Deutsch-Intensivkurs teilzunehmen. Wir unterstützten ihn mit einem Stipendium für ein Zusatzstudium am Monastischen Institut in Sant’Anselmo, Rom, das er erfolgreich abgeschlossen hat. Er arbeitete einige Jahre in Ndanda als Novizenmeister.
Br. Bakanja leitete zuletzt Prokura und Gästehaus seiner Gemeinschaft in Kurasini, Dar es Salaam. Hier war er einer der Nachfolger unseres 2011 verstorbenen P. John Rocksloh, der dieses Haus maßgeblich aufgebaut hat. Als Missionsprokurator war er unser Verbindungsmann und hielt uns regelmäßig über die neuesten Entwicklungen der missionarischen Projekte der Abtei Ndanda, vor allem in Dodoma und in Mecua, Mosambik auf dem Laufenden. Vor einem Monat erst war er in Deutschland und hielt auf der Jahrestagung für Weltkirche und Mission einen Vortrag über Kolonialismus und Mission. Er war zudem immer wieder Autor in unserem „Gruß aus Königsmünster“ und brachte unseren Leserinnen und Lesern die afrikanische Spiritualität nahe.
Wir vertrauen P. Cornelius, Br. Bakanja und P. Pius der Liebe Gottes an und sind in Gedanken und Gebeten bei Abt Christian und der Gemeinschaft von Ndanda!
Priesterweihe von Br. Victor
Abtei, MissionAm Sonntag, den 7. Juli 2024, hat Bruder Victor, der seit über fünf Jahren bei uns lebt und zur Zeit in Salzburg Theologie studiert, zum letzten Mal bei uns seinen Dienst als Diakon ausgeübt. Gestern ist er nach Tansania in seinen „Heimaturlaub“ aufgebrochen, den er in der Abtei Mvimwa und bei seiner Familie verbringen wird. Am 28. Juli wird er zusammen mit sechs anderen Kandidaten in seiner Heimatdiözese Sumbawanga zum Priester geweiht. An der Weihe wird auch eine Delegation aus Meschede und Hannover teilnehmen – in der Cella St. Benedikt hat Br. Victor lange gelebt und in Hannover die deutsche Sprache gelernt.
Bruder Victor wird im September nach Deutschland zurückkommen, um seine Studien zu beenden. So freuen wir uns, dass er am Sonntag, den 29. September, im Konventamt um 9.30 Uhr seine Primiz in unserer Abteikirche halten wird. Zu dieser Feier möchten wir Sie schon jetzt einladen!
Wir wünschen Bruder Victor ein gutes Ankommen in Tansania, freudige Begegnungen mit seinen Mitbrüdern, seiner Familie und Freunden und eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf die Weihe!
Eröffnung des Abteisommers 2024
AbteiAuch in diesem Jahr findet in der Abtei Königsmünster der Abteisommer statt, zu dem die Mönche der Abtei dienstags und samstags in den NRW-Sommerferien einladen. Offizieller Beginn ist am Sonntag, 7. Juli 2024, mit einem Konzert im Rahmen des Mescheder Orgelsommers. Stefan Madrzak, Domorganist an St. Patrokli Soest, wird an der Klais-Orgel der Abtei spielen. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr in der Abteikirche, der Eintritt ist frei. Die weiteren Konzerte des Mescheder Orgelsommers finden Sie hier.
Am Dienstag, 9. Juli 2024, starten die Sommererlebnisabende mit einer besonderen Veranstaltung. Unter dem Leitwort PILGERN wird um 20.00 Uhr die Ausstellung „Pilgerwege im Sauerland“ im Atrium der OASE eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Wanderausstellung des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe), die sich auf 16 Roll-Ups mit den allgemeinen Themen „Pilgern“ und „historische Wege“ beschäftigt. Schwerpunktmäßig werden alle durch das Sauerland führenden historischen Wegstrecken präsentiert, die heute wieder als Pilgerwege begehbar gemacht wurden. Im Rahmen dieser Ausstellung wird die Abtei Königsmünster als offizielle Pilgerherberge zertifiziert. Br. Anno Schütte OSB hält einen Impuls zum Thema.
Im Rahmen der Pilgerausstellung werden zu folgenden Terminen auch Wanderungen auf diesen Wegen angeboten:
27.07. und 28.07.2024
03.08. und 04.08.2024
10.08 und 11.08.2024
17.08. und 18.08.2024
Die Wanderungen beginnen jeweils ab 09:30 Uhr auf dem Klosterberg.
Um Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210) wird gebeten.
Eine Übersicht über die weiteren Veranstaltungen im Abteisommer finden Sie hier.
Zum Abschluss des Abteisommers sei auf ein besonderes Konzert verwiesen: am Sonntag, 18. August 2024 findet um 19.00 Uhr die Veranstaltung „Klezmer trifft Derwisch trifft Orgel“ in der Abteikirche statt. Karten zum Preis von 19 Euro gibt es im Abteiladen und an der Abendkasse.
Abteigespräch mit Klaus Mertes
AbteiAm Donnerstag, 27. Juni 2024, um 19.30 Uhr laden die Mönche der Abtei Königsmünster zu einem Abteigespräch mit Klaus Mertes im AbteiForum ein. „Missbrauch verstehen und Verantwortung übernehmen“ – so ist dieses Abteigespräch überschrieben. Diese Worte fassen gut das Wirken von Klaus Mertes in den vergangenen Jahren zusammen. 2010 machte er als damaliger Leiter des Berliner Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg öffentlich, dass jesuitische Lehrer über Jahre Schüler missbraucht hatten. Damit stieß er eine bundesweite Aufarbeitung an – auch gegen erhebliche innerkirchliche Widerstände.
Pater Klaus Mertes SJ studierte nach seinem Abitur 1973 klassische Philologie und Slawistik in Bonn, nach seinem Eintritt in den Jesuitenorden 1977 Philosophie in München und Theologie in Frankfurt. Seit 1990 war er im Schuldienst tätig, zunächst 1990-1993 an der Sankt-Ansgar-Schule in Hamburg, 1994-2011 am Canisius-Kolleg in Berlin, dessen Rektor er seit 2000 war. Von 2011 bis 2020 war er Kollegdirektor am internationalen Jesuitenkolleg in St. Blasien. Derzeit ist er Superior der Jesuitenkommunität in Berlin-Charlottenburg und Redaktionsmitglied der Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“.
Der Eintritt kostet € 12,-. Karten gibt es im Vorverkauf im Abteiladen (Tel.: 0291/2995-109), online unter abteiwaren.de und an der Abendkasse.
Bild: Julia Steinbrecht / KNA
Hackerangriff in der Abtei
AbteiAm Sonntag, den 26.5.2024, wurden die digitalen Systeme der Abtei Königsmünster durch ein Hackervirus angegriffen und weitgehend verschlüsselt. Zum Glück konnte dies zeitnah festgestellt werden, sodass sofort Notmaßnahmen eingeleitet wurden. Bis zur Klärung der Situation sind die einzelnen Betriebe und Bereiche der Abtei auf digitalem Weg nur sehr eingeschränkt erreichbar; außerdem kann es zu Verzögerungen in einzelnen Betriebsabläufen kommen, u.a. im Gastbereich und im Rechnungswesen.
Das Gymnasium der Benediktiner ist nicht betroffen.
Per Telefon sind wir weiterhin erreichbar:
Klosterpforte: 0291/2995-0
Gastbereich: 0291/2995-210
Abteiladen: 0291/2995-109
AbteiGaststätte: 0291/2995-139
Tischlerei: 0291/2995-119
Kunstschmiede: 0291/2995-120
Abteiladen und AbteiGaststätte sind zu den normalen Zeiten geöffnet.
Über unsere Website und Social-Media-Kanäle werden wir Sie zeitnah informieren, sobald eine Veränderung der Situation eintritt.
Vorstellung von Dr. Dominicus Meier OSB als neuer Bischof von Osnabrück
AbteiAm Dienstag, den 28. Mai 2024, um 12.00 Uhr wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB im Dom zu Osnabrück als neuer Bischof des Bistums Osnabrück und Nachfolger von Bischof Dr. Franz-Josef Bode vorgestellt. Von 2001 bis 2013 hat er als dritter Abt von Königsmünster unsere Gemeinschaft geleitet. 2015 hat ihn Papst Franziskus zum Weihbischof in Paderborn ernannt.
Bischof Dominicus, wie er genannt werden möchte, wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen geboren. Aufgewachsen in Grevenbrück, trat er nach einer Ausbildung zum Justizsekretär und dem Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg 1982 in unser Kloster ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Würzburg und Münster von 1983 bis 1988, wurde er am 14. Januar 1989 von Bischof Dr. Reinhard Lettmann zum Priester geweiht. Daran schloss sich ein Promotionsstudium in Kirchenrecht in Salzburg an. Vor seiner Wahl zum dritten Abt unserer Gemeinschaft war er als Professor in Vallendar tätig.
Auch nach seiner Ernennung zum Weihbischof in Paderborn 2015 blieb er seiner Heimatabtei verbunden, kam regelmäßig zu uns zu Besuch und spendete auch einige Weihen, wie z B. erst im vergangenen Jahr die Diakonweihe von Br. Victor aus Tansania und die Priesterweihe von P. Theodore aus Sambia. Durch seine langjährige Tätigkeit im Kongregationsrat der Missionsbenediktiner ist er auch international gut vernetzt.
Wir gratulieren Bischof Dominicus, wünschen ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe und freuen uns, wenn er auch weiterhin von Zeit zu Zeit seine Heimat besucht.
Priester- und Diakonenweihe am 1.9.2023;
vlnr: Abt Pambo, Br. Victor, Bischof Dominicus, P. Theodore, Abt Michael (Münsterschwarzach), Abt Cosmas
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bistums Osnabrück.
Unterstützung für die Ukraine
Abtei, MissionAm 20. April 2024 hat uns der griechisch-katholische Erzbischof der westukrainischen Diözese Ivano-Frankivsk, Dr. Volodymyr Vijtyshyn, mit seinem Bischofsvikar, Dr. Michael Klapkiv, besucht. In einer Begegnung mit unserer Gemeinschaft hat er von der aktuellen Lage in der Ukraine berichtet und von den Bemühungen seiner Erzdiözese, den vielen Menschen zu helfen, die als Binnenflüchtlinge aus den Kriegsgebieten in der Ostukraine bei ihnen ankommen. Beeindruckt von seinen Ausführungen, haben wir uns dazu entschlossen, den Erzbischof mit einem Betrag von € 2000,- finanziell zu unterstützen.
Am 13. Mai 2024 hat uns Erzbischof Volodymyr einen Brief geschickt, in dem er sich für die Hilfe bedankt. Er berichtet von dem blutigen und grausamen Krieg, der „täglich Leid und die Angst vor ständigen Verlusten“ mit sich bringe, aber auch vom „unnachgiebigen Geist“ der Ukrainer, mit dem sie sich der russischen Aggression widersetzen. Er schreibt: „Die Instabilität und Gewalt des Krieges haben eine wachsende Zahl von Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen und den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie sicheren Unterkünften, sauberem Wasser, Nahrung, Unterkünften und Lebensunterhalt stark eingeschränkt. Viele haben ihr Zuhause und ihr Hab und Gut verloren und sind ohne Dach über dem Kopf.“ Durch die Unterstützung unserer Gemeinschaft war es ihm möglich, „notwendige Mittel für die Unterbringung von Binnenflüchtlingen im Exerzitienhaus in Zarichchia“ wie Betten, Matratzen und Bettwäsche zu kaufen.
Wir bedanken uns auch im Namen von Erzbischof Volodymyr für Ihre Unterstützung für Menschen in Not und beten mit ihm um Frieden und Versöhnung!
Unten finden Sie einige Bilder, die uns aus der Ukraine erreicht haben:
DOK-Mitgliederversammlung in Vallendar
AbteiCa. 180 Ordensoberinnen und -obere der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK) treffen sich vom 12. bis zum 15. Mai 2024 zu ihrer Mitgliederversammlung in Vallendar. Zum ersten Mal dabei ist auch unser Abt Cosmas, der sich im Rahmen der Tagung gemeinsam mit den im vergangenen Jahr neugewählten Oberen vorstellt. In diesem Jahr beschäftigt sich die Konferenz mit dem Thema der wachsenden Interkulturalität von Ordensgemeinschaften. Unter verschiedenen Blickwinkeln wird dieses weite Feld beleuchtet. In einer Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung schreibt die Ordensobernkonferenz: „Was heißt es für Ordensgemeinschaften, wenn in deren deutschen Niederlassungen der Anteil der Mitglieder mit nicht-deutscher Herkunft kontinuierlich wächst? Was hilft und was ist hinderlich für das interkulturelle Verständnis und Zusammenwachsen? Wie ist die Wahrnehmung der Kirche in Deutschland bei den ausländischen Ordensleuten?“ Interkulturalität bedeute gerade für Ordensleute in Leitungsverantwortung eine wichtige Lernerfahrung.
Impulsvorträge zu den genannten Fragen halten u.a. Sr. Agnes Lanfermann MMS (London), die Generalkoordinatorin der Missionsärztlichen Schwestern und P. Dr. Peter Claver Narh SVD (Sankt Augustin), Provinzial der Steyler Missionare und gebürtig aus Ghana. Ebenso wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, Gast der Versammlung sein.
Ebenso wird es auf der Mitgliederversammlung um die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bereich von Ordensgemeinschaften gehen. Dazu wird der unabhängig arbeitende Ausschuss aus der Arbeit des zurückliegenden Jahres berichten. An die Mitgliederversammlung der DOK schließt sich am 15. Mai die Jahreshauptversammlung der Konferenz missionierender Orden (KMO) an, der auch unsere Gemeinschaft als Missionsbenediktiner angehört.
Wir wünschen den tagenden Oberinnen und Oberen eine inspirierende Versammlung, von der sie hoffentlich viele Impulse in ihre jeweiligen Gemeinschaften mitbringen können.
Bild: Deutsche Ordensoberenkonferenz
Die Pressemitteilung der Deutschen Ordensoberenkonferenz können Sie hier nachlesen.
Hildegard-Ausstellung in der OASE eröffnet
AbteiAm Sonntag, den 28. April 2024, versammelten sich um 11.00 Uhr 40 Interessierte im Foyer unseres Gästehauses, der OASE, wo eine Ausstellung über Leben und Wirken der hl. Hildegard von Bingen eröffnet wurde. Sr. Philippa Rath aus der Abtei Eibingen, die schon am 27. April das Abteigespräch hielt, gab eine kurze Einführung in Leben und Werk dieser großen Frau und stellte ihre Bedeutung für unsere Zeit heraus. Hildegard von Bingen (1098-1179) war Visionärin und Heilkundige, aber ebenso eine Mahnerin, die in einem regen Briefwechsel mit vielen Persönlichkeiten ihrer Zeit verbunden war und auch vor Kritik an Päpsten und Bischöfen nicht scheute. Papst Benedikt XVI. ernannte sie 2012 zur Kirchenlehrerin.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni im Eingangsbereich der OASE zu sehen. Begleitend zur Ausstellung laden wir zu folgenden Veranstaltungen ein: Am 4. Juni wird die Heilpraktikerin Ulla Stienen zum Thema „Heilkunde nach Hildegard von Bingen“ sprechen, am 11. Juni die Ernährungsberaterin Christina Andree zum Thema „Küche nach Hildegard von Bingen“. Am 18. und 25. Juni wird Frau Andree im AbteiForum zwei praktische Einführungen anbieten. Zu diesen vier Veranstaltungen, die alle um 19.00 Uhr beginnen, bitten wir um eine Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210, ). Dort erhalten Sie auch weitere Informationen.
Fotos: Brigitte Frings
Sr. Philippa Rath eröffnet die Ausstellung
Abteigespräch mit Sr. Philippa Rath OSB
AbteiVielen ist Sr. Philippa Rath OSB aus der Benediktinerinnenabtei Eibingen bekannt als Delegierte des Synodalen Wegs, Vorkämpferin für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche und Autorin zweier Bücher: „Weil Gott es so will – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin“ und „Frauen ins Amt – Männer der Kirche solidarisieren sich“. In der Reihe der Abteigespräche war sie am Samstag, den 27. April 2024, im AbteiForum zu Gast und erzählte vor vielen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern von der Entstehungsgeschichte ihrer Bücher und gab dabei interessante Einblicke in den Synodalen Weg.
Sr. Philippa outete sich dabei als „spätberufene Aktivistin“ für Reformen in der Kirche. Vor zehn Jahren übernahm sie in ihrem Kloster die Aufgabe, Menschen in Exerzitien zu begleiten. Dabei sprach sie immer wieder mit Frauen, deren Berufung zum priesterlichen oder diakonalen Dienst nicht anerkannt wurde. Als sie dann auf der ersten Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland mit zwei Bischöfen darüber ins Gespräch kam, meinten diese, es gebe kaum solche Berufungen. So sprach Sr. Philippa einige Frauen an und bat sie, ein kurzes Zeugnis über ihre Berufung zu verfassen. Zunächst sollte es bei zwölf Zeugnissen bleiben. Doch die Sache verbreitete sich und entfaltete eine gewisse Eigendynamik, sodass in kürzester Zeit 150 Frauen von ihrem Weg erzählten. Daraus ist dann das erste Buch „Weil Gott es so will“ entstanden – der Titel ist dem Zeugnis einer Autorin entnommen. Von den vielen Reaktionen auf dieses Buch, so Sr. Philippa, sei die überwältigende Mehrzahl positiv gewesen, ganze zwei negativ. Da sich auch viele Männer solidarisch äußerten, sei die Idee zum zweiten Buch entstanden. Sr. Philippa las einige Auszüge aus beiden Büchern vor und erzählte von vielen Gesprächen, die sie mit anderen Teilnehmenden auf dem Synodalen Weg führte, und sie berichtete von der Entstehung des Grundsatztextes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, an dem sie mitgearbeitet hat und der mit großer Mehrheit von der Vollversammlung verabschiedet wurde.
Bei allen schwierigen Themen und dem oft mühsamen Ringen um Reformen in der Kirche war spürbar, dass Sr. Philippa ihre Hoffnung nicht verloren hat. So endete sie mit dem Ausblick, dass schon bald der Weg für Diakoninnen frei sein werde – und auch wenn der Weg zur Öffnung der Priesterweihe für Frauen länger dauern könnte, war sie überzeugt, dass sie noch zu ihren Lebzeiten Priesterinnen erleben werde. An die Ausführungen von Sr. Philippa schloss sich eine lebendige Diskussion an.
Wir danken Sr. Philippa für einen inspirierenden Abend und wünschen ihr Gottes Segen bei ihren Bemühungen!
Sr. Philippa Rath OSB
Einkleidung von Br. Ismael
Abtei„Man achte darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht, ob er Eifer hat für den Gottesdienst, ob er bereit ist zu gehorchen und ob er fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen.“ Mit diesen Worten stellt der hl. Benedikt die Kriterien dafür auf, ob jemand für ein Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft geeignet ist. P. Prior Klaus-Ludger las diese Worte am Freitag, den 26. April 2024, im Rahmen einer kleinen Feier im Kapitelsaal vor, bei der Bruder Ismael Schumacher wieder in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurde und mit dem Habit, dem Ordensgewand der Mönche, bekleidet wurde. Wiederaufgenommen ist das richtige Wort, denn in der Vergangenheit hat Bruder Ismael schon zweimal zu unserer Gemeinschaft gehört, sie aber nach dem Auslaufen der zeitlichen Gelübde wieder verlassen. In der Zwischenzeit lebte er in Berlin, wo er seinen Lebensunterhalt als Finanzbuchhalter verdiente. Die Sehnsucht nach einem benediktinischen Leben ist geblieben, sodass er nach reiflicher Überlegung nun wieder den Schritt in unsere Gemeinschaft gewagt hat.
Abt Cosmas deutete in seiner Ansprache die Dynamik des Suchens als doppelte Bewegung: nicht nur der Mensch suche Gott, sondern auch Gott habe Sehnsucht nach dem Menschen. Diese Gottsuche zeige sich für den hl. Benedikt im Eifer für den Gottesdienst, das „opus Dei“, worunter nicht nur die Liturgie, sondern das ganze Leben im Blick Gottes gemeint sei, im Gehorsam, d.h., in einer offenen Haltung des Hörens – dafür stehe der Name „Ismael“ – und in „Widerwärtigkeiten“, womit die Widerstände und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben gemeint seien.
Schließlich bekleideten Abt Cosmas und P. Prior Klaus-Ludger Br. Ismael mit dem Mönchsgewand und tauschten mit ihm den Friedensgruß aus. Bruder Ismael wird nun in einer einjährigen Probezeit seine Berufung weiter klären und unseren Alltag teilen. Zunächst wird er in der Klosterverwaltung arbeiten, eine Arbeit, die ihm aus den letzten Jahren nicht fremd ist. Wir wünschen Bruder Ismael eine gute Zeit des (Wieder-)Ankommens bei uns!
Ausstellungseröffnung
Abtei, AbteiwarenAm Sonntag, 28. April, um 11.00 Uhr laden wir zu einer Ausstellungseröffnung im Foyer der OASE ein. Sr. Philippa Rath OSB, die einen Tag zuvor das Abteigespräch gestaltet hat, wird eine Ausstellung über Leben und Wirken der Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen eröffnen.Diese prophetische Frau hat auch uns heute noch einiges zu sagen.
Begleitet dazu laden wir zu zwei Vorträgen ein: Am 4. Juni wird die Heilpraktikerin Ulla Stienen zum Thema „Heilkunde nach Hildegard von Bingen“ sprechen, am 11. Juni die Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach Christina Andree zum Thema „Küche nach Hildegard von Bingen“. Am 18. und 25. Juni wird Frau Andree im AbteiForum zwei praktische Einführungen anbieten. Zu diesen vier Veranstaltungen, die alle um 19.00 Uhr beginnen, bitten wir um eine Anmeldung im Gastbüro (Tel. 0291/2995210; Email: ).
Besuch aus der Ukraine
AbteiAm Samstag, den 20. April 2024, hatten wir Besuch aus der Ukraine: der griechisch-katholische Erzbischof der Erzdiözese Ivano-Frankivsk, Dr. Volodymyr Vijtyschyn, befindet sich mit seinem Bischofsvikar auf Deutschlandreise, um hier einige Diözesen und Partnergemeinden zu besuchen. Eine Zwischenstation war auch unser Kloster, und trotz seines vollen Terminkalenders nahm sich der Erzbischof Zeit für uns, um uns von der Situation in der Ukraine und seiner Diözese zu berichten.
Die Stadt Ivano-Frankivsk, die im Jahr 1662 gegründet wurde, liegt im Westen der Ukraine. Sie liegt zwar nicht an der Front und ist daher von unmittelbaren Angriffen verschont, aber doch vom russischen Angriffskrieg betroffen: viele Männer sind als Soldaten an der Front im Osten, und viele Menschen haben als Binnenflüchtlinge Zuflucht dort gefunden. Die Erzdiözese hat Gemeinderäume als Unterkunft zur Verfügung gestellt. Viele soziale Projekte, wie Schulen und Krankenhäuser, unterstützen die Menschen. „Im Krieg gibt es keine Atheisten“, erzählt Erzbischof Volodymyr, gerade die Soldaten an der Front fragen nach Rosenkränzen und Kreuzen, die ihnen Halt geben und Trost spenden. Auch Militärseelsorger leisten ihren Dienst. Gerade in diesen Zeiten sei es die Aufgabe der Kirche, den Menschen Trost und Halt zu geben. Was ihm Hoffnung mache, sei die große Unterstützung vieler Menschen, besonders auch in Deutschland, die die Ukraine in vielerlei Hinsicht nicht vergessen. Er bittet uns um unser Gebet für die Menschen in der Ukraine und versichert uns seines Gebetes.
Abteigespräch mit Sr. Philippa Rath OSB
AbteiAbt Notker Wolf verstorben
AbteiAus der Erzabtei St. Ottilien erreichte uns heute morgen die Nachricht, dass Abt Notker Wolf OSB während seiner Rückreise von Italien überraschend verstorben ist. Geboren am 21. Juni 1940 in Grönenbach, legte er am 17. September 1962 seine Profess in St. Ottilien ab. Mit erst 37 Jahren wurde er 1977 zum Erzabt seines Klosters und Abtpräses der Kongregation der Missionsbenediktiner gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis ins Jahr 2000; von 2000 bis 2016 war er als Abtprimas der oberste Repräsentant aller Benediktiner weltweit.
Auch unser Kloster, das zur weltweiten Familie der Missionsbenediktiner gehört, besuchte Abt Notker viele Male. In früheren Jahren hatte er dabei oft seine Querflöte im Gepäck und erfreute unsere Gemeinschaft bei festlichen Anlässen mit musikalischen Darbietungen. Im November 2023 war er als Delegat der Erzabtei St. Ottilien bei der Benediktion von Abt Cosmas unser Gast.
Requiem und Beerdigung wird am Samstag, 6. April, um 10.30 Uhr in seinem Professkloster St. Ottilien sein. Abt Cosmas wird unsere Gemeinschaft dort vertreten.
In Dankbarkeit schauen wir zurück auf das reiche Leben von Abt Notker und vertrauen ihn der Barmherzigkeit Gottes an. Möge er leben in Seinem Frieden!
Bild: Erzabtei St. Ottilien
Frohe Ostern
Abtei„Wagen wir, bewegt vom Geist des Auferstandenen, zu träumen, entwickeln wir Visionen, und haben wir den Mut, uns immer tiefer mit Christus zu verbinden und von seinem Geist beleben, bewegen und wandeln zu lassen.“ So lautete der Wunsch von Abt Cosmas am Ende seiner Predigt in der Osternacht, die wir mit vielen Gästen feiern durften.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gesegnete Ostertage, die uns in der Verbundenheit mit Christus und untereinander stärken mögen! Und weil es Zeit braucht, das Unfassbare, das an Ostern geschehen ist, mit dem Herzen wirklich zu verstehen, feiern wir 50 Tage lang Ostern. Die brennende Osterkerze, die vom Pfingstfenster im Altarraum der Abteikirche inspiriert ist, erinnert uns daran.
Beichtzeiten an den Kartagen
AbteiIn den Kartagen kommen viele Menschen zu uns, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Deshalb bieten wir an diesen Tagen wieder besondere Zeiten an, zu denen Sie herzlich zur Beichte eingeladen sind:
Gründonnerstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)
Karfreitag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und nach der Karfreitagsliturgie (vormittags P. Vincent, nachmittags P. Julian)
Karsamstag: 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr (Beichtstuhl in der Abteikirche, P. Vincent)
Vom Hören als radikaler Wertschätzung des Menschen
AbteiBenediktsfest mit Erzbischof Dr. Bentz in der Abtei Königsmünster
Für den Theologen Johann Baptist Metz ist „die kürzeste Definition von Religion: Unterbrechung“. Den Alltagstrott unterbrechen durch religiöse Feste und Riten – das weitet den Blick und bestärkt den Menschen in seiner Würde als Ebenbild Gottes. In benediktinischen Klöstern ist so eine Unterbrechung das „Hochfest des Heimgangs des heiligen Benedikt“, wie es etwas umständlich genannt wird: der Todestag ihres Ordensvaters (bei christlichen Heiligen wird zumeist der Todestag gefeiert, ihr „dies natalis“, Geburtstag zum ewigen Leben), nach dessen Regel die Schwestern und Brüder des Benediktinerordens weltweit bis heute leben. Und da der 21. März oft in die Fastenzeit fällt, ist dieser Tag dann auch eine willkommene Unterbrechung der Fastenzeit.
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
In der Abtei Königsmünster ist es gute Tradition, den 21. März mit vielen Gästen zu begehen, vor allem mit dem „Freundeskreis Königsmünster e.V.“, der den Mönchen mit Rat und Tat, im Gebet und nicht zuletzt auch in materieller Hilfe zur Seite steht. Auch in diesem Jahr konnten die Mönche wieder viele Freundinnen und Freunde begrüßen, die zur Jahreshauptversammlung des Freundeskreises schon am Nachmittag angereist waren. Uli Hess, seit 2005 Vorsitzender dieses Kreises, begrüßte alle Anwesenden. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder wurden einige Zahlen und Fakten vorgestellt, die zu den Regularien jedes Vereins gehören: Mitglieder- und Spendenentwicklung, Finanzbericht, Entlastung des Vorstands. Anschließend stellten sich zwei Kandidaten vor, die zu einer Mitarbeit im Vorstand des Freundeskreises in den nächsten Jahren bereit sind: Dr. Marie-Luise Baumann aus Schmallenberg und Henryk Megier aus Olsberg. Beide sind dem Kloster seit langem bekannt und verbunden und wurden mit großer Mehrheit von den Anwesenden gewählt. Die beiden folgen nun Petra Hanses und Peter Schulte, die aus persönlichen Gründen ihre Vorstandstätigkeit nicht mehr fortsetzen können. Dem bisherigen und dem neuen Vorstand des Freundeskreises sei an dieser Stelle ausdrücklich für die Arbeit und das hohe Engagement gedankt! Nach den Regularien informierte Abt Cosmas über die Entwicklung der Gemeinschaft im vergangenen Jahr, die vor allem durch den Wechsel in der Leitung des Klosters geprägt war. Br. Alexander stellte die geplanten Renovierungen und Neuanschaffungen im liturgischen Bereich vor, die durch die diesjährigen vom Freundeskreis bereit gestellten Mittel ermöglicht werden, Br. Benjamin informierte zum Thema der bereits bekannten notwendigen Modernisierung der OASE, für die der Freundeskreis im vergangenen Jahr Mittel bereitgestellt hat, und über einige neue bzw. wiederbelebte Angebote und Formate, wie Abtei- und Tischgespräche, und P. Maurus berichtete vom weltweiten Auftrag der Missionsbenediktiner und von aktuellen Projekten der Partnerklöster in Afrika, Asien und auf Kuba. Zum Ende dankte Abt Cosmas ausdrücklich Uli Hess, der 17 Jahre lang das Amt des Ersten Vorsitzenden bekleidet hat und nun dieses Amt abgibt; die oder der neue Vorsitzende wird satzungsgemäß vom neuen Vorstand gewählt.
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
Der neue Vorstand des Freundeskreises
Festgottesdienst mit neuem Paderborner Erzbischof
Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Abteikirche, zu dem der neue Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, anreiste. Er ist am 10. März in sein Amt eingeführt worden, sodass es sozusagen sein „Antrittsbesuch“ in der Abtei war. In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt ging er auf den ersten Satz der Benediktsregel ein, der „wie eine Überschrift gelten kann für den, der Gott sucht: Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens!“ „Wie viel Respekt für mein Gegenüber ist in diesem Wort enthalten – das heißt: mit sensibler Aufmerksamkeit sich respektvoll dem anderen zuzuwenden.“ Das Hören falle uns nicht immer leicht – „ich höre und höre dennoch nicht“, führte Erzbischof Bentz aus und nahm sich selbst nicht davon aus: „Man selbst ist mit den Gedanken ganz woanders und erschrickt, wenn man plötzlich hört: Du hörst mir ja gar nicht zu!“ Auch im gesellschaftlichen Diskurs und in der Kirche herrsche oft eher die Grundhaltung vor, „möglichst zugespitzt meine eigene Position zu Gehör zu bringen, damit ich überhaupt gehört werde“. Man bekomme „leicht das Gefühl wie bei einem Gespräch, bei dem alle gleichzeitig sprechen, keiner aber dem anderen wirklich zuhört“. Und er fragt: „Ist es das, was uns so frustriert und weshalb wir nicht weiterkommen?“
Hören als radikale Wertschätzung des Menschen
Richtiges Hören meine aber, „meine Aufmerksamkeit von mir selbst weg auf den anderen hin zu lenken. Es ist eine radikale Wertschätzung des Menschen, mit dem ich jetzt gerade zu tun habe. Ihm das erste Wort zu überlassen, zeigt, dass ich ihn achte und respektiere.“ Und ein guter Zuhörer sei fähig, „auch das Unausgesprochene mitzuhören“, das, was „zwischen den Zeilen“ gesagt wird. Dazu gehöre auch die Fähigkeit zur Stille. Dem heiligen Benedikt gehe es darum, dieses aufmerksame Hören zu einer „Grundhaltung des gemeinsamen Lebens“ zu machen: „Die jungen Mönche sollen auf die Stimme der Älteren hören, die Älteren auf die Stimme der Jüngeren, gemeinsam auf die Stimme des Herrn – nur so gelingt das gemeinschaftliche Leben. Nur so werden eine Gemeinschaft und der Einzelne in ihr zu Gottsuchern.“
Erzbischof Dr. Bentz bei seiner Predigt
Zum Ende seiner Predigt, für die er spontanen Applaus aus der Gemeinde bekam, betonte Bentz seine eigene Bereitschaft zum Hören: „Das gilt aber in gleicher Weise für unser Erzbistum und für mich persönlich auf dem gemeinsamen Weg, der nun begonnen hat: Höre … und neige das Ohr deines Herzens! Das soll auch meine geistliche Haltung, mit der ich mich mit Ihnen auf den Weg machen möchte und um die ich immer wieder im Gebet bitten möchte.“ Der heilige Benedikt inspiriere uns dazu, diesen Weg gemeinsam zu gehen.
Nach der Eucharistiefeier ging das Fest bei einem gemeinsamen Abendessen im AbteiForum weiter, bei der die Gelegenheit bestand, mit dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen. Bemerkenswert war, dass er sich dabei auch ganz wörtlich selbst auf den Weg machte, und gemeinsam mit Abt Cosmas von Tisch zu Tisch ging und so mit vielen der anwesenden Gäste und Mönche ins Gespräch kam. Die Gemeinschaft von Königsmünster dankt dem neuen Erzbischof ausdrücklich für sein Kommen, freut sich auf den weiteren Weg mit ihm und dem Erzbistum Paderborn und wünscht ihm Gottes Segen für seine Aufgabe!
Fotos: Andreas Weller
Abteigespräch: „Assistierter Suizid“
Abtei, Abteiwaren„Man braucht zwei Augen, um dreidimensional gucken zu können!“ Mit diesen Worten drückte Michael Brems die Komplexität des Themas des assistierten Suizids aus, zu dem am Abend des 14. März 2024 ein Abteigespräch vor ca. 50 Interessierten stattfand. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Krankenhausseelsorger der Evangelischen Nordkirche und Begleiter vieler sterbender Menschen brachte er dem Publikum unterschiedliche Blickwinkel auf ein komplexes Thema nahe. Nach einer Begriffsklärung und -abgrenzung fasste Brems die rechtliche Lage, die jüngsten Urteile des Bundesverfassungsgerichts und die aktuelle Diskussion im Bundestag zusammen, bevor er die Position der evangelischen und katholischen Kirche ausführte. Deutlich wurde, dass jeder Mensch einzigartig und daher auch jeder Wunsch nach assistiertem Suizid individuell zu betrachten ist. Theologische Gedanken rundeten den Vortrag von Michael Brems ab, an den sich eine lebendige Diskussion mit den Zuhörenden anschloss.
Wir danken Pfarrer Michael Brems für den inspirierenden Abend und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen bei seiner Arbeit!
Tischgespräch zur Fastenzeit
Abtei, AbteiwarenBischöfliches Wappen aus der Abteischmiede
Abtei, AbteiwarenIn diesen Tagen bereitet sich unser Erzbistum Paderborn auf die Amtseinführung des neuen Erzbischofs, Dr. Udo Markus Bentz, am 10. März 2024 im Hohen Dom zu Paderborn vor. Im Dezember vergangenen Jahres ist der damalige Weihbischof des Bistums Mainz von Papst Franziskus ernannt worden. In unserer Abteischmiede haben die Vorbereitungen einen besonderen Klang, denn hier wird das Wappen unseres neuen Erzbischofs gefertigt. P. Abraham schreibt dazu:
Es ist schon etwas eigenartig, ein Pallium auf dem Amboss liegen zu haben. Das ist das vom Papst verliehene Amtszeichen eines Metropoliten oder – wie es bei uns heißt – eines Erzbischofs. Dieses Zeichen gehört zum Wappen unseres neuen Erzbischofs, das gerade in der Klosterschmiede gefertigt wird. Dabei bedienen wir uns moderner Techniken: Das Bild des Wappens wurde programmiert und anschließend wurden die Linien mit Licht – also mittels eines Lasers – ausgeschnitten. Dann wird das Wappen aus mehreren Schichten zusammengesetzt, wie ein Sandwich. Dadurch kommen die verschiedenen Farben hervor und das Wappen leuchtet.
In der Heraldik werden im Bild weiße Flächen im Wappenschild silbern dargestellt – so auch beim Wappen unseres neuen Erzbischofs. Auch das Material ist zeitgemäß und sehr modern: Titan. Hier wird mittels einer elektrischen Färbung das leuchtende Gold erzeugt, das im Kreuz und im Heiligenschein des Löwen aufleuchtet.
Dieses Wappen wird demnächst unseren Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz begrüßen, wenn er das Generalvikariat unseres Bistums betritt.
Die Schmiede der Abtei Königsmünster ist dann immer dabei und wünscht unserem neuen Hirten Gottes Segen und unserem Erzbistum Wachstum und Weitergang!
P. Abraham Fischer OSB und das Team der Abteischmiede
Einblicke ins Kloster – Ausstellungseröffnung
AbteiAm Sonntag, den 3. März 2024, fanden sich über 40 Interessierte zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung im Foyer der Oase ein, in der Andreas Weller unter dem Motto „Architektur – Kunst – Kloster“ Einblicke in die Räumlichkeiten der Abtei gibt. Andreas Weller lebt mit seiner Familie in Olsberg, ist dort als Bauingenieur tätig und hat sich, wie es Abt Cosmas in seiner Begrüßungsansprache sagte, als Autodidakt Wissen und Können im Bereich der Fotografie selbständig erworben. Er ist im besten Sinne „ein Amateur, d.h. wörtlich ein Liebhaber, dem es dabei nicht wie bei einem Professionellen um Beruf zund Lebensverdienst geht.“
Erste Projekte mit der Abtei waren Aufnahmen einiger Räume und Kunstgegenstände des Klosters, das Konventsfoto im Rahmen der Abtswahl und weitere Aufnahmen von Räumen und Orten im Kloster, sodass eine gute Sammlung von Einblicken zusammenkam, aus der dann die 30 Bilder der Ausstellung ausgewählt wurden. Als besonders positiv an der Arbeit im Kloster habe es Weller erfahren, dass es „während des Arbeitens, während des Fotografierens es meistens in den Räumen sehr still war, sodass er sich ganz auf den Eindruck, den das Objekt, der Raum auf ihn machte, konzentrieren konnte.“
Bruder Benjamin hat die 30 ausgewählten Bilder mit Untertiteln versehen, sodass sich dem Betrachtenden schnell erschließe, was hier aufgenommen ist. „Auf diese Weise“, so Abt Cosmas, „wird die Ausstellung zu einem Streifzug durch das Kloster, bei dem Sie Ein-Blicke bekommen, einiges entdecken können. So ist es auch schon einigen Brüdern ergangen, die durch diese Bilder, diese Malerei des Lichtes, diese Führung des Auges ganz Neues in vermeintlich vertraut geglaubten Räumen entdecken konnten.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. April 2024 täglich von 8 bis 16 Uhr im Foyer der Oase zu sehen. Herzlich willkommen!
Geschwisterliche Begegnung in Varensell
AbteiAm 10. Februar feiern benediktinische Gemeinschaften das Fest der hl. Scholastika, der Schwester Benedikts. Gregor der Große erzählt in seiner Lebensbeschreibung des hl. Benedikt von der Tradition, dass sich die beiden Geschwister jedes Jahr zum geistlichen Austausch trafen. Daran anknüpfend ist es schon seit vielen Jahren Brauch, dass sich eine Gruppe von Brüdern der Abtei Königsmünster auf den Weg in die benachbarte Benediktinerinnenabtei Varensell macht, um gemeinsam das Scholastikafest zu feiern. In diesem Jahr haben wir die durch Corona unterbrochene Tradition wieder aufgenommen.
Am Vormittag des 10. Februar 2024 machten sich neun Brüder auf den Weg nach Varensell. Dort angekommen, beteten Schwestern und Brüder in der Varenseller Kirche gemeinsam die Mittagshore, bevor es zum Mittagessen ging. Daran anschließend bestand Gelegenheit zum Austausch und Gespräch über Fragen, die beide Gemeinschaften bewegen: Wie können wir in einer Zeit vielfältiger Herausforderungen unser benediktinisches Charisma gut leben und dabei den Menschen, die zu uns kommen, Zeugnis von unserer Lebensform geben? Der gemeinsame Tag endete mit dem Kaffeetrinken, bevor sich die Brüder aus Meschede wieder auf den Heimweg machten. Wir danken den Schwestern aus Varensell für ihre Gastfreundschaft und freuen uns auf den Gegenbesuch!
Abt Cosmas im Gespräch mit einigen Schwestern
Fotos: Abtei Varensell
Markantes Erbe – Kirchen der 1960er und 1970er Jahre
AbteiVor einigen Monaten war ein Team des LWL-Medienzentrums für Westfalen bei uns, die in Kooperation mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen für ein Filmprojekt in unserer Abteikirche gedreht haben. Das Ergebnis ist nun in einem 20minütigen Film zu sehen, in dem verschiedene Kirchen in Westfalen vorgestellt werden, die in der kirchlichen Umbruchzeit der 1960er und 1970er Jahre erbaut wurden. Unter dem Titel „Markantes Erbe“ wird aufgezeigt, welche Merkmale und Besonderheiten die Kirchen der besagten Zeit prägen und warum die kirchliche Architektur dieser Zeit aus Westfalen nicht mehr wegzudenken ist.
Auf YouTube kann der Film angeschaut werden. Unsere Kirche wird ab Min. 13:00 vorgestellt.
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In memoriam Peter Kulka
AbteiDer bekannte Architekt Peter Kulka ist tot. Er ist im Alter von 86 Jahren am Montag, den 5.2.2024, in seiner Heimatstadt Dresden verstorben, wie es sein Büro dort mitteilte. Peter Kulka ist auch unserem Kloster verbunden. Im Team von Hans Schilling, der unsere Abteikirche geplant hat, war er 1981 maßgeblich beim Bau unseres Gästehauses Oase beteiligt. Der Klosterneubau wurde 1986 nach seinen Plänen errichtet, ebenso das 2001 eingeweihte Haus der Stille, das durch seine minimalistische Architektur Menschen aus nah und fern anzieht und schon mehrere Architekturpreise gewonnen hat.
Darüberhinaus hat er u.a. den Sächsischen Landtag in Dresden und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Magdeburg konzipiert.
Voll Dankbarkeit erinnern wir uns an Peter Kulka und sind in Gedanken und Gebeten bei all denen, die um ihn trauern. Möge er ruhen in Frieden!
Foto: Flickr / Minke Wagenaar
Tischgespräch zum Valentinstag
Abtei, AbteiwarenNie wieder ist jetzt
AbteiUnter dem Thema „Nie wieder ist jetzt“ hat das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V. am Mittwoch, 17. Januar 2024, um 18.00 Uhr zu einer Kundgebung für den Erhalt der Demokratie aufgerufen. Ca. 200 Menschen haben sich bei Schnee und Eis auf dem Kaiser-Otto-Platz in Meschede friedlich versammelt, um ihre Stimme für Demokratie und Solidarität, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu erheben. Vertreterinnen und Vertreter der demokratischen Parteien, der Zivilgesellschaft und der Kirchen gaben Statements in diesem Sinne ab. Auch eine Delegation aus der Abtei war mit Abt Cosmas vor Ort, um das Anliegen zu unterstützen. Nachfolgend dokumentieren wir den Redebeitrag, den unser Prior, P. Klaus-Ludger Söbbeler, gehalten hat:
Es bedeutet mir viel, heute Abend hier sprechen zu können, – als Mescheder Bürger, als Benediktiner von Königsmünster – mit Rückendeckung und in Begleitung durch Abt Cosmas und eine Reihe meiner Mitbrüder.
Die Kernparole des rechten Populismus lautet: Wir müssen unsere Kultur retten.
In Wirklichkeit ist das, wofür der rechte Populismus steht, die Zerstörung unserer Kultur.
Die Errungenschaft unserer Kultur ist die Demokratie: Jeder und jede kann mitreden, seine Interessen vertreten und mitgestalten.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo der Ruf nach dem starken Mann laut wird.
Innerster Kern unserer Kultur ist ihr religiöses Fundament. Die Religionen der Welt sind sich bei aller Verschiedenheit in einem Grundsatz einig: Jeder Mensch ist Geschöpf Gottes, ob Frau, ob Mann, ob Europäer oder Afrikaner, ob heterosexuell oder homosexuell, ob Jude, Christ, Muslim, Hindu oder Atheist.
Das Kulturgut der unantastbaren Menschenwürde ist in höchster Gefahr, wenn nur die da sein dürfen, die so sind wie ich.
Zu unserer Kultur gehört, dass Menschen sich durch ihre Verschiedenheit ergänzen und wissen: Mein Wohlergehen und das Wohlergehen des anderen gehören untrennbar zusammen.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wenn man anfängt, die anderen als Bedrohung zu bekämpfen.
Zu unserer Kultur gehören Verantwortungsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wenn angeblich immer nur die anderen schuld sind.
Zu unserer Kultur gehört die Stärke des Rechts.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo das Recht des Stärkeren etabliert werden soll.
Unsere Kultur basiert auf gegenseitigem Vertrauen.
Dieses Kulturgut ist in höchster Gefahr, wo Misstrauen, Verleumdung und Hetze um sich greifen.
Kurz: Wir haben allen Grund, mit Klarheit und Stolz zu dem zu stehen, was unsere Kultur ausmacht.
Deshalb dürfen wir in der Situation der Krise und des Konflikts nicht den Kopf in den Sand stecken. Vielmehr gilt es jetzt zu zeigen, wie kraftvoll wir aufgestellt sind.
Hoffentlich werden dann auch diejenigen endlich wach, die dabei sind, mit billigen Rechtsparolen den Ast abzusägen, auf dem wir alle gemeinsam sitzen.
Silberprofess von P. Maurus
Abtei, MissionAm Sonntag, den 14. Januar 2024, war ein besonderer Festtag in der Abtei Königsmünster – P. Maurus Runge OSB konnte auf 25 Jahre Ordensleben zurückblicken. Am 8. Januar 1999 hatte er zum ersten Mal in der Abteikirche Gehorsam, klösterlichen Lebenswandel und Beständigkeit versprochen. Zur Feier der Silberprofess waren viele Gäste aus dem Freundes- und Bekanntenkreis von P. Maurus angereist: aus Dinslaken, seiner Heimatgemeinde, vom Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch, wo er Internatsschüler war, Freunde aus seiner Arbeit im Bereich Kommunikation und Social Media, aus seiner Arbeit in der AG Missionsprokuren, … Einen besonderen Akzent hatte die Feier durch Gäste aus Afrika, mit denen P. Maurus in seiner Arbeit als Missionsprokurator verbunden ist: Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel aus Mosambik, die zur Zeit im Bergkloster Bestwig leben, und Brüder der Benediktinerabtei Mvimwa in Tansania, die mit unserer Abtei durch vielfältige Projekte und Freundschaften vernetzt sind. In einem afrikanischen Chor bereicherten sie die Liturgie.
Afrikanischer Chor aus Mosambik und Tansania
Die Festpredigt hielt Bruder Ansgar Stüfe aus der Abtei Münsterschwarzach. Er war viele Jahre als Missionar in Tansania tätig und war dann 15 Jahre als Kongregationsprokurator in St. Ottilien für die Koordination der missionsbenediktinischen Projektarbeit verantwortlich. P. Maurus hat mit ihm in seiner Zeit als Kongregationssekretär zusammengearbeitet. Ausgehend von der Berufungsgeschichte des Propheten Samuel – „Rede, Herr, dein Diener hört“ – ging er auf die Wichtigkeit des Hörens ein, das auch für den heiligen Benedikt eine grundlegende Bedeutung hat. Die Predigt von Br. Ansgar war gesättigt durch seine reiche Erfahrung mit Menschen verschiedenster Kontinente. Er betonte die Wichtigkeit der einfachen Präsenz der Klöster weltweit, in denen unterschiedlichste Menschen in aller Vielfalt zusammenleben und dieses Zusammenleben immer wieder versuchen – ein prophetisches Zeichen in unserer heutigen Welt.
Br. Ansgar hält die Festpredigt.
Bei der anschließenden Professerneuerung ging Abt Cosmas auf den Lebensweg von P. Maurus ein, der von der Zusammenarbeit und dem Leben mit unterschiedlichsten Menschen geprägt war und ist. Diese Vielfalt sei eine Bereicherung und Chance, miteinander und aneinander zu lernen. Er wünschte P. Maurus, dass er seinen wachen Blick für gesellschaftliche Themen behält, aber immer wieder auch Zeit für sich in Natur und Stille findet – so wie es ein afrikanisches Segensgebet sagt, das sich P. Maurus für seine Einladungskarte ausgesucht hat: Der Herr schenke dir immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Im anschließenden Gesang des „Suscipe“ bekräftigte der Jubilar sein Versprechen und bat um den Segen Gottes.
An die Eucharistiefeier schloss sich im AbteiForum ein Fest der Begegnung an, bei der die Gäste dem Silberjubilar gratulieren konnten. Der Abend endete mit einem festlichen Abendessen im Refektorium des Klosters, das kulinarisch von einigen Lebensstationen von P. Maurus gerahmt wurde. Hier brachten die Brüder der Abtei Mvimwa musikalisch ihren Dank für die gute Zusammenarbeit beider Klöster zum Ausdruck und erneuerten in symbolischen kleinen Geschenken die Freundschaft der Brüder untereinander.
Konventsexerzitien und Besuch der Sternsinger
AbteiAn den ersten Tagen des neuen Jahres finden traditionell unsere Konventsexerzitien statt, eine gemeinschaftliche Zeit der Stille und Besinnung auf unsere Berufung. In diesem Jahr sollte uns eigentlich Dr. Michael Höffner, Dozent für Theologie der Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster und am Campus für Theologie und Spiritualität Berlin, begleiten. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er leider nicht bei uns sein, hat uns aber dankenswerterweise seine Manuskripte zur Verfügung gestellt, sodass die Exerzitien wie gewohnt stattfinden konnten. Thema der Exerzitien war „Theologie und Literatur“ – Impulse aus der Heiligen Schrift hat Dr. Höffner verbunden mit Romanauszügen aus der zeitgenössischen Literatur. Vielen Dank an Dr. Höffner für die Bereitstellung seiner Impulse!
Die Exerzitien endeten mit der Gelübdeerneuerung im Konventamt am Epiphanietag, dem 6. Januar 2024. Anschließend besuchten uns die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt, um uns den Segen für das vor uns liegende Jahr zu bringen. Sie sammelten für Kinder in ihrem Partnerprojekt in Bolivien.
Online-Angebot zur benediktinischen Spiritualität
Abtei„Dem Glauben eine Gestalt geben“ – unter diesem Motto bietet unsere Cella St. Benedikt in Hannover vom 15. bis zum 31. Januar 2024 ein Online-Seminar zur Einführung in die benediktinische Spiritualität an. Der Kurs richtet sich an alle, die sich dafür interessieren, klösterliches Leben in ihrem Alltag zu verwirklichen, den Alltag spiritueller zu erfahren und die Interesse an benediktinischem Leben haben. Das Seminar findet online statt.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Webseite der Cella St. Benedikt.
Dienstjubiläen 2023
AbteiAm Hochfest der hl. Odilia, dem 13. Dezember, feiern wir traditionell die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Jahres, die auf ein Dienstjubiläum zurückblicken können. Das ist für uns eine willkommene Gelegenheit, ihnen für ihren treuen Dienst über all die Jahre hinweg Dank zusagen. Ohne Mitarbeitende in den verschiedenen Bereichen des Klosters würde das Leben auf dem Klosterberg nicht so funktionieren, wie es das tut. Leider konnten aus Urlaubs- oder gesundheitlichen Gründen nicht alle Jubilarinnen und Jubilare am festlichen Mittagessen teilnehmen – auch denen, die heute nicht dasein konnten, sei ausdrücklich gedankt.
In diesem Jahr konnten wir auf die folgenden Jubiläen zurückschauen:
Abtei
Herr Schulte, Verwaltung: 15 Jahre
Frau Wagner, Abteiladen: 5 Jahre
Schule
Frau Kasten: 35 Jahre
P. Klaus-Ludsger: 35 Jahre
Frau Schäfke: 25 Jahre
Frau Bernado: 10 Jahre
Frau Heimann: 10 Jahre
Frau Röllecke: 5 Jahre
Frau Schröer: 5 Jahre
Frau Meßelke: 5 Jahre
Frau Rüthing: 5 Jahre
Herr Schütte: 5 Jahre
Impressionen vom Adventsmarkt
AbteiEin erster Tag des Adventsmarktes 2023 liegt hinter uns. Den ganzen Tag konnten wir viele Gäste aus nah und fern auf dem Klosterberg begrüßen, die sich in besonderer Atmosphäre auf die Adventszeit einstimmen wollten. Das Wetter war zwar kalt, aber die malerische Schneekulisse des Sauerlandes weckte adventliche Gefühle. Eine besondere Attraktion waren Führungen durch den inneren Klausurbereich der Mönche, bei denen interessierte Besucherinnen und Besucher einen Blick „hinter die Klostermauern“ werfen konnten. Nachfolgend teilen wir einige Impressionen dieses ersten Tages. Morgen von 11 bis 18 Uhr geht es weiter; Sie sind herzlich eingeladen!
Fotos: Adrian Knieriemen
Gruß 4-2023 erschienen
AbteiDer letzte Gruß des Jahres 2023 ist erschienen. Er steht unter der Überschrift: „Advent – Vom Ankommen und Empfangen“. Darin erzählen wir Ihnen kleine adventliche Geschichten vom Ankommen und Empfangen. Es geht um Menschen, die bei uns – auf dem Klosterberg oder anderswo – ankommen und die uns vielleicht auf die ein oder andere Weise etwas von Gott erzählen können, wie er ist und wie er uns begegnen will. Wenn wir diese Menschen, die vielleicht gar nicht so weit entfernt von uns leben, bei uns ankommen lassen und wie Christus empfangen, dann kann es Weihnachten werden.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!
Hier geht es zur Onlineversion des „Gruß aus Königsmünster“ 4-2023.
Bilderstrecke und Video zur Abtsbenediktion
AbteiNachfolgend präsentieren wir Ihnen in einer kleinen Bilderstrecke einige Impressionen vom Tag der Benediktion von Abt Cosmas am 18. November 2023. Wir danken Jannis Fritsch für die Fotos.
Anlässlich der Abtsbenediktion hat das Erzbistum Paderborn ein Video produziert, das die Liturgie dieses Tages erklärt und zusammenfasst:
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Eine Lebens- und Hoffnungsbotschaft für viele Menschen
AbteiBenediktion von Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB in der Abtei Königsmünster
Nachdem die Mönche der Abtei Königsmünster am 18. August 2023 P. Cosmas Hoffmann OSB zu ihrem fünften Abt gewählt hatten, fand genau drei Monate später, am 18. November, um 11.00 Uhr die Abtsbenediktion statt. Vom Tag der Wahl an ist Abt Cosmas mit allen Rechten und Pflichten in sein Amt eingesetzt, die Abtsbenediktion (lat. von benedicere = segnen) ist eine bestätigende, öffentliche Feier, die einen formalen Schlusspunkt der Geschehnisse rund um die Wahl setzt.
Nachdem der Prior der Abtei, P. Klaus-Ludger Söbbeler, alle Anwesenden in der Abteikirche begrüßt und in die Liturgie eingeführt hatte, eröffnete der vorstehende Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ die Feier. Er ist Bischof von Hildesheim, der Diözese, in der die Mönche seit 35 Jahren in der Cella St. Benedikt Hannover tätig sind, also sozusagen auch „ein Ortsbischof der Abtei“, wie es P. Klaus-Ludger ausdrückte. Aus Hannover nahm auch eine große Delegation an der Feier teil, ebenso viele Schwestern und Brüder aus befreundeten benediktinischen und anderen Ordensgemeinschaften.
Am Anfang der Liturgie stand die Vorstellung des Erwählten. Bischof Heiner Wilmer fragte nach der Rechtmäßigkeit der Wahl, welche der Prior bestätigte. Darauf antwortete die versammelte Festgemeinde mit dem Gesang des „Gloria in excelsis Deo“ (Ehre sei Gott in der Höhe).
Auf einem gemeinsamen Weg sein
Die Lesungen aus dem Buch des Propheten Ezechiel und dem Lukasevangelium waren geprägt vom Bild des guten Hirten, der in liebevoller Sorge der ihm anvertrauten Herde nachgeht. Monsignore Dr. Michael Bredeck, Diözesanadministrator des derzeit vakanten Erzbistums Paderborn, hielt die Predigt, in der er in sehr persönlich gehaltenen Worten auf die gute Beziehung zwischen der Abtei und dem Erzbistum einging. Er ging auf seinen Besuch in der Gemeinschaft von Königsmünster im Juni 2023 an, wo es darum ging, wie das Miteinander in schwierigen und herausfordernden Zeiten weiter ausgebaut werden kann. Ebenso ging es beim Austausch damals um die Frage, wie Führen und Leiten in heutiger Zeit gestaltet werden kann. Bredeck betonte in seiner Predigt, dass ihm in Erinnerung geblieben sei, „wie dem neuen Abt der Aspekt des gemeinsamen Weges“ wichtig sei. Es sei darum wohl „mehr als nur eine zeitliche Zufälligkeit, dass Cosmas zum Abt gewählt wurde, als sich die Kirche mitten in der Erfahrung eines synodalen Weges befindet, eines Weges hin zu einer synodaleren Kirche, sowohl in unserem Bistum wie in Deutschland und der Weltkirche“. An die Mönche richtete er die Bitte. „das erfahrbare Zeugnis der Lebens- und Hoffnungsbotschaft für Menschen, die nach hier kommen, stark zu berücksichtigen.“
Ausgehend von den gemeinsamen Erfahrungen von Abt Cosmas und ihm als studierte Fundamentaltheologen sagte er: „Ein fundamentaltheologisch grundierter Abt oder Administrator geht immer wieder aus von der Frage: Wozu bist du da, christlicher Glaube, heute, in einer Welt, die plural, ausdifferenziert, säkular, vieldeutig und vieles mehr ist?“ Er plädierte dafür, „das Gespräch zu suchen, auch mit denen, die nicht unserer Meinung sind, gerade mit denen, mit allen, die einen guten Weg gehen wollen. Und wir wollen offen sein auch für ihre Argumente.“
Insignien aus den Werkstätten der Abtei
An die Predigt schloss sich die eigentliche Abtsbenediktion an. Dazu versammelten sich alle Mönche der Abtei in einem Kreis um den Altar. Dort wurde Abt Cosmas von Bischof Wilmer über seine Bereitschaft befragt, das ihm anvertraute Amt anzunehmen. Dann lag der Erwählte lang ausgestreckt in der Kirche, während alle Anwesenden die Heiligen anriefen und Bischof Wilmer ein Segensgebet über ihn sprach.
Während der Allerheiligenlitanei liegt Abt Cosmas lang ausgestreckt auf dem Boden (Foto: Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn)
Dann wurden ihm die Insignien seines Amtes überreicht: die Benediktsregel, deren erster Ausleger der Abt für seine Mönche ist, der Ring als Zeichen der Treue Gott und der Gemeinschaft gegenüber, die Mitra als Würdezeichen des kirchlichen Vorstehers, und der Hirtenstab der Abtei, der ihm von seinem Vorgänger im Amt, Abt Aloysius Althaus OSB, übergeben wurde.
Abt em. Aloysius übergibt Abt Cosmas den Hirtenstab der Abtei (Foto: Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn)
Es war Abt Cosmas wichtig, dass alle Insignien einen Bezug zur Abtei haben. Der Ring wurde in der Abteischmiede hergestellt, die Mitra in der Paramentenschneiderei. Auch das Brustkreuz von Abt Cosmas, das eine Darstellung des Guten Hirten zeigt, der das verlorene Schaf auf den Schultern trägt, hat einen solchen Bezug. Es handelt sich um eine verkleinerte Kopie des Brustkreuzes von Papst Franziskus, der es bereits als Bischof getragen hat. Gefasst ist das Kreuz in Ebenholz aus Tansania, das von der Schreinerei der Abtei erstellt wurde.
Unter der Führung des Evangeliums
Zum Abschluss der Benediktionsfeier tauschte Abt Cosmas mit jedem Mönch des Konventes den Friedensgruß aus – ein Zeichen, dass der Abt mit den Mönchen, in der Vielfalt der Begabungen und Talente, unter der Führung des Evangeliums gehen möchte.
Schließlich feierten alle Anwesenden miteinander Eucharistie. Die Liturgie wurde musikalisch von zwei Chören begleitet: dem Schulchor des Gymnasiums der Benediktiner und dem Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg. Damit kamen zwei Schwerpunkte der Arbeit der Abtei Königsmünster zum Ausdruck: die Arbeit mit jungen Menschen in der Schule (und der Oase) und die Ökumene mit den verschiedenen christlichen Konfessionen.
In einem Dankeswort am Ende des Gottesdienstes dankte Abt Cosmas allen Mönchen und Gästen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben. Bischof Wilmer wünschte dem neu benedizierten Abt, dass er sich seinen Humor bewahren solle, denn „Humor macht vieles leichter und führt dazu, dass man sich selbst nicht so wichtig nimmt.“
Nach dem Gottesdienst fand ein Fest der Begegnung im Abteiforum und der Pausenhalle des Gymnasiums statt. Der Tag endete mit einer feierlichen Pontifikalvesper um 16.30 Uhr in der Abteikirche.
Weitere Fotos von der Feier der Abtsbenediktion folgen.
Die Predigt von Msgr. Dr. Bredeck können Sie hier nachlesen.
Auf der Webseite des Erzbistums Paderborn findet sich auch ein Bericht über die Abtsbenediktion (hier klicken).
Predigt bei der Abtsbenediktion von Abt Cosmas (18.11.2023)
Abtei, Predigtvon Msgr. Dr. Michael Bredeck, Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn
Lieber Abt Cosmas, liebe Altäbte Aloysius, Dominicus und Stephan,
herzlichen Dank für die Einladung, heute hier als Administrator unseres Erzbistums Paderborn die Predigt zu halten. Es ist mir eine Freude und Ehre, dies anlässlich der Benediktion von Abt Cosmas zu tun.
Zwei Monate vor der Wahl von Pater Cosmas Hoffmann zum fünften Abt von Königsmünster am 18. August habe ich am 12. Juni den Konvent besucht und ein Gespräch mit euch, dem Konvent von Königsmünster, geführt. Es war schon ein erster Schritt auf dem Weg zur Abtswahl, den ihr als Gemeinschaft ganz bewusst und mit verschiedenen Etappen gegangen seid. Bei unserem Gespräch im Juni haben wir uns einerseits darüber ausgetauscht, wie wichtig das Zusammenspiel von Abtei und Erzbistum eigentlich ist und wie es derzeit darum bestellt ist. Wir haben auch etwas darüber gesprochen, wie groß und vielfältig diese Verbundenheit und auch Freundschaft sich seit der Gründung eurer Abtei ist und wie sie sich immer wieder neu zeigt. Wir als Erzbistum und die Abtei sind vielfältig miteinander verflochten, und wir stehen einander im Wort, erneuert um Juni, dass wir wo und wie immer möglich einander unter die Arme greifen und dieses Miteinander auch jetzt in schwieriger und weiter herausfordernder Zeit weiter ausbauen werden.
Und dann hatten wir einen zweiten Schwerpunkt in unserem Gespräch, als wir uns über Führen und Leiten heute in der Kirche, über meine Erfahrungen als Administrator und über die Aussagen des Zukunftsbildes zu diesem Thema austauschten und das auch etwas versucht haben, auf euren Konvent zu beziehen. Mir ist sehr in Erinnerung, wie dem neuen Abt der Aspekt des gemeinsamen Weges, sowohl zwischen dem Erzbistum und Königsmünster, als auch des Konventes, der ja aus vielen Einzelnen besteht, besonders wichtig ist. Ich glaube deshalb, es ist mehr als nur eine zeitliche Zufälligkeit, dass Cosmas zum Abt gewählt wurde, als die Kirche sich mitten in der Erfahrung eines synodalen Weges befindet, eines Weges hin zu einer synodaleren Kirche, sowohl in unserem Bistum, wie in Deutschland wie als katholische Weltkirche.
Das Kloster hier ist seit langem ein spiritueller Sehnsuchtsort für viele Menschen aus unserem Erzbistum. Auch für viele diejenigen, die heute hier versammelt sind. Königsmünster ist ein besonderer Ort des Gebetes, der Ruhe und des Wesentlichen. Viele junge Männer, nicht nur aus unserer Diözese, haben sich vor allem in den 1980er und 1990er Jahren dem Konvent angeschlossen. Über den Studienorte Padernborn und über weitere Bezüge gibt es auch viele persönliche Kontakte.
Im Jugendhaus, in der „Oase“, haben Hunderte junger Leute in den Jahrzehnten prägende Erfahrungen des Glaubens und des Lebens gemacht. Viele Männer und Frauen kommen als Gäste hierher, um einige Tage in Stille zu verbringen oder Einzelgespräche mit den Mönchen zu führen. Auch der „Geistliche Rat“ – das Beratungsgremium des Erzbischofs – tut das schon seit vielen Jahren und im nächsten April auch wieder. Erzbischof Becker hatte diese sogenannten „Wüstentage“ eingeführt, die Cosmas so gut und einfühlsam begleitet hat.
Die Liste der Begegnungen und Gemeinsamkeiten könnte ich noch weiterführen, aber hier ist dazu nicht der Ort. Was ich sagen möchte ist: Für uns als Verantwortliche im Erzbistum, aber auch für viele Menschen im Erzbistum, ist sehr deutlich spürbar: Die Mönche von Königsmünster vertrauen der Lebens- und Hoffnungsbotschaft des Evangeliums und machen sie für uns auf ihre Weise erfahrbar – in der benediktinischen Tradition der Gastfreundschaft, in ihrer Spiritualität und nicht zuletzt in der Glaubens- und Lebens-Bildung am Gymnasium, in der Jugendarbeit und der Begleitung. Auch ihr werdet in den kommenden Jahren, in der Amtszeit des Abtes Cosmas, euch gut überlegen müssen, mit wieviel Kräften ihr welche Aufgaben oder Schwerpunkte weiterführen könnt. Ich möchte euch heute darum bitten, das erfahrbare Zeugnis der Lebens- und Hoffnungsbotschaft für Menschen, die nach hier kommen, hierbei stark zu berücksichtigen.
Aber lassen Sie mich in meiner Predigt noch etwas zu Abt Cosmas sagen. Zu dem Theologen Cosmas Hoffmann. Abt Cosmas stammt, wie ich, aus dem Ruhrgebiet, aus Dortmund. Das macht ihn schon mal sympathisch und unkompliziert. Etwas zeitversetzt haben wir nach dem Abitur Theologie an der Fakultät in Paderborn studiert. Bevor er dann aber in das Kloster eintrat, lebte Stefan Hoffmann noch eine Zeit lang in einem Ashram in Indien mit. Sein Interesse am Hinduismus und am Zen-Buddhismus ist seitdem geblieben und weitete sich zu einem intensiven interreligiösen Dialog mit Mönchen anderer Weltreligionen. Ich glaube, dass das sehr entscheidend für ihn war und für die Art seines Glaubens, für sein Verständnis einer missionarischen und diakonischen Pastoral. Und nicht zuletzt für sein Verständnis von Leitung und Weggemeinschaft heute. Niemals von oben herab, niemals nur der Herde voraus, sondern, wie Papst Franziskus es sagt, mal vorweg gehend, mal in der Mitte, mal hinter der Herde. Lernbereit und gesprächsbereit und bereit zum Hören.
Unser gemeinsames theologisches Fach, wenn ich so sagen darf, ist die Fundamentaltheologie. Fundamentaltheologie ist „Theologische Grundlagenarbeit“. Sie will über den Grund des christlichen Glaubens Rechenschaft ablegen, vor der Vernunft und vor dem Leben selbst. In Aufnbahme der großen Überschrift unseres diözesanen Zukunftsbildes von 2014 darf ich es mal so formulieren: Ein fundamentaltheologisch grundierter Abt oder Administrator geht immer wieder aus von der Frage: Wozu bist du da, christlicher Glaube, heute, in einer Welt, die plural, ausdifferenziert, säkular, vieldeutig und vieles mehr ist?
Mit größter Wucht trifft ja der Glaube an Jesus Christus und an den Dreifaltigkeit Gott heute auf die Frage, welche Bedeutung er in dieser säkular verworfenen Welt noch haben kann. Der christliche Glaube steht – noch radikaler gesagt – heute bis hinein in die innersten Kreise der Kirche selbst vor der Frage, ob und was er Menschen in ihrer normalen Lebenswelt noch etwas zu sagen hat. Mittlerweile ist vom Phänomen des „Apatheismus“ die Rede, wie es Tomáš Halík formuliert, von einer religiösen Gleichgültigkeit, in die hinein die überlieferten Wege „ins Leere“ laufen.
Vor ein paar Wochen fand in Hannover der „dennoch“-Kongress statt, den Bischof Wilmer und das Bistum Hildesheim gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk veranstaltet haben. In der eröffnenden Keynote dort wurde es wie folgt auf den Punkt gebracht „Unsere bewährten Strategien werden nicht mehr funktionieren. Zuversicht ohne Gott ist denkbar. Und sie wird für immer mehr Menschen denkbar.“
Das ist unsere Situation, in der sich das Erzbistum, die Abtei Königsmünster und alle anderen Gemeinden und Einrichtungen heute und künftig noch stärker vorfinden. Ich glaube, es versagen jetzt all die Antworten, dass ja doch jeder und jede „irgendwie“ religiös ist und dass wir nur einfach mehr Fachstellen und weitere Einrichtungen brauchen, damit die Inkulturation des Christlichen wieder gelingt. Und da können die heute gehörten biblischen Erzählungen vom „guten Hirten“ oder auch vom „verlorenen Schaf“ durchaus helfen, denn sie sprechen ja letztlich genau davon. Und ich finde, auch das von Papst Franziskus initiierte Stichwort einer Kirche im Zeichen der „Synodalität“, einer Kirche mit Synodalität als Lebensprinzip, ist hier sehr hilfteich. Denn es beschreibt die Kirche Jesu Christi als Gemeinschaft vieler Menschen, die mit dem göttlichen Hirten gemeinsam unterwegs sind und wo niemand verloren geht. Eine Gemeinschaft innerhalb der großen Menschheitsfamilie, für die sie Sakrament, Zeichen der Liebe Gottes zu allen Menschen, sein will. Das immer wieder konkret auf ein Bistum, einen Konvent, auf eine Einrichtung anzuwenden, ist heute sicher eine zentrale Leitungsaufgabe überall in der Kirche.
Die Benediktiner haben eine lange Tradition von Synodalität. Wesentlich ist dabei, einander ohne Vorurteil und ohne vorgefertigtes Konzept zu begegnen. Offene Gespräche sind hierzu wichtig, wirkliche Begegnungen. Die synodale Art ist den Benediktinern quasi schon mit der Ordensregel des hl. Benedikt eingeschrieben. Gleich am Anfang schreibt Benedikt ja, man soll bei wichtigen Fragen alle hören, weil Gott oft den Jüngsten das Richtige eingibt. Wenn es um grundlegende Entscheidungen geht, möchte er also, dass alle angehört werden. So gibt es bei den Benediktinern sehr ausgeprägt das synodale Prinzip, die Beratung, das Hören, das Zuhören. Das ist Voraussetzung für den Oberen und seine Entscheidungen. Auch in diesem „benediktinischen“ Sinn geht es Papst Franziskus um eine Kirche, die es ernst meint mit dem Weg und Dialog miteinander und die auf diese Weise in unserer Zeit und Kultur weiterbestehen kann, geleitet vom guten Hirten, geführt vom Geist und darin Licht der Welt und Salz der Erde ist.
Auch die jüngst veröffentlichte Kirchenmitgliedschaftsstudie zeigt wieder: Menschen wollen und suchen auch weiterhin Gespräche über relevante Fragen ihres Lebens. Darin liegt die Chance und die Herausforderung für uns als Kirche, als Kirche im Erzbistum Paderborn, als Abtei Königsmünster. Dass wir versuchen, relevant zu sein und uns deshalb „auf den Weg zu den Menschen machen und jedem und jeder nachgehen“. Nur direkte Kontakte binden Menschen auf Dauer und lassen sie umdenken. Wir folgen Jesus, der als der gute Hirte die Menschen auf den Wegen ihrer Zeit begleitet ihren Fragen zuhört, auf das schaut, was ihr Herz berührt, in den Sorgen des Alltags den verlorenen Schafen nachgeht. Auch und gerade an den Rändern, in der Diaspora. Die Abtei Königsmünster hat hier in meinen Augen ein sehr deutliches missionarisches Zeichen gesetzt mit der Gründung der Cella schon vor 35 Jahren in einer so säkularen Großstadt wie Hannover.
Lieber Abt Cosmas! Dieses jesuanische Prinzip gilt für Menschen, die in der Kirche Leitung innehaben, nach innen wie nach außen. Es ist durchaus herausfordernd und sicher auch anstrengend, aber trägt Früchte. Davon bin ich fest überzeugt. Lass dich auf diesem Weg nie entmutigen! Sichere dir die manchmal kleinen, aber sicher täglichen Hinweise, dass dieser Weg der richtige ist.
Erlauben Sie mir einen letzten Gedanken: Hinter dem Versuch des Guten Hirten, den Menschen nahe zu sein, steht die Überzeugung, dass in der Auseinandersetzung mit den anderen Religionen, dem Zen-Buddhismus zum Beispiel im Fall von Abt Cosmas, der Philosophie, der Literatur, der Kunst, der Musik, auch mit den Nichtglaubenden, ein schöneres, deutlicheres Verständnis von Christus entstehen kann, etwas, das so vorher vielleicht nicht da war. Das schützt vor Fundamentalismus. Das hat auch wahrhaft theologische Gründe, denn, wie das Konzil sagt: In Jesus Christus hat sich Gott gewissermaßen mit jedem Menschen verbunden. Für diese Glaubensüberzeugung können wir durch Freundschaft Zeugnis ablegen. „Das Wesen der Freundschaft ist die Freundlichkeit“, hat einmal Martin Heidegger gesagt. Mit Freundlichkeit den Menschen begegnen. Ich weiß: Das ist anspruchsvoll und vielleicht auch anstrengend. Freundlich und zugleich verbindlich. Wir wollen das Gespräch suchen, auch mit denen, die nicht unserer Meinung sind, gerade mit denen, mit allen, die einen guten Weg gehen wollen. Und wir wollen offen sein auch für ihre Argumente.
„Bitte: Öffnen wir die Türen!“, sagt Papst Franziskus. „Versuchen auch wir, wie Jesus, der gute Hirte, zu sein – in unseren Worten, Gesten und täglichen Aktivitäten: eine offene Tür, eine Tür, die niemandem vor der Nase zugeschlagen wird.“
In diesem Sinn wünsche ich dem neuen Abt von Königsmünster und der Abtei gute, gesegnete und erfolgreiche Jahre, Gottes Geleit, die Freude und Wirksamkeit, einen guten Weg der offenen Türen in der Freundschaft mit Gott und den Menschen. Zum Wohl aller, für die wir gemeinsam da sind.
Wissenswertes zur Feier der Abtsbenediktion
AbteiAm Samstag, den 18. November 2023, findet um 11.00 Uhr in der Kirche der Abtei Königsmünster eine liturgische Feier statt, die etwas ganz Besonderes ist und nicht alle Tage vorkommt: die Feier der Abtsbenediktion. Die Mönche der Abtei haben am 18. August 2023 P. Cosmas Hoffmann OSB zum fünften Abt von Königsmünster gewählt. Mit der Annahme und Bestätigung der Wahl am selben Tag ist Abt Cosmas in alle Rechte und Pflichten seines Amtes eingesetzt. Wozu also noch eine Benediktion, wörtlich eine Segnung? Die Abtsbenediktion ist sozusagen der formelle Abschluss der Abtswahl und ersten Monate des neuen Abtes. Hier wird in einer offiziellen Feier die freie Wahl der Mönche vor der Ortskirche besiegelt.
Die Abtsbenediktion leitet normalerweise der Ortsbischof, in dessen Diözese die Abtei liegt. Da das Erzbistum Paderborn noch keinen neuen Erzbischof hat, wird der Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, der Feier vorstehen. In seiner Diözese liegt die Cella St. Benedikt in Hannover, wo Mönche von Königsmünster seit 35 Jahren tätig sind. Die Predigt wird der Diözesanadministrator von Paderborn, Monsignore Dr. Michael Bredeck, halten. Damit kommt die Verbundenheit der Abtei mit den beiden Diözesen zum Ausdruck, in denen sie tätig ist.
Die Liturgie der Abtsbenediktion ist aufgebaut ähnlich einer Priester- oder Diakonenweihe. Zu Beginn des Gottesdienstes wird Abt Cosmas dem Bischof vorgestellt, und die Gemeinde singt als Bestätigung das feierliche Gloria.
Die eigentliche Benediktionsfeier beginnt nach der Predigt. Dazu bilden wie bei einer Professfeier (also wenn ein Mönch seine Gelübde ablegt) alle Mönche der Abtei einen Kreis um den Altar. Abt Cosmas tritt in die Mitte – an den Ort, an dem er schon seine Profess abgelegt hat. Er wird vom Bischof über seine Bereitschaft, das ihm anvertraute Amt zu übernehmen, befragt. Daran schließt sich die Allerheiligenlitanei an, in der die Heiligen als unsere Fürsprecher angerufen werden. Dabei liegt der Erwählte lang ausgestreckt auf dem Boden – am tiefsten Punkt der Abteikirche. Nach einem Segensgebet bekommt der Abt die Benediktsregel überreicht – die Regel, unter der er gemeinsam mit den übrigen Mönchen das Leben des Klosters gestaltet. Anschließend bekommt er die Insignien seines Amtes: den Ring, der ihn an seine Verbundenheit gegenüber der Gemeinschaft erinnert, und die Mitra, ein Würdezeichen, das vor allem der Abtei gilt. Beide Insignien sind in den Werkstätten der Abtei Königsmünster hergestellt worden, der Ring in der Schmiede und die Mitra in der Paramentenschneiderei. Ein besonderer Akzent ist die Übergabe des Hirtenstabes, der ihm von seinem Amtsvorgänger, Abt Aloysius Althaus OSB, übergeben wird. Der Hirtenstab, den schon der erste Abt Harduin Bießle getragen hat, steht für die Kontinuität der Abtei.
Benediktion von Abt Aloysius 2013
Nach der Übergabe der Insignien tauscht Abt Cosmas mit jedem Mönch der Gemeinschaft den Friedensgruß aus. Hier wird deutlich, dass der Abt sich gemeinsam mit den Mönchen unter der Führung des Evangeliums auf den Weg macht.
An die Benediktion schließt sich die Eucharistiefeier an.
Der Gottesdienst wird musikalisch von zwei Chören begleitet: dem Schulchor des Gymnasiums der Benediktiner und dem Projektchor des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg. Hier zeigen sich zwei wichtige Schwerpunkte der Abtei Königsmünster durch die Zeiten: die Arbeit mit jungen Menschen in Schule und Oase und der Einsatz für die Ökumene mit den Geschwistern der anderen christlichen Kirchen.
Abtsbenediktion am 18. November 2023
AbteiAm 18.08.2023 haben wir Mönche der Abtei Königsmünster P. Cosmas Hoffmann OSB zum neuen Abt gewählt. Mit der Annahme der Wahl und der danach erfolgten Amtseinsetzung durch den Abtpräses der Kongregation (Klosterverband) von St. Ottilien hat er bereits alle Rechte und Pflichten des neuen Amtes übernommen. Allerdings muss der neue Abt, den Konstitutionen der Missionsbenediktiner folgend, nach der Wahl „innerhalb von drei Monaten die Abtsbenediktion empfangen“ (Art. 138).
Im Rahmen dieser Segnungsfeier, im Volksmund auch „Abtsweihe“, genannt, erhält der Neugewählte Mitra, Ring und Stab, die ihm in der Regel vom Diözesanbischof übergeben werden. Auf diese Weise wird die Anerkennung des neuen Amtsträgers durch die Ortskirche und die enge Verbundenheit von Abtei und Bistum öffentlich zum Ausdruck gebracht.
Weil das Erzbistum Paderborn noch auf die Ernennung eines neuen Erzbischofs wartet, wurde in gemeinsamen Überlegungen entschieden, dass der Bischof von Hildesheim, Dr. Heiner Wilmer SCJ, die Abtsbenediktion am Samstag, 18.11.2023, um 11 Uhr vornimmt. In seiner Diözese hat die Abtei Königsmünster vor 35 Jahren ein kleines Stadtkloster, die Cella St. Benedikt, in Hannover gegründet.
In der Segnungsfeier wird der Paderborner Diözesanadministrator, Msgr. Dr. Michael Bredeck, als Vertreter des Erzbistums die Predigt halten. Auf diese Weise kommt Verbundenheit der Abtei Königsmünster mit den beiden Diözesen zum Ausdruck, in denen sie tätig ist.
Sollte bis zum Zeitpunkt der Abtsbenediktion ein neuer Erzbischof von Paderborn gewählt und im Amt sein, wird dieser die Segensfeier leiten.
Wöchentliche Stille Meditation
Abtei, GastbereichIn der christlichen Tradition gibt es den Weg der Stillen Meditation, in der der Mensch sich auf den Weg zur eigenen Mitte begibt. Dabei geht es nicht um das Nachdenken oder um eine Bildbetrachtung; es ist auch kein Gebet, das auf Texte oder Worte zurückgreift. Schweigemeditation ist im Grunde „Beten ohne Konzept“, ohne Begriffe und Vorstellungen.
Dabei sitzt die/der Betende still und aufrecht auf einem Kissen, einem Meditationshocker oder Stuhl, atmet ruhig und lässt geschehen. Meditatives Gehen löst nach einer Weile das Sitzen ab, ohne die innere Haltung der Meditation zu unterbrechen. Es wird nichts „gemacht“, alles was geschieht, wird im ruhigen Dasein vor Gott angenommen.
Die Stille Meditation ist ein Weg zum Grund unseres eigenen Daseins, um so der göttlichen Wirklichkeit dankbar zu begegnen.
Jede/r ist herzlich willkommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Decken und Sitzgelegenheiten sind vorhanden, können aber auch mitgebracht werden.
wöchentlich
jeweils dienstags
20.15 – 21.15 Uhr in der Abteikirche (2x 25 Min. Meditation)
micht während der Ferien in NRW!
Ansprechpartner
Br. Emmanuel Panchyrz OSB
Kosten
keine
Ort
Im Chorraum der Abteikirche
Treffpunkt
20 Uhr Abteikirche
Autorenlesung mit Stephan Lamby am 1.10.2023
Abtei„Ernstfall – Regieren in Zeiten des Krieges – Ein Report aus dem Inneren der Macht“ ist das neueste Buch des auch aus dem Fernsehen bekannten Journalisten Stephan Lamby betitelt. Am Sonntag, 01.10.23 stellte Lamby vor ca. 120 Zuhörenden im AbteiForum der Abtei Königsmünster diese Veröffentlichung vor, zu der Mitte September das ARD Fernsehen eine Dokumentation gezeigt hatte.
Sehr präzise und anschaulich stellt Lamby dar, wie die Grundlinien der Politik durch den Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine innerhalb von Stunden auf den Kopf gestellt wurden. Der Krieg setzte jahrzehntelang unumstößlich scheinende Rahmenbedingungen des Weltgeschehens außer Kraft. Aus unmittelbarer Nähe hatte Lamby mitbekommen, wie Bundeskanzler Scholz und die führenden Minister für diese umsturzartige Entwicklung den Begriff „Zeitenwende“ prägten und diesen Begriff in den Mittelpunkt der Politik rückten. Basierend auf einer präzisen Durchleuchtung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge zeichnet Lamby nach, wie die verantwortlichen Politiker buchstäblich aus dem Stand ein völlig neues Grundkonzept für ihre Arbeit entwickeln mussten: Die Zeiten, in denen Politik vor allem darin bestand, über geduldiges Miteinander-Sprechen Interessenausgleiche und Kompromisse zu finden, sind vorbei. Zugleich ist bis heute unklar, welche Grundhaltungen und Strategien in der neuen Situation greifen. Sowohl Lambys Vortrag als auch die Beiträge in der anschließend geführten Diskussion verdeutlichten, dass hier die in Politik und Zivilgesellschaft immer schwächer werdende Kategorie des Vertrauens eine Schlüsselrolle spielt.
Predigt am 26. Sonntag im Jahreskreis (1.10.2023)
Abtei, Predigtvon Br. Anno Schütte OSB
Dem heutigen Abschnitt des Evangeliums gehen wichtige Ereignisse voraus: Ein neuer Abschnitt im Leben Jesu hatte begonnen – er war aus der Provinz imposant in die Hauptstadt Jerusalem eingezogen. Dann steigerte sich die öffentliche Aufmerksamkeit weiter: Es gab Aufruhr, als er Händler und Käufer aus dem Tempel trieb und die Tische der Geldwechsler umstieß. Er heilte dort Menschen und Kinder jubelten ihm zu. Das verärgerte religionsamtliche Führungspersonal – Hohepriester und Schriftgelehrte – sprach darauf Jesus an und nach einem kurzen Disput ließ Jesus sie einfach stehen und ging weg. Am nächsten Tag verschärfte sich die Konfrontation weiter – jetzt vereint mit der politischen Führung, den Volksältesten: Ihre Frage nach seiner Handlungsvollmacht konterte Jesus mit einer Gegenfrage, in der sie sich so spekulativ verhedderten, dass Jesus sie ohne Antwort wiederum einfach stehen ließ.
Es ist eine spannungsgeladene Lage, in die Matthäus das heutige Evangelium platziert. Kontroversen, ja heftiger Streit liegen in der Luft. Eines wird damit schon jetzt klar: Jesus ist nicht harmlos – er stellt Fragen, seine Botschaft regt an, seine Lebensart mischt auf. – Soweit eine erste Einordnung.
Jesus ist schon länger mit seinen Jüngern verkündend und heilend unterwegs, doch das religiöse und politische Establishment erkennt darin nichts Positives, keine Chance für sich – im Gegenteil: Mit „Was meint ihr?“ stellt Jesus ihr Leben buchstäblich in Frage, mehr noch: Sie erleben ihn als einen fortwährenden Angriff auf ihre elitäre Lebensweise. Und es wird noch schärfer: Ein ganzes folgendes Kapitel lang schüttet Jesus einen Wehe-Ruf nach dem anderen aus – eine Kostprobe: „Weh Euch, ihr Schriftgelehrten (…), ihr Heuchler, ihr verschließt den Menschen das Himmelreich! … Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut!“ Auch wenn die Bibelwissenschaft heute weiß, dass Matthäus diese Konfrontation nachträglich literarisch ausgebaut hat, sind wir Zeugen eines massiven Konfliktes, der ein wesentlicher Grund für die bald folgende Hinrichtung Jesu am Kreuz wurde.
Worin bestand dieser Grundkonflikt? Kann der auch etwas mit uns zu tun haben? Können wir daraus lernen? – Er hat mit uns zu tun, wenn wir die Figuren des Gleichnisses als typische Charaktere verstehen, die immer und überall existieren. Sie halten uns in vielfältiger Weise vor Augen, wie unterschiedlich Menschen mit dem Lebensangebot Jesu umgehen.
Offensichtlich ist es eine Gefahr, wie diese Schriftgelehrten zu leben: Man hat es zu etwas gebracht und weiß ziemlich genau, wo es langgehen soll. Gern diktiert man anderen, wie man zu leben hat, man hat eben seine Erfahrung. Und wenn die nicht ausreicht, dann wird irgendeine Schrift zitiert – gerne die Stellen, die einem selbst in den Kram passen. Mangels innerer personaler Charakterklarheit soll eine äußere Quelle die innere Leere füllen. Solche Schriftgelehrte setzen ihre Interpretation der Schrift als selbstschützenden Panzer und aggressive Waffe ein. Sie agieren Angst getrieben, haben sich Privilegien erobert und verteidigen diese gewalttätig – es geht um Besitz-Stands-Wahrung in einem festgefahrenen Leben. Tatsächlich werden sie bald, dann total-final – man beachte die Sprache – fest–stellen: „Wir haben ein Gesetz und demnach muss er sterben!“ – Lebendigkeit, Lieben im Leben, das hört sich anders an. Kurz und gut: „Der Buchstabe tötet – der Geist macht lebendig.“ – Hat Jesus auch deshalb nichts aufgeschrieben? Seine mündliche Rede, seine Gleichnisse sind offen, sie sind ein Angebot an jeden einzelnen von uns, aus ihnen zu leben und sie weiter zu verkünden.
Zurück zu unserem Gleichnis: Jesus gibt seine Kontrahenten noch nicht auf – ein neuer Kontakt mit ihnen ist ihm wichtig. Mit der Frage „Was meint ihr?“ bietet er wieder ein Gespräch an. Jesus entlarvt ihre blockierte Lebensweise mit dem Gleichnis von den zwei Söhnen. Der eine lehnt die Bitte des Vaters zunächst ab und geht schließlich doch zur Arbeit in den Weinberg. Der andere entpuppt sich als glatter Lügner: Er sagt zu und geht dennoch nicht. Der erste erweist sich als ein Mensch, der seine ursprüngliche Ablehnung bereut. Eigene Einsicht überzeugt ihn, sein Leben zu verändern, sich weiter zu entwickeln. Dabei hilft, dass der Vater den äußerlich schon Erwachsenen „mein Kind“ nennt: Innen ist er noch unreif, die Ansprache des Vaters klingt wie eine liebevolle Zuwendung, die dem Sohn weiteres Wachstum ermöglichen will. Dieser erkennt die Notwendigkeit der Arbeit im Weinberg und vielleicht freut er sich auch auf den Genuss des guten Weines, der nur aus einem durch Arbeit gepflegten Weinberg gewonnen wird. Er entdeckt in der Bitte des Vaters das Angebot, selbst wie ein guter Wein zu reifen. Die auch mühsame Arbeit im Weinberg ist der Weg dahin – Selbstentwicklung ist keine Hängematte!
Der zweite versucht‘s mit einer Lüge. Sein „Ja“ ist nur Schein, es ist eine leere Worthülse, Sagen und Tun fallen auseinander, er füllt sein „Ja“ nicht durch sein Tun. Sein leeres Ja zeigt: Sein Leben hat keine innere Substanz, sein Inneres entspricht nicht seinem Äußeren. Er versucht mit einer Lüge durchzukommen – vielleicht steht sie für eine grundlegende Lebenslüge. Er bricht nicht auf, sondern bleibt in seiner Verweigerung zu Hause sitzen.
Jesu Frage: „Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?“ beantworten die Schriftgelehrten formal richtig, doch ihre Antwort ist nur ein Lippenbekenntnis. Sie erkennen nicht, dass Jesus mit dem Gleichnis ihnen den Spiegel vorhält: Sie leben wie der zweite Sohn, der die Bitte des Vaters äußerlich formal annimmt und bejaht, dann aber nicht danach handelt. Sie leben äußerlich ein Ja und innerlich ein Nein und bleiben dabei. Sie verweigern sich dauerhaft der Bitte des Vaters, sie wollen sich nicht bewegen und engagieren, nicht im Weinberg an der Basis arbeiten. Bei ihnen können keine Lebensfrüchte wachsen und reifen. An anderer Stelle sagt Jesus: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Auch wenn diese Schriftgelehrten äußerlich so tun, gehen sie nicht in den Weinberg, sie gehen nicht ins Reich Gottes.
Eine Alternative ihrer Verweigerungshaltung präsentiert Jesus ihnen sogleich: „Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.“ Während Schriftgelehrte und Ältesten zur obersten zentralen Gesellschaftsschicht gehörten, waren Zöllner und Dirnen am anderen Ende – ausgegrenzt und ganz unten. Zöllner galten als hemmungslos raffgierige Betrüger, Dirnen als gescheiterter moralischer Abschaum. Doch gerade sie sind offen für das Reich Gottes. Sie wissen um ihre Fehler, ihre Schwäche – auch ihr moralisches Versagen. An anderer Stelle sagt Jesus: „Ich bin gekommen, die Sünder zu berufen, nicht die Gerechten.“ Menschen wie ihnen hat Jesus ihre ursprüngliche unzerstörbar göttliche Würde wieder vermittelt. Das hatte schon Johannes ermöglicht, der – so Jesus ausdrücklich – auf dem „Weg der Gerechtigkeit“ war. Das klingt nach einem aus- und aufrichtenden Weg in eine personale Richtigkeit, nach Veränderungsbereitschaft zu einem stimmigeren Leben. Die Schriftgelehrten dagegen haben sich in ihrer Selbstgerechtigkeit der Botschaft des Johannes verweigert. Und wenn sie schon von Johannes nichts angenommen und umgesetzt haben, dann haben sie Jesu Botschaft von Anfang an nicht kapiert. Sie haben nur gesehen, ihre Wahrnehmung ist nur äußerlich – zu innerer Umkehr, Reue, wie beim ersten Sohn, waren und sind sie nicht fähig und bereit.
Und doch bleibt Hoffnung – auch für sie. Jesus sagt: „Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.“ Irgendwann wird also auch ihnen aufgehen, dass ihr Lebensmodell einem leeren Palast gleicht – außen glanzvoll, innerlich tot. Das Angebot göttlichen Liebens, seine unzerstörbare Gegenwart in allen und allem braucht bei Menschen wie ihnen länger bis zu einer Auferstehung mitten im und ins Leben.
Diese Hoffnung gilt auch uns, die wir uns selbst und andere oft abwerten, ausgrenzen und fixieren. Gott lädt immer wieder neu ein – jeden von uns – dem Leben zu trauen und Neues zu wagen, gerade auch aus Scheitern und Versagen heraus in eine neue Auferstehung. Gott schenkt uns immer bedingungslos neues Leben. Diese Erlösung löst Fixierungen und ermöglicht Liebe, Leben – und Lösungen, mitten im Alltag.
Predigt am 25. Sonntag im Jahreskreis (24.09.2023)
Abtei, Predigtvon P. Maurus Runge OSB
In seinen Gleichnissen durchbricht Jesus immer wieder unsere Erwartungen, indem er uns Menschen vor Augen führt, die ganz anders handeln, als wir es uns vorstellen. Da ist der Vater, der dem heimkehrenden Sohn keine Vorwürfe macht, sondern ihm zu Ehren ein Fest feiert – die Frau, die wegen einer verlorenen Münze das ganze Haus auf den Kopf stellt – der Sämann, der drei Viertel des Saatgutes auf unbrauchbaren Boden sät und damit verschwendet. Und heute hören wir von einem Weinbergbesitzer, der all seinen Arbeitern den gleichen Lohn ausbezahlt, egal ob sie nur eine Stunde gearbeitet oder den ganzen Tag in der Hitze geschuftet haben.
Beim Gleichnis heute kommt noch dazu, dass wir uns in unserem Gerechtigkeitsempfinden verletzt fühlen, wenn der Verwalter jeden Menschen unabhängig von seiner Leistung gleich behandelt. Rein juristisch ist er im Recht, denn er hält sich genau an die Absprachen, wonach er jedem Arbeiter einen Denar ausbezahlt. Aber zwischen Recht und Gerechtigkeit scheint manchmal ein großer Unterschied zu liegen. „Leistung muss sich wieder lohnen“ – das scheint hier nicht zu gelten, und überhaupt, wo kämen wir da hin, wenn jeder Unternehmer heute so handelt? Mit der Bibel lässt sich nun mal kein Staat machen und kein Bruttoinlandsprodukt vergrößern.
Mal abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass im Reich Gottes, von dem die Gleichnisse Jesu handeln, tatsächlich andere Maßstäbe gelten als in unserer an Leistung und Profitmaximierung orientierten Welt, ist für mich die Reaktion des Weinbergbesitzers auf die Kritik der Arbeiter der ersten Stunde entscheidend für das, was wir für unser Leben heute aus dieser Geschichte lernen können. Er betont, dass keinem ein Unrecht geschieht, dass jeder den lebensnotwendigen, vereinbarten Lohn erhalten hat, und stellt dann eine Frage, die den Kern der Kritik ins Schwarze trifft und entlarvend ist: „Ist dein Auge böse, weil ich gut bin?“ Martin Luther übersetzt noch sprachgewaltiger: „Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?“
Mit dieser Frage wird die Perspektive geändert: es geht hier nicht vornehmlich um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, sondern um meinen Blick, meine Perspektive, die ich einnehme – und ob es nicht manchmal für mich persönlich wie auch fürs gesellschaftliche Klima gut sein kann, diese Perspektive zu wechseln. Warum kann ich mich nicht an dem freuen, was mir positiv geschehen ist? Dass ich eine gute Arbeit gefunden habe, dafür einen gerechten Lohn bekomme, der mein Überleben und das Überleben meiner Familie sichert? Warum wandert mein Blick scheel zum anderen, dem, der erst so spät zur Arbeit gekommen ist, und warum fühle ich mich benachteiligt, wenn auch dieser den lebensnotwendigen Lohn erhält? Warum kann ich die Güte eines Menschen nicht aushalten, wenn sie anderen gilt? Was weiß ich denn von den Gründen und Motiven des anderen, der doch genau so wie ich auf Arbeit gewartet hat, den aber keiner angeworben hat?
Es geht für mich im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg um die Prüfung meiner Erwartungen, um Erwartungsmanagement. Es geht darum, auf das zu schauen, was mir geschenkt ist, und nicht neidvoll darauf zu schauen, was der Mitmensch neben mir erhält und wo er vermeintlich übervorteilt wird. Und es geht darum, meine Perspektive vielleicht einmal zu hinterfragen und demjenigen, der dem Anschein nach weniger leistet oder andere Ansichten hat als ich, nicht etwas zu unterstellen, was in Wirklichkeit ganz anders ist. Und hier entfaltet das Gleichnis seine ganze Sprengkraft in Kirche und Gesellschaft heute.
In der Kirche erwarten die einen das Heil von Reformen, die anderen von der Beibehaltung des Status Quo. Und die einen unterstellen den jeweils anderen unlautere Absichten, wenn sie ihnen nicht ganz das Katholischsein absprechen.
Wir erwarten von Menschen, die aus dem Ausland zu uns kommen, dass sie sich integrieren und uns nicht die Arbeitsplätze wegnehmen, beschimpfen sie andererseits als Sozialschmarotzer, die uns nicht auf der Tasche liegen sollen – ohne je mit diesen Menschen über das gesprochen zu haben, was sie bewegt und belastet.
Und wir erwarten einfache Lösungen für komplexe Probleme und wundern uns hinterher, wenn wir populistischen Rattenfängern auf den Leim gegangen sind, die nicht das Wohl der Gesellschaft, sondern nur ihr eigenes kleines Wohl im Sinn haben.
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg lehrt mich, mich an dem zu freuen, was ich geschafft habe, und nicht mit bösem Blick nur das zu sehen, was andere bekommen haben. Es lehrt mich, meine Erwartungen und Motive zu hinterfragen und das Beste von meinen Mitmenschen anzunehmen, nicht das Schlechteste. Das ist nicht einfach und verlangt immer neu eine innere Umkehr. Aber so können wir mitten in dieser Welt dem Reich Gottes schon etwas näher kommen, das jenseits von Leistungs- und Konkurrenzdenken sich entfaltet. AMEN.
Verschiebung einer Veranstaltung
AbteiDie in unserem letzten „Gruß aus der Abtei Königsmünster“ angekündigte Veranstaltung „Der König aus dem Kohlenkeller“ (am 3. Oktober um 17 Uhr im AbteiForum) findet aus gesundheitlichen Gründen nicht statt. Wir planen eine Verschiebung ins kommende Frühjahr und laden erneut ein, sobald Näheres dazu geklärt ist.
Ordenstag in Corvey
AbteiDer alljährlich von der „Paderborner Ordenskonferenz“ (POK) veranstaltete Ordenstag des Erzbistums Paderborn fand in diesem Jahr in Corvey bei Höxter statt. Die Pfarrgemeinde Corvey und Viktor Herzog von Ratibor als heutiger Besitzer der früheren Klostergebäude hatten anlässlich des 1200. Jahrestages der Gründung der Abtei Corvey dazu eingeladen.
Zusammen mit ca. 140 Schwestern und Brüdern aus fast allen im Erzbistum Paderborn ansässigen Ordensgemeinschaften nahmen Abt Cosmas, P. Klaus-Ludger, Br. Alexander, Br. Benjamin, Br. Emmanuel und Br. Viktor am Ordenstag teil. Nach einer Eucharistiefeier mit dem Bischofsvikar für die Ordensleute, Weihbischof Matthias König, und einem gemeinsamen Mittagessen bildeten ausgiebige Führungen durch das „Weltkulturerbe Corvey“ den Schwerpunkt des Programms. Dabei wurde der weite Bogen von der Gründung Corveys als Ausgangspunkt der Christianisierung Norddeutschlands und Nordeuropas über die wechselvolle Klostergeschichte bis hin zur heutigen Schlossanlage mit ihrer bedeutenden Bibliothek eindrucksvoll erlebbar. Der Tag schloss ab mit der in der heutigen Pfarr- und früheren Abteikirche gefeierten Vesper.
Die Mescheder Delegation machte natürlich auch einen Besuch auf dem Corveyer Friedhof, wo die Pfarrgemeinde einen Gedenkstein für unseren Br. Adelhard Gerke (1930 – 2017) errichtet hat. Br. Adelhard sich hat als gebürtiger Corveyer ein Leben lang für die Erhaltung Corveys und vor allem für die baugeschichtliche Erforschung des über 1000 Jahre alten Westwerks der Abteikirche engagiert.
Abt Cosmas verband in Begleitung von P. Klaus-Ludger den Ordenstag mit seinem Antrittsbesuch in der Benediktinerinnenabtei Herstelle, mit der wir in vielfältiger Weise geschwisterlich verbunden sind.
Im Chorgestühl der Abteikirche Corvey
An der Stele für Br. Adelhard auf dem Friedhof der Abteikirche
Begegnung mit den Schwestern in der Abtei Herstelle
Internationale Weihen
Abtei, MissionAm 1. September feiern die Mönche in der Abtei Königsmünster ihr Kirchweihfest und denken daran, wie am 1. September 1964, auf den Tag genau 25 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ihre Kirche als Friedenskirche geweiht wurde. Jeden Tag beten wir in unserer Friedenskirche um den Frieden in der Welt – ein Gebet, das heute nötiger ist denn je.
Am 1. September 2023 bekam dieser Tag einen besonderen Akzent durch die Weihe zweier afrikanischer Mitbrüder, die zur Zeit in Salzburg Theologie studieren. Bruder Victor aus der Abrei Mvimwa in Tansania wurde zum Diakon geweiht – er ist schon seit fünf Jahren in Deutschland, hat in der Cella St. Benedikt seine Deutschstudien absolviert und ist mittlerweile aus unserer Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Bruder Thedore Tembo aus dem sambischen Priorat Katibunga wurde zum Priester geweiht; er ist der Abtei Münsterschwarzach zugeordnet, und so konnten wir an diesem Tag Abt Michael Reepen und einige Mitbrüder von dort bei uns begrüßen. Ebenfalls dabei war Abt Pambo Mkorww, der Heimatabt von Bruder Victor, und einige Mitbrüder der Abtei Mvimwa. Sie bereicherten die Liturgie mit afrikanischen Gesängen. Weihbischof Dominicus Meier, der von 2001 bis 2013 Abt in Königsmünster war, stand der Liturgie vor. So wurde die Weihe ein echtes missionsbenediktinisches Fest. Und beim anschließenden Abendessen wurde es dank unserer afrikanischen Gäste noch einmal richtig lebendig…
Wir gratulieren Br. Victor zur Diakonenweihe und P. Theodore zur Priesterweihe und wünschen ihnen Gottes Segen in ihrem Dienst! Und wir freuen uns schon auf die Einladung in die Abtei Mvimwa zur Priesterweihe von Br. Victor…
Während der Allerheiligenlitanei liegen die Kandidaten lang ausgestreckt auf dem Boden.
Die Neugeweihten assistieren während der Eucharistiefeier.
Afrikanische Klänge im Refektorium
Treffen der Missionsprokuratoren in den USA
Abtei, MissionZur Zeit findet das Treffen der Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien im Christkönigspriorat Schuyler im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska statt. P. Maurus nimmt von unserer Gemeinschaft daran teil, ebenso haben sich am 27. August 2023 die Prokuratoren aus dem Haus der Kongregation in St. Ottilien, Münsterschwarzach, Uznach/Schweiz, Waegwan/Südkorea und Schuyler/USA versammelt . Die Missionsprokuratoren treffen sich zweimal im Jahr, um über neue Entwicklungen in den Klöstern der Missionsbenediktiner weltweit und über anstehende Projekte zur Unterstützung unserer Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika zu beraten. Ein Schwerpunkt liegt dabei in Projekten im Bildungs- und Gesundheitswesen, der Nachhaltigkeit, aber auch in der Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur von neuen Gründungen. Am ersten Tag des Treffens stand eine Begegnung mit Abtpräses Jeremias auf dem Programm, der dann direkt zum Treffen aller Abtpräsides in Conception Abbey weitergereist ist. Ebenso gab es einen Studientag mit Dr. Donald McCrabb, dem Direktor der Catholic Mission Association in den USA, der mit den Prokuratoren zu den Themen Mission, Transparenz und Gewissensbildung arbeitete. Auch ein Besuch bei den Missionsbenediktinerinnen im Priorat Norfolk steht auf dem Programm.
Das Priorat Schuyler ist ein abhängiges Haus der Abtei Münsterschwarzach und wurde in den 1920er Jahren speziell als Missionshaus für Fundraisingaktivitäten und zur Förderung des Missionsgedankens errichtet. Heute lebt hier eine kleine Gemeinschaft von amerikanischen und deutschen Mönchen, die ein großes Exerzitienhaus unterhalten und dort in der Kursarbeit und Geistlichen Begleitung tätig sind.
Am 2. September werden die Prokuratoren in die Abtei Newton im Bundesstaat New Jersey weiterreisen, um die dortige Gemeinschaft von koreanischen Mönchen zu besuchen, die die alte Abtei übernommen haben und vor allem in der Seelsorge an koreanischen Immigranten im Großraum New York tätig sind.
Predigt am 21. Sonntag im Jahreskreis (29.08.2023)
Abtei, Predigtvon P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB
Predigt zu Mt 16, 13-20
„Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“
Angesichts der gegenwärtigen Kirchensituation geht der Satz über Petrus als „Fels“ schwer durch du Ohren und noch schwerer über die Lippen. Man möchte loslegen mit lauter Klage und gerechtem Zorn. – Dieser Versuchung möchte ich heute Morgen nicht erliegen, denn – so finde ich – eine Predigt ist dazu da, auf das hinzuweisen, was weiterführt und aufbaut, was nicht im Hin und Her der Gründe und Gegengründe hängenbleibt, sondern auf den Grund verweist, der Stand gibt.
Einen lohnenden Hinweis dazu habe ich in einem Buch gefunden, das den anschaulichen Titel trägt „Der singende Stotterer“. Es ist die Autobiografie von Walter Dirks. Walter Dirks, geb. 1901, war in seinen Zwanzigern und Dreißigern, also in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen, als Assistent von Romano Guardini Teil des katholischen Aufbruchs dieser Jahre, in dem sich die Konturen dessen entwickelten, was dann im Zweiten Vatikanischen Konzil für die ganze Kirche in Gang gesetzt wurde. Sein ganzes Leben hat er diesem Aufbruch gewidmet, – auch in seiner langjährigen Tätigkeit als Kulturchef des WDR.
Dieser Walter Dirks schreibt im Rückblick auf sein Leben:
„Die Kirche, so belastet durch falsche Entscheidungen an Kreuzwegen und durch die Ausstattung der Sackgassen, in die sie immer wieder hineingeraten ist, hat mir doch den Glauben vermittelt und dadurch das produktivste Element meiner in vielem angefochtenen Existenz. … So verdanke ich der Kirche das Kostbarste meines Lebens: Den Sinnentwurf vom Gottesglauben von Jesu Botschaft aus und alles, was in Verbindung mit ihm konkret hat sinnvoll werden dürfen. Ich hätte diese Chance des Heils, des Glücks und der Kraft nicht, wäre sie mir nicht durch die Kirche vermittelt worden. Deshalb ist sie, die mich in vielem ärgert, plagt, mir Kummer und Sorgen macht, deshalb ist die problematische Kirche dieselbe, der ich wie keiner anderen geschichtlichen Macht tief dankbar bin.“
Dirks‘ Erfahrungsbilanz scheint mir nahezu prophetisch im Blick auf die Lage unserer Kirche hier und heute: „Belastet durch falsche Entscheidungen an Kreuzwegen und durch die Ausstattung der Sackgassen, in die sie immer wieder hineingeraten ist.“
Das ist die eine Seite, die sich durch nichts beschönigen lässt. Doch zugleich gilt genauso klar: Eben diese Kirche, die oft so unsäglich stottert, ist unverzichtbar, weil sie von dem zu singen vermag, was den Menschen den tragenden Grund ihres Lebens zu vermittelt. „Sie ist das produktivste Element meiner in vielem angefochtenen Existenz. … So verdanke ich der Kirche das Kostbarste meines Lebens: Den Sinnentwurf vom Gottesglauben von Jesu Botschaft aus und alles, was in Verbindung mit ihm konkret hat sinnvoll werden dürfen.“
Mit Christus an Gott zu glauben, auf ihn zu bauen, ist tragender Grund des Lebens. Das verkörpert Petrus: Auch er eine in vielerlei Hinsicht belastete Existenz, auch er ein „Singender Stotterer“: Man denke nur daran, wie er in der Passionsnacht erst einschläft und dann Jesus dreimal verleugnet. Und zugleich – oder vielleicht gerade deshalb? – ist Petrus der, der Jesus Christus als den zum Leuchten bringt, der es ist: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Auf diesen zwiespältigen Petrus setzt Jesus, er wird der „Fels“ – nicht weil er über die „Unterwelt“ erhaben ist, sondern weil er sich von ihr nicht „überwältigen“ lässt.
Der unendlich große Gott hat sich darauf angewiesen gemacht, dass Menschen in all ihrer Gebrochenheit den Mut haben, ihn weiterzusagen, – wenn es sein muss mehr stotternd als singend, nicht als strahlende Siegertypen, sondern als solche, die sich durchs Hinfallen nicht entmutigen lassen wieder aufzustehen. Denn ohne Menschen, die Gott weitersagen, wäre er zwar da, aber nicht als Gott für die Menschen, sondern als unzugängliche, Angst einflößende Schicksalsmacht. Hier unterscheidet sich Christsein sich von all den anderen Wegen zu Gott: Gott ist nicht ohne die Menschen zu haben und umgekehrt auch: Es gibt keinen Menschen, der nicht Abbild Gottes wäre, egal wie entstellt er auf den ersten Blick wirkt.
Darin ist der Petrus des heutigen Evangeliums Fels, Grund der Kirche. Er verkörpert das Prinzip unseres Christseins: Der Mensch – sowohl in seiner Größe als auch in seinen Grenzen – ist Abbild Gottes. Ob und wie Gott die Menschen erreicht, hängt daran, dass es Menschen gibt, die Gottes Unendlichkeit in ihrer Endlichkeit gegenwärtig werden zu lassen.
Das gilt zunächst für den, der den Dienst des Petrus versieht. Und gleichzeitig steckt darin ein Zuspruch und Anspruch an jede und jeden von uns: Fühl dich nicht zu klein, zu unbedeutend zu schwach, zu wenig intelligent oder begabt, um den Menschen um dich herum Gott zu bringen. Und umgekehrt gilt auch: Auf dem Antlitz des Menschen, so elend begrenzt er dir manchmal vorkommen mag, begegnet dir ein Wink Gottes.
Durch jeden Menschen und an jedem Menschen das Antlitz Gottes zum Leuchten zu bringen, das ist die Aufgabe der Kirche, darin ist sie mit Petrus Fels und Fundament, der Grund, der Stand verleiht.
Oder, mit Walter Dirks:
„Wir hätten die Chance des Heils, des Glücks und der Kraft nicht, würde sie uns nicht durch die Kirche vermittelt. Deshalb ist sie, die in vielem ärgert, die plagt, die mir Kummer und Sorgen macht, deshalb ist die problematische Kirche dieselbe, der ich wie keiner anderen geschichtlichen Macht tief dankbar bin.“
Bild: Friedbert Simon In: Pfarrbriefservice.de
Neue Prioren
AbteiNach Sichtung der Vorschläge des Konventes und Rücksprache mit dem Seniorat hat Abt Cosmas Hoffmann OSB am 26. August 2023 P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB, Lehrer für Deutsch und Religion am Gymnasium der Benediktiner und Novizenmeister, zum Prior und Br. Alexander Aust OSB, Handwebermeister und Zeremoniar, zum Subprior ernannt. In diesen Dienstämtern sind beide „dem Abt in besonderer Weise bei der Leitung des Klosters behilflich und vertreten ihn bei Abwesenheit oder Verhinderungen“ (vgl. Konstitutionen 149).
Fest der Mitarbeitenden
AbteiAm Freitag, den 25. August 2023, haben wir das jährliche Fest mit unseren Mitarbeitenden gefeiert, um ihnen für ihren Dienst zu danken. In diesem Jahr war das Fest Gelegenheit für Abt Cosmas, sich bei unseren Mitarbeitenden vorzustellen. In der Vesper richtete er ausgehend von der paulinischen Erzählung vom einen Leib und den vielen Gliedern ein paar Worte an die Versammelten. Er betonte die Vielfalt und Diversität von ganz unterschiedlicxhen Menschen auf dem Klosterberg, die den einen Leib, die Klosterfamilie Königsmünster bilden. Jeder bringe sich mit seinen Gaben und Talenten ein.
Abt Cosmas bei seiner Predigt
Das Fest ging dann weiter mit einem gemütlichen Beisammensein vor und im AbteiForum. Das Wetter spielte auch mit, nachdem es sich am Nachmittag ausgeregnet hat.
Bilderstrecke zur Abtswahl
AbteiBilder sagen oft mehr als viele Worte. So möchten wir Sie ein wenig mitnehmen in das, was bei der Abtswahl gestern und heute passiert ist. Die Wagl selbst ist geheim, aber einige Bilder können vielleicht ein wenig einen Eindruck vermitteln von dem, was sich in den letzten Stunden in und vor unserem Kapitelsaal abgespielt hat (wir danken Frau Andrea Kasten, Lehrerin an unserem Gymnasium, für die Bilder von der Installation):
Und auf YouTube kann man sich die Installation von Abt Cosmas noch einmal in voller Länge anschauen:
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Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Abt Cosmas und wünschen ihm Gottes Segen für seinen Dienst!
Habemus abbatem!
AbteiAm 18. August 2023 haben die Mönche der Abtei für eine Amtszeit von 12 Jahren
P. Cosmas Hoffmann OSB
zum fünften Abt der Abtei Königsmünster gewählt.
P. Cosmas wurde 1965 in Dortmund geboren. Am 30. September 1988 legte er seine Profess (Gelübde) in der Abtei Königsmünster ab und wurde nach Studien in Paderborn, Jerusalem und Bonn am 28. Mai 1994 zum Priester geweiht. Er promovierte im Fach Fundamentaltheologie mit einer Arbeit über den Mönch und Missionswissenschaftler Thomas Ohm, der auf unserem Friedhof begraben liegt. Seit 2013 war er Subprior, seit 2020 Prior der Abtei. Zuvor war er Leiter des Gastbereiches, hatte als Magister der Zeitlichen Professen die Verantwortung für die jungen Brüder der Abtei und hatte einen Lehrauftrag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in St. Augustin. P. Cosmas ist engagiert im Klosterverbund der Missionsbenediktiner, im Interreligiösen Dialog und hält Vorlesungen am Campus für Theologie und Spiritualität in Berlin.
In einer kleinen Zeremonie in der Kirche wurde Abt Cosmas in sein Amt eingeführt. Wir wünschen Abt Cosmas Gottes Segen für seine Amtszeit!
Beerdigung von Br. Andreas Hentschel OSB
Abtei„In paradisum deducant te angeli“ – „Ins Paradies mögen Engel dich geleiten“: unter diesem Gesang wurde der Sarg mit dem Leib unseres am Sonntag verstorbenen Bruders Andreas Hentschel OSB auf den Klosterfriedhof getragen, wo er im Kreis seiner Brüder das Ziel seiner Sehnsucht gefunden hat. Viele Freunde und Bekannte von Br. Andreas waren zum Requiem am 17. August 2023 um 11.00 Uhr in die Abteikirche gekommen, um sich seines Lebens zu erinnern und persönlich Abschied zu nehmen. Am Anfang der Liturgie ließ P. Prior Cosmas Hoffmann OSB das Leben des Verstorbenen Revue passieren und zitierte dabei aus persönlichen Notizen von Br. Andreas: die ersten Jahre in der schlesischen Heimat, Krieg und Vertreibung, die Ausbildung zum Schneider, der Eintritt in Königsmünster. In unserer Abtei war Br. Andreas an der Klosterpforte und in der Schneiderei tätig. Vielen Menschen bleibt sein freundliches Wesen in Erinnerung. Das Leben von Br. Andreas sei geprägt von einer lebenslangen Suche nach Gott, der die innere Mitte seines Betens und Arbeitens gewesen sei. Neben der ganz praktischen Arbeit in der Schneiderei zeigte Br. Andreas zeit seines Lebens ein großes Interesse an Theater, Musik und Kunst und war selbst im Schreiben von Gedichten und Meditationen kreativ tätig. P. Cosmas endete seine Gedanken mit einem Gedicht von Br. Andreas, das neben seiner Spiritualität auch seinen feinen Humor zum Ausdruck bringt:
Ein Mensch,
blinzelnd,
aber einsichtig;
zerknittert,
aber pfiffig;
verstört,
aber wissend;
zerbeult,
aber aufmerksam;
lächelnd,
mit gelassener Innerlichkeit.
Nach der Eucharistiefeier zog die Klostergemeinschaft mit den Gästen auf den Friedhof an der anderen Seite der Kirche, um den Leib von Br. Andreas zu begraben. Dabei wurde der Bitte singend Ausdruck verliehen, dass die Engel Gottes ihn nun ins Paradies begleiten mögen. Am Grab wurde der Professgesang „Suscipe me, Domine“ gesungen, mit dem Br. Andreas sich vor mehr als 60 Jahren an unsere Gemeinschaft gebunden hat. Unter dem Geläut der Glocken war die Feier beendet. Möge Bruder Andreas leben im Frieden des Gottes, den er ein Leben lang gesucht hat!
Verabschiedung von Iris Röllecke
AbteiWährend des Mittagessens am Hochfest Mariä Himmelfahrt, am 15.8., hatten wir Frau Iris Röllecke bei uns zu Gast. Sie war über lange Jahre Lehrerin für Sport und Erdkunde an unserem Gymnasium und ist am Ende des letzten Schuljahres pensioniert worden. P. Prior Cosmas dankte ihr für ihren Einsatz und betonte ihre Beliebtheit im Lehrerkollegium wie auch bei den Schülerinnen und Schülern, was vor allem auf ihr freundliches Wesen und ihre humorvolle Art zurückgeht.
Wir wünschen Frau Röllecke Gottes Segen für ihre Zukunft.
Weltethos-Ausstellung eröffnet
Abtei, OaseBei strahlendem Wetter fanden sich Vertreter von Kirche, Politik, Vereinen, Schulen und Verwaltung auf dem Klosterberg ein zur Ausstellungseröffnung
Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos – Hand in Hand für Toleranz.
Nach der Begrüßung durch Br. Benjamin Altemeier OSB und P. Prior Dr. Cosmas Hoffmann OSB referierte Walter Lange von der Stiftung Weltethos zu dem Thema. Er stellte im Ethos der Religionen zwei Prinzipien vor: das Prinzip der Humanität, das besagt, dass jeder menschlich behandelt werden soll, sowie die goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu.“ Herr Lange erzählte hierzu ein schockierendes Erlebnis einer Lehrerin aus dem Unterricht. Es wurde klar, dass viele Menschen über das Internet eine Plattform haben, in der es ihnen aufgrund von Anonymität leichtfällt, das eigene Werteverständnis über Bord zu werfen. Herr Lange stellte den Schülern Fragen zu ihrem persönlichen Werteverständnis und zeigte allen Besuchern Möglichkeiten auf, wo und wie man sich seine eigenen Werte täglich bewusst machen kann. Es wurde klar, dass der Weltethos kein starres System ist, sondern sich immer wieder neu definieren muss. Zum Abschluss seines Vortrags spielte er das Lied: „Hand in Hand“ von Herbert Grönemeyer. Damit untermauerte Herr Lange seinen Vortrag und holte so jeden einzelnen Besucher noch mehr ab. Der Vortrag wurde mit viel Zustimmung von den Schülern sowie Dankesworten seitens der Abtei beendet.
Im Anschluss haben sich die Gäste bei Getränken und Kanapees die Ausstellung angesehen. Es fanden angeregte Unterhaltungen in Kleingruppen statt. Für die folgenden Abendveranstaltungen wurde das Interesse geweckt.
Die Termine für die Veranstaltungen mit Vertreterinnen der unterschiedlichsten Religionen finden wie folgt statt:
+ Br. Andreas Hentschel OSB
AbteiAm Sonntag, den 13. August 2023, ist der Senior unserer Gemeinschaft, Bruder Andreas (Walter) Hentschel OSB, im gesegneten Alter von 93 Jahren in den Frieden Gottes heimgegangen.
Bruder Andreas wurde am 28. Februar 1930 in Polsnitz, Diözese Breslau geboren. Am 5. Februar 1958 trat er in unsere Abtei ein. Über viele Jahre hinweg diente er unserer Gemeinschaft als Pförtner und in der Klosterschneiderei. Für unzählige Mitbrüder hat er die Habite geschneidert. Durch seine Gedichte und Meditationen wird er vielen Menschen über seinen Tod hinaus in Erinnerung bleiben.
Wir vertrauen darauf, dass Bruder Andreas nun in der endgültigen Heimat angekommen ist, die er ein Leben lang ersehnt hat, und bitten um das Gebet für ihn. Möge er leben in Gottes Frieden!
Das Requiem für Bruder Andreas findet statt am Donnerstag, 17.8., um 11.00 Uhr in der Abteikirche, anschließend folgt die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof. Die Totenvigil singen wir am Mittwoch, 16.8., um 20.00 Uhr.
Meschede, den 13. August 2023
P. Prior Cosmas Hoffmann OSB und Mönche von Königsmünster
Weltethos-Ausstellung in der OASE
Abtei, Oase„Hand in Hand für Toleranz“ – unter dieser Überschrift wird am 11. August 2023 um 11.00 Uhr die Ausstellung: „Weltreligion – Weltfrieden – Weltethos“ in der OASE der Abtei Königsmünster eröffnet.
Täglich werden wir von den Medien mit immer mehr negativen Meldungen bombardiert. Gewalt, Korruption, Missbrauch, Drogenhandel, Klimawandel, Rassismus, Krieg – ist das alles noch zu stoppen? Wer kann helfen? Ist Religion noch in der Lage, einen Beitrag zum Frieden der Menschheit zu leisten?
Das „Projekt Weltethos“ ist der Meinung, dass dies gelingt, wenn wir uns auf die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Weltreligionen besinnen und deren bestehende Werte verbinden.
Das Projekt Weltethos wird von vier Grundüberzeugungen getragen:
In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Religionen vorgestellt und deren Glaubenssätze nähergebracht, Gemeinsamkeiten herausgefiltert und Wissen vermittelt. Denn nur Bildung schafft Vertrauen, Vertrauen schafft Hoffnung, Hoffnung schafft Frieden.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober 2023 montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Wer eine spezielle Führung dazu buchen möchte, meldet sich bitte im Gastbüro der OASE unter der Nummer 0291/2995-212 an.
Im Rahmen dieser Ausstellung bietet die Abtei Informationsabende zu den verschiedenen Religionen an.
Am 15. August 2023 findet ein erster Informationsabend über den Islam statt. Hierzu konnten wir die Referentin Xusra Moussa gewinnen, die eine Einführung zur Entstehung der muslimischen Religion gibt.
Mit der buddistischen Nonne Doko Waskönig findet am 5.9.2023 der nächste Informationsabend statt. Frau Waskönig hat zuerst als Kunsthistorikerin gearbeitet und sich dann dem Buddhismus zugewandt.
Eine weitere Referentin, Frau Tahireh Setz, wird am 26. September über die Bahá’í-Religion sprechen. Sie bringt neben inhaltlichen Themen auch eine Musikgruppe mit, die ihren Vortrag mit Musik begleitet.
Schließlich findet am 17. Oktober ein Abend zum Christentum statt, an dem Bruder Benjamin Altemeier OSB von der Abtei Königsmünster spricht.
Die Abende beginnen jeweils um 19.00 Uhr. Im Anschluss folgt eine offene Fragestunde zu diesen Glaubensinhalten. Über eine rege Beteiligung freuen sich die Mönche vom Klosterberg.
Abschlusskonzert des Abteisommers am 6.8.
AbteiOase: Endlich…
Abtei, Gastbereich, OaseWir sammeln ja schon seit geraumer Zeit Spenden für die Renovierung der Oase. Inzwischen haben wir über 100.000 Euro zusammen. Es fehlen also noch 300.000 Euro. Trotzdem fangen wir schon einmal an. Sie sehen auf dem Bild die beginnende Dachsanierung oberhalb des Ateliers. Unsere Pädagogen freuen sich, dass es jetzt nicht mehr reinregnet. Wenn sie können, freuen wir uns über weitere Spenden.
Br. Benjamin Altemeier OSB
Leiter des Gastbereiches
Impulstag mit Abt em. Laurentius
AbteiIm Zugehen auf die Oberenwahl setzt sich der Konvent im Rahmen eines Impulstages am Samstagvormittag (22.7.) mit Gedanken und Texten zum Thema „Leitung <-> Konvent“ auseinander, die zum Teil aus früheren Überlegungen der Gemeinschaft stammen, zum Teil dem „Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“ entnommen sind. Dabei wird der Konvent von Abt em. Laurentius Schlieker OSB aus der Abtei Gerleve unterstützt durch einen geistlichen Impuls zu Beginn und mit einer Resonanz auf das Feedback der Kleingruppen zum Abschluss.
Predigt am 15. Sonntag im Jahreskreis (16.07.2023)
Abtei, Predigtvon P. Marian Reke OSB
Römerbrief 8, 18ff. und Matthäusevangelium 13,1ff.
Das heutige Sonntagsevangelium gehört zu den längsten im Kirchenjahr. Es hat zwei Teile: das bekannte Gleichnis der Aussaat des Wortes vom Reich, das Jesus vor einer großen Menschenmenge erzählt, und die Deutung dieses Gleichnisses über die „Geheimnisse des Himmelreichs“ im kleinen Kreis seiner Jünger. Beides wird berichtet und erübrigt eigentlich eine zusätzliche Predigt. Die steht aber nun einmal an. Deshalb liegt es nahe, sich auch der Lesung aus dem Römerbrief zuzuwenden.
Der Ton, den Paulus im gesamten Römerbrief anschlägt, ist von existenzieller Wucht – wie in der Passage, die vorhin zu hören war. Ich nehme nochmals einige Worte auf, die das spürbar machen können. Er spricht von den Leiden der gegenwärtigen Zeit und von der Knechtschaft der Vergänglichkeit. Doch er tut es in der Perspektive der Hoffnung mit ähnlich starken Wortbildern: sehnsüchtiges Warten, Seufzen und in Geburtswehen liegen.
Kann uns das kalt lassen, was Paulus da aufdeckt: diese tiefe Solidarität in der Passion des Daseins? Seiner Einsicht nach teilen sie alle Geschöpfe, nicht nur die Menschen, auch Tiere und Pflanzen, alles was atmet – und atmet nicht alles, schwingt in unterschiedlicher Dichte wie die sogenannte leblose Materie?!
Passion des Daseins! – Passion meint zweierlei: Leidenschaft und Leidensgeschichte. Das bedeutet: beides hängt zusammen. Leidenschaft kann eine Leidensgeschichte zur Folge haben.
Weil die Liebe zum Leben seine Leidenschaft war, gestaltete sich der Weg Jesu nach und nach zu seiner Leidensgeschichte. In der öffentlichen Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Dirnen, indem er Kranke auch am Sabbat heilte, Sündern bedingungslos vergab und gegen die religiösen Machthaber seiner Zeit für die Freiheit der Kinder Gottes eintrat, in alldem lebte er diese Liebe – bis zum Kreuz.
Jesus am Kreuz: das ist die Ikone der Passion des Daseins. Jahr für Jahr steht sie nach der Karfreitagsliturgie in der leeren Dämmerung der Apsis – ungewohnt schlicht, sehr still, ein einprägsamer Augenblick.
Auf der Höhe des Jahres können wir heute mit einem sonntäglichen Aufblick zur gewohnten, ganz anders gearteten Kreuzikone dieser Kirche den Alltag mit seinem oft irritierenden Themengestöber unterbrechen. Wir dürfen uns der Weite jenes Horizontes vergewissern, den Jesus von Nazareth mit seiner Reich-Gottes-Botschaft im Sinn hatte, wenn er wie im heutigen Evangelium von den „Geheimnissen des Himmelreichs“ sprach.
Die üblichen Assoziationen zum „Wort vom Reich“, wie Matthäus es nüchtern nennt, gehen jedoch fehl in der Annahme, damit sei vor allem eine Art Herrschaftsgebiet gemeint, das ein- und ausgrenzt. Machtkategorien verraten bis heute das Herzstück dieser Botschaft.
Reich im Sinne Jesu meint einfach Reichweite – eine Reichweite, die Horizonte eröffnet und keine Grenzen schließt. Ein Horizont ist ja eine buchstäblich vorläufige Grenze, die vor denen, die auf ihn zugehen, zurückweicht und so über sich hinaus weiterführt. Weiter – nicht nur linear verstanden, sondern räumlich.
Der offene Himmel über dem See Genezareth, unter dem Jesus Menschen sammelt, atmet diese Weite und hat ihn im Wortsinn „inspiriert“ als ein Gleichnis für den Atemraum einer je größeren Liebe. In ihr kann die menschliche Haltung des Liebens ihren inneren Halt finden, um sich im liebenden Verhalten zu äußern. Diese Inspiration bildet das Herzstück der Verkündigung Jesu, die von dort ihren Ausgang nimmt, um die Vielen aufzuerwecken – zur Solidarität in der Passion des Daseins, nicht nur der Menschen, sondern der gesamten Schöpfung!
Was will und soll sie das für uns bedeuten? Wir können annehmen, dass unsere doppeldeutige Lebenspassion in dem Erlebnis der Trennung von der Mutter wurzelt, mit dem wir zur Welt kommen. Die biologische Geburt – ihr Trauma – weist in Bedeutung und Wirkung über das körperliche Geschehen hinaus auf die seelische und geistige Ebene. Der Mensch erlebt sich nicht nur am Anfang, sondern immer wieder als getrennt: getrennt von seinen Mitmenschen und seiner Umwelt, getrennt von den Sinnquellen des Daseins, von Gott und wie in einem inneren Zwiespalt irgendwie getrennt auch von sich selbst.
Diesem Erleben des Getrenntseins liegt jedoch etwas zugrunde – die Erinnerung an eine Einheit, ohne die Trennung gar nicht als solche denkbar und erfahrbar wäre. Wir verdanken unser Dasein auch einem Bruch, weshalb zeitgenössische Theologie von der „Gnade des Bruchs“ sprechen kann.
Wie lässt sich das verstehen? – Ich spreche einfach von mir selbst, denn ich kenne das Gefühl der Bruchstückhaftigkeit in vielerlei Hinsicht: immer wieder reibe ich mich an meinen Ecken und Kanten wund oder verletze damit andere. Ich denke, das gilt auch gegenseitig. Aber ist das schon alles? Gerade über die Bruchkanten könnten wir doch auch wahrnehmen, dass wir als Menschen zueinander gehören und darüber hinaus zu etwas, das mehr ist als wir alle zusammen – ein nicht mehr und noch nicht gegebenes Ganzes, dessen Teile wir sind.
Das ist doppelt zu spüren – als Verlust von Einheit und als Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Gilt das nicht auch in Gegenseitigkeit?! Führen uns dieser Verlust und diese Sehnsucht nicht in die vielfältigen Lebensweisen des Mit-ein-anders – wie anschaulich doch die Sprache ist! – des Mit-ein-anders von Partnerschaften, Familienformen, auch klösterlichen Gemeinschaften und was es sonst noch gibt. In all diesen oft mühsamen Lebensweisen könnte sich unsere Bruchstückhaftigkeit als die Chance zu gegenseitiger Ergänzung erweisen – einer Ergänzung, deren ein jeder, eine jede von uns zugleich bedürftig und fähig ist.
Ein Letztes: Unsere Bruchkanten passen allerdings nicht nahtlos zu- oder gar ineinander. Es bleiben Lücken und sie sollten auch bleiben – als stete Herausforderung, diese Lücken in liebender Haltung und liebendem Verhalten zu überbrücken. Doch nicht nur das, sondern auch und mehr noch sollten die Lücken bleiben, weil sie den Grund durchschimmern lassen, auf den alles ankommt – nämlich jene göttliche Liebe, die unser menschliches Lieben erst möglich macht, es in Gelingen und Scheitern trägt und es vollendet. Diesem Grund dürfen wir vertrauen. Wir können uns auf ihn verlassen und müssten nicht immerzu an uns festhalten. Warum nur fällt das so schwer?!
Das Jahr steht auf der Höhe – so singen wir zum Schluss (GL 465). Der evangelische Pfarrer Detlev Block, der ein Dichter war, hat dieses Mittsommerlied 1978 geschrieben. Ihn bewegte die Frage: „Welchen Trost, welche Ermutigung gibt es für uns, wenn der Schatten des Wechsels und der Vergänglichkeit auf uns fällt?“ Der Kreislauf der Jahreszeiten spiegelt für ihn gleichsam, was auch unserem Leben insgesamt beschieden ist. Auf Blüte und Reife folgt die Ernte, dann setzt in der Natur das herbstliche Sterben ein und bisweilen liegt über Winterlandschaften eine Art Totenstille. Sonntag für Sonntag sind wir eingeladen, im Hören des Wortes und im Brotbrechen den Glauben zu nähren, dass unsere Lebenszeit aufgehoben ist in Gottes Ewigkeit, aus der wir stammen und in die wir heimkehren. Darauf dürfen wir vertrauen – mit anderen Worten: darauf können wir uns verlassen und müssen nicht an uns festhalten.
+ Schmiedekater Zacharias (13. Oktober 2006 bis 13. Juli 2023)
AbteiWir trauern um unseren Schmiedekater Zacharias, der vielen Gästen des Klosterberges bekannt war. Wie Katzen so sind, hat er einen eigenen kleinen Nachruf verfasst, um sich zu verabschieden, den wir hier gerne teilen:
Liebes Team der Schmiede,
liebe Kunden der Werkstatt,
liebe Gäste des Klosters,
nach 17 Jahren gemeinsamen Lebens möchte ich mich heute von Euch verabschieden.
Letzten Frühling wurde bei mir eine Niereninsuffizienz festgestellt. Noch 15 schöne Monate konnte ich als Senior der Schmiede erleben. Was für ein Zeit-Raum!
Geboren wurde ich im Juli 2006 bei einer Züchterin für Main Coone Katzen in Belecke, also ganz in der Nähe. Da hat mich Abraham gefunden und sofort ins Herz geschlossen. Er hat damals ein besonderes Datum für meinen Umzug gesetzt: Am Freitag, den 13. Oktober 2006 wurde ich – eine schwarze Katze – in die Schmiede im Klostergarten umgesiedelt. Manche mögen nun meinen, das bringt doch Unglück. Aber das Gegenteil war der Fall – 17 glückliche Jahre begannen!
Mein Leben war einfach nur schön: ich konnte im Schmiedebüro sein, wann immer ich wollte. Für Futter und Wasser war immer gesorgt. Ich bin übrigens meines Wissens nach die einzige Katze mit einer Treppe aus Edelstahl. Ich glaube, andere Materialien als Metall werden in der Schmiede auch gar nicht verarbeitet. In der Werkstatt war ich nur selten. Das fand Abraham dann wegen meines langen Fells, das schnell hätte Feuer fangen können, zu riskant. Außerdem sind Katzen reinliche und leise Tiere und der Staub und der Lärm hätten mich eher genervt. Aber manchmal bei meinen Spaziergängen habe ich doch vor den Toren der Werkstatt gesessen oder Sonja im Schmiedelager quer über den Hof besucht. Da war ich immer sehr willkommen!
Dass Katzen gerne mal eine Maus genießen, wisst Ihr ja sicher. Der Klosterpark hatte da ein reichliches Angebot, das ich in meinen jüngeren Jahren immer reichlich genutzt habe. Mit den anderen Katzen aus dem Stall war es nicht immer einfach, besonders als ich jung dazu kam, mussten wir erst einmal aushandeln, wer wann wohin darf und wo man besser seine Pfoten von lässt. Ich muss sagen, dass wir da meistens zu einigermaßen einvernehmlichen Lösungen gekommen sind, auch wenn das nicht immer ohne Streit abging. In meinen jungen Jahren hätte ich einmal fast meinen Platz verloren, was mich sterbenstraurig gemacht hat. Aber da hat dann Abraham eingegriffen und den Konkurrenten umgesiedelt.
Außer einer Blutkrankheit war ich immer gesund. Einmal musste ich sogar zum Zahnarzt. Davon weiß ich aber nicht mehr viel, weil ich betäubt wurde. Allerdings – das war schrecklich: einmal im Jahr musste ich im Auto fahren und zum Tierarzt. Da wurde mir immer angst und bange, wenn ich schon diesen Transportkorb sah! Ich hatte dann immer größte Not, dass ich abgeschafft werden sollte. Katzen bleiben doch lieber zuhause. Meine Tierärzte waren übrigens immer Frauen, die sich mit dem Praxisteam sehr nett um mich gekümmert haben! Erst Frau Weichenhahn, dann Frau Kruse und schließlich Frau Reinecke. Auch als Kater muss man geimpft werden und vor allem braucht man Wurmtabletten wegen der festlichen Mäusemahlzeiten.
Ich war übrigens auch in den Medien präsent: Auf der Titelseite von „Geliebte Katze“ war ich, dann kam ich im Firmenmagazin des ThyssenKrupp Konzerns vor und auch im Handwerksblatt war ich abgebildet.
Meine Aufgaben in der Schmiede habe ich bis zum Schluss sehr ernst genommen: Als Katze muss man Menschen immer diskret zugewandt sein. Man schaut erst vorsichtig, dann macht man ein paar Schritte auf die Menschen zu, damit man sich streicheln lassen kann. Dazu schnurrt man – das mögen die Menschen sehr gerne. Spürt man, dass die Menschen einsam oder traurig sind und sitzen sie auf einer Bank im Park, dann ist folgendes Vorgehen sinnvoll: Man erscheint. Das muss sehr zufällig aussehen. Dann schaue ich den Menschen aus meinen bernsteingelben Augen an, als würde ich ihn verstehen. Schaut der Mensch zurück, springt man auf die Bank und setzt sich neben den Menschen. Freunde schauen in die gleiche Richtung – sagt Abraham immer. Dabei ständiges Schnurren nicht vergessen! Meistens kommt dann eine Hand rüber, die einen streichelt. Dann muss man so tun, als hätte man das gerne. Schließlich steht man mit einem unentschlossenen Blick auf und schaut um sich. Und dann kommt es: man klettert auf den Schoß des Menschen und macht es sich bequem. Wieder: Schnurren nicht vergessen! Katzen tun Menschen gut – kann ich nur sagen. Das habe ich oft erlebt. So bin ich dann auch zu meinen Streicheleinheiten gekommen, von der man als Katze ja immer ein rechtes Maß braucht. Menschen nennen das eine win-win Situation, wie ich gehört habe.
Aber zum Ende meines Lebens will ich nicht allzu geschwätzig werden. Habe nie viel geredet – einfach mal machen, sagen die Handwerksgesellen in der Werkstatt immer. Dieses Motto habe ich auch auf das Schlafen und Ausruhen täglich gerne angewendet.
Manche werden sich fragen, wo ich denn jetzt nach meinem Tod bin. Ich wurde von Justus und Abraham unter der Birke vor der Schmiede beerdigt. Da habe ich gerne im hohen Gras versteckt geruht. Aber soll das alles gewesen sein? Abraham hat immer gesagt, dass nichts verloren gehen kann und dass alles, was da ist, in seinen Ursprung zurückkehrt. Als Katze mit sehr guten Ohren stelle ich mir das als einen Klang vor, in den ich verschwinde – das könnte sich anhören wie ein großes Schnurren, einfach nur selig und entspannt – wie Katzen eben so sind…
Update zur Renovierung des Sakramentsturmes
AbteiDer Sakramentsturm unserer Abteikirche beschäftigt uns nun schon geraume Zeit. Auf unseren Spendenaufruf vor zwei Jahren sollte die zeitnahe Renovierung erfolgen. Genauere Untersuchungen ergaben, dass eine schnelle Sanierung des Turmes nicht möglich ist, die Kosten unser Budget deutlich übersteigen und wir zusätzlich auf Förderungen angewiesen sind. In der Folge wurde ein ausführliches Gutachten über die Bausubstanz der gesamten Abteikirche erstellt. Das beauftragte Ingenieurbüro aus Köln hat mehrere Mängel festgestellt und die Sanierungsmaßnahme auf ca. 650.000 Euro (Stand 2022) beziffert.
Ermutigt durch die LWL-Denkmalpflege, die unserer Abteikirche eine herausragende Rolle unter den Bauten der 1960er Jahre bescheinigte, haben wir im März dieses Jahres einen Antrag auf Aufnahme in das Denkmalschutz-Sonderprogramm XXII der Bundesregierung gestellt. Trotz eines Besuches durch MdB Friedrich Merz Anfang Juni und die Zusicherung der Unterstützung unseres Antrages, hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages diesen am 22. Juni leider abgelehnt. Wir stehen nun erneut vor der Frage, wie wir die dringend notwendige Sanierung unserer Abteikirche finanzieren und voranbringen können.
Erfreulicherweise konnten wir dank der SpenderInnen und eines Zuschusses des Denkmalschutzes der Stadt Meschede bis Ende Mai das Dach und die Entwässerung unseres Sakramentsturmes erneuern. Der Starkregen in der Nacht des 20. Juni zeigte den Erfolg der Maßnahme. Der Innenbereich des Turmes blieb trocken und die Abläufe der Regenrinnen funktionierten einwandfrei. Entwarnung bedeutet das allerdings nicht, denn der über die Jahre feuchtgewordene Putz des Sakramentsturmes ist immer noch schadhaft und droht hinabzustürzen. Hier wird in einem nächsten Schritt die Außen- und Innenfassade aufwendig zu sanieren sein. Leider zeigen die Betonstürze an den Schöpfungsfenstern unserer Südfassade ebenfalls Feuchtigkeitsschäden und im Innenraum der Kirche hat sich Mörtel aus der Verfugung gelöst und ist hinabgestürzt. Wir bleiben also dran…
P. Julian Schaumlöffel OSB, Cellerar
Verabschiedung von Frau Schörmann
AbteiZum Mittagessen am heutigen Hochfest der hl. Petrus und Paulus, dem 29.6.2023, haben wir unsere Mitarbeiterin Marlies Schörmann in den (Un-)Ruhestand verabschiedet. 22 Jahre, seit dem 1. November 2001 war sie auf dem Klosterberg tätig, zunächst als Servicekraft im Haus der Stille, dann in Aufbau und Leitung der Schulmensa im Alten Forum. 2015 ist sie ins neu gebaute AbteiForum umgezogen, wo sie neue Abläufe und Prozesse mitbegleitet hat. Bei allem Auf und Ab ihrer Tätigkeit, die in den letzten Jahren durch die wirtschaftlichen Grenzen der Abtei und der Kurzarbeit während der Pandemie geprägt war, hat sie sich ihre ruhige Art bewahrt und die Fähigkeit, das Positive zu sehen, gepaart mit dem Willen, es dann auch umzusetzen. Im Kreis ihrer Kolleginnen und Kollegen genießt sie große Wertschätzung. Unsere Gemeinschaft ist ihr dankbar, so P. Prior Cosmas, für ihr Engagement, ihre Loyalität und ihre echte menschliche Mitsorge für Arbeitskollegen, Gäste der Mensa und unseren Konvent. So geht mit ihrem Abschied nicht nur viel Erfahrung und Wissen, sondern vor allem eine Frau von großer Menschlichkeit und Zugewandtheit.
Für die Zeit ihres Ruhestands wünschen wir Frau Schörmann Gottes Segen und vor allem viel geschenkte Zeit mit ihren Enkelkindern!
Abschied in Oeventrop
AbteiNeben der vielfältigen Arbeit in den Einrichtungen und Betrieben auf dem Mescheder Klosterberg übernehmen die Mönche der Abtei Königsmünster auch seelsorgliche Aufgaben – in den Gästehäusern, der Schule, in Gemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn und in einigen Schwesterngemeinschaften. So fuhr in den letzten Jahren jeden Tag einer der Patres in das 15 km entfernte Oeventrop, wo eine Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu im dortigen Elisabethheim lebt. Für die Schwestern und die Bewohner des dazugehörigen Pflegeheims ist dort täglich die Eucharistie gefeiert worden.
Mitte Juli werden die Schwestern in ihr Mutterhaus nach Münster-Hiltrup zurückkehren, und so war am Mittwoch, den 28. Juni 2023, Gelegenheit, miteinander Eucharistie zu feiern und Dank zu sagen für die gemeinsame Zeit. Wie P. Julian als Koordinator der Gottesdienste betonte, war es ein beiderseitiges Geben und Nehmen. Die Schwestern haben von der Vielfalt der Brüder der Abtei profitiert, und die Brüder seien von der Glaubensfreude und Begeisterung ihrer Mitschwestern beschenkt worden. Sr. Doris dankte den Mönchen für ihren langjährigen Dienst und gab der Hoffnung Ausdruck, dass mit dem offiziellen Abschied gewachsene Beziehungen nicht zu Ende seien, sondern durch das gegenseitige Gebet und gelegentliche Besuche weitergehen. Die gemeinsame Verehrung des Herzens Jesu und das missionarische Wirken verbinde die Missionschwestern vom Heiligsten Herzen und die Missionsbenediktiner von St. Ottilien.
Wir wünschen den Schwestern eine gute Zeit des Eingewöhnens im Mutterhaus und Gottes Segen für die weiteren Jahre!
Eröffnung AbteiSommer
AbteiDer AbteiSommer 2023 ist in vollem Gang – die ersten Veranstaltungen sind Vergangenheit. Wir freuen uns, dass schon bisher viele Menschen den Weg auf den Klosterberg gefunden haben, sowohl zum Eröffnungskonzert am 18.6. als auch zum ersten Sommererlebnisabend in der Schmiede am 27.6. Auch am ersten Samstag der NRW-Sommerferien am 24.6. fanden viele Gäste den Weg zu uns.
Der AbteiSommer begann mit einem Konzert am Sonntag, den 18. Juni. Ausführende waren der Konzertchor aus Münster und die Choralschola der Abtei, die Werke aus der Gregorianik, von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Arvo Pärt zur Aufführung brachten.
Eröffnungskonzert am 18. Juni
Am Dienstag, den 27.6., fand dann der erste Sommererlebnisabend unter dem Thema „Brennen – ein Feuerabend in der Abteischmiede“ statt. Über 100 Interessierte hatten sich zusammengefunden, um dem Team der Abteischmiede bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. P. Abraham begrüßte die Anwesenden und bot in kleinen Gruppen Führungen durch die Schmiede an. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr war die Friedhofsgestaltung. Wer wollte, konnte sich als kleines Extra ein eigenes kleines Kreuz schmieden – natürlich unter fachkundiger Anleitung des Schmiedeteams. Der Abend endete mit der Rezitation zweier Gedichte von Friedrich Schiller.
Unsere Mitarbeitenden gaben Einblicke in ihre Kunst
Eine Übersicht über die weiteren Angebote im AbteiSommer dienstags und samstags finden Sie hier.
Abiturentlassung
AbteiAm Samstag, den 17. Juni 2023, fand in unserer Abteikirche die Entlassfeier des diesjährigen Abiturjahrgangs vom Gymnasium der Benediktiner statt. Die Feier begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst, dem Br. Robert Sandrock OSB und Pfr. Michael Wendtland gemeinsam vorstanden. Hier bestand die Gelegenheit, Rückschau zu halten auf die vergangene Schulzeit und Gott zu danken für all die Begegnungen der letzten Jahre. Im Anschluss fand in der Kirche die Verleihung der Abiturzeugnisse statt.
Wir gratulieren allen Abiturientinnen und Abiturienten zum bestandenen Abitur und wünschen Gottes Segen für die Zukunft. Nachfolgend finden Sie einige Impressionen von der Feier.
Fotos: Christoph Mause
Ökumenische Verbundenheit
AbteiEröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg in der Abteikirche Königsmünster
Als ein Zeichen besonderer ökumenischer Verbundenheit, der sich die Mönche der Abtei Königsmünster seit jeher verpflichtet wissen, freuen wir uns darüber, dass der Gottesdienst zur Eröffnung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg am Samstag, 17.6.2023, um 8.30 Uhr in unserer Abteikirche stattgefunden hat.
P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, stellte vor Beginn des Gottesdienstes in seiner Begrüßung die Abteikirche, die am 1. September 1964, dem 25. Jahrestag des Beginns des II. Weltkrieges und 50 Jahre nach Beginn des I. Weltkrieges geweiht worden ist, als Friedenskirche vor, die Christus, dem König des Friedens, geweiht ist.
Parallel zum Kirchbau fand das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) statt, dessen Geist die Architektur der Abteikirche maßgeblich geprägt hat. Wichtige Anliegen waren u.a. die Erneuerung des Selbstverständnisses der Kirche und die Öffnung gegenüber den anderen Konfessionen. Zeugen dieses ökumenischen Aufbruchs sind in der Abteikirche zwei Steine, der eine von der evangelischen Mönchsgemeinschaft in Taizé und der andere aus der orthodoxen Kirche Hagia Sophia im heutigen Istanbul. Auf diese Weise sind die Kirchen des Ostens und der Reformation in den Gottesdiensten der Abteikirche präsent. In diesem Rahmen fügte es sich gut, dass die Kreissynode ihre Beratungen mit der Feier des Abendmahles am Altar der Abteikirche eröffnete.
In der liturgietheologischen Tradition gilt der Altar als Symbol für Christus. Der Altar der Abteikirche erinnert in seinem schweren Felscharakter an Christus als den Felsen, an dem wir uns festmachen können. Christus ist der Grund, der uns über die Konfessionen hinaus trägt und verbindet.
Superintendent Dr. Manuel Schilling bedankte sich nach der Begrüßung bei P. Cosmas und den Mönchen der Abtei für die ökumenische Gastfreundschaft, überreichte ihm als Zeichen der Dankbarkeit eine Darstellung des Westfälischen Abendmahls aus Soest und eröffnete im Anschluss den Gottesdienst der Kreissynode.
In seiner Predigt stellte Assessor Thomas Hartmann aus Lippstadt, Stellvertreter von Dr. Schilling, die Frage, wie wir heute Menschen einladen können und wie die große Einladung Gottes an alle Menschen auch gehört werden kann. „Laden wir nur zu Veranstaltungen ein, oder wird dahinter das Eigentliche sichtbar?“ Der Auftrag an uns, die Einladung Gottes zu den Menschen zu bringen, beinhalte, dass wir selbst immer wieder aufbrechen und losgehen. Dabei dürften wir uns von der Verheißung getragen wissen: „Geht und kommt, denn es ist schon alles bereitet.“
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer spontan gebildeten Synodalschola unter der Leitung von Kreiskantor Gerd Weimar.
Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsgremium des Kirchenkreises. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Presbyterien, den Leitungsgremien der Kirchengemeinden, den Gemeinde-und Kreispfarrer/innen und berufenen Mitgliedern zusammen. Zweimal im Jahr tritt die Kreissynode zusammen. Sie behandelt Schwerpunktthemen des kirchlichen Lebens und beschließt den Haushalt für das kommende Jahr. Die Kreissynode tagt öffentlich.
Wir wünschen den Synodalinnen und Synodalen den Geist Gottes bei ihren Beratungen!
Besuch von Mons. Bredeck
AbteiAm Nachmittag des 12. Juni 2023 konnten wir Monsignore Michael Bredeck, den Diözesanadministrator unserer Erzdiözese Paderborn, bei uns zur Begegnung und zum Gespräch begrüßen. Mons. Bredeck hat sich viel Zeit genommen, um mit uns über die Zukunft der Kirche in Paderborn – und auch der Abtei Königsmünster als Teil dieser Ortskirche – ins Gespräch zu kommen. Sowohl das Erzbistum Paderborn wie auch die Abtei Königsmünster befinden sich zur Zeit in Vakanz, d.h., es gibt derzeit keinen Erzbischof bzw. Abt. Das war Anlass, auch über Formen der Leitung im 21. Jahrhundert zu reden: Wie kann heute auf eine gesunde, menschendienliche Weise Leitung gelebt werden? Freimütig erzählte Mons. Bredeck von seinen eigenen Erfahrungen, als er zum Diözesanadministrator gewählt wurde. Das Gespräch sparte auch die Lage der Kirche in Deutschland und die synodalen Prozesse auf orts- und weltkirchlicher Ebene nicht aus. Wichtig sei es, einander zuzuhören und miteinander um Lösungen zu ringen. Eine immer schärfere Polarisierung innerhalb der Kirche bereite ihm Sorge. Auch eine gesunde Feedbackkultur in alle Richtungen, besonders „von unten nach oben“, sei unumgänglich. Am wichtigsten sei es aber, als Kirche mit unserer Botschaft der Liebe Gottes zukunftsfähig zu werden auch für Menschen, die formal nicht zur Kirche gehören oder der Kirche den Rücken gekehrt haben.
Mons. Bredeck nimmt die Abtei Königsmünster als Ort wahr, wo suchende Menschen neu mit ihren Kraftquellen in Berührung kommen können, wo sie mit ihren Sorgen wahr- und ernstgenommen und in den Glauben und in ein inneres Gebetsleben eingeführt werden. Solche Orte werden in der heutigen kirchlichen Landschaft immer wichtiger.
Wir danken Mons. Bredeck für die Zeit, die er uns geschenkt hat, und wünschen ihm und der Kirche von Paderborn Gottes Segen für die Zukunft.
Eröffnungskonzert zum AbteiSommer
AbteiAm Sonntag, den 18. Juni 2023, laden wir um 18.00 Uhr herzlich zum Eröffnungskonzert unseres AbteiSommers in die Abteikirche ein. Unter der Überschrift „Esperavi in te“ (Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt) bringen der Konzertchor Münster und die Choralschola der Abtei Werke der Gregorianik vom Mittelalter bis in die Neuzeit zur Aufführung. Der Eintritt ist frei, um eine Spende am Ausgang wird gebeten.
Die Veranstalter freuen sich auf eine bewegende, musikalische Zeitreise vom Mittelalter bis zur Neuzeit auf der musikalischen Suche nach der Ewigkeit im Hier und Jetzt. An diesem Abend steht gleich zweifach das „Te Deum“ auf dem Programm. Zum einen in seiner ursprünglichen Fassung, dem Plainchant, zum anderen in der neuzeitlichen Fassung von dem aus Estland stammenden Arvo Pärt, (*1935), dessen Werk, komponiert im „Tintinnabuli-Stil“ (lat. Glöckchen), durch seinen meditativen Charakter und die Rückbesinnung auf die einfachen musikalischen Grundformen der Gregorianik den Blick auf wesentliche spirituelle Momente erlaubt.
Programm:
„Introitus“ 6. Sonntag im Jahreskreis
„Te Deum“ Plainchant
Choralschola Benediktinerabtei Königsmünster, Meschede
„Te Deums“ von Arvo Pärt
für drei Chöre, präpariertes Klavier, Streichorchester und Windharfe
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster
Konzertchor Münster I Choralschola der Benediktinerabtei Königsmünster
Mitwirkende:
Choralschola Benediktiner I Leitung Pater Erasmus
Konzertchor Münster I Künstlerische Leitung Marion Wood
Streicherensemble Münster
Über den Konzertchor Münster:
Der Konzertchor Münster, hervorgegangen aus dem im Jahr 1816 gegründeten Musikverein der Stadt Münster, gehört heute zu den großen und renommierten Chören in Deutschland. Maximilian von Droste- Hülshoff, münsterscher Domherr und Komponist und einer der Gründungsväter, komponierte für den Musikverein zahlreiche Werke. Rund 75 aktive Sängerinnen und Sänger bilden das stimmliche Potenzial des gemischten Chors, der sowohl doppelchörige A-Cappella-Literatur als auch moderne Chorsinfonik im Repertoire hat. Seit 1919 kooperiert er mit dem Sinfonieorchester Münster, dessen Generalmusikdirektor bis 2019 auch immer der künstlerische Leiter des Chores war. Im Jahr 2020 hat in Nachfolge Marion Wood die künstlerische Leitung des Chores übernommen. Regelmäßig ist der Chor zu Gast in vielen Städten im In- und Ausland und bringt dort zusammen mit Orchestern und Solisten große Chorwerke auf die Bühne.
Jahresbericht 2023 – Zeitenwende
AbteiIn der nächsten Woche wird unser Jahresbericht 2023 in Printform ausgeliefert. Rechtzeitig zum langen Fronleichnamswochenende bieten wir Ihnen jetzt schon den Download auf unserer Webseite an. Der Jahresbericht nimmt das Wort der „Zeitenwende“ auf, das Bundeskanzler Olaf Scholz kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 im Deutschen Bundestag geprägt hat. Unter ganz verschiedenen Blickwinkeln setzt sich der Jahresbericht mit diesem Begriff auseinander: politisch, kirchlich, schulisch, klösterlich. Dankbar sind wir auch in diesem Jahr für viele Gastbeiträge, u.a. von Diözesanadministrator Michael Bredeck aus dem Erzbistum Paderborn, von Dirk Wiese, Mitglied des Bundestages und Peter Liese, der dem Europäischen Parlament angehört. Die Beiträge von Sr. Philippa Rath aus Eibingen und Br. Ansgar Stüfe aus Münsterschwarzach gehen auf Vorträge zurück, die sie im Berichtszeitraum gehalten haben.
Neben dem thematischen Teil gibt es im Jahresbericht wie gewohnt die Chronik des vergangenen Jahres. Eine Spendenübersicht legt Rechenschaft darüber ab, wie wir mit den Spenden verfahren, die für unsere Projekte in der Heimat und weltweit gegeben werden.
Beim Klick auf das Bild kommen Sie direkt zum PDF des Jahresberichts. Wir wünschen Ihnen eine fruchtbare Lektüre!
„Schreiben ist harte Arbeit“
Abtei, Oase24 Absolventinnen und Absolventen der Jungen Akademie der Abtei Königsmünster – 17 Schülerinnen und Schüler und sieben Studierende – haben sich am Abend des 5. Juni 2023 mit ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern in der Abteikirche versammelt, um ihre Zertifikate über eine erfolgreiche Teilnahme entgegenzunehmen. P. Cosmas Hoffmann OSB, Prior der Abtei, begrüßte die Anwesenden und skizzierte kurz die Junge Akademie als Bildungsangebot für junge Menschen. Aus Oberstufenakademie und Studium Generale habe sich in den letzten Jahren die Junge Akademie entwickelt, die sich verstärkt auch Auszubildenden aus Wirtschaftsunternehmen öffnen will. Br. Benedikt Müller OSB, Leiter der Jungen Akademie, berichtete, dass es ihn mit Stolz erfülle, nach einer schwierigen Zeit der Corona-Pandemie, wo viele Veranstaltungen ausfallen mussten, nun so vielen jungen Menschen ihr Zertifikat überreichen zu können. Besonders dankte er dem Beirat der Jungen Akademie, der dieses Angebot der Abtei konzeptionell begleite und fördere.
Ommma mit drei m
Den Festvortrag hielt die Sauerländer Schriftstellerin und Kabarettistin Kathrin Heinrichs, die mit den Krimis um den rheinischen Lehrer Vincent Jacobs, den es an eine katholische Privatschule ins Sauerland verschlagen habe, bekannt wurde. Kurzweilig erzählte sie von ihrem Werdegang. Die Lektüre des Buches „Ferien auf Saltkrokan“, in dem der Vater einer Hauptfigur Schriftsteller war, „ein total verpeilter Typ“, weckte ihr Interesse an diesem Beruf. Ihre Herkunft aus Langenholthausen, einem kleinen Sauerländer Dörfchen – „mittlerweile gibt es dort sogar eine Fußgängerampel“ – und eine Familie mit sieben Geschwistern legten die Grundlagen dafür. Abends habe sie aufgeschrieben, was tagsüber in der Familie passiert sei. Auch die „Ommma mit drei m“, eine Figur aus ihrer Krimireihe, habe biographische Anknüpfungspunkte und ein Vorbild in ihrer großen Familie.
Kathrin Heinrichs bei ihrem Vortrag
Nichtsdestotrotz entschied sich Kathrin Heinrichs dann ganz pragmatisch, zunächst „etwas Vernünftiges“ zu studieren: Deutsch und Englisch auf Lehramt. Eine Vorlesung über das „analytische Erzählen von Detektivromanen“ faszinierte sie und trug dazu bei, das gerade aufkommende Genre der Regionalkrimis (es war die Zeit der Eifelkrimis von Jacques Berndorff) auszuprobieren.
Nach und nach haben sich eher romantische Vorstellungen vom Beruf der Schriftstellerin durch die Realität zerschlagen. „Schreiben ist harte Arbeit“, so Heinrichs. Man müsse Passagen immer wieder überarbeiten, sich den Figuren aussetzen. Ein Kollege von ihr habe es auf den Punkt gebracht: „Ich schreibe nicht gerne Bücher, ich habe gerne Bücher geschrieben.“ Der erste Band ihrer Krimireihe erschien mit einer Startauflage von 1000 Exemplaren – zum Vergleich: der erste Harry-Potter-Band hatte eine Startauflage von 500 Exemplaren. Letztlich wurden 30000 Exemplare verkauft.
Freude an ihrer Arbeit machen Kathrin Heinrichs besonders die Begegnungen mit vielen Menschen auf den Autorenlesungen, wo sie ihren zweiten Beruf als Kabarettistin ausleben kann. Hier ergeben sich wie von selbst lustige Situationen, wenn z.B. ein Schüler bei einer Lesung fragt: „Wollten Sie eigentlich schon immer Autistin werden?“ Auch wenn Künstliche Intelligenz auf die Belletristik in Zukunft Einfluss nehmen werde, bleibe der menschliche Faktor als Autorin sicherlich wichtig. Letztlich sei es ein Geschenk, dass sie Schriftstellerin geworden sei.
Ort der Freundschaft
An den Vortrag schloss sich die Übergabe der Zertifikate an. Dazu wurden die jungen Menschen namentlich aufgerufen und erhielten aus der Hand von Frau Heinrichs, Bruder Benedikt und den anwesenden Beiratsmitgliedern ihre Bescheinigungen. Schließlich hielt eine der Absolventinnen, Clarissa Blome aus Sundern, eine Dankesrede, in der sie betonte, wie wichtig die OASE für sie im Laufe der Zeit geworden sei: als Ort der Freundschaft, als Ort der Ruhe und des Friedens, als Ort, um das persönliche Gleichgewicht zu finden. Die Zeit der Jungen Akademie sei für sie eine Zeit des Ausprobierens gewesen, um eigene Fähigkeiten und Talente zu entdecken. Gerade am Anfang sei es auch nicht leicht gewesen und eine wirkliche Herausforderung. Den jungen Menschen riet sie, diese Herausforderung anzunehmen.
Absolvent*innen der Jungen Akademie 2023 nach den jeweiligen Schulen/Ausbildungsstätten:
Gymnasium Johanneum Wadersloh: 8
Anne-Frank-Gymnasium Werne: 4
Gymnasium der Benediktiner Meschede: 1
St. Ursula Gymnasium Neheim: 1
Städtisches Gymnasium Sundern: 1
Kardinal-von-Galen-Gymnasium Münster: 1
Marie-Curie-Gymnasium Bönen: 1
Erzieherschule Warburg: 2
Erzieherschule Osnabrück: 2
Oase der Abtei Königsmünster: 2
Fachschule für Ergotherapie Dortmund: 1
Abschied in der Schulmensa
AbteiWährend des Mittagessens am 5. Juni 2023 haben wir unsere Mitarbeitende, Frau Beate Kenter, in den Ruhestand verabschiedet.
Frau Beate Kenter ist seit Mai 2017, d.h., sechs Jahre bei uns in der Schulmensa beschäftigt. Aufgrund ihrer zugewandten und freundlichen Art ist sie bei den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften geschätzt. In der Schule hat es bereits eine eigene Verabschiedung für sie gegeben.
Gerne hat sie auch das Team der AbteiGaststätte bei Engpässen unterstützt.
Wir danken Frau Kenter für ihren Einsatz, der wesentlich zur guten Atmosphäre der Schulmensa beigetragen hat, und verabschieden sie mit guten Erinnerungen und nicht ohne Wehmut in den sogenannten Ruhestand.
Verabschiedung von Abt Aloysius
AbteiBei einer Abtswahl gibt es viel zu organisieren, zu besprechen, zu bedenken: Wie soll es weitergehen? Welche Themen und Visionen sind einer Gemeinschaft wichtig? Dafür ist in den nächsten Monaten bis zum jetzt feststehenden Termin der Wahl Mitte August genug Zeit.
Der Abend des Pfingstsonntags, 28.5., stand unter einem anderen Vorzeichen: bei einem festlichen Abendessen haben wir Abt Aloysius verabschiedet, auf seine zehnjährige Amtszeit zurückgeschaut und ihm für all das gedankt, was er in den vergangenen Jahren für unsere Gemeinschaft getan hat. P. Prior Cosmas brachte in einer kurzen Rede all das zum Ausdruck und wünschte Abt Aloysius im Namen der ganzen Gemeinschaft Gottes Segen und vor allem eine weitere gesundheitliche Stabilisierung. Abt Aloysius dankte wiederum der Gemeinschaft und jedem einzelnen Mitbruder für alles Tragen und Mittragen und für jede Unterstützung. Für ihn steht nun erst einmal der lang ersehnte Urlaub an, an den sich weitere Zeiten der Rekonvaleszenz und gesundheitlichen Erholung anschließen. Seine weitere Zukunft wird dann mit seinem Nachfolger geklärt.
Empfang vor dem Abendessen
In einer kurzen Bildpräsentation ließen wir die zehn Jahre der Amtszeit von Abt em. Aloysius Revue passieren und schauten zurück auf einige prägende Ereignisse in dieser Zeit: die Abtswahl und -benediktion 2013, die Einweihung des AbteiForum 2015, viele Ereignisse im Leben der Gemeinschaft wie Professen, Weihen, Mitarbeiterjubiläen, Beerdigungen, der tiefe Einschnitt durch Corona 2020… Es war wirklich eine Zeit mit Höhen und Tiefen, durch die wir als Gemeinschaft gemeinsam gegangen sind. Dieses gemeinsame Gehen und Durchstehen vieler Ereignisse macht Mut für die Zukunft, für die wir Abt em. Aloysius alles Gute wünschen.
Präsentation der Amtszeit von Abt em. Aloysius
Termin für Wahl in der Abtei Königsmünster festgelegt
AbteiNach der Annahme des Rücktritts von Abt em. Aloysius am 7. Mai 2023 steht nun der Termin für die Wahl seines Nachfolgers fest: Abtpräses Jeremias Schröder hat nach Rücksprache mit P. Prior Cosmas Hoffmann dafür den Zeitraum vom 16. – 19. August 2023 festgelegt.
In Vorbereitung auf die Wahl werden sich die Mönche mit den damit in Zusammenhang stehenden Fragen auseinandersetzen. Das ist sicher auch eine gute Gelegenheit, die aktuelle Situation der Gemeinschaft, ihren Ort in Kirche und Gesellschaft und die kommenden Herausforderungen in den Blick zu nehmen.
Auf diesem Weg unserer Gemeinschaft in den kommenden Monaten bitten wir um das begleitende Gebet.
Nach dem Rücktritt: Wie geht es weiter?
AbteiEine Woche ist vergangen, seit am 7. Mai 2023 der Rücktritt unseres Abt em. Aloysius rechtskräftig wurde. Viele wohlwollende, mitfühlende, uns das begleitende Gebet versichernde Reaktionen haben uns erreicht. Dafür sind wir dankbar. Verbunden damit ist ein großes Interesse, wie es nun weitergeht.
Laut den Konstitutionen, dem Eigenrecht der Kongregation von St. Ottilien, zu der unsere Abtei gehört, gehen nach dem Freiwerden des äbtlichen Amtes alle Rechte und Vollmachten zur Leitung des Klosters an den Prior, bei uns P. Cosmas Hoffmann OSB, über. Seine Aufgaben sind es vor allem, gemeinsam mit dem Abtpräses den Tag der Abtswahl zu bestimmen, „die wenn möglich innerhalb eines Monats, mindestens aber binnen drei Monaten nach Freiwerden des Amtes stattfinden muss“. Ein Benediktinerkloster ist i.d.R. unabhängig und hat das Recht, den eigenen Oberen in einer freien und geheimen Wahl zu wählen. Sobald der genaue Termin feststeht, werden wir hier darüber informieren.
In der Zeit der Vakanz findet aber noch mehr statt. Bei einer Abtswahl geht es nicht nur um Personen, sondern mehr noch um die Frage, wie sich ein Kloster in der Zukunft aufstellen will, wo es seinen Standort in der heutigen kirchlichen und gesellschaftlichen Situation sieht. Wahlpropaganda ist nach kirchlichem Recht verboten, es gibt aber die Möglichkeit, sich in Treffen der Gemeinschaft miteinander über diese Fragen zu beraten und sich in Impulstagen u.U. externe Hilfe zu holen – bei einer der früheren Abtswahlen hatten wir z.B. den Personalchef eines großen wirtschaftlichen Unternehmens bei uns zu Gast, der etwas über heutige Führungsqualitäten in seinem Bereich erzählte – denn ein Kloster ist nicht nur eine geistliche Gemeinschaft, sondern ein Wirtschaftsbetrieb mit Werkstätten, Betrieben und vielen weltlichen Mitarbeitenden.
Die Wahl selber ist auch ein geistliches Geschehen. So beginnt der Tag der Wahl mit einer Eucharistiefeier, in der besonders um den Heiligen Geist gebetet wird, und bei der Wahl selbst legen alle wahlberechtigten Brüder ein Versprechen ab, das lautet: „Ich verspreche vor Gott, dass ich den wählen werde, den ich vor Gott glaube wählen zu sollen. So wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien.“ Und nach einer erfolgreichen Wahl legt der Gewählte zuerst ein Glaubensbekenntnis vor dem Wahlvorsitzenden und der Gemeinschaft ab. Der Neugewählte wird übrigens direkt nach der Wahl mit allen Rechten und Pflichten in sein Amt eingesetzt und der Öffentlichkeit vorgestellt – die einige Wochen später stattfindende Abtsbenediktion ist eine nachträgliche Segnung und Bestätigung des neuen Oberen der Gemeinschaft.
Wir bitten Sie auch weiterhin um Ihr Gebet für unsere Gemeinschaft in den kommenden Wochen.
Hier können Sie ein Interview im Domradio zur Zeit der Vakanz und der Wahl nachlesen (externer Link).
Rücktritt von Abt Aloysius
AbteiAbt Aloysius Althaus legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder
In der Benediktinerabtei Königsmünster hat Abt Aloysius Althaus am Sonntag, den 7. Mai 2023, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.
Bereits am 21. April 2023 hat Abt Aloysius sein Rücktrittsgesuch beim Abtpräses, dem Vorsitzenden der Kongregation (Klosterverband) der Missionsbenediktiner, zu dem die Abtei Königsmünster gehört, eingereicht. In seinem Schreiben zur Bestätigung der Annahme hat Abtpräses Jeremias Schröder auf Bitte von Abt Aloysius festgelegt, dass die Amtszeit als Abt von Königsmünster am 7. Mai 2023 endet.
Bis zum Amtsantritt des gewählten Nachfolgers gehen gemäß den Konstitutionen der Kongregation „alle Rechte und Vollmachten zur Leitung des Klosters an den Prior über“ (Konst. 122).
Abt Aloysius Althaus war seit 2013 Abt der Benediktiner in Meschede. Er wuchs in Wemlinghausen (Wittgensteiner Land) auf und machte nach seinem Realschulabschluss im St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede seine Ausbildung zum Krankenpfleger. Kurz danach begann er 1988 das Noviziat in der Abtei Königsmünster und unterstützte nach seiner Feierlichen Profess 1990 den Novizenmeister in der Ausbildung der jungen Brüder. Fünf Jahre später wurde er zum Ständigen Diakon geweiht, übernahm 1996 das Amt des Novizenmeisters und wurde 2001 von Abt Dominicus Meier zum Subprior ernannt. Zudem war er als Infirmar für die Alten- und Krankenpflege in der Abtei verantwortlich. 2005 spendete ihm der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die Priesterweihe.
2013 wählte ihn der Konvent zum vierten Abt des Klosters. Als Leiter der Abtei engagierte er sich neben den Aufgaben in der Gemeinschaft in der Erzdiözese Paderborn, vor allem als Vorsitzender der Paderborner Ordensoberenkonferenz (POK) und in der Exerzitienarbeit und Schwesternseelsorge.
Preis für Abteikonditorei
AbteiErstmalig ist unsere Abteikonditorei beim Landeswettbewerb „Meister.Werk.NRW 2023“ ausgezeichnet worden. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ehrt mit dem Preis Betriebe, die Produkte selbst herstellen, regionale Spezialitäten produzieren, Fachkräfte einsetzen und Ausbildungsplätze anbieten. Außerdem spielen eine tarifgerechte Bezahlung, Qualität und Nachhaltigkeit eine Rolle bei der Bewertung.
„Für uns war die Teilnahme am Wettbewerb die Möglichkeit, unseren Betrieb extern bewerten zu lassen und Verbesserungspunkte zu finden. Dass wir gleich bei der ersten Teilnahme ausgezeichnet werden, haben wir nicht erwartet!“ freut sich Konditormeister und Schokoladen-Sommelier Ron Knape.
Die Verleihung der Urkunde fand am 24. April 2023 in einem ehemaligen Franziskaner-Kloster, der katholischen Begegnungs- und Veranstaltungsstätte Maxhaus in Düsseldorf, statt. Zwei spannende Vorträge zu den Themen Zukunft und Nachhaltigkeit umrahmten die Verleihung. Die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Silke Gorißen betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der handwerklichen Lebensmittelherstellung für NRW. Der Nachmittag endete mit einem Austausch mit Fachkollegen in lockerer Atmosphäre.
Blutspenden auf dem Klosterberg
AbteiAls Anfang des Jahres aufgrund vieler krankheitsbedingter Ausfälle unter den Stamm-Spendern zur Blutspende aufgerufen wurde, entstand die Idee, an eine alte Tradition anzuknüpfen und wieder Blutspendetermine auf dem Klosterberg stattfinden zu lassen. Bis zur Verkürzung des Abiturs waren die Termine regelmäßig für die volljährigen Schüler des Gymnasiums angeboten worden.
Das Deutsche Rote Kreuz nahm das Angebot der Abtei gerne an und so konnte schon am 20. April 2023 ein Termin im neuen Format gefunden werden. Das Blutspendemobil machte auf dem Kirchplatz halt und die Verpflegung der Spender wurde durch die Abtei im Jugendgästehaus Oase gestellt.
Die Mönche, das Lehrerkollegium, die Mitarbeitenden und auch einige Gäste nutzten das Angebot. Mit 20 Spendenwilligen war der Termin ein voller Erfolg. Besonders beachtlich ist die Zahl von sechs Erstspendern. Durch die Aufteilung der Spende in die drei Blutbestandteile Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma wird mit einer Spende bis zu drei Personen geholfen.
„Wir freuen uns, dass der erste Termin gut angenommen wurde. Bei einem Folgetermin später im Jahr hoffen wir zusammen mit dem DRK weitere Spender gewinnen zu können. In unserer Ordensregel sind die Sorge um die Kranken und die Nächstenliebe fest verankert, Blutspenden ist ein konkreter Ausdruck dieser Leitgedanken.“ so Abt Aloysius zum Engagement der Abtei.
Der nächste Spendentermin auf dem Kirchplatz wird auf unserer Internetseite und in den Sozialen Medien bekannt gegeben, bis dahin finden Sie weitere Termine zur Blutspende unter https://www.blutspendedienst-west.de/blutspendetermine/
Auch der Kaufmännische Leiter der Abtei, Herr Jonas Busch, beteiligt sich beim Blutspenden.
Abteikonzert am 30. April 2023
AbteiDer Synodale Weg – Kirche im Aufbruch?
AbteiAm Abend des 12. April 2023 fand im AbteiForum der Abtei Königsmünster ein gut besuchtes Abteigespräch zum Synodalen Weg der Kirche in Deutschland statt. Unter der Fragestellung „Kirche im Aufbruch?“ diskutierte Prof. Dr. Gregor Maria Hoff mit den Teilnehmenden Geschichte, Themen und Debatten des Synodalen Weges, dessen erste Phase mit der Fünften Vollversammlung im März in Frankfurt zu Ende gegangen war.
Gregor Maria Hoff ist Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Im Rahmen des Synodalen Weges war er tätig im Forum 1 „Macht und Gewaltenteilung“ und hat u.a. die „Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche“ initiiert. Zudem ist er Berater der DBK in der Glaubenskommission und der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum. Für letzteres Thema ist er auch Berater der Päpstlichen Kommission.
Hoff betonte in seinem Vortrag zunächst noch einmal den Ausgangspunkt des Synodalen Weges: die MHG-Studie zu sexuellem Missbrauch im Raum der Kirche 2018, die auch dessen systemische Ursachen offengelegt hat, und die Beratungen der deutschen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung 2019 in Lingen mit dem erklärten Willen, den katholischen Missbrauchskomplex zu durchbrechen. Gerade ein systemischer Schutzmechanismus, der sich besonders im Täter- und Institutionenschutz zeige, mache deutlich, dass wir neue Formen bräuchten, mit Macht umzugehen. Der synodale Ansatz habe versucht, eine neue Performance, wie kirchliche Macht praktisch ausgeübt werden soll, ins Spiel zu bringen. Ganz konkret wurde das in einer neuen Sitzordnung, die nicht auf Hierarchien zurückgeht, und in der Begrenzung der Redezeit für alle, Bischöfe wie Laien. Diese Performance habe etwas verändert – schon jetzt. Dahinter könnten wir nun nicht mehr zurück.
Prof. Dr. Gregor Maria Hoff
Ebenso ging Hoff auf die Skepsis ein, die dem Synodalen Weg von vielen Seiten entgegengebracht wurde. Da sei zunächst eine strukturelle Skepsis zu nennen hinsichtlich des kirchenrechtlichen Status dieses Konstruktes und evtl. falscher Erwartungen, die damit geschürt wurden. Hoff betonte den Charakter des Synodalen Weges als „Experiment“, der gleichsam eine „Nottaufe“ gewesen wäre. Viel hänge an einer freiwilligen Selbstbindung der Bischöfe. Weitere kritische Rückfragen beträfen die Angst vor einer „Protestantisierung“ und „Demokratisierung“, die Sorge, dass sich hier eine deutsche Nationalkirche herausbilde und den Versuch, strukturelle Reform und Spiritualität gegeneinander auszuspielen. In der Kritik des Wiener Theologen Jan-Heiner Tück spiegelten sich all diese kritischen Rückfragen, wenn dieser kommentiere, dass „eine Versammlung, in der die Bischöfe nur die eine Hälfte stellen und das gleiche Stimmrecht wie Laien besitzen, auf eine Halbierung der episkopalen Leitungskompetenz hinauslaufe“. Darauf erwiderte Hoff, dass die deutschen Bischöfe gerade von ihrer Lehr- und Leitungsmacht Gebrauch gemacht haben, als sie mit großer Mehrheit (es gab in Lingen keine Gegenstimme und nur vier Enthaltungen) dem Ansatz des Synodalen Weges zustimmten. Wer nun von einer „Halbierung der episkopalen Leitungskompetenz“ spreche, der stelle mit dieser Entscheidung der Bischöfe auch ihre apostolische Autorität in Frage.
Die Diskussionen auf dem Synodalen Weg haben nach Hoff neue Freiheitsspielräume eröffnet. Das werde besonders deutlich in der Reform des kirchlichen Arbeitsrechts, die in allen Bistümern umgesetzt sei. Hier sei es besonders der Bewegung „Out in Church“ zu verdanken, dass das Leiden von LGBTQ+-Menschen in und an der Kirche Gehör finden konnte. Es habe sich eine „glaubensbiographische Autorität“ herausgebildet, die in Statements u.a. der Trans*-Person Mara Klein deutlich wurde, die freimütig von ihrer biographischen Leidgeschichte in der Kirche erzählt hat. Auch der Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz wurde auf den Versammlungen immer wieder gehört – leider bis zum Ende ohne Stimmrecht, dafür im neugewählten Synodalen Ausschuss vertreten.
Auf den Vorwurf des „deutschen Sonderwegs“ bzw. der drohenden Abspaltung einer Nationalkirche ging Hoff mit Rückmeldungen aus der Weltkirche beim durch Papst Franziskus initiierten Synodalen Prozess auf weltkirchlicher Ebene ein. Hier zeige sich deutlich, dass die auf dem Synodalen Weg in Deutschland behandelten Themen keine deutschen Sonderthemen seien, sondern alle Regionen der Welt beträfen. Überall gebe es Kritik an Klerikalismus und Liturgie, an Missbrauchsaufarbeitung und fehlender Transparenz. Auch der Wunsch nach einer stärkeren Beteiligung von Laien werde überall geäußert, ebenso offene Fragen wie Sexualmoral, Zölibat und Frauenordination.
„Wie geht es weiter?“ So lautete eine Frage aus dem Publikum bei der folgenden Diskussion. Viel hänge natürlich von dem ab, wie der synodale Prozess auf weltkirchlicher Ebene gestaltet werde, so Hoff. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, schon jetzt „Netzwerke des Glaubens“ zu schaffen und „Glaubensräume“ anzubieten für alle Menschen, auch für die, die in dieser Kirche keine Heimat mehr sähen. Hier hänge viel von den sog. „grassroots people“ ab, also von Menschen an der Basis der Kirche. Hoff erwähnte hier ausdrücklich Orte wie die OASE und das Haus der Stille der Abtei Königsmünster, die für viele Menschen solche Biotope des Glaubens seien.
Mit diesem Abend wollten wir die Reihe der Abteigespräche wieder aufnehmen. Wir sind dankbar für das große Interesse und die Beteiligung an der Diskussion. Gerade in der Bereitschaft, miteinander im Gespräch zu bleiben und auch unterschiedliche Positionen und Meinungen gelten zu lassen, zeigt sich, was Synodalität ausmacht. Wir danken Prof. Gregor Maria Hoff für seinen engagierten und lebendigen Vortrag!
Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen 2023
AbteiDie Karwoche von Palmsonntag bis Ostersonntag wird auch als „Heilige Woche“ bezeichnet. In dieser Woche vergegenwärtigen wir uns die Ereignisse rund um Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Der Name Karwoche leitet sich vom althochdeutschen Wort „Kara“ ab, was so viel „Trauer, Klage“ bedeutet. Wir laden herzlich zur Mitfeier der Gottesdienste in diesen Tagen ein. Eine Übersicht finden Sie hier.
Die Karwoche beginnt mit einem ausdrucksstarken Zeichen. Nach dem Mittagessen am Samstag, den 1. April 2023, wird das große Triumphkreuz in der Abteikirche abgenommen und in den Kapitelsaal des Klosters gebracht. Nach einer alten Tradition werden in dieser Woche alle Kreuzesdarstellungen in den Kirchen verhüllt oder entfernt.
Am Palmsonntag, 2. April, beginnen wir um 9.30 Uhr mit dem Konventamt. Dazu versammeln wir uns auf dem Kirchplatz vor der Oase, wo das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgelesen wird. Anschließend werden die Palmzweige gesegnet, und wir ziehen in die Abteikirche ein, wo wir die Passionsgeschichte, in diesem Jahr in der Version des Matthäusevangeliums hören. Die Mittagshore entfällt an diesem Tag.
Die ersten Tage der Karwoche (Montag bis Mittwoch) laufen in der normalen Tagesordnung ab. In den Lesungen des Konventamtes hören wir die ersten drei sog. „Gottesknechtslieder“ aus dem Propheten Jesaja, die auf das Schicksal Jesu von Nazaret hin gedeutet wurden. Am Mittwochabend reisen viele Gäste aus nah und fern an, die mit uns die Kar- und Ostertage verbringen. Wir freuen uns über das große Interesse, denn diese Tage sind ausgebucht – eine Anmeldung ist nur noch über die Warteliste möglich.
Am Gründonnerstag, 6. April, beginnt das sog. Österliche Triduum, die heiligen drei Tage vom Leiden, vom Tod und der Auferstehung Jesu. Diese Tage sind geprägt durch die sog. Trauermetten, die um 6.30 Uhr beginnen und in Psalmen, Lesungen und Gesängen die Passion Jesu zu deuten versuchen. In den Trauermetten werden auch die sog. Klagelieder des Propheten Jeremia gesungen, die in bewegender Weise das Schicksal Jerusalems besingen. Das Stundengebet ist in diesen Tagen reduziert (es entfallen z.B. die Hymnen und Lobpreisungen). Mit dem Abendmahlsgottesdienst um 17.30 Uhr beginnt das eigentliche Triduum. In diesem Gottesdienst nimmt der Abt nach dem Vorbild Jesu die Fußwaschung an einigen Mönchen und Gästen vor. Am Ende des Gottesdienstes wird der Altar abgeräumt und das Allerheiligste in die Sakramentskapelle ins Kloster gebracht. Von nun an schweigen die Glocken und die Orgel bis zum Gloriagesang der Osternacht.
Der Karfreitag, 7. April, ist geprägt von der Karfreitagsliturgie um 15.00 Uhr. Zur Todesstunde Jesu ziehen wir in Stille in die Abteikirche ein und gedenken in Schweigen des Todes Jesu, hören die Passionsgeschichte nach Johannes, verehren das Kreuz und beten in den „Großen Fürbitten“ in den Anliegen der Kirche und der Welt. Eine Kommunionfeier findet am Karfreitag wie auch am Karsamstag nicht statt.
Die Feier der Osternacht beginnt in diesem Jahr am Karsamstag, 8. April, um 21.00 Uhr. Vor der Kirche wird die große Osterkerze am Feuer entzündet als Symbol dafür, dass das Licht in dieser Nacht die Dunkelheit vertreibt. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi – Licht Christi“ ziehen wir in die Kirche ein und hören das sog. „Exsultet“, das Lob der Osterkerze. „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“ So lautet ein Satz dieses Exsultet, das prägnant das Geheimnis dieser Nacht zusammenfasst. In vielen Lesungen lassen wir die gesamte Heilsgeschichte an uns vorüberziehen – von der Schöpfung über den Durchzug durch das Rote Meer, die Botschaft der Propheten bis hin zum Evangelium der Auferstehung, zu dem dann auch wieder das feierliche Halleluja erklingt, die Glocken läuten und der Organist alle Register zieht. An die Liturgie der Osternacht schließt sich ein großes Osterfest in der OASE ein, zu dem all unsere Gäste und Mitfeiernden eingeladen sind.
Am Ostersonntag, 9. April, ist das Festhochamt dann um 10.30 Uhr. Danach ziehen wir auf den Klosterfriedhof, um unseren Verstorbenen auf der anderen Seite der Kirche das Osterlicht zu bringen. Aber damit ist Ostern nicht zu Ende, denn in der Osteroktav feiern wir eine Woche lang das Hochfest der Auferstehung.
Wir wünschen Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage und freuen uns, Sie bei uns begrüßen zu dürfen!
Benediktsfest
AbteiAm 21. März wird in benediktinischen Gemeinschaften das Hochfest des Heimgangs des Ordensvaters Benedikt gefeiert. Seit vielen Jahren findet an diesem Tag bei uns die Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Königsmünster e.V. statt. Der Freundeskreis ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich unserer Gemeinschaft verbunden fühlen und mit viel Engagement und auch mit finanziellen Mitteln unsere Projekte vor Ort und weltweit unterstützen. Uli Hess, langjähriger Bürgermeister von Meschede und Vorsitzender des Freundeskreises, moderierte die Versammlung, P. Prior Cosmas berichtete über aktuelle Entwicklungen der Abtei.
Im anschließenden Festhochamt konnten wir als besonderen Gast Pfarrer Wolfgang Severin von der Deutschen Gemeinde in Brüssel besuchen. Er hielt die Festpredigt. Durch viele Aufenthalte mit Firmlingen in der OASE ist er unserer Gemeinschaft verbunden. In seiner Predigt deutete er ausgehend vom Tod des hl. Benedikt menschliches Leben in der Spannung zwischen dem Leben auf dieser Erde und dem ewigen Leben bei Gott.
Die Predigt können Sie hier nachlesen.
Ganz herzlich danken wir Pfr. Severin für seine Predigt und dem Freundeskreis Königsmünster e.V. für die vielfältige Unterstützung!
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises
P. Cosmas berichtet aus der Abtei.
Uli Hess moderiert die JHV.
Fotos: Studio Fritsch
Präventionsschulung
Abtei„Durchschnittlich muss ein Kind sieben Bezugspersonen ansprechen, bevor ihm im Falle sexualisierter Gewalt Glauben geschenkt wird.“ Es sind Sätze wie dieser, die erschüttern und die Notwendigkeit einer guten Präventionsarbeit zur Verhinderung von sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen erklären. So ist es im Erzbistum Paderborn für alle Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst verpflichtend, an solch einer Präventionsschulung teilzunehmen und diese alle fünf Jahre aufzufrischen. Nach den Auffrischungsschulungen für die Mitarbeitenden und das Lehrerkollegium am Gymnasium der Benediktiner stand am Samstag, den 18. März 2023, die Auffrischungsschulung für die Mönchsgemeinschaft der Abtei Königsmünster auf dem Programm. Dazu sind Frau Monika Baumjohann aus Soest und Herr Christoph Stork aus Paderborn angereist, die in sehr kompetenter und einfühlsamer Weise mit den Mönchen an diesem Thema arbeiteten. Die große Gruppe des Konventes – einige Mönche hatten ihre Auffrischungsschulung schon im Rahmen ihrer seelsorglichen Arbeit absolviert – wurde in zwei kleinere Einheiten geteilt, damit ein intensiveres Arbeiten möglich war.
Der Vormittag stand im Zeichen der Auffrischung. Es ging zunächst um die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle im Hinblick auf sexualisierte Gewalt, dann um konkrete Informationen und Hinweise, z.B. bezüglich Täter*innen-Strategien. In Fallbeispielen wurden konkrete Alltagssituationen durchgespielt: Wo und wann wird ein Verhalten missbräuchlich? Was sind absolute Tabus und No Go’s? Wo hat der Einzelne die Verantwortung und Pflicht, einzugreifen und konkrete Situationen anzuzeigen?
Am Nachmittag wurde es konkreter, es stand die Arbeit an einem eigenen institutionellen Schutzkonzept der Abtei auf dem Programm, das Haltungen und Verhalten im Umgang mit verschiedenen Gruppen von Schutzbefohlenen klar festschreibt: außerklösterliche Schutzbefohlene (Besucher*innen, Seelsorge Suchende) sowie innerklösterliche Schutzbefohlene (Interessenten, Kandidaten, Postulanten, Novizen und Zeitliche Professen). Ebenso ging es um Haltungen und Verhalten im Umgang mit Gästen in der Klausur (im inneren Bereich des Klosters) und in den Gästehäusern sowie im Umgang mit den Mitarbeitenden der Abtei.
Falls Sie sexualisierte Gewalt oder Missbrauch von einem Mitglied unserer Gemeinschaft erfahren haben, können Sie sich an unsere Präventions- und Missbrauchsbeauftragten wenden. Ebenso steht unsere Präventionsordnung zum Download zur Verfügung:
Senioratswahl
AbteiHeute wird viel von Synodalität geredet, wobei die Interpretationen dazu in unserer Kirche sehr weit auseinandergehen. In den Orden gibt es seit Jahrhunderten Strukturen des gemeinsamen Beratens und der Delegation von Macht und Leitung, von denen auch andere Teile der Kirche viel lernen können. So ist der Abt kein Alleinherrscher, sondern delegiert seine Leitungsverantwprtung an verschiedene „Offizialen“ in der Klostergemeinschaft: an den Prior, den Cellerar (wirtschaftlicher Leiter), den Novizenmeister und den Missionsprokurator, um nur einige zu nennen, die alle in ihren jeweiligen Bereichen die Hauptverantwortung tragen.
Ebenso ist der Abt zwar derjenige, der die letzte Entscheidung treffen und verantworten muss, aber er soll das nie tun, ohne sich zu beraten. So gibt es in benediktinischen Gemeinschaften ein eigenes Beratungsgremium, das sog. Seniorat, das Entscheidungen vorbereitet und aus der Mitte der Gemeinschaft den Abt in wichtigen Angelegenheiten berät. Dieses Seniorat wird nach den Konstitutionen der Missionsbenediktiner alle drei Jahre von allen Mönchen mit Feierlicher Profess gewählt. Neben den geborenen Mitgliedern (Abt, Prior, Cellerar) werden in unserer Gemeinschaft fünf Mitbrüder aus dem Konvent gewählt – ein Schlüssel für die Anzahl der gewählten Mitglieder des Seniorates ist, dass auf zehn Mitbrüder ein gewählter „Senior“ kommt – wobei der „Senior“ nicht immer ein älterer Mitbruder sein muss, „weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Beste ist“.
Am Freitag, den 17. März 2023, haben sich alle Mönche mit Feierlicher Profess versammelt, um in freier und geheimer Abstimmung das Seniorat für die Amtszeit 2023-2026 zu wählen. Nach einem Vorwahlgang, der der Kandidatenfindung dient, werden in einem weiterem Wahlgang die Mitglieder des Seniorates gewählt – dazu reicht die einfache Mehrheit; bei Stimmengleichheit zählt das Eintrittsalter ins Kloster.
Folgende Brüder wurden im Zeitraum 2023 bis 2026 ins Seniorat gewählt:
P. Erasmus Kulke
P. Gabriel Weber
P. Klaus-Ludger Söbbeler
Br. Alexander Aust
Br. Marcus Görl
Geborene Mitglieder sind:
Abt Aloysius Althaus
P. Cosmas Hoffmann, Prior
P. Julian M. Schaumlöffel, Cellerar
Übrigens wird der nächste „Gruß aus Königsmünster“, der an Ostern erscheint, das Thema Synodalität behandeln. Dort wird es noch mehr Informationen zu diesem Thema geben.
Throwback Thursday: Aufhebung unseres Klosters in der NS-Zeit
AbteiHeute wollen wir zurückschauen auf die Ereignisse im März 1941, als unser damals noch junges Kloster von den Nationalsozialisten aufgehoben worden ist. Dieses Schicksal teilten alle deutschen Abteien der Missionsbenediktiner und viele andere Klöster im sog. Dritten Reich. Zum 80. Gedenktag ist im „Gruß aus Königsmünster“ ein Artikel zu diesem Thema erschienen, auf den wir hier noch einmal aufmerksam machen möchten:
Throwback Thursday: Der Synodale Weg
AbteiAm heutigen #ThrowbackThursday schauen wir in die jüngere Vergangenheit zurück. Heute, am Donnerstag, den 9. März 2023, beginnt in Frankfurt die fünfte und letzte Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland. Im Advent 2019 hat dieser Prozess begonnen. Auslöser dafür war die MHG-Studie über sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche. Der Synodale Weg ist angetreten, um systemische Ursachen des Missbrauchs wahrzunehmen und über Lösungen ins Gespräch zu kommen. Im Moment steht eine große Spannung im Raum – keiner weiß so richtig, ob es zu fruchtbaren Beratungen und Entscheidungen kommt oder ob es wieder einen Eklat gibt.
Von Beginn an war ein besonderes Kreuz mit dabei, das in der Schmiede der Abtei Königsmünster entworfen wurde. Es hat das Auf und Ab der Diskussionen begleitet und die Delegierten immer wieder an Jesus Christus, die Mitte des christlichen Glaubens, erinnert. Nach dem Ende der Ersten Synodalversammlung im Februar 2020 haben alle Delegierten ein kleines Festhaltekreuz erhalten.
P. Abraham Fischer OSB, der das Kreuz gestaltet hat, sieht den Communio (lat. Gemeinschaft)-Gedanken als grundlegend für das Konzept des Kreuzes an: für das große Vortragekreuz wurden mittels Lasertechnik kleine Kreuze geschnitten. Es handelt sich dabei um Gitterkreuze, bei denen nur der Kreuzumriss sichtbar bleibt, die aber materiell im großen Kreuz fehlen. Anders ausgedrückt: auch wenn sie materiell fehlen, sind sie doch sichtbar da. Viele kleine Kreuze haben Anteil an dem großen Kreuz.
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner
Auch bei der heute beginnenden abschließenden Synodalversammlung ist das Kreuz wieder mit dabei. Möge der Blick auf dieses Kreuz alle Delegierten, Bischöfe wie Lai*innen, daran erinnern, dass bei allen wichtigen Diskussionen nie die Mitte des Glaubens aus dem Blick gerät!
Das Festhaltekreuz zum Synodalen Weg kann man über unseren Abteiladen bestellen: https://abteiwaren.de/Festhaltekreuz-Synodaler-Weg-Sonderedition/27326
Die nächste Ausgabe des „Gruß aus Königsmünster“, die kurz vor Ostern erscheint, steht übrigens unter dem Thema der Synodalität und versucht, aus der benediktinischen Tradition dazu Impulse zu geben.
Oblation in der Cella
AbteiIm Rahmen der ersten Sonntagsvesper legten Andrea Klingen, Erdmuthe Lüttig, Philipp Loitzenbauer, Christian Schütte, Olaf Tamm und Andreas Weiser nach einem Jahr der Vorbereitung und Auseinandersetzung mit der Benediktsregel und benediktinischer Spiritualität ihr Oblationsversprechen auf die Abtei Königsmünster ab. Die Feier in der Hauskirche der Cella war sehr stimmungsvoll und gut besucht.
Oblaten sind im benediktinischen Kontext Menschen, die vom Geist des hl. Benedikt und seiner Regel fasziniert, in enger Anbindung an ein ganz konkretes Kloster ihr Alltagsleben diesem Geist entsprechend gestalten wollen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Benefizkonzert am 30.4.2023
Abtei#ThrowbackThursday – 2. März 1928
AbteiAm heutigen „Throwback Thursday“ können wir auf ein wichtiges Datum unserer Geschichte zurückblicken. Denn genau heute vor 95 Jahren, am 2. März 1928, unterzeichnete der damalige Erzabt von St. Ottilien Norbert Weber OSB mit den Verantwortlichen der Stadt Meschede einen Vertrag, in dem sich die Missionsbenediktiner von St. Ottilien dazu verpflichteten, die damalige städtische Rektoratsschule zu übernehmen. Im Gegenzug haben sie von der Stadt Meschede das Grundstück auf dem sog. „Dünnefeld“ erhalten, auf dem noch heute die Abtei Königsmünster steht. Der 2. März gilt daher als Gründungstag von Königsmünster. Einige Wochen später kam P. Linus Leberle OSB, der Gründungsprior, mit neun weiteren Brüdern von Bayern ins Sauerland, um hier das klösterliche Leben zu beginnen. Sie kamen zunächst in einem Haus in der Steinstraße unter, bevor sie auf das Dünnefeld zogen und mit dem Bau des Klosters begannen.
Die ersten zehn Brüder vor dem Haus in der Steinstraße
Aber lassen wir P. Linus Leberle selbst sprechen. Im ersten Jahresbericht des Klosters Königsmünster schreibt er:
„Unter dem 14. Februar 1928 hat der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Caspar Klein von Paderborn der Benediktinerniederlassung in Meschede in wohlwollender Weise die oberhirtliche Genehmigung erteilt. Am 2. März unterzeichnete der hoichwürdigste Herr Erzabt Dr. Norbert Weber OSB von St. Ottilien die mit der Stadt Meschede geschlossenen Verträge, und am 31. März in stiller Abendstunde zog der Schreiber dieser Zeilen, von Vater Erzabt mit den ersten Arbeiten der Neugründung betraut, in Meschede ein. […] Als provisorisches Heim hatte uns die Stadt ein Haus an der Steinstraße – das ehemalige Finanzamt – mit angebauter Kriegsbaracke 71 zur Verfügung gestellt. Aber da gab es viel zu richten, bis es einigermaßen wohnlich war. Als am 18. April in früher Morgenstunde der Heiland als erster Bewohner seinen Einzug hält, hatte man den Eindruck, sich auf einer recht primitiven Missionsstation zu befinden. Alles, was zur Feier der hl. Messe benötigt wurde, war geliehen mit Ausnahme des Tabernakels, und der war noch nicht bezahlt. Als der Priester zum Altare gehen wollte, merkte man, dass noch nicht einmal ein Zündholz im Hause war zum Anzünden der Kerzen.“
Bescheidene Anfänge, aus denen sich in nunmehr 95 Jahren eine große Klosteranlage mit Schule, Gästehäusern, AbteiForum und Werkstätten entwickelt hat. Und doch dreht sich auch heute noch alles um den damaligen „ersten Bewohner“, den König Jesus Christus, der bis heute innerste Motivation des Lebens der Mönche auf dem Klosterberg ist und es hoffentlich noch lange bleiben wird.
Villa Maria am Fuße der Pulverturmstraße, das erste Kloster auf dem Dünnefeld
Friedensgebet
AbteiAnlässlich des ersten Jahrestages des Ukrainekrieges am Freitag, 24. Februar 2023, findet um 17.30 Uhr ein Friedensgebet der Kirchen der Stadt Meschede auf dem Kaiser-Otto-Platz (bei schlechtem Wetter in der St. Walburgakirche) statt. Um 17.55 Uhr werden die Glocken aller Mescheder Kirchen fünf Minuten läuten.
Aus diesem Anlass entfallen Konventamt und Vesper um 17.45 Uhr; am Morgen um 7.30 Uhr findet eine Eucharistiefeier in der Abteikirche statt.
#ThrowbackThursday – Jahresgedenken von Br. Sturmius Mörs OSB
AbteiAb heute gibt es eine neue Serie auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen. Unter dem Stichwort #ThrowbackThursday wollen wir jeden Donnerstag in die Vergangenheit unseres Klosters Königsmünster oder unserer Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien reisen. Denn wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren, und nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen, können wir gute Schritte in die Zukunft wagen.
Heute beginnen wir mit einem Mitbruder, der sehr jung gestorben ist – Bruder Sturmius Mörs OSB. Er wurde am 27. Juli 1913 in Erlinghausen bei Niedermarsberg geboren und erlerne nach der Volksschulausbildung den Beruf des Maurers. Im Herbst 1934 trat er in unser Kloster ein und legte unmittelbar vor der Einberufung zum Militär am 19. November 1939 die ewigen Gelübde ab, band sich also auf Lebenzeit an unsere Gemeinschaft. Von 1940 bis 1941 war er an der Westfront des Zweiten Weltkriegs im Einsatz und kam Anfang 1942 in den Osten. Dort wurde er bald verwundet. Nach einem Lazarettaufenthalt in Gabersee bei Wasserburg am Inn wurde er im Oktober 1942 wieder an die Ostfront geschickt, wo er am 23. Februar 1943, also heute vor 80 Jahren, im Alter von nur 30 Jahren gefallen ist. Im Kapellenkranz unseres Klosters brennt an seinem Todestag ein Licht für ihn.
Sein Schicksal ist mit den Schrecken des Zweiten Weltkrieges verknüpft und mahnt uns, wenn wir uns morgen an den Beginn des Ukrainekrieges vor einem Jahr erinnern, uns für den Frieden einzusetzen. Möge unser Bruder Sturmius leben in Gottes Frieden!
+ Br. Sturmius Mörs OSB
Ein Stück Meschede in Tansania
Abtei, Mission, MvimwaBesuch von P. Maurus Runge in der Abtei Mvimwa
Mitten im Hinterland von Tansania ist ein Schild zu finden, das immer wieder für erstaunte Nachfragen bei den Menschen sorgt, die es zum ersten Mal sehen. Auf dem Schild steht „Meschede Farm“, und es markiert den Eingang zu den landwirtschaftlichen Anlagen der Benediktinerabtei Mvimwa, eine Stunde von der Stadt Sumbawanga entfernt im Rukwe-Delta im Südwesten Tansanias gelegen. Die Abtei Mvimwa gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, dem Klosterverband, zu dem auch die Abtei Königsmünster in Meschede gehört. P. Maurus Runge, als Missionsprokurator in Meschede für die weltweiten Kontakte zu den Partnerklöstern zuständig, besuchte vom 6. bis zum 18. Februar 2023 diese Abtei, die von den Mönchen in Meschede und vielen Spenderinnen und Spendern unterstützt wird. Ein großes Projekt war der Aufbau der Landwirtschaft in Mvimwa, was auch zu oben erwähntem Schild führte. Die Landwirtschaft mit Hühnern, Gänsen, Enten, Schweinen, Kühen, einem malerischen Fischteich und großen Feldern, auf denen Bananen und Avocados angebaut werden, dient dem Lebensunterhalt der Mönche, aber auch der Versorgung der armen Menschen der Region, die oft von Mangelernährung betroffen sind, mit einer ausgewogenen Ernährung. Abt Pambo Mkorwe, der junge Abt der Abtei, der eine Zeit lang in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, ist der soziale Einsatz für die Menschen seiner Region wichtig: „Wie können wir den Menschen das Evangelium verkünden, wenn sie nichts zu essen haben?“ Es gab auch Rückschläge im Aufbau der Landwirtschaft, wie z.B. den verheerenden Brand im Entenstall durch einen Kurzschluss, bei dem viele Tiere umkamen, aber dank der Hilfe vieler Menschen konnte der Stall in kurzer Zeit wiederaufgebaut werden, und mittlerweile erschallt wieder von weitem das Schnattern vieler Enten über das Klostergelände.
Entenfarm des Klosters
Ein Herzensprojekt der letzten Jahre war für P. Maurus die Stiftung einer Glocke für die neue Abteikirche, die vor zwei Jahren für die rasant wachsende Gemeinschaft von knapp 100 Brüdern eingeweiht wurde. Viele Menschen in Deutschland haben eine Patenschaft für einen Tag des Geläuts übernommen und sind so zu einem lebendigen Klang der Glocke geworden, die mittlerweile täglich die Mönche und Menschen der Region zum Gottesdienst zusammenruft. „Es war ein schönes Gefühl, von dieser Glocke geweckt zu werden, deren Entstehungsprozess ich über mehrere Jahre begleiten durfte“, erinnert sich P. Maurus. „Viele bewegende Geschichten sind mit dieser Glocke verbunden, und es tut gut zu wissen, dass die Mönche in Tansania in den Anliegen der Spenderinnen und Spender beten.“
Turm mit der von Meschede gestifteten Glocke
Eine weitere Verbindung der beiden Abteien in Tansania und Deutschland ist die Partnerschaft des Gymnasiums der Benediktiner mit der Berufsschule in Mvimwa. Dort werden Mädchen und Jungen in verschiedenen Handwerken ausgebildet – mit theoretischem Unterricht und praktischem Lernen in den klostereigenen Werkstätten. P. Maurus konnte sich während seines Besuches vom Eifer der jungen Leute überzeugen, die sich durch die Ausbildung eine eigene Existenz aufbauen und ihre Familien selbst ernähren können. Auch hier helfen viele Menschen in Deutschland, dass möglichst viele Jugendliche eine gute Ausbildung bekommen. In den letzten Jahren hat die Abtei einige junge Frauen unterstützt, die eine Schneiderinnenausbildung gemacht haben und mittlerweile auf eigenen Füßen stehen.
Schülerinnen der Berufsschule
Besonders beeindruckt hat P. Maurus die Gastfreundschaft der Menschen, ihre Lebensfreude und ihr tiefer Glaube. So konnte er die Familie von Br. Victor besuchen, der zur Zeit in Salzburg Theologie studiert und während der Semesterferien in Meschede lebt. Und er konnte in einem kleinen Außenposten des Klosters drei Kinder taufen – ein Gottesdienst mit viel Gesang und Tanz, der mehrere Stunden dauerte und ein einziges Freudenfest war. Die Menschen haben die Mönche am Dorfeingang abgeholt und sie bis zur einfachen Zeltkirche unter Gesang und Jubel begleitet. „Hier zeigt sich, dass wir als Weltkirche eine Lerngemeinschaft sind. Auch wir in Deutschland können viel von der Lebendigkeit und Glaubensfreude der Menschen in Tansania lernen, die unter einfachsten Bedingungen leben und für die ihr Glaube wirklich eine Lebenshilfe darstellt“, so P. Maurus. „Mission ist eben keine Einbahnstraße, wo eine Seite gibt und die andere empfängt, sondern wir sind miteinander Christinnen und Christen und bereichern uns gegenseitig. Interessant war für mich, dass das Glaubensleben gar nicht so sehr vom Klerus und den Priestern getragen wird, sondern durch die Menschen in den Familien, besonders auch durch die Frauen, die ihren Kindern den Glauben vorleben, und durch Katechisten, also Laien, die den Menschen die Frohe Botschaft nahebringen.“ So einen gegenseitigen Austausch der Gaben in den verschiedenen Teilen der Weltkirche mache eine echte Synodalität aus, die auch vor Anfragen und Kritik nicht Halt macht, aber dabei nicht den anderen verurteilt, sondern ihm zuhört und zu verstehen sucht. Es sei schön zu sehen, dass die afrikanischen Mitbrüder durchaus selbstbewusst auftreten und sich ihres Beitrags zu einer lebendigen Kirche bewusst sind.
Gerne können Sie die Aufgaben der Abtei Mvimwa in den verschiedenen Bereichen unterstützen und so einen Beitrag für die Menschen in Tansania leisten. Ihre Spende kommt zu 100 % den Menschen in Tansania zugute. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung.
Spendenkonto
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Kennwort: Abtei Mvimwa
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Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit
AbteiMit dem heutigen Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Vorbereitungszeit der Kirche auf das Osterfest. Der Tag hat seinen Namen von der Asche, mit der heute in den Gottesdiensten den Menschen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet wird. Dazu sagt der Priester entweder: „Gedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ oder „Kehre um, und glaube an das Evangelium!“. So will uns das Aschekreuz an unsere Sterblichkeit erinnern und uns zur Umkehr aufrufen, d.h., zu einer Änderung der Lebensperspektive, zur Neuausrichtung auf das Wesentliche im Leben. Die Asche wird übrigens dadurch gewonnen, dass die Palmzweige verbrannt werden, mit denen Christen an Palmsonntag Jesus Christus als König begrüßen. So schließt sich der Kreis des liturgischen Jahres.
In unserer Gemeinschaft halten wir es seit einigen Jahren so, dass wir die Vesper nicht öffentlich beten und sie mit einem Versöhnungsgottesdienst kombinieren, der von verschiedenen Mitbrüdern vorbereitet wird. Das lenkt den Blick auf unser persönliches und gemeinschaftliches Leben, auf Verletzungen, die wir einander im Alltag immer wieder zufügen und auf die Bereitschaft, miteinander neu anzufangen, die für jedes Gemeinschaftsleben unerlässlich ist. So gestärkt feiern wir dann miteinander Eucharistie und empfangen das Aschekreuz als sichtbares Zeichen dieses Neuanfangs, den auch Gott mit jedem von uns und mit unserer Gemeinschaft macht.
Dass die Fastenzeit für den heiligen Benedikt eine wichtige Zeit ist, erkennt man daran, dass er in seiner Mönchsregel dieser Zeit ein eigenes Kapitel widmet (vgl. RB 49). Er warnt vor allem vor übertriebenen Exzessen und betont, dass nur auf „etwas“ an Nahrung, an Schlaf, an Geschwätzigkeit verzichtet werden soll und dass mit dem Abt jeder persönliche Verzicht gut abgesprochen sein muss. Alles geschehe für Benedikt „in der Freude des Heiligen Geistes“ (RB 49,6) und in der Sehnsucht und freudigen Erwartung auf Ostern hin. In der klösterlichen Tagesordnung sieht Benedikt eine längere Zeit für die geistliche Lesung vor als sonst, und jeder soll dazu ein „Buch aus der Bibliothek“ (damit meint er die Bibliothek der Heiligen Schrift) erhalten, das er von Anfang bis Ende in dieser Zeit lesen soll. Diesen Gedanken greifen wir in diesem Jahr mit unseren Fastenimpulsen auf, in denen wir jeden Tag einen Vers des vierten Kapitels der Benediktsregel bedenken.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit „in der Freude des Heiligen Geistes“!
Fastenimpulse
Abtei, ImpulsAuch in diesem Jahr soll es wieder in der Fastenzeit Impulse aus der Abtei geben. Der hl. Benedikt schreibt in seiner Regel, dass jeder Mönch in der Fastenzeit ein „Buch aus der Bibliothek“ (gemeint ist ein Buch aus dem Kanon der Hl. Schrift) erhalten soll, das er von vorne bis hinten lesen soll (vgl. RB 48,15). Von diesem Satz ausgehend möchten wir Ihnen in diesem Jahr ein Kapitel unserer Ordensregel näherbringen, und zwar das 4. Kapitel, das mit „Werkzeuge der geistlichen Kunst“ überschrieben ist. Hier finden sich viele kleine Weisungen und Werkzeuge, „Tools“, die helfen können, das alltägliche Leben in der Nachfolge Jesu gut zu leben.
Wir werden an jedem Tag der Fastenzeit den Impuls auf unserer Website einstellen. Sie können aber auch die täglichen Impulse von Aschermittwoch bis Ostern täglich als E-Mail-Newsletter empfangen.
Wie gewinne ich Energie? (4)
AbteiDas Thema eines schonenden Umgangs mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde beschäftigt alle Gemeinschaften der Missionsbenediktiner weltweit. Es war ein wichtiges Thema der Beratungen auf dem Generalkapitel der Kongregation von St. Ottilien im September 2022. P. Maurus fasst die Diskussionen auf dieser Versammlung zusammen:
Verantwortung für unsere Schöpfung – Diskussionen auf dem Generalkapitel
von P. Maurus Runge OSB, Missionsprokurator
Dass das Thema der Einsparung von Energieressourcen und eines verantwortlichen Umgangs mit der Schöpfung ein Thema ist, das weltweit die Menschen bewegt, zeigen die Diskussionen auf dem Generalkapitel der Missionsbenediktiner im letzten Jahr. Denn aus dem Plenum heraus kam dieses Thema auf die Tagesordnung und wurde auf den Wunsch zahlreicher Mitglieder der Versammlung diskutiert. Dazu wurden im Rahmen eines Gruppenaustauschs und einer ausführlichen Reflexion im Plenum Vorschläge gesammelt, wie wir unser ökologisches Engagement in den einzelnen Klöstern und Regionen effektiver gestalten können. Der Kongregationsrat als Leitungsgremium der Missionsbenediktiner ist beauftragt worden, aus diesen Vorschlägen strategische Optionen zu entwickeln, die den einzelnen Gemeinschaften und Regionen dabei helfen können. Dieser Prozess soll durch externe Fachleute begleitet werden.
Eine Frage aus den Gruppendiskussionen war, was unter ökologischem Handeln und Leben zu verstehen ist. Antworten darauf waren z.B., „die Natur als Gottes Schöpfung und nicht als Objekt der Beherrschung zu respektieren“. Viele Stellungnahmen setzten grundlegender bei der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken an: Von welchen Gedanken lasse ich mich leiten? So wurde deutlich, dass ökologisches Handeln bei jedem Einzelnen beginnt und durchaus konkret wird: wie viel Wasser verbrauche ich beim Duschen? Außerdem ist uns Benediktinern ein achtsamer Umgang mit den Gütern dieser Erde schon von unserem Ordensgründer ins Stammbuch geschrieben worden; denn der hl. Benedikt mahnt uns ja dazu, die Dinge dieser Erde verantwortungsvoll zu gebrauchen, „wie heiliges Altargerät“.
In einem weiteren Schritt wurden sog. Best Practice-Beispiele gesammelt: was können unsere Gemeinschaften schon jetzt tun, um die Umwelt zu schützen? Hier kam eine Vielfalt von Handlungsoptionen zum Vorschein, wie z.B. Wiederaufforstung, verantwortungsbewusste Müllentsorgung, Verwendung lokal angebauter Lebensmittel, ökologische Energieerzeugung, …
In der Diskussion wurde deutlich, dass Klimaschutz uns alle angeht, wenn wir unsere Lebensweise für nachfolgende Generationen bewahren wollen. Und dass wir schon jetzt viel tun können und es auf Achtsamkeit im Leben jedes einzelnen ankommt.
Besuch aus Varensell
AbteiAm 10.02. feiern die Benediktinerklöster das Fest der heiligen Scholastika. Sie war die Schwester des heiligen Benedikt. Frauen und Männer leben an unterschiedlichen Orten nach der Regel des heiligen Benedikt. So auch die Mitschwestern aus dem Konvent unserer lieben Frau aus Varensell. Ein Tag später, also am 11.02. bekamen wir dann Besuch. Ein willkommener Anlass über Gemeinsamkeiten in den Herausforderungen unserer Zeit zu sprechen. Nach dem Mittagessen ging es dann wieder in die Heimat zurück. Ein Gegenbesuch ist in Planung.
WIe gewinne ich Energie? (3)
AbteiDie benediktinische Tradition hat ein großes Potential, Menschen zu ihren Energiequellen zu führen. P. Klaus-Ludger bezeichnet in seinem Beitrag im aktuellen „Gruß“ das Gebet mit einem Wort des Theologen Johann Baptist Metz als „Unterbrechung“ und beschreibt, welche Chancen für den heutigen Menschen darin liegen können:
Unterbrechung durch Gebet: Eine Chance zur „Resilienz“
von P. Klaus-Ludger Söbbeler OSB, Novizenmeister
„Dem Gottesdienst werde nichts vorgezogen“ schreibt der heilige Benedikt in seiner Klosterregel. Weil dieser Grund-satz so zentral ist, ist er in den Grund-stein unserer Abteikirche gemeißelt. An anderer Stelle der Regel heißt es: „Sobald das Zeichen zum Gottesdienst ertönt ….“. Solche Formulierungen sind zunächst einmal eine massive moralische Ansage an den Mönch, zu den Gebetszeiten in der Kirche präsent zu sein, – wohl aus dem Erfahrungshintergrund heraus, wie schnell auch in einem klösterlichen Alltag Gebet und geistliches Tun ins Hintertreffen geraten können.
Fragen wir noch einen Schritt weiter: Warum legt eine Mönchsregel mit solcher Massivität Wert auf die herausragende Stellung des Gebets? Wohl kaum aus der Vorstellung heraus, dass der in der Bibel beschriebene Gott die Verhaltensmuster einer archaischen Gottheit verkörpert. Solche Gottheiten waren in der Tat so gezeichnet, dass sie Gesang, Riten und Opfer hören, sehen und riechen mussten, um den Menschen gewogen zu bleiben. Nein, hinter der Dringlichkeit klösterlichen Gebets steht nicht die Vorstellung, man könne oder müsse Gott mit Choralgesang erfreuen oder zur Erfüllung eines Anliegens nötigen.
Vielmehr ist Gebet „Beziehungspflege mit Gott“, – in dem gleichen Sinn wie auch jede Beziehung zwischen Menschen durch regelmäßige Begegnung und gemeinsames Tun „gepflegt“ werden muss, um nicht irgendwann zu erlöschen wie ein verglimmender Docht. Wenn ich eine Beziehung pflegen will, muss ich immer wieder das unterbrechen, was vordergründig vielleicht viel wichtiger erscheint, weil es sich lautstärker aufdrängt. Hier liegt der tieferliegende Sinn einer „Disziplin“ des Betens, – dass sie uns darin unterbricht, in totem Aktionismus auf- und schließlich unterzugehen.
Johann Baptist Metz hat formuliert, dass „Unterbrechung die kürzeste Definition von Religion sei“. Liest man die Evangelien unter dieser Perspektive, merkt man, dass Jesus eigentlich unentwegt im Namen Gottes lebensfeindliche Routinen unterbricht, um Platz zu schaffen für die Lebenskraft Gottes:
Deshalb sind entschiedenes Handeln und beschauliche Frömmigkeit keine Gegensätze. Sie gehören zusammen wie die zwei Seiten einer Medaille. Eins ohne das andere ist gar nicht möglich. Doch wie kann dieses Zueinander von „Ora et labora“, von „Kampf und Kontemplation“ gelingen? – Durch Unterbrechung! Damit Leben sich nicht totläuft, braucht es die Unterbrechung. Unterbrechungen können die verschiedensten Formen haben: Jeder braucht die Pause, den Urlaub, um wieder zu Kräften zu kommen. Jeder weiß, wie heilsam eine Unterbrechung ist, die neue Kreativität freisetzt. Nicht zuletzt braucht es auch die – manchmal schockartige – Unterbrechung durch Krankheit oder Scheitern, damit deutlich wird, dass es so nicht weitergeht. Unterbrechungen bedeuten, dass scheinbar selbstverständlich und wie automatisiert ablaufende Vorgänge und Verhaltensmuster auf einmal nicht mehr funktionieren. Man ist gezwungen, selbstkritisch innezuhalten und einen neuen Ansatz zu suchen. Das kann fürchterlich wehtun und enorm anstrengend sein. Aber im Rückblick zeigt sich oft, dass solche Unterbrechungen Sternstunden waren, weil sie sich als die Augenblicke erlebter und gelebter Freiheit erweisen. Sehr prägnant hat das Viktor E. Frankl aus seiner philosophischen und psychologischen Expertise, aber wohl vor allem aus seiner Lebenserfahrung heraus so formuliert: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl der Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ [1]
Mönche beim Gebet in der Abteikirche
Die Grundgefährdung, Gefangener von inneren und äußeren Reizen und Reaktion zu werden ohne den „Raum der Freiheit“ als Unterbrechung dazwischen, diese Grundgefährdung hat Angelus Silesius im Auge, wenn er schreibt:
„Halt an, wo laufst du hin?
Der Himmel ist in dir.
Suchst du Gott anderswo,
du fehlst ihn für und für.“[2]
Das von Silesius geistlich grundierte „Halt an, wo läufst du hin?“ hat Johann Baptist Metz auf die schon erwähnte Formel gebracht: „Religion ist Unterbrechung“[3]. Religion hat die Aufgabe, all die scheinbaren Selbstverständlichkeiten zu unterbrechen, die sich einschleichen, wenn sich Teilthemen verselbständigen und der Eindruck entsteht, sie seien – anstelle Gottes – das Ganze:
Wenn all diese scheinbaren Selbstverständlichkeiten unterbrochen werden, kann das nicht anders als zutiefst verstörend wirken, aber zerstörend wird es nur da sein, wo Menschen das alles dumpf über sich ergehen lassen oder aggressiv bekämpfen. Dagegen: Wo Menschen nach echter Lebenskraft suchen, ist Gebet ein Ort der „Resilienz“ als Unterbrechung all dessen, was uns entweder lähmt oder zu verbissenen Eiferern macht. Es geht um den freien und klaren Blick für das, was der heilige Benedikt als Zielperspektive für klösterliches, christliches, menschenwürdiges Leben ins 72. Kapitel unserer Regel geschrieben hat:
„So wie es ein aus Verbitterung boshaftes Eiferertum gibt, das die Beziehung zu Mensch und Gott zerstört und in den Abgrund führt, so gibt es auch einen aufbauenden Eifer. Er widersteht sowohl der Selbstgerechtigkeit als auch der Nachlässigkeit und öffnet so den Weg zu Gott und seinem unbegrenzten Leben. Um diesen „guten Eifer“ geht es. Ihn sollen die Mönche üben und stärken, indem sie mit aller Leidenschaft aus seiner Kraft leben und handeln.“
[1] u.a.: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/bei-sich-zu-hause-ankommen/ (16.07.22)
[2] u.a.: Johannes Bours, Halt an, wo laufst du hin – Bildmeditationen, Freiburg 1990, 56 f
[3] u.a.: https://www.feinschwarz.net/religion-als-unterbrechung/ (16.07.22)
Wie gewinne ich Energie? (2)
Abtei„Resilienz“ ist ein Schlagwort unserer Tage. Es gibt viele Kurse und Seminare, die sich damit beschäftigen, Menschen „resilienter“, widerstandsfähiger gegenüber Krisen und Schicksalsschlägen zu machen. Letztlich geht es dabei darum, aus welchen Energiequellen ich lebe. Unser P. Vincent beschäftigt sich in unserem aktuellen „Gruß“ mit diesem Thema:
Resilienz in Krisenzeiten – was gibt mir Energie?
von P. Vincent Grunwald OSB, Seelsorger und Mitarbeiter im Gastbereich
Resilienz ist ein Thema, das in der psychologischen Forschung etwa seit den 1950er Jahren ins Blickfeld geriet und das seitdem immer weiter erforscht wird, um das Wissen in der Praxis anwenden zu können, zum Beispiel für Psychotherapeuten. Das Wort Resilienz leitet sich vom lateinischen Wort „resilire“ ab, was so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Begriff Resilienz in der Materialkunde gebraucht, um mit ihm zu umschreiben, wie haltbar und belastbar z.B. ein Radiergummi ist.
Das erklärt wiederum, warum der Begriff auch in der psychologischen Forschung verwendet wird: Mit dem Begriff der Resilienz wird die Art und Weise beschrieben, wie Menschen auf Krisen und Schicksalsschläge und große psychische Belastungen reagieren. Die Forscher konnten herausarbeiten, wie unsere Seele es vermag, selbst mit schweren Schicksalsschlägen, Krisen und Katastrophen umzugehen, sodass Menschen daran nicht zerbrechen. Natürlich gibt es Ausmaße von Belastungen, denen unsere Seele nicht gewachsen ist. Und die Traumata bei den Kriegswaisen in der Ukraine etwa sind natürlich nicht mit den Schicksalsschlägen zu vergleichen, die einen im Laufe des Lebens unvermeidbar treffen, wie etwa der Tod von nahen Angehörigen oder auch bestimmte Krankheiten und Krisen im zwischenmenschlichen Bereich (wie z.B. der erste Liebeskummer). Dennoch beschäftigt die Forscher die Frage, warum manche Menschen sich relativ gut von Krisen wieder erholen und den Eindruck machen, dass sie sogar gestärkt daraus hervorgehen und mit neuer Energie und Lebensmut wieder aufstehen und sich nicht unterkriegen lassen. Es gibt dabei mehrere Faktoren, die immer wieder genannt werden:
Ein wesentlicher Punkt ist das eigene Selbstbewusstsein, verbunden mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und Handlungsspielräume. Entscheidend ist dabei das Bewusstsein der eigenen Würde (Menschen haben im ethischen Sinn keinen Wert, der sich materiell ausdrücken ließe, sondern eine unantastbare Würde), das nicht abhängig ist von äußeren Zuschreibungen oder Faktoren und deshalb auch von Krisen und Schicksalsschlägen nicht dauerhaft erschüttert wird. Die Würde ist unabhängig davon, ob ich vielleicht gerade meinen Arbeitsplatz verloren habe und nun schauen muss, wie ich mich finanziell über Wasser halten kann oder ob mein Körper von Alter und Krankheit gezeichnet ist. Die Würde ist auch dann unantastbar, wenn das Bewusstsein und die Persönlichkeit durch Krankheiten wie z.B. Demenz dauerhaft eingeschränkt werden.
Darüber hinaus scheint ein sehr wichtiger Faktor die soziale Unterstützung zu sein, die resiliente Menschen bekommen und auch annehmen. Sie haben ein soziales Netz aus Angehörigen, Freunden und Kollegen, die auf ihre Weise unterstützend wirken: Das kann sich als Trösten, eine feste Umarmung oder als geduldiges Zuhören ausdrücken oder auch praktisch in der Hilfe dabei, durch Beziehungen und Kontakte einen neuen Arbeitsplatz, einen Facharzt oder einen Pflegedienst zu finden. Es geht nüchtern beschrieben um die Aktivierung und das Bereitstellen von Ressourcen – seien sie zwischenmenschlich oder materiell, sodass neue Handlungsspielräume eröffnet und erschlossen werden können. Ein weiterer Faktor ist das Akzeptieren der eigenen Situation – ein Schicksalsschlag und eine wirkliche Krise verändern das eigene Selbstkonzept, das Lebensgefühl und die Vorstellung und Planung der eigenen Zukunft grundlegend. Es ist auffällig, dass sich resiliente Menschen aber nicht in der Opferrolle einrichten, nicht alle möglichen weiteren Katastrophenszenarien entwerfen und nicht dauerhaft in eine Art Weltschmerz verfallen, sondern mit einer realistisch bis optimistischen Einstellung schauen, wie sie aus der Krise wieder herauskommen und wie das Leben weitergehen kann.
Eine feste Umarmung kann Trost in schwierigen SItuationen bieten.
Auch die Theologie beschäftigt sich unter anderen Vorzeichen mit dem Thema Resilienz. Das wird vor allem in der Seelsorge konkret, wo das jahrhundertealte Erfahrungswissen für den religiösen Umgang mit Krisen fruchtbar gemacht werden kann.
Wenn man unter dieser Fragestellung einen Blick in die Bibel wirft, dann fällt mir sofort das Buch Hiob auf: Es beschreibt einen Menschen, dem scheinbar alles genommen wird, der aber trotzdem nicht am Leben verzweifelt und an seinem Elend nicht zerbricht. Oder die Figur des alttestamentlichen Josef, der von seinen Brüdern an die Ägypter verkauft, den Tiefpunkt seiner Existenz in der Dunkelheit der Zisterne erleben muss, aber dennoch später sehr erfolgreich am Hofe des Pharaos eine neue Existenz aufbaut und der am Ende sagen kann: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ (Gen 50,20)
Ein gläubiger Mensch, der sich in seiner Existenz von Gott gewollt und geliebt weiß, kann seine eigene Würde noch einmal in einem ganz anderen Licht sehen. Als von Gott unveräußerlich zugesprochen, egal was geschehen mag, wird die eigene Würde als unabhängig vom Urteil anderer Menschen erfahren. Religiöse Praxis ist zudem auf Gemeinschaft hin ausgelegt: Sie besteht den Praxistest erst im Umgang mit dem „Nächsten“, also mit den Mitmenschen. Sie bietet im Idealfall in der Vernetzung einer Kirchengemeinde oder einer Ordensgemeinschaft aber eben auch jenes soziale Netzwerk, das einen in der Krise aufzufangen vermag. Fatal ist es allerdings, wenn persönliche Leiderfahrungen und Krisen spiritualisiert werden. Auch kann jeder nur für sich selbst eine religiöse Deutung der eigenen Lebenssituation vornehmen. Mit der Übertragung eigener religiöser Deutungen auf Andere sollte man sehr vorsichtig und behutsam sein. Dennoch spielen der eigene Glaube und mit ihm verbunden natürlich auch der Zweifel eine maßgebliche Rolle dabei, wie Menschen auch in religiöser Hinsicht mit Schicksalsschlägen, Belastungen und Krisen umgehen. So entwickeln und verinnerlichen sie im besten Fall jene unerschütterliche Lebenshaltung, die der Beter des 23. Psalms so ausdrückt: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“
Wie gewinne ich Energie? (1)
AbteiUnser aktueller „Gruß“, der in den nächsten Tagen ausgeliefert wird, beschäftigt sich mit dem Thema der Energiegewinnung in krisenhaften Zeiten. Dabei wollten wir das Thema nicht nur auf einer technischen Ebene, sondern auch geistlich aufgreifen: Wie gewinne ich Energie in stürmischen Zeiten? Was macht mich resilient, widerstandsfähig? In einer kleinen Serie stellen wir Ihnen auf unserer Website einige Beiträge aus dem „Gruß“ zur Verfügung. Den Anfang macht unser Cellerar (wirtschaftlicher Leiter) P. Julian mit einem Beitrag, was wir als Klostergemeinschaft tun, um Energie zu sparen.
Wie wertvoll Energie ist, spürt man erst, wenn sie knapper wird
von P. Julian M. Schaumlöffel OSB, Cellerar und Lehrer am Gymnasium der Benediktiner
Als im Spätsommer letzten Jahres klar wurde, dass auch Deutschland durch den verbrecherischen Angriffskrieg in der Ukraine einer Energiekrise entgegengeht, mussten für die Abtei Königsmünster Sparkonzepte angedacht werden. Zugleich stiegen die Energiepreise in ungeahnte Rekordhöhen und zwangen uns schon dadurch, unseren bisherigen Umgang mit Energie neu zu bewerten bzw. in bestimmten Bereichen auch umzudenken.
Die Benefactum GmbH, der hauseigene Energielieferant der Abtei, erzeugt Strom und als „Abfallprodukt“ Wärme mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Des Weiteren ist im Heizkraftwerk ein Hackschnitzelkessel für die Wärmelieferung auf dem Klosterberg (Klostergebäude, Kirche, Gästehäuser, Betriebe, Schule) zuständig. Bei höheren Minusgraden wird die Wärmelieferung über die alte, im Klosterkeller befindliche und an das Netz angeschlossene Ölheizung unterstützt. Gerade die letzten Winter haben uns gezeigt, dass die beim Bau des Heizkraftwerkes (2012) für den Notfall eingebundene Ölheizung an ihre Grenzen kommt und zudem der Standort weit entfernt von der eigentlichen Wärmeerzeugung eher ungünstig ist. Im Frühjahr 2022 beschäftigte sich der Wirtschaftsrat der Abtei mit der Frage, ob ein zusätzlicher Gaskessel im Heizkraftwerk ein sinnvoller Ersatz für die alte Ölheizung sein könnte. Gas schien zu Beginn des Jahres für unsere Bedürfnisse noch eine sichere und bessere Lösung darzustellen. Die in den folgenden Monaten in die Höhe schnellenden Gaspreise ließen uns die Überlegungen alsbald wieder vergessen und andere Alternativen in den Blick nehmen. Da durch den Krieg in der Ukraine aber zugleich ein Materialmangel in allen Bereichen ausgelöst wurde, sind die Planungen zur Umstrukturierung unseres Heizkraftwerkes bisher über eine erste Ebene noch nicht hinausgekommen.
Die alte Heizanlage im Neubau des Klosters
Im Spätsommer wurden die Verantwortlichen in Klosterleitung und Verwaltung damit konfrontiert, Sparmaßnahmen für die Gebäude der Abtei Königsmünster zu erarbeiten, da die bisherige Praxis des Heizens unser Budget deutlich überstiegen hätte. Auch die Preise für unsere Hackschnitzel hatten sich um 20% erhöht, dazu das teure Gas für unser BHKW und die gerade im Herbst ebenfalls hohen Ölpreise. Es war notwendig, die einzelnen Bereiche und ihren Wärmebedarf zu analysieren, um mögliche Sparpotenziale herauszufinden. Bei einem Komplex wie der Abtei Königsmünster mit ganz unterschiedlichen Gebäuden und Bedarfen eine nicht leichte Aufgabe. Des Weiteren sind noch nicht alle Komponenten unserer Heizungsanlage erneuert. So sind z.B. die Mischer und Pumpen inkl. Steuerung in einzelnen Bereichen der Schule noch aus den 1960er Jahren. In der Oase und im Neubau des Klosters sind diese Teile zwar aus den 1980er Jahren, aber ebenso in die Jahre gekommen und für eine effiziente Heizungsregulierung unbrauchbar. Die schon im Spätsommer bestellte Erneuerung einzelner Teile lässt immer noch auf sich warten, da auch die Heizungsbauer nur schwer oder gar nicht an das benötigte Material kommen.
Als mögliche Sparmaßnahmen haben wir für diesen Winter beschlossen, unsere Abteikirche dauerhaft nur auf 10 Grad zu heizen. Das sonst zu den Gottesdiensten übliche Aufheizen auf 13 Grad entfällt. Der Kapitelsaal, die Sakristei, der Versammlungsraum im Konvent sowie sämtliche Flure, Toiletten und Duschen bleiben ungeheizt. Rekreation, Refektorium (der klösterliche Speisesaal) und Räume der Verwaltung werden auf 19 Grad geheizt. Die Brüder wurden gebeten, in ihren Zellen sparsam zu heizen und auf kurzes Stoßlüften zu achten. In der Schule wurden die Heizzeiten reduziert und die Temperatur insgesamt abgesenkt.
Wir hoffen, auf diese Weise Energie sparen zu können und die ersten Monate zeigen, dass der Verbrauch im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist. Einige Sparmaßnahmen fallen dann erst im Alltag auf. So ist es bei uns üblich, die große Schiebetür zum Refektorium zehn Minuten vor der jeweiligen Mahlzeit zu öffnen. Da der Flur ungeheizt ist, war der Wärmeverlust auch bei nur kurzer Öffnung der großen Schiebetüren sehr groß und wir entschlossen uns kurzfristig, das Refektorium während der Wintermonate durch die kleinen Seitentüren zu betreten. Aus Sicht der Architektur ist diese Maßnahme sicher weniger ästhetisch, aber wärmetechnisch äußerst wirksam.
Geöffnete Tür zum Klosterspeisesaal
Vielleicht zwingt uns die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise zu einem Nachdenken, das längst überfällig war. Wie gehen wir generell mit Energie um? Müssen alle Räume eines Hauses, auch wenn sie nicht genutzt werden, aufgeheizt werden? Wie viele Lampen brennen in Wohnhäusern, auf Fensterbänken und in Gärten, allein um eine behagliche Atmosphäre zu erzeugen? Sollte man viele Geräte während der Nichtnutzung lieber vom Netz trennen, anstatt den Strom für einen Standby-Betrieb zu verbrauchen? In der Schule haben wir daher nun sogenannte WLAN-Steckdosen an den im letzten und vorletzten Jahr in allen Klassen angeschafften Großbildschirmen installiert, damit die Geräte nach der letzten Stunde bzw. während der unterrichtsfreien Zeit wirklich ganz vom Netz getrennt sind.
Die hohen Strompreise und die in unserer Abtei ausreichend zur Verfügung stehenden Dachflächen haben das Nachdenken über die Installation von Solarpanels zur Stromerzeugung neu entfacht. Schon vor Jahren war über eine solche Investition nachgedacht worden, die damals geringer werdende Förderung und erste Berichte über aufwendige Reinigungen der Solaranlagen ließen die Pläne allerdings versiegen. Aktuell könnten wir mit unserem BHKW und einigen Solareinheiten den auf dem Klosterberg benötigten Strom nahezu selbst erzeugen. Mit einer erfahrenen Fachfirma werden wir in den ersten Monaten dieses Jahres Pläne für die Anschaffung einer solchen Anlage erarbeiten und hoffentlich alsbald umsetzen.
Predigt am 5. Sonntag im Jahreskreis (05.02.2023)
Abtei, Predigtvon Br. Robert Sandrock OSB
Lesung: Jes 58,6a.7-10
Evangelium: Mt 5,13-16
Liebe Schwestern und Brüder,
auch in diesem Winter gab es wieder ein paar Momente, wo schon eine ganz leichte Ahnung von Frühling in der Luft lag. Diese schönen Momente, wenn die Luft mehr frisch als kalt ist und die Sonne zwar tief steht, aber doch ein kräftiges Licht durch die klare Atmosphäre sendet. Dieses Empfinden habe ich auch bei den heutigen Lesungen: Da ist viel von Licht die Rede, aber so richtig hell ist es noch nicht geworden. Immerhin genug Licht, um den weiteren Weg zu sehen, und genügend Helligkeit, um zu wissen, dass bessere, schönere Tage kommen werden.
„Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg“ – diesen Anfang der Bergpredigt haben wir letzte Woche gehört, gefolgt von den Seligpreisungen: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“ war eine davon. Tatsächlich kann man das Gefühl haben, Gott zu schauen, wenn man an einem schönen, lichterfüllten Tag von einem Berg in die Täler hinabschaut. Die Schönheit und das Licht sind aber nicht die einzigen Gründe, warum der Evangelist Matthäus Jesus seine große Rede auf einem Berg halten lässt. Ganz bewusst will er seine Leserinnen daran erinnern, dass auch Mose auf einen Berg gestiegen ist, den Berg Sinai, wo er das Gesetz mit den Zehn Geboten empfangen hat. Jesus ist der neue Gesetzgeber, dessen Gesetz wie eine Leuchte ist, die man eben nicht unter den berühmten Scheffel – gemeint ist eine Art Eimer für Getreide – stellen soll.
Die Leseordnung gibt uns einen näheren Hinweis darauf, wie dieses Licht aussehen soll, indem sie uns das 58. Kapitel des Propheten Jesaja anbietet. Es lohnt sich, hier noch einmal den größeren Zusammenhang anzuschauen: Es geht darum, dass die Israeliten sich bei Gott beschwert haben: Sie haben gefastet, und trotzdem hat Gott ihre Gebete nicht erhört. Der Prophet antwortet, dass Gott die Gebete nicht erhört, solange die Beter ihre Mitmenschen unterdrücken und Gewalt gegen sie anwenden: „Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und treibt alle eure Arbeiter zur Arbeit an. Obwohl ihr fastet, gibt es Streit und Zank, und ihr schlagt zu mit roher Gewalt.“ Danach setzt dann die Lesung ein:
Praktische Taten der Hilfe für die Bedrängten, die sind es, die dein Licht hervorbrechen lassen wie das Morgenrot.
Ist das die Situation unserer Kirche? Das Licht ist sicherlich da – die katholische Caritas und die evangelische Diakonie sind in unserem Land die größten Anlaufstellen für Menschen in Not. Oft sind es die Kirchen, die sich als erste um Flüchtlinge kümmern, die den Kontakt zu den so oft vergessenen Ländern in Afrika halten. Gerade jetzt ist der Papst gemeinsam mit den höchsten Repräsentanten der Anglikanischen Kirche und der schottischen Presbyterianer auf einer Friedensmission im Südsudan unterwegs.
So richtig hervorbrechen will das Licht der Kirche im Moment allerdings nicht – ob das auch bei uns daran liegen könnte, dass wir die „Unterjochung“ noch nicht aus der Mitte unserer Kirche entfernt haben?
„Unterjochung“ ist ein hartes Wort, in der früheren Einheitsübersetzung hieß es noch „Unterdrückung“. Diese Frage geht vor allem an die Herren Bischöfe, nämlich, ob sie bereit sind, ihre Macht kontrollieren zu lassen, ob sie bereit sind, niemanden mehr wegen seiner sexuellen Orientierung oder wegen ihres Geschlechts zu diskriminieren. Bevor wir aber zu sehr über andere schimpfen, sollten wir uns auch fragen, ob wir nicht vielleicht die kommenden Generationen „unterjochen“, ihnen Gerechtigkeit verweigern, indem wir ihnen eine beschädigte Erde hinterlassen.
Beide Lesungen, die aus Jesaja, und das Stück aus der Bergpredigt, wollen nicht den Zeigefinger erheben, sondern uns Mut machen, wollen uns an das Licht erinnern, das schon da ist, das nur noch hervorbrechen muss. Im Johannesevangelium sagt Jesus, „Ich bin das Licht der Welt“.
Heute haben wir gehört, „Ihr seid das Licht der Welt“. Dieses Licht soll nicht unter dem „Scheffel“ bleiben, sondern es gehört auf den Leuchter, damit es allen im Haus leuchtet, und damit die Menschen unseren Vater im Himmel preisen. Amen.
Wir Benediktiner bleiben
Abtei, Kuba, MissionP. Javier Aparicio Suárez OSB ist als Kongregationsprokurator der Missionsbenediktiner für den Kontakt zu unseren Klöstern weltweit und für die Koordinierung der Projekte zuständig. Eines der Hauptprojekte, über das wir auch in unserem „Gruß“ regelmäßig berichten, ist der Bau eines Klosters für die Gemeinschaft dort. P. Javier hat die kleine Gemeinschaft über Weihnachten besucht und war beeindruckt von dem, was die Mitbrüder dort unter schwierigen Bedingungen leisten. Nachfolgend berichtet er über seine Eindrücke:
Am 23. Dezember 2022 landete ich auf dem Flughafen von Havanna, um Weihnachten mit unserer Gemeinschaft zu verbringen. Wie schon bei anderen Gelegenheiten hatte ich drei Koffer dabei, die voll mit den Bitten waren, die die Mitbrüder in den letzten Monaten an mich herangetragen hatten: etwas Lebensmittel, Ersatzteile für die Fahrräder, Werkzeuge für die Farm, einige grundlegende Medikamente und einige „Extras“ für die Weihnachtsfeier in diesen Tagen. Diesmal bat man mich auch, Mehl und Toilettenpapier hinzuzufügen.
Überall auf der Welt haben wir uns mit Begriffen wie Energiekrise, Knappheit, Defizite, steigende Preise und Ukrainekrieg vertraut gemacht. In unserem täglichen Leben sehen wir alle die Folgen der aktuellen globalen Krise. Wenn man ein paar Tage mit unserer Gemeinschaft auf Kuba verbringt, wird einem klar, wie sich dieses globale Szenario auf eine der sensibelsten Volkswirtschaften unserer Zeit auswirkt.
Die Feier an Heiligabend war so einfach wie schön und brüderlich. Von Norden her erreichte die polare Kälte, die zu dieser Jahreszeit über die USA fegte, auch die Insel. Die Container, in denen die Mönche leben, wurden nachts nicht wärmer als 6 Grad Celsius… und das alles ohne genügend Decken für alle Mitbrüder, so dass ich – und wahrscheinlich einige andere Mönche – beschlossen, in unseren Kleidern zu schlafen.
P. Aaron, Prior der Gemeinschaft, segnet die Krippe
Am 25. habe ich das Mittagessen für die Gemeinschaft zubereitet: Linsen mit Chorizo und einige Vorspeisen zur Weihnachtsfeier. Ein ziemlich seltsames Fest, an das unsere Mönche nicht gewöhnt sind.
Am 26. wurden wir vom Kardinal zur Weihnachtsfeier mit dem Klerus und den Ordensleuten der Insel eingeladen. 80% von ihnen sind Ausländer! Während der Eucharistiefeier bat der Kardinal in den Fürbitten für den jungen kubanischen Priester, der kürzlich das Land „auf der Suche nach neuen Horizonten“ verlassen hat. Das hat mich zutiefst „berührt“. Ein weiterer Name auf der Liste! Ja, sogar der Klerus verlässt das Land, und die Orden schließen ihre Häuser wegen des Personalmangels und der Herausforderung, auf Kuba zu leben.
In einem Gespräch mit dem Weihbischof und einigen Ordensleuten sagten sie mir, wie sehr sie die Arbeit schätzen, die unsere Mönche auf der Farm leisten: Bohnen, Maniok, Mais… Lebensmittel, die die Suppenküchen versorgen, die die Ordensleute in Havanna für die Ärmsten betreiben. Das ist jetzt ein großer Teil unserer Mission!
Kuba ist vielleicht für viele eine große Unbekannte, und obwohl wir in den Zeitungen Nachrichten über Exodus, Wirtschaftskrise und vieles anderes lesen, entdecken wir die Realität erst im täglichen Leben der Kubanerinnen und Kubaner.
Für uns Benediktiner ist das Gelübde der Beständigkeit eines der Zeichen unserer Identität. Deshalb brauchen die Brüder jetzt mehr denn je unsere Unterstützung, deshalb ist es notwendig, bekannt zu machen, was sie tun, wie sie leben und überleben, um ihre Hoffnung zu teilen, dass eines Tages der Traum vom Bau eines Klosters wahr wird, in dem sie mit den Mindestbedingungen leben können, die sie jetzt nicht haben.
In der Zwischenzeit schreibe ich heute diesen Artikel, während sie wahrscheinlich Schlange stehen, um Brot für die Gemeinschaft zu kaufen.
Danke an die Mitbrüder. Sie sind für Kuba da!
Silberprofess von P. Jorge
Abtei„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.“ Diese Worte aus dem 23. Psalm waren das Leitmotiv der Feier der Silberprofess von unserem Pater Jorge Blanco Piñeros OSB am 8. Januar 2023, dem Fest der Taufe des Herrn. Vor 25 Jahren, am 9. Januar 1998, stand Bruder Jorge zum ersten Mal vor dem Altar der Abteikirche, um Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam zu geloben. P. Cosmas Hoffmann OSB, der als Prior der liturgischen Feier vorstand, setzte die Ordensprofess mit dem Fest der Taufe Jesu und der eigenen Taufe in Bezug. Das Mönchtum sei eine Weise, sein Taufversprechen zu leben.
Bereichert wurde die Feier durch Gäste aus der Portugiesischen Gemeinde in Meschede und der Gemeinde der spanischsprachigen Katholiken in Dortmund, wo P. Jorge im Auftrag des Erzbistums Paderborn seit einigen Jahren als Seelsorger tätig ist. Ein Chor der Portugiesischen Gemeinde sang einige Lieder in ihrer Landessprache: das Halleluja und je einen Gesang zur Gabenbereitung und zur Kommunion.
Chor der Portugiesischen Gemeinde Meschede
In seiner Festpredigt ließ Abt Stephan Schröer OSB das Leben des Jubilars Revue passieren. Es sei ein Leben, das geprägt sei von der Hoffnung und Zuversicht, die in Psalm 23 zum Ausdruck kommt – auch in schwierigen Zeiten. P. Jorge ist gebürtiger Kolumbianer und entstammt einer kinderreichen Familie. Der 90jährige Vater konnte aufgrund seines Alters nicht persönlich an der Feier teilnehmen, aber er war seinem Sohn im Gebet verbunden. Die Mutter ist vor einigen Jahren verstorben, für sie wurde in der Liturgie ausdrücklich gebetet. Nachdem Jorge in Kolumbien an der Universität Agrarwissenschaften studiert hatte, erhielt er über den Deutschen Akademischen Auslandsdienst ein Stipendium für ein Aufbaustudium in Göttingen, das er mit dem Master of Science in Agrarwissenschaften Tropen/Subtropen abschloss. Über die Hochschulgemeinde in Göttingen kam er mit den Missionsbenediktinern in Königsmünster in Kontakt, denn sein Traum bestand schon immer darin, einmal als Missionar in Afrika zu wirken.
Abt Stephan hielt die Festpredigt
Abt Stephan erinnerte in seiner Predigt an die Anfänge, die auch mit Fragen verbunden waren: „Kann das gut gehen, ein Kolumbianer unter lauter Sauerländern?“ Es ging gut, und so arbeitete Br. Jorge nach seiner Profess zunächst einige Jahre in der Gärtnerei und wurde nach seiner Feierlichen Profess im Jahr 2003 für drei Jahre in die Abtei Ndanda im Süden Tansanias ausgesandt. Dort reifte in ihm der Wunsch, Priester zu werden, und so kehrte er 2005 nach Deutschland zurück und studierte am Spätberufenenseminar in Lantershofen Theologie. 2010 wurde er vom damaligen Adveniatbischof Franz Grave aus Essen zum Diakon geweiht und wurde erneut nach Ndanda ausgesandt, wo er 2011 zum Priester geweiht wurde. Dort wirkte er als Seelsorger zunächst in Tansania und wurde 2014 in eine Neugründung in den Norden Mosambiks gesandt. Dort leistete er wirkliche Pionierarbeit – was in der politischen Situation und der Bedrohung durch islamistische Rebellen immer schwieriger wurde. So kehrte er 2018 nach Meschede zurück und arbeitete als Seelsorger in der Portugiesischen Gemeinde, bevor er zusätzlich die Leitung der spanischsprachigen Gemeinde in Dortmund übernahm, wo er bis heute arbeitet. Ein Leben voller Aufbrüche, so Abt Stephan, das auch in dunklen Zeiten vom Vertrauen auf Gott gekennzeichnet ist, wie es in Psalm 23 später heißt: „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil.“
Nach der Predigt erneuerte P. Jorge im Kreis seiner Brüder sein Professversprechen und sang wie vor 25 Jahren den Hingabegesang des „Suscipe“: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“
Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben.
Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.
Nach der Liturgie schloss sich ein Beisammensein mit allen Freunden und Wegbegleiterinnen von P. Jorge im AbteiForum an. Dort bestand auch die Möglichkeit, dem Jubilar zu gratulieren und ihm einige persönliche Worte für den weiteren Weg mitzugeben.
Ganz herzlich gratulieren wir P. Jorge an seinem Jubeltag und wünschen ihm weiterhin viel Freude an seinem missionarischen Dienst für die Menschen, die ihm anvertraut sind.
P. Jorge
Die Glocke für Mvimwa läutet
Abtei, Glocke für Mvimwa, MissionDer Epiphanietag ist für unsere Gemeinschaft immer ein besonderer Tag. Am 6. Januar enden unsere Konventsexerzitien mit der Bekräftigung unserer klösterlichen Profess, also des Versprechens, dass wir ein Leben lang als Mönche in der Abtei Königsmünster leben möchten. Es ist ein Tag der Erneuerung und des Festes, ein Tag, an dem wir uns unserer Berufung neu vergewissern.
Ungefähr zur selben Zeit, als wir in der Abteikirche unsere Gelübde bekräftigten, passierte in der Abtei Mvimwa in Tansania etwas, das die Verbundenheit unserer beiden Gemeinschaften noch einmal stärkte. Zum ersten Mal erklang die Verkündigungsglocke, die wir dank der Hilfe zahlreicher Spenderinnen und Spender unseren Mitbrüdern in Tansania zur Weihe ihrer neuen Kirche geschenkt haben. In einer kleinen Feier segnete Abt Pambo den eigens errichteten Turm, in dem die Glocke ihren Platz gefunden hat, und gab sozusagen den „Startschuss“ zum ersten Geläut. Die beiden Senioren der Gemeinschaft, Br. Gualbert (93 Jahre) und Br. Norbert (84 Jahre), durften die Glocke zum ersten Mal läuten. Damit findet ein Projekt seinen Abschluss, das uns in den letzten Jahren immer wieder begleitet hat: von der ersten Idee durch P. Abraham, der Realisierung durch Patenschaften, die viele Menschen jeweils für einen Tag übernommen haben, dem Glockenguss in Gescher, dem Transport nach Afrika bis hin zur heutigen Einweihung. Auf unserer Website können Sie die Entstehungsgeschichte der „Glocke für Mvimwa“ nachlesen.
Im Februar wird P. Maurus als Missionsprokurator die Abtei Mvimwa besuchen und der Gemeinschaft ein Buch übergeben, in dem alle Glockenpatinnen und -paten mit ihren jeweiligen Anliegen und Tagen verzeichnet sind. So wird nun in Tansania täglich eine Glocke in diesen Anliegen erklingen.
Die Mitbrüder in Mvimwa haben ein kleines Video vom ersten Läuten ihrer Glocke gedreht, das wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen:
Konventsexerzitien
AbteiDie ersten Tage des Jahres stehen immer ganz im Zeichen unserer Gemeinschaft. In den gemeinsamen Konventsexerzitien gehen wir in die Stille, um das neue Jahr unter den Segen Gottes zu stellen. Begleitet hat uns in diesem Jahr Schwester Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die studierte Germanistin ist als Novizenmeisterin für den Nachwuchs ihrer Gemeinschaft verantwortlich.
Unsere Jahresexerzitien stellte sie unter das Motto: „Wegen Renovierung geöffnet.“ Damit machte sie darauf aufmerksam, dass Exerzitien immer eine Zeit der persönlichen Renovierung sind, der Erneuerung unserer persönlichen Berufung, die uns aber nicht verschließt, sondern im Gegenteil öffnet auf Gott hin und aufeinander zu. In Impulsen zu den Themen „Wahrnehmen“, „Ordnen“, „Gebet und Identität“, „Altes und Neues“ und „Unter Brüdern“ erinnerte sie in erfrischender Weise an biblisch-monastische Grundlagen unseres gemeinsamen Lebens. Der Schlussimpuls brachte eine wichtige Leitlinie benediktinischen Lebens zum Ausdruck: „Jeder ist ein Lernender“. Keiner hat die Wahrheit für sich alleine gepachtet, sondern wir alle lernen voneinander in unserem gemeinsamen Weg in der Nachfolge Jesu, der als Zwölfjähriger im Tempel ein Lernender war und die richtigen Fragen gestellt hat (vgl. Lk 2,41-52). So komme es auch im geistlichen Leben immer neu darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.
Die Exerzitien endeten am Abend des Epiphanietages, am 6. Januar 2023, mit der Erneuerung unserer Gelübde und dem gemeinsamen Singen des Professgesangs „Suscipe me, Domine“. Anschließend wurde diese Erneuerung im gemeinsamen Mahl gefeiert. Wir danken Sr. Raphaela herzlich für ihre gute Exerzitienbegleitung und wünschen ihr und ihrer Gemeinschaft von Eibingen Gottes Segen für die Zukunft!
Königlicher Besuch
AbteiAm Epiphanietag, dem 6. Januar 2023, konnten wir zum Mittagessen königlichen Besuch in unserem Klosterrefektorium (Speisesaal) begrüßen. Es ist eine schöne Tradition, dass uns am Anfang eines neuen Jahres die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt besuchen, um uns den Segen für das neue Jahr zu bringen und über unsere Klosterpforte zu schreiben. Schon viele Jahre kommen die Jungen und Mädchen in diesen Tagen an vielen Orten zu den Menschen, um an die heiligen drei Könige zu erinnern, die dem Stern gefolgt waren, der sie zum Kind in der Krippe geführt hat. Die Messdiener der Gemeinde Maria Himmelfahrt sammeln schon lange für ein Straßenkinderprojekt in Cochabamba/Bolivien.
P. Cosmas dankt den Sternsingern für ihren Einsatz.
P. Prior Cosmas dankte den Kindern und Jugendlichen für ihren Besuch und gab ihnen eine kleine Spende für die Straßenkinder in Bolivien und einige Süßigkeiten für die Sternsinger.
20+C+M+B+23 – so schreiben es die Sternsinger über die Türen der Häuser. Das sind die Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes „Christus mansionem benedicat“, der „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Der Volksmund sieht in den drei Buchstaben C, M und B auch die Initialen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar.
„Wir haben seinen Stern gesehen.“
Zum Gedenken an Papst em. Benedikt XVI.
AbteiWir vereinen uns heute mit der Kirche im Gebet für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. In unserer Marienkapelle brennt ein Licht für ihn, und um 11.00 Uhr werden auch die Glocken der Abteikirche im Gedenken an ihn läuten. Möge er leben in Gottes Frieden, und möge Gott ihm ein gnädiger Richter sein!
In den Tagen der Weihnachtsoktav haben wir Texte des großen Theologen Josef Ratzinger zum Weihnachtsmysterium gehört. Nachfolgend möchten wir einen der Texte hier teilen, der im Angesicht seines Eingehens in die Freude Gottes noch einmal einen tieferen Sinn gewinnt:
Auf den Schwingen der Freude gehen
von Joseph Ratzinger
Im Weihnachtsevangelium wird von den Hirten gesagt, dass sie nach Bethlehem „eilten“.
In der Heiligen Schrift kommt noch mehrmals diese Eile vor: Maria macht sich eilends nach der Verkündigung auf den Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die Hirten eilen zur Krippe, Petrus und Johannes laufen zum Auferstan-denen hin. Diese Eile hat nichts zu tun mit der Hektik der von Terminen Geplagten. Sie ist das Gegenteil davon. Sie bedeutet, dass all diese falsche Eile abfällt, wo das eigentlich Wichtige und Große in Erscheinung tritt. Es ist die Freude, die dem Menschen Flügel gibt. Die Gnade des Heiligen Geistes kennt keine hemmenden Bleigewichte, sagt der heilige Ambrosius. Sie bedeutet, dass von uns abfällt, was uns das Herz und die Füße bleischwer macht auf dem Weg zu Gott. Sie bedeutet, dass von uns die Zweifel, das Besserwissen, die falsche Aufgeklärtheit weichen, die es uns so schwer machen, zu ihm zu gehen. Die Gnade des Heiligen Geistes bedeutet, dass wir auf den Schwingen der Freude gehen lernen. Diese Eile kommt nicht aus Hast, sondern aus dem Verschwinden der Hast, sie kommt aus der Leichtigkeit des Herzens.
Alles wird leicht, wenn wir uns von uns selbst trennen, wenn wir uns loslassen. Loslassen, das wäre die Antwort, das Schwergewicht nicht mehr in uns selbst zu setzen, sondern in Gott. Dann wird das Herz leicht, dann wird es frei, dann kann es hören.
Konventsexerzitien
AbteiVom 1. bis zum 6. Januar wird es auf dem Klosterberg etwas ruhiger, denn wir versammeln uns zu unseren jährlichen Konventsexerzitien. Das ist für uns eine gemeinschaftliche Zeit der Ruhe und Besinnung am Anfang des Jahres. Diese stille Zeit ist für uns sehr wichtig, denn so werden wir neu auf den hin ausgerichtet, der uns als Gemeinschaft zusammenführt. Begleiten wird uns in diesen Tagen Sr. Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die Tage enden mit der Gelübdeerneuerung in der Eucharistiefeier am Abend des 6. Januar, dem Epiphanietag.
Hier finden Sie die Gottesdienstzeiten in diesen Tagen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes, glückliches und friedvolles neues Jahr 2023!
Weihnachtsgottesdienste
AbteiNachfolgend finden Sie eine Übersicht all unserer Gottesdienste zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, zu denen wir Sie herzlich einladen:
24. Dezember – Heiligabend
06.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.00 Uhr Festankündigung und Erste Vesper von Weihnachten
21.00 Uhr Christmette
25. Dezember – Weihnachten
06.45 Uhr Laudes
09.30 Uhr Festhochamt
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Zweite Vesper von Weihnachten mit Sakramentalem Segen
19.40 Uhr Komplet
26. Dezember – Fest des hl. Stephanus
Sonntagsordnung, außer:
19.40 Uhr Komplet
31. Dezember – Silvester
07.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Erste Vesper vom Hochfest der Gottesmutter Maria und Gebet zum Jahreswechsel
1. Januar 2023 – Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr
Sonntagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper
2. – 5. Januar – Konventsexerzitien
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper
19.40 Uhr Komplet (5.1. 20.00 Uhr Feierliche Vigil)
6. Januar – Epiphanie
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt mit Gelübdeerneuerung, anschl. Vesper
7. Januar
Samstagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore
Feier der Dienstjubiläen am Ottilienfest
AbteiAm 13. Dezember, dem Hochfest der hl. Odilia, der Namenspatronin der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, erinnern wir uns im Blick auf die Legende, dass die blindgeborene Odilia beim Empfang der Taufe sehend wurde, an das Motto unseres Klosterverbandes: „Lumen Caecis“, d.h. Licht den Blinden. Für uns als Missionsbenediktiner ist damit unser Sendungsauftrag gemeint, das Licht Christi an die Welt, vor allem dort wo Menschen in Not sind und Dunkelheit herrscht, weiterzugeben.
Seit einigen Jahren laden wir zu diesem Tag die Dienstjubilarinnen und -jubilare des Jahres zu einem festlichen Mittagessen in das Klosterrefektorium ein, um ihnen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, ohne die wir unseren Sendungsauftrag nicht erfüllen könnten, zu danken.
P. Cosmas dankt den Jubilarinnen und Jubilaren.
In diesem Jahr danken wir besonders folgenden Jubilaren:
25 Jahre
– Maria Haupt / Cella Praxis für Atmung und Stimme, Hannover
– Frank Siegert / Tischlerei
15 Jahre
– Andreas Brunken / Tischlerei
– Christoph Graf / Haustechnik
10 Jahre
– Marius Beitzel / Gymnasium der Benediktiner
– Inga Brüggemann / Gymnasium der Benediktiner
– Joachim Deckers /Gymnasium der Benediktiner
– Tanja Krajewski / Schulsozialarbeiterin am Gymnasium der Benediktiner
– Sonja Schröder / Werkstätten
5 Jahre
– Jonas Busch / Klosterverwaltung
– Björn Friedrich / Lebensmittelbetriebe
– Katrin Kieserling / Tischlerei
– Ron Knape / Konditorei
– Elvira Penner / Vermarktung und Abenddienst Refektorium und Gästehäuser
– Roland Porombka / Schmiede
– Beate Kenter / Mensa
„Lumen Caecis“ – Fahne der Missionsbenediktiner von St. Ottilien
Aktion #wärmespenden – Gastfreundschaft an der Friedenskirche
AbteiDas Erzbistum Paderborn hat die Mitmachaktion #wärmespenden ins Leben gerufen und ruft die Menschen in den Pfarreien und Einrichtungen dazu auf, kreative Ideen zu entwickeln, wie man trotz der aktuellen Lage für mehr Wärme sorgen kann, obwohl oder gerade weil die Kirchen nicht beheizt werden.
Gerne beteiligen wir uns an dieser Aktion und gewähren Gastfreundschaft an unserer Friedenskirche.
Fremde sind in unserer Gesellschaft oft zum Gegenstand der Ablehnung, ja der Feindseligkeit geworden. Globalisierung und multikulturelle Gesellschaft haben eher zu mehr Abgrenzung und Argwohn geführt als zu mehr Verständigung und Vertrauen. Worin mag der Grund für diese Entwicklung liegen? Vielleicht darin, dass wir uns unseres eigenen Standortes nicht mehr bewusst sind, dass wir unsere eigene Identität verloren haben und uns im Überangebot der Lebensentwürfe und Lebensziele nicht mehr zurechtfinden? Nur wer sich selbst und seine Identität gefunden hat, der kann auch dem anderen, kann dem Fremden, wie Henri Nouwen es in seinem Buch „Der dreifache Weg“ sagt, „einen Raum der Freiheit, der Annahme und Geborgenheit gewähren, der ihm die Möglichkeit bietet, bei uns einzutreten und zum Freund zu werden statt zum Feind.“ Wir müssen uns selbst annehmen können, um andere an- und aufnehmen zu können, so sagt es Sr. Philippa Rath OSB.
Um diese im 53. Kapitel der Benediktsregel geforderte Gastfreundschaft erfahrbar zu machen und dadurch zum anderen, zu mir selbst und letztlich zu Gott zu finden, wollen wir an den Wintersonntagen bis Ende Januar an einer Hütte vor der Abteikirche Glühwein und alkoholfreien Apfelpunsch ausgeben und miteinander ins Gespräch über Gott und die Welt kommen.
Impressionen vom Adventsmarkt (Teil 2)
AbteiAuch der zweite Tag unseres Adventsmarktes ist gut gelungen. Es kamen viele Besucher:innen von vielen Orten auf den Klosterberg, um sich auf die Adventszeit einzustimmen. Ein besonderer Dank geht an unsere Mitarbeitenden und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die wir diese beiden Tage so nicht hätten stemmen können. Ebenfalls danken möchten wir Herrn Peter Hunecke, Kirchenmusiker aus Belecke und Orgellehrer unseres P. Vincent für seine Orgelimprovisationen und natürlich den Schüler:innen der Chöre und Orchester des Gymnasiums der Benediktiner für das wunderbare Abschlusskonzert. Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit. Natürlich haben unsere Abteiläden in Olsberg und auf dem Klosterberg und die AbteiGaststätte weiterhin geöffnet. Herzlich willkommen!
Impressionen vom Adventsmarkt
AbteiDer erste Tag unseres Adventsmarktes ist gut angelaufen. Viele Menschen haben den Weg zum Klosterberg gefunden – bzw. finden ihn immer noch. Nachfolgend haben wir einige Impressionen in einer Bilderstrecke zusammengestellt. Auch morgen hat der Adventsmarkt geöffnet. Herzliche Einladung!