Impuls am Donnerstag der 2. Adventswoche (9.12.2021)

Und das Wort des HERRN erging an Sacharja: So spricht der HERR der Heerscharen: Haltet gerechtes Gericht, erweist Güte und Erbarmen, ein jeder gegenüber seinem Bruder; unterdrückt nicht die Witwe und Waise, den Fremden und Armen und plant in eurem Herzen nichts Böses gegeneinander! (Sacharja 7,8-10 – ganze Lesung: 7,1-14)

Diese Worte des HERRN, die dem Volk durch den Propheten Sacharja übermittelt werden, sind der Kern der heutigen Lesung, ja, sie sind der Kern der gesamten prophetischen Literatur Israels. Es kommt letztlich nicht auf die Menge meiner Gebete an, es kommt nicht darauf an, wie lange ich gefastet habe. Es kommt vielmehr auf meine innere Haltung an. Ich kann viel fasten und beten – aber in meinem alltäglichen Handeln ein ungerechter Richter sein und den Menschen neben mir unterdrücken und benachteiligen. Genau das ist es, was Gott durch den Propheten seinem Volk vorwirft.

„Plant in eurem Herzen nichts Böses gegeneinander.“ Wäre das nicht eine gute Maxime in diesem Advent? Denn das Böse beginnt ja im eigenen Herzen, und genau hier muss Umkehr ansetzen. Und wenn ich nichts Böses im Herzen plane, keine Rachegefühle in meinem Inneren hege, dann wird es auch mir wahrscheinlich viel besser gehen. Probieren wir es doch einfach mal aus!

P. Maurus Runge OSB