Eine fast 40-köpfige Pilgergruppe machte sich am Sonntag, den 27. Juni 2021, auf den Weg von der Abtei Königsmünster zum Bergkloster Bestwig. Dabei gab es auch ein paar Hindernisse zu überwinden – überspülte Wege und entwurzelte Bäume. „Aber Unwägbarkeiten gehören beim Pilgern dazu“, meinte eine Teilnehmerin aus Bochum. Pater Klaus-Ludger Söbbeler feierte auf dem Weg mit der Gruppe Gottesdienst. Schwester Laetitia Müller war als Begleiterin aus dem Bergkloster mit dabei. Nach sieben Stunden Wanderung einschließlich heiliger Messe unter freiem Himmel, acht spirituellen Impulsen und einer Kaffeepause im Waldhaus Föckinghausen war das Ziel in Bestwig erreicht. Gemeinsam hatten die Benediktiner und die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel zu der geführten Wanderung auf dem Weg von Kloster zu Kloster eingeladen. Am Sonntag, 5. September, findet die Wanderung auf der Südroute vom Bergkloster Bestwig zur Abtei Königsmünster statt. Weitere Informationen finden Sie hier. 

Text und Fotos: Ulrich Bock / SMMP

Update vom 04.05.2021

Ein letztes freudiges Update zur Corona-Situation in der Abtei: Heute ist auch die Quarantäne des erkrankten Mitbruders aufgehoben worden. Von ihm geht keine Ansteckungsgefahr mehr aus, sodass er wieder in den Kreis unserer Gemeinschaft zurückkehren kann. Somit sind wir wieder alle vereint und gesund – DEO GRATIAS!

Update vom 03.05.2021

Nach einem letzten Schnelltest am späten Nachmittag des 3. Mai, der bei allen Mönchen negativ verlaufen ist, können wir Ihnen die freudige Mitteilung machen, dass die Quarantäne unserer Gemeinschaft am 4. Mai um 0.00 Uhr aufgehoben wird. Das bedeutet, dass wir mit der Morgenhore am Dienstag, den 4. Mai 2021, das gemeinsame Stundengebet in der Abteikirche wiederaufnehmen werden. Im Livestream sind Sie herzlich zur Mitfeier eingeladen. Die Eucharistiefeiern sind unter den geltenden Maßnahmen wieder als Präsenzgottesdienste möglich, beginnend mit dem Konventamt am 4. Mai um 17.45 Uhr.

Der erkrankte Mitbruder, der weiterhin einen milden Verlauf hat, bleibt vorerst in einem separaten Bereich des Klosters in Quarantäne. Ihm wünschen wir weiterhin gute und vollständige Genesung!

Ganz besonders möchten wir uns für die vielen Zeichen der Anteilnahme bedanken, die uns in den vergangenen zwei Wochen erreicht haben. Das hat uns sehr gestärkt. Auch danken wir unseren Mitarbeitenden und all denen, die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

Update vom 29.04.2021 zur Corona-Situation

Heute hat uns eine gute Nachricht erreicht: Die PCR-Tests aller Mönche, die am 27.04. vorgenommen wurden, sind negativ. So hat es bisher keine Folgeinfektion mit dem Corona-Virus gegeben. Auch ein Schnelltest am heutigen Tag war bei allen negativ.
Am 1. Mai und am späten Nachmittag des 3. Mai wird es noch zwei weitere Reihentestungen geben. Sollten auch diese bei allen negativ sein, können wir hoffentlich mit der Morgenhore am Dienstag, den 4. Mai, unser gemeinsames Stundengebet wieder aufnehmen.

Update vom 28.04.2021: Interview mit Abt Aloysius im Domradio

Zur aktuellen Corona-Lage in der Abtei Königsmünster stellen wir Ihnen ein Interview zur Verfügung, das Abt Aloysius heute (28.04.) im Domradio gegeben hat:

Interview mit Abt Aloysius

Update vom 22.04.2021 zur Corona-Situation in der Abtei Königsmünster

Am 21. April 2021 ist der positive Corona-Befund eines Mönches der Abtei Königsmünster durch einen PCR-Test offiziell bestätigt worden. Der betreffende Bruder befindet sich bis einschl. 3. Mai in einem separaten Bereich des Klosters weiterhin in Quarantäne. Er zeigt bisher nur milde Symptome.

Am 22. April 2021 hat das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises die gesamte Mönchsgemeinschaft als Kontaktpersonen ersten Grades definiert und ebenfalls bis einschl. 3. Mai unter Quarantäne gestellt.

Bei den vergangenen Reihentestungen sind alle Mönche bisher negativ getestet worden; diese Schnelltests werden weiterhin in enger Taktung stattfinden. Ebenso müssen alle Mönche vor dem Ende der Quarantäne ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen. Evtl. verschiebt sich das Quarantäneende daher um ein bis zwei Tage.

Ab dem 23. April können die Betriebe, Werkstätten und der Abteiladen ihre Tätigkeiten wieder aufnehmen. Allen Mitarbeitenden wird das Angebot eines Schnelltestes gemacht.
Die Abteikirche bleibt weiterhin geschlossen, und alle Gebets- und Gottesdienstzeiten bis einschl. 3. Mai entfallen.

Aufgrund der Quarantäne dürfen sich die Mönche nur auf dem gesamten Klostergelände bewegen, zudem sind sie verpflichtet, alle Bereiche zu meiden, in denen sich andere Personen aufhalten, bzw. dürfen sie nicht mit ihnen in direkten Kontakt treten.

Wir bedanken uns bei Ihnen für alle Zeichen der Aufmerksamkeit und Anteilnahme, die wir bis jetzt erhalten haben! Das macht uns in dieser Situation viel Mut. Bleiben wir weiterhin im Gebet miteinander verbunden!

Meschede, 22.04.2021
+ Aloysius und Gemeinschaft von Königsmünster

 

Corona-Verdachtsfall in der Abtei (20.04.2021)

Wegen eines Corona-Verdachtsfalls (positiver Schnelltest) in unserer Gemeinschaft befinden sich in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises die Mönche der Abtei Königsmünster bis einschl. Donnerstag, den 22.04.2021, in häuslicher Isolation.

Der betreffende Mitbruder befindet sich in einem separaten Bereich des Klosters in Quarantäne und hat gestern Abend einen PCR-Test gemacht, dessen Ergebnis am Donnerstag erwartet wird.  Er hat bisher einen milden Verlauf.

In einer ersten Reihentestung sind gestern alle anderen Brüder der Abtei negativ getestet worden; eine weitere Reihentestung folgt am Mittwoch. Unsere Gemeinschaft hat die Hygiene- und Abstandsregeln intensiviert (konsequentes Tragen medizinischer Masken im Haus, Mahlzeiten in kleinen Gruppen im Schweigen, Hygiene- und Abstandsregeln).

Wir weisen Sie darauf hin, dass alle Gottesdienst- und Gebetszeiten, auch im Livestream, zunächst bis einschl. Donnerstag, 22.04., nicht stattfinden. Ebenso bleibt die Abteikirche geschlossen. Aktuelle Informationen werden wir weiterhin auf unserer Website zur Verfügung stellen.

Selbstverständlich bleiben wir weiterhin im Gebet mit Ihnen verbunden und bitten auch Sie um Ihr Gebet für unsere Gemeinschaft!

Meschede, 20.04.2021
+ Aloysius Althaus OSB und Mönche der Abtei Königsmünster

Nachfolgend dokumentieren wir ein Interview, das unser P. Erasmus, erster Kantor und Subprior der Abtei, mit unserem Oblaten Ulrich Müller für die Zeitschrift „Die Gemeinde“ geführt hat.

Erschienen in: DIE GEMEINDE 09/21, mit freundlicher Genehmigung des Oncken Verlags / Blessing4you GmbH, Kassel/Stuttgart

Das Singen der Mönche

Wie das Stundengebet den klösterlichen Alltag strukturiert

Ungefähr 2,5 Stunden pro Tag verbringen Mönche und Nonnen mit gemeinsamem Singen. Pater Erasmus Kulke OSB, erster Kantor und Subprior der Abtei Königsmünster in Meschede, erläutert im Gespräch mit Ulrich Müller, wie ihn das von innen her prägt.

Das Stundengebet ist für euch Mönche wesentlicher Bestandteil des Lebens. Vier- bis fünfmal pro Tag trefft ihr euch, um gemeinsam Psalmen zu singen. Warum so oft?

Für uns Benediktiner ist die Beziehung zu Gott wichtig, die wollen wir pflegen. Ihr wollen wir einen großen Teil unserer Zeit widmen. Die festgelegten Zeiten helfen uns, damit das nicht untergeht in dem, was man sonst alles zu tun hat. Und: Singen formt die Gemeinschaft.

Ist das Stundengebet denn jetzt singen oder beten?

Beides. „Wer singt, betet doppelt“, sagt Augustinus. Beim Singen ist eben nicht nur der Verstand angesprochen, Gesang erreicht auch unsere Emotionen, er berührt mich viel tiefer. Beim Singen bin ich intensiver beteiligt, im Idealfall mit dem ganzen Körper.

In Psalm 98 heißt es: „Sing dem Herrn ein neues Lied“. Was ist die neueste Melodie, die ihr im Repertoire habt?

Sonntags zum Schluss der Messe singen wir schon neue Lieder aus dem Gotteslob. Aber ansonsten stehen wir natürlich eher in der Jahrtausende alten Tradition des Psalmengesangs – und damit in der Tradition Jesu, der als Jude auch die Psalmen gebetet hat. Das „neue Lied“, das wir singen, das ist das Lied der Auferstehung. Das ändert alles!

Bleibt ihr nicht im alttestamentlichen Denken stecken, wenn ihr vor allem Psalmen singt?

Eigentlich nicht. Am Ende jedes Psalms beten wir ja „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste“. Und Jesus selbst deutet immer wieder Schriftstellen aus dem Alten Testament als Verheißung auf sich. Die Kirchenväter sagen: In den Psalmen hören wir Vox Christi, also entweder spricht Jesus selbst, oder der Leib Christi, die Kirche – oder es sind Worte über Christus. So kann man neben dem ursprünglichen Sinn der Psalmen (wir wollen den Juden nichts wegnehmen) überall christologische Anklänge entdecken. Außerdem gibt es noch die Cantica, also Lieder aus dem Neuen Testament, und neutestamentliche Lesungen.

Seit 1998 bist du Mönch. Wird das nicht langweilig, immer dieselben Psalmen zu singen?

Klar: Manchmal droht eine gewisse Routine, und man schweift gedanklich ab. Aber Teresa von Avila sagte mal sinngemäß: Es geht nicht ums Denken, es geht ums Lieben. Ich versuche immer wieder, mit ganzem Herzen dabei zu sein. Bei Psalmen, die ich sehr mag, gelingt das natürlich leichter.

Hast du einen Lieblingspsalm?

Für mich ist Psalm 139 einer der schönsten.

Der Psalmengesang ist eher repetitiv und schlicht, geprägt durch simple zweizeilige Melodiemodelle („Psalmtöne“). Ist die Eintönigkeit Absicht?

In der Messe gibt es gregorianische Gesänge auf Latein. Die sind sehr kunstvoll auskomponiert. Aber das Stundengebet, der deutschsprachige Psalmengesang, ist in der Tat eher schlicht. Das ist dem meditativen Charakter geschuldet. Das ist im Grunde eine Art Atemmeditation, aber mit relativ viel Text.

Könnt ihr beim Singen die Textmenge der Psalmen überhaupt verarbeiten?

Bei den vielen Psalmen, die wir täglich singen, kann man nicht bei jedem einzelnen Vers bewusst dabei sein. Aber es geht auch eher darum, dass man die Psalmen meditiert, dass man sie (im Sinn von Ps. 1, 2) verinnerlicht. Dass man sie irgendwann in- und auswendig kann. Dann prägt einen die Heilige Schrift auch von innen her, oft unbewusst – und im Alltag kommt einem dann zum Beispiel auf einmal ein passender Psalmvers in den Sinn.

Was macht ihr mit den Rachepassagen in den Psalmen?

Wir klammern diese Stellen aus, weil sich heute viel damit schwertun. Das erfordert eine theologische Auseinandersetzung, damit man das einsortieren kann. Letztlich wird aber in diesen Passagen die Rache und die Sorge für die Gerechtigkeit Gott überlassen.

Stört es dich als Kantor, wenn Mitbrüder schief singen oder die Tonhöhe nicht halten können?

Ja, das tut manchmal schon in den Ohren weh. Doch nicht jeder Mitbruder ist gleich musikalisch. Hier zeigt sich aber auch die aktuelle Stimmung in der Gemeinschaft. Wenn viele müde sind, sackt der Ton ab. „Choralsingen ist zu 80 % hören“ heißt es immer: Ich muss mich selber wahrnehmen, ich muss beim gemeinsamen Singen auf die anderen hören. Und gemeinsam hören wir auf Gottes Stimme. Der Hl. Benedikt sagt, dass „Herz und Stimme im Einklang“ sein sollen (RB 19,7). Und er meint da vor allem die Stimme Gottes, in die wir mit unserem Herzen einstimmen.

Wie singt ihr unter Corona-Bedingungen?

Derzeit sind bei den Stundengebeten leider Besucher ausgeschlossen. Das tut uns sehr leid. Aber es gibt einen Livestream unter koenigsmuenster.de. Bei der Messe tragen wir alle Maske und nur die Schola (die Vorsänger) singt. Es geht zurzeit nicht anders.

In Meschede gibt es ja auch eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Steht ihr in Kontakt?

Ja, Pastor Pierre Diekena war kurz nach seiner Einführung mit seiner Frau bei uns im Refektorium zum Abendessen. Auch bei anderen Gelegenheiten, etwa Bibelwochen, kooperieren wir. Wir sind sehr ökumenisch eingestellt.

Was hörst du privat für Musik?

Zurzeit Operetten! Darauf bin ich erst Anfang des Jahres gestoßen. Vorher konnte ich damit gar nichts anfangen. Mich begeistert dabei die Leidenschaft der Sänger*innen! Das hat mich neu ermutigt, im Chorgebet die Leidenschaft für Gott zum Klingen zu bringen.

Ulrich Müller war 2008-2020 Ältester der EFG Gütersloh. Seit 2016 ist er Benediktineroblate der Abtei Königsmünster. www.ulrich-mueller.com

Auch wenn die Mönche sich zur Zeit in Quarantäne befinden, geht das Leben auf dem Klosterberg weiter. So haben ab heute (23.04.2021) der Abteiladen und die Betriebe wieder geöffnet. Alle Mitarbeitenden wurden negativ getestet, sodass unter Einhaltung der bestehenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen alle Betriebe gefahrlos erreicht werden können. Die Mönche halten sich im Klausurbereich des Klosters auf und haben keinen Kontakt  – weder zu Mitarbeitenden noch zu Kunden. An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich allen Mitarbeitenden für ihr hohes Engagement und ihren Einsatz danken, ohne den das alles so nicht funktionieren würde!

 

In den letzten Tagen ist es gerade bei unserem Angebot der Impulse immer wieder zu Problemen mit dem Livestream gekommen, sodass nicht alles übertragen werden konnte. Für diese Unannehmlichkeiten bitten wir Sie herzlich um Entschuldigung. Das Problem ist bei den Gottesdienstübertragungen bisher noch nicht vorgekommen bzw. es ist uns nicht bekannt gewesen. Für jede Rückmeldung sind wir dankbar.

Den Teilnehmenden des Osterkurses werden wir selbstverständlich einen Teil des Unkostenbeitrags rückerstatten. Wir werden uns diesbezüglich bei Ihnen melden.

Wir wünschen Ihnen weiterhin gesegnete Kar- und Ostertage und hoffen, dass die technische Verbindung „stabiler“ wird!

Schon vor einigen Wochen haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, sowohl den traditionellen Osterkurs in einem Onlineformat anzubieten als auch von Gründonnerstag bis Ostersonntag, an den Tagen des Österlichen Triduum (der Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu) auf alle Präsenzgottesdienste zu verzichten. Bei steigenden Infektionszahlen in ganz Deutschland hätten wir nur sehr wenige Menschen zur Teilnahme an den Gottesdiensten zulassen können – mit Maskenpflicht, ohne Gesang und nur in einer sehr reduzierten Liturgie. Wir möchten aber unseren zahlreichen Freundinnen und Freunden dennoch die Möglichkeit bieten, die Kar- und Ostertage mit uns zu feiern und laden Sie daher ein, sich im Livestream mit uns zu verbinden und uns so nahe zu sein. Denn Ostern fällt nicht aus, egal an welchem Ort wir uns befinden, und die Gesundheit von Ihnen ist ein wichtiges Gut, das es gerade bei den neuen Variationen des Virus unbedingt zu schützen gilt.
Neben den üblichen Gottesdiensten an den Kar- und Ostertagen laden wir Sie auch zu Live-Videoimpulsen ein, die einige Brüder an diesen Tagen geben. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über alle Zeiten, die im Livestream zur Verfügung gestellt werden:

Karmittwoch – 31.03.2021
17.45  Konventamt und Vesper
19.40  Komplet
20.15  Einführung in die Feier der Kar- und Ostertage (P. Jonas)

Gründonnerstag – 01.04.2021
06.30  Trauermetten
09.00   Impuls (P. Jonas)
12.15  Mittagshore
15.00   Impuls (Br. Emmanuel)
17.30  Abendmahlsgottesdienst
20.15  Komplet
21.00   Ölbergstunde

Karfreitag – 02.04.2021
06.30  Trauermetten
09.00   Impuls (P. Jonas)
12.15  Mittagshore
15.00  Karfreitagsliturgie
19.00  Komplet
20.00   Orgelmeditation (P.Abraham)

Karsamstag – 03.04.2021
06.30  Trauermetten
09.00  Impuls (P. Jonas)
12.15  Mittagshore
15.00  Impuls (P. Maurus)
17.00  Vesper
21.00   Feier der Osternacht

Ostersonntag – 04.04.2021
10.30   Konventamt
13.00   Impuls und Verabschiedung (P. Jonas)

Es ist wieder so weit – die Karwoche steht bevor. Mit der Ersten Vesper vom Palmsonntag am 27.03.2021 treten wir wieder in die Geheimnisse von Leiden, Tod und Auferstehung ein, die für die Christen weltweit so zentral sind. Es ist die zweite Heilige Woche in Pandemiezeiten, und leider ist es auch in diesem Jahr nicht möglich, die Feier der Kar- und Ostertage mit rund 100 Gästen vor Ort zu verbringen, wie es sonst üblich ist. Aber zum Glück haben wir die technischen Möglichkeiten, dass Sie dennoch an diesen Tagen mit uns verbunden sein können – beim Online-Osterkurs, bei der Liturgie dieser Woche – oder auch bei den Vorbereitungen.

Brüder bei der Kreuzabnahme

Brüder bei der Kreuzabnahme

Heute ist das große Christkönigskreuz, das in der Abteikirche über dem Altar hängt, in einer Gemeinschaftsaktion abgenommen worden. Traditionell werden die Kreuze in den Kirchen in der Passionszeit verhüllt – was bei unserem Kreuz etwas schwierig wäre. So haben wir das Kreuz in den Kapitelsaal im Innenbereich des Klosters getragen. Hier ist uns als Gemeinschaft der Herr sogar rein physisch noch näher als in der Kirche…

Im Kapitelsaal

Im Kapitelsaal

Christuskrone

Christuskrone

Im Video sehen Sie, wie das Kreuz langsam heruntergelassen wird und allmählich verschwindet – vielleicht eine vorbereitende Meditation auf diese Woche der ganz eigenen Art.

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Eigentlich ist es eine schöne Tradition, dass am Benediktsfest am 21. März die gesamte Gemeinschaft des Gymnasiums der Benediktiner sich in der Abteikirche zu einem Gottesdienst zu Ehren unseres Ordensgründers versammelt. Nun ist es in diesen Zeiten leider nicht möglich, einen Präsenzgottesdienst mit 700 Schüler*innen und dem Lehrerkollegium  abzuhalten. Dennoch wollten wir den Tag nicht so einfach verstreichen lassen und haben die Schulgemeinschaft am Montag, den 22. März 2021, zu einem Video-Livestream-Gottesdienst eingeladen. Einige wenige waren vor Ort in der Kirche, die meisten haben den Gottesdienst entweder in den Klassen oder im Distanzunterricht zuhause verfolgt.
Im Gottesdienst, den P. Klaus Ludger und Frau Krajewski, unsere Schulsozialarbeiterin, leiteten, wurde versucht, eine Brücke zu schlagen zwischen der aktuellen Situation der Pandemie und der Regel des hl. Benedikt. Da er vielleicht auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant ist, stellen wir ihn hier zur Verfügung.

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Es ist besonders dem damaligen Oberen des jungen Konventualpriorates Königsmünster, P. Alban (Josef) Buckel OSB (1901-1959), zu verdanken, dass nach der Aufhebung des Klosters am 19.03.1941 die Gemeinschaft nicht auseinanderfiel, sondern dass nach dem Krieg das Leben auf dem Mescheder Klosterberg weitergehen konnte. In schwerer Zeit hat er die Gemeinschaft, die in alle Himmelsrichtungen zerstreut war, zusammengehalten. In unserem aktuellen Gruß würdigen wir den zweiten Konventualprior von Königsmünster mit einem Porträt.

„Wir müssen etwas Namhaftes leisten für das Reich Gottes“ – diesen Satz kann man über das Leben des zweiten Konventualpriors der Abtei Königsmünster stellen, der sich in stürmischen Zeiten für den Aufbau des Friedensreiches Gottes eingesetzt hat und den dieser Einsatz in den Widerspruch gegen die geführt hat, die mit menschlichen Machtmitteln ihr Reich durchzusetzen suchten. Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass noch heute Mönche auf dem Mescheder Klosterberg beten und arbeiten.

Josef Buckel wurde am 8. Mai 1901 in Sulzach im Markt Dürrwangen in Mittelfranken geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er 1914 auf die Missionsschule der Benediktiner zunächst in St. Ludwig, später in St. Ottilien. Nach dem Abitur, das er 1922 in Würzburg ablegte, wurde er am 8. Mai 1922 als Frater Alban ins Noviziat der Abtei Münsterschwarzach aufgenommen. Kurz nach seiner Priesterweihe am 24. März 1928 wurde er Studienpräfekt in St. Benedikt in Würzburg, wo die Theologiestudenten der Abtei wohnten. Nebenbei arbeitete er wissenschaftlich weiter und schloss seine Studien 1933 mit der Promotion zum Dr. theol. mit einer Arbeit über „die Gottesbezeichnungen in den Liturgien der Ostkirche“ ab.

Am 17. September 1937 begann ein neuer Lebensabschnitt für ihn, nachdem ihn der junge Konvent von Königsmünster zum Nachfolger von P. Linus Leberle zum Konventualprior der Gemeinschaft im Sauerland gewählt hatte. Die dunklen Wolken, die sich damals über Deutschland zusammenbrauten, machten auch vor der jüngsten Gründung der Missionsbenediktiner nicht halt, sodass sich P. Prior Alban von Anfang an gegen offene und versteckte Angriffe der Nationalsozialisten zur Wehr setzen musste. Ein Schicksalstag war der 19. März 1941, das Fest seines Taufnamenspatrons, als er nach der Messe, die er im Josefsheim in Bigge hielt, feststellen musste, dass die Gestapo dabei war, das Kloster aufzuheben und die Mönche auszuweisen. Mit zwei anderen Brüdern kam er bis August 1941 wegen „dringenden Verdachts staatsfeindlicher Betätigung“ in Schutzhaft ins Polizeigefängnis in Dortmund, bevor er aus Westfalen ausgewiesen wurde. Nach seiner Entlassung wirkte er als Seelsorger in Bad Neustadt an der Saale.

P. Prior Dr. Alban Buckel OSB

In den Kriegsjahren war es seiner unermüdlichen Arbeit zu verdanken, dass der Konvent von Königsmünster, der in alle Himmelsrichtungen verstreut war, nicht auseinanderfiel. Durch zahlreiche Rundbriefe, die er an alle Mitbrüder regelmäßig verschickte, hielt er die Gemeinschaft innerlich zusammen. So kehrten schon bald nach dem Ende des Krieges die ersten Brüder zurück in das Kloster nach Meschede, das zwischenzeitlich als Krankenhaus beschlagnahmt war. In anstrengenden und zähen Verhandlungen konnte P. Alban Schritt für Schritt das Klostergebäude zurückgewinnen; ebenso musste er mit der Stadt Meschede langwierige Verhandlungen über die Wiederübernahme der Schule führen, die dann im August 1946 erfolgte.

Nach und nach konnte P. Alban das Kloster in den folgenden Jahren baulich erweitern. So wurden provisorische Gebäude für die Landwirtschaft, eine erste Jugendherberge und eine Wäscherei mit Gastzimmern errichtet. Vor allem konnte unter seiner Leitung 1951 eine Notkirche im Kellergeschoss des geplanten zweiten Klosterflügels entstehen (die heutige Aula des Gymnasiums). Bis zur Weihe der Abteikirche am 1. September 1964 diente sie als provisorischer Gottesdienstraum. Auch begann P. Alban mit den Planungen für einen Neubau des Gymnasiums auf dem Klosterberg, den sein Nachfolger, Abt Harduin Bießle OSB, dann umsetzen konnte.

Nach der Erhebung des Klosters zur Abtei am 18. Oktober 1956 übernahm P. Alban als Superior die Leitung des Studienhauses St. Ansgar in Paderborn – eine Aufgabe, die ihm sicher entsprach, heißt es doch von ihm, dass er gerade für die jüngeren, noch in der Ausbildung stehenden Brüder immer ein offenes Ohr hatte und ihren Wünschen entgegenkam. Leider konnte er diese Aufgabe nicht mehr lange ausüben – geschwächt durch eine langjährige Zuckerkrankheit fand sein Leben überraschend schnell am 7. April 1959 ein Ende. Die Worte von Abt Harduin bei der Beerdigung von P. Alban am 10. April 1959 fassen sehr schön die Bedeutung des zweiten Konventualpriors von Königsmünster für den Aufbau der Gemeinschaft zusammen: „P. Alban hat seine besten Jahre für Königsmünster eingesetzt und dabei seine Kräfte verzehrt. Wenn es ihm durch die widrigen Zeitverhältnisse, in die er mit seiner Aufgabe hineingestellt war, nicht vergönnt war, ein entsprechendes Wachsen und Gedeihen von Königsmünster zu erleben, so wurde dadurch sein Arbeiten noch opfervoller und auch verdienstreicher vor Gott.“ Ihm ist es zu verdanken, dass Königsmünster in den Kriegswirren nicht unterging, sondern bis heute fortbesteht.

Erinnerungen an die Aufhebung des Klosters und die Vertreibung der Mönche durch das NS-Regime vor 80 Jahren (veröffentlicht im „Gruß aus Königsmünster“ 2-2021)

von P. Maurus Runge OSB

„Am Morgen des 19. März [1941], dem Fest des hl. Josef, feierte der Konvent wie an allen Sonn- und Festtagen das Konventamt in der Notkirche am Fuße des Klosterberges. Als wir nach dem Gottesdienst zum Kloster zurückkamen, wunderten wir uns über die vielen Autos, die vor dem Hause standen. … Beim Frühstück erfuhren wir, dass die Gestapo im Hause sei.“ So beschreibt der spätere Abt Harduin Bießle, damals Subprior und Direktor der Schule, in seinen Erinnerungen den denkwürdigen Tag der Vertreibung der Mönche und der Aufhebung des Klosters durch die Nationalsozialisten, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt. Der damalige Konventualprior, P. Dr. Alban Buckel OSB aus der Abtei Münsterschwarzach, der erst 1937 mitten in stürmischen Zeiten als Nachfolger von P. Linus Leberle von den Mönchen des jungen Priorates gewählt worden war, hielt an diesem Morgen die Messe im Josefsheim Bigge und kam erst später dazu. Schroff teilte der Leiter des Kommandos der Gestapo den Mönchen mit, dass ihr Kloster beschlagnahmt sei und sie sich sofort in die Erzabtei St. Ottilien zu begeben hätten. Sie sollten in Zivilkleidung reisen und wurden eigens für die Abfahrt ins 20 km entfernte Arnsberg gebracht – die Machthaber wollten anscheinend verhindern, dass die Bevölkerung Meschedes von der Ausweisung der beliebten Mönche erfuhr. Allerdings, so berichtet Abt Harduin weiter: „Bereits am Bahnübergang in Meschede, wo die Schranke sehr lange geschlossen war, erkannten uns Fußgänger trotz unserer Zivilkleidung und wollten mit uns auf dem offenen Lastauto sprechen.“ Am Morgen des 20. März 1941 kamen die Mönche in St. Ottilien an – die Brüder dort waren über ihre plötzliche Ankunft nicht informiert, was zu einigen Problemen hinsichtlich der Versorgung führte. Am 17. April 1941 wurde auch die Erzabtei St. Ottilien aufgehoben, und die Mönche wurden teils in die Wehrmacht eingezogen und teils als Aushilfspfarrer in der Seelsorge eingesetzt. P. Prior Alban, P. Willigis Braun als Cellerar und P. Luitpold Lang als Leiter des Internates wurden von der Gestapo zunächst nach Dortmund mitgenommen, wo sie einige Wochen in Untersuchungshaft bleiben mussten. P. Luitpold wurde danach zur Wehrmacht eingezogen und fiel im Krieg – ebenso wie vier weitere Mitbrüder: P. Maurus Lehre, Br. Medardus Wintergerst, Br. Sturmius Mörs und Br. Stephan Jäger.

P. Luitpold Lang mit Konviktsschülern

P. Prior Alban konnte in Neustadt an der Saale als Seelsorger wirken. Ihm ist es zu verdanken, dass die Gemeinschaft von Königsmünster, die weit verstreut war, nicht auseinanderfiel. Durch viele Rundbriefe leistete er einen großen Beitrag zum inneren Zusammenhalt der Gemeinschaft, sodass schon kurz nach dem Krieg die ersten Brüder heimkehrten, um den Wiederaufbau des Klosters in Angriff zu nehmen, das zwischenzeitlich als Lazarett und Lungenheilanstalt diente.
P. Alban war 1937 von den Mönchen zum Nachfolger des zurückgetretenen P. Linus Leberle gewählt worden. Im Nekrolog für P. Linus lässt Abt Harduin die Hintergründe anklingen: „Dem gewissenhaften, treu an den überlieferten Formen benediktinischen Lebens festhaltenden Obern wurde es in der Zeit des Naziregimes schwer, sich mit den Strömungen der Zeit, die auch versuchten, in das Kloster einzudringen, auseinanderzusetzen.“ Zum Gründungspersonal von Königsmünster, das 1928 aus Bayern ins Sauerland geschickt worden war, gehörte auch P. Godehard Machens (1903-1988). Er kam aus der Abtei Schweiklberg und kehrte 1933 dorthin zurück. Er gründete dann eine Hitlerjugend für die Zöglinge der Abtei, verließ aber 1937 das Kloster und ein Jahr später den Orden. Ob er einige Brüder in seinem Sinne geistig beeinflusst hat? Oder spielt Abt Harduin in seinem Nachruf auf die Ereignisse um seinen Vorgänger im Amt des Schuldirektors, P. Hermann Weggartner, an, dem von Seiten der politisch Verantwortlichen nahegelegt worden war, in die NSDAP einzutreten, um größeren Schaden von der Schule abzuwenden? Darüber kam es zum Konflikt mit den beiden Prioren, zunächst P. Linus, später P. Alban, der P. Hermann 1939 seines Amtes als Direktor enthob. Allerdings wird im Zuge der Reichspogromnacht am 9. November 1938 ein Vorfall überliefert, bei dem P. Hermann sich schützend vor eine jüdische Familie stellte und den SS-Männern entgegenrief: „Wenn ihr schießen wollt, dann erschießt zunächst mich.“ In der Westfalenpost, der Lokalzeitung Meschedes, wurde darüber 1995 in einem Artikel, 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, berichtet. Auch ist P. Hermann schon relativ früh aus der Partei wieder ausgetreten, was ein Indiz dafür sein könnte, dass er nicht aus Überzeugung gehandelt hatte, sondern nur größeren Schaden von der Schule abwenden wollte.

P. Hermann Weggartner

Es ist schwierig, im Abstand von 80 Jahren ein Urteil über die Menschen und Mitbrüder dieser Zeit zu fällen. Was können wir aus dieser Zeit für die Gegenwart lernen? Keiner von uns kann sicher sagen, wie er in ähnlicher Situation handeln würde. Ein vorschnelles Urteil über damalige Personen verbietet sich. Gerade im Blick auf die Geschichte halte ich es dennoch für wichtig, wachsam zu sein und laut die Stimme gegen jede Form von Nationalismus und Rechtsextremismus zu erheben, damit sich die Ereignisse dieser schrecklichen Jahre nicht wiederholen.

Mit P. Alban Buckel im Priorenamt ist in den Veröffentlichungen der Gemeinschaft ein neuer Ton eingekehrt. Das zeigt ein Weihnachtsgruß an die Freundinnen und Freunde von Königsmünster aus dem Jahr 1939/40. Darin schreibt P. Alban:

Dieses Wort vom Frieden berührt uns in unserer Zeit besonders tief. Wir wandern in Gedanken so oft zu unseren Soldaten, die uns den Frieden erstreiten. Wir wünschen, dass der Friedensfürst den Völkern Gedanken des Friedens eingebe. Wir möchten wünschen, dass seine Boten die Gewehre der Soldaten eintauschen gegen den Ölzweig des Friedens. Der friedliche Wettstreit der Völker und Nationen in der Förderung edler menschlicher Kultur möge wieder treten an die Stelle der Zerstörung, die das Kriegshandwerk schafft.

Peter Bürger schreibt in einem neuen Sammelband über die Ereignisse des NS-Klostersturms[1], dass solche Passagen von den Polizeidiensten des NS-Staates durchaus als „wehrkraftzersetzend“ empfunden werden konnten. Das Wort „Frieden“, das im ganzenText 21mal vorkommt, „besagt implizit eine Absage an die Kriegsdoktrin des NS-Rassenstaates“. Wir haben es hier mit einem „katholischen“, nicht mit einem „deutschen“ Text zu tun. Ob der Mescheder Prior schon damals im Visier der NS-Oberen stand, sodass schon am 19. März 2041 das Priorat Königsmünster als erstes Kloster der Missionsbenediktiner aufgehoben wurde?

P. Harduin Bießle

Die Aufhebung von Königsmünster fiel mitten in die Fastenzeit. Kurz danach feierten die Mönche an ganz verschiedenen Orten die Geheimnisse von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. In den verschiedenen Osterbriefen der Mitbrüder wird das historische Ereignis der Vertreibung aus dieser Glaubensperspektive heraus gedeutet. Ein Brief von P. Harduin, der in St. Ottilien am 27. März 1941 verfasst wurde, gibt Zeugnis von einer Hoffnung, die letztlich stärker ist als alle Gewalt – und erinnert uns Heutige daran, welchem König wir verpflichtet sind: einem Friedenskönig, der seine Herrschaft nicht mit der Macht der Waffen, sondern aus der Ohnmacht der Liebe heraus begründet hat:

Eine Woche folgenschwerster Ereignisse liegt hinter uns. Wir sind nicht mehr in unserem lieben Königsmünster. – Als wir am Josefstag gegen ½ 8 Uhr von der Notkirche zum Kloster zurückkehrten, fanden wir es von einer starken Abteilung Gestapo besetzt. Wir wurden in einen Raum gewiesen, erhielten Sprechverbot und wurden bewacht. Etwas später durchsuchte man in Gegenwart der einzelnen Mitbrüder die Zimmer peinlich genau und im Laufe des Spätvormittages erhielten die meisten den Befehl, ihre Sachen zu packen. Nach dem Mittagessen, das wir unter Stillschweigen und Aufsicht einnahmen, eröffnete uns der Leiter der Kommission, das Kloster sei beschlagnahmt, wir hätten um 3 Uhr das Haus zu verlassen und uns sofort nach St. Ottilien zu begeben; ferner bestände für uns ein Aufenthaltsverbot im Regierungsbezirk Arnsberg. …

Uns gegenüber wurden keine Gründe für diese Aktion genannt; aber die ganze Art der Untersuchung läßt darauf schließen, daß man staatswidrige Gesinnung, Redereien u. dgl. Aufdecken will. – Das eine können Sie jedenfalls aus diesen Nachrichten über Meschede entnehmen: Es ist jetzt für uns die Zeit angebrochen, wo es gilt, dem Heiland das Kreuz nachzutragen in seiner ganzen Schwere und Bitterkeit. Aber auch das andere wissen wir, daß auf den Karfreitag ein OSTERN folgen wird. Beten wir jetzt noch mehr füreinander um Liebe und Treue zum Beruf und zu unserer klösterlichen Gemeinschaft. Beten wir bes. um Kraft und Trost.

P. Harduin

[1] M. Sigram Bauer, Alban Buckel, Dominicus M. Meier u.a., Gestapo-Klostersturm im Hochsauerland. Texte zur Auflösung der missionsbenediktinischen Niederlassungen in Meschede und Olpe, zusammengestellt und eingeleitet von Peter Bürger, Norderstedt 2020, 44f.