Aufbrechen zum Öffnen

O Schlüssel Davids, Zepter des Hauses Israel – du öffnest, und niemand kann schließen, du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen: o komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes! (O-Antiphon vom 20. Dezember)

Schlüssel, da fallen mir viele Geschichten aus meinen Kindertagen ein. Zum Beispiel „Das kleine Gespenst“ des wunderbaren Kinderbuchautors Otfried Preußler. Das kleine Gespenst lebt auf der Burg Eulenstein. Sein bester Freund ist ein Uhu namens Schuhu. Mit einem Schlüsselbund mit 13 Schlüsseln kann das kleine Gespenst durch einfaches Schütteln alles, was es will, ohne Berührung öffnen, egal ob Türen, Fenster oder Truhen. Toll! Wer möchte nicht so einen Schlüsselbund mit 13 Schlüsseln, mit denen man jederzeit öffnen und schließen kann! Und ob es doch so gut wäre? Und dann fällt mir noch das Märchen „Der goldene Schlüssel“ von den Brüdern Grimm  ein. Advenstzeit ist auch Märchenzeit. Darum gönnen Sie sich doch heute mal dieses alte Märchen:

„Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen goldenen Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. Wenn der Schlüssel nur passt, dachte er, es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen. Er suchte, aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte, und der Schlüssel passte glücklich. Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen, und den Deckel aufgemacht hat, dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen.“ (Jakob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen, Band 3)

In der Bibel ist die Rede vom „Schlüssel Davids“. Dieser wird mit Jesus gleichgesetzt. Er soll die verschlossenen Türen öffnen. Und so wird Jesus in der heutigen O-Antiphon mit „O Schlüssel Davids“ angerufen. Jesus – der Schlüssel zu unserem Leben. Er schließt die Tür des Lebens und der Liebe auf. Wenn wir in unserer Dunkelheit gefangen sitzen, dann will Jesus uns die Tür des Lichtes aufmachen. Wenn wir in unserer Traurigkeit nach Freude hungern, dann will Jesus uns die Tür des Brotes des Lebens aufsperren. Wenn wir in unserer alltäglichen Hektik fast verdursten, dann will Jesus uns die Tür mit dem Wasser des Lebens aufschließen. Wenn wir im Tal der Tränen gefangen sitzen, dann will Jesus uns die Tür der Barmherzigkeit öffnen. An Weihnachten selber öffnet Gott die uralten Pforten und Tore und Türen der Welt, damit der König der Ehre in unsere Herzen einziehe. Wenn wir den Herz.Schlüssel in unserem Herzen umdrehen und in unsere Herzen hören, dann erfahren wir was für ein wunderbarer Schatz in unserem Herzen ankommen will: Christus!

Br. Benedikt Müller OSB

Aufbrechen zur Wurzel

O Spross aus Isais Wurzel, gesetzt zum Zeichen für die Völker – vor dir verstummen die Herrscher der Erde, dich flehen an die Völker: o komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger! (O-Antiphon vom 19.12.)

Diejenigen, die es schon einmal beim Zahnarzt erlebt haben, wissen es: eine Wurzelbehandlung kann ziemlich unangenehm sein. Sie geht richtig in die Tiefe, an die Wurzel, und bringt manchen Schmerz mit sich.

Derjenige, den wir in diesen Tagen erwarten, Jesus Christus, er geht an die Wurzeln unseres Lebens – und das ist nicht gerade angenehm. „Kehrt um!“ – so Jesu erstes öffentliches Wort. Und schon sein Vorläufer Johannes, von dem wir in diesen Tagen des Adventes immer wieder hören, will uns deutlich machen, dass es so nicht weitergeht.  Dass wir nicht einfach so weitermachen können, als sei nichts passiert. Vielleicht hat diese Botschaft ja in diesem Jahr die Chance, uns wachzurütteln. Denn das dürfte uns doch allen klar sein: so geht es nicht weiter. Egal in welche Lebensbereiche wir schauen.

In solchen Lebenssituationen kann es gut sein, an die Wurzeln zu gehen. Was will ich denn eigentlich mit und in diesem Leben? Und als Gläubige: Wieso gibt es uns denn als christliche Gemeinschaft? Und: wieso folgen wir eigentlich nach 2000 Jahren immer noch diesem Jesus?

Gehen wir an die Wurzeln, damit wir das Alte, was gut war, retten können und damit auch Neues wachsen kann.

P. Jonas Wiemann OSB

Aufbrechen zum Adonai

O Adonai,
Herr und Führer des Hauses Israel –
im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen
und hast ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben:
o komm und befreie uns
mit deinem starken Arm (O-Antiphon vom 18. Dezember)

Am heutigen Sonntag werden gleich zweimal Kerzen entzündet werden, einerseits zum vierten Advent, und heute Abend zu Beginn des jüdischen Chanukka-Festes.
Das jüdische Lichterfest, das von heute bis zum 26. Dezember gefeiert wird, erinnert an die Einweihung des Tempels von Jerusalem und an das Wunder des Tempelleuchters, der acht Tage lang ohne das nötige geweihte Öl brannte.
Mit „O Adonai“ werden wir dann heute Abend in der Vesper die zweite O-Antiphon anstimmen. Das staunende O geleitet uns jetzt täglich auf den Weg bis in die Heilige Nacht.
Adonai ist im Jüdischen die Umschreibung für den Namen Gottes. Der Name Gottes ist bei den Juden so heilig, dass man ihn aus Respekt und Ehrfurcht nicht aussprechen soll.
Diese Regel um das Geheimnis Gottes reicht bis in die frühesten Tage des Judentums zurück und ist doch erstaunlich auch ganz im Heute. Zeigt sie uns doch die unendliche Weite und die Unfassbarkeit Gottes.

Gott ist etwas, das unser Denken und unsere Vorstellungen sprengt.
Und was bleibt, wenn wir mit unseren Erwartungen und Vorstellungen nicht mehr weiterkommen?
Als Gott Moses im brennenden Dornbusch begegnet, antwortet Gott auf die Frage nach seinem Namen: „Ich bin, der ich immer bin. Sag ihnen einfach“: „ICH BIN.“

Ich wünsche ihnen einen gesegneten vierten Advent und ein fröhliches Chanukka.

Br. Balthasar Hartmann OSB

Aufbrechen zur Weisheit

O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten – die Welt umspannst du von einem Ende zum andern, in Kraft und Milde ordnest du alles: o komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht! (O-Antiphon vom 17. Dezember)

In den letzten sieben Tagen vor Weihnachten singen wir in der Vesper die sog. O-Antiphonen, die Sehnsuchtsrufe Israels, die etwas von der drängenden Erwartung des Erlösers ins Wort bringen. Heute besingen wir die Weisheit, die in der jüdischen Tradition oft als „Frau Weisheit“ personifiziert ist. Man kann die Frau Weisheit auch die weibliche Seite Gottes nennen.

Aufbrechen zur Weisheit – in diesem Sinne ist dieser Aufbruch ganz wörtlich gemeint. Denn „Frau Weisheit“ erwartet uns in ihrem Haus und hat schon den Tisch für uns gedeckt. Mit Weisheit im biblischen Sinne ist nicht die Anhäufung von immer mehr Wissen gemeint, sondern eher eine Lebenshaltung. „Der Anfang der Weisheit ist Gottesfurcht“, so heißt es an einer anderen Stelle. Damit ist keine sklavische Angst vor Gott gemeint, sondern das Vertrauen, dass ich nicht alles aus mir selbst habe und machen muss, sondern auf jemanden vertrauen darf, der mich erwartet und es gut mit mir meint. Aus dieser Lebenshaltung heraus kann ich dann das tun, was ich tun kann, ohne mich und andere zu überanstrengen. „Engagierte Gelassenheit“, so nennt es der Autor Pierre Stutz.

Ich wünsche uns in diesen letzten adventlichen Tagen, dass wir den Aufbruch zu einer solchen weisheitlichen Lebenshaltung wagen, die in engagierter Gelassenheit ihre Wege geht. Solch eine Lebenshaltung können wir übrigens ganz gut von Kindern lernen.

P. Maurus Runge OSB

Aufbrechen zum Gebet

So spricht der Herr: Wahrt das Recht, und sorgt für Gerechtigkeit; denn bald kommt von mir das Heil, meine Gerechtigkeit wird sich bald offenbaren. Wohl dem Mann, der so handelt, wohl dem Menschen, der daran festhält, den Sabbat zu halten und nie zu entweihen und seine Hand vor jeder bösen Tat zu bewahren.
Der Fremde, der sich dem Herrn angeschlossen hat, soll nicht sagen: Sicher wird der Herr mich ausschließen aus seinem Volk. Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, die ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, die an meinem Bund festhalten, sie bringe ich zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer finden Gefallen auf meinem Altar, denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt. Spruch Gottes, des Herrn, der die verstoßenen Israeliten sammelt: Noch mehr, als ich schon von ihnen gesammelt habe, will ich dort versammeln. (Jes 56,1-3a.6-8)

Diese Textstelle hätte kein Integrationsminister besser formulieren können. Jeder, der sich an den Sabbat hält, soll dazugehören. Ob Fremder oder Einheimischer. Und selbst Eunuchen dürfen sich als dazugehörig verstehen. Das ist besonders. Denn eigentlich ist im Volk Israel das Eunuchenwesen verboten. Bei Jesaja geht es aber nicht darum, was uns trennt, sondern was uns eint. Es kommt auf die Perspektive an, die ich einnehme. Das einende Band ist hier der Einsatz für den Menschen und die Bereitschaft zum Gebet. Das ist doch für uns eine Einladung darüber nachzudenken, worauf wir schauen. Auf das uns Gemeinsame oder auf das uns Trennende. Für uns Mönche ist es die Erinnerung daran, dass wir gerade Fremde und Pilger zu uns einladen. Für uns als Kirche insgesamt,  eher auf das zu schauen , was der Gläubige mitbringt und nicht so sehr darauf zu schauen, was ihm fehlt. Aufbrechen zum Gebet heißt für mich, die Hinwendung zu Gott, dem Schöpfer aller Menschen. Das ist ein so tiefer gemeinsamer Grund, den niemand vergessen sollte. Benennen wir uns doch als Schwestern und Brüder.

Br. Benjamin Altemeier OSB

Impuls zu Jes 54,1-10

Unbedingt

Keine Angst! Ich halte zu euch.
Ihr habt Schlimmes durchgemacht: Jetzt fühlt ihr euch alleingelassen, nutzlos, unbrauchbar, verstoßen, enttäuscht, erniedrigt.
Aber das ist nicht das Ende.

Mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mit dir.

Das gilt auch für die Juden von heute, unsere Geschwister.
Sie sind die ersten Empfänger dieser Zusage. Sie gilt ihnen durch die Zeiten hindurch.
Durch die ganze Geschichte hindurch mit all ihren dunklen Abgründen und Lichtzeiten.
Fürchte dich nicht, du wirst nicht beschämt,
schäme dich nicht, du wirst nicht enttäuscht.“

Was auch immer Gott von Israel halten mag,
das ihn verlässt und wieder zu ihm findet –
er hält zu Israel:
Mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mit dir.“
Immer wieder, als wäre nichts gewesen.
Unfassbar.
Seine erste Liebe – Sein Volk – hält dank dieser Zusage an Ihm fest.

Fühlen auch wir uns als Christen, als Kirche
von der bedingungslosen Zusage „Meine Huld wird nie von dir weichen.“ angesprochen?
Geben wir ihr unter uns Raum?
Dass wir von Gott geliebt sind, trotz aller Enttäuschungen,
trotz der Schande, die der Kirche ins Gesicht geschrieben steht?
Strecken wir uns danach aus?
Er hat uns Seinen Sohn gesandt. Er kommt. Er ist schon da

P. Johannes Sauerwald OSB

Aufbrechen zur Gerechtigkeit (Jes 45,5a.7-8.18.21b-25)

Taut, ihr Himmel, von oben, / ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, / sie lasse Gerechtigkeit sprießen. / Ich, der HERR, erschaffe es. (Jes 45,8)

Gerechtigkeit ist eines der großen und zentralen Themen der alttestamentlichen Prophetenbücher. Und angesichts von so viel Leid und Ungerechtigkeit, die wir in der aktuellen Weltlage jeden Tag aufs Neue sehen und zum Teil auch am eigenen Leib erfahren, sind uns die Bilder des Propheten Jesaja leicht zugänglich. Vor allem angesichts der Klimakrise mit den Dürren und Überschwemmungen, die am meisten diejenigen treffen, die zum Klimawandel selbst am wenigsten beigetragen und verschuldet haben, gehen uns die der Natur entlehnten Metaphern besonders nahe: Gerechtigkeit als Regen, der die Erde sanft benetzt und das Heil, das wie ein zarter, verletzlicher Keim einer Pflanze aus dem Erdreich sprießt. Was kann ich persönlich dazu beitragen, dass in dieser Welt das Reich Gottes anbrechen kann und sei es nur in ganz kleinen, einfachen Schritten? Wo wünsche ich mir am meisten, dass etwas Verkrustetes in mir und meiner Seele aufbrechen möge?

P. Vincent Grunwald OSB

Aufbrechen zum Licht (Lk 11,33-36)

Wenn dein Auge gesund ist, dann ist dein ganzer Leib hell. Wenn es aber krank ist, dann ist auch dein Leib finster. (Lk 11,34)

Die hl. Odilia, deren Festtag wir heute als Missionsbenediktiner von St. Ottilien begehen, konnte diesen Satz aus dem Lukasevangelium wohl existentiell nachvollziehen. Denn sie ist blind geboren und hat der Legende nach bei ihrer Taufe das Augenlicht empfangen, hat also am eigenen Leib die Erfahrung von Licht und Dunkelheit gemacht. In übertragenem Sinn kann man sagen, dass Christus ihr zum Licht geworden ist.

Der Advent spielt mit der Symbolik von Licht und Dunkelheit. Woche für Woche wird das Licht des Adventskranzes heller. Diese Zeit lädt uns ein, immer mehr zum Licht aufzubrechen, das, was in uns dunkel ist, von Christi Licht erleuchten zu lassen – ein Licht, das nicht unbarmherzig blendend ist, sondern sanft wie eine Kerzenflamme in der Nacht.

Der heutige Festtag der hl. Odilia ist auch das Patronatsfest unserer Kongregation von St. Ottilien. Unser Auftrag ist es, den Menschen Christi Licht zu bringen – und dabei die Menschen nicht zu blenden, sondern Schritt für Schritt sie hinzuführen zu jenem milden Licht, auf das wir in diesem Advent zugehen.

P. Maurus Runge OSB

Aufbrechen zum Segen (Num 24,2-7.15-17a)

Der Seher Bileam, er sieht als Zeichen des kommenden Messias einen Stern aufgehen. Vielleicht können uns die vielen Sterne, die wir in diesen Tagen als Adventsschmuck sehen, daran erinnern,  dass es auch in meinem Leben, in unserer Welt etwas gibt und geben wird, das uns rettet. Wovon, woraus muss ich gerettet werden? Die Antworten darauf werden vielfältig sein, ganz persönlich… Alles darf ich diesem Gott, der mir an Weihnachten nahe kommen will, sagen. Und was sagt er mir? Er sagt mir ein gutes Wort (Segen = bene-dicere = etwas Gutes sagen). Ganz persönlich – nur für mich! „Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!“

P. Jonas Wiemann OSB

Aufbrechen im Warten (Mt 11,2-11)

Es gibt eine Freude, die noch nicht hat, die noch nicht selber halten muss. Noch bleibt ihr die Geste des Klammerns oder des Festhaltens erspart, denn die Hände sind noch leer. Noch muss sie sich nicht anstrengen und nichts trübt sie, nicht einmal die Angst des Verlustes, denn die Vor-Freude ist arm und deshalb noch lauter und demütig. Das bedeutet für sie keine Anstrengung. Wohl muss sie sich mit dem Warten anfreunden, mit der Geduld und der Ausdauer, und auch die Ungewissheit ist ihr sicher verwandt. Angetrieben von der Sehnsucht des Herzens ist sie eine Le­benskraft aus dem Inneren des Menschen. Aufbrechen im Warten, wie der Sonnenaufgang am Morgen.

Vorfreude strahlt nicht, ist in diesem Sinn nichts Öffentliches. Auch vom Triumph lässt sie sich nicht verleiten. Sondern sie kann sich im Schatten der Dunkelheit, in den Gemächern der Türme und Visionen das Haus bauen. Vor-Freude ist eine adventliche Stimmung. Sie ist innerlich, aber doch auf etwas von außen her aufgerichtet. In der Hoffnung auf das Kommende ist sie selber Zu-Kunft. Das gibt ihr Halt und eine gewisse Wirklichkeit. Und dennoch ist die Vorfreude nicht im Gestus des Habens, in der Gebärde des Verteidigens zuhause, sondern sie bewahrt etwas von der empfangenden Offenheit, von Hoffnung, Glaube und von der treiben­den Kraft der Liebe. Aufbrechen im Warten, wie der Same dem Licht entgegen.

Der Gott, der sich nach der Heimkehr seines Menschen sehnt, er ist ein Gott der Vorfreude. Seine Verheißungen sind darin Zu-Kunft, dass er zart auf uns zukommt. Und manchmal bereitet er uns den Weg und macht un­sere Herzensstraßen eben, denn Empfangen ist keineswegs Ruhen, es ist ein Tun, im Grunde tätig und beweglich.

„Geht und berichtet…, was ihr hört und seht:
Blinde sehen wieder und Lahme gehen;
Aussätzige werden rein und Taube hören;
Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.“ (Mt 11,4b-5)

P. Abraham Fischer OSB