In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa
und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. (Mk 1,9)
Das Fest der Taufe des Herrn beschließt liturgisch den Weihnachtsfestkreis. Die Taufe Jesu im Jordan bedeutet für mich, dass der „holde Knabe im lockigen Haar“ nun endgültig der Krippe entwachsen ist und seinen Weg gehen muss: Israel zu sammeln und das Reich Gottes zu verkünden. Und deshalb besteht die Botschaft von Weihnachten nicht nur in der Erzählung von Jesu Geburt in Bethlehem, sondern Weihnachten geht weiter…
Die Hirten blieben nicht dauerhaft bei der Krippe, sondern sie „kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten“ (Lk 2,20) und auch die Sterndeuter aus dem Osten ziehen wieder heim in ihr Land, bevor die Heilige Familie selbst nach Ägypten fliehen muss (Mt 2,12-15).
Wenn wir am heutigen Sonntag das Evangelium von Jesu Taufe im Jordan hören, dann kann uns das bewusst machen, dass auch unser je eigener und persönlicher Glaubensweg mit der Taufe einen sakramentalen Anfang nahm. Aber das Christ-Sein, zu dem wir berufen sind, soll sich wie ein roter Faden durch unseren Alltag und unser ganzes Leben ziehen. Auch wir sollen als Christen unseren Weg gehen: Indem wir von unserem Glauben und unserer Hoffnung erzählen, geht Weihnachten auch in diesem Sinne weiter, wenn wir nun am Anfang des Neuen Jahres wieder in den Alltag zurückkehren.
Br. Vincent Grunwald OSB
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