Gestern abend haben uns Nachrichten von P. Christian Temu OSB, dem Missionsprokurator der Abtei Ndanda in Tansania, erreicht, dessen Kloster die Mission in N’nango im Norden Mosambiks gegründet hat. Er hatte Kontakt zu den Mitbrüdern, die sich zur Pfarrei Imbuho (50 km von N’nango entfernt) durchgeschlagen haben und nun auf ihre Ausreise nach Tansania warten, wo sie abwarten wollen, bis sich die Lage beruhigt hat. P. Christian beschreibt den Ablauf der Ereignisse in der Nacht des 12. Mai 2020:

In der Nacht am Dienstag, den 12. Mai, näherten sie (die Rebellen) sich unserer Mission. Die Brüder waren nervös und konnten daher nicht schlafen. Sie hörten sie kommen und flohen sofort in den Busch, bevor die militante Gruppe sie erreichen konnte. Drei Brüder flohen gemeinsam. Der vierte Bruder lief in eine andere Richtung und wurde von seinen Mitbrüdern getrennt. Nach einem ganzen Tag wurden sie dank der Hilfe eines treuen Arbeiters wieder vereint. Dieser Arbeiter, Thadeo, ging ins Dorf und kaufte rohes Maniok zum Essen. Zwei Tage lebten und schliefen die Brüder im Wald. In Ndanda hörten wir von alldem durch Freunde und Nachbarn. Aber wir konnten sie nicht erreichen, weil sie ihre Handys nicht dabeihatten. Wir waren sehr um ihre Sicherheit besorgt. P. Deusdedith ist als ein sehr zäher und positiv denkender Mensch bekannt. Er ist jemand, der erfolgreich sein will und der nicht aufgibt. Ich wusste, dass er mit seinen Brüdern überleben wird. Wir waren nicht überrascht zu hören, dass sie Imbuho in 50 km Entfernung erreicht haben. Es wird von der Sicherheitslage auf dem Weg nach Tansania abhängen, wann sie nach Hause kommen, während wir die Lage in Mosambik sondieren. Wir hoffen, dass wir in unsere Mission zurückkehren können, sobald es die Situation erlaubt.

P. Christian gibt auch einen Überblick, was genau an Schäden im Kloster zu verzeichnen ist:

  • Das äußere Gebäude wurde niedergebrannt. Dieses Gebäude enthält Lagerräume, eine Wäscherei, eine Garage und zwei Gästezimmer. Es wird wiederaufgebaut werden müssen. Alles in diesem Gebäude ist abgebrannt, auch ein Generator.
  • Sie haben versucht, das Hauptgebäude abzubrennen, indem sie Diesel auf den Boden schütteten, das sie anzünden wollten. Zum Glück hat der Herr es verhindert, dass der Diesel ernsthaft brannte. Der Schaden hier ist gering.
  • Sie haben gestohlen und mit sich fortgetragen, was sie tragen konnten, u.a. die Kleidung der Brüder, Computer etc.
  • Den Toyota Pickup haben sie auch mitgenommen.

Offizielle Vertreter der islamischen Gemeinschaft in Deutschland haben sich von dem Anschlag distanziert. So schrieb Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, auf Twitter: Verurteile das aufs Schärfste. Wer christliche Geschwister angreift, greift uns an. „..wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären Mönchsklausen, Kirchen, Bethäuser und Gebetsstätten zerstört worden, in denen Gottes Name häufig genannt wird..“ Koran

Unsere Brüder sind fest entschlossen, ihre Mission in Mosambik fortzuführen. Ein Blick in die Geschichte der Missionsbenediktiner zeigt uns, dass gerade nach Rückschlägen ein verheißungsvoller Neuaufbruch zu verzeichnen war. 1889 haben Rebellen (gegen das deutsche Kolonialregime) das erste Kloster der Missionsbenediktiner in Pugu in Tansania zerstört – mittlerweile kommen mehr als die Hälfte unserer Mönche aus Afrika. Und die Abtei Waegwan in Südkorea, die nach der blutigen Unterdrückung der nordkoreanischen Abtei Tokwon im Koreakrieg 1949/50 gegründet wurde, ist eines der blühendsten Kloster der Kongregation.

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung für unsere Brüder in Mosambik!

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Eigentlich wäre der heutige 15. Mai 2020 ein Festtag für die junge Gründung der Missionsbenediktiner in N’nango im Norden von Mosambik. Denn heute hätten die Brüder zum ersten Mal seit der offiziellen Einweihung im letzten Jahr das Fest ihres Klosterpatrons, des heiligen Mönchsvaters Pachomius, gefeiert. Allerdings wurden die vier Mitbrüder am 12. Mai von Angehörigen einer islamistischen Terrormiliz überfallen. Die vier Mitbrüder konnten sich in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen, die auch von einem Mitbruder von der Abtei Ndanda betreut wird. Dort sind sie derzeit in Sicherheit. Der Klosterneubau allerdings ist geplündert worden, und Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Genauere Informationen liegen uns noch nicht vor.

Abtpräses Jeremias Schröder OSB schreibt zu den Hintergründen: „Die Situation im Norden Mosambiks wird bestimmt durch jahrzehntelange Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik. Am Schmuggel von Elfenbein, Holz, Heroin und Rubinen profitieren lokale Eliten. Die Entdeckung großer Erdgasvorkommen vor der Küste hat nun auch das Interesse internationaler Akteure an der Region geweckt. Inmitten dieser unübersichtlichen Lage bewegt sich eine im Laufe der letzten 1 ½ Jahrzehnte entstandene Terrormiliz radikalisierter islamischer Jugendlicher, die von der Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte und über deren Hintermänner man nicht allzu viel weiß. Experten vergleichen diese mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.“

Im Jahr 2015 sind die Missionsbenediktiner der ABtei Ndanda in Tansania auf Bitten von Bischof Luis Fernando Lisboa der Diözese Pemba in den Norden Mosambiks gekommen, um dort ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen. Der Überfall auf das Kloster ereignete sich während einer Regierungsoffensive gegen die Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Auch wenn diese Attacke ein Rückschlag ist, ist es dennoch unsere Hoffnung, dass er die langfristige Arbeit unserer Kongregation in der Region nicht langfristig unterbindet. Man kann an die Anfänge der Missionsbenediktiner 1889 in Pugu, Tansania denken, als das ebenfalls weniger als ein Jahr bestehende Kloster von Rebellen zerstört wurde. Heute kommen mehr als 50 % der Missionsbenediktiner aus Afrika.

Wir bitten Sie um Ihr Gebet für die Mitbrüder in Mosambik und für alle, die ihnen anvertraut sind!

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ein Bericht von Abtpräses Jeremias Schröder OSB

Man muss die Rundschau in unsere Klöster mit einer guten Nachricht beginnen: bislang gibt in unseren Klöstern keine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus. Benediktiner leben ja eng zusammen und sind deshalb durchaus gefährdet. Aber die Klöster haben schnell voneinander gelernt, die Gemeinschaften teilweise isoliert und auch in den Klöstern auf Distanz geachtet. In Uganda und Südafrika wurden die Konvente auf staatliche Anordnung sogar in kleine Gruppen aufgeteilt, um das Überspringen des Virus zu vermeiden.

Allerdings ist einer unserer Mitbrüder in den USA am Corona-Virus verstorben. Bruder Owen war spät ins Kloster eingetreten, nach einer früheren Marinekarriere. Als er pflegebedürftig wurde, kam er auf eigenen Wunsch in ein Heim in Paramus/New Jersey für ehemalige Militärangehörige, das inzwischen zu einer berüchtigten Infektionsfalle geworden ist: von den ursprünglich 285 Bewohnern sind 72 gestorben, darunter unser Mitbruder, und von den 211 Überlebenden sind 113 infiziert.

Einige Mönche sind wegen der plötzlichen Reisebeschränkungen unterwegs gestrandet und etliche mussten nach der Heimkehr in Isolation. In Sankt Ottilien wartet immer noch ein Postulant der Dormitio-Abtei auf seine Einreiseerlaubnis nach Israel.

In den großen Klöstern sind die Einschränkungen meist gut zu ertragen: es gibt Platz, die gewohnte Ordnung geht weiter, und der lebendige Kontakt mit den Mitbrüdern wird eher noch intensiver. Klosterleben leicht verschärft, sozusagen. Einige Obere sehen das sogar positiv. Weniger angenehm ist das Leben für ein paar Einzelkämpfer, die nun auf ihren vorgeschobenen Posten – oft in den großen Städten wie Havanna, Daressalaam und Lusaka – sehr allein die Stellung halten müssen.

Viele unsere Klöster versuchen, aus der Klosterkirche Gottesdienste zu übertragen. Im Unterschied zu manchem Bischof und Pfarrer, der allzu offensichtlich einsam zelebriert, sind das bei uns immer noch Gemeinschaftsfeiern, die auch dem Internetbesucher das Gefühl geben, Teil einer Gemeinde zu sein. Originell ist der Beitrag des Vier-Türme-Verlags von Münsterschwarzach, der ein kleines Karwochenset zur Feier zu Hause zusammengestellt hat, das sich sehr gut verkauft hat. Das Deutsche Historische Museum in Berlin will eines in seine Sammlung aufnehmen, so war zu hören, um den Alltag der Pandemie in Deutschland zu dokumentieren.

Am wenigsten entspannt sind die Verwalter der Klöster. Hier in Deutschland und in der ganzen Welt sind die wirtschaftlichen Folgen dramatisch: Gäste- und Tagungshäuser sind geschlossen, ebenso Gaststätten und Schulen. Einnahmen brechen weg, während viele Kosten weiterlaufen.
Besonders schlimm: wenn sonst einmal eine Krise ausbricht, helfen Klöster in anderen Weltgegenden solidarisch aus. Diesmal trifft es alle gleichzeitig, und auch die Wohltäter der Klöster sind unter Druck. Das wird es viel schwerer machen, die Lage zu meistern. Einige Zellerare greifen schon nach Krediten, die zwar mancherorts einfach zu bekommen sind, aber deren Rückzahlung die Gemeinschaften später stark belasten wird.

Dabei hilft uns immer noch, dass wir als weltweite Klosterfamilie auch weltweit informiert werden. Unsere Krankenhäuser in Ostafrika konnten sich rechtzeitig vorbereiten, obwohl die volle Wucht der Epidemie dort noch nicht zu spüren ist. Wie überall ist die Pandemie auch dort eine Bewährungsprobe für die Regierungen. In Kenia und Südafrika wird das Virus sehr ernst genommen, freilich mit manchmal fatalen Folgen, wenn die Polizei brutal durchgreift. Besorgniserregender ist die Politik in Tansania. Der populistische Präsident Magufuli irrlichtert durch die Seuchenpolitik, weckt Misstrauen gegen seine eigenen Labors und ausländische Hilfsmaterialien und empfiehlt Kräutermedizin. Dass er meint, Gottesdienste in Kirchen und Moscheen sollten unbedingt weiter gehen, hat ihm zwar sehr vereinzelt Zuspruch verschafft, macht die Lage aber auch nicht besser.

Die Länder des Südens wurden vom Virus erst später erreicht. Dazu sind die Bevölkerungen jünger, andererseits aber auch mit vielen Krankheiten vorbelastet. Wie genau die Epidemie dort verlaufen wird, weiß noch niemand. Die Durchsetzungskraft des Staates ist oft eher schwach, und das Gesundheitswesen viel schneller überfordert. Ein rasch verfügbarer Impfstoff wird hier noch wichtiger sein als bei uns.

Bis es dazu kommt, wird noch vieles geschehen, das schwer vorherzusehen ist. Auch unsere Klöster fahren auf Sicht. Als Missionsbenediktiner nehmen sie Anteil am Leid der Menschen in ihrem Umfeld. Einige Klöster haben schon begonnen, Essen für verarmte Familien auszugeben. Durch die Missionsprokuren unserer Klöster versuchen wir, sie zu unterstützen, damit die Vision von Papst Franziskus wahr wird: die Kirche als Feldlazarett: sie kann nicht alles lösen, aber wir können lindern, helfen, trösten.

 

Wenn Sie für die Corona-Soforthilfe unserer Klöster einen Beitrag leisten wollen, können Sie das unkompliziert über das folgende Spendenkonto tun. Für jede Spende sind wir dankbar – und natürlich auch unsere Mitbrüder in Afrika, Asien und Lateinamerika!

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Die Corona-Pandemie hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben in Königsmünster, sondern betrifft all unsere Klöster weltweit. Gerade unsere Gemeinschaften in Afrika und Asien sind von der Schließung ihrer Betriebe und Gästehäuser existentiell betroffen. So schreibt P. Prior Fidelis aus dem kürzlich unabhängig gewordenen Konventualpriorat Tororo in Uganda, dass alle Betriebe des Klosters derzeit geschlossen sind. Die Augenklinik arbeitet zwar noch, aber auf einem niedrigen Level. Besonders hart trifft es die armen Menschen, die im Sozialprojekt des Klosters generell auf Hilfe angewiesen sind.

In einem Brief schreibt Prior Fidelis über die Auswirkungen, die direkt das klösterliche Leben betreffen: „Wir erlauben es Außenstehenden zur Zeit nicht mehr, ins Kloster zu kommen, es sei denn aus sehr wichtigen Gründen. Selbst die Köche gehen nicht nach Hause, sondern bleiben auf dem Grundstück des Klosters, um Kontakt mit Außenstehenden zu vermeiden. Auch die Brüder verlassen das Kloster nicht außer diejenigen, die wichtige Gründe haben, die das Kloster betreffen; wir bleiben alle zuhause.
Wir haben an jeder Ecke Wasser, Seife und Desinfektionsmittel für die Hygiene. Alle Türklinken werden mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel mindestens viermal am Tag eingesprüht. Viele Hygieneregeln und Vorbeugemaßnahmen der Übertragung von einer Person zu einer anderen werden eingehalten.
Wir teilen nicht mehr das Geschirr miteinander; jedem Bruder wurden Teller, Tasse und Besteck gegeben, das er nach Gebrauch selbst abwäscht und bis zum nächsten Essen behält.“ Der Sicherheitsabstand in Uganda beträgt übrigens ganze vier Meter. Die Sicherheitsmaßnahmen werden von den örtlichen Behörden teilweise sehr strikt durchgesetzt. So wurde in Tororo eine Frau, die allein in der Kathedrale beten wollte, gefangengenommen.

Unser Kloster in Tigoni, Kenia sollte in der kommenden Woche zur Abtei erhoben und ein neuer Abt gewählt werden. Das ist nun wegen der Reisebeschränkungen verschoben. In der Abtei Mvimwa in Tansania haben am 21. März fünf Mitbrüder ihre zeitlichen Gelübde abgelegt – ohne Gäste, in einer schlichten Feier. Unsere Mitbrüder in Ägypten, die dem orthodoxen Kalender folgen, feiern das Osterfest in diesen Tagen. Über ihre Facebookseite geben sie Interessierten Anteil an den Liturgien der Heiligen Woche im koptisch-katholischen Ritus.

 

Neuprofessen in Mvimwa, Tansania

Liturgie der Heiligen Woche in Ägypten

Unsere Kongregation der Missionsbenediktiner leistet gerade in diesen Tagen unkompliziert und schnell Soforthilfe für unsere Gemeinschaften in Afrika, Asien und Lateinamerika und besonders für die Menschen rund um die Klöster. Als Missionsbenediktiner, die einer weltweiten Gemeinschaft angehören, ist uns die Solidarität gerade mit unseren ärmeren Gemeinschaften besonders wichtig. Für jede Spende in diesem Anliegen sind wir dankbar.

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von P. Abraham Fischer OSB

 

Glocken haben Anteil an der Verkündigung der Kirche. Sie senden die Botschaft in die Welt hinaus. Nicht jeder, der das Geläut der Glocken hört, wird in die Kirche kommen können, aber dennoch bewahrt der Glockenklang die Erinnerung, dass es einen Ort gibt, der zu Heimat und Ruhe in hektischer Zeit einlädt. Glocken – und darin sind sie ein Symbol für die Existenz von Kirche heute – Glocken übertönen den Geräuschpegel der Welt eben nicht. Sie drängen sich nicht auf, wohl aber mischen sie sich ein! Sie messen die Zeit, gliedern durch das Angelusgeläut den Tag in Morgen, Mittag und Abend. Darin scheint ein wenig Ewigkeit durch: Mit stetem Gleichmut zeigt uns der Stundenschlag die regelmäßig vergehende Zeit. Nicht die subjektive innerlich gefärbte und als lang oder kurz erlebte Zeit, sondern die objektiven, mechanisch gemessenen Zeiträume werden hier vermittelt. Diese stete und unbeirrte Zeit kann uns in alltäglicher Hetze Halt schenken.

Jede Glocke ist ein eigenes Wort an die Hörenden. Sie hat einen eigenen Grundton und sich darauf aufbauende Obertöne. Jede Glocke hat aber auch einen eigenen Namen, der ihren Klang bezeichnet und das Geläute mit einer geistigen Botschaft versieht.

Die im Bau befindliche Abteikirche unserer Brüder in der afrikanischen Abtei Mvimwa wird – wie das Kloster selbst – dem heiligen Geist geweiht werden. Ein starkes Patrozinium. Es ist der Geist Gottes, der die Kirche bewegt und antreibt und der ihr zugleich in diesen stürmischen Zeiten ein Standing gibt. Die Geisteskraft ist stabil und dynamisch zugleich.* Das macht sie zuverlässig wirksam und unberechenbar treibend zugleich.

In Absprache mit der Gemeinschaft in Afrika wird die neue Glocke das Thema „Verkündigung“ haben. Damit verknüpfen sich mannigfaltige Aspekte, denn das ist ja die Aufgabe aller Klöster weltweit: es ist die gute Nachricht, DAS Evangelium schlechthin, das wir mit unserem Leben bezeugen: Gott trägt unsere Welt und hält sie in seiner Liebe im Dasein.

Verkündigung im christlichen Sinn hat einen Hintergrund: Der Engel Gabriel wird zu Maria geschickt. Seine Kunde fragt die Geburt des Gotteskindes beim Menschen Maria an. Damit wird die Grenze zwischen Gott und Mensch geöffnet. Der Himmel kommt zur Erde und die Erde kommt in Gott zu ihrer wahren Wirklichkeit. Verkündigung in diesem Sinn öffnet sich auch in einer anderen Perspektive. Sie bleibt nicht bei einer Selbstoffenbarung Gottes stehen, sondern sie bezieht den Menschen mit ein, indem das Geschehen göttlicher Mitteilung menschlicher Antwort bedarf. Das Erlösungswerk Gottes kann nur beginnen, weil Maria die Botschaft hört und ihr zustimmt. Sie spricht ihr Ja-Wort auf besondere Art und Weise. Nicht triumphal, nicht laut und öffentlich, sondern intensiv und innerlich ist ihre Zu-Stimmung. Ihr „Mir Geschehe“ ist eine der intensivsten Haltungen, die Menschen möglich ist. Nicht umsonst ist diese Haltung als Bitte im Vaterunser präsent und oft erbetet: „Dein Wille geschehe“.

So erklingt im Übrigen auch eine Glocke: Aus sich selbst heraus erzeugt sie ja keinen Klang, sondern sie wird angeschlagen durch den frei hängenden Klöppel von innen oder dem Schlaghammer der Stundenglocke von außen. Eine Glocke reagiert auf jede Berührung von außen. Auch wenn jemand sie mit der Hand anschlägt, beginnt sie leise ihren Ton zu singen.

Mit diesem Bild wird einiges von Gottes Wort deutlich und von der „Ant-Wort“ des Menschen. Das nämlich ist eben im Sinn des Dialoges eher nicht ein „Gegen-Wort“, ein „Anti-Wort“, sondern besser verstehbar im Sinne des Klanges. Es ist „Resonanz“. Wenn Gott spricht und uns anrührt, ist das so unendlich, so groß und so wundervoll, dass uns Menschen alle Worte fehlen werden. Wer sich dem Anschlag aber zu öffnen vermag, geht in Resonanz. Im Kern der Seele von Gott berührt, erklingt das originäre Lebenslied. Es leuchtet unsere Gottesebenbildlichkeit auf, und wir werden wir selbst. Das ist ein sehr einleuchtendes Bild für das „Mir geschehe“. Dieses ist schwebend zwischen eigener Aktion und auch sich gebender Passion anzusiedeln. Es bedarf einer suchenden und hörenden Haltung ebenso wie einer inneren Freiheit. Glocken können nur klingen, wenn sie frei hängen. Sind sie irgendwie gebunden an anderes, so wird die Fähigkeit zur Resonanz schwach oder die Glocke schweigt.

Unsere Antwort auf den Ruf Gottes könnte – so gedeutet – ein leises Summen, ein innerer Ton sein. ER ist es, der diesen Ton befreit. Wir sind es, die darin zu sich selber kommen, wenn wir so frei sind, uns anrühren zu lassen.

Vielleicht möchten Sie ja in der neuen Glocke unserer Schwesterabtei Heilig Geist in Mvimwa mitschwingen, indem sie für einen Tag im Jahr die Patenschaft für 60,- € übernehmen. Manchmal sucht man ja nach einem Geschenk für Menschen unserer Kultur, die alle weltlichen Dinge schon haben. Da wäre ein Glockenklang in Afrika vielleicht eine Alternative. Vielleicht vermissen Sie auch Menschen, die bereits in den großen Klang Gottes hineingestorben sind und möchten deren Lebensklang im Geläute gegenwärtig halten. Unsere Spendenaktion ist gut angelaufen – 25 % an nötigen Spenden sind bereits eingegangen. Sobald Abt Pambo Mkorwe OSB im Herbst zum Generalkapitel in Deutschland weilt, wird er persönlich Ihre Patenschaftsurkunde zeichnen. Sollten Sie diese als Geschenk vorher benötigen, so sind wir gerne bereit diese auszustellen. Allen Spenderinnen und Spendern schon jetzt ein herzliches „Vergelts Gott!“

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Kennwort: Glocke für Mvimwa

Seit 2014 leben und arbeiten Mitbrüder der Benediktinerabtei Ndanda in der Diözese Pemba im Norden Mosambiks. Sie haben angefangen im Pfarrhaus der Küstenstadt Mocimboa da Praia, wo sie die Seelsorge übernommen haben. Etwa 40 km westlich von Mocimboa da Praia haben die Behörden der jungen Gemeinschaft ein Stück Land überlassen, das nun zu einem Missionszentrum ausgebaut werden soll. Vor fünf Jahren war dieser Ort nur ein großer Busch. Dank des Einsatzes unserer Brüder und der finanziellen Unterstützung von Missionsfreunden und Wohltätern ist eine neue und erste Missionsstation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in Mosambik entstanden. Der Name dieser neuen Gründung lautet: Communidad Beneditinos Sao Pacomio (benediktinische Kommunität vom Heiligen Pachomius).
Am 6. Oktober 2019 fand die offizielle Eröffnung der neuen Station in N’Nango statt. Bischof Luiz F. Lisboa von Pemba und Bischof Titus Mdoe von Mtwara/Tansania hielten die Messe, zusammen mit Abt Placidus und Abt em. Dionys von Ndanda. Nach der Predigt gab es einen kurzen „Schockmoment“, als Bischof Luiz sich aus gesundheitlichen Gründen auf sein Zimmer zurückziehen musste. Doch zum Glück ging es ihm bald wieder besser.
Nach der Eucharistiefeier fand dann die Einweihung der neuen Klostergebäude statt, welche die beiden Äbte von Ndanda vornahmen. Ebenso wurde das Missionskreuz geweiht, das Bruder Godehard und Bruder Alex in Ndanda hergestellt und nach Mosambik transportiert haben. Es symbolisiert die Präsenz der Missionsbenediktiner im Norden Mosambiks.
Die neue Mission in Mosambik zielt darauf ab, die pastoralen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen um N’Nango zu erfüllen. Das Gebiet zwischen den beiden Kleinstädten Mueda und Mocimboa im Norden von Mosambik hat eine Bevölkerung von etwa 40.000 Menschen. All diese Menschen haben kaum eine Möglichkeit, im Krankheitsfall eine gute Gesundheitsversorgung zu erhalten. Die Folgen des jahrelangen Bürgerkriegs (1977 – 1992) sind noch spürbar. Malaria tötet immer noch viele Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Viele Mütter sterben bei der Geburt an mangelnder Gesundheitsversorgung. So wird derzeit ein Gesundheitszentrum geplant, das hier Abhilfe schaffen soll. Wir bitten Sie, dieses Projekt der Mitbrüder mit einer Spende zu unterstützen!

Kennwort: Gesundheitszentrum Mosambik

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Zweimal jährlich treffen sich die Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien in einem unserer Klöster, um über neue Projektanträge der jungen Gemeinschaften zu diskutieren und Hilfen zu koordinieren. Dabei gibt es immer wieder Einblicke in aktuelle Entwicklungen, indem über Besuche vor Ort berichtet wird. Das Frühjahrstreffen 2019 fand vom 24. bis zum 26. März in der Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg statt. Anwesend waren die Prokuratoren von St. Ottilien, Münsterschwarzach, Königsmünster, Schweiklberg, St. Georgenberg-Fiecht/Österreich, Uznach/Schweiz, vom Jakobsberg bei Bingen und aus Schuyler/USA. Die Leitung hatte P. Anastasius Reiser, der sog. „Kongregationsprokurator“, bei dem alle größeren Projektanträge zusammenlaufen. Einmal im Jahr – 2019 im Herbst – nimmt auch der Prokurator der Abtei Waegwan in Südkorea am Treffen teil, hat sich diese Gemeinschaft in den letzten Jahren so entwickelt, dass sie mittlerweile selbst Fundraising im eigenen Land betreiben und Projekte in ärmeren Klöstern unterstützen kann. Genau das ist das Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“: junge Gemeinschaften auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen. So ist eine Entwicklung in unserer Kongregation, dass nach und nach in allen Klöstern Prokuratoren eingesetzt werden, die eigene Projekte vorantreiben und eigenständig nach Mitteln zur Verwirklichung suchen. Ein gutes Beispiel ist die Abtei Ndanda in Tansania, die ein kleines „mission office“ unter der Leitung von P. Christian Temu aufgebaut hat.

Auch unser Kloster Königsmünster hilft nach Kräften dort, wo Hilfe gebraucht wird. So engagieren wir uns u.a. beim Aufbau der klösterlichen Landwirtschaft in der Abtei Mvimwa in Tansania, wo ein Schweinestall gebaut werden soll. Unsere jüngste Gründung in Ägypten bedarf der besonderen Hilfe – nach dem Klosterbau in Ismailiya gab es von den Sicherheitsbehörden die Auflage, die Mauer um das Anwesen zu erhöhen. Das Krankenhaus in Ndanda möchte den Eingangsbereich neu gestalten, um die vielen Patientinnen und Patienten besser empfangen und versorgen zu können. In Indien besitzen unsere Brüder vom Kloster Kumily ein kleines Haus mit einer Landwirtschaft, das dringend renoviert werden muss, und die Mitbrüder im Priorat Katibunga in Sambia benötigen einen Zuschuss für die Ausbildung ihrer jungen Brüder in den verschiedenen Handwerksberufen, damit das Kloster bald aus eigenen Quellen den Lebensunterhalt verdienen kann. Auch das Studienprogramm unserer Kongregation, das jungen Brüdern aus Afrika, Asien und Lateinamerika Einblicke in die Ursprünge der Missionsbenediktiner geben soll, muss unterstützt werden. In unseren Publikationen werden wir immer wieder von den Fortschritten dieser und neuer Projekte berichten. Wir können uns nur an der Hilfe so vielfältig beteiligen, weil Sie uns mit Ihren Gaben dabei unterstützen. Dafür sagen wir Ihnen ganz herzlich Dank und bitten Sie auch weiterhin um Ihre Unterstützung.

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Eine Glocke für die Kirche der Abtei Mvimwa in Tansania. Auch Sie können ein Klang dieser Glocke werden und mit einer Spende die Patenschaft für einen Tag im Jahr übernehmen.

Wenn wir im Mutterkloster unserer Kongregation der Missionsbenediktiner, der Erzabtei St. Ottilien, zu Gast sind, dann gehört für viele der Klang der Glocken unverwechselbar dazu. Zunächst ist es vielleicht gewöhnungsbedürftig, dass jede Viertelstunde der Glockenschlag die Zeit ansagt und diese Zeit-Ansage auch nachts nicht unterbrochen wird, aber nach mehreren Tagen und Nächten dort gehört dieser Klang einfach dazu. Als aber im letzten Jahr der Glockenstuhl in St. Ottilien restauriert wurde und die Glocken daher für längere Zeit schwiegen, haben viele Menschen etwas vermisst. Mittlerweile läuten die Glocken in der Nacht übrigens nicht mehr – so können die Mönche doch etwas ruhiger schlafen…
Viel mehr noch als heute haben Glocken in früheren Zeiten den Tagesablauf der Menschen geprägt. In einer Zeit, als es noch keine Armbanduhren, geschweige denn Smartphones mit elektronischer Zeitmessung gab, richteten sich die Menschen nach dem Läuten der Glocken. Der Stundenschlag teilte den Tag ein, das Angelusläuten dreimal am Tag unterbrach die Arbeit und erinnerte die Menschen daran, dass es jemanden gibt, der all unser Machen und Arbeiten übersteigt, das Läuten freitags um 15.00 Uhr erinnerte an die Todesstunde Jesu. Besondere Ereignisse wurden durch das Läuten der Glocken angekündigt, bei Katastrophen wie dem Ausbruch eines Feuers dienten die Glocken als Warnung, und die Totenglocke läutete, wenn jemand gestorben war – denn auch der Tod gehört zum Leben dazu.

Glocken setzen uns in Bewegung und bringen uns zum Handeln – auch heute noch. Wenn unsere Kirchenglocken anfangen zu läuten, erinnern sie uns Mönche und unsere Gäste an die Zeit des Stundengebetes. Und wenn die Glocken einmal unplanmäßig läuten, z.B. weil sie gewartet werden, wird so mancher unruhig und fragt sich, ob er etwas verpasst habe – oder ob jemand gestorben ist. Auch negativ setzen uns Glocken in Bewegung. Warum sonst werden immer wieder Prozesse geführt und fühlen sich Menschen in ihrer Ruhe durch das Geläut von Glocken gestört? Und Glocken wohnt ein subversives Element inne. Vor einigen Monaten ging der Fall eines Pfarrers durch die Presse, der seine Kirchenglocken Sturm läuten ließ, weil in seinem Ort gerade eine Demonstration von Rechtsextremen stattfand. Die konnten ihre eigenen Worte nicht mehr verstehen und mussten ihre Demonstration wutschäumend abbrechen – Don Camillo lässt grüßen.

Wir möchten Sie in diesem Jahr auf einen besonderen Weg mitnehmen. Wir möchten unseren Brüdern der Gemeinschaft der Abtei Mvimwa in Tansania eine Glocke für ihre neue Abteikirche schenken, die in diesem Jahr ihre Vollendung findet. Schon seit längerem unterstützen wir den Aufbau dieser jungen Gemeinschaft und haben immer wieder davon berichtet: vor allem die Landwirtschaft mit Schweinestall, Viehwirtschaft, Fischteich und Gemüsegarten konnten wir dank Ihrer großzügigen Spenden unterstützen. Damit kann heute vielen Menschen geholfen werden, die z.B. zur Krankenstation des Klosters kommen – und diese Hilfe hört auch nicht auf. Bevor wir an die Seele des Menschen denken, müssen wir seine leiblichen Bedürfnisse stillen – so sagt es Abt Pambo, der Abt der Gemeinschaft von Mvimwa. Aber der Mensch ist eben mehr als Leib. Er hat eine andere Dimension, die offen ist für Größeres, die sich ansprechen lässt für den je größeren Gott. Gerade die Lebensfreude vieler Afrikaner, die sich in langen und freudigen Gottesdiensten mit viel Musik und Tanz ausdrückt, lässt diese seelisch-geistige Dimension anklingen. Durch den Bau der neuen Abteikirche in Mvimwa möchte die junge Gemeinschaft auch auf diese Dimension antworten und ihrem Kloster und den Menschen der Region ein Zentrum ihres Betens und Arbeitens geben.

Wir laden Sie ein, uns bei der Finanzierung einer Glocke für die Abtei Mvimwa zu unterstützen. Wir laden Sie ein, selbst ein Klang dieser Glocke zu werden, die Menschen im Südwesten Tansanias in Bewegung bringt, um ihrer Freude über den Gott Ausdruck zu verleihen, der ihr Leben trägt. Ja, mit Ihrer Spende können Sie ein lebendiger Teil des Stundengebetes der Abtei Mvimwa werden. Wir laden Sie ein, mit Ihrer Spende die Patenschaft für die Glocke für einen Tag im Jahr zu übernehmen. An diesem Tag wird Ihrer auf besondere Weise beim Klang der Glocke und beim Beten der Brüder gedacht. Wäre das nicht ein bewegender Gedanke, dass in meinem Anliegen oder am Geburtstag meiner Lieben weit entfernt auf dem afrikanischen Kontinent eine Glocke läutet?


Mit einer Spende von € 60,- können Sie die Patenschaft für einen Tag des Jahres übernehmen.Das Datum können Sie sich (noch) aussuchen. Selbstverständlich bekommen Sie für die Unterstützung eine Urkunde!Schon heute danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung, auch im Namen von Abt Pambo und seiner Gemeinschaft in Mvimwa. Wir freuen uns, wenn die Vision einer Glocke für Mvimwa Wirklichkeit werden kann und damit das Band der beiden Abteien von Königsmünster und von Mvimwa noch fester gestärkt wird.

Weitere Informationen incl. der Möglichkeit, eine Patenschaft zu übernehmen, erhalten Sie in unserer Missionsprokura.

Kennwort: Glocke für Mvimwa

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