Liebe Leserin, lieber Leser,

in seiner Menschwerdung will Gott das Leben der Menschen verändern und sich heilend zuwenden. Möge Ihnen diese ZU-WENDUNG geschenkt werden.

Die Kirche betet mit Worten aus Psalm 2:
„Wohl allen, die auf ihn trauen!“

Übersetzt bedeutet dies: Suchen wir IHN, Jesus, das Kind von Betlehem, auf. Vertrauen wir IHM, weil ER das Leben in Fülle schenkt (Joh 10,10).
Vertrauen und Besonnenheit ist der beste Umgang mit den Krisen und Herausforderungen unseres Lebens.
Vielleicht kann ein erster Schritt für Sie sein, sich einzugestehen, dass es schwere Situationen gibt. Situationen, vor denen Sie mit gebundenen Händen und wie ohnmächtig stehen.

Mögen Worte von Paul Gerhardt unser aller Vertrauen stärken:
Ich lag in tiefster Todesnacht, Du wurdest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht, Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht‘,
wie schön sind Deine Strahlen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Bleiben Sie behütet!

Ihr
+ Aloysius Althaus OSB

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die alttestamentliche Lesung aus dem Buch Maleachi führt uns hin zum weihnachtlichen Geheimnis.

„Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“ (Maleachi 3,20)

Die Sonne der Gerechtigkeit lässt Heil aufstrahlen.
Hoffnungen erfüllen sich.
Sehnsucht wird gestillt.
Freude breitet sich aus.

Nur noch wenige Stunden bis zum Beginn der Heiligen Nacht.

Schenken Sie sich einige Augenblicke der Stille, und sinnen Sie über diesen Schriftvers nach.
Wo benötige ich Heil und Heilung?
Wo würde mir ein Freude- und Hoffnungsschimmer gut tun?
Welche Sehnsucht trage ich in mir?

Mit Worten von Seraphim von Sarow wünsche ich Ihnen und Ihren Familien einen frohen 24. Dezember!

„Wer freut sich nicht beim Anblick der Sonne?
Weitaus größer ist die Freude, wenn man mit innerem  Auge Christus,
die Sonne der Heiligkeit, erkennt“.

Bleiben Sie behütet!

+ Aloysius Althaus OSB

Ihr redet hart gegen mich, spricht der HERR. Ihr aber sprecht: „Was reden wir gegen dich?“ (aus Maleachi 3,13-18)

Momentan hört man viel, dass in unserer Gesellschaft eine Spaltung drohen soll, und ein wenig frage ich mich dabei, ob wir denn nicht in vielem schon längst gespalten sind. Ob Ossi oder Wessi, Ausländer oder Inländer, arm oder reich, evangelisch oder katholisch oder gar keine Kirche, Bayern- oder 1860er-Fan, Martini geschüttelt oder gerührt. Überall gehen kleine oder große Risse und Mauern durch unsere Gesellschaft, glaubt jede Seite es am besten zu wissen, was gut und richtig ist, heißt die Devise Abgrenzung und Ausgrenzung.
In einer konfliktgeladenen Welt wünscht man dem anderen gerne das Schlechteste an den Hals. Alles natürlich ganz aus Nächstenliebe. Man wünscht sich einen Privatgott, der mit Macht kommt und die „Bösen“ mit einem Blitz vernichtet. Gott ist ganz sicher auf meiner, auf der allein richtigen Seite.
Ein Konsens scheint hier fast unmöglich.

Aber das Erstaunliche ist: Gott wird kommen, aber nicht mit Blitz und Donner. Er wird als kleines, verwundbares Baby kommen. Schutzlos, als Mensch.
Was für eine riesengroße Überraschung (oder Enttäuschung) für uns.
„Und auf einmal warst du da, und von da an war sowieso alles anders!“
Diesen Satz hört man oft, wenn ein Kind auf die Welt kommt und das Leben der Eltern über Nacht auf den Kopf stellt. Und wenn Dinge auf den Kopf gestellt werden, spielen von uns gezeichnete Grenzen auf einmal überhaupt keine Rolle mehr. Ganz neue Regeln werden nötig, und jeder muss über seinen eigenen Schatten springen.
Morgen, in der dunkelsten Nacht, wird es geboren werden, das göttliche Kind. Ein ganz gewöhnliches Kind wird kommen.
Und alles wird anders sein.

Gewidmet: Nico, Jenni, Luna, Luise, Katharina, Hazel, Rupert, Kajetan, Masha, Fee, Finn, Paul, Lara, Emma, und den so vielen, vielen anderen, die die Welt auf den Kopf gestellt haben.

Br. Balthasar Hartmann OSB

Impuls zu Mal 3,6-12

In der mönchischen Tradition gibt es den Begriff der Conversatio morum. Das kann man mit Umkehr übersetzen. Es gibt aber auch die Übersetzung: das Verhalten ändern. Da wird es dann konkret. Umkehr im biblischen Sinne, wie sie hier auch bei Maleachi beschrieben wird, geht immer mit konkreten Maßnahmen einher. Der Sinneswandel allein genügt nicht. Gott ruft uns auf, unser Verhalten zu ändern. Auch drei Tage vor Weihnachten. Jeder von uns ist dazu aufgerufen, sein Verhalten dort zu ändern, wo er sich selbst, dem Nächsten und auch Gott nicht gerecht wird.

Ein zweiter Aspekt bei Maleachi ist die Segensverheißung. Wenn wir umkehren und bereit sind zu schenken, was andere benötigen, dann werden wir selber keinen Mangel erleiden. Gott öffnet die Schleusen des Himmels für den, der schenkt.

Br. Benjamin Altemeier OSB

Seht, ich sende meinen Boten; / er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel / der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. (Mal 3,1 – ganze Lesung: Mal 2,17-3,5)

Maleachi spricht von einem Boten, der dem HERRN vorausgeht. Die Tradition hat diese Worte auf Johannes den Täufer bezogen, der Jesus den Weg bereitete. Der Text aus dem Prophetenbuch Maleachi ist ein durch und durch adventlicher Text, in dem es um den Tag des HERRN, seine Wiederkehr in den Tempel geht. Und doch ist er ganz anders, als wir es mit adventlich-romantischen Gefühlen verbinden. Denn „wer erträgt den Tag, an dem er kommt“, so heißt es weiter. Und: „Er ist wie das Feuer des Schmelzers und wie die Lauge der Walker“ – beides alles andere als angenehme Dinge. Und der Herr wird Gerechtigkeit schaffen, vor allem für die Witwen und Waisen, also die ärmsten Menschen im Land – und gegen jene, die Gerechtigkeit mit Füßen treten und sie ausbeuten.

„Tauet, Himmel, den Gerechten, ihr Wolken, regnet ihn herab. Die Erde sprosse auf und bringe den Heiland hervor.“ So haben wir es am 4. Adventssonntag gesungen. Die ganze Natur wartet sehnsüchtig auf das Kommen Gottes, damit ER Gerechtigkeit bringt.

Worauf warte ich? Was habe ich zu erwarten? Was muss in mir gerichtet werden, damit Gerechtigkeit einziehen kann?

P. Maurus Runge OSB

Impuls zu Mal 1,1-14

Das alttestamentliche Buch des Propheten Maleachi – es beginnt für unsere Ohren ziemlich unverständlich. Da  ist von Opfern die Rede. Tiere, die auf dem Altar Gott geopfert werden. Und von Gott, der die einen Opfer annimmt und die anderen ablehnt…

Vielleicht ist der Schlüssel zu all diesen Vorstellungen von einem Gott, dem man opfern muss, das hebräische Wort für Opfer – korbán. Und das heißt wortwörtlich übersetzt – näherkommen. Nach alttestamentlichen Vorstellungen komme ich durch ein Opfer mir selbst, meinem Nächsten oder auch Gott näher. Ich glaube, wir  würden das Gemeinte heute eher mit dem Wort Liebe umschreiben. Also: Etwas, das ich tue, um mir selbst oder meinem Nächsten oder Gott näher zu kommen – das ist eine Liebestat. Denn ich tue es ja „freiwillig“ – weil mir der andere oder auch Gott etwas wert sind. Und nicht, weil ich es tun muss (aus welchem Grund auch immer).

Der Opfergedanke erinnert uns also daran, dass es um eine Beziehung geht: die zwischen Gott und Mensch. Und dass auch dieses Verhältnis das braucht, was wir heute „Beziehungsarbeit“ nennen. Ich investiere etwas in diese Beziehung, damit sie wachsen kann, damit sie gut wird und gut bleibt!
Und zwar nicht, weil ich oder „man“ das so tun muss, sondern weil ich es will! Aus Liebe! Weil mir der andere (Gott!) etwas wert ist…

Wie sieht meine Beziehungsarbeit mit Gott aus? Gerade jetzt – in den letzten Tagen vor Weihnachten? Finde ich noch Zeit und Raum, oder geht dies im allgemeinen Weihnachtsstress unter?

Machen wir uns wieder neu auf den Weg. Denn es gilt das, was am Anfang unseres Textes steht: „Ich habe euch lieb – spricht der Herr!“ (Maleachi 1,2)

P. Jonas Wiemann OSB

Leiter

Impuls zu Lk 1,46-55

Auf der Leiter des Lebens empor zu den Momenten des Glücks. Manchmal sind sie hart erarbeitet wie ein gutes Schulzeugnis oder das Gefühl, die Stufen der Leiter wieder hinunterzufallen. Auf den Boden der Tatsachen zu plumpsen. So erging es auch Maria – Miriam, einem jungen Mädchen aus Nazareth. Maria wird mit einer Nachricht konfrontiert, die ihr Leben auf einen Schlag ändert. Bei Maria war es die unerwartete Schwangerschaft. Danach ist nichts mehr wie vorher. Die Frage lautet, wie man nun seinen Weg auf der Lebensleiter weitergehen kann. Nach oben? Nach unten? Maria hat bei aller Ungewissheit JA dazu gesagt, das Kind zu bekommen. Gott ist damals, als die von den Propheten verheißene Fülle der Zeit angebrochen war, die Leiter vom Himmel herabgestiegen. Gott wurde in Jesus ein Mensch unter Menschen. Gott ist sein Schöpfungswerk hinabgestiegen. Gott ist die Himmelsleiter zu uns herabgestiegen. Denn er will auch in Freude und Glück, in Sorgen und Kummer, in Jugend und Alter, in Krankheit und Tod für uns als der ICH-BIN-DER da sein. Maria fiel nicht von der Leiter. Sie stimmt ihren großen Lobpreis für Gott an und steigt die Stufen empor. Ihr Lob verstummt bis heute nicht in den Mündern der Menschen.

Br. Benedikt Müller OSB

Dann wird der Herr König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der Herr einzig sein und sein Name einzig. Es wird sich verwandeln wie in eine Ebene das ganze Land… Man wird darin wohnen. Es wird nie mehr ein Bann vollzogen werden und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. (Sacharja 14,9-11 – ganze Lesung: 14,1-11)

Im 14. Kapitel zeichnet der Prophet endzeitliche Bilder über Jerusalem: Krieg, Plünderungen, Eroberungen, Schändung, Leid… sind die Kennzeichen. Doch Gott selbst wendet das Blatt. An „jenem Tag“ kommt Gott selbst Jerusalem zu Hilfe. Gott zieht in Jerusalem ein. Gott errichtet eine neue heilvolle Königsherrschaft.

Kennen wir heutige Menschen nicht auch unter und in uns unheilvolle Szenarien und Unsicherheiten?

Ist nicht gerade unsere jetzige Zeit von Labilität geprägt? Wir Menschen sehnen uns gerade jetzt nach umfassendem Heil und Sicherheit, angesichts der Bedrohungen einer Pandemie oder der Krisenherde dieser Welt. Mag nicht in diesem Advent der eine oder andere anstimmen mit den Worten der heutigen O-Antiphon „O komm, und befreie uns“?

Auch in diesem Advent 2021 will Gott in unserer Geschichte und in uns ankommen. Das Jerusalem des Propheten Sacharja dürfen wir selbst sein:

Sein Ankommen in uns will uns Stabilität, Sicherheit, inneren Frieden und Heil schenken. Trotz aller Bedrohungen ist Gott im Kommen. Möge es uns Zuversicht schenken!

Br. Emmanuel Panchyrz OSB

9 An jenem Tag wird es sein, da werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken. 10 Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. 11 An jenem Tag wird die Klage in Jerusalem so groß sein wie die Klage um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo. 12 Das Land wird trauern, jede Sippe für sich: die Sippe des Hauses David für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Hauses Natan für sich und ihre Frauen für sich; 13 die Sippe des Hauses Levi für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Schimi für sich und ihre Frauen für sich; 14 alle übrig gebliebenen Sippen, jede Sippe für sich und ihre Frauen für sich.
13,1 An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit. (Sach 12,9-13,1)

So viel Klage, so viel Trauer, so viele Tränen, die fließen. Das klingt so gar nicht adventlich-hoffnungsvoll. Und dann lese ich den letzten Satz der heutigen Lesung: An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit. Die vielen Tränen, die die Israeliten vergießen, sie werden zu einer Quelle „gegen Sünde und Unreinheit“, einer Quelle, aus der neues Leben entspringt.

Die christliche Tradition spricht von der reinigenden Kraft der Tränen. Und jeder, der schon einmal ernsthaft geweint hat – ohne Kosmetik und Schauspiel – der weiß um die Wahrheit dieses Satzes. Tränen können eine reinigende Kraft entfalten. Alles, was da ist, jeder Schmerz, jeder Fehler, jede persönliche Schuld, darf da sein. In den Tränen fließt das alles sozusagen aus mir heraus – und ich werde frei für einen neuen Aufbruch. Wenn das nicht hoffnungsvoll ist…

P. Maurus Runge OSB

4 So spricht der HERR, mein Gott: Hüte die Schafe, die geschlachtet werden sollen! 5 Deren Käufer töten sie, ohne es zu büßen, und deren Verkäufer sagen: Gepriesen sei der HERR, denn ich bin reich geworden. Ihre Hirten aber haben kein Mitleid mit ihnen. 6 Wahrhaftig, ich habe kein Mitleid mehr mit den Bewohnern des Landes – Spruch des HERRN. Siehe, ich lasse jeden Menschen in die Hand seines Nächsten fallen und in die Hand seines Königs. Sie werden das Land zerschlagen, aber ich werde es nicht aus ihrer Hand retten. 7 Ich hütete die Schafe, die geschlachtet werden sollten, für die Schafhändler und ich nahm mir zwei Ruten. Die eine nannte ich Noam – Freundlichkeit -, die andere nannte ich Hobelim – Verbundenheit -. So hütete ich die Schafe. 8 Ich ließ die drei Hirten in einem einzigen Monat verschwinden. Dann verlor ich die Geduld mit ihnen und auch sie wurden meiner überdrüssig. 9 Ich sagte: Ich will euch nicht mehr hüten. Was im Sterben liegt, soll sterben; was sich verloren hat, sei verloren; und von den Übriggebliebenen soll einer des andern Fleisch fressen. 10 Dann nahm ich meine Rute Noam – Freundlichkeit – und hieb sie in Stücke, um meinen Bund zu zerbrechen, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte. 11 So wurde er an diesem Tag zerbrochen. Da erkannten die Schafhändler, die mich beobachteten, dass dies ein Wort des HERRN war. 12 Ich sagte zu ihnen: Wenn es recht ist in euren Augen, so bringt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasst es! Da wogen sie mir meinen Lohn ab, dreißig Silberstücke. 13 Da sagte der HERR zu mir: Wirf ihn dem Schmelzer hin, den wertvollen Preis, den ich ihnen wert bin. Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Haus des HERRN dem Schmelzer hin. 14 Danach hieb ich meine zweite Rute, Hobelim – Verbundenheit -, in Stücke, um den brüderlichen Bund zwischen Juda und Israel zu zerbrechen. 15 Der HERR sagte zu mir: Nimm dir außerdem das Gerät eines törichten Hirten! 16 Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Land auftreten: Das Vermisste sucht er nicht, dem Jungen geht er nicht nach, das Gebrochene heilt er nicht, das Erschöpfte versorgt er nicht. Stattdessen isst er das Fleisch der Masttiere und reißt ihnen die Klauen ab. 17 Wehe dem nichtsnutzigen Hirten, / der die Schafe im Stich lässt! Das Schwert über seinen Arm / und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll völlig verdorren, / sein rechtes Auge soll gänzlich erblinden! (Sach 11,4-17)

 

„Hier, in diesem Kapitel, gebe ich auf. Denn ich bin nicht sicher, wovon der Prophet spricht.“

Worte von Martin Luther.
Wissen wir heute mehr?
Zahlreiche Regalmeter füllen Auslegungsversuche zum letzten Teil des Propheten Sacharja. Als Deutung in die Zukunft, als Aufnahme historischer Fakten – viele Annahmen gibt es.

Mir kommen eher Assoziationen.

„30 Silberlinge“ – die begegnen uns doch auch in der Passion Jesu.
Das Wort des Hirten kennen wir auch aus dem Mund Jesu,
der sich selbst als der gute Hirt bezeichnet.
Also so ein ganz anderer als der,
dem wir hier begegnen.
Und auf den wir auf Weihnachten hin wieder zugehen.
Der noch dazu geboren ist unter Hirten.
Wer schon einmal in Betlehem war,
ahnt um die Kargheit und Entbehrung dieser Geburt.
Nichts von fetten Schlachtschafen …

Eher wie das „Friedenslicht aus Betlehem“,
das uns in diesen Tagen ein kleines Licht bringt
und uns entflammen will.

Lassen wir uns darauf ein?
Feuer und Flamme …

Die anderen Assoziationen sind gegensätzlich.

„Das Schweigen der Hirten“
titelt der SPIEGEL.

Und bei „katholisch.de“ lese ich heute:
„Die Monstrosität verschlägt den Atem. Auch zwölf Jahre nach der Offenlegung von Missbrauchsfällen am Berliner Canisius-Kolleg wird das Grauen über die menschlichen Abgründe, die sich immer tiefer auftun, stetig größer. Pfarrer U., der derzeit in Köln vor Gericht steht, hat nicht nur seine Nichten zigfach sexuell missbraucht, sondern auch seine Pflegetochter und – als er vorübergehend im Jahr 2010/2011 beurlaubt war – ein elfjähriges Mädchen in Wuppertal. Danach stand er selbstverständlich wieder hinter dem Altar.“

Und:
„Nun nennen sich die Täter selbst gerne Hirten. Sie lassen sich als „Pastor“ anreden oder tragen den Hirtenstab.“

Ohne Kommentar.
Ich schäme mich.

P. Guido Hügen OSB