Impuls am Mittwoch der Zweiten Fastenwoche (8.3.2023)
Die uns verfluchen, nicht auch verfluchen, sondern – mehr noch – sie segnen.
Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.
(RB 4,32-33)
In diesen Versen wird die Bergpredigt aufgenommen. Sie gehört zu den Grundaussagen des Christentums. Hier wird der Ernst der Nachfolge Jesu deutlich. Es wird von mir Bewusstseinsarbeit gefordert. Gegen Gefühle wie Wut, Rachewünsche oder Kränkungen kann ich nichts ausrichten. Gefühle kommen, wie sie wollen. Aber ich kann mit diesen Gefühlen umgehen. Ich muss das Gefühl nicht ins Wort fassen, und ich muss das Wort nicht zur Tat werden lassen. Ich kann den Kreislauf der Gewalt durchbrechen. Wenn mir jemand Böses tut, dann kommen die Gefühle von Wut, Rache und Kränkung unweigerlich. Trotzdem kann ich mein Gegenüber segnen, auch dann, wenn mir nicht danach ist.
Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen: Das nimmt mich mit in die Passion Jesu. Die für mich erkannte Wahrheit ist nicht beliebig. Für diese Wahrheit stehe ich ein und nehme auch Nachteile in Kauf. Das wird mir nicht immer gelingen, aber es darf als Leitstern für mein Leben gelten.
Br. Benjamin Altemeier OSB