Impuls am Samstag der 2. Osterwoche (17.04.2021)
12 Bekleidet euch also, als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte, mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld! 13 Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist!
(Kol 3,12-14 – Gesamttext der Tageslesung: Kol 3,12-17)
„Den Nächsten lieben,“ kann man die Worte aus dem Brief an die Gemeinde in Kolossä zusammenfassen. Nach den Worten Jesu fehlt dann nur noch: „wie dich selbst.“ (vgl. z.B. Mk 12,31) Leider haben wir die Aufforderung Jesu wie Paulus oft verengt nur auf den Nächsten.
Aber ja: liebe dich selbst! Nimm dich an, wie du bist – damit du andere annehmen kannst, wie sie sind. Und mehr noch: damit du für sie (und für Gott) so da sein kannst, wie du bist. Mit deinen Fähigkeiten und Eigenschaften, mit Grenzen und Stärken.
Deshalb: sei gut zu dir, gönne dich dir selbst: dann wirst du auch zu anderen gut sein. (vgl. Sir 14,5) Denn: auch Gott liebt dich und nimmt dich an!
Wenn das für dich keine Floskel ist, dann hat das die „Konsequenzen“, die Paulus aufzeigt. Sie zeigen sich noch einmal aufmunternder in der Übersetzung der „Volxbibel“:
Wie Christen drauf sein sollen
12 Weil Gott euch ausgesucht hat, weil ihr etwas ganz Besonderes seid und weil Gott euch ohne Ende liebt, könnt ihr auch anders miteinander umgehen! Ihr könnt euch wirklich lieben und nett zueinander sein. Ihr müsst euch selber nicht so wichtig nehmen. Achtet lieber darauf, dass andere nicht zu kurz kommen. Und geht entspannt und geduldig miteinander um!
13 Streitet euch nicht, und wenn euch jemand geärgert hat oder mies zu euch war, dann seid bereit, ihm das zu vergeben. Das hat Jesus ja schließlich auch getan.
14 Hey, Leute, am wichtigsten ist es echt, sich zu lieben! Wenn ihr die Liebe nicht habt, dann fehlt euch das Beste.
15 Jesus hat euch ermöglicht, Frieden mit Gott zu haben. Darum soll dieser Frieden euer ganzes Leben bestimmen. Gott möchte, dass das bei eurer ganzen Gemeinde der Fall ist. Dafür könnt ihr ihm echt danken.
16 Sorgt dafür, dass die gute Nachricht von Jesus bei euch immer wieder erzählt wird. Lasst euch erklären, was sie bedeutet. Macht euch gegenseitig Mut, indem ihr zusammen Lieder zu Gott singt, Psalmen betet oder einfach Musik für Gott macht. Ihr habt doch genug Grund dazu, oder?
17 Egal, was ihr macht, ob ihr gerade redet oder irgendwas arbeitet, macht alles so, dass Jesus seine Unterschrift drunter setzen könnte, und bedankt euch dabei bei eurem Papa im Himmel.
P. Guido Hügen OSB