Impuls am Donnerstag der Zweiten Adventswoche (14.12.2023)

Danach erhob ich meine Augen und sah: Siehe, da war ein Mann mit einer Messschnur in der Hand.
Ich fragte: Wohin gehst du? Er antwortete mir: Jerusalem auszumessen, um zu sehen, wie breit und wie lang es ist. Und siehe, da trat der Engel, der mit mir redete, hervor und ein anderer Engel trat auf, ihm entgegen.
Er sagte zu ihm: Lauf und sag dem jungen Mann dort: Jerusalem wird eine offene Stadt sein wegen der vielen Menschen und Tiere in seiner Mitte. Ich selbst – Spruch des HERRN – werde für Jerusalem ringsum eine Mauer von Feuer sein und zur Herrlichkeit werden in seiner Mitte. (Sacharja 2,5-9)

Es gibt Brände, die zerstören alles, was von ihnen erfasst wird: Waldbrände oder Hausbrände, die auf andere Gebäude überzugreifen drohen. Es gibt aber auch gezielt angelegte Feuer, die einen Schutzwall vor dem Übergreifen der Flammen bilden. Sie sollen bewirken, dass große Feuerlawinen, die auf Siedlungen oder Waldstücke zulaufen, dadurch gestoppt werden, dass ihnen die brennbare Nahrung entzogen wird, und erlöschen. Das sind schützende Feuer. Von ihnen ist im letzten Vers die Rede.
Alles Lebendige in dieser Stadt kann sich darauf verlassen, dass sich um die offene Stadt mit ihren Menschen und Tieren die schützende Macht Gottes wie eine Mauer aus Feuer legen wird. Darauf können alle vertrauen, die dort zu Hause sind, so versichert Sacharja. Gerade angesichts unsicherer Zeiten verstehen wir gut, wie wichtig ein solcher Schutz sein kann.

Was ängstigt mich so sehr, dass ich mich völlig schutzlos fühle, von Gefahren umzingelt; was bedrückt mich und entzieht mir die Lebensfreude? Die heutige Lesung möchte darauf aufmerksam machen, dass Du umfangen bist von einer Kraft, an die Du Dich jederzeit wenden kannst, wenn Deine Widerstandskräfte gegen böse Anfeindungen erlahmen, mögen sie von außen oder innen kommen.
„ Den Höchsten hast du zu deinem Schutz gemacht, dir begegnet kein Unheil!“
Psalm 91,9-10

P. Johannes Sauerwald OSB