Impuls am Dienstag der Ersten Adventswoche (30.11.2021)
Im Jahr 519 v. Chr. empfängt der Prophet Sacharja eine Vision und hört Worte Gottes. In ihnen heißt es unter anderem:
„Verkünde: So spricht der Herr der Heerscharen: Mit großem Eifer trete ich für Jerusalem und Zion ein.
Darum wende ich mich voll Erbarmen Jerusalem wieder zu. Man wird mein Haus dort aufbauen. Meine Städte werden wieder überfließen von Gütern. Der Herr wird Zion wieder trösten und er wird Jerusalem wieder auserwählen.“ (Sach 1,14-17 – ganze Lesung: Sach 1,7-17)
Dies soll er jenen Juden weitersagen, die aus dem Exil nach Jerusalem und der näheren Umgebung in die alte Heimat zurückgekehrt sind. Angesichts des desolaten Zustandes der zerstörten Königsstadt und der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse im Land muss die Ankunft der Heimkehrer nach den Strapazen der Rückreise frustrierend gewesen sein. „Und hier sollen wir unsere Zukunft aufbauen, wie soll das denn gehen?“, so haben sie sich vielleicht kopfschüttelnd und entmutigt gefragt. Sie haben eigentlich Recht.
In dieser Situation schlägt die Stunde des Propheten. Er öffnet den Resignierenden die Augen für das Wirken Gottes, das an dem Punkt einsetzt, wo sie nicht mehr weiterkönnen.
„Mit großem Eifer“ wird die göttliche Macht sich für Zion einsetzen. Ein neuer Tempel wird gebaut werden, das sichtbare Zeichen für seine Präsenz bei der Bevölkerung Jerusalems. Er will bei ihnen wohnen und bei ihnen in „seinem Haus“ auch bleiben. Sie werden nicht allein sein, und dadurch bekommt ihr Zusammensein einen neuen Sinn und Halt. Bei ihm können sie Schutz suchen und sich bergen. Das wirkt sich auch nach außen hin sichtbar aus.
Fragen am Beginn des Advents:
– Welche Traurigkeiten halten mich, meine Familie oder Gemeinschaft oder die Gemeinde gefangen?
– Welche Probleme sind für mich so schwierig, dass ich/wir am liebsten aufgeben möchte(n)?
– Welche göttliche Verheißung in der Bibel reizt mich, ihr als einem konstruktiven Input mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie in konkrete Überlegungen hineinzunehmen?
Vielleicht findest Du jemanden, mit dem Du darüber gerne sprechen möchtest.
Wenn Du möchtest, kannst Du mir auch eine E-Mail schreiben.
Vielleicht hast du den Wunsch, diese Bibelstelle in ein Gebet einmünden zu lassen.
P. Johannes Sauerwald OSB