Impuls am Fünften Fastensonntag (26.3.2023)
Die Begierden des Fleisches nicht befriedigen.
(RB 4,59)
Schnell ist man mit diesem Wort Benedikts auf einer falschen Fährte. Alles Fleisch, sprich der eigene Körper ist schlecht. Das Christentum ist eben leibfeindlich!
Schaut man auf die Grundlagen beim Apostel Paulus, die auch für Benedikt wegweisend sind, sieht die Sache etwas anders aus und ist viel weiter zu sehen.
Paulus schreibt im Galaterbrief:
„Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, gleichwie ich auch vorhergesagt habe, dass, die solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; wider solche gibt es kein Gesetz.“
Die “ Werke des Fleisches “ – sie tun dem Menschen eigentlich nicht gut und führen vom Leben weg. Die „Werke des Geistes “ wollen dagegen zu einem mehr an Leben führen:
Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit, …
Es gilt immer wieder im Alltag, „die Geister “ zu unterscheiden – was führt mich zu einem wirklichen Mehr an Leben, und was macht mein Leben im Tiefsten eigentlich kleiner? Das meint bei Paulus und somit auch in der Benediktsregel die Unterscheidung zwischen den Werken des Fleisches und denen des Geistes.
Fangen wir also an, für diese Dynamik in uns wachsam und ehrlich zu sein. Dann kann es Ostern werden – dann siegt das Leben.
P. Jonas Wiemann OSB