Impuls am Samstag der Vierten Fastenwoche (25.3.2023)

Und sich von allem Bösen künftig bessern.
(RB 4,58)

Das heutige Werkzeug ist eng mit dem von gestern verknüpft. Gestern ging es um das Bekenntnis meiner Schuld, dem Gedenken daran, dass ich Fehler mache und nicht perfekt bin. Heute geht es um das, was im Sakrament der Versöhnung Reue und Wiedergutmachung genannt wird. Das ist eigentlich nur folgerichtig: Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann strebe ich danach, es beim nächsten Mal besser zu machen. Das ist schon in ganz profanen Zusammenhängen so, z.B. im Arbeitsleben, wie viel mehr im geistlichen Leben. Wir Menschen ticken so. Wir streben danach, besser zu werden. Schließlich sind wir zur Vollkommenheit berufen.
Schlimm wird es, wenn daraus ein Zwang entsteht, der unfrei macht. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu unglückseligen Formen der Spiritualität geführt. Und das kann leicht zu geistlichem Missbrauch führen.

Bei der „Besserung vom Bösen“ geht es nicht um den Zwang zur Perfektion. Es geht darum, immer mehr das Bild von mir auszuprägen, das Gott sich von jedem einzelnen Menschen gemacht hat. Es geht um die Ermöglichung meines Menschseins.

P. Maurus Runge OSB