Impuls am Ersten Adventssonntag (28.11.2021)
Ihr Tore, hebt eure Häupter, hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit! (Ps 24,7)
Es ist eines der Kirchenlieder, das fast jeder kennt und das bei vielen Gottesdienstbesuchern regelmäßig in der Adventszeit für Gänsehaut und einen wohligen Schauer der Rührung und Ergriffenheit sorgt: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit…“
Der Text ist inspiriert von Psalm 24 und wird im adventlichen Sinne auf die Ankunft des erwarteten Messias hin gedeutet. Am heutigen ersten Adventssonntag treten wir ein in eine Zeit der Vorbereitung und der Erwartung, um uns innerlich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Der verheißene Messias, der als kleines Kind in unsere Welt kommt und als der Sohn Gottes den Lauf der Geschichte für immer verändert, will auch bei uns ganz persönlich ankommen. Und so sind es nicht nur die uralten Pforten von Stadttoren und Kirchenportalen, sondern es sind auch die Türen zu unserem Innersten und unseren Herzen gemeint. Stehen diese Türen offen für Christus und für all diejenigen, in denen er mir als mein „Nächster“ begegnen möchte und in ihrer Gestalt um Einlass bittet? Habe ich manche Türen meines Herzens aus Angst nur einen Spalt weit geöffnet oder sogar verschlossen? Wo würde ich mir wünschen, dass sich innerlich in mir etwas öffnet und aufgeht, so wie die uralten Pforten im Psalm? Vielleicht können diese Fragen eine kleine Anregung sein und Sie den heutigen Tag hindurch begleiten. Von Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete und gnadenreiche Adventszeit!
P. Vincent Grunwald OSB