Erinnerungen an 80 Jahre Kriegsende in Königsmünster

In diesem Jahr gedenken wir zum 80. Mal des Endes des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft – eine Erinnerung, die gerade in unserer Zeit wichtiger denn je ist. Aus der Erinnerung an Vergangenes kann Hoffnung wachsen, dass wir aus der Geschichte lernen. Unser neuer „Gruß“, der zurzeit gedruckt wird, wird sich speziell mit diesem Datum beschäftigen und dazu in die Geschichte unserer Abtei zurückblicken. Welche Folgen hatte das Kriegsende für die junge Gemeinschaft in Königsmünster? Wie gestaltete sich die Rückkehr in das Kloster, das im Krieg und danach anderen Zwecken diente? Den Leitartikel des kommenden „Gruß aus Königsmünster“ veröffentlichen wir anlässlich des heutigen Gedenktages vorab:

„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. […]
Wir haben wahrlich keinen Grund, uns am heutigen Tag an Siegesfesten zu beteiligen. Aber wir haben allen Grund, den 8. Mai 1945 als das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte zu erkennen, das den Keim der Hoffnung auf eine bessere Zukunft barg.“ So hat es der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner viel beachteten Rede zum 40. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkrieges im Deutschen Bundestag gesagt. Er läutete damit eine neue Phase in der Erinnerungskultur ein. Zum ersten Mal sprach ein deutscher Politiker dezidiert und öffentlich vom 8. Mai als einem Tag der Befreiung – der Befreiung aller Völker, auch des eigenen, von der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. In diesem Jahr jährt sich dieses Ereignis zum 80. Mal. In einer Zeit, wo autoritäre und populistische Regime weltweit auf dem Vormarsch sind, haben Richard von Weizsäckers Worte nichts von ihrer Bedeutung verloren. „Nie wieder ist jetzt!“ Mit diesen Worten hat eine breite Allianz vieler gesellschaftlicher Gruppen, Parteien, Kirchen und Religionsgemeinschaften seit dem vergangenen Jahr immer wieder zu Demonstrationen für unsere Demokratie aufgerufen, um wachsam zu sein gegen einen wieder erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus in unserem Land, der an dunkelste Zeiten unserer Geschichte erinnert – wie z.B. das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V., dem sich auch unsere Abtei verbunden fühlt.

Neupriester unseres Klosters aus dem Jahr 1940

Der 8. Mai 1945 war auch eine Befreiung für unser Kloster und die damaligen Mönche. Nach einer vierjährigen Zeit der Vertreibung, die mit dem Josefstag am 19. März 1941 begann, konnten nach und nach die Brüder nach Königsmünster zurückkehren. Vor einer Zerstörung ist unser Kloster – anders als die Stadt Meschede, die in mehreren Luftangriffen Ende des Krieges völlig ausgebombt wurde – bewahrt worden, was wohl auch daran lag, dass auf dem Klosterberg ein Reservelazarett eingerichtet wurde. Nichtsdestotrotz gestalteten sich die Verhandlungen mit der von den Alliierten eingesetzten Militärregierung über eine vollständige Rückgabe von Kloster und Schule als schwierig. Das wird in Erinnerungen des damaligen Priors, P. Alban Buckel OSB, deutlich, die er in einer „Chronik über die Schicksalsjahre des Benediktinerpriorates Königsmünster in Meschede 1939 bis 1948“ niedergeschrieben hat. Nach dem Gedenken an die im Krieg gefallenen Mitbrüder und Konviktsschüler schildert P. Alban die Situation unmittelbar nach Kriegsende:

So war der Personalstand von Königsmünster stark dezimiert, als nach Schluss des Krieges wieder zum Sammeln geblasen werden konnte. Als erster konnte P. Kunibert sich in Königsmünster umsehen. Er hatte zuletzt etwa 25 Dörfer seelsorglich zu betreuen, da überallhin Katholiken aus dem Westen evakuiert worden waren. Vom Amerikaner hatte er dazu einen PKW zugewiesen erhalten. Er fand Möglichkeiten, mit diesem Wagen nach Meschede, seiner Heimat, zu fahren, um festzustellen, wie es da aussehe. Das Kloster war im wesentlichen heil geblieben bei den zwei Groß- und einem halben Dutzend kleineren Bombenangriffen. Br. Virgil war am Tage vor seiner Ankunft vermisst. Das Kloster war von den Amerikanern in ein Lazarett für Ausländer verwandelt worden. Die Stadt Meschede bot ein trauriges Bild. Der erste Eindruck hatte zu dem Urteil geführt: 85 % zerstört. […] Die Fahrt nach Meschede führte über die damaligen Straßen des Elends, überfüllt von sehnsüchtigen Heimkehrern, in schlechtem Zustand durch die Spuren des Krieges und oft verstopft durch die zahllosen Autos der Sieger sowie markiert durch zahlreiche Kontrollstellen für deutsche Wanderer.

Schon bald begannen die Verhandlungen um die Freigabe des Klosters, das als Reservelazarett für Ausländer (DP’s = Displaced Persons) eingerichtet war. P. Alban schreibt dazu:

Die Verhandlungen um die Freigabe des Klosters, die sofort am Tage nach der Ankunft in Meschede, am 16. Juni, aufgenommen wurden, erwiesen sich als sehr langwierig und abwechslungsreich. […] Wie beim Wetterhäuschen zeigte sich bei den Verhandlungen bald das Zeichen hoffnungsvollen Sonnenscheins, aber ebenso regelmäßig der ernüchternde, kalte Wasserguss! Immerhin, nach Ablauf eines Monats gerade zum Schutzfest des hl. Benedikt am 11. Juli 1945, konnten wir zusammen mit den Clemensschwestern von Münster, welche noch als Pflegerinnen im Lazarett waren, ein Dankamt halten. Wir hatten die schriftliche Erlaubnis der Militärregierung über das Landratsamt erhalten, dass wir für die heimkehrenden Mönche Räume im Kloster beanspruchen konnten. Da das Lazarett im allgemeinen nicht sehr stark belegt war, hatte dies keine Schwierigkeiten, zumal zunächst die Heimkehr der Mönche nur sehr zögernd einsetzte. […] Die Russen hatten alle anderen Nationen – es waren zeitweise fünfzehn vertreten, besonders Polen und Italiener – verdrängt und unser Haus einzig für sich beansprucht. Über dem Portal prangte das Bild von Josef Stalin; im Hause waren große Spruchkarten in russisch angebracht.

Die Präsenz einer Gruppe von russischen Verletzen im Lazarett bezeugen auch Zeichnungen, die auf die Fensterbank eines unserer heutigen Sprechzimmer eingeritzt wurden. Sie sind bis zum heutigen Tag erhalten und ein beredtes Zeugnis der Geschichte unseres Klosters.

Zeichnungen in einem der Sprechzimmer des Klosters

Das Ausländerhospital sollte allerdings bald aufgelöst werden, schreibt P. Alban weiter, allerdings wäre es „für den zahlenmäßig noch kleinen Konvent unmöglich gewesen, das ganze Haus für sich zu beanspruchen, angesichts der großen Wohnungsnot in Stadt und Kreis Meschede“. So bot sich im Januar 1946 eine Zwischenlösung an, als ein einjähriger Ausbildungskurs für Volksschullehrer von der Militärregierung eingerichtet wurde und die auszubildenden Lehrer im Kloster wohnen konnten – einige Patres übernahmen den Unterricht. Doch die Schwierigkeiten gingen weiter, denn in Meschede brach bei vielen Menschen Tuberkulose aus, sodass die Einrichtung eines „Behelfskrankenhauses“ im Klostergebäude angeordnet wurde. P. Alban berichtet von „dramatischen Verhandlungen, wobei sogar an eine Ausquartierung des Konventes gedacht wurde“. Dies konnte aber abgewendet werden. P. Alban schreibt: „Es konnte schließlich erreicht werden, dass die Suppe nicht so heiß gegessen wurde als gekocht.“ Der Konvent konnte für immer bleiben, der Lehrerkurs wurde nach und nach in ein freigewordenes Hotel in der Stadt einquartiert. Im Juni 1946 wurde das Behelfskrankenhaus für Tuberkulosekranke eingerichtet. Dazu schloss der Kreis Meschede mit dem Kloster einen Vertrag, „nach dem das Kloster das Krankenhaus selbständig führt.“ Viele der Tuberkulosekranken befanden sich im letzten Stadium ihrer Krankheit und starben daran, sodass auch eine eigene kleine Leichenhalle errichtet wurde.

Auch die Rückübernahme der Schule, die während der NS-Zeit zu einem Gymnasium ausgebaut worden war, gestaltete sich als schwierig. Erst am 28. März 1952 konnte ein Zusatzvertrag mit der Stadt Meschede unterschrieben werden.

Die Geschichte der Heimkehr der Mönche nach dem Krieg und des mühsamen Wiederaufbaus zeigt deutlich, wie zerstörerisch ein Krieg für alle Beteiligten ist und dass die Folgen auch nach einem Waffenstillstand noch lange spürbar sind. In Zeiten, wo auf europäischem Boden wieder ein grausamer Krieg herrscht, wird das noch einmal dringlicher. „Nie wieder ist jetzt“ – die weltweiten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen führen die Brisanz dieses Satzes deutlich vor Augen. Unsere Geschichte lehrt uns, wie wichtig es ist, uns gerade heute für Frieden und Demokratie einzusetzen. Unsere Friedenskirche möchte ein Ort sein, wo täglich für den Frieden gebetet wird. Hier vertrauen wir uns Christus, dem König des Friedens an: Er hält den Erdkreis in seiner Hand, der den Diktatoren zu entgleiten droht. So können wir aus der Kraft der Erinnerung Hoffnung für die Zukunft gewinnen.

Am 1. Mai, dem Beginn des Marienmonats, findet traditionell an den verschiedenen Orten die Wallfahrtseröffnung statt – so auch im Geistlichen Zentrum der Pallottiner in Kohlhagen, wo seit dem Mittelalter ein Gnadenbild der Pietà, der Schmerzhaften Muttergottes, verehrt wird. In diesem Jahr war unser Abt Cosmas zur Wallfahrtseröffnung eingeladen; er stand dem Festgottesdienst mit anschließender Fahrzeugsegnung vor und hielt die Predigt. In der Predigt stellte Abt Cosmas Maria als Pilgerin der Hoffnung vor. In ihrem „Lied der Hoffnung“, dem Magnificat, singe sie von einer Welt, in der Gott nicht wegschaut, sondern das Leid der Bedrängten sieht.

Einen ausführlichen Bericht über die Wallfahrtseröffnung finden Sie auf der Website des Geistlichen Zentrums Kohlhagen.

 

Papst Franziskus ist am Ostermontag, 21.4.2025, mit 88 Jahren in Rom gestorben. Viele Menschen auch in unserer Region nehmen Anteil an seinem Tod und beten für ihn. Der Vatikan hat bekanntgegeben, dass er am Samstag beerdigt wird.
Die Gemeinden des Pastoralen Raumes Meschede/Bestwig und die Abtei Königsmünster laden daher am Vorabend seiner Beisetzung zu einem Gedenkgottesdienst für Papst Franziskus am Freitag, 25.4.2025, um 17.45 Uhr in die Abteikirche Königsmünster ein. Dort besteht die Gelegenheit, sich im Gebet und der Feier der Eucharistie an Papst Franziskus zu erinnern und für ihn zu beten.

Am heutigen Ostermontag erreichte uns nach dem Konventamt die Nachricht, dass Papst Franziskus am Morgen in Rom im Alter von 88 Jahren verstorben ist.  Nach dem Konventamt läuteten die Glocken der Abteikirche, und in der Mittagshore haben wir ausdrücklich für Papst Franziskus gebetet. Wir vereinen uns mit der ganzen Kirche im Gebet für Papst Franziskus. Möge er nun in die Osterfreude seines Herrn eingehen, dem er ein Leben lang gedient hat!

Abt Cosmas, der gerade auf dem Weg zur Salzburger Äbtekonferenz ist, würdigt das zwölfjährige Pontifikat von Papst Franziskus mit folgenden Worten:

„Das Pontifikat von Papst Franziskus verbinde ich mit einem entschiedenen Einsatz für die Anliegen des II. Vatikanischen Konzils, demzufolge die Kirche nicht Selbstzweck ist, sondern einen Sendungsauftrag hat. Ihr Dienst ist es, Zeichen und Werkzeug für die Vereinigung Gottes mit den Menschen und für die Einheit der ganzen Menschheit zu sein. Genau dieser Sendung entsprachen die beiden großen Themen der Heiligen Jahre, die er ausgerufen hat: „Antlitz der Barmherzigkeit“ (2015) und „Pilger der Hoffnung“ (2025). Konkret wurde der engagierte Einsatz für die weitere Umsetzung des Konzils im Projekt der Weltsynode.
In dessen Folge ist noch einiges offen und manches noch nicht klar genug umsetzbar, aber wichtige Weichen sind gestellt, die unbedingt fortgesetzt werden sollten, damit deutlich wird, das die Kirche selbst die Zeichen der Zeit erforscht, im Lichte des Evangeliums deutet, und ihr Reden und Handeln dem Dienst an Mensch und Welt entsprechend erneuert.“

Wir haben in dieser Woche einen besonderen Gast: Es ist uns eine große Ehre, dass sich P. Basil Barasa OSB, der seit September 2024 das Amt des Kongregationssekretärs der Missionsbenediktiner von St. Ottilien ausübt, dazu entschlossen hat, die Kar- und Ostertage mit uns zu verbringen und so das nördlichste Kloster unserer Kongregation kennenzulernen.

P. Basil stammt aus der Abtei Tigoni in Kenia, wo er  am 6. Januar 2018 seine Profess abgelegt hat. Er studierte Theologie in Sant’Anselmo in Rom und wurde dabei von den Mitbrüdern der Schweizer Abtei Uznach unterstützt. Am 29. Juni 2024 wurde er in Tigoni zum Priester geweiht und begann seinen Dienst als Kongregationssekretär im Haus der Kongregation in St. Ottilien im September. Als Kongregationssekretär unterstützt er den Abtpräses in der Leitung der Missionsbenediktiner und gehört dem Kongregationsrat, dem höchsten Leitungsgremium, an.

Wir wünschen P. Basil eine gute Zeit bei uns und Gottes Segen für seine Aufgabe!

In der Karwoche laden wir Sie ein, zu folgenden Zeiten das Sakrament der Versöhnung zu empfangen:

Karmittwoch, 16.4.:        10 Uhr bis 12 Uhr (Sprechzimmer an der Klosterpforte, P. Helmut)
Gründonnerstag, 17.4.:  15 Uhr bis 17 Uhr (Beichtkapelle in der Abteikirche, P. Vincent)
Karfreitag, 18.4.:              10 Uhr bis 12 Uhr (Beichtkapelle in der Abteikirche, P. Vincent)
Karfreitag, 18.4.:              nach der Karfreitagsliturgie (Beichtkapelle in der Abteikirche, P. Julian)

Alle Zeiten finden Sie auch hier.

„Baustellen der Hoffnung“ – so lautet der Titel des neuen Buches des ehemaligen Abtes der Schweizer Abtei Einsiedeln, P. Martin Werlen OSB, das er beim ersten Abteigespräch dieses Jahres am Abend des 27. März im AbteiForum vor ca. 40 interessierten Gästen vorgestellt hat. P. Martin erzählte mit viel Humor von seiner neuen Aufgabe als Leiter der Propstei St. Gerold, einem geistlichen Zentrum im österreichischen Vorarlberg. Mitten in der Corona-Pandemie habe man sich entschieden, das Haus zu renovieren, sodass er in den letzten Jahren auf einer Baustelle gelebt hat. Das habe ihm die Augen dafür geöffnet, dass das ganze Leben eine Baustelle ist. Wichtig sei für P. Martin ein liebevoller Blick auf die Baustellen des Lebens. Baustellen könne man nie allein bewältigen, es brauche dazu das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Menschen, eben eine „synodale“ Herangehensweise.
Das bevorzugte biblische Bild für die Kirche sei das der Baustelle – oft wird vom „Bau Gottes“ gesprochen, und Gott werde mit einem Baumeister verglichen. Leider sei das Bild der Kirche als Baustelle etwas untergegangen von einer anderen Sichtweise auf Kirche, die im bekannten Kirchenlied „Ein Haus voll Glorie schauet“ zum Ausdruck kommt. P. Martin ermutigte die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich mehr auf das Bild der Baustelle einzulassen – das werde den Blick auf die eigenen Baustellen verändern.

Passend war, dass im AbteiForum vor P. Martin ein König des Diakons und Künstlers Ralf Knoblauch stand, der an die unantastbare Würde jedes Menschen – mit all seinen Baustellen – erinnert. In einigen Anekdoten, die P. Martin aus seinem reichen Erfahrungsschatz schilderte, kam zum Ausdruck, wie wichtig ihm dieser Gedanke der Würde jedes Menschen ist.

Wir danken P. Martin Werlen für einen inspirierenden Abend und wünschen ihm Gottes Segen für seine Aufgabe als „Baustellen-Seelsorger“ in St. Gerold.

P. Martin Werlen OSB

Am 21. März feiert die benediktinische Welt das Hochfest des Heimgangs ihres Ordensgründers, des hl. Benedikt von Nursia. Der Legende nach starb Benedikt aufrecht in der Kirche seines Klosters Monte Cassino, während ihn seine Brüder stützten.
Es ist eine gute Tradition, dass wir als Gemeinschaft von Königsmünster diesen Tag gemeinsam mit dem Freundeskreis Königsmünster feiern, der uns im Alltag mit Rat und Tat unterstützt. So versammelten sich auch in diesem Jahr am Nachmittag ca. 100 Mitglieder des Freundeskreises zu ihrer Jahreshauptversammlung in der Aula des Gymnasiums. Zum ersten Mal wurde die Sitzung vom neuen Vorsitzenden, Gregor Söntgerath, geleitet. Nach dem Totengedenken gab es einen Überblick über die Mitgliederentwicklung des letzten Jahres – erfreulich ist, dass es im Jahr 2024 32 Neueintritte in den Freundeskreis gab. Neu ist ebenfalls, dass der Freundeskreis auch die neuen Formen digitaler Kommunikation nutzt; so gibt es seit kurzem einen Instagramkanal, auf dem es in Zukunft aktuelle Informationen geben wird. Der langjährige Vorsitzende, Uli Hess, schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand des Freundeskreises aus, wurde aber einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Als neues Mitglied des Vorstands wurde von der Versammlung Sophie Rüther gewählt, ehemalige Teamerin in der OASE. Sie betreut den Instagramaccount und in Zukunft auch die Website des Freundeskreises. Wir gratulieren Frau Rüther, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht persönlich anwesend sein konnte, zu ihrer Wahl.

Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Königsmünster e.V.

Vorstand des Freundeskreises Königsmünster e.V.

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt sind die „Neuigkeiten aus Kloster und Mission“. Abt Cosmas ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres in Bildern Revue passieren, und P. Maurus berichtete über Entwicklungen in der weltweiten Arbeit der Missionsbenediktiner. Der Freundeskreis unterstützt die Abtei immer wieder in konkreten Projekten: So konnte im letzten Jahr mit Hilfe des Freundeskreises u.a. das Chorgestühl in der Abteikirche renoviert werden, und auch für das nächste Jahr sind konkrete Vorhaben geplant wie die Renovierung der Gästezimmer im Klausurgastbereich und die Anschaffung eines Notfallequipments für Abteikirche und Gaststätte.

Nach der Jahreshauptversammlung hielt Abt Cosmas in der Abteikirche das Festhochamt. In seiner Predigt knüpfte er an die Predigt von Erzbischof Bentz am vergangenen Benediktsfest an, in der dieser das Hören als grundlegenden Zug der Benediktsregel vorstellte. Der nächste Schritt, der daraus folge, sei die maßvolle Unterscheidung (Discretio) und die Tatkraft des hl. Benedikt als Hoffnungsbotschaft für unsere Zeit.

Abt Cosmas während seiner Predigt

An den Gottesdienst schloss sich ein festliches Abendessen im AbteiForum an, zu dem alle Anwesenden eingeladen waren. Wir danken allen Mitgliedern des Freundeskreises für ihre wertvolle Unterstützung!

Wer in den letzten Jahren in unserer AbteiGaststätte zu Gast war, dem werden vielleicht die wechselnden Bilder mit Kreuzmotiven aufgefallen sein, die dort seit 2019 zu sehen sind. Es handelt sich dabei um Werke des Mendener Künstlers Jürgen Rosenthal, die er unter dem Titel „Kreuzartig“ als 80teilige Fotoserie erstellt hat. Als zweimonatige Wechselausstellung sind sie in den vergangenen fünf Jahren in unserer AbteiGaststätte zu sehen gewesen. Nun hat er uns seine Bilder zum Selbstkostenpreis überlassen, sodass wir die Ausstelung in Eigenregie und mit wechselnden Bildern in unseren Räumlichkeiten fortführen können.

Jürgen Rosenthal ist 1947 in Menden geboren. An das Abitur am Walram-Gymnasium und den Grundwehrdienst schloss sich ein Lehramtsstudium mit dem Hauptfach Kunst an. 40 Jahre lang, von 1973 bis 2013, hat er zahllosen Schülerinnen und Schülern zunächst an der Wilhelmschule Menden, später an der Hauptschule Am Gelben Morgen das Fach Kunst nahegebracht. Viele Kunstaktionen hat er mit seinen Schülerinnen und Schülern im öffentlichen Raum durchgeführt. Seit 1975 war er immer wieder an Ausstellungen beteiligt und war als Karikaturist für die Mendener Lokalzeitungen tätig.

Wir danken Herrn Rosenthal, dass er uns seine Bilder überlässt, die sicherlich noch viele Gäste unserer AbteiGaststätte erfreuen werden!

Angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen in unserem Land und in der Welt ist es wichtig nicht zu verzweifeln, sondern zuversichtlich und hoffnungsvoll zu sein. Dazu möchten die Impulse ermutigen, die in den Vespern an drei Dienstagen der Fastenzeit in der Abtei Königsmünster stattfinden. Den Anfang machte am 18. März Frau Annegret Einhoff, die viele Jahre als Hospizmitarbeiterin und Trauerbegleiterin tätig ist. Sie erzählte in ihrem Impuls davon, wie angesichts der Herausforderungen von Krankheit, Sterben und Tod dennoch Hoffnung möglich ist. Dabei ging sie von einem Satz aus, der dem antiken Autor Cicero zugeschrieben wird: „Dum spiro, spero. Dum spero, amo. Dum amo, vivo.“ – „Solange ich atme, hoffe ich. Solange ich hoffe, liebe ich. Solange ich liebe, lebe ich.“ Im Hospiz sehe sie sich als Hoffnungs- und Wunschermöglicherin und versuche, den sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen. Persönliche Hilfe und Stärkung sei ihr dabei Poesie und Musik. So zitierte sie u.a. ein Gedicht von Hilde Domin, in dem es am Ende heißt:

Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.

Wir danken Frau Einhoff für ihren hoffnungsvollen Impuls und laden herzlich zum nächsten Impuls ein, der in der Vesper am Dienstag, 1. April, um 17.45 Uhr stattfindet. Hier wird Frau Zehra Akinci sprechen. Sie ist beruflich tätig im Quartiersmanagement mit Schwerpunkt Integration in Wuppertal und als Muslima ehrenamtlich engagiert im interreligiösen Dialog und beim Frauenempowerment.