Impuls am Mittwoch der Dritten Adventswoche (20.12.2023)
Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf. Du mehrtest die Nation, schenktest ihr große Freude. Man freute sich vor deinem Angesicht, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn sein drückendes Joch und den Stab auf seiner Schulter, den Stock seines Antreibers zerbrachst du wie am Tag von Midian. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das vollbringen.
(Jes 9,1-6)
Die heutige Lesung werden wir auch in diesem Jahr wieder in der Christmette der Weihnachtsnacht hören. Alles wie immer also? Die Worte vom Licht in der Finsternis, vom Joch, das zerbrochen wird, vom neu geborenen Kind, dem Friedensfürst. Die Realität aber sieht ganz anders aus: Menschen, die unter Krieg, Terror und Gewalt leiden, Herrscher, die ihre Völker unterdrücken – Dunkelheit statt Licht allenthalben.
Die alten Verheißungen können nur dann ihre Sprengkraft entfalten, wenn sie uns dazu antreiben, in ihrem Sinne die Wirklichkeit zu verändern. So zu leben, als seien die Verheißungen schon Wirklichkeit. Das zu tun, was ich kann, um die Welt zu einem besseren, friedlicheren Ort zu machen.
Vielleicht kann ich die letzten Tage vor dem Fest damit anfangen. Denn es ist nie zu spät, damit anzufangen, die Welt heller zu machen.
P. Maurus Runge OSB