Impuls am Ersten Weihnachtstag (25.12.2023)
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Lk 2,8-20)
Das Wunder beginnt
Nicht im Tempel
Auch nicht in einer Kirche.
Sondern
Auf freien Feld
Unter Sternen – in Nacht
Das Wunder beginnt
Aber nicht auf Befehl
Nicht in Predigt und Belehrung
Sondern
Im Lied vom Himmel her
In der Weite zitternder Hirtenherzen
Das Wunder beginnt
Nicht in einer Explosion
Nicht im Dröhnen
Sondern
Im zarten Säuseln des Windes
In Rührung der Seelen
Das Wunder
Ist wie ein Kind – unschuldig, bedürftig, nackt, arm
wenig göttlich, gar nicht allmächtig
streckt seine Hände in die Welt hinein aus
Das Wunder
Geschieht überall und immerwährend
Alles Leben der Welt wird geboren
Dem Gottesherzen entfließt es
umarmt die Welt
Das Wunder
allgegenwärtig – allliebend – allseiend
Gezeugt nicht geschaffen
Mensch aller Menschen
noch immer unter uns
P. Abraham Fischer OSB