Impuls am 3. Januar (3.1.2023)
Ankommen als Kinder Gottes
Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. (1 Joh 3,1)
„In diesem Jahr schenken wir uns nichts.“ So sagen es viele Menschen, um auszudrücken, dass sie ihre Liebe und Zuneigung zueinander nicht von äußeren Geschenken, von materiellen Werten abhängig machen wollen. Und daran ist sicher auch viel Richtiges. Und es gibt auch den Fall, dass man mit vielen Geschenken etwas zu kompensieren versucht, z.B., einen Mangel an Zeit für die Kinder.
Nun erlebe ich es allerdings oft, dass Menschen, die den oben genannten Satz sagen, sich dann letztlich doch etwas schenken. Offenbar braucht die Liebe manchmal auch den äußeren Ausdruck.
Die Tradition, dass wir uns etwas schenken an Weihnachten, ist der äußere Ausdruck dessen, dass wir Beschenkte sind. Dass Gott uns an Weihnachten das große Geschenk seiner Liebe gemacht hat. Er hat uns seinen Sohn geschenkt – und uns dadurch zu Kindern Gottes gemacht. Er hat uns eine Würde geschenkt, die uns keiner mehr nehmen kann. Wenn wir uns das immer neu bewusst machen, dann macht es auch durchaus Sinn, dass wir uns gegenseitig etwas schenken – und unserer Liebe zueinander so einen Ausdruck zu geben versuchen…
Schauen Sie heute doch mal die Geschenke an, die Sie an Weihnachten bekommen haben, die Karten, die äußeren Zeichen. Und denken Sie dabei an den Menschen, der Ihnen das geschenkt hat. Spüren Sie die Liebe, die dahinterstehen mag. Und dann denken Sie an die Liebe, mit der Gott Sie liebt. Und füllen Sie sich langsam mit dieser Liebe an – mit jedem Atemzug…
P. Maurus Runge OSB