Impuls an Epiphanie (6.1.2022)
Die Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12)
Jesu öffentliches Auftreten beginnt mit einem ersten Zeichen, indem er auf einer Hochzeit Wasser in Wein verwandelt.
In der Bildsprache der heiligen Schrift steht das Bild einer Hochzeit für die „Vermählung“ Gottes mit jedem Menschen. So heißt es schon beim Propheten Jesaja: „Ja, wie der Jüngling sich vermählt mit der Jungfrau, so vermählt sich mit dir dein Erbauer; wie der Bräutigam sich freut an der Braut, so freut sich an dir dein Gott“ (Jes 62,5). In der Menschwerdung Gottes bildet Gott eine unzerstörbare Verbindung, ja eine Beziehungsqualität zwischen sich und dem Menschen. Wir Menschen sind mit Gott bis in Ewigkeit hin mit IHM Verbundene.
Der Wein steht als Bildwort für die grenzenlose Fülle, die Gott schenkt. In der Geburt des Jesuskindes macht sich Gott uns zum Geschenk. Seit der Geburt dieses göttlichen Kindes bricht eine neue Zeit der „Fülle“ an. Nun leben wir als mit Gott Vermählte und als Beschenkte, wobei uns Gott mit seiner Fülle der Liebe und Zärtlichkeit überschüttet.
Heute feiern wir das Fest der Epiphanie. Die drei Magier, die dem Stern folgten, knien vor dem göttlichen Kind nieder und beschenken es; sie beten es an.
Die drei Magier dürfen uns besonders heute Vorbilder sein, unserer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, dass wir mit Gott in einer ewigen Beziehung stehen. Gott erscheint, und eine neue Zeit des Heils bricht an. Unsere Antwort darauf: Beten wir das göttliche Kind an.
Br. Emmanuel Panchyrz OSB