Impuls am Montag der Dritten Fastenwoche (13.3.2023)
Den Tag des Gerichtes fürchten.
Vor der Hölle erschrecken.
(RB 4,44-45)
In den heutigen Werkzeugen verstecken sich einige Missverständnisse.
Denn in Bezug auf das Leben wird hier nicht vom Gericht am Ende unseres Lebens gesprochen oder mit der Hölle gedroht, sondern die Werkzeuge beziehen sich auf den Jüngsten Tag, den Tag des Gerichts. Der Moment, wenn die Welt endet, das Gericht über alle Schöpfung zusammenkommt, und der Antichrist sichtbar werden wird.
Das sind alles gewaltige und schwer zu fassende Bilder, die aber im Grunde erzählen, dass wir alle ein Teil der Ewigkeit sind. Wir sind Teil der Schöpfung und somit auch immer Teil davon, was mit der Schöpfung geschehen wird.
Die Schöpfung sollte als Ganzes bewahrt und auch als Ganzes erlöst werden. In dieser Verantwortung steht jeder von uns.
Vielleicht macht uns manches hier Angst, wenn wir es hören.
Aber Furcht muss nicht unbedingt etwas mit Angst zu tun haben, denn wir können auch ganz einfach ehrfürchtig sein und z. B. vor dem Angesicht Gottes ehrfürchtig staunen.
Erschrecken selbst hat etwas Dynamisches an sich und kann auch heilsam sein. Besonders dann, wenn wir vor der Hölle in uns selbst erschrecken.
Wir Menschen sind ja eigentlich die größten Erfinder von Höllen, tun Menschen und Tieren schreckliches Leid an und entschuldigen dies am Ende dann auch noch mit unserer eigenen Selbstgerechtigkeit.
Br. Balthasar Hartmann OSB