Impuls am Ersten Adventssonntag (27.11.2022)
Bereit sein zum Aufbruch (Mt 24,29-44)
Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Mt 24,44)
Das lange Evangelium an diesem ersten Adventssonntag spricht von einer Ankunft und von den Dingen, die unmittelbar vor dieser Ankunft geschehen. Es klingt in vielem düster, dunkel, apokalyptisch. Es richtet den Blick auf das Ende, auf den Zeitpunkt, „an dem der Menschensohn kommt“. Es wird eine Stunde sein, „in der ihr es nicht erwartet“. Da ist wenig von adventlicher Idylle zu spüren, von Glühweinduft und Zimtsternen.
Diese Ankunft, auf die wir uns in diesen adventlichen Tagen vorbereiten, hat mit einem Aufbruch unsererseits zu tun. Warten bedeutet nicht, die Hände in den Schoß zu legen und die Dinge einfach geschehen zu lassen – nach dem Motto „Wir können ja eh nichts ändern“.
Wir müssen bereit sein, bereit sein zum Aufbruch, bereit sein, alte, gewohnte Wege zu verlassen, uns auf-brechen zu lassen für Neues, manches Mal auch Überraschendes, „denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet“.
So verstanden, kann der Advent zu einer Zeit der Überraschungen werden, zu einer Zeit, in der ich mich neu überraschen lasse von dem, was Gott mit mir vorhat.
Lassen wir uns in dieser Zeit neu von Gott überraschen!
P. Maurus Runge OSB