Überfall auf Kloster der Missionsbenediktiner in Mosambik
Eigentlich wäre der heutige 15. Mai 2020 ein Festtag für die junge Gründung der Missionsbenediktiner in N’nango im Norden von Mosambik. Denn heute hätten die Brüder zum ersten Mal seit der offiziellen Einweihung im letzten Jahr das Fest ihres Klosterpatrons, des heiligen Mönchsvaters Pachomius, gefeiert. Allerdings wurden die vier Mitbrüder am 12. Mai von Angehörigen einer islamistischen Terrormiliz überfallen. Die vier Mitbrüder konnten sich in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen, die auch von einem Mitbruder von der Abtei Ndanda betreut wird. Dort sind sie derzeit in Sicherheit. Der Klosterneubau allerdings ist geplündert worden, und Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Genauere Informationen liegen uns noch nicht vor.
Abtpräses Jeremias Schröder OSB schreibt zu den Hintergründen: „Die Situation im Norden Mosambiks wird bestimmt durch jahrzehntelange Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik. Am Schmuggel von Elfenbein, Holz, Heroin und Rubinen profitieren lokale Eliten. Die Entdeckung großer Erdgasvorkommen vor der Küste hat nun auch das Interesse internationaler Akteure an der Region geweckt. Inmitten dieser unübersichtlichen Lage bewegt sich eine im Laufe der letzten 1 ½ Jahrzehnte entstandene Terrormiliz radikalisierter islamischer Jugendlicher, die von der Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte und über deren Hintermänner man nicht allzu viel weiß. Experten vergleichen diese mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.“
Im Jahr 2015 sind die Missionsbenediktiner der ABtei Ndanda in Tansania auf Bitten von Bischof Luis Fernando Lisboa der Diözese Pemba in den Norden Mosambiks gekommen, um dort ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen. Der Überfall auf das Kloster ereignete sich während einer Regierungsoffensive gegen die Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Auch wenn diese Attacke ein Rückschlag ist, ist es dennoch unsere Hoffnung, dass er die langfristige Arbeit unserer Kongregation in der Region nicht langfristig unterbindet. Man kann an die Anfänge der Missionsbenediktiner 1889 in Pugu, Tansania denken, als das ebenfalls weniger als ein Jahr bestehende Kloster von Rebellen zerstört wurde. Heute kommen mehr als 50 % der Missionsbenediktiner aus Afrika.
Wir bitten Sie um Ihr Gebet für die Mitbrüder in Mosambik und für alle, die ihnen anvertraut sind!
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