„Durchschnittlich muss ein Kind sieben Bezugspersonen ansprechen, bevor ihm im Falle sexualisierter Gewalt Glauben geschenkt wird.“ Es sind Sätze wie dieser, die erschüttern und die Notwendigkeit einer guten Präventionsarbeit zur Verhinderung von sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen erklären. So ist es im Erzbistum Paderborn für alle Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst verpflichtend, an solch einer Präventionsschulung teilzunehmen und diese alle fünf Jahre aufzufrischen. Nach den Auffrischungsschulungen für die Mitarbeitenden und das Lehrerkollegium am Gymnasium der Benediktiner stand am Samstag, den 18. März 2023, die Auffrischungsschulung für die Mönchsgemeinschaft der Abtei Königsmünster auf dem Programm. Dazu sind Frau Monika Baumjohann aus Soest und Herr Christoph Stork aus Paderborn angereist, die in sehr kompetenter und einfühlsamer Weise mit den Mönchen an diesem Thema arbeiteten. Die große Gruppe des Konventes – einige Mönche hatten ihre Auffrischungsschulung schon im Rahmen ihrer seelsorglichen Arbeit absolviert – wurde in zwei kleinere Einheiten geteilt, damit ein intensiveres Arbeiten möglich war.

Der Vormittag stand im Zeichen der Auffrischung. Es ging zunächst um die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle im Hinblick auf sexualisierte Gewalt, dann um konkrete Informationen und Hinweise, z.B. bezüglich Täter*innen-Strategien. In Fallbeispielen wurden konkrete Alltagssituationen durchgespielt: Wo und wann wird ein Verhalten missbräuchlich? Was sind absolute Tabus und No Go’s? Wo hat der Einzelne die Verantwortung und Pflicht, einzugreifen und konkrete Situationen anzuzeigen?

Am Nachmittag wurde es konkreter, es stand die Arbeit an einem eigenen institutionellen Schutzkonzept der Abtei auf dem Programm, das Haltungen und Verhalten im Umgang mit verschiedenen Gruppen von Schutzbefohlenen klar festschreibt: außerklösterliche Schutzbefohlene (Besucher*innen, Seelsorge Suchende) sowie innerklösterliche Schutzbefohlene (Interessenten, Kandidaten, Postulanten, Novizen und Zeitliche Professen). Ebenso ging es um Haltungen und Verhalten im Umgang mit Gästen in der Klausur (im inneren Bereich des Klosters) und in den Gästehäusern sowie im Umgang mit den Mitarbeitenden der Abtei.

Falls Sie sexualisierte Gewalt oder Missbrauch von einem Mitglied unserer Gemeinschaft erfahren haben, können Sie sich an unsere Präventions- und Missbrauchsbeauftragten wenden. Ebenso steht unsere Präventionsordnung zum Download zur Verfügung:

 

Heute wird viel von Synodalität geredet, wobei die Interpretationen dazu in unserer Kirche sehr weit auseinandergehen. In den Orden gibt es seit Jahrhunderten Strukturen des gemeinsamen Beratens und der Delegation von Macht und Leitung, von denen auch andere Teile der Kirche viel lernen können. So ist der Abt  kein Alleinherrscher, sondern delegiert seine Leitungsverantwprtung an verschiedene „Offizialen“ in der Klostergemeinschaft: an den Prior, den Cellerar (wirtschaftlicher Leiter), den Novizenmeister und den Missionsprokurator, um nur einige zu nennen, die alle in ihren jeweiligen Bereichen die Hauptverantwortung tragen.

Ebenso ist der Abt zwar derjenige, der die letzte Entscheidung treffen und verantworten muss, aber er soll das nie tun, ohne sich zu beraten. So gibt es in benediktinischen Gemeinschaften ein eigenes Beratungsgremium, das sog. Seniorat, das Entscheidungen vorbereitet und aus der Mitte der Gemeinschaft den Abt in wichtigen Angelegenheiten berät. Dieses Seniorat wird nach den Konstitutionen der Missionsbenediktiner alle drei Jahre von allen Mönchen mit Feierlicher Profess gewählt. Neben den geborenen Mitgliedern (Abt, Prior, Cellerar) werden in unserer Gemeinschaft fünf Mitbrüder aus dem Konvent gewählt – ein Schlüssel für die Anzahl der gewählten Mitglieder des Seniorates ist, dass auf zehn Mitbrüder ein gewählter „Senior“ kommt – wobei der „Senior“ nicht immer ein älterer Mitbruder sein muss, „weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Beste ist“.

Am Freitag, den 17. März 2023, haben sich alle Mönche mit Feierlicher Profess versammelt, um in freier und geheimer Abstimmung das Seniorat für die Amtszeit 2023-2026 zu wählen. Nach einem Vorwahlgang, der der Kandidatenfindung dient, werden in einem weiterem Wahlgang die Mitglieder des Seniorates gewählt – dazu reicht die einfache Mehrheit; bei Stimmengleichheit zählt das Eintrittsalter ins Kloster.

Folgende Brüder wurden im Zeitraum 2023 bis 2026 ins Seniorat gewählt:

P. Erasmus Kulke
P. Gabriel Weber
P. Klaus-Ludger Söbbeler
Br. Alexander Aust
Br. Marcus Görl

Geborene Mitglieder sind:
Abt Aloysius Althaus
P. Cosmas Hoffmann, Prior
P. Julian M. Schaumlöffel, Cellerar

Übrigens wird der nächste „Gruß aus Königsmünster“, der an Ostern erscheint, das Thema Synodalität behandeln. Dort wird es noch mehr Informationen zu diesem Thema geben.

 

Heute wollen wir zurückschauen auf die Ereignisse im März 1941, als unser damals noch junges Kloster von den Nationalsozialisten aufgehoben worden ist. Dieses Schicksal teilten alle deutschen Abteien der Missionsbenediktiner und viele andere Klöster im sog. Dritten Reich. Zum 80. Gedenktag ist im „Gruß aus Königsmünster“ ein Artikel zu diesem Thema erschienen, auf den wir hier noch einmal aufmerksam machen möchten:

 

Am heutigen #ThrowbackThursday schauen wir in die jüngere Vergangenheit zurück. Heute, am Donnerstag, den 9. März 2023, beginnt in Frankfurt die fünfte und letzte Vollversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland. Im Advent 2019 hat dieser Prozess begonnen. Auslöser dafür war die MHG-Studie über sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche. Der Synodale Weg ist angetreten, um systemische Ursachen des Missbrauchs wahrzunehmen und über Lösungen ins Gespräch zu kommen. Im Moment steht eine große Spannung im Raum – keiner weiß so richtig, ob es zu fruchtbaren Beratungen und Entscheidungen kommt oder ob es wieder einen Eklat gibt.

Von Beginn an war ein besonderes Kreuz mit dabei, das in der Schmiede der Abtei Königsmünster entworfen wurde. Es hat das Auf und Ab der Diskussionen begleitet und die Delegierten immer wieder an Jesus Christus, die Mitte des christlichen Glaubens, erinnert. Nach dem Ende der Ersten Synodalversammlung im Februar 2020 haben alle Delegierten ein kleines Festhaltekreuz erhalten.
P. Abraham Fischer OSB, der das Kreuz gestaltet hat, sieht den Communio (lat. Gemeinschaft)-Gedanken als grundlegend für das Konzept des Kreuzes an: für das große Vortragekreuz wurden mittels Lasertechnik kleine Kreuze geschnitten. Es handelt sich dabei um Gitterkreuze, bei denen nur der Kreuzumriss sichtbar bleibt, die aber materiell im großen Kreuz fehlen. Anders ausgedrückt: auch wenn sie materiell fehlen, sind sie doch sichtbar da. Viele kleine Kreuze haben Anteil an dem großen Kreuz.

Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Auch bei der heute beginnenden abschließenden Synodalversammlung ist das Kreuz wieder mit dabei. Möge der Blick auf dieses Kreuz alle Delegierten, Bischöfe wie Lai*innen, daran erinnern, dass bei allen wichtigen Diskussionen nie die Mitte des Glaubens aus dem Blick gerät!

Das Festhaltekreuz zum Synodalen Weg kann man über unseren Abteiladen bestellen: https://abteiwaren.de/Festhaltekreuz-Synodaler-Weg-Sonderedition/27326

Die nächste Ausgabe des „Gruß aus Königsmünster“, die kurz vor Ostern erscheint, steht übrigens unter dem Thema der Synodalität und versucht, aus der benediktinischen Tradition dazu Impulse zu geben.

Im Rahmen der ersten Sonntagsvesper legten Andrea Klingen, Erdmuthe Lüttig, Philipp Loitzenbauer, Christian Schütte, Olaf Tamm und Andreas Weiser nach einem Jahr der Vorbereitung und Auseinandersetzung mit der Benediktsregel und benediktinischer Spiritualität ihr Oblationsversprechen auf die Abtei Königsmünster ab. Die Feier in der Hauskirche der Cella war sehr stimmungsvoll und gut besucht.

Oblaten sind im benediktinischen Kontext Menschen, die vom Geist des hl. Benedikt und seiner Regel fasziniert, in enger Anbindung an ein ganz konkretes Kloster ihr Alltagsleben diesem Geist entsprechend gestalten wollen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Am heutigen „Throwback Thursday“ können wir auf ein wichtiges Datum unserer Geschichte zurückblicken. Denn genau heute vor 95 Jahren, am 2. März 1928, unterzeichnete der damalige Erzabt von St. Ottilien Norbert Weber OSB mit den Verantwortlichen der Stadt Meschede einen Vertrag, in dem sich die Missionsbenediktiner von St. Ottilien dazu verpflichteten, die damalige städtische Rektoratsschule zu übernehmen. Im Gegenzug haben sie von der Stadt Meschede das Grundstück auf dem sog. „Dünnefeld“ erhalten, auf dem noch heute die Abtei Königsmünster steht. Der 2. März gilt daher als Gründungstag von Königsmünster. Einige Wochen später kam P. Linus Leberle OSB, der Gründungsprior, mit neun weiteren Brüdern von Bayern ins Sauerland, um hier das klösterliche Leben zu beginnen. Sie kamen zunächst in einem Haus in der Steinstraße unter, bevor sie auf das Dünnefeld zogen und mit dem Bau des Klosters begannen.

Die ersten zehn Brüder vor dem Haus in der Steinstraße

Aber lassen wir P. Linus Leberle selbst sprechen. Im ersten Jahresbericht des Klosters Königsmünster schreibt er:

„Unter dem 14. Februar 1928 hat der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Caspar Klein von Paderborn der Benediktinerniederlassung in Meschede in wohlwollender Weise die oberhirtliche Genehmigung erteilt. Am 2. März unterzeichnete der hoichwürdigste Herr Erzabt Dr. Norbert Weber OSB von St. Ottilien die mit der Stadt Meschede geschlossenen Verträge, und am 31. März in stiller Abendstunde zog der Schreiber dieser Zeilen, von Vater Erzabt mit den ersten Arbeiten der Neugründung betraut, in Meschede ein. […] Als provisorisches Heim hatte uns die Stadt ein Haus an der Steinstraße – das ehemalige Finanzamt – mit angebauter Kriegsbaracke 71 zur Verfügung gestellt. Aber da gab es viel zu richten, bis es einigermaßen wohnlich war. Als am 18. April in früher Morgenstunde der Heiland als erster Bewohner seinen Einzug hält, hatte man den Eindruck, sich auf einer recht primitiven Missionsstation zu befinden. Alles, was zur Feier der hl. Messe benötigt wurde, war geliehen mit Ausnahme des Tabernakels, und der war noch nicht bezahlt. Als der Priester zum Altare gehen wollte, merkte man, dass noch nicht einmal ein Zündholz im Hause war zum Anzünden der Kerzen.“

Bescheidene Anfänge, aus denen sich in nunmehr 95 Jahren eine große Klosteranlage mit Schule, Gästehäusern, AbteiForum und Werkstätten entwickelt hat. Und doch dreht sich auch heute noch alles um den damaligen „ersten Bewohner“, den König Jesus Christus, der bis heute innerste Motivation des Lebens der Mönche auf dem Klosterberg ist und es hoffentlich noch lange bleiben wird.

Villa Maria am Fuße der Pulverturmstraße, das erste Kloster auf dem Dünnefeld

Anlässlich des ersten Jahrestages des Ukrainekrieges am Freitag, 24. Februar 2023, findet um 17.30 Uhr ein Friedensgebet der Kirchen der Stadt Meschede auf dem Kaiser-Otto-Platz (bei schlechtem Wetter in der St. Walburgakirche) statt. Um 17.55 Uhr werden die Glocken aller Mescheder Kirchen fünf Minuten läuten.

Aus diesem Anlass entfallen Konventamt und Vesper um 17.45 Uhr; am Morgen um 7.30 Uhr findet eine Eucharistiefeier in der Abteikirche statt.

Ab heute gibt es eine neue Serie auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen. Unter dem Stichwort #ThrowbackThursday wollen wir jeden Donnerstag in die Vergangenheit unseres Klosters Königsmünster oder unserer Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien reisen. Denn wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren, und nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen, können wir gute Schritte in die Zukunft wagen.

Heute beginnen wir mit einem Mitbruder, der sehr jung gestorben ist – Bruder Sturmius Mörs OSB. Er wurde am 27. Juli 1913 in Erlinghausen bei Niedermarsberg geboren und erlerne nach der Volksschulausbildung den Beruf des Maurers. Im Herbst 1934 trat er in unser Kloster ein und legte unmittelbar vor der Einberufung zum Militär am 19. November 1939 die ewigen Gelübde ab, band sich also auf Lebenzeit an unsere Gemeinschaft. Von 1940 bis 1941 war er an der Westfront des Zweiten Weltkriegs im Einsatz und kam Anfang 1942 in den Osten. Dort wurde er bald verwundet. Nach einem Lazarettaufenthalt in Gabersee bei Wasserburg am Inn wurde er im Oktober 1942 wieder an die Ostfront geschickt, wo er am 23. Februar 1943, also heute vor 80 Jahren,  im Alter von nur 30 Jahren gefallen ist. Im Kapellenkranz unseres Klosters brennt  an seinem Todestag ein Licht für ihn.

Sein Schicksal ist mit den Schrecken des Zweiten Weltkrieges verknüpft und mahnt uns, wenn wir uns morgen an den Beginn des Ukrainekrieges vor einem Jahr erinnern, uns für den Frieden einzusetzen. Möge unser Bruder Sturmius leben in Gottes Frieden!

+ Br. Sturmius Mörs OSB

Besuch von P. Maurus Runge in der Abtei Mvimwa

Mitten im Hinterland von Tansania ist ein Schild zu finden, das immer wieder für erstaunte Nachfragen bei den Menschen sorgt, die es zum ersten Mal sehen. Auf dem Schild steht „Meschede Farm“, und es markiert den Eingang zu den landwirtschaftlichen Anlagen der Benediktinerabtei Mvimwa, eine Stunde von der Stadt Sumbawanga entfernt im Rukwe-Delta im Südwesten Tansanias gelegen. Die Abtei Mvimwa gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, dem Klosterverband, zu dem auch die Abtei Königsmünster in Meschede gehört. P. Maurus Runge, als Missionsprokurator in Meschede für die weltweiten Kontakte zu den Partnerklöstern zuständig, besuchte vom 6. bis zum 18. Februar 2023 diese Abtei, die von den Mönchen in Meschede und vielen Spenderinnen und Spendern unterstützt wird. Ein großes Projekt war der Aufbau der Landwirtschaft in Mvimwa, was auch zu oben erwähntem Schild führte. Die Landwirtschaft mit Hühnern, Gänsen, Enten, Schweinen, Kühen, einem malerischen Fischteich und großen Feldern, auf denen Bananen und Avocados angebaut werden, dient dem Lebensunterhalt der Mönche, aber auch der Versorgung der armen Menschen der Region, die oft von Mangelernährung betroffen sind, mit einer ausgewogenen Ernährung. Abt Pambo Mkorwe, der junge Abt der Abtei, der eine Zeit lang in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, ist der soziale Einsatz für die Menschen seiner Region wichtig: „Wie können wir den Menschen das Evangelium verkünden, wenn sie nichts zu essen haben?“ Es gab auch Rückschläge im Aufbau der Landwirtschaft, wie z.B. den verheerenden Brand im Entenstall durch einen Kurzschluss, bei dem viele Tiere umkamen, aber dank der Hilfe vieler Menschen konnte der Stall in kurzer Zeit wiederaufgebaut werden, und mittlerweile erschallt wieder von weitem das Schnattern vieler Enten über das Klostergelände.

Entenfarm des Klosters

Ein Herzensprojekt der letzten Jahre war für P. Maurus die Stiftung einer Glocke für die neue Abteikirche, die vor zwei Jahren für die rasant wachsende Gemeinschaft von knapp 100 Brüdern eingeweiht wurde. Viele Menschen in Deutschland haben eine Patenschaft für einen Tag des Geläuts übernommen und sind so zu einem lebendigen Klang der Glocke geworden, die mittlerweile täglich die Mönche und Menschen der Region zum Gottesdienst zusammenruft. „Es war ein schönes Gefühl, von dieser Glocke geweckt zu werden, deren Entstehungsprozess ich über mehrere Jahre begleiten durfte“, erinnert sich P. Maurus. „Viele bewegende Geschichten sind mit dieser Glocke verbunden, und es tut gut zu wissen, dass die Mönche in Tansania in den Anliegen der Spenderinnen und Spender beten.“

Turm mit der von Meschede gestifteten Glocke

Eine weitere Verbindung der beiden Abteien in Tansania und Deutschland ist die Partnerschaft des Gymnasiums der Benediktiner mit der Berufsschule in Mvimwa. Dort werden Mädchen und Jungen in verschiedenen Handwerken ausgebildet – mit theoretischem Unterricht und praktischem Lernen in den klostereigenen Werkstätten. P. Maurus konnte sich während seines Besuches vom Eifer der jungen Leute überzeugen, die sich durch die Ausbildung eine eigene Existenz aufbauen und ihre Familien selbst ernähren können. Auch hier helfen viele Menschen in Deutschland, dass möglichst viele Jugendliche eine gute Ausbildung bekommen. In den letzten Jahren hat die Abtei einige junge Frauen unterstützt, die eine Schneiderinnenausbildung gemacht haben und mittlerweile auf eigenen Füßen stehen.

Schülerinnen der Berufsschule

Besonders beeindruckt hat P. Maurus die Gastfreundschaft der Menschen, ihre Lebensfreude und ihr tiefer Glaube. So konnte er die Familie von Br. Victor besuchen, der zur Zeit in Salzburg Theologie studiert und während der Semesterferien in Meschede lebt. Und er konnte in einem kleinen Außenposten des Klosters drei Kinder taufen – ein Gottesdienst mit viel Gesang und Tanz, der mehrere Stunden dauerte und ein einziges Freudenfest war. Die Menschen haben die Mönche am Dorfeingang abgeholt und sie bis zur einfachen Zeltkirche unter Gesang und Jubel begleitet. „Hier zeigt sich, dass wir als Weltkirche eine Lerngemeinschaft sind. Auch wir in Deutschland können viel von der Lebendigkeit und Glaubensfreude der Menschen in Tansania lernen, die unter einfachsten Bedingungen leben und für die ihr Glaube wirklich eine Lebenshilfe darstellt“, so P. Maurus. „Mission ist eben keine Einbahnstraße, wo eine Seite gibt und die andere empfängt, sondern wir sind miteinander Christinnen und Christen und bereichern uns gegenseitig. Interessant war für mich, dass das Glaubensleben gar nicht so sehr vom Klerus und den Priestern getragen wird, sondern durch die Menschen in den Familien, besonders auch durch die Frauen, die ihren Kindern den Glauben vorleben, und durch Katechisten, also Laien, die den Menschen die Frohe Botschaft nahebringen.“ So einen gegenseitigen Austausch der Gaben in den verschiedenen Teilen der Weltkirche mache eine echte Synodalität aus, die auch vor Anfragen und Kritik nicht Halt macht, aber dabei nicht den anderen verurteilt, sondern ihm zuhört und zu verstehen sucht. Es sei schön zu sehen, dass die afrikanischen Mitbrüder durchaus selbstbewusst auftreten und sich ihres Beitrags zu einer lebendigen Kirche bewusst sind.

Gerne können Sie die Aufgaben der Abtei Mvimwa in den verschiedenen Bereichen unterstützen und so einen Beitrag für die Menschen in Tansania leisten. Ihre Spende kommt zu 100 % den Menschen in Tansania zugute. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung.

Spendenkonto
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Kennwort: Abtei Mvimwa
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