Konventsexerzitien

Die ersten Tage eines neuen Jahres sind auf dem Mescheder Klosterberg immer ruhiger als sonst: die Gästehäuser schließen, auch Abteiladen und -gaststätte sind zu, und die Schülerinnen und Schüler genießen noch ihre Weihnachtsferien. Diese Tage vom Abend des 1. Januar bis zum Epiphaniefest (6. Januar) nutzen wir als Gemeinschaft für unsere Konventsexerzitien, einer gemeinschaftlichen Zeit der Stille und Neuausrichtung auf unserem klösterlichen Weg. In diesem Jahr wurden die Tage von Bruder Andreas Knapp begleitet. Er gehört der Gemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium des hl. Charles de Foucauld an und lebt in Leipzig mit zwei weiteren Brüdern in einer Plattenbausiedlung. Einem breiteren Publikum ist er durch mehrere Gedichtbände bekannt. Im letzten Jahr haben wir Texte von ihm in unserer Morgenhore gelesen.So war es eine Freude für uns, ihn nicht nur durch seine Texte kennenzulernen, sondern ihn auch als Exerzitienbegleiter zu erleben.

Die Impulse von Bruder Andreas Knapp waren geprägt von einer großen spirituellen Tiefe und sprachlicher Präzision. Besonders seine eucharistische Frömmigkeit kam immer wieder zum Tragen. So deutete er die Worte der eucharistischen Wandlung auf die Wandlung im Leben jedes Menschen. Wir danken Bruder Andreas, dass er diese Tage mit uns verbrachte und uns wieder neu ausrichtete auf dem Weg der Nachfolge. Am Ende der Exerzitien, dem Epiphaniefest, stand die Gelübdeerneuerung an. Jeder Mönch erneuerte sein JA zu Christus, das er einmal in der Profess gegeben hat, und gemeinsam erklang der Gesang des SUSCIPE: „Nimm mich an, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben. Lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“

Eine sichtbare Frucht der Exerzitientage ist ein neues Gemeinschaftsfoto, das entstanden ist. Leider konnten unsere Brüder der Cella St. Benedikt in Hannover wegen der verschärften Maßnahmen in Niedersachsen nicht an den Exerzitientagen teilnehmen. Sie haben diese Tage in Hannover innerhalb ihrer Kommunität gestaltet.