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Die Karwoche von Palmsonntag bis Ostersonntag wird auch als „Heilige Woche“ bezeichnet. In dieser Woche vergegenwärtigen wir uns die Ereignisse rund um Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Der Name Karwoche leitet sich vom althochdeutschen Wort „Kara“ ab, was so viel „Trauer, Klage“ bedeutet. Wir laden herzlich zur Mitfeier der Gottesdienste in diesen Tagen ein. Eine Übersicht finden Sie hier. 

Die Karwoche beginnt mit einem ausdrucksstarken Zeichen. Nach dem Mittagessen am Samstag, den 1. April 2023, wird das große Triumphkreuz in der Abteikirche abgenommen und in den Kapitelsaal des Klosters gebracht. Nach einer alten Tradition werden in dieser Woche alle Kreuzesdarstellungen in den Kirchen verhüllt oder entfernt.

Am Palmsonntag, 2. April, beginnen wir um 9.30 Uhr mit dem Konventamt. Dazu versammeln wir uns auf dem Kirchplatz vor der Oase, wo das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgelesen wird. Anschließend werden die Palmzweige gesegnet, und wir ziehen in die Abteikirche ein, wo wir die Passionsgeschichte, in diesem Jahr in der Version des Matthäusevangeliums hören. Die Mittagshore entfällt an diesem Tag.

Die ersten Tage der Karwoche (Montag bis Mittwoch) laufen in der normalen Tagesordnung ab. In den Lesungen des Konventamtes hören wir die ersten drei sog. „Gottesknechtslieder“ aus dem Propheten Jesaja, die auf das Schicksal Jesu von Nazaret hin gedeutet wurden. Am Mittwochabend reisen viele Gäste aus nah und fern an, die mit uns die Kar- und Ostertage verbringen. Wir freuen uns über das große Interesse, denn diese Tage sind ausgebucht – eine Anmeldung ist nur noch über die Warteliste möglich.

Am Gründonnerstag, 6. April, beginnt das sog. Österliche Triduum, die heiligen drei Tage vom Leiden, vom Tod und der Auferstehung Jesu. Diese Tage sind geprägt durch die sog. Trauermetten, die um 6.30 Uhr beginnen und in Psalmen, Lesungen und Gesängen die Passion Jesu zu deuten versuchen. In den Trauermetten werden auch die sog. Klagelieder des Propheten Jeremia gesungen, die in bewegender Weise das Schicksal Jerusalems besingen. Das Stundengebet ist in diesen Tagen reduziert (es entfallen z.B. die Hymnen und Lobpreisungen). Mit dem Abendmahlsgottesdienst um 17.30 Uhr beginnt das eigentliche Triduum. In diesem Gottesdienst nimmt der Abt nach dem Vorbild Jesu die Fußwaschung an einigen Mönchen und Gästen vor. Am Ende des Gottesdienstes wird der Altar abgeräumt und das Allerheiligste in die Sakramentskapelle ins Kloster gebracht. Von nun an schweigen die Glocken und die Orgel bis zum Gloriagesang der Osternacht.

Der Karfreitag, 7. April, ist geprägt von der Karfreitagsliturgie um 15.00 Uhr. Zur Todesstunde Jesu ziehen wir in Stille in die Abteikirche ein und gedenken in Schweigen des Todes Jesu, hören die Passionsgeschichte nach Johannes, verehren das Kreuz und beten in den „Großen Fürbitten“ in den Anliegen der Kirche und der Welt. Eine Kommunionfeier findet am Karfreitag wie auch am Karsamstag nicht statt.

Die Feier der Osternacht beginnt in diesem Jahr am Karsamstag, 8. April, um 21.00 Uhr. Vor der Kirche wird die große Osterkerze am Feuer entzündet als Symbol dafür, dass das Licht in dieser Nacht die Dunkelheit vertreibt. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi – Licht Christi“ ziehen wir in die Kirche ein und hören das sog. „Exsultet“, das Lob der Osterkerze. „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“ So lautet ein Satz dieses Exsultet, das prägnant das Geheimnis dieser Nacht zusammenfasst. In vielen Lesungen lassen wir die gesamte Heilsgeschichte an uns vorüberziehen – von der Schöpfung über den Durchzug durch das Rote Meer, die Botschaft der Propheten bis hin zum Evangelium der Auferstehung, zu dem dann auch wieder das feierliche Halleluja erklingt, die Glocken läuten und der Organist alle Register zieht. An die Liturgie der Osternacht schließt sich ein großes Osterfest in der OASE ein, zu dem all unsere Gäste und Mitfeiernden eingeladen sind.

Am Ostersonntag, 9. April, ist das Festhochamt dann um 10.30 Uhr. Danach ziehen wir auf den Klosterfriedhof, um unseren Verstorbenen auf der anderen Seite der Kirche das Osterlicht zu bringen. Aber damit ist Ostern nicht zu Ende, denn in der Osteroktav feiern wir eine Woche lang das Hochfest der Auferstehung.

Wir wünschen Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage und freuen uns, Sie bei uns begrüßen zu dürfen!

 

Update vom 20.12.2020: Bitte nicht mehr für die Weihnachtsgottesdienste anmelden! Alle verfügbaren Plätze sind vergeben. Wir laden Sie auch weiterhin ein, sich im Videolivestream an den großen Weihnachtsgottesdiensten mit uns zu verbinden!

Auch in der Abtei Königsmünster sind unter Corona-Bedingungen die Plätze in der Abteikirche knapp. Deshalb müssen Sie sich zu folgenden Hauptgottesdiensten des Weihnachtsfestes anmelden:

  • Heiliger Abend (24.12.) – 17.00 Uhr: Feierliche Vesper mit Festtagsankündigung
  • Heiliger Abend (24.12.) – 21.00 Uhr: Christmette
  • Erster Weihnachtsfeiertag (25.12.) – 09.30 Uhr: Konventamt
  • Zweiter Weihnachtsfeiertag (26.12.) – 09.30 Uhr: Konventamt

Beachten Sie dazu bitte folgende Hinweise:

  • Benutzen Sie zur Anmeldung bitte nur den Anmeldezettel, der in der Abteikirche ausliegt bzw. auf der Website als pdf-Download zur Verfügung gestellt wird!
  • Schicken Sie ihn bitte per Post an die Abtei Königsmünster, oder geben Sie ihn im Abteiladen oder an der Klosterpforte ab. In der Abteikirche steht auch eine Sammelbox, in der Sie Ihren Zettel hinterlassen können.
  • Sie können ihn auch per E-Mail senden an:
  • Benutzen Sie jeweils einen Anmeldezettel für die Personen eines Haushaltes! Nur diese dürfen in der Abteikirche auch zusammensitzen! Für weitere Personen eines anderen Haushaltes benutzen Sie bitte einen weiteren Anmeldezettel!
  • Eine telefonische Anmeldung ist leider nicht möglich!
  • Sollten Sie nichts mehr von uns hören, können Sie davon ausgehen, dass Sie die gewünschten Sitzplätze für Ihren Gottesdienstwunsch bekommen. Andernfalls melden wir uns bei Ihnen!
  • Seien Sie bitte am Weihnachtsfest zu dem jeweiligen Gottesdienst spätestens eine ¼ Stunde vorher in der Abteikirche. Dort werden Ihre Daten kontrolliert, und Sie können Ihren Platz einnehmen.
  • Sollten Sie später kommen, können wir nicht mehr garantieren, dass Sie am Gottesdienst teilnehmen können, da wir evtl. Ihre Plätze schon weiter vergeben haben.
  • Zu Ihrem Schutz und einer möglichst schnellen Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten mit dem Covid‐19‐Virus („Corona“) sind wir verpflichtet, Ihre Anwesenheit schriftlich zu dokumentieren (CoronaSchVO § 2a Absatz1). Daher benötigen wir mit dieser Anmeldung Ihre Kontaktdaten. Diese werden drei Wochen nach dem jeweiligen Gottesdienst vernichtet.
  • Die entsprechenden Datenschutzhinweise/Informationspflichten des Verantwortlichen nach § 15 des Gesetzes über den Kirchlichen Datenschutz (KDG) können von Ihnen auf der Homepage des Erzbistums Paderborn eingesehen werden.

Falls Sie keinen Platz mehr bekommen, können Sie dennoch mit uns verbunden sein; denn zu den großen Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25.12. gibt es einen Videolivestream!

 

Seit zwei Wochen übertragen wir unsere Stundengebete als Audiolivestream auf unserem YouTube-Kanal. Auf vielfachen Wunsch werden wir die Texte als pdf-Download zur Verfügung stellen. Bitte beachten Sie, dass diese Texte nur zur Verwendung im Livestream gebraucht werden dürfen. Wir werden hier die Texte des jeweils nächsten Stundengebetes (Laudes, Mittagshore und Vesper der Osteroktav) zur Verfügung stellen.

Vesper in der Osteroktav (Ostermontag 17:45 Uhr)

Quellenangabe: Benediktinisches Antiphonale, Münsterschwarzach 1997

Es gibt auch die Möglichkeit, die Gottesdienste unserer Brüder in der Cella St. Benedikt zu verfolgen.

DIe Osternacht gilt als Nacht der Nächte, als „wahrhaft selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“, wie es im Exsultet, im Lob der Osterkerze, gesungen wird. In diesem Jahr wird sie in der Abtei Königsmünster um 21.00 Uhr gefeiert.

Ein besonderer Akzent in diesem Jahr ist es, dass an der Osterkerze unserer Abtei in einem besonderen Ritus die 16 Osterkerzen der Gemeinden unseres Pastoralen Raumes entzündet werden. Gerade weil in diesem Jahr die Osternacht in den Gemeinden nicht stattfinden kann, freuen wir uns, diesen Dienst für unsere Mitchristen tun zu können.Am Morgen des Karsamstags haben die Vertreter*innen der einzelnen Gemeinden die Osterkerzen an unserer Pforte abgegeben.

Zum feierlichen Gloria ca. um 21.55 Uhr werden sich die Glocken unserer Abteikirche mit den übrigen Glocken der Mescheder Kirchen zum gemeinsamen Läuten und zur Verkündigung der Auferstehung verbinden – ein starkes Hoffnungszeichen.

Die Lesungen dieser Nacht geben uns einen Überblick über die Geschichte Gottes mit seinem Volk: von der Schöpfung über die Befreiung Israels aus der Knechtschaft, die Propheten bis hin zur Neuschöpfung in der Auferweckung Jesu Christi. Folgende Lesungen werden in der Osternacht in der Abtei gelesen:

Gen 1,1-2,2
Ex 14,15-15,1
Jes 55,1-11
Ez 36,16-17a.18-28
Röm 6,3-11
Mt 28,1-10

Nach der neutestamentlichen Lesung aus dem Römerbrief wird das österliche Halleluja, der Ruf der Freude über unsere Erlösung, angekündigt und dreimal feierlich intoniert, jeweils etwas höher.

Eine weitere Besonderheit der Osternacht ist die Segnung des Wassers und die Tauferneuerung der Gemeinde. In der Osternacht wurden früher, teils noch bzw. auch wieder heute, neue Christen getauft und so in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die Tauferneuerung erinnert uns an unsere Würde als Kinder Gottes und verbindet uns weltweit mit allen Christinnen und Christen.

Herzlich laden wir Sie zum persönlichen Gebet in unsere Abteikirche ein. Ostersonntag und Ostermontag ist unsere Kirche von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, ab Osterdienstag dann von 8.00 bis 17.00 Uhr. Hinten in der Kirche liegen Osterkerzen aus, die Sie erwerben und am Osterlicht in der Abteikirche entzünden können. Ebenso steht vorne ein Behälter mit Wasser, das in der Osternacht geweiht wird. Auch hiervon können Sie sich gerne etwas für Ihr Zuhause mitnehmen.

Weihwasser zum Mitnehmen

 

Osterlicht

 

 

Die Liturgie am Karfreitag gehört sicherlich zu den eindrücklichsten und ausdrucksstärksten im Kirchenjahr. Sie beginnt um 15.00 Uhr – zur Todesstunde Jesu – im Schweigen. Der Vorsteher der Liturgie liegt lang ausgestreckt auf dem Boden – in der Geste der prostratio. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das Schweigen oft die einzig angemessene Reaktion.

Nach diesem Moment des Schweigens wird im Wortgottesdienst versucht, das Unfassbare zu fassen mit Worten der biblischen Schriftsteller: im Leiden des Gottesknechtes, einer mysteriösen Gestalt des Jesajabuches (Jes 52,13-53,12), im Hebräerbrief, der von einem „mitfühlenden Hohenpriester“ spricht, der „durch Leiden Gehorsam gelernt hat“ (Hebr 4,14-16; 5,7-9), schließlich in der Passionsgeschichte nach Johannes, die den Tod Jesu als Erhöhung deutet (Joh 18,1-19,42).

In der anschließenden Kreuzverehrung wird das verhüllte Kreuz Jesu in die Kirche getragen und an drei Stationen enthüllt. Dazu wird der Liedvers gesungen: „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. – Kommt, lasset uns anbeten.“ Jeder ist eingeladen, dem Leiden ins Gesicht zu schauen, aber in dem, der da hängt, auch mehr zu erkennen. Mit einer Kniebeuge (die Berührung bzw. der Kuss entfallen als Zeichen in Zeiten von Corona) wird das Kreuz verehrt.

In den „Großen Fürbitten“ wird unsere Welt ins Gebet genommen, unsere Welt, die gerade in diesen Tagen das Gebet so nötig hat: unsere Kirche, alle Glaubenden und Suchenden, alle, die fürs Gemeinwohl tätig sind. In diesem Jahr gibt es aus aktuellem Anlass eine besondere Fürbitte:

Lasst uns auch beten für alle Menschen,
die in diesen Wochen schwer erkrankt sind;
für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen;
für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern;
für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,
und für alle, die Entscheidungen treffen müssen
und im Einsatz sind für die Gesellschaft,
aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat.

Allmächtiger, ewiger Gott,
du bist uns Zuflucht und Stärke;
viele Generationen haben dich als mächtig erfahren,
als Helfer in allen Nöten.
Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,
und stärke in uns den Glauben,
dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst.
Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich,
wo sie bei dir geborgen sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Mit der „Messe vom Letzten Abendmahl“, die wir am Gründonnerstag um 17.30 Uhr in der Abtei Königsmünster feiern, beginnt das sog. Österliche Triduum, die drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Diese drei Tage gelten im Grunde als ein einziger Tag, als eine liturgische Feier, in der jeder Tag ein eigenes Gepräge hat.

Der Gründonnerstag ist geprägt vom sog. Letzten Abendmahl, dem Abschiedsmahl Jesu mit seinen Jüngern am Vorabend seines Todes. Dieses Mahl ist der Ursprung unserer heutigen Eucharistiefeier. Im Eucharistischen Hochgebet werden an diesem Tag beim sog. Einsetzungsbericht, der Erzählung vom Letzten Abendmahl, die Worte „das ist heute“ eingefügt: Erinnerung wird lebendig. Das, was in jeder Eucharistiefeier geschieht, ist nicht bloß eine vergangene Erzählung, sondern hat Auswirkungen auf unser Leben heute.

Beim Gloria läuten alle Glocken und spielt die Orgel, bevor beide bis zum Gloria in der Osternacht verstummen. In diesem Jahr werden zum Gloria alle Glocken der Kirchen des Pastoralen Raumes Meschede-Bestwig läuten – ein schönes Zeichen der Verbundenheit der Menschen untereinander in Zeiten der Coronakrise. Das wird gegen 17.40 Uhr sein.

Die Fußwaschung, von der wir im Johannesevangelium hören und die als Zeichen der gegenseitigen Liebe normalerweise an zwölf Mitchristen vollzogen wird, entfällt wegen der Umstände in diesem Jahr.

Um den Charakter des Mahles zu betonen, wird zur Gabenbereitung der Hymnus „Ubi caritas est vera, Deus ibi est. – Wo die wahre Liebe ist, dort ist Gott.“ gesungen. Dieser Hymnus beschreibt in poetischen Worten, dass es Christi Liebe ist, die uns zur Feier des Liebesmahles immer wieder zusammenführt.

Nach der Kommunion wird ein Gesang vorgetragen, der das „Hohepriesterliche Gebet Jesu“ genannt wird und den Abschiedsreden aus Joh 13-17 entnommen ist: „Die Stunde ist gekommen; Vater, verherrliche deinen Sohn!“ Die Passion Jesu ist kein blindes Schicksal, sondern sie ist seine „Stunde“. Es gibt keinen liturgischen Auszug am Ende des Gottesdienstes, sondern eine schlichte Übertragung des Allerheiligsten in die Hauskapelle unseres Klosters. Der Altar und die ganze Kirche werden leergeräumt. Wir sind eingeladen, Jesus auf seinem letzten Weg im Gebet zu begleiten – und dabei an die vielen Passionsgeschichten von Menschen heute zu denken.