Schlagwortarchiv für: Advent

Seit dem letzten Sonntag, dem Einstieg in den Advent, begleitet mich ein kurzer Text:

„So bist DU
mir
also wieder
da

oder vielmehr
ich bin Dir
wieder
da
mein Gott“

Irgendwie dreht er die gewohnte Perspektive um: „ vielmehr – ich bin dir – wieder da – mein Gott“. Für mich ist der Text ein Ansporn für die Zeit des Advents. Zu versuchen, für und vor Gott da-zu-sein. Aber wir wissen alle, wie schwer das ist. Da-sein. Vielleicht muss ich manches lassen – in diesem Advent. Weniger Internet, Facebook, Instagram,… Um einfach vor diesem Gott da-zu-sein. In der tiefen Gewissheit: Er ist da! Denn das ist sogar sein Name: „Ich bin der Ich-bin-da!“

Vielleicht kann ich ja dann an Weihnachten sagen: „Und jetzt bin auch ich ganz da!“

P. Jonas Wiemann OSB

 

von Abt Stephan Schröer OSB

Er ist anders, der erste Advent in diesem Jahr.

Meine Schwestern, meine Brüder,

wir hier in der Abteikirche sind eine kleine Schar. Und wahrscheinlich nicht alle in einer freudigen Erwartung, wie sie zum Advent gehört. Eher nachdenklich mag sich der eine oder andere fühlen, nicht frei von Sorgen und Unsicherheit.

Und draußen vor der Kirche. Es gibt keinen Adventsmarkt. Da gehen die Gedanken zurück in die vergangenen Jahre. Viele Menschen waren unsere Gäste, bekannte Gesichter, und solche, die voller Erwartung zum ersten Mal kamen. Sie kamen, um all das anzuschauen, was über lange Wochen von vielen hilfreichen Händen vorbereitet worden war, um zu probieren, das Gebäck, den Stollen, den Glühwein, die Gerichte aus unsere Küche, oder um schon etwas für das Weihnachtsfest zu kaufen. Um zusammen zu sitzen und zu sprechen, in der Oase, im Forum, vor der Kirche, im Laden. Und in den Einstimmungen in der Kirche zu spüren, wie schön diese Zeit sein kann, die auf das Fest der Menschwerdung führt. Eine Zeit der Begegnung, der Nähe, der Vorfreude.

Der erste Advent in diesem Jahr, er ist anders.

Die Pandemie hat die Vorzeichen gesetzt. Angesichts bedrohlicher Entwicklungen weltweit macht es Sinn, Regeln aufzustellen, Selbstverständliches einzuschränken, Abstand zu halten, Rücksicht aufeinander zu nehmen und manches zu streichen, was mit festlicher Nähe zu tun hat. Eine Situation, wie sie so für uns alle neu ist.

Und verständlich ist es, wenn viele in Sorge sind und Fragen haben: Wie wird es Weihnachten? Die Familie? Die Reisen? Wie lange geht das noch? Und wann wird die Möglichkeit bestehen, durch eine Impfung geschützt zu werden? Fragen, die uns auch heute Morgen umtreiben. Und wie feiern wir Gottesdienst angesichts dieser Fragen? Gottesdienst im Advent, dieser Zeit, die von Hoffnung und Erwartung geprägt ist und ja den Blick auf Weihnachten öffnen will, dieses Fest, das wie kein anderes mit gelungenem Leben zu tun hat.

Meine Schwestern, meine Brüder,

wir sollten es auf jeden Fall jetzt gemeinsam versuchen. Und es liegt nahe, die Texte zu befragen, die uns heute dabei begleiten. Am meisten berührt  haben mich die Sätze aus dem Markus-Evangelium, kurz und einprägsam. Jesus im Gespräch mit seinen engsten Vertrauten, mit Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas. Und dann, als er von dem Türhüter erzählt und dessen Sorge, wenn der Hausherr auf Reisen ist, eine kurze Forderung, die an Intensität noch gewinnt, weil sie zweimal wiederholt wird: Gebt Acht und bleibt wach! Und dann: Seid wachsam! Und: Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam.

Beim ersten Hören wirkt es wie die Einladung zu einer eigenen Pandemie-Predigt.

„Seid wachsam“, das ist die sinnvolle und verständliche Ermahnung der politisch Verantwortlichen. „Seid wachsam“: Das ist sicher auch das Wort derer, die den wissenschaftlichen Hintergrund erforschen und erklären und auf die Folgen des  Corona-Virus verweisen. Eine  solche „Pandemie-Predigt“ allerdings möchte ich nicht halten. Erst recht nicht, wenn ich daran denke, welche Fülle von Nachrichten uns täglich begleitet und uns auch wegen mancher Widersprüchlichkeit, Falschinformation und Polemik oft ratlos, verwirrt, auch hin und wieder aggressiv zurück lässt.

Eher bescheiden möchte ich fragen: Wie könnte unser Advent in diesem Jahr aussehen angesichts der Fakten, die unsere Zurückhaltung, unsere Ernsthaftigkeit und manche Einschränkung fordern. Manches ist anders. Und für manche ist es eine schwere Zeit.

Das Wort Jesu von der Wachsamkeit ist ja, wie wir eben gehört haben, an alle gerichtet, also auch an uns, die wir jetzt hier zusammen sind.

„Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!“

„Das sage ich allen.“ Eine Aufforderung, die alle erreichen will und die auch alle mittragen und weitertragen sollen. Und wenn ich zwischen den Zeilen lese und es richtig heraushöre, ist hier von einer Wachsamkeit die Rede, die nicht voller Angst erstarrt und nur die Vorschrift kennt und dass ich alles richtig mache. Nein, sie ist offen für Neues, für Überraschungen. Sie schaut voller Achtsamkeit hin und nimmt wahr, was alles möglich ist. Und sie ist aktiv. Sie ist eben voller Erwartung.

Also: Sei wachsam.

Wie kann das sein, in diesem Advent? Die Einschränkungen unseres Alltags schenken uns Zeit. Für manche ist es die Einladung, auszuruhen, durchzuatmen,

Kraft zu schöpfen. Das tut gut. Für andere ist es vielleicht die Einladung, zuhause aufzuräumen. Eine Sache, die noch so sinnvoll sein mag, aber in der Regel in der Begeisterung  nicht von Dauer ist und oft von sehr beschränktem Erfolg. Oder es wird berichtet, dass Baumärkte ein unverhofftes Umsatzplus verzeichnen. Das deutet auf erheblichen Reparaturbedarf in den eigenen vier Wänden. Sicher, es wird auch manche geben, die sich langweilen, herumhängen und die Tage vertrödeln. Aber ich spüre, es bringt mich meiner Frage nicht näher, wie Wachsamkeit in diesem Advent Gestalt finden kann.

Es geht ja um Advent, übersetzt also um „Ankunft“. Advent, sprachlich ist das Wort verwandt mit dem englischen „Adventure“, was ja „Abenteuer“ meint. Advent hat mit Warten und Erwartung zu tun und damit mit Zukunft.

Und es geht um eine Ankunft besonderer Art. Es geht um die Gegenwart Gottes unter uns. Jetzt schon, in unserem Alltag. Menschwerdung Gottes… Das ist auf Aufbruch gestimmt, auf Neubeginn, auf Zukunft. Das hat mit unseren Tagen zu tun, mit unserem Leben. Und wenn ich das, was mich Weihnachten erwartet,

in aller Kürze umreißen soll, dann ist es dies: Das Staunen über diesen Gott, der sich um uns Menschen sorgt. Über diesen Gott, der uns nachgeht bis zur Menschwerdung. Über diesen Gott, der trotz aller Probleme und Katastrophen in unserer Welt, trotz manchen Leids vielleicht ganz in meiner Nähe, uns immer wieder deutlich macht, dass er uns nicht allein lässt. Sich von diesem Gott anrühren lassen, das ist Weihnachten. Und ihn zu erwarten, das ist Advent, ihn zu entdecken in meinen Tagen.

Es geht um diesen Jesus, der uns allen unsere Einmaligkeit und  Würde zeigt und es ein Leben lang nicht lassen kann, von diesem neuen Leben zu erzählen und es zu teilen, und uns an unsere Möglichkeiten in der Kraft des Geistes Gottes zu erinnern.

Wenn ich auf diesen Advent schaue, der so anders ist, stiller als sonst und nachdenklicher, frage ich mich, ob das nicht auch eine Einladung sein kann, neu und einmal ganz anders über mein Leben nachzudenken. Wie könnte dieser Advent im Alltag für mich aussehen? Nicht, dass ich Ihnen Rezepte an die Hand geben möchte. Das würde mich überfordern. Und mit Sicherheit würde ich Dinge sagen, die sie nur langweilen. Noch dazu würde es Ihre Entdeckerfreude einschränken. Und das möchte ich nicht.

Ich möchte Sie nur einladen, Ihren Alltag neu in den Blick zu nehmen, unter adventlichen Vorzeichen. Vielleicht ist manches Gewohnte und Selbstverständliche einer neuen Aufmerksamkeit wert. Vielleicht hat manches mit dem Leben zu tun, das auf der Strecke geblieben ist.

Advent, geschenkte Zeit, um neu nachzudenken, über mich, ganz persönlich, mich zu erinnern an Dinge, die ich einmal begonnen und gern getan hätte, die aber im Alltagstrott untergegangen sind. Mal wieder mit Menschen, denen ich vertraue, in Ruhe zu sprechen, und mit solchen, mit denen es Streit gab, Versöhnung zu suchen. Schöne Dinge im Alltag neu zu entdecken, Musik, Bücher, das Erlebnis in der Natur. Neues auszuprobieren, schöpferische Begabungen zuzulassen oder ganz neu zu entdecken. Vielleicht wird es dann wirklich abenteuerlich.´Das alles hat mit meinem Leben zu tun.

Und vielleicht entdecke ich dann tief in meinem Herzen Spuren, die mit dem Advent, der  Ankunft, der Ankunft Gottes in meinem Alltag zu tun haben. Advent mitten in meinem Alltag, mitten in meinem Leben, dass Gott dabei ist, schon jetzt. Ich glaube, gerade in diesen Zeiten, in denen ich mich schwer tue, weil manches nicht geht, oder wenn ich mich erschöpft fühle und getrieben, wenn ich mir selbst im Weg stehe und mich selbst nicht leiden kann, kann der Advent neu den Blick freigeben und schärfen und Neues möglich machen, was mit meinem Leben zu tun hat.

Mein Wunsch für uns an diesem ersten Advent ist, dass wir erfahren dürfen, dass Gott jetzt schon dabei ist, in unseren Herzen, damit das Unerwartete geschehen kann, und uns eine neue befreiende Sicht auf unseren Lebensweg geschenkt ist und von da auch ein offener Blick auf die Menschen, die mit uns leben, besonders für die, die es in diesen Tagen schwer haben, weil sie krank sind oder hilflos oder einsam sind und vielleicht ausgerechnet auf mich warten.

Vielleicht ist es auch ein Weg, neu  Mut zu schöpfen in einer Welt,  die ja in mancher Hinsicht bedroht ist, und Mut zu finden zum kritischen Blick und  zu Schritten, die mit Frieden zu tun haben.

Meine Schwestern, meine Brüder,

ich wünsche Ihnen die Gegenwart Gottes in diesem Advent. Und erinnere noch einmal an das Wort des Apostels Markus von der Wachsamkeit. Vielleicht gibt es manches zu entdecken,  was mit unserem Leben zu tun hat. Vielleicht können wir neu spüren, dass wir von Gott getragen sind.

„Habt acht! Bleibt wach! Seid wachsam!“

Dieser Sommer ist längst gestorben. Das letzte Grün, das manche Büsche noch tragen, ist eine Erinnerung an längst entschwundene Zeiten. Der winterliche Garten hat immer etwas Verwunschenes. Still liegt er da: Nebel durchziehen ihn. Der Frost verzaubert ihn.  Und es wirkt, als ob er träumt.

„Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“. (Jes 11,1)

Vertraute, uralte Worte aus längst vergangenen Tagen! Mit diesem Satz beginnt eine biblische Prophezeiung. Sie gehört zum Advent wie die Lieder, die nur in diesen Tagen gesungen werden. Abgehauene Stämme und alte Wurzelstöcke werden noch einmal austreiben, die totgeglaubten Wurzeln sind noch aufrührerisch, ganz tief da unten. Das Leben kommt wieder. Das erzählt der Prophet Jesaja: wie aus einem abgestorbenen Baumstumpf etwas Neues wächst. Etwas ist abgeschnitten, ja, aber das ist nicht das Ende. Jesaja schaut in seiner Prophezeiung aber noch weiter und tiefwirkender – das Bild vom ewigen Frieden der Geschöpfe!

„Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.“ (Jes 11,6-9)

Diese Verheißung der fernen Zukunft führt uns der Prophet Jesaja in der heutigen Lesung vor Augen. Es ist die fernere Zukunft, die einen umfassenden Frieden der Schöpfung und zwischen den Geschöpfen bringen wird. Seine Vision führt uns gegenüber der Wirklichkeit in der Natur ein sehr abstraktes Bild vor Augen. Dieses utopische Bild ist ein starkes Symbol für das kommende Reich Gottes: Die tödlichen Feindschaften zwischen den Geschöpfen werden dort aufhören.

„An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.“ (Jes 11,10)

Wenn wir begreifen wollen, wer Jesus ist, dann können wir auf die mächtigen Bilder dieser alten Verheißung des Jesaja blicken. Das Kind, das im Stall von Bethlehem geboren wird, ist nicht nur ein Kind, sondern in ihm kommt Gott selbst in unsere Welt. Mit Jesus erfüllen sich die Heilsankündigungen des Propheten Jesaja. Jesus ist das neue Reis, das aus dem Baumstumpf des Isai wachsen soll. Er ist der neue König aus dem Hause David, der da kommen soll. Mitten in einer dunklen und kalten Welt wird ein Kind geboren, es ist der Keim einer großen Hoffnung. ER wurzelt. Er knospt auf. In der Stille des Wintergartens des Lebens blüht eine Rose auf: Jesus Christus. Mit seinem Leben und Leiden, mit seiner Verkündigung der Liebe Gottes will er sich als Baum des Lebens in unserem Herzen verwurzeln. Neigen wir in diesen Tagen des Advents das Ohr unseres Herzens, und hören wir!

Br. Benedikt Müller OSB

 

Mit Advent verbinde ich Stille, Beschaulichkeit und manchmal auch Rückzug. Der heutige Tagesheilige, der Apostel Andreas, ist das genaue Gegenteil. Er lässt sich berufen und senden. Er verkündet das Evangelium in fremden Ländern. Der Advent ist also nicht nur eine Zeit der Besinnung, sondern auch eine Zeit der Sendung. Wohin lasse ich mich senden?

Viele Menschen lassen sich in dieser Zeit zur Hilfsbereitschaft senden. Sie wenden sich den Bedürftigen hier und in der weiten Welt zu. Eine bemerkenswerte Intensität der Hilfe und Solidarität bricht sich in ganz vielen Menschen Bahn. Mich berührt es jedes Jahr, mit wieviel Phantasie Menschen versuchen, anderen Menschen zu helfen und ihnen eine Freude zu bereiten. Und das sind längst nicht alles Christen. Karl Rahner hat einmal vom „anonymen Christentum“ gesprochen. In der Hilfsbereitschaft so vieler Menschen, seien es Christen oder nicht, erkenne ich dieses anonyme  Christentum. So viel an froher Botschaft wird durch die Hilfsbereitschaft vieler in die Welt gesandt.

Ich weiß nicht, ob sich der Apostel Andreas schon als Christ bezeichnet hätte. Ich finde das auch nicht wichtig. Aber er hat sich senden lassen, ganz konkret zu den Menschen in seiner Zeit. Mich berührt es, wie viele Menschen ihm darin folgen.

Br. Benjamin Altemeier OSB

Seht euch also vor, und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. (Mk 13,33)

„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“ Wir alle erinnern uns wohl noch lebhaft an diese Worte, die Bundeskanzlerin Angela Merkel am 18. März dieses Jahres in einer Rede an die Nation eindringlich formulierte. Sie machte damit eindrücklich die Bürgerinnen und Bürger auf den Ernst der Lage angesichts der Corona-Pandemie aufmerksam und mahnte zur Wachsamkeit. Ihre Worte haben bis heute nichts an Aktualität verloren. Auch wenn uns die immer wiederkehrende Mahnung zur Wachsamkeit, zur Beschränkung der Kontakte, zum Einhalten der Hygieneregeln manches Mal nerven mag, so ist sie doch wichtig, um Leben zu retten und Schwächere zu schützen.

Wir stehen heute am Anfang eines Kirchenjahres. Und auch das heutige Evangelium mahnt uns mehrmals zur Wachsamkeit. Allerdings ist es hier kein Virus, das ungefragt in den Alltag einbricht, sondern der „Hausherr“ selbst, der zu vorgerückter Stunde kommt, dann, wenn er am wenigsten erwartet wird.

Das Evangelium möchte uns keine Angst machen. Die Katastrophen, von denen kurz vorher die Rede ist (vglMk 13,24) sind nicht das Ende. Wenn der Hausherr kommt, der, dem wir letztlich gehören, der die Welt in seinen Händen hält, dann ist die Zeit der Katastrophen und Pandemien vorbei. Wir haben eine Hoffnung, die über alle Not, so schwer sie auch sein mag, hinausreicht.

Unsere im Advent beleuchtete Abteikirche soll solch ein Zeichen der Hoffnung sein. Inmitten der vielen Lichter des Advent, aber auch der leeren Straßen, weil in diesem Jahr eben vieles nicht stattfinden kann, strahlt sie in der Dunkelheit hoch über Meschede und weist hin auf den König des Friedens, den wir im Advent erwarten.

Wenn die Stimmung sich in diesen Tagen trübt und der Blick schwer wird, dann schauen Sie auf das Bild der beleuchteten Kirche und denken Sie daran: die Welt ist nicht verloren! Es gibt Hoffnung!

P. Maurus Runge OSB

Als während der ersten Phase der Corona-Pandemie im März und April dieses Jahres die Glocken der Stadt Meschede jeden Abend um 19.30 Uhr geläutet haben, war das für viele ein Zeichen der Hoffnung: auch wenn es damals nicht möglich war, rein äußerlich dem Klang der Glocken zu folgen und an einem Gottesdienst teilzunehmen, so haben sich doch viele innerlich im Gebet miteinander verbunden. Das Glockengeläut hat zum Ausdruck gebracht: Ja, wir Kirchen sind noch da, und auch wenn wir den Menschen physisch nicht nahe sein können, so bleiben wir doch auf anderen Wegen miteinander vernetzt.

Gemeinsam mit den evangelischen Kirchen im Kirchenkreis Soest und den katholischen Gemeinden im Pastoralen Raum Meschede/Bestwig laden wir an den vier Sonntagen im Advent und am Ersten Weihnachtstag jeweils um 19.30 Uhr dazu ein, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen und eine besinnliche Stille, ein persönliches oder gemeinsames Gebet, eine Meditation o.ä. zu halten. Dazu sollen wie im Frühjahr die Glocken aller Kirchen, auch unserer Abteikirche, für fünf Minuten zu hören sein. Im Advent wird das Geläut, wie bei den sonstigen Gottesdiensten in der Advents- und Fastenzeit, dem Charakter der Zeit entsprechend in zurückhaltender Form geschehen, am Weihnachtstag als Festgeläut.

Advent und Weihnachten fallen auch in diesem Jahr nicht aus! Bleiben wir gerade in dieser Zeit miteinander verbunden!

 

Ein adventlicher Begleiter aus der Abtei

Die Adventszeit ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Viele verbinden mit dieser Zeit liebgewonnene Gewohnheiten und Bräuche: das Schlendern durch weihnachtlich geschmückte Städte, das Singen bekannter Lieder, das Backen und gemeinsame Essen von Plätzchen, und nicht zuletzt der Besuch des Adventsmarktes auf dem Klosterberg…
Vieles davon ist in diesem Jahr nicht möglich. Deshalb haben wir einen kleinen Trost für dunkle Stunden mit Produkten aus der Abtei vorbereitet, den Sie im Abteiladen kaufen bzw. bestellen können und selbst nutzen bzw. an einen lieben Menschen weitergeben können. Getreu dem Motto „Gutes für Leib und Seele“ haben wir uns bemüht, eine Auswahl zusammenzustellen, die den ganzen Menschen anspricht:
Licht ist ein Grundsymbol der adventlichen Zeit. So finden Sie in dem Adventsbegleiter ein kleines Teelicht, das Sie entzünden und in ihr Fenster stellen können (die Streichhölzer liefern wir gleich mit dazu…). Es mag nur ein kleines Licht sein, aber wenn viele dieses Licht entzünden, dann ist die Welt schon ein ganzes Stück heller. Ein Stern aus unserer Schmiede erinnert an die Sehnsucht, der die Sterndeuter gefolgt sind und die sie zum neugeborenen Kind in den Stall von Bethlehem geführt hat. Der Stern lädt auch uns ein, unserer Sehnsucht zu folgen, nach den Sternen unseres Lebens zu greifen, damit auch wir unser persönliches Bethlehem finden. Eine adventliche Postkarte kann uns inspirieren, einem einsamen Menschen zu schreiben und so ein Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit zu setzen. Plätzchen aus unserer Bäckerei können manch bitteren oder stressigen Tag versüßen. Und eine Broschüre mit adventlichen Impulsen, die von verschiedenen Brüdern der Abtei geschrieben wurden, kann den Sinn öffnen für das Besondere dieser Zeit, für das, was hinter den bekannten Bräuchen und Gewohnheiten liegt.
Sie können den adventlichen Begleiter, der als ansprechendes Paket verpackt ist, für € 17,50 in unserem Abteiladen in der Adventszeit erwerben bzw. schon jetzt vorbestellen.

Der Abteiladen auf dem Klosterberg ist zu den üblichen Zeiten geöffnet (mo-sa 9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 17.30 Uhr) und an den Samstagen im Advent durchgehend von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr.

Öffnungszeiten des Abteiladens an den Feiertagen:
24. und 31.12.2020               9.00 Uhr bis 11.30 Uhr
25. – 27.12.2020                    geschlossen
28. – 30.12.2020                    9.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 17.30 Uhr
02. – 08.01.2021                    geschlossen
Ab dem 09.01.2021 ist der Abteiladen wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet