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Gott, ich ahne das Wagnis.
Eines Tages lass mich erkennen:
Auf dem Weg ins Leben
lag eine Frage.
Ich habe JA gesagt.

Dieser Ausschnitt aus einem „Gebet aus Königsmünster“ ist auf der Einladung zur Feierlichen Profess von Bruder Vincent Grunwald OSB zu finden. Eigentlich sollte sie schon am 4. Fastensonntag „Laetare“ stattfinden. Das war aus den bekannten Gründen nicht möglich, und so fand sie im Beisein seiner Verwandten und Freunde am Pfingstsonntag, den 31. Mai 2020, in der Abteikirche statt. An Pfingsten erinnert die Kirche an die Sendung des Heiligen Geistes und an den missionarischen Aufbruch der ersten Jünger Jesu, die begannen, die Frohe Botschaft des Auferstandenen allen Menschen zu verkünden. So ist dieses Fest für die Feierliche Profess eines Missionsbenediktiners passend – denn hier wird er zum Dienst des Stundengebetes für die Menschen beauftragt und erhält die Kukulle, das traditionelle Mönchsgewand, das den Neuprofessen ganz umfängt: er zieht sozusagen Christus an und lässt sich von ihm in die Nachfolge rufen.

Bruder Vincent erhält das Stundenbuch.

Nach der Anrufung des Heiligen Geistes verlas Bruder Vincent die handgeschriebene Professurkunde, besiegelte sie mit seiner Unterschrift und zeigte sie allen Feierlichen Professen der Gemeinschaft, bevor er sie auf den Altar legte. Anschließend stimmte er dreimal das „Suscipe“ an, den Gesang der Hingabe an Gott, das man zu Recht ein „klösterliches Liebeslied“ nennen kann: „Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern!“ In der anschließenden „Prostratio“ auf dem Boden vor dem Altar liegend wurde diese Hingabe an Christus in unserer Gemeinschaft leibhaft erfahrbar. Schließlich wurde Br. Vincent durch das Zusprechen der PAX, des Friedensgrußes – wegen der Corona-Pandemie ohne Umarmung, aber nicht weniger herzlich – in die Gemeinschaft von Königsmünster aufgenommen.

Bruder Vincent wurde 1989 in Belecke geboren. Er studierte Theologie in Paderborn und Freiburg. Nach einem „Kloster auf Zeit“-Aufenthalt trat er 2015 in die Abtei Königsmünster ein. Er engagiert sich in unserer Gemeinschaft als Organist, im Gastbüro und in der geistlichen Begleitung von Einzelgästen und Gruppen. Wir wünschen Bruder Vincent alles Gute an seinem Festtag und weiterhin Freude an seiner Berufung.

„Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.“ (Joh 10,3b)

Eine Tradition im Kloster ist es, das Schlusslicht an den Jüngsten des Konvents weiterzugeben; wann immer ein neuer Postulant in unsere Abtei eintritt, überreicht der nun Zweitjüngste diesem das Licht.

Lasst uns unser Gebet besonders am heutigen Tag der geistlichen Berufung widmen: Viele Menschen spüren tief im Innern eine Sehnsucht, sich mehr auf Gott auszurichten und tiefer in die Geheimnisse des Glaubens einzutauchen. Sie hören diese vertraute Stimme, trauen sich aber nicht, ihr nachzuspüren.

„Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.“ (Joh 10,4)

HAB KEINE ANGST!

(Juniorat Königsmünster)

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Im kleinen Kreis des Konventes und der engsten Angehörigen haben wir am Donnerstag, den 30. April 2020, um 14.30 Uhr das Requiem für unseren Bruder Gottfried Fölting OSB, der am Sonntagabend verstorben ist, gefeiert und ihn auf unserem Klosterfriedhof zu Grabe getragen. In seiner Ansprache zu Beginn der Eucharistiefeier erinnerte Abt Aloysius an die vielen Aufbrüche im Leben von Bruder Gottfried: den ersten Aufbruch aus der Enge des Mutterschoßes in seiner Geburt am 27. November 1939, fünfzehn Jahre später den Aufbruch nach Meschede zunächst als Schüler des Konviktes, dann als Mönch, den Aufbruch in die Abtei Münsterschwarzach, wo er sein Noviziat und eine Ausbildung zum Schreiner absolvierte. Nach seiner Feierlichen Profess 1960 hat er in unserer Abtei Spuren hinterlassen – in der Konstruktion des Chorgestühls für die neue Abteikirche und im Aufbau der Haustechnik, die er über viele Jahre leitete. Unvergessen sind seine jährlichen Besuche bei den Benediktinerinnen in Kroatien – ein schönes Zeichen ist es, dass die Schwestern dort zur gleichen Zeit wie wir ein Memento für ihn einlegten. Der letzte Aufbruch war wohl in der Osternacht in diesem Jahr, die Bruder Gottfried, schon von Krankheit und Alter gezeichnet, ein letztes Mal bewusst mit uns feierte. Nun ist er angekommen bei dem, den er ein Leben lang ersehnte.

Abt Aloysius bei seiner Ansprache

„Zum Paradies mögen Engel dich geleiten“ – mit diesen Worten begleiteten wir Bruder Gottfried nach dem Requiem auf unseren Klosterfriedhof, wo er unter dem Auferstehungsgeläut der Kirchenglocken zu seinem letzten Weg aufbrechen konnte. Immer wieder erhebend ist es, wenn unter dem Gesang des „Suscipe me, Domine“, den die Mönche bei ihrer Profess singen, der Sarg in die Erde gesenkt wird: Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.

Wir vertrauen darauf, dass Bruder Gottfried nun ganz in der Liebe Gottes angekommen ist. Möge er leben in Gottes Frieden!

 

Kann man Ostern feiern mitten in der Coronakrise? Diese Frage ist in den letzten Wochen häufiger gestellt worden. Wie können Christen Ostern, ihr wichtigstes Gemeinschaftsfest, feiern, wenn keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden und wenn davon abgeraten wird, die Familie zu besuchen oder zu verreisen? Wir sind uns des großen Privilegs bewusst, dass wir als Ordensgemeinschaft in diesen Zeiten immer noch miteinander beten können und dürfen, und haben doch die schmerzliche Erfahrung machen müssen, dass unsere Gäste, die gerade zu den großen Liturgien der Kar- und Ostertage aus ganz Deutschland anreisen, fehlen. Es ist ungewohnt, in einem leeren Kirchenschiff Gottesdienst zu feiern, „hinter verschlossenen Türen“, so ähnlich wie die Jünger am Ostermorgen. So haben wir uns möglichst bald dazu entschlossen, unsere Stundengebete per Audiolivestream und die großen Liturgien der Kar- und Ostertage per Videostream zu übertragen. So konnten viele Menschen sich über das Internet mit uns verbinden. Viele haben das tatsächlich getan; während der Osternacht waren durchschnittlich 400 Personen anwesend, wahrscheinlich sogar noch mehr, weil uns viele geschrieben haben, dass sie an der Liturgie mit ihrer ganzen Familie teilgenommen haben. Eine ganze Reihe von positiven Rückmeldungen haben wir erhalten – das hat uns tief bewegt und dafür sind wir dankbar.

Osterfeuer im Innenhof des Klosters

Das Osterfeuer haben wir im Innenhof unseres Klosters entzündet. An unserer Osterkerze, auf der viele bunte Schmetterlinge – Symboltier für die Auferstehung – nach oben fliegen, wurden die Osterkerzen aller Gemeinden aus Meschede und Bestwig, des Bergklosters in Bestwig und mehrerer Altenheime entzündet, die ab heute in den jeweiligen Kirchen brennen – ein bewegender Moment! In unserer Kirche, die heute und morgen von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr und ab Dienstag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr zum Gebet geöffnet ist, können Sie eine kleine Osterkerze für Ihr Zuhause erwerben und am Osterlicht vorne entzünden; ebenso können Sie sich geweihtes Wasser mitnehmen.

Osterkerzen aller Kirchen von Meschede und Bestwig

Nach dem Osterhochamt sind wir singend auf unseren Klosterfriedhof gezogen, um unseren verstorbenen Mitbrüdern das Licht der Osterkerze zu bringen. Als wir dort sangen, sind die Schafe auf der Wiese nebenan in unseren Gesang eingestimmt – was zu einem spontanen „Risus paschalis“, dem traditionellen Osterlachen, bei den Mönchen geführt hat.

Schafe und Mönche singen gemeinsam

Beim Mittagessen schließlich hat Bruder Cyprian aus der Abtei Ndanda in Tansania das Tischgebet in seiner Muttersprache Swahili gesungen. Er hält sich gerade zum Studium in Deutschland auf. So wurde mitten in den Reisebeschränkungen, die auch das Alltagsleben unserer Kongregation der Missionsbenediktiner betreffen, ein Stück Weltkirche erlebbar.

Wir wünschen Ihnen weiterhin erfüllende und hoffnungsfrohe Ostertage! Bleiben Sie gesund! Wir freuen uns, Sie möglichst bald, spätestens aber zum Osterfest 2021 wieder in der Abtei begrüßen zu dürfen.

 

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Wohltäterinnen und Wohltäter unserer Gemeinschaft!

Ich rufe Ihnen ein frohes Der Herr ist auferstanden entgegen.
Ja, der Herr ist Sieger über Tod und Sünde. Er, der Auferstandene, befähigt uns zum Leben: Ich lebe und auch ihr sollt leben.
Kann es eine schönere Ermutigung und frohmachende Zuversicht geben?

Das Licht der Osterkerze erhellt die Dunkelheit der Nacht und auch das Dunkel der aktuellen Corona-Krise.
In diesen Tagen dürfen wir die Strahlen der Sonne genießen, das Aufblühen der Natur bewundern und nicht zuletzt viel Gutes erfahren.
Unsere Gemeinschaft dankt Ihnen für die positiven Rückmeldungen auf die Übertragungen der Gebetszeiten und Gottesdienste, ihre Zeichen der Solidarität durch finanzielle Unterstützung und freundschaftliche Verbundenheit.
All das schenkt Hoffnung und ermutigt, zuversichtlich nach vorne zu schauen.

Ein Wort von Alfons Gerhardt hat sich in diesen Tagen fest in mir eingeprägt: MITTEN IM KREUZ IST LEBEN!

Trotz Einschränkungen unterschiedlichster Art haben wir Grund zum Osterjubel. Die Frauen am leeren Grab sollten nicht mehr trauern und weinen, nein, der Engel hat sie gesandt: Geht, der Gekreuzigte lebt. Verkündet die Botschaft des Lebens!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich an ihren Lebensorten des Lebens neu vergewissern und die Nähe des Auferstandenen spüren.
Unsere Gemeinschaft gedenkt Ihrer in der Feier der österlichen Liturgie und nimmt alle Ihre Anliegen mit hinein in unser Gebet.

Ostern – Auferstehung – vom Tod zum Leben!

Gott will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit!

Frohe Ostergrüße

+ Aloysius Althaus OSB

 

Heute haben wir die Palmsonntagsliturgie gefeiert – in schlichter Form, ohne Gäste. Das ist schon eine seltsame Stimmung, und wir hoffen, dass wir bald wieder viele Menschen zu unseren Gottesdiensten begrüßen können. Nichtsdestotrotz fühlen wir uns als Klostergemeinschaft dennoch mit Ihnen verbunden. Und wir erleben in diesen Tagen ganz neu den Auftrag zum stellvertretenden Gebet, den wir Mönche in unserer Profess versprochen haben.

Immerhin gibt es für Sie die Möglichkeit, unsere Stundengebete im Audiolivestream mitzubeten. Und zu den Liturgien des Österlichen Triduum können Sie uns dann im Video auch sehen. Gut, dass es diese technischen Möglichkeiten gibt!

Die Palmzweige haben wir in der liturgischen Feier heute gesegnet. Sie sind herzlich eingeladen, in unsere Kirche zu kommen und sich einen Palmzweig für ihr Zuhause mitzunehmen – und natürlich auch still zu beten. Zwei Körbe stehen an den Eingängen der Kirche. Die Kirche ist heute bis 17.00 Uhr geöffnet – und an den kommenden Tagen jeweils von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Beachten Sie bitte nur die Abstandsregeln – denn Gesundheit zählt in diesen Tagen besonders.