Der Epiphanietag ist für unsere Gemeinschaft immer ein besonderer Tag. Am 6. Januar enden unsere Konventsexerzitien mit der Bekräftigung unserer klösterlichen Profess, also des Versprechens, dass wir ein Leben lang als Mönche in der Abtei Königsmünster leben möchten. Es ist ein Tag der Erneuerung und des Festes, ein Tag, an dem wir uns unserer Berufung neu vergewissern.

Ungefähr zur selben Zeit, als wir in der Abteikirche unsere Gelübde bekräftigten, passierte in der Abtei Mvimwa in Tansania etwas, das die Verbundenheit unserer beiden Gemeinschaften noch einmal stärkte. Zum ersten Mal erklang die Verkündigungsglocke, die wir dank der Hilfe zahlreicher Spenderinnen und Spender unseren Mitbrüdern in Tansania zur Weihe ihrer neuen Kirche geschenkt haben. In einer kleinen Feier segnete Abt Pambo den eigens errichteten Turm, in dem die Glocke ihren Platz gefunden hat, und gab sozusagen den „Startschuss“ zum ersten Geläut. Die beiden Senioren der Gemeinschaft, Br. Gualbert (93 Jahre) und Br. Norbert (84 Jahre), durften die Glocke zum ersten Mal läuten. Damit findet ein Projekt seinen Abschluss, das uns in den letzten Jahren immer wieder begleitet hat: von der ersten Idee durch P. Abraham, der Realisierung durch Patenschaften, die viele Menschen jeweils für einen Tag übernommen haben, dem Glockenguss in Gescher, dem Transport nach Afrika bis hin zur heutigen Einweihung. Auf unserer Website können Sie die Entstehungsgeschichte der „Glocke für Mvimwa“ nachlesen. 

Im Februar wird P. Maurus als Missionsprokurator die Abtei Mvimwa besuchen und der Gemeinschaft ein Buch übergeben, in dem alle Glockenpatinnen und -paten mit ihren jeweiligen Anliegen und Tagen verzeichnet sind. So wird nun in Tansania täglich eine Glocke in diesen Anliegen erklingen.

Die Mitbrüder in Mvimwa haben ein kleines Video vom ersten Läuten ihrer Glocke gedreht, das wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen:

 

Die ersten Tage des Jahres stehen immer ganz im Zeichen unserer Gemeinschaft. In den gemeinsamen Konventsexerzitien gehen wir in die Stille, um das neue Jahr unter den Segen Gottes zu stellen. Begleitet hat uns in diesem Jahr Schwester Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die studierte Germanistin ist als Novizenmeisterin für den Nachwuchs ihrer Gemeinschaft verantwortlich.

Unsere  Jahresexerzitien stellte sie unter das Motto: „Wegen Renovierung geöffnet.“ Damit machte sie darauf aufmerksam, dass Exerzitien immer eine Zeit der persönlichen Renovierung sind, der Erneuerung unserer persönlichen Berufung, die uns aber nicht verschließt, sondern im Gegenteil öffnet auf Gott hin und aufeinander zu. In Impulsen zu den Themen „Wahrnehmen“, „Ordnen“, „Gebet und Identität“, „Altes und Neues“ und „Unter Brüdern“ erinnerte sie in erfrischender Weise an biblisch-monastische Grundlagen unseres gemeinsamen Lebens. Der Schlussimpuls brachte eine wichtige Leitlinie benediktinischen Lebens zum Ausdruck: „Jeder ist ein Lernender“. Keiner hat die Wahrheit für sich alleine gepachtet, sondern wir alle lernen voneinander in unserem gemeinsamen Weg in der Nachfolge Jesu, der als Zwölfjähriger im Tempel ein Lernender war und die richtigen Fragen gestellt hat (vgl. Lk 2,41-52). So komme es auch im geistlichen Leben immer neu darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.

Die Exerzitien endeten am Abend des Epiphanietages, am 6. Januar 2023, mit der Erneuerung unserer Gelübde und dem gemeinsamen Singen des Professgesangs „Suscipe me, Domine“. Anschließend wurde diese Erneuerung im gemeinsamen Mahl gefeiert. Wir danken Sr. Raphaela herzlich für ihre gute Exerzitienbegleitung und wünschen ihr und ihrer Gemeinschaft von Eibingen Gottes Segen für die Zukunft!

Am Epiphanietag, dem 6. Januar 2023, konnten wir zum Mittagessen königlichen Besuch in unserem Klosterrefektorium (Speisesaal) begrüßen. Es ist eine schöne Tradition, dass uns am Anfang eines neuen Jahres die Sternsinger aus der Gemeinde Maria Himmelfahrt besuchen, um uns den Segen für das neue Jahr zu bringen und über unsere Klosterpforte zu schreiben. Schon viele Jahre kommen die Jungen und Mädchen in diesen Tagen an vielen Orten zu den Menschen, um an die heiligen drei Könige zu erinnern, die dem Stern gefolgt waren, der sie zum Kind in der Krippe geführt hat. Die Messdiener der Gemeinde Maria Himmelfahrt sammeln schon lange für ein Straßenkinderprojekt in Cochabamba/Bolivien.

P. Cosmas dankt den Sternsingern für ihren Einsatz.

P. Prior Cosmas dankte den Kindern und Jugendlichen für ihren Besuch und gab ihnen eine kleine Spende für die Straßenkinder in Bolivien und einige Süßigkeiten für die Sternsinger.

20+C+M+B+23 – so schreiben es die Sternsinger über die Türen der Häuser. Das sind die Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes „Christus mansionem benedicat“, der „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Der Volksmund sieht in den drei Buchstaben C, M und B auch die Initialen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar.

„Wir haben seinen Stern gesehen.“

Wir vereinen uns heute mit der Kirche im Gebet für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. In unserer Marienkapelle brennt ein Licht für ihn, und um 11.00 Uhr werden auch die Glocken der Abteikirche im Gedenken an ihn läuten. Möge er leben in Gottes Frieden, und möge Gott ihm ein gnädiger Richter sein!

In den Tagen der Weihnachtsoktav haben wir Texte des großen Theologen Josef Ratzinger zum Weihnachtsmysterium  gehört. Nachfolgend möchten wir einen der Texte hier teilen, der im Angesicht seines Eingehens in die Freude Gottes noch einmal einen tieferen Sinn gewinnt:

Auf den Schwingen der Freude gehen
von Joseph Ratzinger

Im Weihnachtsevangelium wird von den Hirten gesagt, dass sie nach Bethlehem „eilten“.

In der Heiligen Schrift kommt noch mehrmals diese Eile vor: Maria macht sich eilends nach der Verkündigung auf den Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die Hirten eilen zur Krippe, Petrus und Johannes laufen zum Auferstan-denen hin. Diese Eile hat nichts zu tun mit der Hektik der von Terminen Geplagten. Sie ist das Gegenteil davon. Sie bedeutet, dass all diese falsche Eile abfällt, wo das eigentlich Wichtige und Große in Erscheinung tritt. Es ist die Freude, die dem Menschen Flügel gibt. Die Gnade des Heiligen Geistes kennt keine hemmenden Bleigewichte, sagt der heilige Ambrosius. Sie bedeutet, dass von uns abfällt, was uns das Herz und die Füße bleischwer macht auf dem Weg zu Gott. Sie bedeutet, dass von uns die Zweifel, das Besserwissen, die falsche Aufgeklärtheit weichen, die es uns so schwer machen, zu ihm zu gehen. Die Gnade des Heiligen Geistes bedeutet, dass wir auf den Schwingen der Freude gehen lernen. Diese Eile kommt nicht aus Hast, sondern aus dem Verschwinden der Hast, sie kommt aus der Leichtigkeit des Herzens.

Alles wird leicht, wenn wir uns von uns selbst trennen, wenn wir uns loslassen. Loslassen, das wäre die Antwort, das Schwergewicht nicht mehr in uns selbst zu setzen, sondern in Gott. Dann wird das Herz leicht, dann wird es frei, dann kann es hören.

Vom 1. bis zum 6. Januar wird es auf dem Klosterberg etwas ruhiger, denn wir versammeln uns zu unseren jährlichen Konventsexerzitien. Das ist für uns eine gemeinschaftliche Zeit der Ruhe und Besinnung am Anfang des Jahres. Diese stille Zeit ist für uns sehr wichtig, denn so werden wir neu auf den hin ausgerichtet, der uns als Gemeinschaft zusammenführt. Begleiten wird uns in diesen Tagen Sr. Raphaela Brüggenthies OSB aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die Tage enden mit der Gelübdeerneuerung in der Eucharistiefeier am Abend des 6. Januar, dem Epiphanietag.

Hier finden Sie die Gottesdienstzeiten in diesen Tagen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes, glückliches und friedvolles neues Jahr 2023!

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht all unserer Gottesdienste zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, zu denen wir Sie herzlich einladen:

24. Dezember – Heiligabend
06.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.00 Uhr Festankündigung und Erste Vesper von Weihnachten
21.00 Uhr Christmette

25. Dezember – Weihnachten
06.45 Uhr  Laudes
09.30 Uhr Festhochamt
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Zweite Vesper von Weihnachten mit Sakramentalem Segen
19.40 Uhr Komplet

26. Dezember – Fest des hl. Stephanus
Sonntagsordnung, außer:
19.40 Uhr Komplet

31. Dezember – Silvester
07.30 Uhr Morgenhore
12.15 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Erste Vesper vom Hochfest der Gottesmutter Maria und Gebet zum Jahreswechsel

1. Januar 2023 – Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr
Sonntagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper

2. – 5. Januar – Konventsexerzitien
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt und Vesper
19.40 Uhr Komplet (5.1. 20.00 Uhr Feierliche Vigil)

6. Januar – Epiphanie
07.30 Uhr Morgenhore
11.45 Uhr Mittagshore
17.45 Uhr Konventamt mit Gelübdeerneuerung, anschl. Vesper

7. Januar
Samstagsordnung, außer:
07.30 Uhr Morgenhore

Am 13. Dezember, dem Hochfest der hl. Odilia, der Namenspatronin der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, erinnern wir uns im Blick auf die Legende, dass die blindgeborene Odilia beim Empfang der Taufe sehend wurde, an das Motto unseres Klosterverbandes: „Lumen Caecis“, d.h. Licht den Blinden. Für uns als Missionsbenediktiner ist damit unser Sendungsauftrag gemeint, das Licht Christi an die Welt, vor allem dort wo Menschen in Not sind und Dunkelheit herrscht, weiterzugeben.

Seit einigen Jahren laden wir zu diesem Tag die Dienstjubilarinnen und -jubilare des Jahres zu einem festlichen Mittagessen in das Klosterrefektorium ein, um ihnen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, ohne die wir unseren Sendungsauftrag nicht erfüllen könnten, zu danken.

P. Cosmas dankt den Jubilarinnen und Jubilaren.

In diesem Jahr danken wir besonders folgenden Jubilaren:

25 Jahre
– Maria Haupt / Cella Praxis für Atmung und Stimme, Hannover
– Frank Siegert / Tischlerei

15 Jahre
– Andreas Brunken / Tischlerei
– Christoph Graf / Haustechnik

10 Jahre
– Marius Beitzel / Gymnasium der Benediktiner
– Inga Brüggemann / Gymnasium der Benediktiner
– Joachim Deckers /Gymnasium der Benediktiner
– Tanja Krajewski / Schulsozialarbeiterin am Gymnasium der Benediktiner
– Sonja Schröder / Werkstätten

5 Jahre
– Jonas Busch / Klosterverwaltung
– Björn Friedrich / Lebensmittelbetriebe
– Katrin Kieserling / Tischlerei
– Ron Knape / Konditorei
– Elvira Penner / Vermarktung und Abenddienst Refektorium und Gästehäuser
– Roland Porombka / Schmiede
– Beate Kenter / Mensa

„Lumen Caecis“ – Fahne der Missionsbenediktiner von St. Ottilien

Das Erzbistum Paderborn hat die Mitmachaktion #wärmespenden ins Leben gerufen und ruft die Menschen in den Pfarreien und Einrichtungen dazu auf, kreative Ideen zu entwickeln, wie man trotz der aktuellen Lage für mehr Wärme sorgen kann, obwohl oder gerade weil die Kirchen nicht beheizt werden.

Gerne beteiligen wir uns an dieser Aktion und gewähren Gastfreundschaft an unserer Friedenskirche.

Fremde sind in unserer Gesellschaft oft zum Gegenstand der Ablehnung, ja der Feindseligkeit geworden. Globalisierung und multikulturelle Gesellschaft haben eher zu mehr Abgrenzung und Argwohn geführt als zu mehr Verständigung und Vertrauen. Worin mag der Grund für diese Entwicklung liegen? Vielleicht darin, dass wir uns unseres eigenen Standortes nicht mehr bewusst sind, dass wir unsere eigene Identität verloren haben und uns im Überangebot der Lebensentwürfe und Lebensziele nicht mehr zurechtfinden? Nur wer sich selbst und seine Identität gefunden hat, der kann auch dem anderen, kann dem Fremden, wie Henri Nouwen es in seinem Buch „Der dreifache Weg“ sagt, „einen Raum der Freiheit, der Annahme und Geborgenheit gewähren, der ihm die Möglichkeit bietet, bei uns einzutreten und zum Freund zu werden statt zum Feind.“ Wir müssen uns selbst annehmen können, um andere an- und aufnehmen zu können, so sagt es Sr. Philippa Rath OSB.

Um diese im 53. Kapitel der Benediktsregel geforderte Gastfreundschaft erfahrbar zu machen und dadurch zum anderen, zu mir selbst und letztlich zu Gott zu finden, wollen wir an den Wintersonntagen bis Ende Januar an einer Hütte vor der Abteikirche Glühwein und alkoholfreien Apfelpunsch ausgeben und miteinander ins Gespräch über Gott und die Welt kommen.

Auch der zweite Tag unseres Adventsmarktes ist gut gelungen. Es kamen viele Besucher:innen von vielen Orten auf den Klosterberg, um sich auf die Adventszeit einzustimmen. Ein besonderer Dank geht an unsere Mitarbeitenden und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die wir diese beiden Tage so nicht hätten stemmen können. Ebenfalls danken möchten wir Herrn Peter Hunecke, Kirchenmusiker aus Belecke und Orgellehrer unseres P. Vincent für seine Orgelimprovisationen und natürlich den Schüler:innen der Chöre und Orchester des Gymnasiums der Benediktiner für das wunderbare Abschlusskonzert. Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit. Natürlich haben unsere Abteiläden in Olsberg und auf dem Klosterberg und die AbteiGaststätte weiterhin geöffnet. Herzlich willkommen!

 

Der erste Tag unseres Adventsmarktes ist gut angelaufen. Viele Menschen haben den Weg zum Klosterberg gefunden – bzw. finden ihn immer noch. Nachfolgend haben wir einige Impressionen in einer Bilderstrecke zusammengestellt. Auch morgen hat der Adventsmarkt geöffnet. Herzliche Einladung!