40 x Hoffnung (5/40 – Montag der 1. Fastenwoche)
Was gibt mir Hoffnung?
Ich habe mir vorgenommen, immer wenn ich Nachrichten höre oder lese zu unterscheiden, welche Möglichkeiten des Handelns ich habe. Das heißt für mich, dass ich bei allen negativen Meldungen mich nicht der Resignation hingebe. Was kann ich tun? Wie begegne ich Menschen? Freundlich oder verbittert? Was kann ich gegen die Armut tun? Begegne ich dem Obdachlosen auf Augenhöhe? Helfe ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten diese Welt humaner zu gestalten? Bei uns im Kloster gibt es den Spruch: „Lächeln, immer nur lächeln“. Das ist ironisch gemeint. Ich kann nicht immer lächeln. Aber wenn ich einem Säugling oder einem Kind begegne, und diese lächeln mich an, dann gibt mir das Hoffnung. Jeder Mensch hat so viel Potenzial in sich. Ich kann so viel Gutes bewirken.
Was gibt mir Hoffnung?
Ich versuche die Dinge in Relation zu setzen: 20 %, die AfD gewählt haben, heißt auch, dass 80 % demokratische Parteien gewählt haben.
Es gibt viel Armut in der Welt, aber auch Sternsingeraktionen, die unglaublich viel Spenden sammeln.
Ja, es gibt Fremdenfeindlichkeit, aber auch unglaublich viele ehrenamtliche Initiativen der Flüchtlingshilfe.
Es gibt Leiden und Tod – und es gibt die Hospizarbeit und so viele Menschen, die in der Pflege oder Medizin arbeiten.
Was gibt mir Hoffnung?
Aus meiner religiösen Sichtweise gibt mir Hoffnung, dass wir der endgültigen Vollendung entgegengehen. Das heißt für mich, alles, was Unheil ist, wird in der Ewigkeit geheilt sein. Alles, was heute an Unrecht geschieht, wird von Gott ins Recht gesetzt. Dieser Glaube gibt mir schon heute Kraft und Zuversicht. Ich bin nicht blauäugig oder laufe mit einer rosaroten Brille durch die Gegend. Aber der Glaube an das Gute, das in jedem Menschen zu Hause ist, der Glaube, selbst an der Welt mitgestalten zu können, der Glaube, dass alles Leben der Vollendung entgegengeht, verschafft mir Hoffnung.