Einkleidung von Br. Ismael
„Man achte darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht, ob er Eifer hat für den Gottesdienst, ob er bereit ist zu gehorchen und ob er fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen.“ Mit diesen Worten stellt der hl. Benedikt die Kriterien dafür auf, ob jemand für ein Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft geeignet ist. P. Prior Klaus-Ludger las diese Worte am Freitag, den 26. April 2024, im Rahmen einer kleinen Feier im Kapitelsaal vor, bei der Bruder Ismael Schumacher wieder in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurde und mit dem Habit, dem Ordensgewand der Mönche, bekleidet wurde. Wiederaufgenommen ist das richtige Wort, denn in der Vergangenheit hat Bruder Ismael schon zweimal zu unserer Gemeinschaft gehört, sie aber nach dem Auslaufen der zeitlichen Gelübde wieder verlassen. In der Zwischenzeit lebte er in Berlin, wo er seinen Lebensunterhalt als Finanzbuchhalter verdiente. Die Sehnsucht nach einem benediktinischen Leben ist geblieben, sodass er nach reiflicher Überlegung nun wieder den Schritt in unsere Gemeinschaft gewagt hat.
Abt Cosmas deutete in seiner Ansprache die Dynamik des Suchens als doppelte Bewegung: nicht nur der Mensch suche Gott, sondern auch Gott habe Sehnsucht nach dem Menschen. Diese Gottsuche zeige sich für den hl. Benedikt im Eifer für den Gottesdienst, das „opus Dei“, worunter nicht nur die Liturgie, sondern das ganze Leben im Blick Gottes gemeint sei, im Gehorsam, d.h., in einer offenen Haltung des Hörens – dafür stehe der Name „Ismael“ – und in „Widerwärtigkeiten“, womit die Widerstände und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben gemeint seien.
Schließlich bekleideten Abt Cosmas und P. Prior Klaus-Ludger Br. Ismael mit dem Mönchsgewand und tauschten mit ihm den Friedensgruß aus. Bruder Ismael wird nun in einer einjährigen Probezeit seine Berufung weiter klären und unseren Alltag teilen. Zunächst wird er in der Klosterverwaltung arbeiten, eine Arbeit, die ihm aus den letzten Jahren nicht fremd ist. Wir wünschen Bruder Ismael eine gute Zeit des (Wieder-)Ankommens bei uns!