40 x Hoffnung (22/40 – Samstag der 3. Fastenwoche)

Meine Hoffnung 

Auch in unserer Liturgie-Gruppe Team Spirit in St. Cyriakus in Bottrop ist aufgrund des Heiligen Jahres die Hoffnung der Rahmen, der unsere kirchlichen Aktivitäten umspannt.
Und auch in meinem Leben nimmt die Hoffnung auf ein Leben in der Nachfolge von Jesus großen Raum ein.
Hoffnung ist wie ein zarter Samen, der in den dunkelsten Zeiten meines Lebens Wurzeln schlägt.
Sie gibt mir die Kraft, weiterzumachen, wenn alles andere mich zum Aufgeben drängt.
In Momenten der Verzweiflung und Unsicherheit suchen wir alle oft nach einem Anker, einem sicheren Hafen, der uns Halt und Geborgenheit bietet.
Und wer kann uns diesen Ort besser anbieten als unsere Eltern?
Bei einer Beerdigung am letzten Wochenende hat uns der Pastor erzählt, wie er mit seinem Vater als Kind „Wer kommt in meine Arme?“ gespielt hat.
Beim Hochheben sagte ihm sein Vater „Jetzt kannst du bis nach Köln schauen…“
Diese anrührende Erinnerung gibt mir die Gewissheit, dass Sicherheit und Wärme in den Armen eines Vaters, ja gerade des himmlischen Vaters, gefunden werden können.
Gott öffnet durch seinen Sohn am Kreuz weit seine Arme, um uns das Vertrauen und den Trost zu geben, den wir brauchen.
Und in seinen Armen werden wir zwar nicht nach Köln sehen, aber er erwartet uns in seinem Himmel.
Dieses Vertrauen, das ich in Gott setze, ist mein Fels in der Brandung.
Es ist das Wissen um seine unerschütterliche Liebe, seine Weisheit und seine Fähigkeit, mich durch jede Herausforderung zu führen, das mir den Mut gibt, meine Ängste zu überwinden und neue Wege zu gehen, denn ich weiß, dass ich nicht allein bin.
Die Geborgenheit in den Armen unseres himmlischen Vaters schenkt mir einen Frieden, den nichts und niemand sonst bieten kann.
Hier erfahre ich die Ruhe, die ich brauche, um neue Kraft zu schöpfen.
Dadurch finde ich auch die Hoffnung für die Zukunft und am Ende meines Lebens das Wiedersehen mit den vorangegangenen Liebsten.
Möge diese Hoffnung, geboren aus dem Vertrauen und der Geborgenheit beim Vater, uns immer begleiten und uns die Kraft geben, jedes Hindernis zu überwinden.
Denn solange wir in seinen Armen ruhen, sind wir niemals verloren. 

Lars Meyer OblOSB, Oblate der Abtei Königsmünster