40 x Hoffnung (13/40 – Mittwoch der 2. Fastenwoche)
Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. (Mt 1,19)
Mitten in dieser Fastenzeit wird uns der hl. Josef als Mensch der Hoffnung vor Augen gestellt. Von ihm wird im Evangelium nicht viel erzählt – aber das Wenige sagt uns, wie wichtig sein Platz in der Heilsgeschichte war.
Maria ist in einer wahrhaft hoffnungslosen Situation. Sie war mit Josef verlobt, und dann heißt es im Text: „Noch bevor sie in der Ehe zusammenlebten, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete.“ Das konnte durchaus ihr sicheres Todesurteil bedeuten. Wenn die Leute erst anfangen zu reden, ist schnell kein Halten mehr, bis die ersten Steine fliegen. Auch der Zusatz „durch das Wirken des Heiligen Geistes“ macht es nicht besser. Denn was heißt das schon? Das ist alles schwer greifbar.
Mitten in dieser für Maria hoffnungslosen Situation ist es Josef, der ihr wieder Hoffnung schenkt, eine neue Lebensperspektive aufzeigt. Er ist ein „Gerechter“ – kein Selbstgerechter, der nur um der eigenen Bestätigung willen den Stab über andere bricht. Seine Gerechtigkeit zeigt sich in seiner Barmherzigkeit: Er will einen Skandal vermeiden, will Maria nicht dem Mob ausliefern, sondern sich lediglich in aller Stille von ihr trennen.
Und schließlich ist Josef jemand, der es wagt, auf seine Träume zu hören. Auf die Stimme des Engels im Traum hin geht er noch einen Schritt weiter und nimmt das nicht von ihm gezeugte Kind an – und ebenso seine Frau. Die Geschichte unserer Erlösung und unserer Hoffnung kann weitergehen. So ist es gerade Josef, dieser stille Heilige, der wie selbstverständlich das tut, was gerade dran ist, der mir Hoffnung macht für unsere Welt. Solange es Menschen gibt wie Josef, ist unsere Welt nicht verloren.