40 x Hoffnung (34/40 – Samstag der 5. Fastenwoche)
Wo ist Er, wo ist Gott?
Wenn die Dinge sich überschlagen,
warum scheint es Ihm gleichgültig zu sein?
Wo ist Er, wo ist Er?
Wo ist Er?
Denn ich weiß, dass es Ihm möglich ist,
das Leid, die Katastrophen und die Kriege zu beenden.
Wo ist Er? Wo ist Seine Gegenwart?
Er ist immer noch da, wo Er war,
als Sein Sohn im Todeskampf war und Er nichts gemacht hat.
Er schaut nicht gleichgültig zu!
Er lässt sich vom Schmerz der Verwundeten berühren.
Aber sie müssen im Schmelzofen des Feuers gereinigt werden.
So lasst uns einander trösten.
(HUWA YU WAPI, MUNGU HUWA YU WAPI – ein Swahili-Lied des Ambassadors of Christ-Chores aus Ruanda)
Es gibt Momente, in denen ich mich frage: Wo ist Gott? Wenn Krankheit mein Leben bestimmt, wenn Kriege die Welt erschüttern, wenn Unrecht geschieht, wenn selbst die Kirche in Krisen steckt – wo ist Gott dann? Warum greift er nicht ein?
Diese Frage stellt auch das Lied “Huwa yu wapi, Mungu huwa yu wapi?” aus Ruanda (Wo ist Er, wo ist Gott). Es ruft inmitten von Leid und Verzweiflung nach Gott und fragt, ob er uns verlassen hat. Und am Ende gibt das Lied eine Antwort: Gott ist nicht verschwunden. Er ist genau dort, wo er an jenem Tag war, als sein Sohn gekreuzigt wurde. Er hat nicht eingegriffen, sondern zugelassen, dass das Leid seinen Lauf nimmt. Aber das war nicht das Ende. Nach dem Karfreitag kam der Ostermorgen.
Diese Wahrheit gibt mir Hoffnung: Gott sieht mein Leid, er lässt mich nicht allein, auch wenn ich ihn nicht immer spüre. Er geht mit mir durch die Dunkelheit und führt mich zur Auferstehung. Meine Hoffnung liegt nicht darin, dass ich dem Leid entgehe, sondern dass Gott mitten im Leid bei mir ist und daraus neues Leben entstehen lässt.
Wenn wir also fragen: Wo ist Gott?, dann dürfen wir darauf vertrauen: Er ist da. Immer. Was wir tun können, ist, einander zu trösten.