Neben den konkreten Projekten unterstützt die Abtei Königsmünster die missionarische Arbeit unserer Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika. Vor allem in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit und Landwirtschaft wird hier Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Zweimal im Jahr berät die Konferenz der Missionsprokuratoren über Anträge aus den jungen Gemeinschaften und koordiniert die Hilfen. Ganz herzlich bitten wir um Ihren Beitrag dazu.
Konsequent an den Menschenrechten orientiert
Abtei, MissionWeltweit tätige Ordensgemeinschaften schreiben an Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl am 23. Februar
Die Konferenz missionierender Orden (KMO), ein Zusammenschluss von 92 weltweit tätigen Ordensgemeinschaften innerhalb der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK), zu der auch die Abtei Königsmünster gehört, hat in einem Offenen Brief die Kanzler- und Spitzenkandidat:innen von SPD, CDU/CSU, Bündnis90/Die Grünen, FDP, AfD, Die Linke und BSW aufgefordert, ihre Migrations- und Entwicklungspolitik konsequent von den Menschenrechten her zu denken. Vor dem Hintergrund aktueller innenpolitischer und europäischer Debatten zum Thema Asyl und Migration rufen die Ordensgemeinschaften die Spitzenkandidaten dazu auf, öffentlich zur historischen Verantwortung Deutschlands für die Länder des Globalen Südens zu stehen und die Menschen, deren elementare Rechte verletzt würden, zu unterstützen. Die Flüchtlinge seien die Leidtragenden einer Entwicklung, für deren Entstehung „auch wir im Globalen Norden mitverantwortlich waren und sind“. Gerade im Blick auf den menschengemachten Klimawandel appellieren die Ordensgemeinschaften: „Haben Sie den Mut, die Menschen in unserem Land mit der wissenschaftlich gut begründeten Wahrheit zu konfrontieren, dass wir als Menschheit gerade dabei sind, die Überlebensbedingungen für Millionen und Milliarden Menschen zu gefährden und dass damit auch unser Wohlstand in Gefahr ist.“ Die Mitglieder der KMO sind in vielen Ländern der Welt vor Ort an der Seite der Menschen und seien auch weiterhin dazu bereit, „die notwendige sozial-ökologische Transformation“ mit ihren Kräften „im Dienst der Menschen in unserem Land und in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen“.
Den Wortlaut der Pressemitteilung der DOK finden Sie hier.
Im Folgenden dokumentieren wir den Offenen Brief im Wortlaut:
Bonn, 23. Januar 2025
Sehr geehrte …,
als Verantwortliche aus international tätigen katholischen Ordensgemeinschaften wissen wir aus unserer Präsenz in vielen Ländern des Globalen Südens, dass dort die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt deutlich stärker zu spüren sind als in vielen Teilen Europas und bei uns in Deutschland. Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Erdrutsche und vieles mehr erschweren Menschen das Leben, ja Überleben. Der rapide fortschreitende Klimawandel wird immer mehr zu einer zentralen Ursache für Fluchtbewegungen und Migration. Unsere Mitschwestern und Mitbrüder in den betroffenen Regionen erleben dies hautnah.
Nur ein Bruchteil der Menschen, die im Globalen Süden ihre Heimat verlassen (müssen), beabsichtigt die Migration nach Europa. Die meisten von ihnen fliehen in benachbarte Länder, die einen deutlich höheren Migrationsdruck auffangen und verarbeiten müssen als die Staaten Europas. Viele Träger der Entwicklungszusammenarbeit, darunter auch wir Ordensgemeinschaften, leisten mit ihrer Arbeit vor Ort schon jetzt einen Beitrag zur Bewältigung der Auswirkungen von Klimawandel und Migration.
Migration aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen wird weiter zunehmen. Um Akzeptanz dafür zu schaffen, muss deutlich benannt werden: Nicht die Flüchtlinge sind das Problem! Sie sind vielmehr die Leidtragenden einer Entwicklung, für deren Entstehen auch wir im Globalen Norden mitverantwortlich waren und sind. Die Staaten des Globalen Südens brauchen unsere finanzielle Unterstützung zur Anpassung an den Klimawandel. Die jüngste Weltklimakonferenz in Baku im November vergangenen Jahres hat erneut in ernüchternder Weise gezeigt, wie weit der Bedarf im Globalen Süden einerseits und die Bereitschaft der reichen Staaten zur Leistung von Unterstützung andererseits auseinanderklaffen.
All dies ist in vielerlei Hinsicht ein Skandal, denn letztlich beruht unser Reichtum im Globalen Norden auf der Übernutzung und Verschmutzung natürlicher Ressourcen sowie der Ausbeutung im Globalen Süden während der letzten 200 Jahre (*1) Die Länder des Globalen Südens profitieren bis heute nicht angemessen von den Gütern dieser Welt, die laut der Katholischen Soziallehre dem Wohlergehen aller dienen sollen.
Große Sorge bereitet uns auch, dass Migration in der politischen Debatte in Deutschland, wie auch bei unseren europäischen Nachbarn, in erster Linie als Problem begriffen wird. Wer keine Flüchtlinge will, muss mehr für die Fluchtursachenbekämpfung tun. Wenn gut begründete Prognosen stimmen und in 50 Jahren die Lebens- und Versorgungsbedingungen für ca. ein Drittel der Menschheit in ihren traditionellen Siedlungsräumen unerträglich werden, kommen Migrationsbewegungen in Gang, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Hier geht es neben globaler Solidarität und Gerechtigkeit auch um ein wirtschaftliches Interesse der Länder des Nordens, denn in einer derart destabilisierten Welt werden Handelspartner und Absatzmärkte wegbrechen. (*2)
Entsprechend ist der Globale Norden aus moralischen, historischen und eigennützigen Gründen aufgerufen, konsequent das Ende der Nutzung fossiler Energien zu verfolgen und dem Globalen Süden angemessene Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Deutschland als der größten Wirtschaftskraft der Europäischen Union kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Daher appellieren wir an Sie als Kanzlerkandidatin/-kandidat und rufen Sie auf zu Ehrlichkeit und zu einer konsequent von den Menschenrechten her gedachten Migrations- und Entwicklungspolitik, die die langfristigen Interessen der Menschen im Globalen Süden und Norden ernst nimmt.
Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut und dazu gehören die Übereinstimmung von Werten und wissenschaftlicher Analyse und ein von beidem geleitetes Tun. Als Ordensgemeinschaften stehen wir für eine solche Sicht- und Handlungsweise ein und sind bereit, die notwendige sozial-ökologische Transformation mit unseren Kräften im Dienst der Menschen in unserem Land und in den Ländern des Globalen Südens zu unterstützen.
*1 https://www.klimafakten.de/klimawissen/fakt-ist/fakt-ist-deutschland-gehoert-zu-den-top-ten-der-weltgroessten-co2-verursacher#lang
*2 Vgl. Jörg Alt SJ, Milliarden Klimaflüchtlinge?, in: Stimmen der Zeit 6/2024.
Einführung von Abtpräses Javier
Abtei, MissionAm Samstag, 18. Januar 2025, ist P. Javier Aparicio Suárez OSB vom 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner, das gerade in der Abtei Waegwan in Südkorea tagt, zum Abtpräses gewählt worden. Im Anschluss an die Wahl ist er in einer kleinen Zeremonie in der Abteikirche von Waegwan in sein Amt eingeführt worden. Unter feierlichem Glockengeläut und dem SIngen des großen Lobgesangs, des „Te Deum“, hat jeder Teilnehmer des Generalkapitels mit dem Neugewählten den Friedensgruß ausgetauscht. Abt Javier hat dann noch einige Dankesworte an die Versammelten gerichtet und die Gemeinde gesegnet. Auf dem Youtubekanal der Abtei Waegwan kann man sich die kleine Feier anschauen:
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Am Sonntag, 19. Januar 2025, um 16.00 Uhr Ortszeit (8.00 MEZ) findet die feierliche Abtsbenediktion von Abt Javier statt. Hierzu gibt es über den Link unten einen Livestream der Abtei Waegwan:
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Kapitelstagebuch
MissionZur Zeit sind Abt Cosmas und P. Maurus beim Generalkapitel der Missionsbenediktiner in der Abtei Waegwan in Südkorea. An dieser Stelle wird P. Maurus in einem kleinen Blog aus Korea berichten.
Mittwoch, 22.01.2025
„Das 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner ist offiziell beendet.“ Mit diesen Worten schloss Abtpräses Javier heute gegen 10.00 Uhr die letzte Sitzung des Kapitels ab. Vorher wurde noch der Rezess verabschiedet, sozusagen die Dokumentation des Generalkapitels, in der alle Beschlüsse, Diskussionen, Wahlen etc. verzeichnet sind. Ebenso gab es die Gelegenheit, in anonymisierter Weise einen Feedbackbogen auszufüllen. Das ist vor allem für die Vorbereitung des nächsten Generalkapitels wichtig, das nach dem Äbtekongress im Oktober 2028 stattfinden wird. In großer Übereinstimmung wurde vor allem die überwältigende Gastfreundschaft der Mitbrüder der Abtei Waegwan gewürdigt, die keine Kosten und Mühen gescheut haben, den Kapitelsteilnehmern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.
Abschlussmesse des Generalkapitels
Um 11.00 Uhr feierte Abt Javier, assistiert von Abt Pambo aus Mvimwa und Prior Samuel aus der amerikanischen Abtei Newton, die Schlussmesse mit uns. Hier war Gelegenheit, Gott zu danken für ein wirklich gelungenes Generalkapitel. Abt Javier bezog die letzten Worte jeder Heiligen Messe – „Ite, missa est“ – auf die Teilnehmenden des Kapitels: „Geht hin, ihr seid gesandt!“ Es liegt an allen Delegierten, das, was sie während des Generalkapitels erfahren haben, in ihre Gemeinschaften zu bringen.
Gruppenfoto aller Kapitelsteilnehmer
Der Nachmittag ist dann frei – bis auf den neuen Kongregationsrat, der sich zu seiner konstituierenden Sitzung trifft. Am Abend wird dann miteinander der Abschluss gefeiert. Allerdings geht es für die ersten morgen schon wieder in aller Frühe um 4.30 Uhr Richtung Flughafen, um in ihre Heimatländer zurückzukehren. Abt Cosmas und ich sind in der Gruppe, die morgen um 7.00 Uhr aufbricht und noch unsere Gemeinschaft in Namyangju bei Seoul besucht und einen Abstecher an die innerkoreanische Grenze macht. Wir beide werden dann am Freitag zurückfliegen, Abt Cosmas mit einem Abstecher nach Taiwan, wo er in Sachen interreligiöser Dialog unterwegs ist. Damit endet dann auch dieses Kapitelstagebuch – zumindest bis zum nächsten Generalkapitel im Jahr 2028…
Bye bye, Waegwan!
Dienstag, 21.01.2025
Das Generalkapitel nähert sich seinem Ende. Heute war der letzte volle Arbeitstag. Zunächst gab es für die Teilnehmer des Kapitels einige Informationen zu den neuesten Entwicklungen der jüngsten Gründungen der Missionsbenediktiner, die noch nicht unabhängig sind, wo also der Abtpräses als Höherer Oberer fungiert. Es sind Gemeinschaften in Katibunga/Sambia, Mécua/Mosambik, Ägypten und Kuba. Die Gemeinschaft von Mécua/Mosambik ist insofern besonders, weil die Initiative zur Gründung von einem unserer afrikanischen Klöster, der Abtei Ndanda in Tansania, ausging. In Kuba entwickeln sich die Dinge langsam, aber stetig; zurzeit wird das Kloster für die junge Gemeinschaft gebaut. Da die Mönche dort bis jetzt in Containern leben, wird dieses Kloster mit einigen Gästezimmern eine echte Erleichterung sein. Es war eine gute Sache, von den Entwicklungen unserer dynamischen, jungen Gemeinschaften aus erster Hand berichtet zu bekommen.
Der Nachmittag stand im Zeichen von einigen Wahlen. So wurden die sog. Offizialen und der Kongregationsrat gewählt, die Abt Javier in der Leitung unterstützen werden. Zwei Höhere Obere wurden als seine Stellvertreter gewählt: Abt Michael Reepen von der Abtei Münsterschwarzach und Abt Blasio Park von der gastgebenden Abtei Waegwan. Zum Kongregationsrat gehören von Amts wegen der Missionsprokurator der Kongregation, quasi der Nachfolger von Abt Javier, der noch nicht feststeht, und der Kongregationssekretär, P. Basil Barasa aus der kenianischen Abtei Tigoni. Sie werden vom Abtpräses ernannt und vom Generalkapitel bestätigt. Anschließend wurden fünf weitere Mitglieder in den Kongregationsrat gewählt: Abt Emmanuel Rutz aus Uznach/Schweiz, P. Noach Heckel aus Münsterschwarzach, Abt Pambo Mkorwe von Mvimwa/Tansania, Abt Christian Temu von Ndanda/Tansania und P. Pachomio Choe vom koreanischen Priorat Namyangju bei Seoul.
In die Kapitelskommission, die für die Vorbereitung und Durchführung des nächsten Generalkapitels verantwortlich ist, wurde neben Br. Immanuel Lupardi von St. Ottilien die gesamte Delegation aus Meschede, Abt Cosmas und P. Maurus, gewählt.
Morgen vormittag endet dann das 23. Generalkapitel mit der Verlesung des sog. Rezesses, der Dokumentation aller Beschlüsse und Ereignisse dieser Tage. Anschließend findet um 11.00 Uhr die Abschlussmesse statt. Der neugewählte Kongregationsrat trifft sich dann zum ersten Mal morgen Nachmittag, und am Abend wird dann miteinander gefeiert, bevor es am Donnerstag wieder an die Abreise geht – mit vielen Eindrücken reicher.
vlnr: Abt Michael, Abtpräses Javier, Abt Blasio
Montag, 20.01.2025
Nach einem Wochenende voller außergewöhnlicher Ereignisse tat es gut, heute mit der alltäglichen Arbeit eines Generalkapitels weiterzumachen. Ein wichtiger Punkt sind dabei immer Berichte aus den einzelnen Gemeinschaften, damit alle von den verschiedenen Lebenssituationen in den verschiedenen Ländern und Klöstern wissen. Da für einzelne Berichte bei diesem außerordentlichen Kapitel wenig Zeit ist, hat man sich dazu entschieden, heute den Regionen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Das Leben der Missionsbenediktiner ist dezentral organisiert – es gibt keine zentrale Figur, wie es z.B. der Ordensgeneral bei den Jesuiten oder Franziskanern ist. In Benediktinerklöstern liegt die Organisation bei der einzelnen Gemeinschaft und ihrer Leitung. Der Abtpräses hat eine eher repräsentative Funktion, er ist ein Brückenbauer zwischen den Gemeinschaften und begleitet vor allem Gemeinschaften in diversen Problemsituationen. In den einzelnen Regionen (Afrika, Europa, Asien, Lateinamerika/Karibik) spielt sich das Leben ab. Und so stand der heutige Vormittag im Zeichen der Regionen. Zunächst trafen sich die Vertreter der vier Regionen in Kleingruppen, um über die vergangenen Jahre zu reflektieren: Struktur, Treffen, Herausforderungen. Jede Region sollte je drei Schwerpunkte ihrer Arbeit benennen und ins Plenum bringen. Im Plenum kamen dann in einer Art Interview drei Vertreter der jeweiligen Region zu Wort, die die Diskussionen in der Gruppe zusammenfassten. Anschließend erzählte ein Vertreter von außen, ein externer Beobachter einer anderen Region, seine Sichtweise. In einem dritten Schritt wurde der Raum für Fragen aus dem Plenum geöffnet. So bot sich ein buntes Bild unserer vielfältigen Kongregation: Wir hörten von einer unglaublichen Vitalität unserer afrikanischen Klöster mit vielen Berufungen, von schwindenden Ressourcen der europäischen Gemeinschaften, vom Versuch, internationale Gemeinschaften aufzubauen, von der sprachlichen und kulturellen Vielfalt der asiatischen Region mit Klöstern in Südkorea, China, Indien und den Philippinen und von kleinen Gemeinschaften in Kolumbien, Venezuela und auf Kuba, die mit politischen Herausforderungen in ihren Ländern konfrontiert sind. Wichtig in all dieser Vielfalt ist, dass die Kongregation der Missionsbenediktiner eins bleibt in ihren Bemühungen, Christus nachzufolgen und den Menschen die Liebe Gottes zu verkünden. Diese Einheit in Vielfalt wurde heute für mich in den einzelnen Beiträgen spürbar und welch immenser Reichtum es ist, solch einer im wahrsten Sinn des Wortes bunten Kongregation anzugehören!
Das Generalkapitel als höchstes gesetzgebende Versammlung der Missionsbenediktiner schaut sich auch regelmäßig die Konstitutionen, das Eigenrecht, an, um hier evtl. Änderungen vorzunehmen, die sich z.B. aus Änderungen im universalen Kirchenrecht ergeben. Das stand am Nachmittag auf dem Programm, wo es um rechtliche Anpassungen im Besitzrecht der Klöster ging, die sich aus neuen vatikanischen Dokumenten ergeben. Eine recht trockene juristische Angelegenheit, durch die wir aber kompetent von P. Noach, unserem Rechtsexperten, geführt wurden.
Im Anschluss ging es nochmals in die Regionalgruppen, wo es um das wichtige Thema von Ökologie und nachhaltigem Wirtschaften ging. Die Bewahrung der Schöpfung geht ja alle unsere Gemeinschaften an, und da sind alle mit vielen Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energien, Aufforstung etc. auf dem Weg. Wichtig ist dabei – und das wurde im Plenum klar – ein Bewusstsein in unseren Gemeinschaften, aber auch in unseren Nachbarschaften für die ökologische Frage zu schaffen, von der das Überleben unseres Planeten abhängt. Das Thema der Ökologie ist vor allem eines, das in den Regionen bearbeitet wird, denn hier geht es um konkrete Maßnahmen vor Ort zur Bewahrung der Schöpfung.
Sonntag, 19.01.2025 – Tag der Abtsbenediktion
Am heutigen Sonntag fanden keine Sitzungen statt. Der Tag stand ganz im Zeichen der Benediktion, der Segnung unseres neuen Abtpräses Javier. Die Abtsbenediktion fand um 16.00 Uhr Ortszeit in der Abteikirche von Waegwan statt. Bischof Kim aus der Diözese Gwangju stand der Eucharistiefeier vor, an der neben den Teilnehmern des Generalkapitels und der Gemeinschaft von Waegwan auch die Schwestern des Priorates Daegu und die Oblatengemeinschaft der Abtei teilnahmen. Abtprimas Jeremias hielt die Predigt und dankte in sehr persönlichen Worten dem neuen Präses für seine Freundschaft. Er ermutigte ihn, ein wirklicher Vater für seine Brüder zu sein. Während der Benediktion erhielt Abt Javier die Insignien seines Amtes, Mitra und Hirtenstab. Am Ende der Feier betonte er in seinen Dankesworten, dass jede Gemeinschaft der Missionsbenediktiner einzigartig und wichtig sei. Mit jeder Gemeinschaft wolle er so zusammenarbeiten, dass der Auftrag der Missionsbenediktiner überall auf gute Weise erfüllt werden kann.
Ich möchte diesen Eintrag so beenden, wie es Abt Christian von Ndanda in seinem Tagesbericht an die Gemeinschaften getan hat: „Noch einmal, Abtpräses Javier: Hab Mut! Die Kongregation steht hinter Dir. Mögest Du durch den Glauben und das Engagement Deiner Mitbrüder ermutigt werden!“
Samstag, 18.01.2025 – Wahltag
HABEMUS ABBATEM! Mit Freude dürfen wir mitteilen, dass das 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner von St. Ottilien am 18.Januar 2025 P. Javier Aparicio Suárez OSB in der Abtei Waegwan in Südkorea zum Abtpräses gewählt hat. P. Javier wurde 1969 in Valladolid/Spanien geboren und legte seine Ordensgelübde am 20. August 1988 ab. Zum Priester wurde er am 23.07.1994 geweiht. Seine Stabilität übertrug er am 21.3.2004 nach St. Ottilien. Von 2010 bis 2021 war er Oberer des Pilgerklosters in Rabanal del Camino auf dem Jakobsweg. Seit 2021 war er als Missionsprokurator der Kongregation in der Leitung in St. Ottilien tätig und hat im Laufe dieser Jahre die Projekte der Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika koordiniert.
Nach der Wahl verkündeten die Glocken der Abtei Waegwan das freudige Ereignis, und alle Teilnehmer des Generalkapitels zogen feierlich in die Kirche ein, wo Abt Javier der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Wir sangen das feierliche Te Deum, und jeder tauschte mit dem Neugewählten den Friedensgruß aus. Dann richtete Abt Javier einige Dankesworte an die in der Kirche Versammelten, speziell an die Mitbrüder in Waegwan für ihre Gastfreundschaft. Er bezog sich auf ein Wort seines Landsmanns Ignatius von Loyola, alle Menschen in Christus zu lieben und ihnen zu dienen. Dieser Aufgabe wolle er als Abtpräses nachkommen.
An die Zeremonie in der Kirche schloss sich ein kurzer Empfang an. Heute Nachmittag ist Ausflugstag. Wir machen uns auf den Weg, um einen Einblick in die Gemeinden der Abtei Waegwan zu bekommen und besuchen unsere Mitschwestern im Priorat Daegu der Missionsbenediktinerinnen zur Vesper und zum Abendessen.
Morgen wird Abt Javier die Abtsbenediktion erhalten.
Nachmittags hat die Gemeinschaft von Waegwan ein kleines kulturelles Programm für uns organisiert, damit die Teilnehmer des Generalkapitels auch Land und Leute ihres Gastgeberlandes kennenlernen konnten. Zunächst stand ein Konzert mit traditionellen koreanischen Instrumenten in einem Kulturzentrum bei Waegwan auf dem Programm. Dazu hat uns der Gouverneur der Provinz Chilgok, zu der die Abtei Waegwan gehört, persönlich begrüßt. Zu dieser geistigen Stärkung trat auch eine leibliche Stärkung, als nach dem Konzert koreanisches Finger Food gereicht wurde. Anschließend besuchten wir einige Pfarreien, die vom Kloster aufgebaut wurden und in denen heute Mönche der Abtei tätig sind. Die Pfarrkirche in der Stadt Waegwan ist von P. Alwin Schmid OSB errichtet worden. Pater Alwin Schmid (1904-1978) wirkte als ein Pionier der Kirchenarchitektur in Korea. Zwischen 1937 und 1978 entwarf er ungefähr 185 kirchliche Gebäude, darunter zahlreiche Kirchen, Kapellen und Gemeindezentren. Seine späteren Werke spiegeln dabei in herausragender Weise den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Kennzeichnend für seine Bauten sind Funktionalität, eine gewisse „bescheidene“ Nüchternheit und ein hohes Maß an Anpassung an die jeweilige landschaftliche oder städtische Umgebung.
Der Tag endete mit dem Besuch unserer Mitschwestern, der Missionsbenediktinerinnen im Priorat Daegu, das ungefähr 30 Minuten mit dem Auto von Waegwan entfernt liegt. Die Schwestern in Daegu betreiben dort ein Gästehaus, einen Kindergarten, eine Bibelschule, ein Pflegeheim und ein Haus für die alten Schwestern. In der Kirche des Priorates sangen wir die Vesper, und im Anshcluss bewirteten die Schwestern uns sehr großzügig in ihrem Speisesaal. Dabei erfreuten sie uns mit der musikalischen Darbietung eines koreanischen Liedes. Abt Javier dankte den Schwestern des Priorates für ihre Gastfreundschaft und lud sie zu seiner Abtsbenediktion ein, die morgen, am 19.1.2025, um 16.00 Uhr stattfindet.
Freitag, 17.1.2025
Der Tag heute begann mit der Eucharistiefeier um 7.00 Uhr, die Abtprimas Jeremias mit uns feierte, assistiert von P. Javier Aparicio Suarez, dem Kongregationsprokurator, und P. Pachomius Choe, Prior von Namyangju bei Seoul, einer Gemeinschaft, die ihr Mönchtum auf spezifisch koreanische Weise lebt. Abt Jeremias rief uns den heutigen Tagesheiligen, den hl. Antonius, ins Gedächtnis, der auch als Vater des Mönchtums gilt. In ihm feiern wir sozusagen unsere Wurzeln. Er hörte auf das Wort des Evangeliums, alles zu verlassen und Jesus nachzufolgen, und setzte es konsequent in die Tat um – darin sei er ein Vorbild, auch für uns, die wir heute nach dem Willen Gottes für uns und unsere Gemeinschaften suchten.
Eucharistiefeier mit Abtprimas Jeremias
Am Beginn der thematischen Einheit richtete unser Propräses, Abt Michael, der kommissarische Leiter der Kongregation, das Wort an uns und ermutigte uns, um den Geist Gottes zu beten und dabei nicht auf Namen festgelegt zu sein, sondern offen zu bleiben für das Wirken des Geistes. Im Anschluss daran bestand die Gelegenheit, sich in regionalen Kleingruppen auszutauschen über die Frage, was Herausforderungen für unsere Kongregation seien und welche Kompetenzen ein Abtpräses heute haben muss. Dabei gingen wir nach der Methode des geistlichen Gesprächs vor, die auch auf der Weltsynode zum Einsatz kam. Bei dieser ignatianischen Methode geht es nicht so sehr um eine Diskussion, bei der ich versuche, alle von meiner Meinung zu überzeugen, sondern um ein wirkliches Hören aufeinander, das sich auch anfragen und bereichern lässt von der Meinung des Anderen. Es ist ein geistlicher Weg, der eingerahmt ist von Stille und Gebet. Der Vorteil ist, dass wirklich jeder seine Meinung äußern kann und diese Meinung auch zunächst einmal im Raum stehen bleibt. Am Ende geht es darum, nicht einen Mehrheitsbeschluss zu finden, sondern einen größtmöglichen Konsens, der von allen mitgetragen werden kann. Ich habe diese Methode als sehr hilfreich empfunden. Nach diesem ersten Schritt war die Gelegenheit, sich in einer Einzelarbeit Gedanken zu machen über mögliche Kandidaten und alle menschlichen Sinne dazu zu befragen – Kopf (das Rationale), Bauchgefühl (die Emotionen) und Herz (Intuition). In Zweier- und Vierergesprächen bestand dann die Möglichkeit zum Austausch darüber. So wurde der Horizont des Einzelnen noch einmal geweitet auf weitere, bis dahin vielleicht unbedachte Möglichkeiten, sodass alle auf gute Weise in die Wahl gehen können.
Wahlkabine
Am Nachmittag wurde es dann ernst. P. Noach Heckel von der Abtei Münsterschwarzach, als Kirchenrechtler Mitglied der Juridischen Kommission des Generalkapitels, erläuterte den Teilnehmern des Generalkapitels die Wahlordnung, wie sie das Eigenrecht der Kongregation von St. Ottilien, insbesondere die Ordnung zur Wahl eines Abtpräses, vorsieht. Die Wahl setzt sich aus einer Vorwahl, die heute Nachmittag stattfindet, und der eigentlichen Wahl am Samstag zusammen. Die Vorwahl dient der Nennung geeigneter Kandidaten und der Erstellung der Wahlliste. Das passive Wahlrecht haben, d.h., wählbar sind alle Mönche unserer Kongregation, die beim Zeitpunkt der Wahl mindestens 35 und höchstens 65 Jahre alt sind, die Priesterweihe empfangen haben und die nötigen kirchenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Erfüllt jemand ein Kriterium nicht, kann er postuliert (vorgeschlagen) werden; bei einer Wahl mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit bis zum dritten Wahlgang ist eine Postulation möglich – diese muss dann aber vom Papst bestätigt werden. Nach einem neuen Dokument von Papst Franziskus aus dem Jahr 2021 gilt das auch für Brüder, die nicht die Priesterweihe empfangen haben.
Das aktive Wahlrecht haben die Mitglieder des Kongregationsrates, des Leitungsgremiums der Missionsbenediktiner, die Oberen der unabhängigen Häuser und die Delegierten der jeweiligen Gemeinschaften. Bei diesem Generalkapitel sind das 42 Mitglieder, die den Abtpräses wählen. Erreicht ein Kandidat in den ersten vier Wahlgängen die Zwei-Drittel-Mehrheit aller Stimmen, ist er für acht Jahre gewählt. Im fünften und sechsten Wahlgang ist die absolute Mehrheit nötig. Erreicht auch diese kein Kandidat, so wird im siebten Wahlgang derjenige mit einer einfachen Mehrheit für vier Jahre gewählt.
Die Vorwahl findet heute Nachmittag statt, die eigentliche Wahl nach einer Votivmesse zum Heiligen Geist am Samstagmorgen. Die Glocken der Abtei Waegwan werden ein positives Ergebnis verkünden, und der Neugewählte wird in der dortigen Kirche vorgestellt.
Da die Wahl geheim und vertraulich ist, wird nun auch der Tagebuchschreiber in die „Wahlklausur“ gehen. Von der Wahl selbst wird es hier keine Informationen geben, denn diese ist streng vertraulich. Morgen melde ich mich dann wieder und kann dann hoffentlich einen neuen Abtpräses verkünden…
Wahlurne
Donnerstag, 16.1.2025
„Das 23. Generalkapitel der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in der Abtei Waegwan ist eröffnet.“ Diesen Satz sagte Abt Michael Reepen OSB von der Abtei Münsterschwarzach während der ersten Sitzung heute morgen. Sehr oft fiel dabei das Wort „außerordentlich“, handelt es sich doch bei diesem Generalkapitel, der höchsten gesetzgebenden Versammlung der Missionsbenediktiner, zu denen aus allen Klöstern der Kongregation Mitbrüder zusammenkommen, um ein Kapitel sozusagen „außer der Reihe“. Es war nötig geworden, nachdem Abt Jeremias Schröder im September 2024 vom Äbtekongress in Rom zum Abtprimas, dem Repräsentanten aller Benediktiner weltweit, gewählt wurde. So ist dieses Generalkapitel vor allem ein Wahlkapitel, das einen Nachfolger in der Kongregationsleitung wählt.
Eröffnungsmesse des Generalskapitels mit Abt Michael von Münsterschwarzach
Der Tag begann um 7.00 Uhr mit der Eucharistiefeier zur Eröffnung des Kapitels in der Kapelle des Exerzitienhauses in Waegwan. Abt Michael, der als sog. Propräses die Kongregation bis zur Wahl eines neuen Abtpräses leitet, bezog die Lesungen des heutigen Tages auf die vor uns liegenden Tage. „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen!“ (Hebr 3,7) Das „Heute“ des Hebräerbriefs ermahne uns, zu hören, was der Geist Gottes unserer Kongregation heute sagen will. Und das Evangelium, in dem Jesus den Aussätzigen heilt (Mk 1,40-45) rufe auch uns zu Heilung und Versöhnung auf. Die Messe war geprägt von der Internationalität der Kongregation – koreanische Gesänge, die Lesung in Swahili, das Evangelium auf Französisch, die Fürbitten in verschiedenen Sprachen, die Gebete auf englisch. Ein großer Reichtum der Weltkirche ist in diesen Tagen erlebbar.
Kaffeepause zwischen den Sitzungen
Nach der offiziellen Eröffnung des Generalkapitels und der Vorstellung der Technik – wie schon 2022 ist dieses Generalkapitel vor allem digital und läuft über die Plattform Teams – hat unser Abt Cosmas, der einer der Moderatoren des Kapitels ist, in einem „Role Call“ alle Teilnehmer aufgerufen und zugleich den Mitarbeitenden für ihren Einsatz gedankt. Denn solch eine Veranstaltung lebt ja gerade von denen, die viel Arbeit im Hintergrund tun: Übersetzer, Protokollanten, Techniker, Juridische Kommission, Moderatoren, Zeremoniar (für die Liturgie Verantwortlicher), …
Moderatoren im Gespräch
Die ersten Tage dienen vor allem der Rückschau auf die Amtszeit von Abt Jeremias, der 24 Jahre unserer Kongregation als Abtpräses vorgestanden hat, die ersten zwölf Jahre auch als Erzabt von St. Ottilien, seit der Trennung der Ämter im Jahr 2012 als sog. „frei schwebender“ Abtpräses. So wird es einige Berichte aus der Kongregationsleitung geben. Auch Abtprimas Jeremias ist inzwischen angekommen und wird sich Zeit für uns nehmen. So dient die Rückschau auch dazu, die Zukunft der Missionsbenediktiner mit ihren Herausforderungen zu finden, um dann am Samstag den wählen zu können, der für die anstehenden Aufgaben am besten geeignet ist.
Dresdner Christstollen – eine beliebte Speise in Korea
Jeder Kapitelsteilnehmer erhält ein Namensschild
Der Nachmittag war geprägt von Berichten der Kongregationsleitung. So stellte P. Javier Aparicio OSB, der als Kongregationsprokurator die Projekte der Missionsbenediktiner koordiniert, seine Arbeit vor. Die Missionsprokuren und ihre Wohltäterinnen und Wohltäter unterstützen die Arbeit der jungen Klöster in den Bereichen Bildung und Gesundheitswesen. Der größte Bereich war in den letzten Jahren die Entwicklung der ökologischen Nachhaltigkeit unserer Gemeinschaften durch den Aufbau von Solaranlagen und weiterer regenerativer Energien. Ökologie ist auch eines der Themen, das uns im weiteren Verlauf dieses Kapitels beschäftigen wird.
Blick in den Versammlungsraum des Generalkapitels
Schließlich berichtete Abtprimas Jeremias in sehr persönlichen Worten von den Entwicklungen nach seiner Wahl zum obersten Repräsentanten der Benediktiner. Er sprach von aktuellen Projekten und Herausforderungen, seinen Lernschritten im Umgang mit vatikanischen Behörden und davon, wo er unsere Kongregation der Missionsbenediktiner im Gesamtgefüge der benediktinischen Familie weltweit sieht. Besonders würdigte er den Beitrag, den unsere afrikanischen Gemeinschaften mit ihren vielen Berufungen leisten können, um kleineren Gemeinschaften auf ihrem Heimatkontinent Hilfen an die Hand zu geben. Unter den Top 10 der größten benediktinischen Gemeinschaften auf der Welt seien mindestens vier aus unserer Kongregation, was die Bedeutung der Missionsbenediktiner unterstreicht.
Abtprimas Jeremias im Gespräch mit Abt Michael
Die Tage des Generalkapitels sind eingebettet in das gemeinsame Gebet. So beginnen wir jeden Morgen mit der Feier der Eucharistie und beten nach den Sitzungseinheiten miteinander die Vesper. Und auch das gemütliche Beisammensein, das sog. „Socializing“, gehört zum Tagesablauf fest dazu. So wachsen die Mitglieder des Generalkapitels immer mehr in ihrem brüderlichen Beisammensein und erfahren, was benediktinische Einheit bedeutet, ohne die Vielfalt ihrer jeweiligen Kulturen aufzugeben – denn gerade diese gelebte Vielfalt ist es, die den Reichtum unserer Kongregation und aller Gemeinschaften in ihr ausmacht.
Mittwoch, 15.1.2025
Mittlerweile sind fast alle Teilnehmer des Generalkapitels in Südkorea angekommen. Es ist eine bunte Mischung aus Mönchen verschiedenster Klöster und Nationen zusammengekommen, was sich auch an der Farbe der Ordensgewänder zeigt (neben dem klassischen Schwarz gibt es auch weiße und orangene Habite der Mitbrüder aus Afrika und Indien).
Heute feiert die Abtei Waegwan ihr Patronatsfest. Sie ist den beiden Heiligen Maurus und Placidus geweiht, die als erste Schüler Benedikts gelten. So gab es heute um 10.30 Uhr in der Abteikirche ein feierliches Pontifikalamt, dem der hiesige Abt Blasio Park OSB vorstand. Die Messe war in koreanischer Sprache mit den lateinischen Messgesängen. Am Ende richtete Abt Blasio einige Worte auf englisch an die Kapitelsteilnehmer und die versammelte Gemeinde und rief dazu auf, Botschafter des Friedens in den einzelnen Gemeinschaften zu sein. Er verwies auf die angespannte politische Situation in Südkorea und rief zum Gebet um Frieden auf. An das Festhochamt schloss sich ein ebenso festliches Mittagessen mit dem Konvent von Waegwan im Exerzitienhaus an. Zur Feier des Tages stifteten Wohltäter des Klosters ein großes Spanferkel.
Heute konnte ich auch schon einen Blick in den Tagungsraum werfen, in dem wir uns in den nächsten Tagen viele Stunden lang aufhalten werden. Gemeinsam mit P. Adam vom Priorat Schuyler in den USA konnte ich die Übersetzerkabinen inkl. der Technik inspizieren. Ich bin nicht nur offizieller Vertreter von Königsmünster, sondern helfe mit anderen Brüdern auch beim Übersetzen. Neben den Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche und vom Deutschen ins Englische gibt es auch Mitbrüder, die ins Französische und Spanische übersetzen, sodass jeder in seiner bevorzugten Sprache reden kann.
Am Nachmittag bestand dann die Gelegenheit, an einer kleinen Teezeremonie teilzunehmen, bei der koreanische Spezialitäten verkostet wurden. Das Generalkapitel bietet den Teilnehmern auch die Gelegenheit, die koreanische Kultur kennenzulernen.
Anbei noch ein kleiner Videogruß, den ich heute morgen vom Balkon meines Zimmers aufgenommen habe:
Dienstag, 14.1.2025
Die erste Nacht in Südkorea tat den müden Knochen gut. Die Temperaturen bewegen sich in dieser Zeit um den Gefrierpunkt, es ist also Winter in Korea – also ähnlich wie in Deutschland. Als ich im August 2024 zum Treffen der Missionsprokuratoren hier war, war Hochsommer mit Temperaturen um die 36 Grad. Korea kennt also die Extreme von kaltem und heißem Wetter.
Wir sind im neuen Exerzitienhaus der Abtei untergebracht, das vor wenigen Monaten eingeweiht wurde. Ein beeindruckender Bau in moderner Architektur, der durch klare Formen und das Zusammenspiel von Sichtbeton und Glas besticht. Das Haus der Stille in Meschede ist dagegen winzig… Jeder der Teilnehmer des Generalkapitels hat ein Zimmer mit eigenem Balkon mit einer wunderbaren Sicht auf das Kloster. Ich hatte gestern einige Bilder versprochen, die ich nun gerne nachreiche:
2007 ist das Kloster in großen Teilen bei einem Feuer abgebrannt. Es war die Nacht auf Karfreitag, und da alle Mönche gerade bei der nächtlichen Anbetung in einem anderen Teil des Klosters waren, ist glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen. In einem Kraftaufwand ist in wenigen Jahren das Kloster mitsamt der Kirche neu aufgebaut worden.
Nach dem Brand wiederaufgebautes Kloster und Kirche
Am Vormittag hatte ich die Gelegenheit, länger mit unserem P. Thomas Timpte OSB zu sprechen. Der gebürtige Bottroper lebt und arbeitet schon seit über 60 Jahren in Südkorea, hat im vergangenen Jahr sein 70. Professjubiläum und seinen 92. Geburtstag gefeiert und ist immer noch geistig rege. Mittlerweile lebt er in Hwasun, einem abhängigen Haus der Abtei Waegwan, hat es sich aber nicht nehmen zu lassen, seine Mitbrüder aus Meschede zu begrüßen.
Mit P. Thomas Timpte, der schon lange in Südkorea lebt
Am Nachmittag stand eine Führung durch das Kloster und die Betriebe der Abtei auf dem Programm. Die Abtei Waegwan, die nach dem Koreakrieg 1949/50 und der Vertreibung der Mönche aus dem Norden im Süden wiederaufgebaut wurde, ist ein lebendiges Kloster mit vielen, sehr großen Werkstätten. Zur Abtei gehören vier Schulen, ein Gästehaus, ein Klosterladen, Schreinerei, Druckerei, Kerzenmanufaktur, Glaswerkstatt und Metzgerei. Abt Blasio hat uns persönlich geführt. Ebenfalls am Nachmittag kamen die Delegierten aus den afrikanischen Klöstern an, die sich nun ebenfalls vom Jetlag erholen.
Sonntag, 12.1.2025/Montag, 13.1.2025
Um 8 Uhr morgens wurden Abt Cosmas und ich zum kleinen, gemütlichen Flughafen nach Paderborn gebracht, um die lange Reise nach Südkorea anzutreten. Das Generalkapitel ist die höchste verfassunggebende Instanz der Missionsbenediktiner und setzt sich aus den Oberen der einzelnen Klöster und je einem gewählten Konventsdelegierten als Vertreter der Gemeinschaften zusammen. Dazu gibt es noch Übersetzer, Sekretäre, Moderatoren, … Normalerweise findet das Generalkapitel alle vier Jahre statt, das letzte allerdings erst vor zwei Jahren. Da aber im September 2024 Abt Jeremias Schröder zum Abtprimas der Benediktiner gewählt wurde, muss nun ein Nachfolger für ihn bestimmt werden. Diese Wahl nimmt das Generalkapitel wahr.
Nach einem kurzen Zubringerflug nach München treffen wir dort fast die gesamte Delegation aus Europa, unserer Klöster in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Das gibt ein großes Hallo, bevor es nach Seoul weitergeht – ein 11 1/2-stündiger Flug, wozu noch einmal acht Stunden Zeitverschiebung kommen. Nachdem dann alle in Seoul erfolgreich durch Gepäckabfertigung und Immigration gekommen sind, geht es mit einem eigens für uns gecharterten Reisebus weiter in die Abtei Waegwan, eine Fahrt, die noch einmal vier Stunden dauert. Zwischendurch können einige Mitbrüder die erste Bekanntschaft mit dem sehr nahrhaften koreanischen Essen machen.
In der Abtei Waegwan übernachten wir im Exerzitienhaus, das erst vor wenigen Monaten eingeweiht wurde – ein großer, moderner Bau, in dem jeder ein eigenes Zimmer mit Balkon und (wichtig) funktionierender Heizung erhält. Morgen bei Tageslicht werde ich einige Fotos zeigen. Kurz können Abt Cosmas und ich noch P. Thomas Timpte begrüßen, unseren 92jährigen Missionar, der schon über 60 Jahre in Korea lebt und perfekt inkulturiert ist. Dann heißt es erst einmal: den Jetlag ausschlafen. Gut, dass vor dem offiziellen Start des Generalkapitels morgen noch ein freier Tag ist.
Primiz von P. Victor
Abtei, MissionAm Sonntag, den 29. September 2024, hatten wir die Ehre, dass P. Victor Chambi OSB aus der Abtei Mvimwa in Tansania im Rahmen des sonntäglichen Konventamtes seine Primiz (erste hl. Messe als Priester) in der Abteikirche hielt. Am 28. Juli 2024 ist er zusammen mit fünf Seminaristen seiner Heimatdiözese Sumbawanga dort zum Priester geweiht worden. P. Victor ist seit November 2018 in Deutschland, hat zwei Jahre in der Cella St. Benedikt in Hannover gelebt und dort die deutsche Sprache erlernt, bevor er in Salzburg das Studium der Theologie begonnen hat. Nach der heutigen Primiz bei uns wird er nach Salzburg zurückkehren, um sein Studium abzuschließen.
In seiner Begrüßung dankte der Neupriester allen Menschen, die ihn in den letzten Jahren begleitet und unterstützt haben. In der Predigt skizzierte P. Maurus, Missionsprokurator der Abtei, das Wesen des priesterlichen Dienstes darin, den Menschen ihre gottgeschenkte Würde zuzusagen und ihnen dabei zu helfen, ihre Berufung zu entdecken. P. Victor habe in seinem Leben immer wieder Grenzen zu anderen Menschen hin überschritten und sei in diesem Sinne ein echter Missionsbenediktiner.
Br. Maximilian und Br. Wolfgang, beides Mitbrüder von P. Victor aus der Abtei Mvimwa, haben die Gemeinschaft in Tansania bei dem Primizgottesdienst vertreten; Bruder Wolfgang spielte außerdem Orgel und bereicherte den Gottesdienst mit einigen Gesängen. Im Anschluss an die Primiz bestand für die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher die Gelegenheit, den Primizsegen zu erhalten und bei einem Empfang im Foyer der OASE dem Neupriester persönlich zu gratulieren.
Wir wünschen P. Victor Gottes Segen in seinem priesterlichen Dienst vor Gott und für die Menschen!
Traurige Nachrichten aus Ndanda
Abtei, MissionHeute früh (12.07.2024) erreichte uns aus unserer Partnerabtei Ndanda in Tansania die traurige Nachricht, dass P. Cornelius Mdoe, P. Pius Boa, und Br. Bakanja Mkenda bei einem schweren Verkehrsunfall 60 km von der Abtei entfernt ums Leben kamen. Die drei Brüder waren auf dem Weg nach Dar es Salaam.
P. Pius hat 2018 einige Monate in unserer Gemeinschaft gelebt, um an einem Deutsch-Intensivkurs teilzunehmen. Wir unterstützten ihn mit einem Stipendium für ein Zusatzstudium am Monastischen Institut in Sant’Anselmo, Rom, das er erfolgreich abgeschlossen hat. Er arbeitete einige Jahre in Ndanda als Novizenmeister.
Br. Bakanja leitete zuletzt Prokura und Gästehaus seiner Gemeinschaft in Kurasini, Dar es Salaam. Hier war er einer der Nachfolger unseres 2011 verstorbenen P. John Rocksloh, der dieses Haus maßgeblich aufgebaut hat. Als Missionsprokurator war er unser Verbindungsmann und hielt uns regelmäßig über die neuesten Entwicklungen der missionarischen Projekte der Abtei Ndanda, vor allem in Dodoma und in Mecua, Mosambik auf dem Laufenden. Vor einem Monat erst war er in Deutschland und hielt auf der Jahrestagung für Weltkirche und Mission einen Vortrag über Kolonialismus und Mission. Er war zudem immer wieder Autor in unserem „Gruß aus Königsmünster“ und brachte unseren Leserinnen und Lesern die afrikanische Spiritualität nahe.
Wir vertrauen P. Cornelius, Br. Bakanja und P. Pius der Liebe Gottes an und sind in Gedanken und Gebeten bei Abt Christian und der Gemeinschaft von Ndanda!
Priesterweihe von Br. Victor
Abtei, MissionAm Sonntag, den 7. Juli 2024, hat Bruder Victor, der seit über fünf Jahren bei uns lebt und zur Zeit in Salzburg Theologie studiert, zum letzten Mal bei uns seinen Dienst als Diakon ausgeübt. Gestern ist er nach Tansania in seinen „Heimaturlaub“ aufgebrochen, den er in der Abtei Mvimwa und bei seiner Familie verbringen wird. Am 28. Juli wird er zusammen mit sechs anderen Kandidaten in seiner Heimatdiözese Sumbawanga zum Priester geweiht. An der Weihe wird auch eine Delegation aus Meschede und Hannover teilnehmen – in der Cella St. Benedikt hat Br. Victor lange gelebt und in Hannover die deutsche Sprache gelernt.
Bruder Victor wird im September nach Deutschland zurückkommen, um seine Studien zu beenden. So freuen wir uns, dass er am Sonntag, den 29. September, im Konventamt um 9.30 Uhr seine Primiz in unserer Abteikirche halten wird. Zu dieser Feier möchten wir Sie schon jetzt einladen!
Wir wünschen Bruder Victor ein gutes Ankommen in Tansania, freudige Begegnungen mit seinen Mitbrüdern, seiner Familie und Freunden und eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf die Weihe!
Unterstützung für die Ukraine
Abtei, MissionAm 20. April 2024 hat uns der griechisch-katholische Erzbischof der westukrainischen Diözese Ivano-Frankivsk, Dr. Volodymyr Vijtyshyn, mit seinem Bischofsvikar, Dr. Michael Klapkiv, besucht. In einer Begegnung mit unserer Gemeinschaft hat er von der aktuellen Lage in der Ukraine berichtet und von den Bemühungen seiner Erzdiözese, den vielen Menschen zu helfen, die als Binnenflüchtlinge aus den Kriegsgebieten in der Ostukraine bei ihnen ankommen. Beeindruckt von seinen Ausführungen, haben wir uns dazu entschlossen, den Erzbischof mit einem Betrag von € 2000,- finanziell zu unterstützen.
Am 13. Mai 2024 hat uns Erzbischof Volodymyr einen Brief geschickt, in dem er sich für die Hilfe bedankt. Er berichtet von dem blutigen und grausamen Krieg, der „täglich Leid und die Angst vor ständigen Verlusten“ mit sich bringe, aber auch vom „unnachgiebigen Geist“ der Ukrainer, mit dem sie sich der russischen Aggression widersetzen. Er schreibt: „Die Instabilität und Gewalt des Krieges haben eine wachsende Zahl von Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen und den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie sicheren Unterkünften, sauberem Wasser, Nahrung, Unterkünften und Lebensunterhalt stark eingeschränkt. Viele haben ihr Zuhause und ihr Hab und Gut verloren und sind ohne Dach über dem Kopf.“ Durch die Unterstützung unserer Gemeinschaft war es ihm möglich, „notwendige Mittel für die Unterbringung von Binnenflüchtlingen im Exerzitienhaus in Zarichchia“ wie Betten, Matratzen und Bettwäsche zu kaufen.
Wir bedanken uns auch im Namen von Erzbischof Volodymyr für Ihre Unterstützung für Menschen in Not und beten mit ihm um Frieden und Versöhnung!
Unten finden Sie einige Bilder, die uns aus der Ukraine erreicht haben:
Silberprofess von P. Maurus
Abtei, MissionAm Sonntag, den 14. Januar 2024, war ein besonderer Festtag in der Abtei Königsmünster – P. Maurus Runge OSB konnte auf 25 Jahre Ordensleben zurückblicken. Am 8. Januar 1999 hatte er zum ersten Mal in der Abteikirche Gehorsam, klösterlichen Lebenswandel und Beständigkeit versprochen. Zur Feier der Silberprofess waren viele Gäste aus dem Freundes- und Bekanntenkreis von P. Maurus angereist: aus Dinslaken, seiner Heimatgemeinde, vom Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch, wo er Internatsschüler war, Freunde aus seiner Arbeit im Bereich Kommunikation und Social Media, aus seiner Arbeit in der AG Missionsprokuren, … Einen besonderen Akzent hatte die Feier durch Gäste aus Afrika, mit denen P. Maurus in seiner Arbeit als Missionsprokurator verbunden ist: Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel aus Mosambik, die zur Zeit im Bergkloster Bestwig leben, und Brüder der Benediktinerabtei Mvimwa in Tansania, die mit unserer Abtei durch vielfältige Projekte und Freundschaften vernetzt sind. In einem afrikanischen Chor bereicherten sie die Liturgie.
Afrikanischer Chor aus Mosambik und Tansania
Die Festpredigt hielt Bruder Ansgar Stüfe aus der Abtei Münsterschwarzach. Er war viele Jahre als Missionar in Tansania tätig und war dann 15 Jahre als Kongregationsprokurator in St. Ottilien für die Koordination der missionsbenediktinischen Projektarbeit verantwortlich. P. Maurus hat mit ihm in seiner Zeit als Kongregationssekretär zusammengearbeitet. Ausgehend von der Berufungsgeschichte des Propheten Samuel – „Rede, Herr, dein Diener hört“ – ging er auf die Wichtigkeit des Hörens ein, das auch für den heiligen Benedikt eine grundlegende Bedeutung hat. Die Predigt von Br. Ansgar war gesättigt durch seine reiche Erfahrung mit Menschen verschiedenster Kontinente. Er betonte die Wichtigkeit der einfachen Präsenz der Klöster weltweit, in denen unterschiedlichste Menschen in aller Vielfalt zusammenleben und dieses Zusammenleben immer wieder versuchen – ein prophetisches Zeichen in unserer heutigen Welt.
Br. Ansgar hält die Festpredigt.
Bei der anschließenden Professerneuerung ging Abt Cosmas auf den Lebensweg von P. Maurus ein, der von der Zusammenarbeit und dem Leben mit unterschiedlichsten Menschen geprägt war und ist. Diese Vielfalt sei eine Bereicherung und Chance, miteinander und aneinander zu lernen. Er wünschte P. Maurus, dass er seinen wachen Blick für gesellschaftliche Themen behält, aber immer wieder auch Zeit für sich in Natur und Stille findet – so wie es ein afrikanisches Segensgebet sagt, das sich P. Maurus für seine Einladungskarte ausgesucht hat: Der Herr schenke dir immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Im anschließenden Gesang des „Suscipe“ bekräftigte der Jubilar sein Versprechen und bat um den Segen Gottes.
An die Eucharistiefeier schloss sich im AbteiForum ein Fest der Begegnung an, bei der die Gäste dem Silberjubilar gratulieren konnten. Der Abend endete mit einem festlichen Abendessen im Refektorium des Klosters, das kulinarisch von einigen Lebensstationen von P. Maurus gerahmt wurde. Hier brachten die Brüder der Abtei Mvimwa musikalisch ihren Dank für die gute Zusammenarbeit beider Klöster zum Ausdruck und erneuerten in symbolischen kleinen Geschenken die Freundschaft der Brüder untereinander.
Internationale Weihen
Abtei, MissionAm 1. September feiern die Mönche in der Abtei Königsmünster ihr Kirchweihfest und denken daran, wie am 1. September 1964, auf den Tag genau 25 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ihre Kirche als Friedenskirche geweiht wurde. Jeden Tag beten wir in unserer Friedenskirche um den Frieden in der Welt – ein Gebet, das heute nötiger ist denn je.
Am 1. September 2023 bekam dieser Tag einen besonderen Akzent durch die Weihe zweier afrikanischer Mitbrüder, die zur Zeit in Salzburg Theologie studieren. Bruder Victor aus der Abrei Mvimwa in Tansania wurde zum Diakon geweiht – er ist schon seit fünf Jahren in Deutschland, hat in der Cella St. Benedikt seine Deutschstudien absolviert und ist mittlerweile aus unserer Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Bruder Thedore Tembo aus dem sambischen Priorat Katibunga wurde zum Priester geweiht; er ist der Abtei Münsterschwarzach zugeordnet, und so konnten wir an diesem Tag Abt Michael Reepen und einige Mitbrüder von dort bei uns begrüßen. Ebenfalls dabei war Abt Pambo Mkorww, der Heimatabt von Bruder Victor, und einige Mitbrüder der Abtei Mvimwa. Sie bereicherten die Liturgie mit afrikanischen Gesängen. Weihbischof Dominicus Meier, der von 2001 bis 2013 Abt in Königsmünster war, stand der Liturgie vor. So wurde die Weihe ein echtes missionsbenediktinisches Fest. Und beim anschließenden Abendessen wurde es dank unserer afrikanischen Gäste noch einmal richtig lebendig…
Wir gratulieren Br. Victor zur Diakonenweihe und P. Theodore zur Priesterweihe und wünschen ihnen Gottes Segen in ihrem Dienst! Und wir freuen uns schon auf die Einladung in die Abtei Mvimwa zur Priesterweihe von Br. Victor…
Während der Allerheiligenlitanei liegen die Kandidaten lang ausgestreckt auf dem Boden.
Die Neugeweihten assistieren während der Eucharistiefeier.
Afrikanische Klänge im Refektorium
Treffen der Missionsprokuratoren in den USA
Abtei, MissionZur Zeit findet das Treffen der Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien im Christkönigspriorat Schuyler im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska statt. P. Maurus nimmt von unserer Gemeinschaft daran teil, ebenso haben sich am 27. August 2023 die Prokuratoren aus dem Haus der Kongregation in St. Ottilien, Münsterschwarzach, Uznach/Schweiz, Waegwan/Südkorea und Schuyler/USA versammelt . Die Missionsprokuratoren treffen sich zweimal im Jahr, um über neue Entwicklungen in den Klöstern der Missionsbenediktiner weltweit und über anstehende Projekte zur Unterstützung unserer Klöster in Afrika, Asien und Lateinamerika zu beraten. Ein Schwerpunkt liegt dabei in Projekten im Bildungs- und Gesundheitswesen, der Nachhaltigkeit, aber auch in der Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur von neuen Gründungen. Am ersten Tag des Treffens stand eine Begegnung mit Abtpräses Jeremias auf dem Programm, der dann direkt zum Treffen aller Abtpräsides in Conception Abbey weitergereist ist. Ebenso gab es einen Studientag mit Dr. Donald McCrabb, dem Direktor der Catholic Mission Association in den USA, der mit den Prokuratoren zu den Themen Mission, Transparenz und Gewissensbildung arbeitete. Auch ein Besuch bei den Missionsbenediktinerinnen im Priorat Norfolk steht auf dem Programm.
Das Priorat Schuyler ist ein abhängiges Haus der Abtei Münsterschwarzach und wurde in den 1920er Jahren speziell als Missionshaus für Fundraisingaktivitäten und zur Förderung des Missionsgedankens errichtet. Heute lebt hier eine kleine Gemeinschaft von amerikanischen und deutschen Mönchen, die ein großes Exerzitienhaus unterhalten und dort in der Kursarbeit und Geistlichen Begleitung tätig sind.
Am 2. September werden die Prokuratoren in die Abtei Newton im Bundesstaat New Jersey weiterreisen, um die dortige Gemeinschaft von koreanischen Mönchen zu besuchen, die die alte Abtei übernommen haben und vor allem in der Seelsorge an koreanischen Immigranten im Großraum New York tätig sind.
Treffen der Missionsprokuratoren
MissionVom 17. bis zum 20. April 2023 haben sich die Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien in der Abtei Münsterschwarzach getroffen, um über anstehende Projekte der missionsbenediktinischen Klöster weltweit zu beraten. Neben den Prokuratoren der europäischen Klöster waren auch Mitbrüder aus Amerika und Südkorea vertreten. Die Missionsprokuratoren sind in ihren Klöstern für den Kontakt zu den weltweit tätigen Gemeinschaften und zu den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern der Projekte zuständig. Neben der konkreten Projektförderung ging es bei dem Treffen auch um grundsätzliche Fragen: Welche Projekte sollen bevorzugt gefördert werden? Wie kann man die Klöster in den jungen Ortskirchen zu mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung ermutigen?
Die Projektanträge reichen von der Bitte um Unterstützung der sozialen Arbeit der Klöster in Bildungs- und Gesundheitswesen bis hin zum Aufbau der jungen Gemeinschaften und der Errichtung einer klösterlichen Infrastruktur. Ein Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeitsprojekten. Hier ist weltweit das Bewusstsein, die Erde als unser gemeinsames Haus zu bewahren, gewachsen. So unterstützen die Missionsprokuratoren einige Energiekonzepte in unseren afrikanischen Klöstern.
In unserem „Gruß aus Königsmünster“ berichten wir regelmäßig über die Projekte, in denen wir aktiv sind. Unter dem Stichwort „Mission“ können Sie jederzeit unsere Arbeit unterstützen.
Ein Stück Meschede in Tansania
Abtei, Mission, MvimwaBesuch von P. Maurus Runge in der Abtei Mvimwa
Mitten im Hinterland von Tansania ist ein Schild zu finden, das immer wieder für erstaunte Nachfragen bei den Menschen sorgt, die es zum ersten Mal sehen. Auf dem Schild steht „Meschede Farm“, und es markiert den Eingang zu den landwirtschaftlichen Anlagen der Benediktinerabtei Mvimwa, eine Stunde von der Stadt Sumbawanga entfernt im Rukwe-Delta im Südwesten Tansanias gelegen. Die Abtei Mvimwa gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, dem Klosterverband, zu dem auch die Abtei Königsmünster in Meschede gehört. P. Maurus Runge, als Missionsprokurator in Meschede für die weltweiten Kontakte zu den Partnerklöstern zuständig, besuchte vom 6. bis zum 18. Februar 2023 diese Abtei, die von den Mönchen in Meschede und vielen Spenderinnen und Spendern unterstützt wird. Ein großes Projekt war der Aufbau der Landwirtschaft in Mvimwa, was auch zu oben erwähntem Schild führte. Die Landwirtschaft mit Hühnern, Gänsen, Enten, Schweinen, Kühen, einem malerischen Fischteich und großen Feldern, auf denen Bananen und Avocados angebaut werden, dient dem Lebensunterhalt der Mönche, aber auch der Versorgung der armen Menschen der Region, die oft von Mangelernährung betroffen sind, mit einer ausgewogenen Ernährung. Abt Pambo Mkorwe, der junge Abt der Abtei, der eine Zeit lang in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, ist der soziale Einsatz für die Menschen seiner Region wichtig: „Wie können wir den Menschen das Evangelium verkünden, wenn sie nichts zu essen haben?“ Es gab auch Rückschläge im Aufbau der Landwirtschaft, wie z.B. den verheerenden Brand im Entenstall durch einen Kurzschluss, bei dem viele Tiere umkamen, aber dank der Hilfe vieler Menschen konnte der Stall in kurzer Zeit wiederaufgebaut werden, und mittlerweile erschallt wieder von weitem das Schnattern vieler Enten über das Klostergelände.
Entenfarm des Klosters
Ein Herzensprojekt der letzten Jahre war für P. Maurus die Stiftung einer Glocke für die neue Abteikirche, die vor zwei Jahren für die rasant wachsende Gemeinschaft von knapp 100 Brüdern eingeweiht wurde. Viele Menschen in Deutschland haben eine Patenschaft für einen Tag des Geläuts übernommen und sind so zu einem lebendigen Klang der Glocke geworden, die mittlerweile täglich die Mönche und Menschen der Region zum Gottesdienst zusammenruft. „Es war ein schönes Gefühl, von dieser Glocke geweckt zu werden, deren Entstehungsprozess ich über mehrere Jahre begleiten durfte“, erinnert sich P. Maurus. „Viele bewegende Geschichten sind mit dieser Glocke verbunden, und es tut gut zu wissen, dass die Mönche in Tansania in den Anliegen der Spenderinnen und Spender beten.“
Turm mit der von Meschede gestifteten Glocke
Eine weitere Verbindung der beiden Abteien in Tansania und Deutschland ist die Partnerschaft des Gymnasiums der Benediktiner mit der Berufsschule in Mvimwa. Dort werden Mädchen und Jungen in verschiedenen Handwerken ausgebildet – mit theoretischem Unterricht und praktischem Lernen in den klostereigenen Werkstätten. P. Maurus konnte sich während seines Besuches vom Eifer der jungen Leute überzeugen, die sich durch die Ausbildung eine eigene Existenz aufbauen und ihre Familien selbst ernähren können. Auch hier helfen viele Menschen in Deutschland, dass möglichst viele Jugendliche eine gute Ausbildung bekommen. In den letzten Jahren hat die Abtei einige junge Frauen unterstützt, die eine Schneiderinnenausbildung gemacht haben und mittlerweile auf eigenen Füßen stehen.
Schülerinnen der Berufsschule
Besonders beeindruckt hat P. Maurus die Gastfreundschaft der Menschen, ihre Lebensfreude und ihr tiefer Glaube. So konnte er die Familie von Br. Victor besuchen, der zur Zeit in Salzburg Theologie studiert und während der Semesterferien in Meschede lebt. Und er konnte in einem kleinen Außenposten des Klosters drei Kinder taufen – ein Gottesdienst mit viel Gesang und Tanz, der mehrere Stunden dauerte und ein einziges Freudenfest war. Die Menschen haben die Mönche am Dorfeingang abgeholt und sie bis zur einfachen Zeltkirche unter Gesang und Jubel begleitet. „Hier zeigt sich, dass wir als Weltkirche eine Lerngemeinschaft sind. Auch wir in Deutschland können viel von der Lebendigkeit und Glaubensfreude der Menschen in Tansania lernen, die unter einfachsten Bedingungen leben und für die ihr Glaube wirklich eine Lebenshilfe darstellt“, so P. Maurus. „Mission ist eben keine Einbahnstraße, wo eine Seite gibt und die andere empfängt, sondern wir sind miteinander Christinnen und Christen und bereichern uns gegenseitig. Interessant war für mich, dass das Glaubensleben gar nicht so sehr vom Klerus und den Priestern getragen wird, sondern durch die Menschen in den Familien, besonders auch durch die Frauen, die ihren Kindern den Glauben vorleben, und durch Katechisten, also Laien, die den Menschen die Frohe Botschaft nahebringen.“ So einen gegenseitigen Austausch der Gaben in den verschiedenen Teilen der Weltkirche mache eine echte Synodalität aus, die auch vor Anfragen und Kritik nicht Halt macht, aber dabei nicht den anderen verurteilt, sondern ihm zuhört und zu verstehen sucht. Es sei schön zu sehen, dass die afrikanischen Mitbrüder durchaus selbstbewusst auftreten und sich ihres Beitrags zu einer lebendigen Kirche bewusst sind.
Gerne können Sie die Aufgaben der Abtei Mvimwa in den verschiedenen Bereichen unterstützen und so einen Beitrag für die Menschen in Tansania leisten. Ihre Spende kommt zu 100 % den Menschen in Tansania zugute. Auf Wunsch erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung.
Spendenkonto
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Kennwort: Abtei Mvimwa
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Wir Benediktiner bleiben
Abtei, Kuba, MissionP. Javier Aparicio Suárez OSB ist als Kongregationsprokurator der Missionsbenediktiner für den Kontakt zu unseren Klöstern weltweit und für die Koordinierung der Projekte zuständig. Eines der Hauptprojekte, über das wir auch in unserem „Gruß“ regelmäßig berichten, ist der Bau eines Klosters für die Gemeinschaft dort. P. Javier hat die kleine Gemeinschaft über Weihnachten besucht und war beeindruckt von dem, was die Mitbrüder dort unter schwierigen Bedingungen leisten. Nachfolgend berichtet er über seine Eindrücke:
Am 23. Dezember 2022 landete ich auf dem Flughafen von Havanna, um Weihnachten mit unserer Gemeinschaft zu verbringen. Wie schon bei anderen Gelegenheiten hatte ich drei Koffer dabei, die voll mit den Bitten waren, die die Mitbrüder in den letzten Monaten an mich herangetragen hatten: etwas Lebensmittel, Ersatzteile für die Fahrräder, Werkzeuge für die Farm, einige grundlegende Medikamente und einige „Extras“ für die Weihnachtsfeier in diesen Tagen. Diesmal bat man mich auch, Mehl und Toilettenpapier hinzuzufügen.
Überall auf der Welt haben wir uns mit Begriffen wie Energiekrise, Knappheit, Defizite, steigende Preise und Ukrainekrieg vertraut gemacht. In unserem täglichen Leben sehen wir alle die Folgen der aktuellen globalen Krise. Wenn man ein paar Tage mit unserer Gemeinschaft auf Kuba verbringt, wird einem klar, wie sich dieses globale Szenario auf eine der sensibelsten Volkswirtschaften unserer Zeit auswirkt.
Die Feier an Heiligabend war so einfach wie schön und brüderlich. Von Norden her erreichte die polare Kälte, die zu dieser Jahreszeit über die USA fegte, auch die Insel. Die Container, in denen die Mönche leben, wurden nachts nicht wärmer als 6 Grad Celsius… und das alles ohne genügend Decken für alle Mitbrüder, so dass ich – und wahrscheinlich einige andere Mönche – beschlossen, in unseren Kleidern zu schlafen.
P. Aaron, Prior der Gemeinschaft, segnet die Krippe
Am 25. habe ich das Mittagessen für die Gemeinschaft zubereitet: Linsen mit Chorizo und einige Vorspeisen zur Weihnachtsfeier. Ein ziemlich seltsames Fest, an das unsere Mönche nicht gewöhnt sind.
Am 26. wurden wir vom Kardinal zur Weihnachtsfeier mit dem Klerus und den Ordensleuten der Insel eingeladen. 80% von ihnen sind Ausländer! Während der Eucharistiefeier bat der Kardinal in den Fürbitten für den jungen kubanischen Priester, der kürzlich das Land „auf der Suche nach neuen Horizonten“ verlassen hat. Das hat mich zutiefst „berührt“. Ein weiterer Name auf der Liste! Ja, sogar der Klerus verlässt das Land, und die Orden schließen ihre Häuser wegen des Personalmangels und der Herausforderung, auf Kuba zu leben.
In einem Gespräch mit dem Weihbischof und einigen Ordensleuten sagten sie mir, wie sehr sie die Arbeit schätzen, die unsere Mönche auf der Farm leisten: Bohnen, Maniok, Mais… Lebensmittel, die die Suppenküchen versorgen, die die Ordensleute in Havanna für die Ärmsten betreiben. Das ist jetzt ein großer Teil unserer Mission!
Kuba ist vielleicht für viele eine große Unbekannte, und obwohl wir in den Zeitungen Nachrichten über Exodus, Wirtschaftskrise und vieles anderes lesen, entdecken wir die Realität erst im täglichen Leben der Kubanerinnen und Kubaner.
Für uns Benediktiner ist das Gelübde der Beständigkeit eines der Zeichen unserer Identität. Deshalb brauchen die Brüder jetzt mehr denn je unsere Unterstützung, deshalb ist es notwendig, bekannt zu machen, was sie tun, wie sie leben und überleben, um ihre Hoffnung zu teilen, dass eines Tages der Traum vom Bau eines Klosters wahr wird, in dem sie mit den Mindestbedingungen leben können, die sie jetzt nicht haben.
In der Zwischenzeit schreibe ich heute diesen Artikel, während sie wahrscheinlich Schlange stehen, um Brot für die Gemeinschaft zu kaufen.
Danke an die Mitbrüder. Sie sind für Kuba da!
Die Glocke für Mvimwa läutet
Abtei, Glocke für Mvimwa, MissionDer Epiphanietag ist für unsere Gemeinschaft immer ein besonderer Tag. Am 6. Januar enden unsere Konventsexerzitien mit der Bekräftigung unserer klösterlichen Profess, also des Versprechens, dass wir ein Leben lang als Mönche in der Abtei Königsmünster leben möchten. Es ist ein Tag der Erneuerung und des Festes, ein Tag, an dem wir uns unserer Berufung neu vergewissern.
Ungefähr zur selben Zeit, als wir in der Abteikirche unsere Gelübde bekräftigten, passierte in der Abtei Mvimwa in Tansania etwas, das die Verbundenheit unserer beiden Gemeinschaften noch einmal stärkte. Zum ersten Mal erklang die Verkündigungsglocke, die wir dank der Hilfe zahlreicher Spenderinnen und Spender unseren Mitbrüdern in Tansania zur Weihe ihrer neuen Kirche geschenkt haben. In einer kleinen Feier segnete Abt Pambo den eigens errichteten Turm, in dem die Glocke ihren Platz gefunden hat, und gab sozusagen den „Startschuss“ zum ersten Geläut. Die beiden Senioren der Gemeinschaft, Br. Gualbert (93 Jahre) und Br. Norbert (84 Jahre), durften die Glocke zum ersten Mal läuten. Damit findet ein Projekt seinen Abschluss, das uns in den letzten Jahren immer wieder begleitet hat: von der ersten Idee durch P. Abraham, der Realisierung durch Patenschaften, die viele Menschen jeweils für einen Tag übernommen haben, dem Glockenguss in Gescher, dem Transport nach Afrika bis hin zur heutigen Einweihung. Auf unserer Website können Sie die Entstehungsgeschichte der „Glocke für Mvimwa“ nachlesen.
Im Februar wird P. Maurus als Missionsprokurator die Abtei Mvimwa besuchen und der Gemeinschaft ein Buch übergeben, in dem alle Glockenpatinnen und -paten mit ihren jeweiligen Anliegen und Tagen verzeichnet sind. So wird nun in Tansania täglich eine Glocke in diesen Anliegen erklingen.
Die Mitbrüder in Mvimwa haben ein kleines Video vom ersten Läuten ihrer Glocke gedreht, das wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen:
60 Jahre II. Vatikanisches Konzil (3)
Abtei, MissionDas II. Vatikanische Konzil, das vor 60 Jahren eröffnet worden ist, war das erste Konzil, auf dem die Kirche als Weltkirche präsent war. Und es hatte Auswirkungen nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Abt em. Siegfried Hertlein OSB, der von 1976 bis 2001 Abt der Abtei Ndanda in Tansania war, hat diese Auswirkungen miterlebt und mitgestaltet. P. Maurus hatte auf seiner Tansaniareise im August, die Gelegenheit, mit ihm darüber zu sprechen:
Auswirkungen des II. Vatikanischen Konzils auf die Kirche in Afrika am Beispiel der Abtei Ndanda
Das II. Vatikanische Konzil, das am 11. Oktober 1962 in Rom feierlich eröffnet wurde, war das erste Konzil, an dem die römisch-katholische Kirche zum ersten Mal als Weltkirche erfahrbar wurde. Bischöfe und Missionsobere aus der ganzen Welt kamen zusammen, um über grundlegende Fragen der Kirche zu beraten und zu guten Entscheidungen im Blick auf die Zukunft zu kommen. So hatte das II. Vatikanische Konzil nicht nur in Deutschland Auswirkungen, sondern auf der ganzen Welt – auch in den Gebieten, die den Missionsbenediktinern von St. Ottilien im heutigen Tansania anvertraut waren. Dort gab es die beiden großen Abteien Peramiho und Ndanda, die sog. Territorialabteien waren. Das bedeutet, dass der Abt dieser Gemeinschaften gleichzeitig Bischof über die Menschen in seinem „Territorium“ war. Peramiho und Ndanda bestanden damals ausschließlich aus deutschen und Schweizer Missionaren, an eine Aufnahme heimischer Kandidaten war noch nicht gedacht. Doch hatte sich in Liganga (heute: Hanga) einige Kilometer westlich von Peramiho schon eine Gemeinschaft afrikanischer Benediktiner gebildet, die versuchte, das benediktinische Mönchtum in die Kultur Afrikas zu inkulturieren. Gleichzeitig bildeten sich parallel zu den politischen Unabhängigkeitsbestrebungen in den Jahren nach dem Konzil die ersten Diözesen, die von einheimischen Bischöfen geleitet wurden. Damit war für die beiden großen Missionsabteien eine existentielle Frage verbunden, die das weitere Fortbestehen betraf: Werden wir als europäische Missionare noch gebraucht, oder sollen wir uns nicht zurückziehen und den Neuanfang einheimischen Kräften überlassen?
Einer, der diese Fragen hautnah erlebt und mitentschieden hat, ist Abt em. Siegfried Hertlein OSB, der von 1976 bis 2001 Abt von Ndanda war, der erste „einfache“ Abt ohne Bischofstitel. Heute lebt er mit über 90 Jahren geistig hellwach als ehrwürdiger „Mzee“ und Senior inmitten seiner Gemeinschaft und wird von den Mitbrüdern liebevoll „Baba Siegfried“ (Vater Siegfried) genannt. Er ist ursprünglich in die Abtei Münsterschwarzach eingetreten und hat nach seiner Profess 1956 und der Priesterweihe 1958 Missionswissenschaft bei P. Thomas Ohm OSB in Münster studiert und dieses Studium 1962 mit der Promotion abgeschlossen. Direkt im Anschluss wurde er im April 1962 als Missionar in die Abtei Ndanda ausgesandt, also ein halbes Jahr vor der Eröffnung des Konzils. Dort war er der Assistent von P. Alkuin Bundschuh und hat ihm beim Erstellen von Katechismen für die Grundschulen in Tansania geholfen. So kam er schon früh mit der Frage in Kontakt, wie der christliche Glaube an die junge afrikanische Generation auf eine Weise weitergegeben werden konnte, die für die Menschen dieses Kulturkreises verständlich ist. Im Zuge einer schweren Typhuserkrankung kehrte er 1966 nach Deutschland zurück und begann seine Habilitationsarbeit über das Thema: „Wege christlicher Verkündigung in den katholischen Missionsgebieten in Ostafrika in den letzten 100 Jahren“. Dazu kehrte er schon bald nach Tansania zurück, um ausgedehnte Feldstudien im ganzen Land zu betreiben. 1974 beendete er seine Habilitation und stand vor den Abschlussprüfungen, sodass ein Weg an einen missionstheologischen Lehrstuhl in Deutschland geebnet war. Doch dann geschah etwas, das seinem Leben eine unerwartete Wendung gab.
Anfang 1976 wurde Abtbischof Viktor Hälg von Ndanda während seines Heimaturlaubs von einem Auto erfasst und erlag seinen schweren Verletzungen. Am 5. Februar 1976 wurde P. Siegfried zu seinem Nachfolger als Abt gewählt und in einer bewusst einfach gehaltenen Feier in sein Amt eingeführt. Sein Wahlspruch entstammte dem Galaterbrief: „Einer trage des anderen Last!“ (Gal 6,2)
Abt Siegfried Hertlein OSB
Abt Siegfried wurde in einer Zeit zum Abt gewählt, in der es für die Gemeinschaft von Ndanda um die weitere Existenz ging. Die Frage im Zuge des II. Vatikanischen Konzils und der Gründung der afrikanischen Diözesen war: Werden die Missionare der Abtei noch gebraucht? Was kann ihre Aufgabe in der zukünftigen Ortskirche von Tansania sein? Eine Übernahme der Abtei Ndanda durch die afrikanischen Mönche von Hanga stand schon länger im Raum. Doch letztlich entschieden sich die Mönche von Hanga dagegen. Die Kultur und auch das Klima im trockenen Südosten waren zu verschieden vom Südwesten von Peramiho und Hanga. Es gab in dieser Zeit einige neue Gründungen der Gemeinschaft von Ndanda, die sich neue Missionsgebiete im Land suchte. So übernahmen die Missionare einige Pfarreien in der Diözese Mbulu im Norden des Landes – einer von ihnen war P. Magnus Lochbihler, der noch heute in der Pfarrei Gitting lebt und arbeitet. Diese Gründung trägt noch heute Früchte, da sich einige junge Männer aus diesem Gebiet der Gemeinschaft in Ndanda angeschlossen haben. Ein anderes Projekt war die Glaubensverkündigung unter den Massai in Handeni durch P. Odilo Hüppi und Sr. Karin Kraus, die dort Pionierarbeit leisteten. Auch in Sakharani, heute ein abhängiges Priorat von Ndanda, erschlossen sich neue Möglichkeiten der Verkündigung.
Abteikirche Ndanda
Doch die entscheidende Frage war noch nicht beantwortet: Soll die Abtei Ndanda weiterhin als Kloster fortbestehen? Und eng verbunden damit: Sollen einheimische afrikanische Kandidaten aufgenommen werden? Nach einem langen Entscheidungsprozess entschied sich die Gemeinschaft dafür, junge Afrikaner als Novizen aufzunehmen und sie von Anfang an in die Gemeinschaft zu integrieren. Ein eigenes Gebäude auf dem Gelände der Abtei, der sog. „Ursberg“, früher eine Landwirtschaftsschule, wurde als Noviziat eingerichtet und erfüllt bis heute diese Funktion. Am 1. Oktober 1989 wurden die ersten drei afrikanischen Postulanten aufgenommen, und 1995 konnte Br. Yohannes als erster Afrikaner seine feierliche Profess ablegen; heute ist er Subprior der Gemeinschaft. 2001 entschied sich Abt Siegfried, die Leitung der Gemeinschaft in jüngere Hände zu geben, und als sein Nachfolger wurde der damalige Novizenmeister, P. Dionys Lindenmaier, gewählt. 2015 hat sich der Kreis mit der Wahl des ersten afrikanischen Abtes, Placidus Mtunguja, geschlossen, und 2021 wählten die Mönche P. Christian Temu, der einige Jahre als Kongregationssekretär in St. Ottilien lebte und in seiner Person eine gute Verbindung zwischen Afrikanern und Europäern steht. All diese Entwicklungen hat Abt em. Siegfried initiiert und mitgestaltet.
Die Märtyrer von Tokwon
Abtei, MissionAuf dem kleinen Altar in unserem Kapellenkranz, auf dem das Totenbuch aller verstorbenen Brüder unserer Abtei liegt, findet sich seit kurzem ein Triptychon, das den Märtyrern der Abtei Tokwon im heutigen Nordkorea gewidmet ist. Gerade läuft in Rom der Seligsprechungsprozess für die Schwestern und Brüder, die nach der Auflösung der Abtei durch die Kommunisten 1949-1952 nach einem langen Leidensweg in den Gefängnissen und Lagern der damaligen Machthaber ums Leben gekommen sind. Dieses Triptychon ist ein Geschenk der Kongregationsleitung an alle Mitglieder des Generalkapitels, das im September in St. Ottilien stattfand.
Triptychon der Märtyrer von Tokwon
Auf dem Triptychon sind alle Schwestern und Brüder der Tutzinger Missionsbenediktinerinnen und der Missionsbenediktiner von St. Ottilien abgebildet, für die gerade der Seligsprechungsprozess läuft. Es findet sich dort auch ein Gebet, das auf die Fürsprache dieser Zeuginnen und Zeugen des Glaubens in den eigenen Anliegen gebetet werden kann:
Gott, Du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,
weil Du willst, dass alle Menschen gerettet werden
und das Heil erlangen.
Du hast Männer und Frauen dazu berufen,
ihre Heimat zu verlassen
und im Geist des Heiligen Benedikt
dem koreanischen Volk das Evangelium zu verkünden.
Du hast sie gestärkt,
Verfolgung und Entbehrung zu ertragen
und bis zur Hingabe des Lebens für Deine Liebe Zeugnis zu geben.
Auf die Fürsprache der Märtyrerinnen und Märtyrer von Tokwon bitte ich Dich:
Blicke mit Güte auf die Anliegen,
die ich heute vor Dich hintrage,
und gewähre sie nach Deinem Willen: …
Und gib mir die Kraft,
meinen eigenen Weg zu erkennen und furchtlos zu beschreiten,
damit die Kraft und Herrlichkeit Deiner Auferstehung
auch in unserer Zeit aufstrahle.
Darum bitte ich durch Jesus Christus,
Deinen Sohn und unseren Herrn,
der mit Dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.
10 Jahre Bildung für Tansania
MissionAm Sonntag, 2.10.2022, konnten wir im Rahmen des Weltmissionssonntags das zehnjährige Jubiläum des Freundeskreises Bildung für Tansania feiern. 2012 ist der Freundeskreis vom damaligen Abt Dominicus ins Leben gerufen worden, um Bildungsprojekte speziell in der Abtei Ndanda in Tansania zu unterstützen. So reisten zu diesem Anlass Abt Christian Temu und P. Sylvanus Kessy aus Ndanda an, um diesen Tag mit uns zu begehen. Zunächst feierte Abt Christian die Eucharistie und lud die versammelte Gemeinde in seiner Predigt ein, zu Missionarinnen und Missionaren Christi zu werden.
Abt Christian
Beim anschließenden Empfang in der Aula des Gymnasiums skizzierte Leonhard Göke, der Sprecher des Freundeskreises, die zehnjährige Entwicklung. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen dem Freundeskreis und den Abteien in Meschede und Ndanda seien viele Projekte in Tansania realisiert worden: der Ausbau der Bibliothek in der Sekundarschule, ein Wohnheim für Mädchen im Berufsbildungszentrum, viele Stipendien für bedürftige Jugendliche, und zuletzt der Bau von Speisesaal, Küche und Aula der Grundschule. Dabei sei dem Freundeskreis stets eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe wichtig gewesen. Abt Christian berichtete anschließend von dem neuesten Projekt der Abtei Ndanda, dem Bau einer Schule für Jungen in Dodoma. Dodoma wird in den nächsten Jahren zur Hauptstadt Tansanias ausgebaut. Es gibt dort schon sehr viele Schulen für Mädchen, aber wenig Ausbildungsmöglichkeiten für Jungen. Diese Lücke will die Abtei Ndanda schließen. Zum Start dieses Großprojektes konnte Herr Leonhard Göke im Namen des Freundeskreises Abt Christian einen Scheck über € 100 000,- überreichen.
Scheckübergabe
Den Festvortrag hielt Br. Ansgar Stüfe aus der Abtei Münsterschwarzach. Er war viele Jahre als Arzt am Krankenhaus der Abtei Peramiho tätig und anschließend als Kongregationsprokurator für die Projektkoordinierung aller Klöster der Missionsbenediktiner zuständig. Zur Zeit leitet er den Vier-Türme-Verlag in Münsterschwarzach, reist aber immer noch mehrmals im Jahr nach Tansania, wo er als Finanzdirektor für die Krankenhäuser zuständig ist. In seinem Vortrag sprach er über „Perspektiven benediktinischer Missionsarbeit in Afrika“ und zeigte den vielfältigen Wandel auf, der sich gerade vollzieht – von einer Einbahnstraßenkommunikation hin zu einer Kommunikation, in der alle Partner gleichberechtigt miteinander sprechen.
Br. Ansgar
Wir danken dem Freundeskreis Bildung für Tansania für das große Engagement und wünschen noch viele weitere Jahre des Bestehens und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit!
Kapitelstagebuch: Erinnerungen und Begegnungen
Abtei, MissionEin freies Wochenende liegt hinter uns. Nach der Wahl des Abtpräses konnten die Teilnehmer des Generalkapitels relaxen. Einige fuhren nach München oder an andere Orte, andere trafen Freunde, wieder andere nutzten die Gelegenheit, um nach einer anstrengenden Woche lange zu schlafen und nichts zu tun.
Bei mir kamen viele Erinnerungen hoch, Erinnerungen an menschliche Begegnungen über Kontinente und Klöster hinweg, die mich geprägt und verändert haben, die meine Weltsicht erweitert haben. Einige der Kapitelsteilnehmer kenne ich seit über 20 Jahren, als ich 1999 zum ersten Mal an Studienwochen der Missionsbenediktiner in St. Ottilien teilgenommen habe. Einige kenne ich seit meinem Studienaufenthalt auf den Philippinen 2001/02, wieder andere seit dem Studium in Rom am internationalen Benediktinerkolleg Sant’Anselmo, wunderschön auf dem Aventin gelegen. Die Generalkapitel der Missionsbenediktiner – dieses ist mittlerweile mein fünftes – sind immer wieder eine gute Gelegenheit, Mitbrüder aus aller Welt wiederzusehen oder neu kennenzulernen. Es erweitert jedes Mal meine Perspektive, wenn ich Berichte aus anderen Kulturen höre, wenn ich erlebe, wie in anderen Ländern Menschen in der Nachfolge des hl. Benedikt stehen. Typisch deutsche Probleme relativieren sich, und vieles, was wir oft als ungeheuer wichtig nehmen, rückt in die richtige Perspektive.
Im Jahr 2017 hatte ich die Gelegenheit, sechs Monate aushilfsweise als Sekretär im Haus der Kongregation in St. Ottilien zu arbeiten. Das ist die Zentrale der Missionsbenediktiner, wo sozusagen die Fäden zusammenlaufen, wo der Abtpräses und sein Team leben und arbeiten. Gestern haben wir nach der Wahl des Abtpräses, als viele Fotos gemacht wurden, ein Bild mit allen anwesenden Kongregationssekretären gemacht – vier ehemalige und ein aktueller. Es sind Mitbrüder aus Tansania, Togo, den Philippinen und Deutschland – alles Länder und Gemeinschaften, die ich schon besucht habe, wie mir dann aufgefallen ist. Unterschiedliche Brüder, die jeder auf seine Weise diesen Dienst ausgeübt haben. Und doch ist sofort ein gemeinsames Verständnis da, man kennt sich und tauscht sich untereinander aus, man fragt sich gegenseitig um Rat und hilft sich. Ganz unkompliziert.
Noch einer sollte auf dem Foto oben anwesend sein, P. Winfried Yego OSB aus Kenia, mein direkter Nachfolger als Kongregationssekretär. Anfang 2018 habe ich ihn in St. Ottilien eingearbeitet, bis 2021 war er im Amt, dann entschloss er sich, in sein geliebtes Kenia zurückzukehren, um eine Gemeinde dort zu übernehmen. Kurz später starb er an den Folgen einer Coronaerkrankung – ein viel zu früher Tod. Lieber Winfried, Du warst gestern bei uns, als wir das Foto gemacht haben. Du hättest mit deinem kenianisch-fränkischen Dialekt sicher die ein oder andere Anekdote zum Besten gegeben. Beim letzten Generalkapitel 2016 saßen wir noch in der Übersetzerbox und haben gemeinsam gearbeitet. Ruhe in Frieden, lieber Bruder!
P. Maurus Runge OSB
P. Winfried Yego OSB (+2021)
Wahl des Abtpräses der Missionsbenediktiner
Abtei, MissionIn der Erzabtei St. Ottilien versammeln sich derzeit ca. 60 Missionsbenediktiner aus aller Welt zu ihrem Generalkapitel, der höchsten gesetzgebenden Versammlung dieser Benediktinerkongregation. Neben den Berichten über die einzelnen Klöster wird über viele Themen gesprochen, die die Aufgaben der Missionsbenediktiner betreffen: So geht es u.a. um die Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt, um Fragen der Bewahrung der Schöpfung und um rechtliche Änderungen im Eigenrecht der Missionsbenediktiner. Das Generalkapitel dient vor allem dem Austausch der vielen unterschiedlichen Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Es findet turnusmäßig alle vier Jahre statt, musste aber aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden, sodass das letzte Generalkapitel schon vor sechs Jahren stattfand.
In diesem Jahr stand die Wahl des Abtpräses an, der sozusagen der oberste Repräsentant der Missionsbenediktiner ist. Vor acht Jahren wurde zum ersten Mal ein eigener Präses gewählt, denn vorher war diese Aufgabe automatisch an das Amt des Erzabtes des Klosters St. Ottilien als Mutterkloster der Kongregation gebunden. Damals wurde Abt Jeremias Schröder OSB gewählt, der schon seit 2000 Erzabt von St. Ottilien war.
Wahl des Abtpräses
Wahlberechtigt waren alle Oberen und Delegierten der selbstständigen Klöster der Kongregation und die Mitglieder des Kongregationsrates als oberstem Leitungsgremium. Nach einer Vorwahl am Abend des 23. September, die vor allem der Kandidatenfindung diente, fand die eigentliche Wahl am Morgen des 24. September 2022 statt. Morgens fand eine gemeinsame Eucharistiefeier in der Abteikirche von St. Ottilien statt, bei der besonders um den Heiligen Geist gebetet wurde. Am Beginn der Wahl wurde das 64. Kapitel der Benediktsregel – „Über die Wahl des Abtes“ – vorgelesen, und der Pfingsthymnus „Veni Creator Spiritus – Komm, Heiliger Geist“ wurde gesungen. Alle wahlberechtigten Mönche wurden aufgerufen, und dann fand die eigentliche Wahl in geheimer Abstimmung statt. Schließlich wurde Abt Jeremias für vier Jahre wiedergewählt, und der Gewählte bekam Brustkreuz und Siegel der Kongregation überreicht und legte das Glaubensbekenntnis ab. In einer feierlichen Zeremonie in der Kirche wurde er unter Glockengeläut der Öffentlichkeit vorgestellt und tauschte den Friedensgruß mit allen Mitgliedern des Generalkapitels aus.
Vorstellung von Abtpräses Jeremias durch Erzabt Wolfgang von St. Ottilien
Wir danken Abt Jeremias für sein fruchtbares, engagiertes Wirken zum Wohle unserer Kongregation nunmehr seit 22 Jahren und wünschen ihm Gottes Segen und viel Kraft und Gesundheit in den kommenden vier Jahren.
Nach der Wahl steht nun für die Teilnehmer des Generalkapitels ein freies Wochenende an, bevor es am Montag mit den Beratungen weitergeht.
Kapitelstagebuch: Die Kunst der Kommunikation
Abtei, Mission„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ So habe ich es schon oft gehört. Auch wenn ich mich sprachlich zu einem Thema nicht äußere, so gibt es doch viele Weisen, meine Meinung auf andere Weise auszudrücken: durch meine Körpersprache, durch zustimmendes Nicken, durch ablehnendes Gemurmel, durch aktives Zuhören, … Um all das ging es beim zweiten Vorbereitungstag des Generalkapitels, an dem uns Frau Caryn Vanstone begleitete. Sie kommt aus Großbritannien, ist Organisationsberaterin und hat über viele Jahre die englischen Benediktiner bei ihren Versammlungen und Meetings begleitet. Sie führte die Teilnehmer des Generalkapitels in die Kunst eines offenen Zuhörens ein – nicht nur Kunst, sondern auch Handwerk, das immer wieder eingeübt werden muss. Wie oft passiert es, dass ich dem anderen zwar äußerlich zuhöre, aber innerlich schon im Kampfmodus bin oder mir die besten Gegenargumente überlege, die seine Meinung schnell widerlegen sollen. Das ist nicht mehr als ein Zuhören, das letztlich bei mir selbst bleibt und nicht die Weisheit des Menschen neben mir annimmt und zu schätzen weiß.
Kommunikationsübungen
Ebenso geht es bei Entscheidungsprozessen in Gruppen darum, sich vorher klarzumachen, um welche Art von Entscheidungen es geht: sind es Entscheidungen, die schon getroffen sind und die jetzt umgesetzt werden müssen (wie z.B. Änderungen in Gesetzen)? Oder geht es um Beratungsprozesse, die Entscheidungen einer Gruppe oder eines Einzelnen vorbereiten, wo aber jeder gehört werden soll? Oder sind es Entscheidungen, die von der ganzen Gruppe getroffen werden? Viel Zeit geht verloren, wenn diese Unterscheidung nicht klar ist.
Abt Aloysius
Mit vielen praktischen Übungen konnten die Teilnehmer des Generalkapitels die verschiedenen Arten des Zuhörens und Kommunizierens einüben, und wer in die Gesichter im großen Versammlungsraum schaute, der sah, mit welch großer Freude und Begeisterung alle bei der Sache waren – sicher auch ein Verdienst der einfühlsamen und klaren Art von Frau Vanstone.
Auch die Übersetzer haben sichtlich Spaß.
Am Nachmittag ging es dann darum, in kleinen Gruppen das am Vormittag Eingeübte in die Tat umzusetzen. Die Gruppen sind nach der Sprache der Teilnehmenden gebildet, sodass sich jeder frei in seiner Sprache ausdrücken kann. Und so ist ein gutes Klima geschaffen worden, in dem die Beratungen der nächsten Tage gut weitergehen können.
P. Maurus Runge OSB
Bilder: Br. Elias König OSB / St. Ottilien
Kapitelstagebuch: Die Arbeit beginnt
Abtei, MissionNach der offiziellen Eröffnung auf dem Georgenberg gestern hat das 22. Generalkapitel heute seine Arbeit aufgenommen. Allerdings ging es zunächst einmal nicht um Inhalte, sondern der Tag heute (und morgen) dient der Vorbereitung und technischen Fragen. Gerade die technischen Fragen sind sehr wichtig, findet das Generalkapitel doch vor allem mit Hilfe technischer Mittel und Plattformen statt. Alle Dokumente sind digital verfügbar, und so bestand die erste Einheit vor allem darin, in die technischen Feinheiten einzuführen und etwaige Computerprobleme zu klären – zum Glück gibt es dafür vor Ort kompetente Fachleute.
An diesem Tag hat uns Schwester Lynn MacKenzie OSB aus den USA wertvolle Impulse gegeben. Sie ist Expertin auf dem Gebiet des Kirchenrechts und Moderatorin der CIB (Communio Internationalis Benedictinarum), des Zusammenschlusses der benediktinischen Frauenklöster weltweit. Sie führte uns in einige wichtige neue Dokumente ein, die von Papst Franziskus veröffentlicht wurden und rechtliche Aspekte des Ordenslebens betreffen. Man könnte meinen, ein trockenes Thema, aber Schwester Lynn hat es auf ihre erfrischende Art geschafft, kompetent und interessant in die Materie einzuführen. Für den Übersetzer war das die erste Herausforderung, immer die passenden kirchenrechtlichen Begriffe im Deutschen parat zu haben. Aber zumindest hat sich keiner der deutschen Teilnehmer, welche die Übersetzung hörten, beschwert…
Übersetzer bei der Arbeit (P. Adam (USA) und P. Maurus (Kö))
Heute kommt das Tagebuch etwas früher, denn die letzte Arbeitseinheit des Tages ist der persönlichen Lektüre der Kapitelsteilnehmer (Obere und Delegierte) gewidmet, die sich in die Berichte und Eingaben einlesen sollen, um gut vorbereitet in die Diskussionen der kommenden Tage zu gehen. Das bedeutet etwas freie Zeit für den Übersetzer, der so andere Dinge tun kann (z.B. das Kapitelstagebuch schreiben und danach die Übersetzerbox zu verlassen und an die frische Luft zu gehen…).
Moderatoren: P. Javier (St. Ottilien) und P. Cosmas (Königsmünster)
Am Abend des heutigen Tages sind die Teilnehmer des Generalkapitels von der gastgebenden Gemeinschaft von St. Ottilien eingeladen. Nach der Vesper in der Abteikirche gibt es ein gemeinsames Büffet im Refektorium, dem klösterlichen Speisesaal.
Kongregationsfahne in St. Ottilien
P. Maurus Runge OSB
Fotos: Br. Elias König OSB / St. Ottilien
Kapitelstagebuch: Eröffnung des Generalkapitels
Abtei, MissionNachdem die teilnehmenden Brüder aus aller Welt am Samstag, den 17.09.2022, gut in St. Ottilien angekommen sind – eine große Wiedersehensfreude, denn viele kannten sich schon – , fand am Sonntag, 18.9., eine Wallfahrt zur Eröffnung des Generalkapitels zum Felsenkloster St. Georgenberg in Tirol statt. Der Georgenberg ist seit dem 11. Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort, und seit 2017 leben sechs Mönche der Missionsbenediktiner an diesem Ort und halten die Wallfahrt aufrecht. Nachdem das Kloster im Tal, das Stift Fiecht, zu groß geworden ist für eine kleiner werdende Zahl an Brüdern, haben sich die Mönche dazu entschlossen, das Stift zu verkaufen und auf den Georgenberg zu ziehen.
Felsenkloster St. Georgenberg
Mit dem Bus fuhren wir am Sonntagmorgen von St. Ottilien nach Tirol in Österreich. An einem Parkplatz unterhalb des Klosters begann der einstündige Fußmarsch auf den Berg. Zum Glück hörte der Regen im Lauf der Wanderung auf, sodass alle relativ trocken oben ankamen. Dort fand dann ein Mittagsgebet in der Kirche statt, gefolgt von einer zünftigen Brotzeit. An jeder freien Ecke des Klosters waren Tische gedeckt, und die Brüder und Mitarbeitenden der kleinen Gemeinschaft haben keine Mühen gescheut, die Gäste zu bewirten. Nach dem Mittagessen gab es drei Führungen in verschiedenen Sprachen – Englisch, Deutsch und Swahili, der Landessprache in Tansania (immerhin kommen über 50 % der Mönche unserer Kongregation aus Afrika). Um 15.00 Uhr fand dann der offizielle Eröffnungsgottesdienst des 22. Generalkapitels statt. Berührend war für mich vor allem, dass Abtpräses Jeremias in seiner Predigt der Verstorbenen der vergangenen Jahre gedachte – viele waren Teilnehmer an früheren Kapiteln gewesen, und einige kannte ich persönlich. Viele Erinnerungen kamen hoch. Ebenso konnte jeder Teilnehmer in Stille eine Kerze nach vorne bringen und vor den Altar stellen – in den Anliegen, die jeder persönlich in diesen Tagen hat.
Die Fahne der Missionsbenediktiner wird feierlich übergeben.
Am Ende des Tages stand dann noch ein besonderes Event: Die Fahne der Missionsbenediktiner, die eigens für das Kapitel gehisst worden war, wurde feierlich eingerollt und dem Erzabt von St. Ottilien, der Gastgeber des Generalkapitels ist, übergeben. Für die nächsten zwei Wochen wird sie einen Platz in der Erzabtei finden.
Morgen beginnen dann die Beratungen des Kapitels – und meine Arbeit als Übersetzer.
P. Maurus Runge OSB
Kapitelstagebuch
Abtei, MissionVom 17. bis zum 29. September 2022 findet in St. Ottilien das Generalkapitel der Missionsbenediktiner statt. Es ist die höchste gesetzgebende Versammlung der Kongregation von St. Ottilien, und alle vier Jahre versammeln sich Delegierte aus den verschiedenen Klöstern, um über wichtige Fragen zu beraten, welche die Sendung der Missionsbenediktiner betreffen. Das letzte Kapitel fand schon 2016 statt – nun sind also mittlerweile sechs Jahre vergangen, denn das Kapitel, das eigentlich 2020 stattfinden sollte, wurde zweimal wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Warum Kapitel? Als „Kapitel“ wird in einer benediktinischen Gemeinschaft die Zusammenkunft aller Mönche mit Feierlicher Profess bezeichnet, die gemeinsam Entscheidungen treffen können. Auf Kongregationsebene setzt sich das Generalkapitel aus den Höheren Oberen der einzelnen Klöster, je einem Delegierten, der von den einzelnen Gemeinschaften (den „Kapiteln“) gewählt wird und den Offizialen (Entscheidungsträgern) der Kongregation (Abtpräses, Kongregationssekretär, Kongregationsprokurator, Kongregationsrat) zusammen. Daneben gibt es viele, die für einen reibungslosen Ablauf dieser Tage verantwortlich sind: Sekretäre, Protokollanten, Übersetzer (die offizielle Sprache der Kongregation ist Englisch), Moderatoren, … Alle Teilnehmer zusammen spiegeln etwas von der Vielfalt und Buntheit der Kongregation wider.
Aus unserem Kloster nehmen vier Mitbrüder am Generalkapitel teil: Abt Aloysius als Oberer unserer Gemeinschaft, Bruder Antonius als gewählter Vertreter, P. Cosmas als Moderator und Mitglied der vorbereitenden Kapitelskommission und P. Maurus als Übersetzer, der auch diese Zeilen schreibt. In den folgenden Tagen möchte ich Sie gedanklich mitnehmen nach St. Ottilien und in einem „Kapitelstagebuch“ etwas von meinen Eindrücken vom Generalkapitel berichten. Viel wird ja derzeit in unserer Kirche von Synodalität geredet, von gemeinsamen Entscheidungsprozessen. Von den Orden kann die Kirche da vieles lernen, denn hier wird Synodalität in den verschiedenen Räten und Entscheidungsgremien schon lange selbstverständlich gelebt.
Gerne können Sie Ihre Fragen und Anmerkungen in die Kommentare schreiben; ich werde versuchen, in den nächsten Tagen darauf einzugehen. Die Koffer sind gepackt – morgen geht die Reise nach St. Ottilien los.
P. Maurus Runge OSB
Gäste aus der Ukraine im Kloster
Abtei, UkraineAuch an unserer Klostergemeinschaft geht der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. In den letzten Wochen haben wir überlegt, wie wir den Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Terror sind, helfen können. Im Gespräch mit den zuständigen Behörden sind wir dabei, gute Lösungen zu finden. Zwei Wohnungen, die in unserem Besitz sind, konnten wir reinigen und einrichten, sodass sie schon bald für Geflüchtete zur Verfügung stehen. Wir überlegen auch, unser AbteiForum als Ort der Begegnung der ukrainischen Menschen untereinander anzubieten.
Am Sonntag, den 27. März 2022, hat sich eine erste konkrete Möglichkeit der Begegnung ergeben. Etwa 50 behinderte Kinder und Jugendliche, die mit ihren Betreuern auf der Durchreise waren, waren bei uns zum Abendessen zu Gast. Einige haben in der Oase übernachtet, bevor sie dann in verschiedene Städte und Gemeinden in ganz Deutschland weiterreisen, wo sie eine vorübergehende Zuflucht vor dem Krieg erhalten. Die Geschichten, die sie – mit der Hilfe von Dolmetschern – erzählt haben und das Leid, das ihnen begegnet ist, hat uns alle tief bewegt. Wir beten weiter darum, dass dieser furchtbare Krieg im Herzen Europas schnell ein Ende findet. Möge Gott die Herzen der Menschen zum Frieden bewegen und das Leid der Menschen lindern!
Ukrainehilfe
Abtei, UkraineIn den letzten Wochen hat die ganze Gemeinschaft auf dem Klosterberg, Mönche und Mitarbeitende, intensiv miteinander überlegt, was wir tun können, um unseren Beitrag für die Menschen in der Ukraine, die bei uns Zuflucht vor Krieg und Terror suchen, zu leisten. Als Missionsbenediktiner, die täglich in einer Kirche beten, die auf den Tag genau 25 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs geweiht wurde, fühlen wir uns dazu kraft unseres Auftrags verpflichtet. Es sind in den letzten Wochen schon einige Aktionen spontan entstanden, die wir hier kurz zusammenfassen möchten:
Über die Friedensgebete der Schul- und Klostergemeinschaft haben wir schon berichtet. Als sichtbares Zeichen unserer Solidarität erstrahlt unsere Friedenskirche abends in den ukrainischen Nationalfarben. Die Mitarbeitenden in der AbteiGaststätte und den Abteiläden in Meschede und Olsberg haben Spendendosen aufgestellt und Friedenskerzen verkauft, deren Erlös ohne Abzug den Menschen in der Ukraine zugutekommt. Der Abteiladen auf dem Klosterberg möchte verstärkt in der nächsten Zeit ukrainischen Autorinnen und Autoren eine Bühne geben und so einen Beitrag leisten, dass das kulturelle Leben in der Ukraine in den Fokus der Aufmerksamkeit gerät. Bruder Marcus bietet in diesem Jahr ukrainischen Geflüchteten eine kostenlose Mitgliedschaft in seiner Karateschule an, um durch die gemeinsame sportliche Aktivität Brücken zueinander zu bauen.
Auch unsere Klostergemeinschaft hat sich in den letzten Wochen verstärkt mit dem Thema beschäftigt. Wir sind im Gespräch mit den zuständigen Behörden der Stadt und des Kreises, um gemeinsam zu schauen, was wir konkret tun können. Zwei Wohnungen in unserem Besitz können wir der Stadt als Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Ebenso haben wir angeboten, die Räumlichkeiten des AbteiForums für Begegnungsmöglichkeiten der geflüchteten Menschen untereinander zur Verfügung zu stellen. Die Menschen kommen im gesamten Hochsauerlandkreis bei vielen Privatpersonen unter. Der Wunsch gerade der Geflüchteten selber ist es, in Kontakt mit ihren Landsleuten zu kommen bzw. zu bleiben. Was darüberhinaus an Hilfe möglich ist und von uns geleistet werden kann, darüber bleiben wir mit den Behörden im Gespräch.
Wir bitten Sie um Unterstützung für unsere Flüchtlingsarbeit mit den Menschen der Ukraine. Mit Ihren Spenden können wir die Aufwendungen in diesem Bereich bestreiten. Das, was wir nicht brauchen, leiten wir ohne Abstriche an das „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“ weiter, sodass Ihre Gabe auf jeden Fall den geflüchteten Menschen zugutekommt.
Friedensgebet
Abtei, UkraineDie Not der Menschen in der Ukraine ist groß. Mehr als 5 Millionen Menschen befinden sich in Gebieten, in denen aktiv gekämpft wird. Dort ist die Versorgung mit Lebensmitteln und sanitären Produkten sehr schwierig und vielerorts nicht mehr möglich. Viele Menschen fliehen, in andere Teile des Landes oder ins Ausland. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist nicht bekannt und es ist zu erwarten, dass es noch viel schlimmer wird und es zu noch stärkeren Flüchtlingsbewegungen kommen wird.
Gegenüber dieser Not möchten wir unsere Anteilnahme und Mitgefühl ausdrücken.
Am Freitag, den 11.03.2022 um 19.30 Uhr laden wir zu einem ökumenischen Friedensgebet in die Abteikirche ein.
Im Anschluss an das Gebet können kleine Friedenskerzen mitgenommen werden, für die wir um eine Spende von mindestens 2€ bitten, zusätzlich stellen wir in der Abteigaststätte und in den Abteiläden auf dem Klosterberg und in Olsberg Spendendosen auf.
Die Spenden gehen komplett an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und deren Mitgliedsorganisationen: Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland.
Der Abteiladen Königsmünster möchte in den nächsten Wochen der Literatur aus der Ukraine eine Bühne geben und Bücher von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus der Ukraine verstärkt ins Sortiment nehmen.
Friedensgebet am Gymnasium der Benediktiner
Abtei, UkraineBewegt von der großen Betroffenheit über den Krieg in der Ukraine trafen sich am Mittwoch, den 02.03.2022, die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums der Benediktiner in der ersten großen Pause zu einem Friedensgebet auf dem Schulhof. Den gedanklichen Auftakt bildeten einige Sätze von Martin Luther King: „ … Wir können nicht mit gutem Gewissen euren menschenverachtenden Kriegen zusehen, denn Widerstand gegen das Böse ist genauso eine moralische Pflicht wie Zusammenarbeit mit dem Guten. Wir geben nicht eher Ruhe, bis ihr nicht mehr unsere Feinde seid. …“ Auf ein stilles Gedenken an die Opfer des Krieges folgte ein gemeinsames Gebet. Den Abschluss bildete das Lied „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg.
Gebet um Frieden
Abtei, UkraineDie Abtei Königsmünster unterstützt den gemeinsamen Aufruf der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zum Gebet um Frieden in der Ukraine. Fassungslos verfolgen wir seit einigen Tagen die Nachrichten von einem neuen Krieg mitten im Herzen Europas. Unsere Friedenskirche wurde am 1. September 1964, auf den Tag genau 25 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Ausbruch des 2. Weltkrieges, geweiht. Dieses Datum verpflichtet uns zum täglichen Gebet um Frieden in unserer Welt.
In der Sonntagsvesper am 27. Februar 2022 um 17.45 Uhr werden wir ausdrücklich um den Frieden beten. Nach der Vesper um 18.30 Uhr schließen wir uns dem „Mahnläuten“ der Mescheder Kirchen an, die ihre Glocken für den Frieden läuten lassen.
Ab Sonntagabend wird in unserer Marienkapelle wieder das Friedenslicht aus Bethlehem brennen, das uns schon in der Advents- und Weihnachtszeit begleitet hat. Sie sind eingeladen, in der Marienkapelle oder digital auf unserer Website eine Kerze zu entzünden.
Am Freitag, den 11. März, findet um 19.30 Uhr in der Abteikirche ein Friedensgebet statt.
Wir laden Sie ein, sich mit uns im Gebet um Frieden in der Ukraine und weltweit zu verbinden.
Eine Glocke geht auf Safari
Glocke für Mvimwa, MissionDer 19. Januar 2022 war ein großer Tag für eine Glocke. An diesem Morgen hat sie ihre große Reise nach Afrika angetreten. In den letzten beiden Jahren haben wir immer wieder über das Projekt einer Glocke für unsere Partnerabtei Mvimwa im Südwesten Tansanias berichtet. Wir wollten den Mitbrüdern zur Weihe ihrer neuen Kirche eine Glocke schenken. Die Glocke ist komplett aus Spendengeldern finanziert. Viele Menschen haben eine Patenschaft für einen Tag des Geläutes übernommen; auch in ihren Anliegen wird die Glocke in Zukunft erklingen. Im Juli 2021 wurde die Glocke von der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen. Auf der Glocke findet sich das Motiv der Verkündigung, wie sie im Propheten Jesaja (Jes 7,14) beschrieben und am Bronzeportal der Abteikirche Königsmünster zu finden ist: „Siehe, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, und sie wird ihm den Namen Immanuel geben, Gott-mit-uns.“ Dazu ist das Motiv abfotografiert und eingescannt worden und ist nun auf der Glocke zu finden, zusammen mit den Worten auf Swahili: „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.“
Glocke für Mvimwa
Die Spedition Hasenkamp wird die Glocke nun nach Hamburg bringen, wo sie verschifft wird und die sechs- bis achtwöchige Reise nach Tansania antreten wird – aufgrund der Coronalage ist eine genaue Dauer momentan nicht zu bestimmen. Dann muss die Glocke durch den Zoll und tritt den Landweg von Dar es Salaam in den Südwesten nach Mvimwa an. Unser Missionsprokurator P. Maurus hofft, bei seinem nächsten Besuch dort die Glocke schon im Turm zu sehen.
Ein großer Dank geht an alle, die an der Fertigstellung der Glocke beteiligt waren: an die Glockengießerei Petit & Edelbrock in Gescher, die Spedition Hasenkamp für den sicheren Transport und an P. Abraham und das Team der Abteischmiede, die die Glocke sicher verpackt haben – und natürlich an alle Spenderinnen und Spender! Uns bleibt nun nur noch zu sagen: Safari njema – Gute Reise!
Brand auf der Entenfarm in Mvimwa
Mission, MvimwaHeute erreichte uns die furchtbare Nachricht, dass am Abend des 2. Januar 2022 die Entenfarm in Mvimwa, die auch von uns mitfinanziert wurde, durch einen elektrischen Kurzschluss abgebrannt ist. 500 Enten sind umgekommen. Die Entenfarm ist vor drei Jahren aufgebaut worden, um die Alten- und Krankenversorgung der Mitbrüder zu gewährleisten. Da Krankenversicherungen in Tansania sehr teuer sind und die Gemeinschaft sich nicht für jeden der ca. 90 Mitbrüder eine leisten konnte, ist beschlossen worden, zu diesem Zweck die Entenfarm aufzubauen. Es handelt sich um eine spezielle Entenart, die das ganze Jahr hindurch Eier legt, gegen Krankheiten immun und sehr teuer ist. Vier Enten decken die jährliche Krankenversicherung eines Mitbruders ab. Die Enten sollten zu diesem Zweck verkauft werden, ebenso die Eier. Das Projekt ist sehr gut kalkuliert worden, sodass es sich bald getragen hätte.
Nun gab es durch das Feuer einen großen Rückschlag, und es muss neu aufgebaut werden. Wir bitten Sie, die Abtei Mvimwa beim Wiederaufbau der Entenfarm und der Alters- und Krankenversorgung ihrer Mönche auf Zukunft hin zu unterstützen.
Spendenkonto:
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
Kennwort: Mvimwa Farm
Online spenden
Das ganze Entenhaus ist abgebrannt
Die Mönche sind fassungslos
Eine Glocke für Tansania
Glocke für Mvimwa, MissionWer in diesem Advent die Abteikirche Königsmünster betritt, dem wird links vorne neben der Marienkapelle eine große Glocke aufgefallen sein, die dort umrahmt von Tannenzweigen steht. Dabei handelt es sich um ein Geschenk des Klosters an die Abtei Mvimwa im Südwesten Tansanias, die ebenfalls zum Klosterverbund der Missionsbenediktiner gehört. Die Abtei Mvimwa wurde 1979 von afrikanischen Mönchen gegründet; mittlerweile zählen zu ihr über 90 Brüder. Zwischen der Abtei Königsmünster und der Abtei Mvimwa bestehen vielfältige Kontakte – so hat die Missionsprokura die Landwirtschaft der tansanischen Abtei mit aufgebaut, das Gymnasium der Benediktiner unterhält eine Schulpartnerschaft zur Berufsschule Mvimwa, wo Mädchen und Jungen in verschiedenen Handwerken ausgebildet werden, und ein Mitbruder aus Tansania studiert gerade in Salzburg Theologie, finanziert von den Mescheder Mönchen.
Glocke für Mvimwa
Vor einigen Jahren entstand die Idee, den Brüdern für ihre neue Kirche, die in diesem Jahr eingeweiht wurde, eine Glocke zu schenken. Die Glocke ist mittlerweile komplett durch Spenden finanziert; viele Menschen haben eine Patenschaft übernommen und einen Tag des Glockengeläutes finanziert – so wird die Glocke einmal in ihren Anliegen erklingen. Über die Patenschaft wird den Spenderinnen und Spendern noch eine Urkunde ausgestellt. Als Motiv auf der Glocke findet sich die Verkündigungsszene des alttestamentlichen Propheten Jesaja, die auf dem Bronzeportal der Abteikirche Königsmünster zu finden ist: „Siehe, die Jungfrau wird ein Kind empfangen.“ Dieses Motiv ist mit Hilfe modernster Technik eingescannt und an die Glockengießerei Petit & Edelbrock in Gescher übermittelt worden, die im Juli 2021 die Glocke gegossen haben. Auf der Glocke finden sich außerdem die folgenden Worte in Swahili, der Landessprache Tansanias: TUMA ROHO WAKO NA VITAUMBWA (dt.: Send herab deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu). Diese Worte stammen aus der Liturgie des Pfingstfestes, welches das Patronatsfest der Hl.-Geist-Abtei Mvimwa ist.
Die Glocke ist noch in der Weihnachtszeit für die Öffentlichkeit zu besichtigen. Im Januar wird sie dann die große Reise nach Tansania antreten, um dort hoffentlich viele Menschen zum Gottesdienst zusammenzurufen. Die Mönche von Königsmünster freuen sich über diese neue Verbindung der beiden Klöster und danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung!
Treffen der Missionsprokuratoren in Königsmünster
MissionVom 7. bis zum 9. November 2021 tagten die Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien in der Abtei Königsmünster. Es war seit zwei Jahren die erste Tagung, die wieder in Präsenz stattfand. Die letzten Male fanden pandemiebedingt digital über Teams statt. Am Nachmittag des 7. November reisten Prokuratoren aus Deutschland (St. Ottilien, Münsterschwarzach, Schweiklberg, Jakobsberg), Österreich (Georgenberg), der Schweiz (Uznach) und Südkorea (Waegwan) an, um unter der Leitung von P. Javier Aparicio Suarez OSB, einem gebürtigen Spanier, der als Kongregationsprokurator die Konferenz leitet, über verschiedene Projekte zu beraten und sich über aktuelle Entwicklungen des weltweiten Klosterverbandes auszutauschen. Der Missionsprokurator aus dem Kloster Schuyler in Nebraska (USA) hat sich digital zugeschaltet und ist dafür sehr früh aufgestanden.
Die sog. Prokuratorenkonferenz trifft sich halbjährlich in verschiedenen Klöstern der Missionsbenediktiner. Im Vorfeld können Mitbrüder unserer Partnerklöster in Afrika, Asien und Lateinamerika Projektanträge einreichen. Die Prokuratoren (das Wort leitet sich vom lateinischen „cura“ = Sorge ab) tragen Sorge dafür, dass die Spendengelder, die sie verwalten, ordnungsgemäß und nach den Wünschen der Spenderinnen und Spender eingesetzt werden. Hierbei ist ein partnerschaftlicher Austausch mit den Mitbrüdern und Projektverantwortlichen vor Ort wichtig, ebenso Besuche vor Ort, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen und im Dialog mit allen Beteiligten zu guten und zukunftsweisenden Lösungen zu kommen. Projekte, die gefördert werden, sind vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit zu finden. Unsere Kongregation unterhält verschiedene Schulen und Krankenhäuser, um allen Menschen eine gute Ausbildung und Gesundheitsvorsorge zukommen zu lassen. Das betrifft aktuell auch die Möglichkeit, Impfstoff gerade für die Menschen in Afrika zur Verfügung zu stellen und die Menschen über die Corona-Schutzimpfung aufzuklären, damit die Corona-Pandemie effektiv bekämpft werden kann.
Ein weiterer Schwerpunkt betrifft den Aufbau der jungen Gemeinschaften. So unterstützen die Missionsprokuren unsere jungen Gemeinschaften bei der Schaffung klösterlicher Bauten und Strukturen, damit die Brüder vor Ort zum Wohl der Menschen wirken können.
Neben der Beratung über aktuelle Projekte standen Informationen über aktuelle Entwicklungen in den Klöstern der Missionsbenediktiner im Vordergrund. Hierzu hat sich Abtpräses Jeremias Schröder OSB digital zugeschaltet. Er besucht zur Zeit unsere Mitbrüder in der Abtei Inkamana in Südafrika. Er berichtete u.a. über die Auswirkungen der Covid19-Pandemie, die all unsere Gemeinschaften weltweit betrifft, ebenso berichtete er von der Entwicklung unserer Gemeinschaften in Kolumbien, Venezuela, der jüngsten Gründung in Ägypten und der Gemeinschaft auf Kuba. Über all diese Klöster berichten wir immer wieder in unserem vierteljährlich erscheinenden „Gruß aus Königsmünster“.
Ganz herzlich bedanken wir uns bei den vielen Menschen, die unsere missionarischen Projekte unterstützen. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zum Aufbau unserer Gemeinschaften weltweit. Bitte bleiben Sie uns auch weiterhin treu.
Ein neues Filmprojekt über unsere Mission
MissionDie Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien haben sich auf einer ihrer letzten Sitzungen dazu entschieden, eine kleine Filmreihe über unsere Missionsarbeit in Auftrag zu geben. Im Juli hat sich dazu ein kleines Team von der DOK TV & Media GmbH auf den Weg nach Tansania gemacht, um in unseren Klöstern dort einige Facetten unserer weltkirchlichen Arbeit vorzustellen. Auch wir haben diese Arbeit anteilig unterstützt. Und so freuen wir uns, Ihnen nun den ersten Teil dieser Reihe präsentieren zu können, der die Bildungsarbeit der Abtei Ndanda im Süden Tansanias zum Thema hat. Auf unserem YouTube-Kanal können Sie sich den Film anschauen:
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Veränderungen und neue Entwicklungen auf Kuba
Kuba, Missionvon P. José Moreno OSB, Prior
Im letzten Beitrag, den ich über unser Kloster auf Kuba geschrieben habe, ging es um die Veränderungen, die wir beschlossen haben, z.B. den Bau eines kleineren Klosters, in dem Gästehaus, Kapelle und Kreuzgang alle in einem eingeschossigen Gebäude miteinander verbunden sind. Die Genehmigungen sind mittlerweile alle an die Architektin weitergeleitet, die jetzt damit weiterarbeitet und die Pläne an die kubanische Situation und die baulichen Erfordernisse anpasst. Auch wir haben einige Änderungen weitergegeben hinsichtlich Belüftung, der Situation von Termiten und anderem Ungeziefer und klimatischer Gegebenheiten (Wind und Regen). In den Sommermonaten steigen die Temperaturen auf 32 Grad oder noch höher, aber wenn es regnet, geschieht das sturzflutartig und normalerweise mit starken Winden; all das muss beachtet werden. In der Winterzeit (auf kubanisch „invierno“) liegen die Temperaturen bei 16 Grad am Tag, können aber nachts auf vier Grad in unserem Kloster sinken.
Eine weitere interessante Entwicklung für unsere Leser und Wohltäterinnen ist unser neues Haus in Havanna. Anfang des Jahres stand für uns fest, dass wir El Carmelo verlassen müssen und es den Unbeschuhten Karmeliten zurückgeben. Nach einigen Verhandlungen fand die Übergabe des Hauses und der Kirche am 30. April 2021 statt. Jedoch brauchen wir aus verschiedenen Gründen ein Haus in der Hauptstadt Havanna. Es ist als Ausbildungshaus geplant, als Ort, an dem wir uns ausruhen können und wo wir Besucher empfangen können. Ebenso brauchen wir es, wenn wir ins Krankenhaus müssen oder wenn wir Verhandlungen mit der Kirche oder der Regierung haben. Daher haben wir den Kardinal um ein Haus gebeten, das der Erzdiözese gehört. In der Osterwoche besuchte uns der Kardinal mit einigen Priestern und informierte uns, dass er uns ein Haus zur Verfügung stellen wird an einem Ort namens Jesús del Monte. Damals war das Haus in der Obhut der La Salle-Brüder. Nach einigen Besuchen sagten uns die Brüder, dass sie am 31. Juli das Haus aufgeben werden; vom 1. August an könnten wir den Besitz übernehmen. Das Haus diente den Brüdern als eine informelle Schule für ca. 800 Jugendliche. Durch den Tornado vor zwei Jahren gab es einige Schäden am Haus, die die Brüder reparierten; sie wussten damals noch nicht, dass sie das Haus bald verlassen werden. Br. Rafael, der Superior der Gemeinschaft, sagte uns, dass sie schweren Herzens ihr Kloster verlassen, das ihnen mehr als 20 Jahre lang Heimat gewesen ist.
Ein weiteres großes Ereignis, das kürzlich auf Kuba passierte, bestand aus den Demonstrationen, die seit dem 11. Juli an verschiedenen Orten stattgefunden hatten. An ihnen nahmen die verschiedensten Gruppen teil, aber vor allem junge Leute. In einigen Regionen waren die Demonstrationen friedlich, in anderen allerdings gab es Gewalt. Ladenfenster wurden zerbrochen, Geschäfte ausgeraubt, und einige Menschen wurden verletzt oder geschlagen. Viele der Protestierenden wurden zum Verhör mitgenommen oder sind mittlerweile eingesperrt. Ihre Forderungen sind verschiedenartig und beziehen sich u.a. auf Probleme mit Nahrungsmitteln und der Gesundheitsversorgung. Die Regierung teilte mit, dass die Probleme, vor denen das Land steht, durch die Corona-Pandemie und die US-Blockade vergrößert worden sind. Auf Seiten der Kirche riefen die Bischöfe zum Dialog auf. Die Ordensgemeinschaften, organisiert durch die Vereinigung der Ordensleute auf Kuba, haben gebeten, dass alle, die es vermögen, den Gefangenen zu helfen versuchen, sie zu finden und ihren Familien Rat und geistliche Begleitung anzubieten.
Wir bitten Sie um Ihr Gebet für Kuba. Möge der Herr die Herzen all derer öffnen, die darum besorgt sind, immer den Weg des Friedens zu wählen.
Die Glocke für Mvimwa wird gegossen
Glocke für Mvimwa, MissionVor zwei Jahren nahm das Projekt einer Glocke für die Abtei Mvimwa in Tansania Gestalt an. Wir wollten unseren afrikanischen Brüdern zur Weihe ihrer neuen Kirche eine Glocke schenken, die durch die Spenden vieler Wohltäterinnen und Wohltäter finanziert werden sollte. Das Geld für die Glocke kam durch Patenschaften zusammen, die jeder für einen oder mehrere Tage übernehmen konnte. So wird diese Glocke eines Tages in den Anliegen vieler Menschen erklingen. Das Geld für die Glocke ist dank Ihrer Hilfe nun gesammelt, und auch die Abteikirche in Mvimwa wurde am Pfingstfest 2021 geweiht.
So machten sich am Nachmittag des 30. Juli sechs Brüder auf den Weg von Meschede in die Glockenstadt Gescher im Münsterland. Unter ihnen war auch Bruder Victor aus Mvimwa, der zur Zeit in Salzburg Theologie studiert. In Gescher hat die Firma Petit & Gebr. Edelbrock seit 1690 ihren Sitz, deren Gusstradition zwölf Generationen zurückreicht und die bis heute nach dem traditionellen Lehmformverfahren Glocken herstellt. Neben der Glocke für die Abtei Mvimwa wurden an diesem Tag auch Glocken für Kirchengemeinden in Castrop-Rauxel und Schwedt und Vehlefanz in Brandenburg gegossen.
Br. Victor zeigt auf „seine“ Abtei
Bei einer kurzen Führung über das Firmengelände gab es eine Einführung in die Kunst des Glockengusses. Vor dem eigentlichen Guss steht schon ein langer Arbeitsprozess mit mehreren Schritten: Nach Ton, Durchmesser und Gewicht wird die „Rippe“ errechnet, das Profil der künftigen Glocke, das dann auf ein Buchenbrett gezeichnet wird, die spätere Schablone. Diese Schablone wird dann ausgeschnitten und über dem Formstand in der sog. „Glockengrube“ angebracht. Der erste Teil der Form wird mit Ziegeln aufgemauert, worauf mit Zusätzen vermengter Lehm von Hand aufgetragen wird – ein Vorgang, der mehrmals wiederholt wird, bis der Kern der Glocke, der Hohlraum entstanden ist. So entsteht nach und nach die „Falsche Glocke“, die ein genaues Abbild der künftigen Glocke ist, auch mit allen Aufschriften und Verzierungen. In einem dritten und letzten Formabschnitt wird der „Mantel“ gefertigt.
Entstehung der Glockenform
„Festgemauert in der Erden“ – die meisten erinnern sich aus Schulzeiten an das berühmte Schillergedicht, das auf die unmittelbare Gussvorbereitung anspielt. Hier wird schichtweise Erde zwischen die Glockenformen eingebracht und festgestampft, damit die Glocke den Druck der Schmelze beim Guss aushalten kann. Wenn die Glockenform fast vollständig unter der Erde ist, werden auf der obersten Erdschicht Rinnen angebracht, durch die das flüssige Metall geleitet wird.
„Fest gemauert in der Erden“
Nach diesen sehr technischen Ausführungen ging es in die Glockengrube an den Schmelzofen. Dieser wurde auf 1100°C aufgeheizt und mit der sog. Glockenspeise, die zu 78 % aus Kupfer und zu 22 % aus Zinn besteht, beschickt. Durch die offenen Rinnen fließt die Schmelze zu den jeweiligen Eingusslöchern der Glockenformen. Das jeweilige Loch wird geöffnet, die Form füllt sich – eine minutiöse Arbeit der Glockengießer.
Der Guss beginnt
Nach dem Guss ist die Glocke aber noch keineswegs fertig. Nun muss sie eine Woche abkühlen, bevor sie ausgegraben, gereinigt und musikalisch geprüft wird. Und dann steht für die Glocke für Mvimwa ja noch der wichtigste Teil an: der Transport nach Afrika, über den wir Sie natürlich weiter informieren werden.
Am Ende dieses Berichtes soll das Segensgebet stehen, das vor dem unmittelbaren Glockenguss in der Grube gesprochen wurde:
Allmächtiger Gott, Herr des Himmels und der Erde,
die ganze Schöpfung verkündet dein Lob
auch durch Gesang, Orgelmusik und Glockenklang.
Sieh auf das Werk unserer Hände und segne dieses flüssige Metall,
das für den Guss der Glocke bestimmt ist.
Leite seine feurigen Ströme und schenke unserem Mühen Erfolg.
Gib, dass die neuen Glocken uns helfen, gemeinsam deinen Namen zu verherrlichen inmitten deiner Gemeinde.
Das gewähre uns durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Abtsbenediktion in Ndanda
MissionAm 4. Juli 2021 sind Abt Aloysius und Bruder Antonius nach Tansania aufgebrochen, um an den Feierlichkeiten der Weihe von Abt Christian Temu OSB in der Abtei Ndanda teilzunehmen. Abt Christian ist am 25. März von seinen Brüdern als Nachfolger des an Covid-19 verstorbenen Abtes Placidus Mtunguja OSB gewählt worden. Über viele Jahre ist er unserem Kloster bekannt, so war es uns ein Anliegen, an seinem großen Tag mit vertreten zu sein.
Abt Aloysius berichtet im folgenden von seinen Eindrücken der Reise:
Am 4. Juli 2021 habe ich mich zusammen mit Br. Antonius auf den Weg nach Tansania gemacht, um an der Weihe von Abt Christian teilzunehmen, da Abt Christian unserer Gemeinschaft von Königsmünster in brüderlicher Verbundenheit zugetan ist. Diese Reise war im wahrsten Sinne des Wortes ein Abenteuer auf den Spuren Gottes.
Nach einer Bahn- und Flugreise von 24h kamen wir in Dar es Salaam an und fanden herzliche Aufnahme im Gästehaus unserer Mitbrüder in Kurasini. Am frühen Morgen des nächsten Tages ging unsere Safari, zusammen mit mehreren Mitbrüdern unserer Kongregation und einem deutschen Filmteam, weiter in die Abtei Ndanda.
Am Spätnachmittag erreichten wir die Abtei und wurden mit einer überaus großen Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Karibuni! Karibuni! Unglaublich, alles war bis ins kleinste Detail vorbereitet und organisiert. Nach der Komplet, dem Nachtgebet der Kirche, klang der Tag in froher Runde aus.
Der nächste Tag begann mit der Laudes und der Feier der Eucharistie. Wunderschöne afrikanische Gesänge durchtönten die Abteikirche. Am Vormittag konnten wir zusehen, wie sich der gesamte Bereich um die Abtei zu einem Festplatz verwandelte. Mönche, Mitarbeitende, Dorfbewohner – alle wirkten mit. Chöre übten für die Liturgie. Traktoren transportierten Stühle und Tische. Brüder probten für die Liturgie. Ordensschwestern schmückten Kirche und Freialtar. Unglaublich und großartig zugleich!
Und dann kam der 8. Juli. Die gesungene Laudes eröffnete die Feierlichkeit. Die Eucharistiefeier begann um 10.00 Uhr am eigens aufgestellten Freialtar unweit der Abtei. Bischof Titus von Mtwara stand der Liturgie vor. Abt Pambo Mkorwe OSB aus der Abtei Mvimwa hat die Predigt gehalten. Die Liturgie wurde weltweit über Radio Maria ausgestrahlt. 700 geladene Gäste, dazu alle, die des Weges kamen, und nicht zuletzt die Gläubigen der Gemeinde Ndanda waren versammelt. Ein lebendiges Bild von Kirche: Frauen und Männer, Kinder und Alte, Arme und Reiche, Kranke und Gesunde, Ordenschristen, Weltpriester und Bischöfe. Volk Gottes auf dem Weg! Afrikaner, Inder, Europäer und Asiaten. Alle Völker und Stämme vereint zum Lob Gottes! Interkulturell und interreligiös!
Im Anschluss an den Gottesdienst fand die offizielle Festfeier statt. Auch hier ein frohes und lebendiges Miteinander. Beeindruckend die einzelnen Wortbeiträge und die Wertschätzung gegenüber der Abtei und ihres missionarischen Wirkens. Die Feier wurde untermalt von musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Afrika live! Sehr beeindruckend waren zwei Momente, zum einen die „Geschenkprozession“. Mit Musik und Tanz brachte jeder sein Geschenk vor Abt Christian: Obst, Gemüse, Reis und Mais, Ziegen und Hühner. Und mitten im bunten Treiben gab es einen Moment der Stille: das Totengedenken für den im Frühjahr verstorbenen Abt Placidus. Nach 5h Fest- und Gratulationsfeier waren alle zum Festmahl geladen. Ich musste an ein Zitat von Teresa von Avila denken: Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn… Ein Festmahl erster Klasse! Bis zur abendlichen Vesper wurde gefeiert, gesungen und getanzt. Dieser Freudentag für die Gemeinschaft von Ndanda mündete in eine afrikanische Disco.
Der nächste Morgen begann mit dem gemeinsamen Lob Gottes und der Feier der Eucharistie. Für die Brüder nahm der Alltag seinen Lauf. Die Nachbereitungen wurden getroffen, und Abt Christian war erfüllt von tiefer Dankbarkeit und Freude.
Ein Abenteuer! Eine unvergessliche Reise! Asante sana – Dankeschön!
Im nächsten „Gruß aus Königsmünster“ werden wir ausführlich über die Abtsweihe berichten. Wir wünschen Abt Christian Gottes Segen für seinen Dienst als Abt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm!
Kirchweihe in der Abtei Mvimwa
MvimwaSeit mittlerweile über 40 Jahren gibt es die Abtei Mvimwa im Südwesten Tansanias. Gegründet wurde sie am 3. Juni 1979 von Mönchen der tansanischen Abtei Hanga. Während die beiden großen Abteien Peramiho und Ndanda von deutschen Missionaren gegründet wurden, haben in Hanga und Mvimwa von Anfang an nur Mönche aus Tansania gelebt – hier ist versucht worden, ein Mönchtum einzupflanzen, das aus der Ortskirche Tansanias erwächst. Mittlerweile gehören zur Abtei Mvimwa 94 Mönche, eine der blühendsten Abteien der Missionsbenediktiner. 2017 wählten die Mönche Abt Pambo Mkorwe OSB zu ihrem Abt, der vorher als Kongregationssekretär in St. Ottilien tätig war. Einer der Mönche Mvimwas, Br. Victor, studiert gerade in Salzburg und ist unserer Abtei Königsmünster zugeordnet.
Nuntius Solczynski weiht den Altar der Kirche, links Abt Pambo.
Es war ein besonderer Freudentag, als am 23. Mai 2021, dem Pfingsttag und damit dem Patrozinium der Abtei Mvimwa, die neue Abteikirche benediziert werden konnte, zu der auch die Missionsprokura Königsmünster mit der Hilfe vieler Wohltäterinnen und Wohltäter einen Beitrag leisten konnte. Wegen der Reisebeschränkungen konnten leider nicht viele Brüder aus Europa und Amerika anreisen. Dafür waren unsere afrikanischen Mitbrüder aus Ndanda, Peramiho, Hanga (alle Tansania) und Katibunga (Sambia) und viele Schwestern anwesend, um das Ereignis gebührend zu feiern. Der Apostolische Nuntius von Tansania, Erzbischof Marek Solczynski, stand der Kirchweihe vor, und Bruder Ansgar Stüfe aus der Abtei Münsterschwarzach, der lange als Arzt und Missionar in Tansania tätig war, sprach ein Grußwort.
Bruder Ansgar Stüfe
Die Abteikirche in Mvimwa ist ein Werk der missionsbenediktinischen Familie über Kontinente hinweg. So war ein Architekt aus der Schweiz federführend an den Planungen beteiligt, das Chorgestühl der Kirche stammt aus der Schreinerei der Abtei Ndanda und der Tabernakel aus der Goldschmiede der Abtei Münsterschwarzach.
Tabernakel aus Münsterschwarzach
Etwas Wichtiges fehlt allerdings noch: die Glocke, die in Zukunft die Mönche und alle übrigen Gläubigen zum Gebet zusammenrufen wird. Sie ist aus Patenschaften und Spenden vieler unserer Wohltäter*innen finanziert worden und wird hoffentlich bald ihren Platz im Turm der Kirche finden – als Geschenk der Abtei Königsmünster an unsere Partnerabtei Mvimwa – ein schönes Zeichen der Verbundenheit!
Bald wird eine Glocke aus Königsmünster in Tansania erklingen.
Ganz herzlich gratulieren wir Abt Pambo und seiner Gemeinschaft zur Weihe der Kirche und wünschen der ganzen Gemeinschaft, dass sie lange an diesem Ort beten kann.
Missionsprokura unterstützt Menschen in Indien mit € 10.000,- Corona-Soforthilfe
MissionIn den Nachrichten war in den letzten Wochen immer wieder von den verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in Indien zu hören. Die zweite Welle mit dem Auftreten der aggressiven indischen Mutation hat das Land hart getroffen. P. John Kaippallimyalil ist Prior der Gemeinschaft von Kumily im indischen Bundesstaat Kerala, die u.a. ein Waisenhaus betreibt. Er berichtet in einem Rundbrief von der Lage im Land. Am 10. Mai zählte Indien 403 738 neue Covid19-Fälle und 4092 Tote. Insgesamt lag die Zahl der Infizierten bis zu diesem Zeitpunkt bei 22,3 Mio., wovon 18,3 Mio. genesen sind. Allerdings sollen Experten zufolge die wirklichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher liegen.
Das größte Problem ist die Versorgung mit Sauerstoff. Es wird zwar laut Pater John im Land genügend Sauerstoff produziert, doch es mangelt an der Verteilung. Der rasante Anstieg von Infektionen über die letzten Wochen habe das Gesundheitssystem vollkommen überlastet. Patienten sterben in Ambulanzen und auf Parkplätzen vor den Krankenhäusern, und Krematorien sind komplett überlastet. Man muss bis zu drei Tage warten, um einen Verstorbenen einäschern zu können.
Obwohl Indien das Land ist, in dem weltweit am meisten Impfstoff hergestellt wird, läuft das Impfprogramm nur schleppend an, und es hapert an der Verteilung. Nur 2 % der gesamten Bevölkerung, das sind 30 Millionen Menschen (von 1,3 Milliarden) sind komplett mit zwei Dosen geimpft worden.
Der Bundesstaat Kerala ist besonders stark betroffen,. Dort gibt es die zweithöchste Inzidenz im ganzen Land. Einer von vier Leuten ist positiv getestet worden. Noch gibt es in der Region genügend Sauerstoff, allerdings kann bei steigenden Zahlen auch hier die Lage kritisch werden.
Die Gemeinschaft von Kumily tut, was sie kann, um den Notleidenden zu helfen. Das Baugewerbe, die Landwirtschaft und der Tourismus sind besonders stark von Corona betroffen, mit am stärksten die Menschen, die auf den Feldern arbeiten. Einige von den Teilzeit-Arbeitern um das Kloster herum haben ihre Arbeit verloren. Die Brüder haben zu Ostern dort und im Don Bosco-Waisenhaus Hausbesuche gemacht und haben Medizin, Kleidung, Lebensmittel und Süßigkeiten gebracht. Auch haben sie kleinere Geldbeträge gegeben, damit die Menschen die notwendigen Dinge des Lebens kaufen können. Es war für diese Menschen ein großer Trost, schreibt P. John.
Wir freuen uns, auch dank Ihrer Spenden die Mitbrüder in Kumily mit € 10.000,- Soforthilfe unterstützen zu können, damit sie weiterhin den bedürftigen Menschen unkompliziert helfen können. Gerade in den Zeiten einer globalen Pandemie fühlen wir uns dazu verpflichtet, über den Tellerrand unseres eigenen Landes hinauszuschauen und den Menschen zu helfen, die am nötigsten Hilfe brauchen. Für weitere Spenden sind wir dankbar!
Spendenkonto:
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Bank für Kirche und Caritas Paderborn
Stichwort: Coronahilfe Mission
Ein neuer Abt für Tansania
MissionNach dem plötzlichen Tod von Abt Placidus Mtunguja OSB haben die Mönche der Abtei Ndanda in Tansania am 25. März 2021 P. Christian Temu OSB in Abwesenheit zu ihrem sechsten Abt gewählt. In Abwesenheit, weil P. Christian als Kongregationsprokurator, also als Koordinator aller Missionsprokuratoren der einzelnen Klöster, im Haus der Kongregation in der Erzabtei St. Ottilien seinen Dienst tat.
Daher konnte Abt Christian erst am Ostermontag in einer kleinen Zeremonie während der Vesper in St. Ottilien von Abtpräses Jeremias Schröder installiert werden. Mit diesem formalen Akt erhält er alle Rechte und Pflichten seines Amtes. Die Abtsbenediktion in Ndanda wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, da Abt Christian in St. Ottilien bleibt, bis seine Nachfolge als Prokurator geregelt ist.
Abt Christian ist unserer Gemeinschaft kein Unbekannter. Er war einer der ersten afrikanischen Mitbrüder, der bei uns Deutsch lernte, und hat uns seitdem immer wieder gerne besucht, z.B. während seiner Zeit als Kongregationssekretär. 2016 hat er gemeinsam mit seinem Vorgänger, Abt Placidus, den Weltmissionssonntag in unserer Abtei gestaltet. Über viele Jahre schon arbeiten wir in vielen Bildungsprojekten seiner Heimatabtei mit ihm zusammen. Wir wünschen Abt Christian Gottes Segen in seiner neuen Aufgabe und freuen uns auf eine gute weitere Zusammenarbeit!
Abt Christian Temu OSB
Ein neues Kloster für Kuba
Kuba, Missionvon P. José Moreno OSB, Prior
Im Jahr 2019 trafen wir eine wichtige Entscheidung: Sollen wir weiterhin ein Kloster für 50 Mönche und ein Gästehaus für 80 Besucher*innen planen? Die Entscheidung unserer Gemeinschaft lautete einmütig: NEIN. Es gibt verschiedene Gründe für diese wichtige Entscheidung: Vermutlich wird unsere Gemeinschaft nicht so schnell wachsen, sodass wir kein großes Kloster brauchen, sondern eines, das den Realitäten unserer gegenwärtigen Situation entspricht. Ein weiterer Grund liegt in den Kosten, die wir zu tragen haben, wenn wir den alten Plänen folgen. Eine Regierungsstelle teilte uns mit, dass wir aus Vorsorge für eine mögliche Überflutung des künftigen Klosters, obwohl abgelegen, das Baugelände um ca. zwei Meter auffüllen und anheben müssten. Allein dieses „Auffüllen“ würde uns so viel kosten, dass wir die früheren Pläne aufgeben mussten. Eine Architektin aus Spanien, Virginia Gonzales Rebollo, hat uns einen neuen Vorschlag präsentiert. Nach mehreren Sitzungen haben wir uns dazu entschlossen, das Kloster auf einem höher gelegenen Teil unseres Grundstückes zu errichten. Es wird kleiner sein (ca. 1800 m²), und das Gästehaus wird in das Klostergebäude integriert. Aber alles, was wir brauchen, ist da: Kapelle, Zimmer für Mönche und Gäste, Küche, Speisesaal, Bibliothek, Wäscherei, Garagen etc., und natürlich ein kleiner Innenhof. Das Wichtigste ist, dass unser zukünftiges Kloster aus vorgefertigtem Material gebaut wird. Fast alles muss importiert werden; daher müssen wir die fälligen Genehmigungen von den zuständigen staatlichen Autoritäten einholen. Seit letztem Jahr bemühen wir uns darum, aber aufgrund der gegenwärtigen weltweiten Corona-Pandemie kam dieser Prozess fast zum Stillstand. Nun sind die Papiere von der zuständigen Regierungsabteilung („Planificacion Fisica“) unterschrieben und werden an die Architektin übermittelt.
Pläne des neuen Klosters
Im März 2020 erreichte die Pandemie Kuba, als bei italienischen Touristen in Trinidad, einem bei Urlaubern beliebten Ziel, COVID-19 diagnostiziert wurde. Von dort breitete sie sich auch im Rest des Landes aus. So ging Kuba in den Lockdown. Der Reiseverkehr zwischen den Provinzen war eine Zeit lang nicht erlaubt. Ende 2020 wurden die Flughäfen geöffnet, und die Einreise war wieder möglich. Überall im Land herrscht Maskenpflicht. Es gab in Kuba wenige Infizierte und Tote, aber nach dem Öffnen der Flughäfen stiegen die Fälle an, sodass sich die Regierung Anfang des Jahres gezwungen sah, die Flughäfen wieder zu schließen und den Verkehr zwischen den Provinzen zu verbieten. Kuba hängt sehr vom Tourismus ab, und als die Pandemie sich ausbreitete und Hotels und Restaurants schließen mussten, verloren aufstrebende kleinere Unternehmen ihre Kunden.
Uns geht es zum Glück gut – besser als den Menschen in den Städten, deren Nahrungsversorgung von den Provinzen abhängt. Hier im Kloster haben wir Hühner, Eier, Ziegen, Schafe und unseren mittlerweile berühmten Honig. Wir lernten, uns selbst zu versorgen. Als wir Essig kaufen wollten und es keinen gab, ließen wir Ananas oder Bananen gären, fügten etwas Zucker hinzu, warteten einige Wochen – und wir hatten reinen, starken Essig.
Die Corona-Pandemie hat uns herausgefordert, das, was wir haben, mit anderen zu teilen, besonders mit denen, die Not leiden. Eines Tages schrieb mir ein amerikanischer Freund, dass wir an einen bestimmten Ort in Havana gehen sollten, um einen Sack Reis zu bekommen. Ich schickte zwei Brüder zu der angegebenen Adresse. Als sie zurückkehrten, kamen sie nicht nur mit einem Sack Reis an – unser Auto war voll mit Waren. Wer gibt, der erhält hundertfach zurück.
Am Ende meines Berichtes möchte ich Ihnen für Ihre Unterstützung danken. Viele von Ihnen kennen wir nicht persönlich, und dennoch helfen Sie uns. Möge der gute Gott es Ihnen reichlich vergelten.
Besuch der Kongregationsleitung in Königsmünster
MissionBesuch ist in diesen Tagen selten geworden. Um so mehr haben wir uns gefreut, dass Abt Jeremias Schröder, Abtpräses der Missionsbenediktiner, zusammen mit dem neuen Kongregationsprokurator, P. Christian Temu, den weiten Weg von St. Ottilien in den hohen Norden auf sich genommen haben, um kurz bei uns vorbeizuschauen. Beim Abendessen am Samstag, den 6. März 2021, berichtete Abt Jeremias von den Neuigkeiten und aktuellen Entwicklungen in unserer weltweiten Kongregation. All unsere Klöster sind ja mehr oder weniger betroffen von der Corona-Pandemie – gerade deshalb bleibt die weltumspannende Solidarität der einzelnen Gemeinschaften untereinander wichtig. Ein Großprojekt in den nächsten Jahren wird der Bau eines Klosters für die junge Gemeinschaft auf Kuba sein – hierüber werden wir in den kommenden Ausgaben des „Gruß“ immer wieder berichten.
Im Haus der Kongregation in St. Ottilien gab es einige personelle Veränderungen: P. Christian aus der Abtei Ndanda hat im September 2020 das Amt des Kongregationsprokurators von P. Anastasius Reiser übernommen. Der Kongregationsprokurator koordiniert alle Missionsprojekte der Kongregation und leitet die Konferenz der Missionsprokuratoren, die sich zweimal jährlich trifft. P. Christian ist im Haus der Kongregation kein Unbekannter, denn er hat früher schon als Sekretär vier Jahre lang dort gearbeitet. P. Anastasius bereitet sich auf eine Aufgabe im Kloster Schuyler in den USA vor.
Auch im Amt des Kongregationssekretärs hat es erst vor wenigen Tagen einen Wechsel gegeben: P. Winfried Yego wird in seine Heimat nach Kenia zurückkehren, um dort Oberer des Klosters Nanyuki zu werden, das vor allem in der Exerzitienarbeit tätig ist.. Neuer Kongregationssekretär ist P. Pedro Ampo vom Priorat Digos auf den Philippinen – mit ihm übernimmt zum ersten Mal ein Mönch aus Asien diese Aufgabe.
vlnr: P. Pedro, Abt Jeremias, P. Winfried
So ist die Kongregationsleitung der Missionsbenediktiner international aufgestellt. Wir wünschen allen, die dort tätig waren bzw. sein werden, Gottes Segen für ihren Dienst!
Erinnerungen an Abt Placidus von Ndanda (+ 02.03.2021)
MissionAm 2. März 2021 hat uns aus der Abtei Ndanda in Tansania folgende Nachricht erreicht, die unsere ganze Gemienschaft schockiert und bestürzt hat:
Heute früh um 5.30 am Dienstag, 2. März. 2021, ist unser lieber Vater,
H.H. Abt Placidus (Peter) Mtunguja OSB
zum ewigen Vater gerufen worden. Abt Placidus war sein Leben lang gesund. Im Januar 2021 hatte er noch alle unsere Häuser in Tansania besucht. Abt Placidus wurde am 21. Februar 1963 in der Pfarrei Sakarani in der Diözese Tanga geboren. Seine ersten Gelübde legte er am 29. Juni 1996 ab. Am 14. Juli 2001 wurde er zum Priester geweiht. Er wurde am 4. Juli 2015 zum ersten afrikanischen Abt von Ndanda gewählt. Wir bitten Sie, an unseren lieben Abt Placidus in Ihren Gebeten zu denken. Möge er in der ewigen Freude unseres himmlischen Vaters weiterleben. Amen.
Br. Yohannes Mango OSB
Prior von Ndanda
Auch wir verbinden als Gemeinschaft von Königsmünster viele Erinnerungen mit Abt Placidus. Seine ruhige, bescheidene und freundliche Art hat ihn zu einem angenehmen Gesprächspartner gemacht, mit dem wir viele Projekte realisieren konnten. Viele seiner Mitbrüder, zuletzt Bruder Cyprian, haben in unserer Abtei Deutsch gelernt oder konnten ein Praktikum bei uns absolvieren. Gerade die Bildungsarbeit lag Abt Placidus immer sehr am Herzen. Dankbar erinnern wir uns an den Weltmissionssonntag im Oktober 2016, zu dem Abt Placidus, gemeinsam mit P. Christian, unser Gast war und zu diesem Anlass das Konventamt gehalten hat – teils auf Deutsch, teils auf Swahili.
Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei der Gemeinschaft von Ndanda in diesen schweren Stunden im Vertrauen darauf, dass Abt Placidus nun angekommen ist in der himmlischen Heimat.
Neues aus Mosambik
Mission, MosambikAm 11. Februar 2021 ist Bischof Luis F. Lisboa von Pemba in Mosambik von Papst Franziskus zum Bischof der Diözese Cachoeiro de Itapemirim in seiner brasilianischen Heimat und Erzbischof „ad personam“ ernannt worden. Bischof Luis war ein großer Förderer unserer missionarischen Aktivitäten in Mosambik und hat die Brüder der Abtei Ndanda in Tansania ins Land geholt. In den letzten Monaten hat er unermüdlich den Menschen seiner Diözese geholfen, die sowohl vom Wirbelsturm als auch von den terroristischen Anschlägen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Darüber hat er sich noch vor einigen Monaten mit Papst Franziskus persönlich ausgetauscht.
Im Juli 2016, als unser P. Jorge noch als Missionar in Mosambik tätig war, hat er uns in Meschede besucht und bei uns in der Sonntagsmesse die Predigt gehalten. Ein beeindruckender und bescheidener Ordensmann und Bischof – für die Menschen in Mosambik sicher ein großer Verlust. Wir wünschen Erzbischof Luis Gottes Segen für seine neue Aufgabe – und Gottes guten Geist bei der Wahl eines neuen Bischofs in Pemba!
Das Projekt „Glocke für Mvimwa“ macht Fortschritte
Glocke für MvimwaIn den letzten Tagen waren Bruder Justus und Herr Deckers, stellvertretender Direktor des Gymnasiums der Benediktiner, an unserem Kirchenportal, um ein besonderes Motiv zu fotografieren und einzuscannen. Es handelt sich um die Verkündigungsszene auf dem Bronzeportal der Abteikirche, das von dem Künstler Ernst Suberg aus Olsberg-Elleringhausen in den 1960er Jahren gestaltet wurde.
Dieses Motiv soll seinen Platz auf der Verkündigungsglocke der Abtei Mvimwa in Tansania finden, deren neue Kirche in diesem Jahr – so Corona es zulässt – geweiht werden soll. Die Glocke ist ein Geschenk unserer Abtei und wird komplett aus Spenden finanziert. Viele Menschen haben eine Patenschaft für einen Tag des Jahres übernommen, an dem die Glocke in Tansania in ihren Anliegen läuten und die Brüder und Menschen der Region zum Gebet rufen wird. Vielen Dank allen Spenderinnen und Spendern, die uns so zahlreich unterstützt haben! Das Geld für den Glockenguss incl. Transport ist nun da, und wir können mit den Arbeiten beginnen. In unseren Medien werden wir Sie über den Stand der Dinge auf dem Laufenden halten. Alle, die eine Patenschaft übernommen haben, werden darüber eine besondere Urkunde bekommen, die Abt Pambo Mkorwe OSB von der Abtei Mvimwa unterzeichnen wird.
Neben dem Motiv werden auf der Glocke einige Worte auf Swahili eingeschrieben: TUMA ROHO WAKO NA VITAUMBWA – SEND HERAB DEINEN GEIST UND ERSCHAFFE DAS ANTLITZ DER ERDE. Die Kirche in Mvimwa ist wie die ganze Abtei dem hl. Geist geweiht.
Es ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit zu unserer Schwesterabtei in Tansania, dass 57 Jahre nach der Weihe unserer Mescheder Kirche sozusagen ein „Teil“ dieser Kirche einen Platz bei einer neu zu weihenden Abteikirche in Afrika findet.
Informationen zu Br. Cyprian und Br. Victor
MissionAnfang Oktober ist Bruder Victor aus der tansanischen Abtei Mvimwa, der in den vergangenen anderthalb Jahren zum Sprachstudium in unserer Cella St. Benedikt lebte, ins Kolleg St. Benedikt nach Salzburg gezogen, um an der dortigen Paris-Lodron-Universität seine theologischen Studien aufzunehmen. Das Kolleg St. Benedikt ist 1926 als Studienhaus für die Benediktiner im deutschsprachigen Raum gegründet worden, hat sich in den letzten Jahren aber mehr und mehr internationalisiert. So leben dort neben Br. Victor Mitbrüder aus Indien, Sambia, Italien, Deutschland und Österreich. Wir wünschen Bruder Victor Gottes Segen und ein gutes Ankommen in der „Mozartstadt“.
Br. Victor vor dem Kolleg St. Benedikt in Salzburg
Bruder Cyprian wird leider Anfang des Monats unsere Gemeinschaft verlassen, um seine philosophischen und theologischen Studien in Lusaka, der Hauptstadt Sambias, fortzusetzen, wo die Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien ein Studienhaus unterhält. In den vergangenen zwei Jahren hat er unsere Gemeinschaft mit seinen Gaben und Talenten bereichert – wir erinnern uns gerne an so manches in Swahili gesungene Tischgebet an Festtagen zurück. Auch Bruder Cyprian wünschen wir alles Gute für die Zukunft und für seinen weiteren Lebensweg in unserer internationalen benediktinischen Familie!
Br. Cyprian beim gesungenen Tischgebet
Ein Kloster wird Abtei – bewegte Tage in Kenia
Missionvon Abtpräses Jeremias Schröder OSB
1972 kamen die Missionsbenediktiner nach Kenia. In Tanzania hatte die Übergabe der Mission an den einheimischen Klerus begonnen, und einige jüngere Patres suchten nach neuen Aufgaben. Ein paar Jahre später gründeten sie ein Kloster in Nairobi – dem wichtigsten Zentrum Ostafrikas. Das Kloster zog später aufs Land nach Tigoni, 20 km vor der Stadt. Die europäischen Gründer rekrutieren junge Männer aus Uganda und Kenia, und allmählich entstand ein stattliches Priorat mit großer Landwirtschaft, Teeplantage und Gästehaus. In der Tradition der Missionsbenediktiner übernahmen sie Verantwortung für eine große Stadtpfarrei und entwickelten ein Bibelzentrum an den Ausläufern des Mount Kenia. 2005 starteten sie die Erstmission bei den Dassenech, einem Nomadenvolk im Norden des Landes.
Das Wachstum von Tigoni war nicht ungetrübt. In den über 40 Jahren der Klostergeschichte gab es auch Rückschläge. Die spannungsreiche und manchmal auch gewalttätige Geschichte des Landes spiegelte sich auch in der Entwicklung des Klosters. Aber allmählich erlangte die seit vielen Jahren ganz afrikanische Gemeinschaft – nur noch ein Deutscher lebt dort, in der Dassenech-Mission – die lang ersehnte Stabilität. Mönche aus Tigoni sind heute auch verantwortlich für die Neugründung in Ägypten und helfen anderen Klöstern aus. Ein Pater ist in der Kongregationsleitung in St. Ottilien tätig. Die Zeit schien reif, um dieses Kloster endlich zur Abtei zu erheben – der Vollform eines Benediktinerklosters.
Am 21. September 2020 war es soweit. Der Abtpräses vollzog die Erhebung zur Abtei in einem schlichten Festakt während der Vesper des Evangelisten Matthäus. Am nächsten Tag begann die erste Abtswahl. Von den rund 50 Mönchen der Gemeinschaft waren 26 wahlberechtigt und entschieden sich schließlich für Pater John Batist Imai OSB, der zuvor schon fast sechs Jahre lang als Prior das Kloster geleitet hatte. Das spricht für Kontinuität!
Tigoni ist das einzige Mönchskloster in Kenia. Als Abtei wird das Kloster in Zukunft wohl eine noch größere Rolle spielen. Die Brüder haben guten Nachwuchs und noch viele Pläne. Sie planen weitere Gründungen und die Missionsbenediktiner sind zuversichtlich, dass die jüngste Abtei unseres Ordens die Sendung der Missionsbenediktiner in Kenia und auch in anderen Ländern weitertragen wird.
Abt John Baptist
Friedensgruß in Coronazeiten
60jähriges Priesterjubiläum von P. Thomas Timpte
Mission„Endlich hatten wir wieder eine Priesterweihe in unserer Notkirche. P. Thomas Timpte aus Oberhausen-Osterfeld war mit seinen Studien an unserer Ordenshochschule San Anselmo in Rom so weit, daß ihm am 20. August 1960 unser Missionsbischof aus Ndanda in Ostafrika, Abt Viktor Hälg, die Weihehände auflegen und ihn mit der Priesterwürde ausstatten konnte.“ So schreibt es der Jahresbericht aus der Abtei Königsmünster des Jahres 1961 in der Chronik. Dieses Datum jährt sich heute zum 60. Mal, so dass wir unserem P. Thomas herzlich zum Diamantenen Priesterjubiläum gratulieren. Feiern wird er es in Hwasun, einem abhängigen Haus der Abtei Waegwan in Südkorea, wo P. Thomas seit 1962 als Missionar tätig ist. Er ist der erste Missionar, den die junge Abtei Königsmünster am 6. Januar 1962 ausgesandt hat. Ursprünglich glaubte P. Thomas, für das Missionsgebiet in Ostafrika bestimmt zu sein; aber, wie es in der Chronik weiter heißt, „bei einem gelegentlichen Besuch unseres Vaters Erzabt [Anm. d. Red.: Erzabt Suso Brechter, Erzabt und Abtpräses der Missionsbenediktiner von 1957 bis 1974] in Rom mußte er hören, daß er für die Mission in Korea ausersehen sei.“ Eine Entscheidung, die P. Thomas bis heute nicht bereut hat, wie er gerne erzählt! Bis heute ist er ein gefragter Exerzitienbegleiter in seiner Wahlheimat.
Wir sind dankbar für das segensreiche Wirken von P. Thomas in Korea und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen in seinem Dienst!
Zerstörung der Kirche in Mocimboa da Praia, Mosambik
MosambikHeute erreichten uns wieder schlimme Nachrichten aus Mosambik: zum dritten Mal drangen die Terroristen der „Al Shabbab“-Miliz in der Hafenstadt Mocimboa da Praia ein. Wie die brasilianischen Schwestern berichten, die dort tätig sind, gab es vier Tage lang Kämpfe der Rebellen mit den Regierungstruppen; auch einige Tote sind zu beklagen. Die Schwestern selbst konnten in das Gebiet von Awasse fliehen. Als sie zurückkehrten, war ihr Kloster voller Menschen, die dort Zuflucht suchten. Die Schwestern zählten 62 Menschen, die von ihnen mit dem Nötigsten versorgt wurden.
Am 2. Juli haben die Rebellen die Pfarrkirche von Mocimboa da Praia , wo ein Mitbruder der Abtei Ndanda als Pfarrer tätig ist, zerstört. Sie brannte völlig aus.
Mittlerweile ist die Lage ruhiger geworden, aber die Menschen leben immer noch in Todesangst. Die Mitbrüder der Gründung in N’Nango, die vor einigen Wochen überfallen wurden, sind noch in der Abtei Ndanda in Tansania, wie P. Sylvanus Kessy schreibt. Sie möchten immer noch so schnell wie möglich zurückkehren. Bitte beten Sie mit uns für die Menschen im Norden Mosambiks!
Glückliche Heimkehr
MosambikKurz nachdem wir das österliche Halleluja in der Eucharistiefeier an diesem 6. Ostersonntag gesungen haben, erreichte uns aus Ndanda die frohe Botschaft, dass die Mitbrüder aus Mosambik nach dem Überfall auf ihr Kloster glücklich nach Tansania heimgekehrt sind. P. Christian schreibt dazu in einer Mitteilung:
Nach ihrer schwierigsten Woche seit Beginn der Mission in Mosambik sind unsere Missionare am 16. Mai nach Ndanda zurückgekehrt. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Herausforderungen werden sie 14 Tage lang im Zakeo Centre (Exerzitienhaus der Abtei Ndanda) isoliert bleiben. Sie sehen großartig und in guter Stimmung aus. Als Abt Placidus eine Bemerkung über die Zukunft der Mission machte, sagte P. Deusdedith ohne zu zögern. „Wir werden zurückkehren!“
Wir freuen uns über die glückliche Heimkehr unserer Brüder und wünschen ihnen Gottes Segen für die Zukunft.
Abtpräses Jeremias Schröder hat gestern im Interview auf Radio Vatikan etwas zu den Hintergründen des Überfalls berichtet.
Update zum Angriff auf die Missionsbenediktiner in Mosambik
MosambikGestern abend haben uns Nachrichten von P. Christian Temu OSB, dem Missionsprokurator der Abtei Ndanda in Tansania, erreicht, dessen Kloster die Mission in N’nango im Norden Mosambiks gegründet hat. Er hatte Kontakt zu den Mitbrüdern, die sich zur Pfarrei Imbuho (50 km von N’nango entfernt) durchgeschlagen haben und nun auf ihre Ausreise nach Tansania warten, wo sie abwarten wollen, bis sich die Lage beruhigt hat. P. Christian beschreibt den Ablauf der Ereignisse in der Nacht des 12. Mai 2020:
In der Nacht am Dienstag, den 12. Mai, näherten sie (die Rebellen) sich unserer Mission. Die Brüder waren nervös und konnten daher nicht schlafen. Sie hörten sie kommen und flohen sofort in den Busch, bevor die militante Gruppe sie erreichen konnte. Drei Brüder flohen gemeinsam. Der vierte Bruder lief in eine andere Richtung und wurde von seinen Mitbrüdern getrennt. Nach einem ganzen Tag wurden sie dank der Hilfe eines treuen Arbeiters wieder vereint. Dieser Arbeiter, Thadeo, ging ins Dorf und kaufte rohes Maniok zum Essen. Zwei Tage lebten und schliefen die Brüder im Wald. In Ndanda hörten wir von alldem durch Freunde und Nachbarn. Aber wir konnten sie nicht erreichen, weil sie ihre Handys nicht dabeihatten. Wir waren sehr um ihre Sicherheit besorgt. P. Deusdedith ist als ein sehr zäher und positiv denkender Mensch bekannt. Er ist jemand, der erfolgreich sein will und der nicht aufgibt. Ich wusste, dass er mit seinen Brüdern überleben wird. Wir waren nicht überrascht zu hören, dass sie Imbuho in 50 km Entfernung erreicht haben. Es wird von der Sicherheitslage auf dem Weg nach Tansania abhängen, wann sie nach Hause kommen, während wir die Lage in Mosambik sondieren. Wir hoffen, dass wir in unsere Mission zurückkehren können, sobald es die Situation erlaubt.
P. Christian gibt auch einen Überblick, was genau an Schäden im Kloster zu verzeichnen ist:
Offizielle Vertreter der islamischen Gemeinschaft in Deutschland haben sich von dem Anschlag distanziert. So schrieb Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, auf Twitter: Verurteile das aufs Schärfste. Wer christliche Geschwister angreift, greift uns an. „..wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären Mönchsklausen, Kirchen, Bethäuser und Gebetsstätten zerstört worden, in denen Gottes Name häufig genannt wird..“ Koran
Unsere Brüder sind fest entschlossen, ihre Mission in Mosambik fortzuführen. Ein Blick in die Geschichte der Missionsbenediktiner zeigt uns, dass gerade nach Rückschlägen ein verheißungsvoller Neuaufbruch zu verzeichnen war. 1889 haben Rebellen (gegen das deutsche Kolonialregime) das erste Kloster der Missionsbenediktiner in Pugu in Tansania zerstört – mittlerweile kommen mehr als die Hälfte unserer Mönche aus Afrika. Und die Abtei Waegwan in Südkorea, die nach der blutigen Unterdrückung der nordkoreanischen Abtei Tokwon im Koreakrieg 1949/50 gegründet wurde, ist eines der blühendsten Kloster der Kongregation.
Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung für unsere Brüder in Mosambik!
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Überfall auf Kloster der Missionsbenediktiner in Mosambik
MosambikEigentlich wäre der heutige 15. Mai 2020 ein Festtag für die junge Gründung der Missionsbenediktiner in N’nango im Norden von Mosambik. Denn heute hätten die Brüder zum ersten Mal seit der offiziellen Einweihung im letzten Jahr das Fest ihres Klosterpatrons, des heiligen Mönchsvaters Pachomius, gefeiert. Allerdings wurden die vier Mitbrüder am 12. Mai von Angehörigen einer islamistischen Terrormiliz überfallen. Die vier Mitbrüder konnten sich in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen, die auch von einem Mitbruder von der Abtei Ndanda betreut wird. Dort sind sie derzeit in Sicherheit. Der Klosterneubau allerdings ist geplündert worden, und Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Genauere Informationen liegen uns noch nicht vor.
Abtpräses Jeremias Schröder OSB schreibt zu den Hintergründen: „Die Situation im Norden Mosambiks wird bestimmt durch jahrzehntelange Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik. Am Schmuggel von Elfenbein, Holz, Heroin und Rubinen profitieren lokale Eliten. Die Entdeckung großer Erdgasvorkommen vor der Küste hat nun auch das Interesse internationaler Akteure an der Region geweckt. Inmitten dieser unübersichtlichen Lage bewegt sich eine im Laufe der letzten 1 ½ Jahrzehnte entstandene Terrormiliz radikalisierter islamischer Jugendlicher, die von der Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte und über deren Hintermänner man nicht allzu viel weiß. Experten vergleichen diese mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.“
Im Jahr 2015 sind die Missionsbenediktiner der ABtei Ndanda in Tansania auf Bitten von Bischof Luis Fernando Lisboa der Diözese Pemba in den Norden Mosambiks gekommen, um dort ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen. Der Überfall auf das Kloster ereignete sich während einer Regierungsoffensive gegen die Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Auch wenn diese Attacke ein Rückschlag ist, ist es dennoch unsere Hoffnung, dass er die langfristige Arbeit unserer Kongregation in der Region nicht langfristig unterbindet. Man kann an die Anfänge der Missionsbenediktiner 1889 in Pugu, Tansania denken, als das ebenfalls weniger als ein Jahr bestehende Kloster von Rebellen zerstört wurde. Heute kommen mehr als 50 % der Missionsbenediktiner aus Afrika.
Wir bitten Sie um Ihr Gebet für die Mitbrüder in Mosambik und für alle, die ihnen anvertraut sind!
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Missionsbenediktiner in Corona-Zeiten
Missionein Bericht von Abtpräses Jeremias Schröder OSB
Man muss die Rundschau in unsere Klöster mit einer guten Nachricht beginnen: bislang gibt in unseren Klöstern keine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus. Benediktiner leben ja eng zusammen und sind deshalb durchaus gefährdet. Aber die Klöster haben schnell voneinander gelernt, die Gemeinschaften teilweise isoliert und auch in den Klöstern auf Distanz geachtet. In Uganda und Südafrika wurden die Konvente auf staatliche Anordnung sogar in kleine Gruppen aufgeteilt, um das Überspringen des Virus zu vermeiden.
Allerdings ist einer unserer Mitbrüder in den USA am Corona-Virus verstorben. Bruder Owen war spät ins Kloster eingetreten, nach einer früheren Marinekarriere. Als er pflegebedürftig wurde, kam er auf eigenen Wunsch in ein Heim in Paramus/New Jersey für ehemalige Militärangehörige, das inzwischen zu einer berüchtigten Infektionsfalle geworden ist: von den ursprünglich 285 Bewohnern sind 72 gestorben, darunter unser Mitbruder, und von den 211 Überlebenden sind 113 infiziert.
Einige Mönche sind wegen der plötzlichen Reisebeschränkungen unterwegs gestrandet und etliche mussten nach der Heimkehr in Isolation. In Sankt Ottilien wartet immer noch ein Postulant der Dormitio-Abtei auf seine Einreiseerlaubnis nach Israel.
In den großen Klöstern sind die Einschränkungen meist gut zu ertragen: es gibt Platz, die gewohnte Ordnung geht weiter, und der lebendige Kontakt mit den Mitbrüdern wird eher noch intensiver. Klosterleben leicht verschärft, sozusagen. Einige Obere sehen das sogar positiv. Weniger angenehm ist das Leben für ein paar Einzelkämpfer, die nun auf ihren vorgeschobenen Posten – oft in den großen Städten wie Havanna, Daressalaam und Lusaka – sehr allein die Stellung halten müssen.
Viele unsere Klöster versuchen, aus der Klosterkirche Gottesdienste zu übertragen. Im Unterschied zu manchem Bischof und Pfarrer, der allzu offensichtlich einsam zelebriert, sind das bei uns immer noch Gemeinschaftsfeiern, die auch dem Internetbesucher das Gefühl geben, Teil einer Gemeinde zu sein. Originell ist der Beitrag des Vier-Türme-Verlags von Münsterschwarzach, der ein kleines Karwochenset zur Feier zu Hause zusammengestellt hat, das sich sehr gut verkauft hat. Das Deutsche Historische Museum in Berlin will eines in seine Sammlung aufnehmen, so war zu hören, um den Alltag der Pandemie in Deutschland zu dokumentieren.
Am wenigsten entspannt sind die Verwalter der Klöster. Hier in Deutschland und in der ganzen Welt sind die wirtschaftlichen Folgen dramatisch: Gäste- und Tagungshäuser sind geschlossen, ebenso Gaststätten und Schulen. Einnahmen brechen weg, während viele Kosten weiterlaufen.
Besonders schlimm: wenn sonst einmal eine Krise ausbricht, helfen Klöster in anderen Weltgegenden solidarisch aus. Diesmal trifft es alle gleichzeitig, und auch die Wohltäter der Klöster sind unter Druck. Das wird es viel schwerer machen, die Lage zu meistern. Einige Zellerare greifen schon nach Krediten, die zwar mancherorts einfach zu bekommen sind, aber deren Rückzahlung die Gemeinschaften später stark belasten wird.
Dabei hilft uns immer noch, dass wir als weltweite Klosterfamilie auch weltweit informiert werden. Unsere Krankenhäuser in Ostafrika konnten sich rechtzeitig vorbereiten, obwohl die volle Wucht der Epidemie dort noch nicht zu spüren ist. Wie überall ist die Pandemie auch dort eine Bewährungsprobe für die Regierungen. In Kenia und Südafrika wird das Virus sehr ernst genommen, freilich mit manchmal fatalen Folgen, wenn die Polizei brutal durchgreift. Besorgniserregender ist die Politik in Tansania. Der populistische Präsident Magufuli irrlichtert durch die Seuchenpolitik, weckt Misstrauen gegen seine eigenen Labors und ausländische Hilfsmaterialien und empfiehlt Kräutermedizin. Dass er meint, Gottesdienste in Kirchen und Moscheen sollten unbedingt weiter gehen, hat ihm zwar sehr vereinzelt Zuspruch verschafft, macht die Lage aber auch nicht besser.
Die Länder des Südens wurden vom Virus erst später erreicht. Dazu sind die Bevölkerungen jünger, andererseits aber auch mit vielen Krankheiten vorbelastet. Wie genau die Epidemie dort verlaufen wird, weiß noch niemand. Die Durchsetzungskraft des Staates ist oft eher schwach, und das Gesundheitswesen viel schneller überfordert. Ein rasch verfügbarer Impfstoff wird hier noch wichtiger sein als bei uns.
Bis es dazu kommt, wird noch vieles geschehen, das schwer vorherzusehen ist. Auch unsere Klöster fahren auf Sicht. Als Missionsbenediktiner nehmen sie Anteil am Leid der Menschen in ihrem Umfeld. Einige Klöster haben schon begonnen, Essen für verarmte Familien auszugeben. Durch die Missionsprokuren unserer Klöster versuchen wir, sie zu unterstützen, damit die Vision von Papst Franziskus wahr wird: die Kirche als Feldlazarett: sie kann nicht alles lösen, aber wir können lindern, helfen, trösten.
Wenn Sie für die Corona-Soforthilfe unserer Klöster einen Beitrag leisten wollen, können Sie das unkompliziert über das folgende Spendenkonto tun. Für jede Spende sind wir dankbar – und natürlich auch unsere Mitbrüder in Afrika, Asien und Lateinamerika!
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Kennwort: Mission Coronahilfe
Coronahilfe weltweit
Ägypten, Augenklinik Tororo, Mission, MvimwaDie Corona-Pandemie hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben in Königsmünster, sondern betrifft all unsere Klöster weltweit. Gerade unsere Gemeinschaften in Afrika und Asien sind von der Schließung ihrer Betriebe und Gästehäuser existentiell betroffen. So schreibt P. Prior Fidelis aus dem kürzlich unabhängig gewordenen Konventualpriorat Tororo in Uganda, dass alle Betriebe des Klosters derzeit geschlossen sind. Die Augenklinik arbeitet zwar noch, aber auf einem niedrigen Level. Besonders hart trifft es die armen Menschen, die im Sozialprojekt des Klosters generell auf Hilfe angewiesen sind.
In einem Brief schreibt Prior Fidelis über die Auswirkungen, die direkt das klösterliche Leben betreffen: „Wir erlauben es Außenstehenden zur Zeit nicht mehr, ins Kloster zu kommen, es sei denn aus sehr wichtigen Gründen. Selbst die Köche gehen nicht nach Hause, sondern bleiben auf dem Grundstück des Klosters, um Kontakt mit Außenstehenden zu vermeiden. Auch die Brüder verlassen das Kloster nicht außer diejenigen, die wichtige Gründe haben, die das Kloster betreffen; wir bleiben alle zuhause.
Wir haben an jeder Ecke Wasser, Seife und Desinfektionsmittel für die Hygiene. Alle Türklinken werden mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel mindestens viermal am Tag eingesprüht. Viele Hygieneregeln und Vorbeugemaßnahmen der Übertragung von einer Person zu einer anderen werden eingehalten.
Wir teilen nicht mehr das Geschirr miteinander; jedem Bruder wurden Teller, Tasse und Besteck gegeben, das er nach Gebrauch selbst abwäscht und bis zum nächsten Essen behält.“ Der Sicherheitsabstand in Uganda beträgt übrigens ganze vier Meter. Die Sicherheitsmaßnahmen werden von den örtlichen Behörden teilweise sehr strikt durchgesetzt. So wurde in Tororo eine Frau, die allein in der Kathedrale beten wollte, gefangengenommen.
Unser Kloster in Tigoni, Kenia sollte in der kommenden Woche zur Abtei erhoben und ein neuer Abt gewählt werden. Das ist nun wegen der Reisebeschränkungen verschoben. In der Abtei Mvimwa in Tansania haben am 21. März fünf Mitbrüder ihre zeitlichen Gelübde abgelegt – ohne Gäste, in einer schlichten Feier. Unsere Mitbrüder in Ägypten, die dem orthodoxen Kalender folgen, feiern das Osterfest in diesen Tagen. Über ihre Facebookseite geben sie Interessierten Anteil an den Liturgien der Heiligen Woche im koptisch-katholischen Ritus.
Neuprofessen in Mvimwa, Tansania
Liturgie der Heiligen Woche in Ägypten
Unsere Kongregation der Missionsbenediktiner leistet gerade in diesen Tagen unkompliziert und schnell Soforthilfe für unsere Gemeinschaften in Afrika, Asien und Lateinamerika und besonders für die Menschen rund um die Klöster. Als Missionsbenediktiner, die einer weltweiten Gemeinschaft angehören, ist uns die Solidarität gerade mit unseren ärmeren Gemeinschaften besonders wichtig. Für jede Spende in diesem Anliegen sind wir dankbar.
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Kennwort: Mission Coronahilfe
In alle Welt hinaus
Glocke für Mvimwa, Mission, Mvimwavon P. Abraham Fischer OSB
Glocken haben Anteil an der Verkündigung der Kirche. Sie senden die Botschaft in die Welt hinaus. Nicht jeder, der das Geläut der Glocken hört, wird in die Kirche kommen können, aber dennoch bewahrt der Glockenklang die Erinnerung, dass es einen Ort gibt, der zu Heimat und Ruhe in hektischer Zeit einlädt. Glocken – und darin sind sie ein Symbol für die Existenz von Kirche heute – Glocken übertönen den Geräuschpegel der Welt eben nicht. Sie drängen sich nicht auf, wohl aber mischen sie sich ein! Sie messen die Zeit, gliedern durch das Angelusgeläut den Tag in Morgen, Mittag und Abend. Darin scheint ein wenig Ewigkeit durch: Mit stetem Gleichmut zeigt uns der Stundenschlag die regelmäßig vergehende Zeit. Nicht die subjektive innerlich gefärbte und als lang oder kurz erlebte Zeit, sondern die objektiven, mechanisch gemessenen Zeiträume werden hier vermittelt. Diese stete und unbeirrte Zeit kann uns in alltäglicher Hetze Halt schenken.
Jede Glocke ist ein eigenes Wort an die Hörenden. Sie hat einen eigenen Grundton und sich darauf aufbauende Obertöne. Jede Glocke hat aber auch einen eigenen Namen, der ihren Klang bezeichnet und das Geläute mit einer geistigen Botschaft versieht.
Die im Bau befindliche Abteikirche unserer Brüder in der afrikanischen Abtei Mvimwa wird – wie das Kloster selbst – dem heiligen Geist geweiht werden. Ein starkes Patrozinium. Es ist der Geist Gottes, der die Kirche bewegt und antreibt und der ihr zugleich in diesen stürmischen Zeiten ein Standing gibt. Die Geisteskraft ist stabil und dynamisch zugleich.* Das macht sie zuverlässig wirksam und unberechenbar treibend zugleich.
In Absprache mit der Gemeinschaft in Afrika wird die neue Glocke das Thema „Verkündigung“ haben. Damit verknüpfen sich mannigfaltige Aspekte, denn das ist ja die Aufgabe aller Klöster weltweit: es ist die gute Nachricht, DAS Evangelium schlechthin, das wir mit unserem Leben bezeugen: Gott trägt unsere Welt und hält sie in seiner Liebe im Dasein.
Verkündigung im christlichen Sinn hat einen Hintergrund: Der Engel Gabriel wird zu Maria geschickt. Seine Kunde fragt die Geburt des Gotteskindes beim Menschen Maria an. Damit wird die Grenze zwischen Gott und Mensch geöffnet. Der Himmel kommt zur Erde und die Erde kommt in Gott zu ihrer wahren Wirklichkeit. Verkündigung in diesem Sinn öffnet sich auch in einer anderen Perspektive. Sie bleibt nicht bei einer Selbstoffenbarung Gottes stehen, sondern sie bezieht den Menschen mit ein, indem das Geschehen göttlicher Mitteilung menschlicher Antwort bedarf. Das Erlösungswerk Gottes kann nur beginnen, weil Maria die Botschaft hört und ihr zustimmt. Sie spricht ihr Ja-Wort auf besondere Art und Weise. Nicht triumphal, nicht laut und öffentlich, sondern intensiv und innerlich ist ihre Zu-Stimmung. Ihr „Mir Geschehe“ ist eine der intensivsten Haltungen, die Menschen möglich ist. Nicht umsonst ist diese Haltung als Bitte im Vaterunser präsent und oft erbetet: „Dein Wille geschehe“.
So erklingt im Übrigen auch eine Glocke: Aus sich selbst heraus erzeugt sie ja keinen Klang, sondern sie wird angeschlagen durch den frei hängenden Klöppel von innen oder dem Schlaghammer der Stundenglocke von außen. Eine Glocke reagiert auf jede Berührung von außen. Auch wenn jemand sie mit der Hand anschlägt, beginnt sie leise ihren Ton zu singen.
Mit diesem Bild wird einiges von Gottes Wort deutlich und von der „Ant-Wort“ des Menschen. Das nämlich ist eben im Sinn des Dialoges eher nicht ein „Gegen-Wort“, ein „Anti-Wort“, sondern besser verstehbar im Sinne des Klanges. Es ist „Resonanz“. Wenn Gott spricht und uns anrührt, ist das so unendlich, so groß und so wundervoll, dass uns Menschen alle Worte fehlen werden. Wer sich dem Anschlag aber zu öffnen vermag, geht in Resonanz. Im Kern der Seele von Gott berührt, erklingt das originäre Lebenslied. Es leuchtet unsere Gottesebenbildlichkeit auf, und wir werden wir selbst. Das ist ein sehr einleuchtendes Bild für das „Mir geschehe“. Dieses ist schwebend zwischen eigener Aktion und auch sich gebender Passion anzusiedeln. Es bedarf einer suchenden und hörenden Haltung ebenso wie einer inneren Freiheit. Glocken können nur klingen, wenn sie frei hängen. Sind sie irgendwie gebunden an anderes, so wird die Fähigkeit zur Resonanz schwach oder die Glocke schweigt.
Unsere Antwort auf den Ruf Gottes könnte – so gedeutet – ein leises Summen, ein innerer Ton sein. ER ist es, der diesen Ton befreit. Wir sind es, die darin zu sich selber kommen, wenn wir so frei sind, uns anrühren zu lassen.
Vielleicht möchten Sie ja in der neuen Glocke unserer Schwesterabtei Heilig Geist in Mvimwa mitschwingen, indem sie für einen Tag im Jahr die Patenschaft für 60,- € übernehmen. Manchmal sucht man ja nach einem Geschenk für Menschen unserer Kultur, die alle weltlichen Dinge schon haben. Da wäre ein Glockenklang in Afrika vielleicht eine Alternative. Vielleicht vermissen Sie auch Menschen, die bereits in den großen Klang Gottes hineingestorben sind und möchten deren Lebensklang im Geläute gegenwärtig halten. Unsere Spendenaktion ist gut angelaufen – 25 % an nötigen Spenden sind bereits eingegangen. Sobald Abt Pambo Mkorwe OSB im Herbst zum Generalkapitel in Deutschland weilt, wird er persönlich Ihre Patenschaftsurkunde zeichnen. Sollten Sie diese als Geschenk vorher benötigen, so sind wir gerne bereit diese auszustellen. Allen Spenderinnen und Spendern schon jetzt ein herzliches „Vergelts Gott!“
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Ein Gesundheitszentrum für Mosambik
Mission, MosambikSeit 2014 leben und arbeiten Mitbrüder der Benediktinerabtei Ndanda in der Diözese Pemba im Norden Mosambiks. Sie haben angefangen im Pfarrhaus der Küstenstadt Mocimboa da Praia, wo sie die Seelsorge übernommen haben. Etwa 40 km westlich von Mocimboa da Praia haben die Behörden der jungen Gemeinschaft ein Stück Land überlassen, das nun zu einem Missionszentrum ausgebaut werden soll. Vor fünf Jahren war dieser Ort nur ein großer Busch. Dank des Einsatzes unserer Brüder und der finanziellen Unterstützung von Missionsfreunden und Wohltätern ist eine neue und erste Missionsstation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien in Mosambik entstanden. Der Name dieser neuen Gründung lautet: Communidad Beneditinos Sao Pacomio (benediktinische Kommunität vom Heiligen Pachomius).
Am 6. Oktober 2019 fand die offizielle Eröffnung der neuen Station in N’Nango statt. Bischof Luiz F. Lisboa von Pemba und Bischof Titus Mdoe von Mtwara/Tansania hielten die Messe, zusammen mit Abt Placidus und Abt em. Dionys von Ndanda. Nach der Predigt gab es einen kurzen „Schockmoment“, als Bischof Luiz sich aus gesundheitlichen Gründen auf sein Zimmer zurückziehen musste. Doch zum Glück ging es ihm bald wieder besser.
Nach der Eucharistiefeier fand dann die Einweihung der neuen Klostergebäude statt, welche die beiden Äbte von Ndanda vornahmen. Ebenso wurde das Missionskreuz geweiht, das Bruder Godehard und Bruder Alex in Ndanda hergestellt und nach Mosambik transportiert haben. Es symbolisiert die Präsenz der Missionsbenediktiner im Norden Mosambiks.
Die neue Mission in Mosambik zielt darauf ab, die pastoralen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen um N’Nango zu erfüllen. Das Gebiet zwischen den beiden Kleinstädten Mueda und Mocimboa im Norden von Mosambik hat eine Bevölkerung von etwa 40.000 Menschen. All diese Menschen haben kaum eine Möglichkeit, im Krankheitsfall eine gute Gesundheitsversorgung zu erhalten. Die Folgen des jahrelangen Bürgerkriegs (1977 – 1992) sind noch spürbar. Malaria tötet immer noch viele Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Viele Mütter sterben bei der Geburt an mangelnder Gesundheitsversorgung. So wird derzeit ein Gesundheitszentrum geplant, das hier Abhilfe schaffen soll. Wir bitten Sie, dieses Projekt der Mitbrüder mit einer Spende zu unterstützen!
Kennwort: Gesundheitszentrum Mosambik
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Treffen der Missionsprokuratoren in Münsterschwarzach
MissionZweimal jährlich treffen sich die Missionsprokuratoren der Kongregation von St. Ottilien in einem unserer Klöster, um über neue Projektanträge der jungen Gemeinschaften zu diskutieren und Hilfen zu koordinieren. Dabei gibt es immer wieder Einblicke in aktuelle Entwicklungen, indem über Besuche vor Ort berichtet wird. Das Frühjahrstreffen 2019 fand vom 24. bis zum 26. März in der Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg statt. Anwesend waren die Prokuratoren von St. Ottilien, Münsterschwarzach, Königsmünster, Schweiklberg, St. Georgenberg-Fiecht/Österreich, Uznach/Schweiz, vom Jakobsberg bei Bingen und aus Schuyler/USA. Die Leitung hatte P. Anastasius Reiser, der sog. „Kongregationsprokurator“, bei dem alle größeren Projektanträge zusammenlaufen. Einmal im Jahr – 2019 im Herbst – nimmt auch der Prokurator der Abtei Waegwan in Südkorea am Treffen teil, hat sich diese Gemeinschaft in den letzten Jahren so entwickelt, dass sie mittlerweile selbst Fundraising im eigenen Land betreiben und Projekte in ärmeren Klöstern unterstützen kann. Genau das ist das Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“: junge Gemeinschaften auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen. So ist eine Entwicklung in unserer Kongregation, dass nach und nach in allen Klöstern Prokuratoren eingesetzt werden, die eigene Projekte vorantreiben und eigenständig nach Mitteln zur Verwirklichung suchen. Ein gutes Beispiel ist die Abtei Ndanda in Tansania, die ein kleines „mission office“ unter der Leitung von P. Christian Temu aufgebaut hat.
Auch unser Kloster Königsmünster hilft nach Kräften dort, wo Hilfe gebraucht wird. So engagieren wir uns u.a. beim Aufbau der klösterlichen Landwirtschaft in der Abtei Mvimwa in Tansania, wo ein Schweinestall gebaut werden soll. Unsere jüngste Gründung in Ägypten bedarf der besonderen Hilfe – nach dem Klosterbau in Ismailiya gab es von den Sicherheitsbehörden die Auflage, die Mauer um das Anwesen zu erhöhen. Das Krankenhaus in Ndanda möchte den Eingangsbereich neu gestalten, um die vielen Patientinnen und Patienten besser empfangen und versorgen zu können. In Indien besitzen unsere Brüder vom Kloster Kumily ein kleines Haus mit einer Landwirtschaft, das dringend renoviert werden muss, und die Mitbrüder im Priorat Katibunga in Sambia benötigen einen Zuschuss für die Ausbildung ihrer jungen Brüder in den verschiedenen Handwerksberufen, damit das Kloster bald aus eigenen Quellen den Lebensunterhalt verdienen kann. Auch das Studienprogramm unserer Kongregation, das jungen Brüdern aus Afrika, Asien und Lateinamerika Einblicke in die Ursprünge der Missionsbenediktiner geben soll, muss unterstützt werden. In unseren Publikationen werden wir immer wieder von den Fortschritten dieser und neuer Projekte berichten. Wir können uns nur an der Hilfe so vielfältig beteiligen, weil Sie uns mit Ihren Gaben dabei unterstützen. Dafür sagen wir Ihnen ganz herzlich Dank und bitten Sie auch weiterhin um Ihre Unterstützung.
Spendenkonto
IBAN: DE96 4726 0307 0011 5609 00
BIC: GENODEM1BKC
Eine Glocke für Mvimwa
Glocke für Mvimwa, Mission, MvimwaEine Glocke für die Kirche der Abtei Mvimwa in Tansania. Auch Sie können ein Klang dieser Glocke werden und mit einer Spende die Patenschaft für einen Tag im Jahr übernehmen.
Wenn wir im Mutterkloster unserer Kongregation der Missionsbenediktiner, der Erzabtei St. Ottilien, zu Gast sind, dann gehört für viele der Klang der Glocken unverwechselbar dazu. Zunächst ist es vielleicht gewöhnungsbedürftig, dass jede Viertelstunde der Glockenschlag die Zeit ansagt und diese Zeit-Ansage auch nachts nicht unterbrochen wird, aber nach mehreren Tagen und Nächten dort gehört dieser Klang einfach dazu. Als aber im letzten Jahr der Glockenstuhl in St. Ottilien restauriert wurde und die Glocken daher für längere Zeit schwiegen, haben viele Menschen etwas vermisst. Mittlerweile läuten die Glocken in der Nacht übrigens nicht mehr – so können die Mönche doch etwas ruhiger schlafen…
Viel mehr noch als heute haben Glocken in früheren Zeiten den Tagesablauf der Menschen geprägt. In einer Zeit, als es noch keine Armbanduhren, geschweige denn Smartphones mit elektronischer Zeitmessung gab, richteten sich die Menschen nach dem Läuten der Glocken. Der Stundenschlag teilte den Tag ein, das Angelusläuten dreimal am Tag unterbrach die Arbeit und erinnerte die Menschen daran, dass es jemanden gibt, der all unser Machen und Arbeiten übersteigt, das Läuten freitags um 15.00 Uhr erinnerte an die Todesstunde Jesu. Besondere Ereignisse wurden durch das Läuten der Glocken angekündigt, bei Katastrophen wie dem Ausbruch eines Feuers dienten die Glocken als Warnung, und die Totenglocke läutete, wenn jemand gestorben war – denn auch der Tod gehört zum Leben dazu.
Glocken setzen uns in Bewegung und bringen uns zum Handeln – auch heute noch. Wenn unsere Kirchenglocken anfangen zu läuten, erinnern sie uns Mönche und unsere Gäste an die Zeit des Stundengebetes. Und wenn die Glocken einmal unplanmäßig läuten, z.B. weil sie gewartet werden, wird so mancher unruhig und fragt sich, ob er etwas verpasst habe – oder ob jemand gestorben ist. Auch negativ setzen uns Glocken in Bewegung. Warum sonst werden immer wieder Prozesse geführt und fühlen sich Menschen in ihrer Ruhe durch das Geläut von Glocken gestört? Und Glocken wohnt ein subversives Element inne. Vor einigen Monaten ging der Fall eines Pfarrers durch die Presse, der seine Kirchenglocken Sturm läuten ließ, weil in seinem Ort gerade eine Demonstration von Rechtsextremen stattfand. Die konnten ihre eigenen Worte nicht mehr verstehen und mussten ihre Demonstration wutschäumend abbrechen – Don Camillo lässt grüßen.
Wir möchten Sie in diesem Jahr auf einen besonderen Weg mitnehmen. Wir möchten unseren Brüdern der Gemeinschaft der Abtei Mvimwa in Tansania eine Glocke für ihre neue Abteikirche schenken, die in diesem Jahr ihre Vollendung findet. Schon seit längerem unterstützen wir den Aufbau dieser jungen Gemeinschaft und haben immer wieder davon berichtet: vor allem die Landwirtschaft mit Schweinestall, Viehwirtschaft, Fischteich und Gemüsegarten konnten wir dank Ihrer großzügigen Spenden unterstützen. Damit kann heute vielen Menschen geholfen werden, die z.B. zur Krankenstation des Klosters kommen – und diese Hilfe hört auch nicht auf. Bevor wir an die Seele des Menschen denken, müssen wir seine leiblichen Bedürfnisse stillen – so sagt es Abt Pambo, der Abt der Gemeinschaft von Mvimwa. Aber der Mensch ist eben mehr als Leib. Er hat eine andere Dimension, die offen ist für Größeres, die sich ansprechen lässt für den je größeren Gott. Gerade die Lebensfreude vieler Afrikaner, die sich in langen und freudigen Gottesdiensten mit viel Musik und Tanz ausdrückt, lässt diese seelisch-geistige Dimension anklingen. Durch den Bau der neuen Abteikirche in Mvimwa möchte die junge Gemeinschaft auch auf diese Dimension antworten und ihrem Kloster und den Menschen der Region ein Zentrum ihres Betens und Arbeitens geben.
Wir laden Sie ein, uns bei der Finanzierung einer Glocke für die Abtei Mvimwa zu unterstützen. Wir laden Sie ein, selbst ein Klang dieser Glocke zu werden, die Menschen im Südwesten Tansanias in Bewegung bringt, um ihrer Freude über den Gott Ausdruck zu verleihen, der ihr Leben trägt. Ja, mit Ihrer Spende können Sie ein lebendiger Teil des Stundengebetes der Abtei Mvimwa werden. Wir laden Sie ein, mit Ihrer Spende die Patenschaft für die Glocke für einen Tag im Jahr zu übernehmen. An diesem Tag wird Ihrer auf besondere Weise beim Klang der Glocke und beim Beten der Brüder gedacht. Wäre das nicht ein bewegender Gedanke, dass in meinem Anliegen oder am Geburtstag meiner Lieben weit entfernt auf dem afrikanischen Kontinent eine Glocke läutet?
Mit einer Spende von € 60,- können Sie die Patenschaft für einen Tag des Jahres übernehmen.Das Datum können Sie sich (noch) aussuchen. Selbstverständlich bekommen Sie für die Unterstützung eine Urkunde!Schon heute danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung, auch im Namen von Abt Pambo und seiner Gemeinschaft in Mvimwa. Wir freuen uns, wenn die Vision einer Glocke für Mvimwa Wirklichkeit werden kann und damit das Band der beiden Abteien von Königsmünster und von Mvimwa noch fester gestärkt wird.
Weitere Informationen incl. der Möglichkeit, eine Patenschaft zu übernehmen, erhalten Sie in unserer Missionsprokura.
Kennwort: Glocke für Mvimwa
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